Traiskirchen von innen. Österreichische Flüchtlingspolitik zu Beginn der achtziger Jahre.

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

                   Rüdiger Wischenbart:                         Wien - Central Europe - Balkan

Rüdiger Wischenbart

Traiskirchen von innen.
Österreichische
                                                                        An Inside View on Traiskirchen.
Flüchtlingspolitik zu Beginn                                            Refugees in Austria in the early
der achtziger Jahre.                                                    1980ies.

Für Flüchtlinge bedeutet der Aufenthalt in
einem Flüchtlingslager zu warten, häufig
ohne genau zu wissen worauf. Das
Personal des Lagers hingegen ist
angehalten, die zumeist schwer
vorhersehbaren Lebenswege der
Flüchtlinge einem System administrativer
Routine und Kontrolle zu unterwerfen.
Beide leiden unter geringem öffentlichen
Ansehen.

Gemeinsam und gegeneinander bewältigen sie fortwährend akute Krisensituationen.
Durch zahlreiche Regelungen und Begrenzungen entsteht ein Lagersystem, welches
das Territorium der Flüchtlingsgesellschaft scharf trennt vom Rest der Gesellschaft, die
wenigstens für die Flüchtlinge das erhoffte und phantasierte Ziel darstellt.

Die permanente, zumindest innerhalb der Welt des Lagers kaum jemals auflösbare
Konfliktsituation läßt zwischen Flüchtlingen und Personal freilich keine Gemeinschaft
entstehen, sondern tiefe Konkurrenz. Das Lager selbst wird zur Zwischenwelt, keiner
Normalität verbunden außer jener internen, selbst täglich aufs neue hergestellten und
nach außen eifersüchtig abgeschotteten Alltäglichkeit, darin Gefängnissen und
Internaten eng verwandt. Anrainer schließlich begegnen solchen Gebilden entsprechend
scheel bis offen feindselig als einem Fremdkörper, vor dem man sich tunlich zu schützen
versucht.

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Als Bruchstelle gesellschaftlicher Norm aber ist ein Flüchtlingslager ein aufschlußreicher
Spiegel, an dem betrachtet werden kann, wie es eine Gesellschaft mit dem Fremden,
und das impliziert selbstverständlich auch, wie sie es mit ihrem Selbstbild hält

1. Das Flüchtlingssystem

Ich kam im Oktober 1982, rund ein Jahr nach der letzten großen Flüchtlingswelle - im
Sommer der Solidarnosc aus Polen -, die Österreich im Kalten Krieg erreichte, als
Zivildiener ins Flüchtlingslager Traiskirchen. [1] Während der ersten drei Monate lebte
ich auch im Lager. Mein Zimmer lag in einem scheckig roten, zweigeschossigen
Gebäude, das seltsamerweise „Mozarthaus“ hieß, früher einmal jedoch als
Pferdestallung gedient haben mochte. Die meisten Zimmer dienten als Unterkünfte für
Gendarmen, nur drei waren von Zivildienern belegt. Trotz der räumlichen Nähe
begegnete man einander mit Distanz. Es gab wenige Gelegenheiten für ein Gespräch
über Bemerkungen zum Wetter hinaus.

Eine ähnliche Barriere gab es anfangs auch gegenüber den Flüchtlingen, obgleich
einige gleich nebenan lebten. Die beiden Gebäude verband ein Stück Wiese unter einer
alten Kastanie. Vor dem Haus waren Wäscheleinen gespannt. Wenn eine der Frauen
die Wäsche abnahm, stellte sich flüchtiger Blickkontakt ein. Mehrere kleine Kinder
spielten, lachten, warfen einander Bälle zu. Ein größeres Mädchen zeigte den kleinen
Geschwistern, wie man den Ball fängt. Ihrer Sprache nach waren es Rumänen. Ich saß
auf einer Bank wenige Meter entfernt. Zu einem Gespräch kam es nie.

Ein Flüchtlingslager, lernte ich mit der Zeit, ist ein schlechter Ort, um Freundschaften zu
schließen. Es ist ein Ort komplizierter Trennungen und verschachtelter Hierarchien. Die
Teilung in Flüchtlinge und Personal ist dabei nur die gröbste Gliederung, wenngleich die
einschneidendste. Sie bewirkt unter anderem, daß jede Episode aus zwei grundsätzlich
unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden kann, aus jener des subjektiven
Erleidens oder Erduldens (und auch ein diensthabender Gendarm kennt diesen Zustand
der Passivität nur zu gut), sowie aus einer entgegengesetzten Sicht, wenn der
Beobachter auch selbst einzugreifen und nach eigener Wahl zu handeln vermag.

Als wir Zivildiener am ersten Tag in unsere künftige Tätigkeit eingewiesen wurden,
erzählte uns ein Mitglied der Lagerleitung zur Einstimmung von der allmählichen
Veränderung seines eigenen Blickwinkels. Anfangs habe er angesichts der Fülle der
täglichen Probleme im Lager häufig ein Gefühl von Ohnmacht verspürt. Er wollte sich für
jeden einzelnen Flüchtling persönlich einsetzen. Mit der Zeit jedoch, setzte der

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Administrator fort, sei er abgestumpft, teils aus Überforderung, mehr aber noch, weil er
so häufig, trotz seiner Bemühungen, „hintergangen“ worden sei.

Die Klage über die „Undankbarkeit“ der Flüchtlinge, erfuhren wir Neulinge bald, war eine
durchgängige Melodie in den Selbstdarstellungen des Personals. Die Episoden, die zur
Beweisführung herangezogen wurden, waren Legion. Was immer man den Flüchtlingen
an Annehmlichkeiten biete, sie wüßten es nicht zu schätzen. Sie seien apathisch oder
aggressiv, an ein geregeltes Leben und zivilisierte Umgangsformen nicht gewöhnt. Ihre
Zimmer verwandelten sie in Höhlen („Wir haben auch Afrikaner und Asiaten hier“). Sie
versuchten, die Lagerleitung zu übervorteilen. Sie zerschlügen mutwillig die
Einrichtungen. Immer wieder käme es vor, daß einer in einem oberen Stockwerk in
lebensgefährlicher Akrobatik auf einen Fenstersims sitze, nur für ein Sonnenbad.

Das Bild von den Flüchtlingen ähnelte dem von Kriminellen oder von Kindern. Sie alle
gelten als fremdartig und verantwortungslos.

Für die Flüchtlinge hingegen präsentierte sich das Lager als ein schwer
durchschaubarer Komplex, in dem zuverläßliche Informationen über Regelungen und
Möglichkeiten zwar über die Chancen für das eigene Fortkommen entschieden, doch
kaum zu bekommen waren.

Das Verwaltungsgebäude, in dem Administration und Leitung des Lagers wie auch die
Zentrale der Lagergendarmerie untergebracht waren, war wochentags, Tag für Tag, Ziel
für eine schier endlose Kolonne von Auskunftssuchenden. Der Gang vor den Büros war
von Wartenden verstopft. Ganze Familien saßen auf gepackten Koffern und warteten,
daß sie in ausgelagerte Quartiere gebracht würden. Andere versuchten,
Organisatorisches zu erfragen. Wiederum andere kamen von auswärts ins Zentrallager
von Traiskirchen, um ein Dokument in Ordnung zu bringen oder auch nur in der
Hoffnung, bei der Ausgabe von Kleidern einen guten Startplatz zu ergattern.

Taktische Überlegungen und die Suche nach günstigen Ausgangspositionen für die
Erreichung selten präzise definierbarer Ziele prägten den Tagesablauf und den
Lebensrhythmus der Flüchtlinge ganz entscheidend. Es ging dabei mitunter tatsächlich
um sehr viel.

Einmal sollte ich, gemeinsam mit einer Gruppe von Ungarn, drei Vietnamesen in ein
zweihundertfünfzig Kilometer entferntes Außenlager transportieren. Es gab eine
aufgeregte Diskussion in der Lagerleitung, ob dies ohne Polizeischutz zu verantworten
sei. Plötzlich war einer der drei verschwunden. Auch eine ausgedehnte Suche nach dem
Vermißten blieb ohne Resultat. Da die Überstellung von Flüchtlingen zur täglichen
Routine gehörte, überraschte mich die Aufregung.

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Unterwegs kauerten sich die beiden verbliebenen Vietnamesen ängstlich in eine Ecke
des Kleinbusses und blieben stumm. Ihre Angst war mit Händen zu greifen. Während
einer Fahrtpause an einer Autobahnraststätte kam in holprigem Englisch Licht in die
verwickelte Geschichte.

Die beiden jungen Männer hatten von ihrer - kommunistischen - Regierung ein
Stipendium erhalten, um in Polen Mathematik und Physik zu studieren. Schon nach
einem Jahr hatten sie es vorgezogen, sich über Jugoslawien in den Westen abzusetzen.
So waren sie nach Traiskirchen gelangt. Von da hatte man sie ins Außenlager von
Thalham in Oberösterreich überwiesen, in dem schon mehrere vietnamesische Familien
untergebracht waren. Bloß, jene Landleute in Thalham waren als Boatpeople vor den
Kommunisten geflüchtet. Für sie waren die Neuankömmlinge via Polen doppelte
Nutznießer des verhaßten Regimes, als staatlich geförderte Stipendiaten wie auch noch
als privilegierte Flüchtlinge, die nicht den lebensgefährlichen Weg über das chinesische
Meer nehmen, sondern nur die komfortable grüne Grenze nach Österreich überqueren
hatten müssen. Die beiden Studenten hatten um ihr Leben gefürchtet, als sie die
Situation, in die sie in Thalham geraten waren, erkannten. Wohl nicht ganz zu Unrecht.
Noch in der ersten Nacht kletterten sie aus dem Fenster und türmten per Autostop
zurück nach Traiskirchen. Wenige Kilometer vor dem Ziel hatte sie eine
Gendarmeriestreife gestellt und als Landstreicher ohne Geld und Papiere ins Lager
gebracht. Dort schickte man sie ohne großes Federlesen zurück nach Thalham.

Verständigungsbarrieren hatten an der bizarren Reaktion der Lagerleitung keine Schuld.
Die beiden sprachen fließend polnisch, und Dolmetscher fürs Polnische gab es 1982,
am Höhepunkt der Welle polnischer Flüchtlinge in Traiskirchen, in großer Zahl. Die Logik
der Administration hatte einfach Vietnamesen zu Vietnamesen gruppiert.

2. Die Administration

Die Anlagen des Flüchtlingslagers in Traiskirchen haben ihre eigene komplizierte
Geschichte. Die zentralen Gebäude wurden 1903, in der Spätzeit der Doppelmonarchie,
als k. u. k. Kadettenanstalt errichtet. Die Erste Republik widmete die Anlage für zivile
Zwecke um. Man richtete gemäß den Maximen des sozialdemokratischen
Schulreformers Otto Glöckel ein Gymnasium für begabte Landkinder unter dem etwas
zwielichtig klingenden, wenn auch bildungsoptimistisch gemeinten Namen
„Bundeserziehungsanstalt“ ein. Die „Otto Glöckel Straße“, die heute dem Lager die
Anschrift leiht, erinnert noch daran. Eliteinternat blieb die Anstalt auch unter den

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Nationalsozialisten, wenngleich die Zwecke für die „nationalpolitische Akademie“,
Napola, ideologisch streng nazistisch ausgerichtet wurden. 1945 bis 1955 waren
sowjetische Besatzungstruppen einquartiert. Mit der Flüchtlingswelle aus Ungarn 1956
fand das Areal seine Bestimmung als Flüchtlingslager.

Der Markt Traiskirchen ist eine Weinbaugemeinde an der Südbahn, weniger spektakulär
gelegen als pittoreske Orte in Hanglage wie Gumpoldskirchen, wirtschaftlich geprägt
durch die krisenanfälligen Gummiwerke von Semperit. Teesdorf, wo Hermann Broch
sich vom Industriellenerben zum Schriftsteller wandelte, ist ein Nachbardorf. Kindern ist
Traiskirchen indirekt durch die am Ortsrand zwischen Weingärten und Lager
produzierten Bauklötze von Matador ein Begriff. Seit 1956 ist das Wort Traiskirchen ein
von neuen Erinnerungen und Erfahrungen aufgeladener Name. Für Generationen von
Flüchtlingen, großteils aus Osteuropa, aber auch aus Afghanistan, Uganda, Vietnam
oder Syrien, blieb der Ortsname ein Synonym für die Ankunft im „Westen“ sowie,
untrennbar damit verbunden, für die ersten Ernüchterungen, die der vergoldete Westen
Neuankömmlingen entbietet.

Der damalige Bürgermeister von Traiskirchen, Josef Musser, definierte das Lager rund
heraus als „Fremdkörper“ in seiner Gemeinde, wenngleich er einräumte, daß eine
Absiedelung wohl ein „unrealistischer“ Wunsch sei. Die Zahl von durchschnittlich 1.400
bis 1.500 Flüchtlingen entsprach einem Zehntel der Ortsbevölkerung. An der
Lagerstraße standen Morgen für Morgen Dutzende junge Männer in der Hoffnung auf
Schwarzarbeit. Der Lohn von 20 bis 40 Schilling pro Stunde entsprach einem Bruchteil
der Kosten selbst für einen türkischen oder jugoslawischen Gastarbeiter. Achtzig bis
hundert reguläre Arbeitsplätze gingen der Ortsbevölkerung auf diese Weise verloren,
schätzte der Bürgermeister. Einnahmen habe die Gemeinde kaum, da der Bedarf des
Lagers großteils in Wien gedeckt würde.

Für nahezu jeden Flüchtling, der nach Österreich kam, war Traiskirchen zumindest eine
entscheidende Zwischenstation. Im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes des Lagers
residierte, streng abgeschottet, die Staatspolizei. In der Regel verbrachte jeder Neue
einige Tage in „Quarantäne“, wie es im Lagerjargon hieß. Mit Gesundheit hatte dies
freilich nichts zu tun. Vielmehr wurden die Papiere der Flüchtlinge überprüft und jeder
einzelne einem in der Regel kaum mehr als fünf- bis zehnminütigen „Interview“, einem
Verhör, unterzogen. Die Erkenntnisse aus diesem Gespräch entschieden maßgeblich
darüber, wer „anerkannt“ wurde als „politischer Flüchtling“ im Sinne der Genfer
Konvention, oder aussortiert und einer wenig aussichtsreichen Zwischenexistenz ohne
klar definierten Rechtsstatus überantwortet wurde.

Zwar lag zu Beginn der achtziger Jahre, in der letzten Eiszeit des Kalten Krieges, nach
dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan und dem kommunistischen Putsch

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Jaruzelskis in Polen, die Rate der Anerkennungen mit siebzig bis achtzig Prozent noch
überaus hoch. [2] Doch schon 1983 war der Druck auf die Flüchtlingspolitik in Österreich
so hoch, daß Karl Blecha als neuer Innenminister Überlegungen zur Verkürzung der
Verfahren und zur Senkung der Quoten anstellen ließ.

Der Flüchtlingskomplex stellte indessen in Österreich in Jahren hohen Aufkommens
einen beträchtlichen Wirtschaftsfaktor dar. 1,434 Milliarden Schilling wendete das
Innenministerium 1982 für diesen Bereich auf (gegenüber 172 Millionen im „ruhigen“
Jahr 1980). 1,1 Milliarden Schilling wurden allein an in ganz Ostösterreich verstreute
Gasthöfe und Pensionen ausbezahlt, in denen Flüchtlinge vorübergehend untergebracht
wurden.

In solchen Spitzenzeiten war Traiskirchen gerade noch zentrale Einlauf- und
Koordinationsstelle für das Flüchtlingswesen. Neun von zehn Flüchtlingen wurden
dezentral untergebracht. Die meisten Quartiere gab es in strukturschwachen Regionen,
im Alpenvorland, im niederösterreichischen Waldviertel nahe der Grenze zur CSSR,
oder im burgenländischen Seewinkel. Die Aufteilung der Flüchtlinge war zu Beginn der
achtziger Jahre durchaus bewußt als Regionalförderung angelegt.

Zugleich aber zeugte die personelle Ausstattung wie auch die hierarchische Ansiedlung
der Flüchtlingsadministration von einer außerordentlichen Geringschätzung des
gesamten Komplexes durch den Staat. Dies ist das zentrale Paradox, das in der
Beschaffenheit von Traiskirchen zum Ausdruck kommt und modellhaft für die gespaltene
politische Haltung Österreichs gegenüber Immigranten jeder Schattierung steht.

Der Lagerleiter, im Alltag nahezu uneingeschränkter Herrscher über das Wohlergehen
von bis zu dreißigtausend Flüchtlingen (denn man muß in dieser Hinsicht jene in den
Außenstellen dem Bestand in Traiskirchen hinzuzählen), war mit einem Regierungsrat
besetzt, einem gewiß praktisch erfahrenen B-Beamten, einem Staatsdiener jedoch ohne
besondere Ausbildung, dem es auch in jeder Hinsicht an den außerordentlichen
Anforderungen adäquaten formalen Entscheidungskompetenzen gebrach. Der Rekurs
auf bürokratischen Kleinkram war das höchste Regulativ, welches ihm zu Gebote stand.
Hierarchisch entsprach ihm der lokale Postenkommandant der Gendarmerie. Der
Vorgesetzte des Lagerleiters im Ministerium, ein Ministerialrat, kontrollierte den
gesamten Flüchtlingskomplex.

Unter Innenminister Erwin Lanc wurde zwar zu Beginn der achtziger Jahre ein
sozialpartnerschaftlich besetztes „Kuratorium für Flüchtlingshilfe“ eingerichtet, das sich
um Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen bemühen sollte. Daß 1983 von dessem
Vorsitzenden, Felix M. Bertram, die Einrichtung eines ersten Schweißerkurses für Polen
ausdrücklich als Erfolg herausgehoben wurde, [3] zeigt deutlich, wie begrenzt die

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Durchschlagskraft dieser Maßnahme war.

Im gesamten Lager Traiskirchen gab es eine einzige Sozialarbeiterin, die auch noch
einen Großteil der in Pensionen und Gasthöfen angesiedelten Flüchtlinge hätte
betreuen sollen. Es gab einen praktischen Arzt im Lager für die Betreuung der
Flüchtlinge.

Die unzureichende und unrealistische Ausstattung spiegelte zu Beginn der achtziger
Jahre eine längst irreale politische Konzeption wieder. Österreich definierte sich immer
noch als ein „Transitland“ für Flüchtlinge, obwohl es längst im Begriff war, (wieder) zum
Einwanderungsland zu werden.

Viele hämische Anekdoten über Flüchtlinge, die im Merzedes aus Polen kamen und im
Winter 1981/82 angeblich erst einmal Wintersportorte, und dann erst Traiskirchen
ansteuerten, untermauerten unfreiwillig den Befund der Doppelbödigkeit.

Im pragmatischen Umgang mit Flüchtlingen wurde längst der niemals näher definierte
Begriff vom „Wirtschaftsflüchtling“ geprägt. Die emotionale Solidarität galt immer noch
„Verfolgten“, denen man jedoch abverlangte, daß sie nicht nur ärmer als die
durchschnittliche österreichische Bevölkerung zu sein hätten. Man erwartete auch
weitgehenden Verzicht auf Forderungen an das Aufnahmeland. Österreich war nicht
bereit, den Flüchtlingen praktische Lebensperspektiven einzuräumen.

Im Gegenteil. Der Kalte Krieg hatte seit 1956 das Land in die praktische Position
versetzt, daß Flüchtlinge zumindest unterschwellig als heroische Opfer anzusehen
waren, denen nach kurzem Zwischenaufenthalt eine kosten- und für Österreich
verantwortungsfreie Weiterreise in Drittländer nahegelegt wurde. In diesem Sinn war
Österreich das „erste Land des Westens“, auf welches dann ein zweites als
tatsächliches Aufenthaltsland folgen sollte, das auch die weiteren Kosten übernahm.

1981 wanderten von insgesamt 9072 infrage kommenden Flüchtlingen noch 3372 weiter
in die USA, 2389 nach Kanada, 2241 nach Australien; 1982 gingen von insgesamt
20.730 rund ein Drittel, nämlich 7.009 in die USA, 4.739 nach Kanada, 4.449 nach
Australien, 2.071 nach Südafrika.

Deklariertes Ziel österreichischer Flüchtlingspolitik und ihrer administrativen Umsetzung
war, dafür zu sorgen, daß Flüchtlinge aus den sozialistischen Ländern möglichst ohne
großes Aufhebens als Auswanderer in die klassischen Immigrationsländer USA,
Kanada, Australien und in geringem Umfang auch nach Südafrika weitergeleitet wurden.

Dies zeigte sich im kleinsten Detail. Bereitgestellt wurden Englischkurse, keine

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Deutschkurse, Übergangsquartiere in abgelegenen Gasthöfen, doch nur wenige
Wohnungen, keine Arbeitsplätze. Zwar gab es im Lager selbst eine Außenstelle des
Arbeitsamtes, doch Dauerarbeitsplätze, wurde mir von dessen Referenten versichert,
habe er kaum jemals vermittelt.

Der damals im Innenministerium für Traiskirchen unmittelbar zuständige Beamte,
Regierungsrat Gerhard Litschka, führte auf Befragen eine Argumentationskette vor, die,
wenn nicht gerade schlüssig, so zumindest aufrichtig und konsequent ist: „Glauben Sie
wirklich, daß man die Auswanderung fördert, wenn man hier Deutschkurse abhält?“

Wer einen Deutschkurs besuche, erwarte bald auch eine Wohnung und einen
Arbeitsplatz. Und selbst wenn man bereit sei, in Einzelfällen eine Wohnung als Starthilfe
bereitzustellen, stoße man sofort auf neue Hindernisse: „Die verbotene Ablöse können
wir nicht bezahlen, und ohne Ablöse geht es doch nicht.“

In diesen Jahren konnten indessen nur noch massive Hilferufe der österreichischen
Bundesregierung unter Bruno Kreisky erreichen, daß die Kontingente der klassischen
Einwanderungsländer einigermaßen dem österreichischen Bedarf entsprachen. In
Traiskirchen kursierten längst Briefe, in denen vom rauhen Willkommensgruß in den
Drittländern, von Arbeits- und von Perspektivelosigkeit die Rede war. Selbst die
zuständigen Beamten des österreichischen Innenministeriums rechneten, daß in
Hinkunft wenigstens drei- bis fünftausend Flüchtlinge pro Jahr in Österreich bleiben
würden.

Bezeichnend war das Fehlen einer übergeordneten, positiven politischen Formulierung
des Problems. Der östereichische Staat stellte sich zwar - nach außen wie auch vor der
eigenen Bevölkerung - als großzügiger Hafen für die Verfolgten des Ostens dar.
Gleichzeitig versuchte man aber, die praktische Bewältigung des Flüchtlingsproblems
auf eine dermaßen untergeordnete administrative Ebene auszulagern, daß das Ergebnis
zwangsläufig für alle Beteiligten unbefriedigend bleiben mußte.

Bereits zu Beginn der achtziger Jahre war also klar, daß aus einem „Transit“-Problem
eine Situation regulärer Immigration aus Ost- und Südosteuropa entstanden war.

3. Flüchtlingslebensläufe

Margot, Jiri [*] und ihre beiden kleinen Kinder flüchteten 1981 aus der CSSR über

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Jugoslawien nach Österreich. Mehrmals wurden sie von jugoslawischen Grenzern
zurückgewiesen. Dann klappte es. Die österreichischen Zöllner beglückwünschten sie
mit Wein. Von der Südsteiermark wurden sie direkt nach Traiskirchen überstellt.

„Wir kamen um acht Uhr abends an. Da war Traiskirchen schon zu“, erinnerte sich
Margot bei unserem Gespräch im Frühsommer 1983.

Vor dem Lagertor kampierten „mindestens zweihundert Leute auf der Straße“. Es war
am Höhepunkt des Zustroms polnischer Flüchtlinge. Noch am selben Tag wurden sie,
wegen des großen Andrangs ohne Zwischenstation in der „Quarantäne“, in eine Pension
in Tannenberg überstellt.

„Die ersten vierzehn Tage, das war das Paradies. Wir waren so froh, daß alles geklappt
hat.“

Doch bald änderte sich der Stimmungszustand.

„Mein Mann hat mir gesagt, das dauert so drei Monate. Ich habe damals noch gesagt,
drei Monate, das ist ein bißl lang. Jetzt sind das fast zwei Jahre geworden.“

Auf die kurze Euphorie folgte die Ernüchterung durch die Umstände, unter denen sie
untergebracht waren.

„Für die Chefin waren wir keine Menschen.“ Ein halbes Jahr lang, von August bis
Dezember 1981, lebten sie in einem Zimmer auf engstem Raum. Nicht einmal am Gang
durften die Kinder spielen. Warmes Wasser bereiteten sie mit einem Tauchsieder in
einem Kübel. Die Wirtsleute trachteten, die Flüchtlinge möglichst vor den regulären
Gästen zu verstecken. Wenn sie Wäsche im Zimmer zum Trocknen aufhingen, wurde
ihnen vorgehalten, dies sei offenbar „tschechische Kultur.“

Das Warten wurde zermürbend. „Ein Tag war wie eine Woche. Nach einem Jahr waren
wir das dann schon gewöhnt.“

Die Gewöhnung aber erwies sich als tückische Hürde. Denn Gewöhnung hieß
apathisches Hinnehmen des status quo und Verzicht auf Eigeninitiative zur
Verbesserung der Lage. Ohne persönlichen Einsatz aber war ein Entkommen aus der
Abhängigkeit vom Flüchtlingsversorgungssystem nahezu unmöglich.

Der Mann suchte Arbeit. Sie waren als Flüchtlinge anerkannt, konnten sich folglich sogar
am legalen Arbeitsmarkt bewegen. Jiri, ein Tiefbauingenieur, jobte in „mindestens
zwanzig Berufen.“

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

„Ich muß schwarz arbeiten“, sagte Jiri, „verdiene ein bißchen Geld, aber dieses Geld
brauche ich gleich wieder für Bus und Bahn, um neue Arbeit zu suchen. Ich bin einmal
fast vierhundert Kilometer zu einer Arbeit gefahren. Die Fahrt dorthin kostete vierhundert
Schilling. Ich habe drei Tage gearbeitet und sechshundert Schilling verdient. Dann
mußte ich zurückfahren.“

Jeder Flüchtling wurde in seinen grundlegendsten Bedürfnissen durch das Lagersystem
versorgt. Es gab, zusätzlich zu Kost und Logis, Monatsrationen für die persönliche
Hygiene, gebrauchte Kleider wurden verteilt, und jeder Erwachsene, der außerhalb des
Lagers Traiskirchen lebte, erhielt für persönliche Aufwendungen ein monatliches
„Taschengeld“ von 240 Schilling. Das Taschengeld wurde in allmonatlichen Rundreisen
von Lagerbediensteten persönlich an die Flüchtlinge ausbezahlt.

Bei einer solchen Tour in einem Gasthof nahe der tschechischen Grenze geschah es,
daß ein Flüchtling fehlte. Der angereiste Lagerbedienste kommandierte die Anwesenden
im befehlsgewohnten „Du“, um den Abgängigen zu suchen. Da trat der Wirt, ein
unscheinbarer Mann, auf ihn zu, grüßte mit einem unüberhörbar österreichischen „Grüß
Gott“, ließ die Schelte, die ihm als vermeintlichem Polen galt, schmunzelnd über sich
ergehen, quittierte, nahm das Geld und verabschiedete sich freundlich im Namen des
fehlenden Flüchtlings. Der Lagerangestellte hatte nichts bemerkt.

Es gab Gastwirte, die ihre Flüchtlinge geradezu als ihre Schutzbefohlenen betrachteten.
Nicht unbedingt ohne Eigennutz, denn sie wußten auch um das für die abgelegenen
Regionen ungewohnte Fixgeschäft durch die Beherbergung, das besonders für größere
Betriebe lohnend war. Auch den Flüchtlingen kam solch ein aufgeklärter Internatsbetrieb
durchaus zugute.

Die Übersiedlung, nach mehreren negativen Erlebnissen, in ein positives Umfeld in
Baden bei Wien war auch für Margit, Jiri und die Kinder ein erster Schritt in Richtung auf
ein normales Leben - und dies meint immer die soziale Integration.

„Wir bekommen hier Essen und Schlafen gratis“, kommentiert Margot. „Die Österreicher
glauben, die Flüchtlinge haben es gut. Sie müssen nicht kochen. Das ist das Paradies.
Keine Arbeit. Nur Schlafen. Aber was können wir machen ohne Arbeit? Für uns ist das
nicht gut. Wir haben genug von den Pensionen. Wir wollen normal wohnen.“

Zahllose Anekdoten illustrierten den Alkoholismus und das Einbunkern von Flüchtlingen
in ihren Unterkünften. Sie dienten auch dazu, das Bild vom abnormen Verhalten der
Marginalisierten zu belegen.

Aber selbst in Fällen, wo sich Herbergsgeber um ein gütliches Verhältnis bemühten,

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

blieben Flüchtlinge und heimische Gäste, Österreicher und Ausländer, unvereinbar.

„Ich kann es mir nicht vorstellen; entweder bleibt der österreichische Gast aus, oder es
fühlen sich die Flüchtlinge zurückgesetzt“, sagte Frau Satran, deren Familie in mehreren
Unterkünften im niederösterreichischen Alpenvorland zeitweise mehrere hundert
Flüchtlinge beherbergte. Großteils blieben die Flüchtlingsquartiere von den Räumen, die
noch regulären Betrieb für einheimische Gäste unterhielten, strikt getrennt.

Auffällig war für sie wie für viele, die mit den Flüchtlingen auf einer Alltagsbasis zu tun
haben, deren psychische Streßsituation.

„Es ist jeder auf sich selbst bedacht. Eine direkte Gemeinschaft [der Flüchtlinge] besteht
eigentlich nicht.“

Eine Frau habe nach der zweiten Ablehnung ihres Gesuchs um Weiterwanderung nach
Übersee einen Gallenanfall bekommen.

„Sie zeigen es nicht so. Aber im Inneren hat jeder zu kämpfen.“

Im Sommer 1983 nahm Satran im extra angemieteten, heruntergekommenen
Schlößchen eines einstigen „Hotel d’Orange“ und dem nahen „Hotel Stephanie“ aus der
verblühten k.u.k. Monarchie um die hundert Afghanen aus Traiskirchen auf. Anlaß war
deren Revolte gegen eine Verköstigung im Hauptlager, die keinerlei Rücksicht auf das
islamische Schweinefleischverbot nahm.

Unter den Polen bei Satran hatte sich zufällig eine Frau gefunden, die mit einem
Afghanen verheiratet war und authentisch afghanisch zu kochen verstand. Die Zutaten
fanden am Wiener Naschmarkt ohne größere Probleme zu kaufen. Kosten und
Einnahmen stimmten für Satran ebenfalls. So wurde ein schwelendes Problem gelöst.

Die afghanische Episode kannte mehrere aufschlußreiche Einzelheiten. Ich war auf die
Flüchtlinge aus dem heißesten Stellvertreterkrieg der Großmächte in den frühen
achtziger Jahren noch im Hauptlager Traiskirchen aufmerksam geworden. Es ging um
rund einhundertvierzig großteils junge Männer, die innerhalb weniger Wochen, jeweils in
kleinen Gruppen, mit der wöchentlichen Maschine aus Teheran nach Österreich gelangt
waren. Alle trugen in ihren - durchwegs gefälschten - Pässen das gleiche, fehlerhafte
österreichische Visum, in dem „Österreich“ jeweils mit nur einem „R“ geschrieben war.

Ein paar Jahre später lernte ich im pakistanischen Islamabad die Hintergründe kennen.
Ein Afghane, dessen Bruder die Überfuhr nach Europa schon geplant, doch im letzten
Augenblick verpaßt hatte, erzählte mir die Geschichte. (Sein Bruder war unterdessen

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

längst in Deutschland angelangt.)

Es hatte eine Schlepperorganisation gegeben, bei der bessere Familien in Kabul und in
Herat gegen einen Fixbetrag in Dollar den Transfer nach Österreich regelrecht buchen
konnten. Garantiert wurde sicheres Geleit zu Fuß über abgelegene Pässe in den Iran,
dort ein Transport nach Teheran, ein Paß mit dem in Österreich schließlich auffälligen
Visum sowie ein Ticket mit Austrian Airlines nach Wien.

In Traiskirchen hatten die gut ausgebildeten und selbstbewußten Afghanen, trotz ihrer
geringen Zahl, rasch für Unannehmlichkeiten gesorgt. Die aufmerksame Reaktion bei
Satran entschärfte den Konflikt wenigstens vorübergehend. Nahezu alle Afghanen sind
meines Wissens schließlich in die USA ausgewandert.

„Wir haben alles, ein Bett, zu essen und viel Zeit“, sagte mir einmal ein junger Pole.
„Aber das ist ein gutes Leben für Kinder, nicht für Erwachsene.“

Die Paradoxa konzentrierten sich auf besondere Weise im Hauptlager von Traiskirchen.
Auf den ersten Blick wenigstens schien es keine besondere Regel dafür zu geben, wer
blieb, und wer anderswo untergebracht wurde. Natürlich gab es jede Menge Gerüchte,
daß jede gewünschte Pensionsadresse für entsprechendes Bakschisch zu haben sei.
Zu beweisen war derlei kaum.

Tatsache ist, daß in Traiskirchen längerfristig vorwiegend besondere Fälle unter den
ohnehin Marginalisierten blieben.

Zwei Inder aus Uganda, beide seit beinahe zehn Jahren in Traiskirchen, galten als
Faktotum im Lager. Das Hauptgebäude wurde im Jargon „Hilton“ genannt. Es
beherbergte nahezu ausschließlich Junggesellen. Auf drei Etagen, aufgefädelt an
langen geraden Fluren der einstigen Kadettenanstalt, in denen scharfe Schritte hallten
und Türen effektvoll aufgerissen werden konnten, war jedes einzelne Zimmer von sechs
bis acht erwachsenen Männern bevölkert. Da brauchte es kein drastisches Regime
mehr, um eine beängstigende Atmosphäre entstehen zu lassen. Die Wände und die
Eisenbetten waren abgeschabt, die Spinde beklebt mit Pinups. Dazwischen wurde
spärliches Privatgut gestapelt und gegen Zugriffe bewacht.

Die jungen Gendarmen erzählten Geschichten von Schlägereien zwischen verfeindeten
Polen und Tschechen, bei denen ein zufälliger erster Augenzeuge auf Patrouillengang
rasch wieder türmen mußte, um erst einmal Verstärkung zu holen. Zumindest zweimal
wurde in der Folge solcher Auseinandersetzungen ein Flüchtling in einen Spind gesperrt
und aus einem Fenster im zweiten oder dritten Stockwerk gestürzt, mit tödlichen Folgen
für den Unglücklichen. Die Fälle blieben unaufgeklärt, obwohl im Geschoß darüber die

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Staatspolizei ihre „Quarantänestation“ unterhielt.

Die Schlägereien mitsamt Todesfällen sind gut dokumentiert. Doch ebenso zum Klima
zählte eine grausame Ethnografie des Lagers, basierend auf Gerüchten, bei denen man
nach meinen Beobachtungen allerdings in den Tatbeständen, weniger in den
„ethnischen“ oder nationalen Spezifikationen, die stets als Erklärung mitgeliefert wurden,
von einem soliden Grundstock an Faktizität ausgehen kann: Rund um den Zuzug aus
Polen habe sich ein schwunghafter Handel mit Gebrauchtwagen etabliert; die Ladas und
Zastavas der Flüchtlinge, denen es an Geld mangelte, seien um einen Pappenstiel
aufgekauft und, unter Mithilfe österreichischer Zwischenhändler, in den Osten
reexportiert worden; die Prostitution im Lager hätten rumänische Zigeuner kontrolliert;
Ceausescus Rumänien würde über Informanten im Lager stets komplette
Flüchtlingslisten beziehen. Aber auch das Bewachungspersonal wurde einbezogen ins
reihum geflüsterte Deutungssystem: die meisten Gendarmen seien strafversetzte
Beamte aus dem Burgenland.

Es geht mir bei diesen Gerüchten nicht um den Wahrheitsgehalt einzelner
Behauptungen, sondern um eine furchtbare Gesamtatmosphäre, die aus allgemeiner
Verunsicherung und Desinformation erwächst und Flüchtlinge wie Lagerpersonal
gleichermaßen umschließt. Keiner ist ausgenommen, keiner weiß die Wahrheit, keiner
bleibt unbehelligt, solbald er dieses Universum betritt, egal durch welche Tür. Auf bizarre
Weise bildete sich in solcher Verunsicherung der totalitäre Charakter der
Herkunftsländer der meisten Flüchtlinge an der ersten Etappe jenseits der Schwelle
noch einmal ab.

4. Tücken des Flüchtlingssystems

Eines Abends im Spätherbst 1982, es war schon recht kühl, kehrte ich ins Lager
Traiskirchen zurück und bemerkte, wie zwei Afrikaner sich redlich mühten, dem
diensthabenden Gendarmen am Tor ein Anliegen nahezubringen. Durch einiges
Nachfragen wurde ein Problem sichtbar, dessen Lösung die Kompetenz des Beamten
schlicht überstieg.

Die beiden Afrikaner stammten aus Zaire, lebten schon mehrere Monate in Österreich,
anfangs legal als Touristen, nun aber, da ihre Pässe abgelaufen waren, als U-Boote.
Beide waren Söhne besserer Familien, die in einer für ihre Familie schwierigen
innenpolitischen Situation in ihrer Heimat die Flucht ins sichere Ausland vorgezogen

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

hatten. Zu recht, wie sich zeigte, denn neueste Nachrichten von ihren
zurückgebliebenen Angehörigen ließen es für sie ratsam erscheinen, in Österreich um
Asyl anzusuchen.

Das östereichische Asylgesetz sah jedoch vor, daß ein Flüchtling innerhalb von zwei
Wochen und ohne vorausgegangenen Zwischenstop in einem sicheren Drittland um
Asyl anzusuchen hat. Diese Frist war für die zwei Hilfesuchenden überschritten, ein
Asylgesuch deshalb nicht mehr möglich.

Der Gendarm am Lagereingang aber hatte mit einem viel banaleren Problem zu
kämpfen. Er behauptete, für die Aufnahme von Flüchtlingen nach Dienstschluß sei der
diensthabende Lagerbeamte, nicht der Gendarm am Tor zuständig. Meine Nachfrage
beim diensthabenden Lagerbeamten ergab, daß dieser die Sachlage genau umgekehrt
sah.

Es war unterdessen elf Uhr nachts geworden. Die Novembernacht versprach, kalt zu
werden. Der Aufforderung des Gendarmen, die beiden Afrikaner sollten doch am
nächsten Morgen wiederkommen, konnte ich begegnen. Nach einer weiteren
Verhandlungsrunde zeichnete sich dann eine bezeichnende Lösung ab. Der Gendarm
fragte mich, ob ich „Samy“ kenne, einen Ghanesen, der im Lager unter stillschweigender
Aufsicht der Gendarmerie den halboffiziellen Alkoholhandel organisierte. (Die jeder
öffentlichen Kontrolle entzogene Versorgung mit Wodka der Marken „Schwarzer“ bzw.
„Weißer Adler“ sowie die Herstellung von Fusel aus Kartoffeln schien indessen eher in
polnischer Hand zu sein; einmal wurde im Keller des Hauptgebäudes eine geheime
Kartoffelbrennerei ausgehoben.) Samy, meinte der nun hilfsbereite Posten, verfüge über
Quartier.

Allerdings, trotz seiner Kooperationsbereitschaft ließ der Beamte die
Herbergssuchenden nun nicht einfach beim Haupttor ein. Er erklärte umständlich, wo die
Umzäunung des Lagers unaufällig überstiegen werden könne. Dorthin schickte ich
meine beiden Schützlinge, holte sie von der Innenseite ab und führte sie zu Samy, der
sie ohne weitere Umstände für die eine Nacht einquartierte.

Die Schlußpointe ergab sich am folgenden Morgen, als ich die beiden vor der
Lagerleitung wiedertraf, im Begriff, das Lager zu verlassen. Sie erzählten mir, ihnen sei
von der Lagerleitung erklärt worden, daß man sie nicht aufnehmen könne. Nähere
Gründe habe man ihnen nicht mitgeteilt. Nur wußte ich vom Vorabend aus eigener
Anschauung, daß ihre Päse abgelaufen waren, sie also „illegal“, wenn auch ab jetzt mit
Wissen des Innenministeriums, in Österreich waren. Der pragmatische Spalt zwischen
Rechtsnorm und Alltag aber war bezeichnend für die gesamte österreichische
Flüchtlingspolitik in den achtziger Jahren. Und der Schluß ist naheliegend, daß eine

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

gerade Linie von diesen Widersprüchlichkeiten zur prekären neuen
Ausländergesetzgebung von 1991/92 führt, als die Füchtlings- zur Ausländerfrage
geworden war.

Die Tücke liegt, heute wie damals, im für die Betrofenen unüberschaubaren Detail.

Samy, der Ghanese, war, obwohl aufgrund seines Handelstalents innerhalb des Lagers
privilegiert, insgesamt selbst Opfer des Systems. Sein Antrag auf Anerkennung als
politischer Flüchtling war abgelehnt worden, weil er, so die formaljuridische
Argumentation, irgendwo am Weg von Ghana nach Österreich bereits durch ein
„sicheres Drittland“ habe kommen müssen - was er selbst, wie auch immer, bestritt. Daß
er nun in Österreich, einem ebenfalls sicheren Land, war, hatte zur Folge, daß er auch in
keinem anderen Land mehr um Asyl hätte ansuchen können. Sein Antrag auf
Auswanderung in die USA wurde von der amerikanischen Botschaft abgelehnt, weil es
gerade kein Programm für Ghanesen gab. Kanada nahm überhaupt keine Afrikaner auf.
Australien blieb ihm ebenso verschlossen, da es grundsätzlich keine Flüchtlinge aus
dem British Commonwealth, dem auch Ghana angehörte, aufnahm.

Samys vermittelnde Tätigkeit innerhalb des Lagers ermöglichte ihm letztlich allerdings
doch noch den Ausbruch aus dem Flüchtlingssystem. Nach langem Drängen ließ ihn die
Lagerleitung eines Tages nach Wien überstellen.

Seine neue Herberge, das Hotel Zöch, ein ehemaliges Bordell am Westbahnhof, war ein
Bauwerk in äußerst desolatem Zustand, mit rechtsgültiger Abbruchgenehmigung, mit
einem einzigen Badezimmer für durchschnittlich 170 Flüchtlinge und Warmwasser von
spätabends bis sieben Uhr früh. Bis zu sechs Personen waren in die Zimmer gepfercht.
Einmal pro Woche wurde das Essen in Form von Fertigtiefkühlgerichten aus St. Pölten
angeliefert. Eine einzige Angestellte, unterstützt von ein paar Flüchtlingen und einer
Aushilfskraft besorgte den ganzen Betrieb.

Das Innenministerium wußte um die katastrophalen Zustände und schritt nicht ein. Die
Wiener Baufirma Hoffman & Maculan hatte das Objekt gerade vor Beginn der Polenkrise
erworben, wenige Jahre später tatsächlich abgerissen und durch ein neues Hotel
ersetzt.

In der Zwischenzeit war es ein Flüchtlingsheim, ungeachtet der Zustände ein begehrtes
noch dazu. Denn wer es nach Wien schaffte, der hatte, im Gegensatz zu den
abgelegenen Dörfern in Randregionen, eine reale Chance, einen Arbeitsplatz und eine
Wohnung zu finden, einen kostenlosen Deutschkurs zu besuchen, mit einem Wort, sich
zu integrieren. [4]

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

5. Flüchtlinge und Ausländer

Aus der Perspektive des Lagers Traiskirchen und der österreichischen Flüchtlingspolitik
war eine solche Integration nicht vorgesehen, da das Selbstbild vom „Transitland
Österreich“ bis zum Fall des Eisernen Vorhanges aufrecht erhalten wurde, selbst als es
längst von den Tatsachen überholt worden war.

Vergleicht man in Summe die Zahlen der Flüchtlingsbewegungen mit, soweit dies
möglich ist, deren emotionaler Bewertung, ergibt sich ein seltsames Paradoxon. Die
Zahl der nach Österreich kommenden und in Österreich sich niederlassenden
Flüchtlinge sank seit 1945, von Welle zu Welle, kontinuierlich ab. Zwischen 1945 und
1950 kamen 400.000 Volksdeutsche und andere Flüchtlinge aus dem Osten. 1956
stellten 180.000 Ungarn einen Asylantrag in Österreich. 1968/69 verließen 162.000
Tschechen und Slowaken ihre Heimat, von denen 12.000 einen Asylantrag stellten.
Rund 33.000 Polen suchten 1981/82 um politisches Asyl in Österreich an. [5]

Über die gleiche Periode wurden semantisch Vertriebene zu Verfolgten, dann zu
Flüchtlingen, schließlich, ganz deutlich ab 1981, zu Wirtschaftsflüchtlingen sowie nach
1989 zu Ausländern, Fremden, oder summarisch zu einem Migrationsproblem.

Seit den frühen achtziger Jahre, als USA, Kanada und Australien aufgrund von
wachsender heimischer Arbeitslosigkeit ihre Immigrationspforten schlossen, mutierte der
Gegenstand der innerösterreichischen Debatte vom „Transitland“ Österreich zum
„Einwanderungsland“ wider Willen.

Die entsprechenden defacto-Immigrationsquoten konnten zwar vor einem Jahrzehnt
durch die Rhethorik vom Transitland ähnlich wie heute durch die Fremdengesetze von
1991/92 punktuell gedrückt werden. Die sozialen und gesellschaftspolitischen Kosten
der Ausgrenzung der „Fremden“ fallen dennoch an.

Eine detaillierte Analyse legt nahe, daß eine direkte Kontinuität von der doppelbödigen
Flüchtlingspolitik der frühen achtziger Jahre zur radikalisierten „Ausländerdebatte“ und
den verschärften Fremdengesetzen der frühen neunziger Jahren, von den ersten
Restriktionen in der Anerkennung von politischem Asyl unter Innenminister Karl Blecha
zur intendierten europäischen Vorreiterrolle Österreichs bei der Begrenzung der
Zuwanderung unter Innenminister Franz Löschnak besteht.

http://homepage.univie.ac.at/ruediger.wischenbart/03_ce...-allgem/03_Traiskirchen_Fluechtlinge-in-Oesterreich.htm (16 von 18)13.10.2004 18:24:28
Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

Traiskirchen ist für die komplexen und widerspenstigen Beziehungen Österreichs
gegenüber seinen Fremden ein sensibler Spiegel. Die Bereitschaft jener, die
ankommen, auf eine gute Zukunft zu hoffen, war und ist sentimental wie existenziell
groß. Einmal, im Fasching, der Schnee zwischen den Gebäuden im Lager begann zu
tauen, begegnete ich zwei Flüchtlingskindern im Indianerkostüm. Es war aus Packpapier.

„Ich habe nicht das Paradies erwartet, als ich nach Österreich kam“, sagte ein junger
Pole, der alles daransetzte, aus Österreich weg und nach Amerika zu gelangen.

„Ich glaube, die meisten sind Österreich auch ziemlich dankbar für alles, was sie
erhalten haben. Aber wenn man gerade aus dem ‘Hilton’ zur Lagerleitung geht und dort
nicht gerade höflich behandelt wird, wenn man falsche Informationen kriegt, wenn man
die ganze Zeit spürt, daß man im Büro als Eindringling angesehen wird, wenn man auf
jede Frage die Antwort bekommt, daß die österreichische Regierung so viel Geld für
diese Leute ausgibt, die um Asyl ansuchen - das ist nämlich eine der häufigsten
Antworten -, wenn Flüchtlinge oft so behandelt worden sind, dann sind sie nicht immer
imstande, ihre Dankbarkeit zu zeigen. Trotzdem sind sie möglicherweise dankbar
gegenüber der österreichischen Regierung. Warum aber sollte ich einem unhöflichen
Beamten gegenüber dankbar sein, der mich wie jemanden behandelt, der in seinen
österreichischen Wohlstand eindringt, den er in den vergangenen Jahren aufgebaut hat?
Warum sollte ich ihn anlächeln? Wenn ich Bruno Kreisky träfe, könnte ich ihm sagen,
‘Ich bin Ihnen wirklich dankbar dafür, daß ich in Österreich Schutz bekommen habe.’
Aber das betrifft niemanden, der unhöflich und unfreundlich zu mir gewesen ist.“

[*] „Jiri“ mit „hacek“ am „r“ - mehrmals auf in folgenden Absätzen!

Anmerkungen:

[1] Die Grundrecherche, die diesem Artikel zugrundeliegt, unternahm ich gemeinsam
mit Wolfgang Weisgram und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Inneres
während meines Zivildienstes von Oktober 1982 bis Mai 1983. Aus diesem Zeitraum
stammen auch die zitierten Interviews.

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Rüdiger Wischenbart: Traiskirchen - Flüchtlinge in Österreich

[2] Laut damaligen Angaben des Bundesministeriums für Inneres gab es 1980 9259
offiziell in Österreich registrierte Flüchtlinge, die um Asyl ansuchten, und 5127
Prozent wurden positiv beschieden; 1981, am Höhepunkt der Fluchtwelle aus Polen,
warben 34.557 um Asyl, 2801 wurden positiv beschieden (während ein Überhang an
unerledigten Fällen entstand); 1982 wurden 6314 neue Asylwerber registriert und
17.361 positiv beschieden. In Bezug auf die jeweils erledigten Fälle ergibt dies
Anerkennungsquoten von 72 Prozent für 1980, 46 Prozent für 1981 und 84,5 Prozent
für 1982.

[3] Felix M. Bertram: Die soziale Betreuung des Flüchtlings an der Basis - die
österreichische Praxis. Typoskript 1983. (F.M. Bertram von der Caritas war zugleich
einer der kritischen institutionellen Beobachter der österreichischen Flüchtlingspolitik
der achtziger Jahre. Ihm und einigen anderen Mitarbeitern von Caritas und verwandten
Organisationen kam als einzigen ein wenigstens indirekt korrigierender Einfluß auf die
österreichische Flüchtlingspolitik zu. Der Leiter des Wiener Büros des
Flüchtlingskomitees der Vereinten Nationen, UNHCR, kritisierte zwar mitunter die
Zustände, hatte jedoch keinen Einfluß auf die tagtäglichen Handhabungen.)

[4] Zum Hotel Zöch siehe auch meinen Artikel „Ein Bett, Lebensmittel und viel Zeit.
Flüchtlinge warten in Österreich auf einen neuen Anfang.“ In: Die Presse, Spektrum,
Wien 23./24.7.1983, S. I.

[5] Heinz Faßmann, Rainer Münz: Einwanderungsland Österreich? Gastarbeiter -
Flüchtlinge - Immigranten. BMUK und Österr. Akademie d. Wissenschaften. Wien
19924, S. 9.

Erstveröffentlichung in: "Traiskirchen von innen. Flüchtlingspolitik zu Beginn der 80er
Jahre." In: "Asylland wider Willen. Flüchtlinge in Österreich im europäischen Kontext
seit 1914". Hg. v. Gernot Heiss u. Oliver Rathkolb. Wien, Jugend & Volk 1995
(=Veröffentl. d. Ludwig-Boltzmann-Institutes f. Geschichte u. Gesellschaft, Bd. 25), S.
195-209.

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