EGovernment MONITOR 2018 - # EGOVMON
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eGovernment MONITOR 2018 Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote – Deutschland, Österreich und Schweiz im Vergleich # EGOVMON SCHIR MHERR FACHLICHER PREMIUM PREMIUM PARTNER PARTNER CL A SSIC PARTNER BA SIC PARTNER UNTER S TÜT ZER
3 INHALT VORWORT/GRUSSWORT 4 STUDIENSTECKBRIEF 6 ZENTRALE ERGEBNISSE 8 NUTZUNG Nutzung E-Government 10 Mobile Nutzung 16 Nutzungsbarrieren 18 ZUFRIEDENHEIT 22 DIGITALE IDENTIFIKATION 26 INTERAKTION BÜRGER/INNEN – BEHÖRDE Erlebte Interaktion: Citizen Journey 32 Gewünschter Kontaktkanal 36 Bürgerkonto 38 Digitale Assistenten 43 IMPRESSUM 46
4 Prof. Dr. Helmut Krcmar Sprecher des Direktoriums, fortiss GmbH VORWORT Hannes Schwaderer Präsident der Initiative D21, Head of Enterprise Sales, Intel Deutschland GmbH Der Weg zum Erfolg: Potenziale erkennen und fördern LIEBE LESERINNEN UND LESER, So betrachten viele z. B. die fehlende Benutzer- wir freuen uns, Ihnen auch dieses Jahr mit dem freundlichkeit im Vergleich zu privaten Diensten eGovernment MONITOR eine Studie vorzulegen, und auch die mangelnde Durchgängigkeit der die zweierlei bietet: Erstens ein Lagebild zur Dienste als Probleme. Nutzung und Akzeptanz von E-Government in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie Behördengänge finden übrigens größtenteils sehen somit, ob E-Government-Lösungen bei den persönlich vor Ort statt. Selbst wenn initial der NutzerInnen „ankommen“. Zweitens gibt die digitale Kanal für die Suche nach Informationen Studie Auskunft über generelle Einstellungen gewählt wurde, führt zum Abschluss einer sowie darüber, welche Form der digitalen Abwick- Dienstleistung der Weg doch meist aufs Amt, lung von Behördengängen sich die Onliner gut wie wir erstmalig konkret darlegen konnten. vorstellen können und welche sie eher ablehnen. Der Portalverbund wird viele dieser Themen In Deutschland kommt E-Government weiterhin angehen. Auch hier gibt die Studie Hinweise für nur schwer in die Gänge. Langfristig betrachtet die Ausgestaltung: Im Bürgerkonto fühlen sich gibt es bei der Nutzung einen Rückgang. Bisher die Befragten eher mit der Speicherung öffent- konnten sich auch die staatlichen Identifikations- licher Daten wohl, mit privaten Unterlagen wie lösungen nicht gegen die in der Privatwirtschaft Versicherungsdokumenten oder medizinischen etablierten Lösungen durchsetzen. Dennoch Unterlagen eher weniger. Gewünscht werden gibt es auch Grund für Optimismus: Insgesamt definierte Zugriffsrechte und Transparenz, nehmen Nutzungsbarrieren ab, Datenschutzbe- ebenso wie Komfortfunktionen wie die Erinne- denken sind weniger geworden und BürgerInnen rung an ablaufende Fristen. sind in Deutschland wieder etwas zufriedener. Und gefragt nach ihren Wünschen, geben sie Wir hoffen, dass die vielfältigen Ergebnisse der sogar an, ihre Behördengänge am liebsten über Studie Sie dabei unterstützen, Potenziale zu das Internet abwickeln zu wollen. erkennen und E-Government gut für die Zukunft zu gestalten. Eigentlich also gute Vorzeichen, doch viele Herausforderungen bleiben bestehen – auch diese Helmut Krcmar und finden Sie umfassend in der Studie dargelegt. Hannes Schwaderer
5 GRUSSWORT Im Fokus: Nutzerfreundlichkeit und Bedarfsorientierung Der eGovernment MONITOR legt in diesem Jahr erreichbar und zeigt mit Anschauungsbeispielen, wieder ein umfassendes Bild zur Nutzung und wie das Portal später genutzt werden kann. Akzeptanz von digitalen Behördendiensten vor. Sein Ausbau erfolgt schrittweise. Zum Beispiel Um es gleich vorweg zu sagen: Einige Ergebnisse wird im Frühjahr 2019 das Nutzerkonto Bund für sind auf den zu langsam erfolgten Ausbau der BürgerInnen sowie Unternehmen ergänzt. digitalen Verwaltungsangebote in den letzten Jahren zurückzuführen. So ist die E-Government- Es wird sicher noch etwas dauern, bis die Nutzung in Deutschland aktuell leicht rückläufig. deutsche Verwaltung im eGovernment MONITOR wesentlich bessere Resultate erzielt. Aber ich bin Ersichtlich ist aber auch, dass wir auf dem zuversichtlich, dass Bund, Länder und Kommunen richtigen Weg sind, denn die Nutzungsbarrieren in Zukunft BürgerInnen wie auch Unternehmen sinken. Zwar ist die mangelnde Bekanntheit von mit ihren digitalen Angeboten überzeugen können. Online-Angeboten weiterhin die größte Hürde, Denn alle Aktivitäten im Rahmen der OZG- aber der Langfristtrend belegt: Ihre Bekannt- Umsetzung zielen darauf, nutzerfreundliche und heit ist über die Jahre deutlich gestiegen - jeder am Bedarf der BürgerInnen und Unternehmen zweite Onliner kennt sie mittlerweile. Auch die orientierte Lösungen zu realisieren. Zufriedenheit mit den bestehenden digitalen An- geboten steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr. Klaus Vitt Seit Inkrafttreten des Onlinezugangsgesetzes im Sommer 2017 erfolgt die Digitalisierung der Verwaltung auf allen föderalen Ebenen schneller. Zahlreiche Vorarbeiten der großen OZG-Umsetzungsvorhaben Portalverbund und Digitalisierungsprogramm werden derzeit abge- Klaus Vitt schlossen. Die ersten Pilotierungen, etwa bei der Beauftragter der Bundesregierung für technischen Infrastruktur für den Portalverbund, Informationstechnik und Staatssekretär beginnen. Das neue lebens- und geschäftslagen- im Bundesministerium des Innern, orientierte Verwaltungsportal des Bundes ist seit für Bau und Heimat September als BETA-Version im Internet
6 KERN DER STUDIE: Der eGovernment MONITOR beleuchtet seit 2011 jährlich die aktuelle E-Government-Situation in Deutschland. Zentrale Untersuchungsgegenstände sind: Bekanntheit, (mobile) Nutzung, Nutzungsbarrieren, Zufriedenheit sowie die Identifikation im Zusammenhang mit digitalen Behördengängen. Die aktuelle Untersuchung beleuchtet zudem den generellen Ablauf von Behördengängen sowie die Akzeptanz von Bürgerkonto und digitalem Assistent im Behördenumfeld. Seit 2012 werden Österreich und die Schweiz als Vergleichsländer herangezogen. FRAGEBOGEN: Um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, wird der Fragebogen jährlich im Partnerkreis überarbeitet und modifiziert. Daher sind Vergleiche mit Vorjahreswerten teilweise nicht oder nur eingeschränkt möglich. Betreffende Stellen sind in der Publikation entsprechend gekennzeichnet. ANZAHL INTERVIEWS: Durchführung von 1.077 Interviews in Deutschland (DE) sowie 1.032 Interviews in Österreich (AT) und 1.058 in der Schweiz (CH). GRUNDGESAMTHEIT: Personen in Privathaushalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab 18 Jahren, die das Internet privat nutzen.
7 STUDIENSTECKBRIEF REPRÄSENTATIVE ERHEBUNG: Ergebnisse auf die Grundgesamtheit übertragbar. AUSWAHL UND GEWICHTUNG: Online-Panel; Daten gewichtet nach zentralen Merkmalen (Geschlecht, Alter und formale Bildung). ERHEBUNGSMETHODE: Durchführung als Onlinebefragung (computergestütztes Webinterview (CAWI), KW 29 bis KW 31 2018). DEFINITION E-GOVERNMENT: Unter E-Government verstehen wir Informationen und Dienste von Behörden und öffentlichen Einrichtungen (Kommune, Stadt, Landkreis, Bundesland etc.), die über das Internet genutzt werden können, wie z. B. elektronische Steuererklärung (ELSTER), Informationen zu Zuständigkeiten von Ämtern, Kita-Finder, Abmeldung eines Fahrzeugs oder Müllkalender. DARSTELLUNG INHALTE: Bei abweichenden Frageformulierungen in den einzelnen Ländern wird der Wortlaut des Fragetextes in Deutschland dargestellt. DARSTELLUNG PROZENTWERTE: Die Summe einzelner Prozentwerte kann aufgrund von Rundungen von 100 Prozent abweichen.
8 ZENTRALE ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz RÜCKLÄUFIGER LANGZEITTREND HAUPTBARRIERE MANGELNDE BEI DER E-GOVERNMENT BEKANNTHEIT KANN IM ZEITVERLAUF NUTZUNG IN DEUTSCHLAND SIGNIFIKANT ABGEBAUT WERDEN UND DER SCHWEIZ AT 81 74 DE 76 AT 67 CH 70 CH 58 55 -6 CH 45 AT 43 DE 45 40 DE 42 -1 2012 2018 2014 2015 2016 2017 2018 MOBILE NUTZUNG IST NOCH VERHALTEN – BESONDERS IN DEUTSCHLAND Mobile Nutzung / Mobile Nutzung / Mobile Nutzung / Nutzung insgesamt Nutzung insgesamt Nutzung insgesamt DE 51 77 DE 18 42 DE 25 54 AT 66 84 AT 37 74 AT 40 72 CH 65 82 CH 32 58 CH 38 62 Online-Suche Abwicklung elektronische Herunterladen nach Informationen Steuererklärung von Formularen TROTZ AKTUELLEM ANSTIEG IST DIE AT 79 ZUFRIEDENHEIT IN ÖSTERREICH UND +8 CH 73 72 71 DER SCHWEIZ LANGFRISTIG RÜCKLÄUFIG 71 +2 +4 DE 57 58 2012 2018
9 WEITERE TRENDS Die Verbreitung der jeweiligen Länderverfahren zur digitalen Identifikation vollzieht sich weiterhin schleppend, in allen drei Ländern sind nur geringe Anstiege zu verzeichnen. Am liebsten möchten die Onliner für Interaktionen mit dem Staat die gleichen Verfahren nutzen wie für private Aktivitäten. Das sind mehrheitlich die Identifizierung über Benutzername und Passwort oder PIN / TAN-Verfahren. Die häufigsten Behördengänge laufen nach wie vor hauptsächlich persönlich ab. Untersucht wurden die Ablaufschritte Informationssuche, Beratung (falls erforderlich) sowie Abschluss (Einreichen des Antrags etc.). In Deutschland werden alle drei Schritte am häufigsten persönlich vor Ort erledigt. In der Schweiz und Österreich hingegen findet die Informationssuche häufiger auf den Behörden- Webseiten statt und auch beim Abschluss spielt hier der Online-Kanal eine deutlich größere Rolle als in Deutschland. Der Wunsch nach digitalen Verwaltungsabläufen ist ÜBER DAS INTERNET / PERSÖNLICH ONLINE-FORMULAR vorhanden: Die stärkste Präferenz bei der Abwicklung ihrer Behördengänge haben die Onliner generell für das Internet bzw. ein Online-Formular, gefolgt vom persönlichen Kontakt. Bei Vorgängen mit hoher Verbindlichkeit (z. B. Bauantrag) wird jedoch der persönliche Kontakt am stärksten gewünscht, bei rein informativen Vorgängen (Erhalt von Bescheiden etc.) der Brief. 26 30 25 25 21 22 DE AT CH DE AT CH Beim Bürgerkonto ist noch Überzeugungsarbeit nötig: Nicht einmal die Hälfte der Onliner möchte ihre Unterlagen zentral abspeichern und der Verwaltung Zugriffsrechte erteilen. Für die Speicherung privater Dokumente auf dem Bürgerkonto ist die Akzeptanz noch geringer, insgesamt fühlen sich die Deutschen damit am wenigsten wohl. Transparenz und differenzierte Zugriffsrechte sind hier die kritischen Erfolgsfaktoren. Digitale Assistenten bei der Verwaltung sind bis dato noch weitgehend unbekannt. Können Sie sich vorstellen, 80 Dabei besteht hier großes Potenzial: Mehr als in Zukunft über digitale Assistenten drei Viertel der Befragten können sich bei mit der öffentlichen Verwaltung zu einfachen Behördenabläufen wie der Infor- kommunizieren bzw. Themen auf den mationssuche oder Kommunikation die Internetseiten der öffentlichen 77 81 82 Verwendung eines digitalen Assistenten Verwaltung zu suchen? (z. B. Sprachassistenten) vorstellen. DE AT CH
10 NUTZUNG Nutzung von E-Government-Angeboten DIE NUTZUNG DIGITALER BEHÖRDEN- ANGEBOTE KOMMT WEITERHIN NICHT Nutzung von E-Government- VORAN: ÖSTERREICH VERBLEIBT AUF HOHEM Angeboten in Deutschland und der NIVEAU, WIEDERUM RÜCKLÄUFIGER TREND IN DEUTSCHLAND UND VOR ALLEM DER Schweiz weiterhin rückläufig SCHWEIZ. ▶▶ In Österreich verbleibt sie 2018 auf ▶ Keines der betrachteten Länder kann die vergleichsweise hohem Niveau. Nutzung digitaler Behördendienste im Zeitraum ▶▶ Ausschlaggebend für die Nutzung ist der der letzten 12 Monate steigern. Mit Abstand am Bildungsgrad, der Einfluss des Alters hingegen populärsten ist E-Government weiterhin in fällt aktuell eher gering aus. Österreich, hier kann die hohe Quote von 74 Prozent vom Vorjahr gehalten werden. In der Schweiz sinkt der Anteil an genutzten E-Government-Diensten seit dem Höchstwert von 2015 kontinuierlich ab. Mittlerweile nutzt hier nur noch gut jeder zweite Onliner digitale Behördendienste. Schlusslicht bildet nach wie vor Deutschland, hier liegt die Nutzungsquote nach einem erneuten minimalen Rückgang bei 40 Prozent. ▼▼ Haben Sie in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote genutzt? 100 80 74 60 67 58 55 40 45 40 20 0 2012* 2013* 2014 2015 2016 2017 2018 BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); Angaben in Prozent *2012 / 2013: „Nutzen Sie bereits E-Government-Angebote?“ ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz
NUTZUNG 11 Nutzung E-Government ▼▼ Wie häufig nutzen Sie durchschnittlich ▼▼ Haben Sie in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote im Jahr? E-Government-Angebote genutzt? 3,5 (3,5) AT 67 % 56 Hoch 3,1 (2,6) CH % NUTZUNGS- NUTZUNG Mittel HÄUFIGKEIT NACH BILDUNG 3,1 (2,7) DE 37% Niedrig BASIS: Alle Befragten, die in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote BASIS: Alle Befragten der drei Länder (n = 3.167) genutzt haben – DE (n = 432), AT (n = 779), CH (n = 580); Angaben in Prozent; In Klammern Vorjahreswerte ▶▶ Im Durchschnitt nutzen Onliner etwas mehr als drei Mal pro Jahr E-Government-Angebote. ▶▶ Die Länderunterschiede fallen dabei gering aus: Nutzungshäufigkeit Deutschland und die Schweiz erreichen fast wieder österreichisches Niveau. ÖSTERREICHS ONLINER MACHEN IM JAHR DURCHSCHNITTLICH DREIEINHALBMAL ▶▶ Auch auf die Nutzungshäufigkeit wirkt sich GEBRAUCH VON E-GOVERNMENT-ANGEBOTEN, eine hohe Bildung positiv aus. DAS IST GENAUSO OFT WIE 2017. ▶ In Deutschland und der Schweiz nimmt die Nutzungshäufigkeit nach einem Rückgang im AUF DAUER GESEHEN FEHLT DAMIT letzten Jahr wieder zu, hier liegt der Durchschnitt WEITERHIN DER DURCHBRUCH BEI jeweils bei 3,1. Damit ist das Nutzungsverhalten DURCHGÄNGIGEN DIGITALEN im Sinne von regelmäßigen Aktivitäten in den drei VERWALTUNGSABLÄUFEN, DAS GILT Ländern durchaus vergleichbar. Sobald Onliner BESONDERS FÜR DEUTSCHLAND. einmal Erfahrungen mit digitalen Behörden- Es scheint fast so, als könne die (regelmäßige) Nutzung diensten gemacht haben, nutzen sie diese häufig digitaler Behördengänge nicht substanziell über das auch wieder. Das Heranführen neuer Nutzerinnen bisherige Niveau hinaus angehoben werden. Im Verlauf der und Nutzer hingegen gestaltet sich insbesondere Studie wird sichtbar, dass die Gründe dafür vielfältig sind. in Deutschland und der Schweiz weiterhin als Insbesondere in Deutschland sind bisher zu wenig Abläufe Herausforderung. durchgehend online möglich. Zudem ist es bisher nicht gelungen, die signifikanten Vorteile des Online-Kanals wie Zeitersparnis etc. aufzuzeigen. E-Government wird daher immer noch zu wenig aus Sicht der BürgerInnen entwickelt.
12 Nutzung privater und behördlicher Online-Dienste WER PRIVAT VIELE ONLINE-DIENSTE NUTZT, Etwa zwei von fünf Onlinern nutzen häufig VERFÜGT MEISTENS AUCH ÜBER ERFAH- private Internetdienste, aber nur neun Prozent RUNGEN MIT ONLINE-BEHÖRDENDIENSTEN. davon nehmen selten digitale Behördendienste (weniger als drei pro Jahr) in Anspruch. Der ▶ Auch die Nutzung von Internetdiensten für Großteil der Onliner mit häufiger privater private Zwecke liegt in Deutschland hinter Nutzung von Online-Diensten verwendet also der Österreichs bzw. der Schweiz, der Abstand auch häufig digitale Behördendienste. Wenn ist allerdings deutlich geringer als bei den private Vielnutzer selten auf E-Government- E-Government-Aktivitäten. Die zurückhaltende Dienste zurückgreifen, begründen sie dies mit Nutzung von E-Government-Diensten ist daher dem grundsätzlich seltenen Bedarf an Behörden- wohl kaum in einer generellen Zurückhaltung diensten, aber auch mangelnde Durchgängigkeit bei Internetdiensten begründet. und geringe Benutzerfreundlichkeit spielen eine Rolle. Am wenigsten wird die seltene Nutzung von Online-Behördengängen mit der Präferenz für einen persönlichen Kontakt begründet. ▼▼ Haben Sie schon einmal Dienstleistungen der Privatwirtschaft über ▼▼ Aus welchem Grund nutzen Sie Online- das Internet in Anspruch genommen, z. B. eine Unterkunft gebucht, Dienste eher von der Privatwirtschaft und eine Versicherung abgeschlossen oder ein Konto eröffnet etc.? weniger von den Behörden? DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SCHWEIZ 53 % Behördendienste Ja, häufig benötige ich zu selten 40 44 45 9% DAVON NUTZEN NUR WENIGE 29 % Bei Behörden kann BEHÖRDLICHE ich nicht alles online erledigen, DIENSTE dann mach ich es gleich Ja, selten komplett analog 27% Digitale Behörden- 38 39 39 dienste sind nicht so benutzer- freundlich wie private Nein, nie 22 18 17 23 % Ich bevorzuge, sie persönlich vor Ort zu erledigen BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); BASIS: Alle Befragten, die häufig Online-Dienstleistungen der Angaben in Prozent Privatwirtschaft und selten (höchstens zweimal) von Behörden in Anspruch nehmen (n = 122)
NUTZUNG 13 Nutzung E-Government ▼▼ Handelte es sich bei der Nutzung von Online-Behördendiensten um eine Informationssuche, eine Kommunikation oder eine Transaktion mit der Behörde? INFORMATIONSSUCHE TRANSAKTION z. B. Abruf von öffentlich zugänglichen KOMMUNIKATION z. B. Online-Bezahlung, Online- Informationen über die Verwaltung, z. B. per E-Mail, Chat oder Antragstellung oder Beauftragung Politik, Stadt / Kommune Kontaktformular einer Online-Dienstleistung etc. 39 22 39 34 10 57 41 18 42 ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz BASIS: Alle Befragten, die in den letzten 12 Monaten E-Government-Angebote genutzt haben – DE (n = 432), ▶▶ Online-Behördendienste werden von den meisten zur AT (n = 779), CH (n = 580); Angaben in Prozent Durchführung von Transaktionen oder zur Informations- suche genutzt, Österreich ist dabei mit dem höchsten Anteil an Transaktionen am aktivsten. ▶▶ Die Nutzung von Online-Behördendiensten ist meist Art der Nutzung privater Natur: Nur ein Drittel der Onliner in Österreich und der Schweiz haben diese auch schon einmal beruflich genutzt, in Deutschland sind es sogar noch weniger. BETRACHTET MAN DIE ART DER DIGITALEN ZUSAMMENARBEIT MIT DEN BEHÖRDEN, SO ZEIGT SICH, DASS IN DEN LETZTEN 12 MO- NATEN DAS THEMA KOMMUNIKATION DEN GERINGSTEN ANTEIL EINNIMMT. Ich habe Online-Behörden- ▶ Am häufigsten kommen Transaktionen wie dienste schon einmal z. B. eine Online-Bezahlung oder Antragstellung beruflich genutzt. über das Internet vor - die Deutschen sind hier im Vergleich zu den österreichischen oder Schweizer Onlinern wieder am wenigsten aktiv. Zwei von 16 fünf Onlinern in Deutschland und der Schweiz DE nutzen zudem das Internet im Zusammenhang mit Behördendiensten rein passiv zur Informa- 34 34 tionssuche, in Österreich liegt dieser Anteil mit etwa einem Drittel etwas niedriger. Beruflich AT CH hatte bisher erst ein Drittel der Befragten in Österreich und der Schweiz mit digitalen Behör- dendiensten zu tun, in Deutschland ist dieser Anteil deutlich geringer. BASIS: Berufstätige ohne Beamte – DE (n = 676), AT (n = 621), CH (n = 661); Angaben in Prozent
14 ▼▼ Gerne möchten wir von Ihnen im Folgenden wissen, welche Online-Bürgerinformationen bzw. -dienste (ggf. auch über eine App) Sie kennen, bereits genutzt haben und zukünftig gerne nutzen möchten. DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SCHWEIZ Online-Suche nach Informationen zu Zuständigkeiten / Öffnungszeiten auf der Internetseite meiner Stadt / Gemeinde* 77 86 84 84 92 90 82 91 85 Abwicklung der elektronischen Steuererklärung über das Internet 42 75 62 74 90 85 58 80 73 Herunterladen von Formularen zur Vorbereitung und Abwicklung von Behördengängen* 54 75 80 72 86 88 62 75 80 Online-Terminvereinbarung 43 68 76 41 62 74 44 63 73 Digitale Kommunikation mit der Behörde (z. B. per E-Mail, Chat, Kontaktformular)** 36 55 76 48 67 79 46 62 77 Briefwahlunterlagen online anfordern** 29 51 70 34 60 68 15 37 67 Ausbildungsförderung online beantragen 10 37 34 13 43 30 10 30 34 ■■■ Nutze ich ■■■ Kenne ich ■ Will ich zukünftig nutzen BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); Angaben in Prozent; *Modifizierte Abfrage in 2018 ; **Neue Frage in 2018 Albert Füracker, MdL Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Konsequente Weiterentwicklung sichert die Akzeptanz des Bayern-Portals Das BayernPortal als digitaler Lotse durch Bayerns Verwaltung bildet den zentralen Zugang zu Onlinediensten. Rund 1.800 der bayerischen Kommunen nutzen derzeit die Basisdienste des Bayern- Portals. Die ca. 280.000 Aufrufe pro Monat und rund 100.000 angelegten Servicekonten beweisen seine Bekanntheit und Akzeptanz bei den Bürgern. Neue Authentifizierungsmöglichkeiten, z. B. mittels Authega basierend auf ELSTER-Technologie, werden die Nutzer- freundlichkeit künftig weiter steigern.
NUTZUNG 15 Nutzung E-Government Weiterhin unausgeschöpftes Potenzial bei einzelnen E-Government-Diensten ▶▶ Acht von zehn Onlinern suchen mittlerweile im Internet auf den Behördenseiten nach Informationen zu Zuständigkeiten und Öffnungszeiten, knapp zwei Drittel laden sich Formulare zur Vorbereitung von Behördengängen herunter. ▶▶ Dagegen nutzt weniger als jeder Fünfte die Möglichkeit, Anträge online abzuwickeln wie z. B. die Beantragung von Ausbildungs- förderung, Sozialleistungen, Rente etc. ▶▶ Bei einigen Diensten herrscht immer noch eine große Diskrepanz zwischen Bekanntheit und Nutzung, das gilt z. B. für die elektronische Steuererklärung oder die Online-Terminvereinbarung. 63 % Würde ich nutzen 48 % Kenne ich 14 % Nutze ich KRAFTFAHRZEUG ONLINE ANMELDEN, UMMELDEN ODER ABMELDEN BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077) ■ Deutschland Bekanntheit und Nutzung von Bürgerinformationsdiensten GENERELL LIEGT DIE NUTZUNG VON tatsächlich genutzt, trotz mehrheitlich bekun- E-GOVERNMENT-ANGEBOTEN WEITERHIN detem Interesse daran. In Österreich dagegen HINTER IHRER BEKANNTHEIT. GERADE BEI besteht nicht nur hohes Interesse an der Nutzung WENIGER KOMPLEXEN VORGÄNGEN WIE von FinanzOnline, fast drei von vier Onlinern ONLINE-TERMINVERGABEN ODER DIGITALER nutzen diesen Dienst auch. KOMMUNIKATION MIT DEN BEHÖRDEN WIRD DAS NUTZUNGSPOTENZIAL BEI WEITEM Auch beim Herunterladen von Formularen wird NOCH NICHT AUSGESCHÖPFT. in Österreich und der Schweiz das vorhandene Nutzungspotenzial bereits großteils ausge- ▶ Am stärksten zeigt sich in Deutschland die schöpft. Großes Interesse bei geringer Nutzung Diskrepanz zwischen Bekanntheit, Interesse und und damit noch viel Potenzial bietet in allen drei tatsächlicher Nutzung bei der Abwicklung der Ländern die Online-Anforderung von Briefwahl- elektronischen Steuererklärung über das Internet. unterlagen (CH: Online Stimmkanal nutzen) Zwar ist bei drei von vier deutschen Onlinern die sowie in Deutschland die An-, Ab- oder Um- Möglichkeit der Online-Steuererklärung bekannt, meldung von Kraftfahrzeugen. sie wird jedoch von weniger als der Hälfte auch
16 Mobile Nutzung HÄUFIG GENUTZTE DIENSTE WERDEN AUCH die Hälfte der deutschen Onliner auch auf dem ZUNEHMEND ÜBER MOBILE GERÄTE IN Smartphone oder Tablet nach Zuständigkeiten, ANSPRUCH GENOMMEN, JEDOCH NUR SELTEN Öffnungszeiten oder Kontaktdaten auf Behörden- VON UNTERWEGS AUS. seiten. Dies geschieht jedoch in der Regel nicht von unterwegs aus, sondern bei 61 Prozent nur ▶ Auch die mobile Nutzung von Bürgerinforma- und bei weiteren 29 Prozent auch von zuhause tionen und -diensten per Smartphone oder Tablet aus. Zeitersparnis sowie Bequemlichkeit sind ist bei den Onlinern vielfach schon verbreitet. die Hauptgründe für die Nutzung mobiler Die generell häufig verwendeten Online-Dienste Endgeräte ohne tatsächlich unterwegs zu sein. werden oft auch mobil genutzt. So sucht mehr als ▼▼ Gerne möchten wir von Ihnen im Folgenden wissen, auf welche E-Government-Angebote Sie derzeit bereits mobil über ein Smartphone oder Tablet zugreifen und auf welche Sie gerne mobil zugreifen würden. DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SCHWEIZ Online-Suche nach Informationen zu Zuständigkeiten / Öffnungszeiten auf der Internetseite meiner Stadt / Gemeinde* 51 77 58 66 84 72 65 82 68 Abwicklung elektronische Steuererklärung über das Internet 18 42 26 37 74 46 32 58 39 Herunterladen von Formularen zur Vorbereitung und Abwicklung von Behördengängen* 25 54 38 40 72 52 38 62 48 Online-Terminvereinbarung 28 43 47 33 41 47 34 44 49 Digitale Kommunikation mit der Behörde (z. B. per E-Mail, Chat, Kontaktformular) 18 36 34 29 48 46 32 46 45 Briefwahlunterlagen online anfordern 18 29 32 23 34 36 13 15 23 Ausbildungsförderung online beantragen 7 10 13 8 13 14 9 10 14 ■■■ Mobile Nutzung ■■■ Nutzung generell ■ Würde ich gerne mobil nutzen BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); *Modifizierte Abfrage in 2018; Angaben in Prozent
NUTZUNG 17 Mobile Nutzung Cornelia Gottbehüt Partnerin, Leiterin Government & Public Sector Advisory Services für Deutschland, Österreich, Schweiz, Ernst & Young Mobile Nutzbarkeit ist ein wichtiger Akzeptanzfaktor Über mobile Endgeräte wollen wir auch Behördenkontakte abwickeln – weil es einfach ist und schnell geht. Die mobile Nutzung hängt dabei maßgeblich von der Komplexität der zu erledigenden Vorgänge ab. Chancen für eine höhere (mobile) Nutzung liegen vor allem in verbesserten Angeboten weniger komplexer Vorgänge (z. B. Termin- vereinbarungen) sowie in digitalen Kommunikationsmöglichkeiten. ▼▼ Fand die Nutzung von E-Government-Angeboten über mobile Geräte auch von zuhause aus statt oder nur von unterwegs aus? Nur von 61 56 47 zuhause aus Teilweise von 29 35 29 zuhause aus Nur von 2 3 3 unterwegs aus BASIS: Alle Befragten mit mindestens einer mobilen E-Government-Nutzung – DE (n = 644), AT (n = 781), CH (n = 785); Fehlende Werte zu 100 Prozent: „Keine Angabe“; Angaben in Prozent ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz Mobile Kommunikation mit der Verwaltung von unterwegs aus vorstellbar ▶▶ Onliner ohne Erfahrung mit mobiler Nutzung von Bürgerdiensten für diese zu motivieren, ist momentan noch schwierig: Nur rund ein Fünftel der Onliner, die bisher noch nie mobil 21 auf E-Government-Dienste zugegriffen DE haben, können sich künftig eine mobile 18 24 Kommunikation mit ihrer Verwaltung von CH unterwegs aus vorstellen. Am ehesten ist AT hier die Schweiz aufgeschlossen. BASIS: Alle Befragten, die E-Government nutzen, aber noch nicht mobil – DE (n = 330), AT (n = 228), CH (n = 229); Angaben in Prozent
18 Nutzungsbarrieren DIVERSE BARRIEREN VERHINDERN 2014 kannten nur zwei von zehn Befragten WEITERHIN DIE BREITE VERWENDUNG VON digitale Behördenangebote, heute sind es bereits E-GOVERNMENT-DIENSTEN, AKTUELL JEDOCH sechs. Auch bei den übrigen Hemmnissen werden MIT ABNEHMENDER TENDENZ. im Vergleich zum Vorjahr großteils Verbesse- rungen wahrgenommen, das gilt besonders für ▶ Insbesondere die mangelnde Bekanntheit der Deutschland und Österreich. Dennoch verhindert Online-Angebote der Behörden steht nach wie die noch mangelnde Durchgängigkeit bei 40 vor einer intensiveren Nutzung im Weg. Hier Prozent der deutschen Onliner eine intensivere konnten jedoch in den vergangenen Jahren Nutzung, ebenso viele geben an, dass der von enorme Fortschritte erzielt werden: ihnen benötigte Service erst gar nicht über das Internet angeboten wird. Auch eine überschauba- rere Struktur des Online-Behördenangebots, eine verbesserte Hilfestellung durch die Behörden sowie ein Verzicht auf die Notwendigkeit zusätz- Hauptbarrieren bleiben mangelnde licher Hardware könnten die Inanspruchnahme Bekanntheit, fehlende Verfügbarkeit des digitalen Behördenangebots zukünftig oder Durchgängigkeit und undurch- steigern. Dabei wird sich in den kommenden schaubare Strukturen von Online- Jahren in Deutschland zeigen, wie die Möglichkeit Behördendiensten von den BürgerInnen angenommen wird, das Smartphone über die NFC-Schnittstelle als Lese- ▶▶ So gut wie alle Nutzungsbarrieren sinken aktuell gerät für den Personalausweis zu verwenden. im Vergleich zu 2017. ▶▶ Die Bekanntheit der Online-Behördendienste stieg in den vergangenen Jahren enorm an. ▼▼ Online-Angebote nicht bekannt im Zeitverlauf 100 80 AT 81 DE 76 60 CH 70 CH 45 40 AT 43 DE 42 20 0 2014 2015 2016 2017 2018 BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); Top3-Boxes: trifft voll und ganz zu, trifft zu, trifft eher zu; Angaben in ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz Prozent; Item erst ab 2014 abgefragt
NUTZUNG 19 ▼▼ Welche der im Folgenden aufgeführten Nutzungsbarrieren Barrieren sprechen für Sie persönlich gegen eine (intensivere) Nutzung von Online-Behördendiensten? 42 -6 43 -7 45 Online-Angebote sind nicht bekannt 41 43 41 Der benötigte Service wird online nicht angeboten* Prof. Dr. Wilfried Bernhardt 40 -7 Stellvertretender Vorsitzender, 39 - 10 Nationales E-Government 36 Kompetenzzentrum NEGZ e. V. Mangelnde Durchgängigkeit Digitale Behördendienste müssen nutzerfreundlicher und 39 -3 transparenter werden 38 -7 E-Government scheitert nicht mehr so häufig wie 40 2017 an der Unbekanntheit der Online-Angebote. Undurchschaubare Struktur Öffentlichkeitsarbeit zahlt sich also aus. Dennoch der Online-Angebote kennen noch etwa 40 Prozent der Befragten die Online-Verwaltung nicht. Daher müssen wir weiterhin intensiv über die Online-Angebote 39 -4 informieren. Dass nun vor allem Mängel im 37 -8 Service (Undurchschaubarkeit der Onlinedienste, 36 unzureichende Hilfestellungen) die E-Government- Unzureichende Hilfestellung Nutzung behindern, sollte die Verwaltungen zu durch die Behörden mehr Online-Nutzerfreundlichkeit motivieren. Zwar sind die Datenschutzbedenken zurück- gegangen, aber gerade bei den über 55-jährigen 39 -9 Nutzern nicht ausgeräumt. Wenn diese häufig 36 - 11 zu wenig wissen, was mit ihren Daten beim 30 E-Government passiert, ist das ein klarer Anschaffung zusätzlicher Auftrag an die Verantwortlichen, Vertrauen durch notwendiger Hardware intensive Aufklärung über die Datennutzung zu gewinnen. ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); Top3-Boxes: trifft voll und ganz zu, trifft zu, trifft eher zu; Angaben in Prozent; *Modifizierte Abfrage in 2018
20 Datenschutzbedenken - Deutschland Für mehr als jeden dritten Onliner in ▼▼ Welche Bedenken haben Sie im Bereich Datenschutz / Deutschland sprechen Sorgen um Datensicherheit, die Sie von einer (intensiveren) Datenschutz oder Datensicherheit gegen Nutzung von Online-Behördendiensten abhalten? die Nutzung von Online-Behördendiensten. 35 48 Mangelnde Sicherheit bei der Datenübertragung 58 47 -8 45 Befürchtungen im 55 Hinblick auf "gläserner Bürger" 29 43 - 12 36 43 Mangelnde Informationen darüber, was mit meinen Daten passiert 48 42 -9 45 43 Angst vor Datendiebstahl 37 42 - 12 35 42 Sorgfalt im Umgang mit den Daten seitens der 42 Behörden 40 -7 18–34 Jahre 35–54 Jahre 55+ Jahre BASIS: Befragte mit Bedenken bei Datensicherheit / Datenschutz – DE (n = 445), Angaben in Prozent
NUTZUNG 21 Nutzungsbarrieren und Datenschutz ▼▼ Welche Bedenken haben Sie im Bereich Datenschutz / Datensicherheit, die Sie von einer (intensiveren) Nutzung von Online-Behördendiensten abhalten? Mangelnde Informationen darüber, was mit meinen Daten passiert 46 Angst vor Datendiebstahl 44 Mangelnde Sicherheit bei der Datenübertragung 41 Befürchtungen im Hinblick auf "gläserner Bürger" 40 Sorgfalt im Umgang mit den Daten seitens der Behörden 37 BASIS: Befragte mit Bedenken bei Datensicherheit / Datenschutz – CH (n = 550) ■ Schweiz ▶▶ Schweizer Onliner sorgen sich mehr in Bezug auf Datendiebstahl und mangelnde BEDENKEN IM ZUSAMMENHANG MIT DATEN- Information über die Verwendung der SCHUTZ UND DATENSICHERHEIT HERRSCHEN Daten als die deutschen Onliner. AKTUELL EBENFALLS ETWAS WENIGER VOR ALS 2017. ▶ Die Einstellung zur Datensicherheit unterliegt dabei aber wohl wie kaum eine andere hier betrachtete Thematik der Meinungsbildung durch breite öffentliche Debatten sowie der Medienberichterstattung im Zusammenhang mit Sicherheitsvorfällen. 2018 haben demnach die Datenschutzbedenken trotz der Sicherheitsaffäre im Zusammenhang mit Facebook und Cambridge Analytica nicht weiter zugenommen. Möglicher- weise konnte die neue Datenschutzgrundverord- nung hier vertrauensstiftend entgegenwirken. Dennoch bleiben bei mindestens einem Drittel der deutschen Onliner Bedenken bzgl. der Sicherheit und des Schutzes der eigenen Daten im Zusammenhang mit staatlichen Interaktionen bestehen. Hauptsorgen sind dabei die Frage nach der Sicherheit während der Datenübertragung, Befürchtungen im Hinblick auf den „gläsernen Bürger“ sowie die Unklarheit über den Verbleib der Daten. Diese konkreten Befürchtungen nehmen mit dem Alter zu, der aktuelle Rückgang ist jedoch in jeder Altersgruppe sichtbar.
22 ZUFRIEDENHEIT Zufriedenheit im Zeitverlauf TROTZ AKTUELLEM ANSTIEG DER ZUFRIE- Aspekte des städtischen bzw. kommunalen DENHEIT STEIGEN MIT FORTSCHREITENDER Online-Angebots werden nach einem leichten DIGITALISIERUNG LANGFRISTIG DIE ERWAR- Rückgang im vergangenen Jahr aktuell wieder TUNGEN DER NUTZER SCHNELLER, ALS DER deutlich positiver bewertet. Dabei sind weiterhin AUSBAU DER BEHÖRDLICHEN ONLINE-ANGE- die Punkte Bequemlichkeit, einfache Bedienbar- BOTE VORANGEHT. keit, Zeitersparnis und die Auffindbarkeit der Informationen von zentraler Bedeutung. ▶ Nach wie vor sind die Onliner mehrheitlich Alles Faktoren, die auch am stärksten zu einer zufrieden mit den Online-Angeboten ihrer loka- positiven Beurteilung der Zufriedenheit ins- len Behörden. 2018 kann die Zufriedenheit im gesamt mit dem aktuell verfügbaren Online- Vergleich zum Vorjahr sogar in allen drei Ländern Angebot beitragen. Den mit Abstand niedrigsten gesteigert werden. Insbesondere bei der Ausge- Zufriedenheitswert erreicht die Transparenz in staltung der Online-Dienste sehen die Befragten Bezug auf den Bearbeitungsstand. klare Verbesserungen: Alle abgefragten Einzel- ▼▼ Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuell verfügbaren Online-Angebot Ihrer Stadt / Kommune zur Abwicklung von Behördengängen im Internet insgesamt? 100 80 87 83 79 76 73 73 75 72 71 69 69 60 63 64 59 62 57 58 52 53 54 40 47 20 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz BASIS: Alle Befragten, die mindestens ein Online-Angebot von Behörden konkret kennen – DE (n = 1.012), AT (n = 1.020), CH (n = 1.026); Top3-Boxes: äußerst, sehr bzw. etwas zufrieden; Angaben in Prozent
ZUFRIEDENHEIT 23 Die aktuelle positive Entwicklung bei der Zufriedenheit spiegelt nicht die generelle Wahrnehmung der Onliner im Zeitverlauf wieder: ▶▶ In Österreich nimmt die Zufriedenheit mit den digitalen Verwaltungsangeboten innerhalb der letzten sechs Jahre ▶▶ Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zufrie- spürbar ab. In der Schweiz und Deutschland stagniert sie auf denheit mit digitalen Behördenangeboten in Ausgangsniveau, wobei dieses in Deutschland deutlich unter- allen drei Ländern, Österreich liegt nun mit halb dessen der beiden Nachbarländer liegt. Damit scheinen der Schweiz gleichauf. Ausbau und Weiterentwicklung der staatlichen Online- ▶▶ Die Zufriedenheit steigt nach wie vor mit Angebote nicht mit den aus dem privaten Umfeld bekannten höherer Bildung, dafür wird sie über alle Diensten und den damit verbundenen Erwartungen an Altersgruppen hinweg gleich bewertet. Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit Schritt zu halten. 70 HOCH Doris Albiez ZUFRIEDENHEIT Senior Vice President und General Manager, NACH BILDUNG 67 Dell EMC Deutschland MITTEL 62 GERING Digitale Verwaltungsangebote werden den Ansprüchen der Onliner nicht gerecht Nur 58 Prozent der Deutschen sind zufrieden mit dem E-Government-Angebot – langfristige Tendenz gleichbleibend. Vor allem wegen der mangelnden Durchgängigkeit bevorzugen viele 67 67 18–34 55 + noch den analogen Weg. Und häufig sind JAHRE JAHRE Verwaltungsdienste noch immer nicht online verfügbar. Um diese Situation spürbar zu verbessern, muss der Staat auch mehr Geld in seine digitale Transformation investieren, ZUFRIEDENHEIT 67 und das möglichst schnell. NACH ALTER 35–54 JAHRE BASIS: Alle Befragten, die mindestens ein Online-Angebot von Behörden konkret kennen (n = 3.058); Top3-Boxes: äußerst, sehr bzw. etwas zufrieden; Angaben in Prozent
24 ▼▼ Was ist der Hauptgrund für Ihre Zufriedenheit / Unzufriedenheit? BASIS: Alle Befragten, die zufrieden bzw. unzufrieden sind mit dem Online-Angebot ihrer Es ist sehr praktisch bzw. auch Stadt / Kommune; (n = 2.049) bzw. (n = 221) bequem, wenn man Behördengänge über das Internet abwickeln kann. Man erspart sich sehr viel Zeit! Außerdem sind auf den Behörden- Ich kann alle erforderlichen Informa- seiten viele nützliche Informationen tionen schnell und unkompliziert abrufbar. unabhängig von den Öffnungszeiten einsehen bzw. downloaden. Schnelligkeit und Gute, auffindbare Informationen auf den Websites der Behörden, Unkompliziertheit sind Abwicklung einiger Anliegen bereits Hauptgründe für Zufriedenheit, vollständig Online möglich. insbesondere bei durchgängigen Online-Abläufen Einfach, unkompliziert, von zu Hause aus möglich, man Es gibt bereits einige Tools, die die erspart sich den Weg und die Online-Abwicklung ermöglichen und Wartezeit vor Ort. den Behördengang ersetzen. Vor allem die Möglichkeit, benötigte Unterlagen online anzufordern, ist großartig! ■ Zufriedenheit ■ Unzufriedenheit ▼▼ Wenn Sie an das aktuell verfügbare Online-Angebot Ihrer Stadt / Kommune zur Abwicklung von Behördengängen im Internet denken. Wie zufrieden sind Sie mit folgenden Aspekten? + 10 +6 +7 +4 +5 +5 +5 67 74 77 65 68 72 60 63 69 BEQUEMLICHKEIT EINFACHE AUFFINDBARKEIT DER BEDIENBARKEIT INFORMATIONEN BASIS: Alle Befragten, die das Online-Angebot ihrer Stadt/Gemeinde kennen – DE (n = 922), AT (n = 967), CH (n = 971); Angaben in Prozent, *Neue Frage in 2018
ZUFRIEDENHEIT 25 Schlechte Rückmeldungsquote Relativ unübersichtlich. bzw. lange Dauer, zu wenig An- Dokumente schwer zu finden. gebot und Möglichkeiten, online Schlechte Stichwortsuche. Formulare etc. zu beantragen. Nicht immer aktuell. Weil die Sachen, die online angeboten werden, oft nicht funktionieren (Seiten laden ewig oder stürzen ab, Verlinkungen, die ins Nirgendwo führen), und man benötigt oft eine digitale Unterschrift. Das könnte man ja auch über Nicht durchgängige einmalige Zugangsdaten lösen. oder zu komplizierte Abläufe führen zu Unzufriedenheit Was bringt es, wenn man Formulare herunterladen kann, aber wegen der Unterschrift dann trotzdem wieder auf Zu wenig Möglichkeiten, die Behörde muss? die ganzen Vorgänge online zu erledigen! ▶▶ Hauptgründe für Unzufriedenheit sind hingegen das generell zu geringe Angebot (vor allem in Deutschland), der Mangel an durchgängig digitalisierten Prozessen sowie die Unübersichtlichkeit und Unzu- verlässigkeit der Systeme. Beim weiteren Ausbau des Online-Angebots sollte deshalb darauf geachtet werden, Prozesse gänzlich zu digitalisieren und Medienbrüche zu vermeiden. +3 +3 +4 +4 +3 + 5 +4 + 6 57 61 63 53 63 67 52 59 60 52 60 63 ANSPRECHENDE VIELFALT DER DATENSICHERHEIT DURCHGÄNGIGKEIT AUFMACHUNG* DIENSTE ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz
26 DIGITALE IDENTIFIKATION Digitale Identifikation zur Nutzung von E-Government-Angeboten DIE DURCHGÄNGIGE ABWICKLUNG VON ▶ Dies geschieht in Deutschland über die BEHÖRDENGÄNGEN ÜBER DAS INTERNET eID-Funktion des Personalausweises im Scheck- SETZT HÄUFIG DIE MÖGLICHKEIT ZUR kartenformat, in Österreich mit der Aktivierung ELEKTRONISCHEN IDENTIFIZIERUNG ÜBER der Handy-Signatur bzw. einer aktivierten EINE DIGITALE AUSWEISFUNKTION VORAUS. Bürgerkartenfunktion und in der Schweiz mit der sog. SuisseID. Bisher hält sich jedoch die Verbreitung der jeweiligen Technologien in den betrachteten Ländern in Grenzen. ▼▼ Besitzen Sie bereits den neuen Personalausweis in Scheckkartenformat?* Ist bei Ihrem Personalausweis in Scheckkartenformat die Online-Ausweisfunktion (eID-Funktion) freigeschaltet? Besitzen Sie auch ein spezielles Lesegerät für diese eID-Funktion? 3 8 30 14 28 - 15* 10 10 32 6 ■ 38 69 Ja, war automatisch freigeschaltet ■ Ja, habe ich freischalten lassen 16 ■ Nein, habe ich nicht freischalten lassen ■ 22 + 20* +7 +1 Nein, habe ich deaktivieren lassen 6 Besitz Personalausweis Freischaltung Besitz ■ Keine Angabe ■ in Scheckkartenformat eID Lesegerät ■ ■ ■ Kein Besitz Ja Nein Weiß nicht / Keine Angabe BASIS: Alle Befragten mit deutscher Staatsangehörigkeit – DE (n = 1.042); Angaben in Prozent; * Modifizierte Abfrage in 2018
DIGITALE IDENTIFIKATION 27 Deutschland Mathias Oberndörfer Bereichsvorstand Public der KPMG AG WPG Die Entwicklung digitaler Identifikationsmöglichkeiten als Chance für den Standort Deutschland Unserer Meinung nach sollten wir in Deutschland nicht einfach aus anderen europäischen Ländern kopieren. Neue Ideen zu digitaler Identifikation haben zuerst und vor allem etwas mit Personali- sierung zu tun. Hier gibt es viele interessante Ansätze im Bereich künstlicher Intelligenz. Nutzen wir diese Chancen neuer Technologien! Deutschland kann so überholen ohne einzuholen – vor allem bei diesem Thema. Personalausweis in Scheckkartenformat*: Besitz, Freischaltung eID und Lesegerät MEHR PERSONALAUSWEISE, MEHR außerdem, dass sich ein beträchtlicher Anteil eID-FREISCHALTUNGEN – ABER NICHT MEHR bewusst gegen diese Funktion entschieden LESEGERÄTE. DAMIT BLEIBT DIE NUTZUNGS- hat: 32 Prozent haben die eID-Funktion nicht MÖGLICHKEIT IN DEUTSCHLAND SO GERING freischalten lassen. Weitere sechs Prozent der WIE BISHER. Onliner ließen sie sogar deaktivieren, da der Personalausweis nach einer Gesetzesänderung ▶ Mehr als zwei Drittel der deutschen Onliner seit Juli 2017 mit einer grundsätzlich aktivierten besitzen mittlerweile den neuen Personalaus- Online-Ausweisfunktion ausgeliefert wird. weis, das ist ein Anstieg um 20 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Zum Teil begründet sich Den letzten Schritt zur vollständigen Nutzungs- die beträchtliche Zunahme durch die veränderte möglichkeit der eID-Funktion, die Anschaffung Abfrage: In der Vergangenheit wurde nach dem und damit der Besitz eines Lesegeräts, haben „nPA“ gefragt, seit 2018 richtet sich die Frage auch in diesem Jahr nicht mehr unternommen nach dem „Personalausweis in Scheckkarten- als bisher, nämlich lediglich sechs Prozent der format“. Sicher hat aber, genau wie in den deutschen Onliner. Damit bleibt die Möglichkeit Nachbarländern, auch der Besitzanteil an sich zur digitalen Identifizierung per Personalausweis zugenommen. Bei der Freischaltung der eID- in Deutschland ein Nischenprodukt und kann sich Funktion ist ebenfalls ein Anstieg zu beobachten, auch acht Jahre nach ihrer Einführung nicht als allerdings nicht im gleichen Ausmaß. Man sieht gängiges Verfahren durchsetzen. *Bezeichnung in den Vorjahren im Rahmen der Studie: elektronischer Personalausweis oder neuer Personalausweis, kurz nPA
28 Besitz und Planung Handy-Signatur bzw. aktivierte Bürgerkarte BEREITS MEHR ALS EIN DRITTEL DER ÖSTER- ▶ Damit ist die Ausstattung zur digitalen REICHISCHEN ONLINER IST IM BESITZ DER Identifizierung bei Behördengängen in Österreich HANDY-SIGNATUR ODER EINER AKTIVIERTEN deutlich besser als in Deutschland. Aktuell nimmt BÜRGERKARTE. die Verbreitung der Handy-Signatur mit einem Anstieg um vier Prozentpunkte nach einer Stagnation im Vorjahr leicht zu. Ein Viertel der Onliner ohne Handy-Signatur bzw. nicht aktiver Bürgerkartenfunktion plant zudem eine Aktivierung. Insbesondere bei der jüngeren Generation, die ausschlaggebend für die dauerhafte Akzeptanz des Verfahrens ist, kann sich das Verfahren momentan aber nur schwer durchsetzen. ▼▼ Besitzen Sie bereits die Handy-Signatur oder eine Karte mit aktivierter Bürgerkartenfunktion? Planen Sie die Aktivierung der Handy-Signatur oder einer Karte mit aktivierter Bürgerkartenfunktion? +4 25 40 18–34 55 + 4 JAHRE JAHRE 23 31 37 BESITZ 43 PLANUNG 35–54 60 JAHRE ALTER 46 -4 ■ ■ Ja Nein ■ Weiß nicht / k. A. BASIS: Alle Befragten mit österreichischer Staatsbürgerschaft – AT (n = 942); alle Befragten ohne aktive Handy-Signatur oder Bürgerkartenfunktion (n = 553); Angaben in Prozent
DIGITALE IDENTIFIKATION 29 Österreich und Schweiz Besitz und Nutzungshäufigkeit SuisseID AUCH IN DER SCHWEIZ WÄCHST DIE NUTZUNG DER ALS USB-STICK ODER CHIPKARTE ERHÄLT- Zunahme der digitalen Ausweis- LICHEN SUISSEID - IM LETZTEN JAHR UM funktionen in allen drei Ländern MEHR ALS ZEHN PROZENTPUNKTE. ▶▶ Handy-Signatur bzw. aktivierte Bürgerkarte können ▶ Aktuell ist hier fast jeder vierte Onliner in sich in Österreich insbesondere bei der jüngeren der Lage, sich per rechtsgültiger elektronischer Generation nur schwer durchsetzen. Signatur bei den Behörden zu identifizieren. ▶▶ Mehr als die Hälfte der Schweizer Onliner mit Allerdings hat mehr als die Hälfte davon bisher SuisseID hat diese noch kaum genutzt. von dieser Möglichkeit noch kaum Gebrauch gemacht. Ein (zumindest sporadischer) Einsatz ▶▶ Onliner wünschen sich privat genutzte findet nur bei etwa jedem Dritten statt, der Identifizierungsverfahren auch für Online- dazu auch in der Lage wäre. Vorgänge mit den Behörden. ▼▼ Besitzen Sie bereits die SuisseID? Wie häufig nutzen Sie die SuisseID? + 12 ■ Noch nie genutzt 12 12 ■ Selten ■ 9 Manchmal NUTZUNGS- HÄUFIGKEIT ■ Häufig ■ 23 44 Keine Angabe 10 23 31 BESITZ 68 - 15 ■ ■ Ja Nein ■ Weiß nicht / k. A. BASIS: Alle Befragten mit Schweizer Staatsbürgerschaft – CH (n = 889); alle Befragten, die SuisseID besitzen (n = 199); Angaben in Prozent
30 Identifizierungsverfahren für private und für behördliche Dienste ONLINER MÖCHTEN BEWÄHRTE IDENTIFI- sich die Befragten beides in etwa gleich gut für ZIERUNGSVERFAHREN AUS DEM PRIVATEN ihre digitalen Behördendienste vorstellen. In der BEREICH AUCH FÜR DIGITALE BEHÖRDEN- Schweiz kann sich das Passwort gegenüber dem GÄNGE EINSETZEN. PIN-Verfahren sogar noch stärker durchsetzen. Auch einen Bestätigungslink per E-Mail kann ▶ Die verfügbaren digitalen Identifizierungsver- sich noch ein Fünftel der Onliner gut bei einem fahren für die Zusammenarbeit mit den Behörden Behördenvorgang übers Internet vorstellen. können sich in den betrachteten Ländern nur Damit setzt sich die Macht der Gewohnheit eingeschränkt durchsetzen. Fragt man danach, durch: Die BürgerInnen wünschen sich einheit- welche Identifizierungsarten sich die Onliner bei liche, bereits etablierte Verfahren, mehr oder ihren digitalen Behördengängen wünschen, sieht weniger unabhängig vom Verwendungszweck. man, dass sich diese nicht stark von den gängigen Identifizierungsverfahren im Internet unter- Für die von den Verwaltungen entwickelten scheiden. Im Gegenteil: Je häufiger ein Ver- länderspezifischen Identifizierungsverfahren fahren privat genutzt wird, desto stärker ist ist es hingegen schwieriger sich durchzusetzen. auch der Wunsch nach einer Nutzung für Dennoch ist in Österreich die Bereitschaft zum Behördengänge. Onliner greifen gerne auf Einsatz der Handy-Signatur in der Kommunikati- bekannte und bewährte Systeme zurück und on mit den Behörden fast schon so hoch wie bei wollen nicht zwischen privater Nutzung und der den gängigen privaten Verfahren. Und sogar im Nutzung bei Behörden unterscheiden. privaten Umfeld konnte sich die Handy-Signatur bereits teilweise etablieren. In Deutschland Für private Online-Aktivitäten identifizieren erfreut sich die eID-Funktion zumindest einer sich die Onliner am häufigsten mittels Benutzer- gewissen Akzeptanz im Umgang mit Behörden, name und Passwort, an zweiter Stelle folgt das trotz geringer Verbreitung. Gleiches gilt im PIN / TAN-Verfahren. Obwohl an digitale Identi- Übrigen auch für die Schweiz. Hier erfüllt die fizierungsverfahren in der Zusammenarbeit mit ID-Funktion möglicherweise ein vorhandenes der Verwaltung vermutlich besonders hohe Sicherheitsbedürfnis und wird zumindest teil- Sicherheitsansprüche gestellt werden, können weise als Identifikationsverfahren gewünscht.
DIGITALE IDENTIFIKATION 31 Identifizierungsverfahren 53 60 68 40 Bei privaten Online-Aktivitäten genutzte ID 59 32 BENUTZERNAME UND PASSWORT 25 PIN- / TAN- VERFAHREN 21 25 BESTÄTIGUNGSLINK - PER E-MAIL 17 - 35 34 42 21 49 HANDY-SIGNATUR 18 2 46 28 29 20 4 4 7 1 2 9 8 5 Gewünschte 6 2 ID für digitale Behördengänge 18 0 PHOTO-TAN 12 4 2 6 SOFTWARE-TOKEN ▲ Auf welche Arten identifizieren Sie sich bei Ihren privaten Online- Aktivitäten wie einkaufen, buchen, bezahlen etc. im Internet? Welche Verfahren würden Sie gerne für digitale Behördengänge nutzen? 2 0 8 BASIS: Alle Befragten – DE (n = 1.077), AT (n = 1.032), CH (n = 1.058); Angaben in Prozent ■ Deutschland ■ Österreich ■ Schweiz eID-FUNKTION DES PERSONALAUSWEISES
32 INTERAKTION BÜRGER / INNEN - BEHÖRDE Erlebte Interaktion mit Behörden: Citizen Journey VON DER AN-, AB- ODER UMMELDUNG DES grundlegend zu informieren, weitergehend WOHNSITZES ÜBER DIE BEANTRAGUNG DES beraten zu lassen und wo der Behördengang ARBEITSLOSENGELDES ODER EINES NEUEN letztlich abgeschlossen wird. Als „Abschluss“ AUSWEISES BIS HIN ZUM EINREICHEN DER wird hier das Einreichen des jeweiligen STEUERERKLÄRUNG: JEDE INTERAKTION BEI Dokuments bzw. Antrags verstanden. Bei allen EINER VERWALTUNGSDIENSTLEISTUNG WIRD Befragten mit einem Behördenkontakt in den TEIL DER „BÜRGERREISE“. letzten 12 Monaten wurde dessen Ablauf detail- liert hinsichtlich der drei Phasen Information, ▶ Sie kann über den Zugriff auf eine Webseite, Beratung und Abschluss abgefragt. Das Haupt- einen Anruf bei einem Callcenter, das Schreiben augenmerk bei der vorliegenden Analyse liegt auf eines Briefes oder einer E-Mail oder den den jeweiligen Kontaktpunkten bzw. Kanälen. Besuch bei einer Behörde erfolgen. Die soge- Sie zeigt somit, wo die jeweilige Interaktion statt- nannte „Citizen Journey“ zeigt, welchen Weg gefunden hat, und ob bzw. welche Wanderbe- BürgerInnen gehen, um sich für das Anliegen wegungen zwischen den Kanälen existieren. ▼▼ Citizen Journey: Ablauf von deutschen Behördengängen TELEFONISCH E-MAIL PERSÖNLICH 8* Lesebeispiel: INFORMATION Acht Prozent haben sich Informationen 8* 6 40 per Telefon geholt, danach ist ein hoher Anteil davon hinüber zum persönlichen BERATUNG Kanal gewandert, 12 5 30 um sich dort beraten zu lassen. ABSCHLUSS 2 6 52 BASIS: Alle Befragten mit einem der neun häufigsten Behördenvorgänge in den letzten 12 Monaten – DE (n = 744), Wanderbewegungen unter 15 Prozent werden nicht dargestellt; Fehlende Werte zu 100 Prozent: „Keine Angabe“
INTERAKTION 33 Citizen Journey BEHÖRDENGÄNGE ÜBER DIE DIGITALEN Auch der Abschluss, also das Einreichen der KANÄLE SIND IN DEUTSCHLAND SELTENER Unterlagen, findet in Deutschland zu über ALS IN DEN NACHBARLÄNDERN. 50 Prozent persönlich vor Ort statt. Zwei von fünf deutschen Onlinern mit einer telefonischen ▶ Ein Blick auf Deutschland zeigt, dass der Beratung und fast jeder dritte, der sich online Hauptanteil der Kontakte grundsätzlich beraten lässt, reicht den finalen Antrag letztlich persönlich abläuft, unabhängig davon, um doch persönlich vor Ort ein. Lediglich 18 Prozent welchen Ablaufschritt es sich handelt. der Behördengänge werden über das Internet Sogar Informationen werden zu 40 Prozent finalisiert, ähnlich viele wie per Brief. Auffallend persönlich vor Ort eingeholt. Immerhin fast ein an den Wanderbewegungen in Deutschland ist, Viertel der Onliner mit einem Behördenvorgang dass der persönliche Kontakt auf jeder Stufe mit informiert sich im Vorfeld allerdings im Internet Abstand der stärkste Kanal ist und das über den direkt bei den Behörden. Der höhere Anteil an kompletten Verlauf der Citizen Journey bleibt. persönlichen und telefonischen Kontakten ist Von allen anderen Kontaktpunkten wandern bei der Beratung weniger überraschend, da die die BürgerInnen zum persönlichen Kanal, individuelle Komponente des Anliegens hier insbesondere vom telefonischen. An keiner meist eine größere Rolle spielt. Im Vergleich zu Stelle finden nennenswerte Wanderbewe- den Nachbarländern lassen sich die Deutschen gungen hin zum Online-Kontakt statt. aber weniger häufig telefonisch beraten. Persönlich bei der Behörde ist in Deutschland der stärkste HOMEPAGE/ONLINE BRIEF Kontaktkanal ▶▶ Generell finden in Deutschland viele Wander- bewegungen statt, allerdings kaum hin zum 23 6 Online-Kanal. ▶▶ In Österreich werden schon fast so viele Anträge über des Internet eingereicht wie persönlich vor Ort. ▶▶ In der Schweiz ist der Online-Kanal bei der 7 6 Informationssuche der stärkste Kanal, Abschlüsse finden sowohl persönlich statt als auch über das Internet oder per Brief. 18 15 DEUTSCHLAND Die Stärke der Linien symbolisiert die Stärke der Wanderbewegungen
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