DURCHBLICK Nr. 184 - Mai 2015 - Nachrichten der Landesseniorenvertretung Bremen für die Seniorinnen und Senioren in den - Seniorenlotse Bremen

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DURCHBLICK Nr. 184 - Mai 2015 - Nachrichten der Landesseniorenvertretung Bremen für die Seniorinnen und Senioren in den - Seniorenlotse Bremen
DURCHBLICK
                                    Nr. 184 - Mai 2015

     Nachrichten der Landesseniorenvertretung Bremen für die Seniorinnen und Senioren in den
                            Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven

                           Zehn-Punkte-Plan gegen Keime
         Schon seit längerer Zeit schlagen sich Krankenhäuser mit dem Problem des Keimbefalls herum.
Dabei handelt es sich besonders um drei Bakterienstämme, die man mit den fachlichen Kürzeln MRSA, VRE
und ESBL benennt. Zwei dieser Bakterienstämme sind multiresistent gegenüber Antibiotika und deshalb
sehr gefährlich für immunschwache Patienten. Sie lösen Infektionen aus, die den Gesundheitsprozess
erschweren und verzögern, Folgeschäden verursachen oder gar zum Tode führen. Das Bundesgesund-
heitsministerium schätzt die Zahl der in Krankenhäusern Infizierten auf jährlich 400.000 bis 600.000. Die
Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) setzt die Zahl der jährlichen Todesfälle inzwischen
sogar bei bis zu 30.000 an.
         Weil auch die Bremer Kliniken in jüngsten Presseberichten Erwähnung fanden, z.B. ausführlicher in
der Sendung „frontal 21“ des ZDF (17.02.15), und weil die Angst vor Keiminfektionen in der Bevölkerung
und besonders bei den alten Menschen zunimmt, hat sich die Landesseniorenvertretung Bremen mit einem
Schreiben vom 24.02.15 an den Gesundheitssenator, Herrn Dr. Schulte-Sasse, gewandt.
         Die Landesseniorenvertretung stellt fest, dass Hygiene eigentlich das oberste Gebot in Kliniken sein
sollte, was aber oft an Zeit und Geld scheitert. Diese fehlen für das notwendige Klinikpersonal und die
lebensrettenden Desinfektionen, obgleich vergangene Krankenhausskandale zu neuen Hygienestandards
geführt haben. Zu den Schwierigkeiten mit der Hygiene in den Krankenhäusern kommt noch der oft
unkontrollierte und schnelle Einsatz von Antibiotika bei Medikationen in der Humanmedizin, aber auch in der
Massentierhaltung, was zu der Keimresistenz führt. Auf Ursachen und Folgen mangelhafter Hygiene braucht
an dieser Stelle nicht weiter eingegangen zu werden. Sie sind ebenso bekannt wie die Maßnahmen, mit
denen sich Superkeime bekämpfen und ihre Verbreitung vermeiden lassen.
         Aber das durch und durch ökonomisierte Gesundheitssystem erfordert dringend mehrfache, strenge
und grundsätzlich unangemeldete Kontrollen pro Jahr durch die zuständigen Behörden, damit die
gesetzlichen und medizinisch erforderlichen Auflagen von den Kliniken verantwortungsvoll eingehalten
werden. Es wird so viel über den medizinischen Fortschritt und den Anstieg der Lebenserwartungen
gesprochen. Da sollte doch auch alles getan werden, um zu verhindern, dass Patientinnen/Patienten
ausgerechnet durch eine Keiminfektion in der Klinik belastet werden oder gar ihr Leben verlieren.
         Deshalb hat die Landesseniorenvertretung den Gesundheitssenator, Dr. Schulte-Sasse, gebeten,
den Kontrollen bezüglich der Einhaltung der Hygienevorschriften in den Kliniken des Bundeslandes Bremen
noch größere Aufmerksamkeit als bisher zuzuwenden, die jährliche Kontrolldichte zu erhöhen und die
Kontrollen in allen Bremer Kliniken grundsätzlich ohne Anmeldung durchzuführen.
         In seiner Antwort vom 12.03.15 bestätigte der Gesundheitssenator, dass die Einhaltung von
Hygienevorschriften in Bremer Krankenhäusern hohe Priorität besitze. Er konstatiert: „Seit 2013 wurden
mehrere Krankenhäuser umfangreich durch Mitarbeiter der Gesundheitsämter auditiert. Für dieses Jahr sind
sechs mehrtägige Audits in Krankenhäusern vorgesehen. Die Konzipierung sieht vor, dass während eines
Audits auch nicht angekündigte Bereiche in den Krankenhäusern begangen werden, ergänzt durch
anlassbezogene Begehungen im Rahmen von Baumaßnahmen, Meldungen besonderer Krankheits-
geschehen sowie Beschwerden. Dieses bundesweit einmalige und umfassende System stelllt eine
Überwachung auf hohem Niveau sicher.“
         Gegen das drängende Keimproblem will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) jetzt mit
einem Zehn-Punkte-Plan vorgehen. Er meint, „die Themen Hygiene, Qualitätssicherung und Transparenz im
Bereich behandlungsassoziierte Infektionen“ würden immer noch nicht mit der nötigen Priorität angegangen.“
Folgende Neuerungen sollen dies ändern:
       Die Vorgaben und Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionspräven-
         tion, Risikopatienten bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf multiresistente Erreger zu untersuchen
         und sie bis zum Ausschluss einer Besiedelung zu isolieren, müssen konsequenter umgesetzt
         werden. Das Robert-Koch-Institut soll dabei die regionalen Netzwerke aus Gesundheitsämtern,
         Ärzten und Krankenhäusern zur Bekämpfung der Antibiotika-Resistenzen unterstützen. Darüber
         hinaus soll eine Pflicht zur Durchführung ambulanter Screenings vor planbaren
         Krankenhausaufenthalten weiter geprüft werden.
                                              (Fortsetzung auf Seite 2)
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2   DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015
                                                       ßen, um die Bekämpfung resistenter Krank-
          (Fortsetzung von Seite 1)
                                                       heitserreger voranzubringen.
 Bund und Länder verabreden Maßnahmen           (Quellen:     Deutsches    Ärzteblatt   v.   23.03.15   und
  zur Sicherstellung des Bestands und            cib/dpa/AFP/Reuters)
  Ausbaus von Hygienepersonal in den                      Dieser Plan benötigt sicher noch die
  Kliniken     und     Unterstützungen     der   Definition zahlreicher Einzelschritte, aber er lässt
  Krankenhäuser durch ein Hygiene-Förder-        hoffen, dass man endlich auf politischer Ebene
  programm in Höhe von 365 Millionen Euro.       beginnt, das Problem des Keimbefalls in Kliniken
  Bis 2016        sollen   sie    notwendiges    ernsthaft und intensiver in Angriff zu nehmen und
  Hygienepersonal einstellen sowie Ärzte         für die Kliniken rechtlich verbindliche Richtlinien für
  und Pflegekräfte auf dem Gebiet der            den Umgang mit Hygiene zu schaffen. Die Senio-
  Krankenhaushygiene weiterbilden.               renvertretungen im Land Bremen werden die
 Die Krankenhäuser sollen verpflichtet          Entwicklung aufmerksam verfolgen.         Gerd Feller
  werden, ihre Qualitätsberichte durch einen
  Zusatzteil mit verständlichen Patienten-
  informationen zu den Hygienestandards im                      Seniorenforum
  Krankenhaus zu ergänzen.
 Die      Meldepflichten    für   gefährliche                    Ein klares Wort
  resistente Erreger sollen         verschärft           Am 31.Januar 2015 erschien im Weser-
  werden.                                        Kurier ein Leserbrief, dessen Verfasser in der
 Eine verpflichtende Fortbildung von medi-      Entwicklung unserer Gesellschaft eine Gefahr für
  zinischem Personal im Bereich der              die Demokratie sieht. Endlich stellt mal ein
  Deutschen Antibiotika – Resistenzstrategie     Beamter, ein ehemaliger Richter, fest, dass alle,
  (DART) soll bis zum Sommer 2015                einschließlich der Beamten und der Selbständigen,
  installiert werden. Therapie im ambulanten     in das Sozialsystem einzahlen müssten. Auch die
  und stationären Bereich soll eingeführt        Abgeordneten müssten auf jeden Fall mit
  werden.                                        einbezogen werden!
 Über einen Zeitraum von drei Jahren                    Ferner sagt er, daß die kleinen Leute am
  sollen verstärkt Forschungsvorhaben zu         meisten      durch      Verbrauchssteuern      und
  den Themen Infektionen in Kliniken und         Sozialbeiträge zur Haupteinnahmequelle des
  Antibiotika-Resistenz gefördert werden,        Staates beitragen. Er belegt das konkret mit
  u.a. durch eine gemeinsame „Task Force         Zahlen.
  Antibiotikaforschung“ im Gesundheits- und              Ja, wo bleibt denn da die vielbeschworene
  im Forschungsministerium.                      soziale Gerechtigkeit? Warum tragen die oberen
 Die Deutsche Antibiotika-Resistenzstra-        Einkommensschichten eigentlich immer weniger
  tegie (DART) soll bis zum Sommer 2015          zur Solidargemeinschaft bei? Wen trifft denn da die
  aktualisiert werden. Ziel ist es, das          Schuld?
  Auftreten von Antibiotika-Resistenzen und              Mir sträuben sich die Haare, wenn ich lese,
  den Antibiotika-Verbrauch sowohl in der        daß sich herrschende, gewählte Parteien weigern,
  Human- als auch der Tiermedizin und der        "Aufträge des Verfassungsgerichts umzusetzen".
  Landwirtschaft stärker zu überwachen und       Geht der Rechtsstaat ganz langsam, schleichend,
  weitere Maßnahmen zur Vorbeugung und           "den Bach runter", weil POLITIKER ganz bewußt
  Bekämpfung von Resistenzen zu unter-           durch entsprechende GESETZE dafür sorgen?
  nehmen.                                          Wehret den Anfängen, meinten schon die alten
 Im Rahmen des Pharmadialogs der                Römer.               Hans-Ulrich Janetzki, Bremen
  Bundesregierung sollen Hindernisse in der
  Forschung und Entwicklung neuer Anti-            Zur Podiumsdiskussion auf dem 9. Bremer
  biotika identifiziert und gemeinsam mit                     Palliativkongress
  Wissenschaft und pharmazeutischer Indu-
  strie Lösungen erarbeitet werden, wie der      Am 21.03.15 habe ich in der Glocke die öffentliche
  Bedarf an neuen Wirkstoffen künftig            Podiumsdiskussion zum Thema Sterbehilfe
  gedeckt werden kann.                           besucht. Sie dauerte fast 2,5 Stunden. Die meisten
 Die WHO erstellt bis Mai 2015 einen            Besucher waren Fachleute, d.h. Teilnehmer des
  Globalen Aktionsplan zur Bekämpfung von        Palliativkongresses. Frau Künast und Herr Hinze
  Antibiotika-Resistenzen.                       hatten abgesagt, was aber der Diskussion, glaube
 Deutschland will im Rahmen seiner G7-          ich, nicht geschadet hat. Die Diskussion selbst
  Präsidentschaft gemeinsam mit seinen           war für mich sowohl als Einführung in das Thema
  Partnern konkrete Maßnahmen beschlie-
                                                                 (Fortsetzung auf Seite 3)
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              (Fortsetzung von Seite 2)
als auch wegen des Austausches verschiedener            Richtig: "Wer hat uns verraten?“
Perspektiven interessant. Wenn Fachleute sich mit             Hans-Jürgen Wachholz, Bruchhausen-Vilsen
diesem Thema auseinandersetzen, ergeben sich
doch über Bekanntes hinaus neue Gesichtspunkte.            Das Seniorenforum ist eine Rubrik, die allen
Das eindrucksvolle Eingangsreferat von Herrn van           interessierten Mitgliedern der Seniorengeneration
                                                           die Möglichkeit bietet, ihre Meinungen und
Loenen befasste sich mit den niederländischen              Gedanken vorzutragen. Die Beiträge werden von der
Erfahrungen. Unter bestimmten Bedingungen wird             Redaktion aus den Zuschriften ausgewählt, können
dort sogar aktive Sterbehilfe bei Kleinstkindern           gekürzt werden und geben die persönliche
oder Demenzkranken zugelassen. Ansonsten be-               Auffassung ihrer Verfasser wieder. Voraussetzung
                                                           für die Veröffentlichung ist, dass der Name des
zog sich die sehr ernsthafte Diskussion unter den          Autors genannt wird und dessen         postalische
Gesichtspunkten der Gesetzgebung, des Berufs-              Adresse vorliegt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung
verständnisses der Ärzteschaft und ethischer               besteht nicht.
Fragen auf die Bundesrepublik, in der die oben
angesprochenen Grenzbereiche aus den Nieder-
landen - zunächst noch? - keine Rolle spielen.
Abschließend nutzten einige Teilnehmer die Ge-                            Gesundheit
legenheit, Fragen an die Diskutierenden auf dem
Podium zu stellen. In der Diskussion selbst gab es
kleinere Verwerfungen, mit dem Stil des Mode-                    Gut behandelt in Bremen?
rators hatten einige Teilnehmer offensichtlich ge-                       Ein Bericht von Elke Scharff
wisse Probleme.
        Für mich hat sich die Teilnahme unbedingt                Nicht zuletzt wegen
gelohnt.               Helmut Hoffmann, Bremen          des Demografischen Wandels
                                                        müssen ältere Menschen häu-
           Die tollen Dreiunddreißig                    figer und anders behandelt
                                                        werden als jüngere. Diese Ein-
         Jetzt ist es also amtlich: Bremen und Berlin   sicht bedingt, dass die Be-
"rühmen" sich der höchsten Frauenarmut in der           handlungsgrundsätze der ge-
Bundesrepublik. 33 % der berufstätigen Frauen           sundheitlichen Versorgung äl-       Elke Scharff
stecken in prekären Arbeitsverhältnissen, sind          terer Menschen im Rahmen der bisherigen ambu-
"Aufstockerinnen" und werden es auch im                 lanten und stationären Versorgungsstrukturen neu
Rentenalter bleiben, weil die Durchschnittsrente        gedacht     werden müssen. Das gilt für akut-
der Frauen 33 % unter der Durchschnittsrente der        medizinische, rehabilitative und geriatrische
Männer liegt. Gerade mal 33 % der Frauen mit            Behandlungsstrategien und für psychosoziale
etwas besser dotierten Jobs droht nicht zwingend        Betreuung nach SGB V.
Altersarmut - obwohl sie um bis zu 33 % schlechter               Deshalb fand auf Einladung des Senators
bezahlt werden als Männer mit gleicher Aufgabe.         für Gesundheit, Dr. Hermann Schulte-Sasse, am
Gleichzeitig rühmt sich Bremen, als erstes Land         13. März 2015 in Bremen ein Fachtag zur
der Republik vor 33 Jahren das hochdotierte Amt         gesundheitlichen Versorgung im Alter statt. Es
der "Frauenbeauftragten" geschaffen zu haben.           referierten Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor am
         Da drängt sich doch die Frage auf: Was         Heidelberger Institut für Gerontologie, Prof. Dr.
haben die gut versorgten Amtsinhaberinnen außer         Gerd Glaeske, Leiter der Abteilung Gesundheits-
verbalem Genderstreaming eigentlich in diesen           ökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungs-
tollen 33 Jahren gemacht? OK - Elitefrauen, die         forschung am Zentrum für Sozialpolitik der
nicht die traditionelle Männerbastion stürmen           Universität Bremen und Prof. Dr. Stefan Görres,
konnten, haben ihr Schafferinnenmahl geschaffen         Mitglied des Direktoriums des Instituts für Public
und sich gegen die Diskriminierung von                  Health und Pflegeforschung (IPP) an der
Randgruppen positioniert. „Toll!“, rufen da alle        Universität Bremen.
Frauen aus, die für sowas keine Zeit haben, weil                 Für die Bremer Seniorenvertretung nahm
sie damit beschäftigt sind, sich und ihre Kinder        ich, Sprecherin des AK Gesundheit, teil. Hier eine
durchs Leben zu bringen. Für den Armutsalltag ist       kurze Zusammenfassung der Impulsreferate.
im Amt einer Bremer "Frauenbeauftragten" aber                    Laut Prof. Kruse muss für das Jahr 2050
wohl kaum Zeit. Schließlich muss man ja -               von ungefähr 2,6 Millionen demenzkranken
verzeihen Sie - die Genossinnen und Genossen            Menschen ausgegangen werden, wenn in den
feiern, die mit ihren sogenannten Arbeitsmarkt- und     nächsten Jahrzehnten kein Durchbruch in der
Sozialreformen       das    Armutswachstum      vom     Prävention und Therapie der Demenzerkrankun-
Alpenrand bis Nordseestrand befeuert haben. Wie         gen erreicht wird. Darauf sollte sich eine Gesell-
                                                                          (Fortsetzung auf Seite 4)
schallt da wohl der Chor aus dem Frauenhaus? -
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               (Fortsetzung von Seite 3)               sind Wohnen, Ernährung, Arbeitsangebote, Le-
schaft nicht nur fachlich, sondern auch ethisch        bensstil, Alltags- und Bewältigungsstrategien.
einstellen. Für ein gutes Lebensgefühl sei die                  Prof. Görres sprach über das Thema
Lebensqualität wichtiger als die medizinische          „Gesundheitliche Versorgung älterer Menschen in
Gesundheit. Demenz sollte nicht als eine               Bremen – Potenziale für die Zukunft“. Der Demo-
Krankheit, sondern vielmehr als Oberbegriff für        grafische Wandel betreffe alles, auch Verkehr,
eine Vielzahl von Krankheiten verstanden werden.       Gesundheit, Bauen, Kultur. Seine These: Alt ist
Ab 2030 sei die größte Herausforderung, wer            nicht gleich krank oder pflegebedürftig. Über-
hinsichtlich der hohen familiären Mobilität dann die   raschendes Ergebnis einer Studie sei, dass die ab
Pflege leistet und die soziale Teilhabe sichert.       75 Jahren Befragten ihre Gesundheit - trotz chro-
Bürgerschaftliches Engagement werde gefordert          nischer Krankheiten – subjektiv nicht negativ ein-
sein,      wie      auch     neue    Wohnformen.       schätzen. Der Risikofaktor Demenz nehme aller-
Pflegekompetenz bedeute auch Sorge. Die                dings mit dem Alter zu.
medizinische Versorgung sei zu wenig rehabilitativ.             Zum Thema „Gibt es Versorgungslücken?“
Ziel müsse es sein, allen Patienten die                wurde eine Befragung durchgeführt, und zwar
größtmögliche Selbständigkeit in der Lebens-           nach der Delphi-Methode. 50 % der Teilnehmer
führung zu erhalten. Der Erfolg der Rehabilitation     stimmten für „unterversorgt“,         19 % für
hänge wesentlich davon ab, dass geriatrische Re-       „angemessen“ und 1 % für „überversorgt“. Wir
habilitationsmaßnahmen schon im Krankenhaus            brauchen andere Blickrichtungen. Der Bedarf kann
eingeleitet werden, um chronische Beeinträchti-        weder mit professionellen noch mit ehrenamtlich
gungen zu vermeiden. Beim Aufbau der Versor-           und gering-qualifizierten Kräften gedeckt werden.
gungsangebote gelte auch für die Geriatrie der         Ein Paradigmenwechsel muss her. Notwendig ist
Grundsatz „ambulant vor stationär“ als effektivste     die Identifikation von Patienten mit geriatrischem
Strategie.                                             Interventionsbedarf durch die Einführung eines
         Prof. Glaeske referierte über das Thema       generellen geriatrischen Screenings.
„Medikation im Alter, oftmals mehr Schaden als                  Prof. Görres stellte eine Roadmap für
Nutzen?“. Er erläuterte, welche unerwünschten          Bremen vor:
Wechselwirkungen aufgrund von Fehlmedikation           - Schnittstellen erfolgreich zusammenbringen
zu beklagen sind. Arzneien seien wichtig, auch für     - Geriatrische Versorgung weiter denken
ältere Menschen, aber wohl nicht für alle. (vgl.       - Quartiersarbeit entwickeln
DURCHBLICK Nr. 173, S.5/6) . Es gebe Studien über      - Kommunale Versorgungssteuerung etablieren
Männer und Frauen (31 Jahre alt), aber keine für       - Die therapeutischen Pflegeberufe für die Zukunft
Ältere. Dosierungsfehler und Selbstmedikationen        stärken, in Zusammenarbeit mit der Universität..
müssten beachtet werden. Er wies auf einen                      Senator Dr. Schulte-Sasse bezog sich in
Ärztetag hin, der es als „Schande“ bezeichnet hat,     seinem Impulsvortrag auf den Armuts- und
dass Arme früher sterben als Reiche. Hierfür           Reichtums-Bericht. Für Gesundheitsparamenter
verantwortlich sei die Ernährungs- und die             sei die soziale Schere wichtig. Diese klaffe jedoch
Wohnungssituation. Unter den armen Menschen            in Bremen immer weiter auseinander. Es gebe
gebe es mehr chronisch Kranke. Der Unterschied         einen Berg an Problemen im Bereich von Bildung
in der Lebensdauer betrage 10 Jahre. Die Akut-         und Wissenschaft sowie im Krankenhauswesen
und Notversorgung sei bei uns zwar sehr gut            und in der Infrastruktur. Doch auch hier könne der
gewährleistet, aber auf altersassoziierte Erkran-      Euro nur einmal ausgegeben werden. Es müssten
kungen, wie Herzkreislauf, Diabetes, Chronische        Strategien für eine gute gesundheitliche Versor-
Krankheiten und Multimorbidität sei die Medizin        gung älterer Menschen in Bremen entwickelt
nicht ausreichend vor-bereitet.                        werden, aber auch sozial- und stadtplanerische,
         Es gilt: 50 % der über 65jährigen haben       und ein professionelles System plus Förderung
zwei und mehr Krankheiten. Über 10 % der               des Ehrenamtes, Stichwort Teilhabe, „sich sorgen“,
Aufnahmen in Krankenhäusern erfolgen aufgrund          auch wenn man alt ist. Wohlbefinden und
von Neben- und Wechselwirkungen von Medi-              Wohlfühlen seien als soziale Felder/Netzwerke
kamenten, obwohl jeder Arzt entsprechend seiner        nicht allein professionell zu lösen.
Leitlinie verordnet! Besonders bei älteren Men-                 Mit dem Fachtag ist der Anfang gemacht,
schen sind unerwünschte Wechselwirkungen zu            ein Impuls gesetzt. Die Ziele lauten:
beklagen. Die PRISCUS-Liste weist 83 Arznei-           - Rehabilitation vor Pflege
wirkstoffe aus, die für ältere Menschen potenziell     - Stärkung der geriatrischen Versorgung im
ungeeignet sind. Gesundheit ist ohne Bildung und         ambulanten Sektor
Information nicht machbar! Altern ist keine            - Zusammenführung (Verzahnung) der ambulan-
Krankheit für sich – es gibt auch keine tauglichen        ten, stationären und Reha-Angebote
Medikamente zur Prävention im Alter. Wichtiger                        (Fortsetzung auf Seite 5)
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              (Fortsetzung von Seite 4)                wird dann stets mit der Erhaltung der globalen
- Verzahnung von Gesundheitsförderung,                 Wettbewerbsfähigkeit und der Androhung des
  Prävention, Rehabilitation, Kuration und Pflege,     Verlusts von Arbeitsplätzen. Der Leierkasten ist
  alles zur Gewährleistung einer abgestuften,          schon lange das beliebteste Kommunikations-
  sinnvoll ineinandergreifenden und von Kontinuität    instrument vieler Unternehmensspitzen.
  gezeichneten wohnortnahen Versorgung.                          Wenn man sich vorstellt, dass sich die
          Als Strategie gilt die Geriatrische          Arbeitgeber auf den Grundsatz „gleiche Pflichten
Versorgung. Wir brauchen die Entwicklung eines         für alle unsere Mitarbeiter“ verständigen, ergibt
übergeordneten sektorenübergreifenden, politisch       sich ein buntes Bild. Dann muss zukünftig z.B. die
und gesetzlich verbindlichen Geriatrie Konzepts für    Zahnarzthelferin eigene Gummihandschuhe mit-
Bremen mit Versorgungsstrukturen, Versorgungs-         bringen, die Anästhesisten-Crew im Krankenhaus
prozessen, notwendigen Qualifikationen, Aufbau         kauft sich das Chloroform, und Bundeswehr-
eines geriatrischen Netzwerkes und einer               soldaten versorgen sich selbst wie früher die
Qualitätssicherung.                                    Landsknechte mit Uniformen, Kampfgerät und
          Die TOP-Themen für die nächste Legis-        Nahrungsmitteln. Letzteres heißt dann nicht „Plün-
laturperiode sind, wie der Gesundheitssenator          dern“, sondern „selbstbestimmte Nahrungsmittel-
feststellt:                                            versorgung“, was durch ein „Nahrungsmittelver-
- Aufbau eines Kompetenzzentrums für                   sorgungsergänzungsgesetz“ rechtlich abgesichert
  Altersmedizin                                        werden könnte. Den Müllwerkern und Speditions-
- Stärkung des interdisziplinären Ärztenetzes          angestellten wird die Mitfahrt auf     Betriebsfahr-
- Gezielter Ausbau von Versorgungsnetzen               zeugen vom Mindest- oder Tariflohn abgezogen
          Für den nächsten Fachtag könnte das          wie auch den Streifenwagenbesatzungen der
Thema Ärztliche Versorgung von Pflegeheim-             Polizei zum Wohle der Bremer Landesfinanzen die
bewohnern auf der Tagesordnung stehen. Ein             Fahrtkosten aufs Auge gedrückt werden. Den
Termin wurde noch nicht abgesprochen, aber das         ganzen Tag mit LKW oder PKW durch Stadt und
Interesse daran dürfte schon heute sicher sein.        Land kutschen, das kann doch nicht umsonst
                                       Elke Scharff    gewährleistet werden, oder?
                                                                 Eine gute Einnahmequelle wäre dann auch
Zur Diskussion gestellt                                der tägliche Eintrittspreis ins Betriebsgelände, für
      von Gerd Feller                                  den man allerdings fairerweise ermäßigte Monats-
                                                       karten anbietet. Trotz allem werden selbstver-
                                                       ständlich sämtliche Betriebskosten, auch die von
       Kaum zu glauben!                                den Mitarbeitern bereits bezahlten, in vollem
                                                       Umfang an die Kunden weitergegeben. Und wer
        Als älterer Ruheständler bin ich schon eini-   Phantasie hat, kann sich noch weitere Möglich-
ge Zeit aus dem Berufsleben ausgeschieden, und         keiten ausdenken.
da muss man sich nicht wundern, dass sich die                    Diese Zukunftsvisionen sollen übertrieben
Gepflogenheiten in der Arbeitswelt inzwischen          sein? Keineswegs! In unserer ich- und geldbe-
verändert haben, so wie in allen Bereichen unserer     zogenen Wohlstandsgesellschaft gehören doch
schnelllebigen Zeit. Aber wenn man liest (z.B. im      trotz aller Solidaritätserklärungen schon längst
Weser-Kurier vom 11.03.15, S.1), mit welchen           Ausbeutung, Abzocke und Betrug zur Tages-
Machenschaften heute Arbeitgeber den Mindest-          ordnung und gewinnen an Duldung. Das geht ja
lohn und Tarifabsprachen unterlaufen, fragt man        schon so weit, dass z.B. der Steuerzahler für die
sich doch besorgt, wohin es mit unserer Gesell-        Managementfehler der Banken aufkommen muss
schaft geht. Wenn die Mitarbeiter in Schlachthöfen     und vor dem Gesetz längst nicht mehr alle gleich
für ihr Werkzeug und die Reinigung ihrer Arbeits-      sind.
kleidung bezahlen müssen, könnte es sich in der                  Ich denke, wir Alten, die wir unser Land
Branche zukünftig auch einbürgern, dass die            nach dem II.Weltkrieg mit aufgebaut haben und
Belegschaft von ihren Betriebschefs zusätzlich         immer noch von Vernunft, angemessenem
beim Gebrauch elektrischer Geräte für den Strom        Lebensstandard, sozialem Frieden und Solidarität
und bei Benutzung der Betriebstoilette für das         träumen, sollten nicht schweigend zusehen, wie in
Spülwasser zur Kasse gebeten werden.                   dieser „schönen neuen Welt“ allmählich Mensch-
        Eine solche Entwicklung würde beim heu-        lichkeit, Anstand, Gerechtigkeit und letztlich auch
tigen Stand der Wertsetzungen in unserer Ge-           die Demokratie zum Wohle der Gewinnmaxi-
sellschaft schnell Nachahmer finden. Ich denke,        mierung abgeschafft werden. Es genügt schon,
Industriebranchen, Handel und Dienstleistungs-         dass die Politik schläft. Weckt sie auf! Wahlen
unternehmen freuen sich über jede Gesetzeslücke,       stehen vor der Tür!
die eine Ausbeutung von Mitarbeitern und
Abzocke bei den Kunden zulässt. Argumentiert
6       DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015
                 Aus der Senioren-                      Blumenthal als vierter Standort nachgezogen, wie
                                                        Doris Mohr (SfSKJF, Ref. Aufsuchende Altenarbeit)
                    Vertretung der                      dem Vorstand der SV am 18.03.15 berichtete.
                                                                  Die zuständige Koordinatorin, Frau Aki
              Stadtgemeinde Bremen                      Kazak, hat als hauptamtliche Fachkraft ihren Sitz
                                                        im Stiftungsdorf Rönnebeck. Sie wird bei ihrer
                                                        Arbeit durch die Bremer Heimstiftung, sechs
     AUFSUCHENDE ALTENARBEIT                            Kirchengemeinden, das Dienstleistungszentrum
           HAUSBESUCHE                                  Blumenthal und das Mehrgenerationenhaus-Haus
  Neues Angebot in Bremen-Blumenthal                    der Zukunft Lüssum unterstützt. Der Arbeits-
                                                        schwerpunkt liegt in der Organisation von Haus-
         Über das Angebot          AUFSUCHENDE          besuchen bei älteren Menschen, die wenig oder
ALTENARBEIT–HAUSBESUCHE wird die Teilhabe               gar keine Sozialkontakte haben. Regelmäßige Be-
am gesellschaftlichen Leben aktiviert und               suche sollen den Aufbau von verlässlichen Kon-
gleichzeitig wird geholfen, das Leben in der            takten im Stadtteil fördern. Durch den Erfahrungs-
eigenen Häuslichkeit so lange wie möglich               austausch zwischen den Generationen sollen
beizubehalten. Der Isolation älterer Menschen           wieder freundliche und hilfreiche Nachbarschaften
kann entgegengewirkt werden, Selbsthilfe und            entstehen. Die ehrenamtlichen Besucherinnen und
Nachbarschaftshilfe werden gestärkt, und somit          Besucher informieren auch über Treffpunkte und
lässt sich die Lebensqualität für ältere Menschen       Veranstaltungen und begleiten auf Wunsch dorthin.
im Stadtteil unter Beteiligung der Bürger/-innen        Für konkrete Anliegen können auf Wunsch auch
und der Akteure vor Ort verbessern. Das bestätigte      weitere Hilfen vermittelt werden.       Frau Kazak
auch die Soziologin und Gesundheitswissen-              möchte sich für die Hausbesuche bei älteren
schaftlerin Prof. Dr. Annelie Keil auf einer            Menschen erst einmal ein Mitarbeiterteam von
Podiumsdiskussion, die im Rahmen des 9.Bremer           Freiwilligen aufbauen, was erfahrungsgemäß eini-
Palliativkongresses am 21.März 15 in der Bremer         ge Zeit dauert. Den zukünftigen Besucherinnen
Glocke      stattfand und sich mit dem Thema            wird eine sinnvolle und anregende Aufgabe mit
Sterbehilfe befasste. Im Laufe des Gesprächs            selbstständiger Zeiteinteilung geboten. Selbstver-
kamen u.a. die Lebensmüdigkeit im Alter und die         ständlich werden die Fahrtkosten erstattet und ne-
ansteigende Zahl der Suizide älterer Menschen           ben dem regelmäßigen Austausch im Team
zur Sprache. In diesem Zusammenhang wies Prof.          können Fortbildungen besucht werden. In Bremen-
Keil deutlich auf die Bedeutung von Altenhilfe und      Nord leben viele Migranten, und deshalb könnte es
Aufsuchender Altenarbeit als Maßnahmen gegen            auch notwendig werden, für die Hausbesuche
Isolation und Verzweiflung hin.                         Muttersprachler und Dolmetscher zu finden.
         Die Bremer Seniorenvertretung bemüht                     Die Bremer Seniorenvertretung begrüßt
sich seit Jahren um die Einrichtung dieses              die neue Koordinationsstelle und wünscht Frau
Angebots in möglichst allen Bremer Stadtteilen.         Kazak viel Erfolg bei den Bemühungen um den
Über die bisherigen Erfolge hat der DURCHBLICK          Ausbau der Blumenthaler Hausbesuche.
berichtet, nun kann er einen weiteren Erfolg                      Wir bitten diejenigen Seniorinnen/Senio-
melden. Bisher konnte das Angebot in                    ren, die bei diesem Angebot der Altenhilfe in
Obervieland, Hemelingen und Gröpelingen Fuß             Blumenthal freiwillig mitwirken wollen, sich mit
fassen. Nun freuen wir uns, dass es sich auch in        Frau Kazak in Verbindung zu setzen. Es werden
Bremen-Nord, nämlich in Blumenthal angesiedelt          dringend freiwillige ehrenamtliche Helfer gesucht.
hat. Mancher wird vielleicht sagen, das sei bis jetzt   Kontakt: Aki Kazak, Aufsuchende Altenarbeit-
doch ein sehr bescheidener Erfolg. Aber, wie wir        Hausbesuche Blumenthal, Dillener Straße 1,
wissen,      „gut    Ding     hat     Weile“.    Die    28777 Bremen, Tel.: 0421/69668551 oder
Voraussetzungen, die zu erfüllen sind, damit das        blumenthal@aufsuchende-altenarbeit.de
Vorhaben in Gang kommt und Bestand hat, lassen                    Der Aufruf zur ehrenamtlichen Mitarbeit
sich auch nicht von heute auf morgen schaffen.          richtet sich auch an die Allgemeinheit. Nicht nur in
         Anfangs, nämlich seit 2008, liefen zwei        Blumenthal, sondern auch in anderen Stadtteilen
Modelle in Obervieland und Hemelingen, die dazu         und nicht nur in der Altenhilfe, sondern auch an
führten, dass 2012 die Sozialbehörde die Arbeit         vielen anderen Stellen sind ehrenamtliche
der hauptamtlichen und freiwilligen Akteure als         freiwillige Helfer/-innen sehr willkommen.     GF
                                                                    Sie werden gebraucht!
sinnvoll bestätigt hat. Danach hat sich Gröpelingen
                                                              Sie können in vielen Bereichen helfen,
um die Teilnahme an der AUFSUCHENDEN                                Erfahrungen weitergeben,
ALTENARBEIT- HAUSBESUCHE beworben und                                Erfahrungen gewinnen,
vor kurzer Zeit einen Bericht vorgelegt (vgl.                      Menschen besser verstehen,
DURCHBLICK Nr. 183, S.7/8).               Nun hat           von Menschen besser verstanden werden,
                                                             Freude bereiten, Freude selbst erleben!
DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015                                 7
                 NOTFALLDOSE                            Aufkleber mit dem o.a. Logo in Augenhöhe auf die
             Ein Instrument für                         Innenseite der Haustür und einen zweiten gut
   schnelle Information und gezielte Hilfe              sichtbar außen auf die Kühlschranktür zu kleben.
                                                        Küche und Kühlschrank lassen sich in der Regel
                                                        schnell finden. Die Notfalldose ist dann innen in
          Ein wirkliches Erlebnis: Der Ehemann ist      einem der Fächer der Kühlschranktür deponiert.
in der Stadt unterwegs. Seine Frau, durch Schlag-       Nun haben die Notfall-Informationen einen festen
anfälle gehbehindert, bleibt allein zu Hause. Es        und schnell erreichbaren Platz in der Wohnung.
existiert für alle Fälle ein Hausnotruf. Der Alarm-              Als ich von der Dose hörte, habe ich mich
                         knopf wird am Körper ge-       diesem Hilfssystem sofort angeschlossen, um
                         tragen. Sie will vom Ober-     zukünftig bedrohliche Situationen auszuschließen
                         geschoß ins Erdgeschoß.        und stressige Erlebnisse zu vermeiden. Ich
                         Auf halber Treppe stolpert     empfehle die Notfalldose weiter. Man sollte sie zu
                         sie, stürzt nach unten und     Hause einführen, bevor erst bei einem Notfall
                         schlägt dort mit dem Kopf      Schwierigkeiten auftreten.
                         an eine Strebe des hölzer-              Im Augenblick versucht Nico Volbert in
                         nen Geländers. Die Verun-      Absprache       mit   zuständigen     Dienstleistern
                         glückte ist benommen, kann     (Rettungsdiensten, Krankenkassen, Versicherun-
sich nicht aufrichten und hat am Hinterkopf eine        gen etc.) seine Idee sowohl in Bremen als auch im
stark blutende Wunde. Ein blutverdünnendes              übrigen Bundesgebiet zu verbreiten. Dabei kann
Medikament, nämlich Marcumar, ist im Spiel. Zum         ihm jeder Interessierte helfen, indem er sich bei
Glück kann das Opfer noch den Alarmknopf                ihm eine solche Notfalldose mit Infoblatt und
drücken. Nach knapp 10 Minuten ist die Hilfe vor        Aufklebern besorgt und sie weiter empfiehlt.
Ort und verschafft sich mit dem beim Notdienst          Kontakt: Nico Volbert, Neidenburgerstraße 10,
hinterlegten Hausschlüssel Zugang, leistet erste        28207 Bremen, Tel.: 0421-8400 200,
Hilfe und informiert den nur etwas später               Fax: 0421-8400 2020, E-Mail: info@notfalldose.de
eintreffenden Notarzt.                                  Internet:www.notfalldose.de            Gerd Feller
          Bis dahin ist alles gut, aber dann kommen
die Probleme. Der Arzt stellt die üblichen Fragen,
                                                                        Vahrer Löwen
um den Zustand der Patientin beurteilen zu
                                                                      Seit einem Jahr aktiv!
können. Die Antworten kommen zögerlich und
bleiben schließlich aus. Fragen nach Allergien,
Medikamenten, bereits durchgestandenen Krank-                    Da der Verein am 17. März sein
heiten werden ungenau oder gar nicht beantwortet.       einjähriges Bestehen begehen konnte, ist es an
Es geht wertvolle Zeit verloren, das Helferteam         der Zeit, über die Aktivitäten zu berichten.
muss sich erst einmal in der Notfallsituation           Rückblickend auf das vergangene Jahr kann
zurechtfinden, bevor es angemessen reagieren            gesagt werden, daß die ehrenamtliche Arbeit sehr
kann, und das bedeutet meistens für alle                erfogreich angelaufen ist und der Verein sich im
Beteiligten überflüssigen Stress.                       Stadtviertel Vahr einen guten Namen gemacht hat.
          Eine solche Notfallsituation kann sich        Mit vielen Menschen wurde Kontakt aufgenommen
jederzeit für Jung und Alt einstellen. Dabei muss       und es gibt eine Vielzahl von ehrenamtlichen
sie keineswegs für die Helfer und Verunglückten         Mitbürgern die sich gemäß dem Motto „Mitein-
mit Zeitverlusten und Stress verbunden sein. Es         ander - Füreinander" engagieren. Ständig werden
bedarf lediglich eines Informationsspeichers, der       mehr als 70 Menschen erreicht. Der Verein zählt
Kenntnisse zum aktuellen Gesundheitszustand             36 Mitglieder. Überrascht hat, wie groß das
vermittelt und so positioniert ist, dass ihn der        Interresse an der Teilnahme an gemeinsamen
Rettungsdienst schnell findet.                          Aktivitäten von Anfang an war. Es brauchte in der
          Dazu hat sich Nico Volbert, der in Bremen     Regel nur eine Kontaktaufnahme seitens des
einen Hausnotruf betreibt, etwas weiterentwickelt,      Vereins, um die Menschen für die bestehenden
was im Ausland schon sehr erfolgreich ist -             Angebote im Familien-Quartiers-Zentrum und für
nämlich die NOTFALLDOSE.                                die neu geschaffenen Löwen-Angebote zu
          Für jede im Haushalt lebende Person wird      begeistern. Neben den vierzehntägig stattfinden-
freiwillig ein Notfall-Infoblatt ausgefüllt, das über   den     Löwensnacks      und    den    monatlichen
alle gesundheitlich relevanten Fragen aktuelle          Infoveranstaltungen     wurde     das   monatliche
Auskunft gibt. Alle Infoblätter werden dann in einer    Löwenfrühstück       und      der     wöchentliche
kleinen Dose aufbewahrt, die mit dem oben               Handarbeitstreff "Woll-Lust" ins Leben gerufen.
abgebildeten Logo gekennzeichnet ist. Damit die         Weitere Aktivitäten sind geplant, und gern werden
Retter wissen, ob und wo solche Informationen im        weitere Anregungen und Wünsche entgegen
Haushalt existieren, wird vereinbart, einen             genommen.
                                                                        (Fortsetzung auf Seite 8)
8        DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015
                (Fortsetzung von Seite 7)             volle Leistung zu erbringen oder sie könnten zur
         Bedauerlicher Weise erfährt der Verein       Belastung für den Betrieb werden. Eine
keine Regelfinanzierung und ist auf Spenden           Gesellschaft, die Fairness für alle will, muss hier
angewiesen, um die Arbeit erfolgreich fortsetzen      dringend gegensteuern“, so Christine Lüders.
zu können.                                                     Der „Internationale Tag der Menschen mit
         Die Mitglieder des Vereins haben sich auf    Behinderung“ wurde 1993 von den Vereinten
den Weg gemacht, Isolation und Vereinsamung           Nationen als Gedenktag ausgerufen. Er soll das
älterer und nicht mobiler Menschen zu mindern         Bewusstsein für die Probleme von Menschen mit
und sie mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen         Behinderung schärfen und zum Abbau von noch
für die Gemeinschaft zu gewinnen. Die Stärkung        bestehenden Benachteiligungen beitragen.
des nachbarschaftlichen Miteinanders und die                   Die ADS ist mit Inkrafttreten des Allge-
Wiedergewinnung und Erhöhung der Lebensfreude         meinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im
und Lebensqualität bleiben das erklärte Ziel. Es      August 2006 gegründet worden. Ziel des Gesetzes
konnten bereits etliche Schritte in diese Richtung    ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen
erfolgreich unternommen werden. Fragen nach           oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts,
Terminen im Familien-Quartiers-Zentrum. August-       der Religion oder Weltanschauung, einer
Bebel-Allee 284 beantworten Inka und Michael          Behinderung, des Alters oder der sexuellen
Kusen,      Telefon    9591348     oder    E-Mail     Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
info@vahrer-loewen.de . Interessierte Gäste sind      Behinderungen dürfen keine Hürde auf dem
jederzeit willkommen.               Ernst Benthien    Arbeitsmarkt sein.
                                                      (Quelle:PM der Antidiskriminierungsstelle des Bundes v.
 Behinderungen dürfen keine Hürde auf                 02.12.2014)

        dem Arbeitsmarkt sein
        Menschen mit Behinderung werden auch                                 Trauercafé
in Zeiten sinkender Arbeitslosenzahlen und                    Im Caritas-Stadtteilzentrum St.Michael ist
Fachkräftemangels bei der Arbeitssuche und im         ein Trauercafé eingerichtet worden. Wer einen
Beruf vielfach benachteiligt – obwohl das             nahestehenden Menschen verloren hat und Hilfe
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dies         sucht, kann hier in seiner Trauer im Austausch mit
ausdrücklich untersagt. „Politik, Wirtschaft und      Betroffenen Trost und Kraft finden und sich bei
Gesellschaft müssen alles dafür tun, dass             Kaffee, Tee, Kuchen und guten Worten für den
Handicaps nicht zu Hürden auf dem Arbeitsmarkt        Alltag stärken. Dieses Angebot besteht 2015 an
werden“, sagt die Leiterin der Antidiskri-            jedem 2. Montag im Monat jeweils um 18:00 Uhr.
minierungsstelle des Bundes (ADS), Christine          Adresse: Stadtteilzentrum St.Michael, Kornstraße
Lüders, zum „Internationalen Tag der Menschen         371, 20201 Bremen, Tel.: (0421)87 79 350)
mit Behinderung“ am 3. Dezember.                      Buslinie 26 u.27, Haltestelle Stenumer Straße
        Der größte Teil aller Briefe und Anrufe       Straßenbahnlinie 4 u.5, Haltestelle Huckelriede
erreicht die Berater der ADS von Menschen, die
sich wegen ihrer Behinderung benachteiligt fühlen.
Mehr als ein Viertel (27,35 Prozent) aller                                  Impressum
Beratungswünsche      bezieht    sich   auf    das
Diskriminierungsmerkmal „Behinderung“.                                   Landesseniorenvertretung
        So etwa im Fall eines Minijobbers mit                         Tivoli-Hochhaus, 4.Etage, Z.14
                                                                             Bahnhofsplatz 29
Schwerbehinderung, dem eine Festanstellung mit                                28195 Bremen,
Blick auf krankheitsbedingte Fehlzeiten verweigert                        Tel.: (0421) 3 61 67 69
wurde. Oder im Fall eines Bürgers, den sein                   E-Mail: Seniorenvertretung@soziales.bremen.de
Arbeitgeber nach dem Bekanntwerden seiner                     www.seniorenlotse.bremen.de/senioren-vertretung
Behinderung zum vorzeitigen Gang in den                       Der DURCHBLICK ist das Mitteilungsblatt der
Ruhestand drängen wollte. Besonders häufig geht                   Seniorenvertretungen im Lande Bremen
es zudem darum, dass Menschen mit Behinderung                                   Redaktion:
Karrierechancen verweigert werden, dass ihnen                           Gerd Feller (V.i.S.d.P)
der Arbeitgeber Aufgaben zuteilt, die die                           E-Mail: gerd.h.feller@nord-com.net
Betroffenen über- oder unterfordern, oder dass                             Der DURCHBLICK
man sie bei der Leistungsbeurteilung benachteiligt.              erscheint monatlich auch im Internet unter
        „Es gibt in Deutschland viele erfreuliche                 www.seniorenlotse.bremen.de/senioren-
Beispiele von Unternehmen, die Inklusion ernst                             vertretung/Durchblick
nehmen und ihre Umsetzung mit voller Kraft                     Redaktionsschluss: Jeweils der 15. des Monats,
angehen. Leider ist aber auch noch immer die                  der dem nächsten Erscheinungstermin vorausgeht.
irrige Auffassung verbreitet, Arbeitnehmer mit
Behinderung seien nicht in der Lage, im Beruf die
DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015                                         9
                                                           Yabancılar için işsizlik oranı Almanların işsizlik
      Gerçeklerin gözden geçirilmesi                       oranına nispetle daha da yükseldi.Şu an 65 yaşın
     Göçmen kökenli insanlar arasında                      üzerinde olan misafir işçilerin % 41.5 işsiz kaldı. %
                yoksulluk                                  12,7 si temel güvenlik (Grundsicherung ) parası
          Bölüm 1: Genel durum                             alıyor. Bu oran Alman yaşlılarında sadece % 2,1
                                                           dir. (Kaynak: Mikrozensus 2011 und Migazin.
          Zeynep Sümer, Bremen                             Armut – Altersarmut).
Yaşlılar Temsilciliği yönetim kurulu                                O zamanki        ekonomik durum sadece
üyesi, Bremen´de özellikle göçmen                          düşük gelir değil, aynı zamanda düşük emeklilik
kökenli insanların yoksulluğunu                            haklarını da beraberinde getirdi. Yeni Alman
araştırdı. Üç kısımda yayınlanacak                         emeklilik verileri ve Mikrozensus Ekonomik ve
olan araştırma ,sonuçların bir                             Sosyal Araştırma Enstitüsü (WSI) Hans Böckler
özetidir. Yoksulluk riski artmaktadır                      Vakfı, göçmen         işçilerin sosyal durumlarını
ve bu sadece Alman asıllı olanlar        Zeynep Sümer
                                                           belirleyecek araştırmalar yaptı.
için değil , aynı zamanda göçmen kökenli insanlar                   Buna göre Türkiye´den gelen 65 yaş üzeri
için de geçerlidir. Almanya'da ,81.750.000 nüfusun         göçmen erkekler ortalama sadece ayda 742 €
15.960.000 i (% 20) bir göç geçmişine sahip.               yasal emeklilik hakkına sahip, aynı durumdaki
(Kaynak: Mikrozensus 2008).                                Alman emeklisi 1.109 € almaktadır. Bugün,göçmen
          Ülkeye, 1955 yılından sonra Alman                kökenli olmayanlar         için   ortalama emeklilik
ekonomik mucizesi sırasında gelen ve daha sonra            (erkek )1.226 €, (kadın ) 628 € dur . Göçmen
burada kalan sözde misafir işçi birinci generasyon,        kökenli ler de ortalama 890 € (erkek) 598 € (kadın)
zaten şu an emekli. Almanya'daki diğer göçmenler           emekli maaşı almaktadır. Özellikle göçmenler
ve sonraki yıllarda gelenler, ekonomi ve işgücü            arasında kadınlar bundan etkilenmektedir. Birçoğu
piyasasında ve buna bağlı olarak emekliliklerini           Türkiye'den aile birleşimi kapsamında 70'li ve 80'li
etkileyici kazançlarındaki tüm olumsuz gelişmelere         yıllarda geldi. Onların yeteri dil becerileri yoktu ve
maruz kalmıştır . Böylece aralarında yoksulluk,            genellikle hiçbir profesyonel eğitim almamışlardı.
özellikle çocuk ve emekli yoksulluğu belirgin bir          Erkeklere bağımlı ev ve çocuk yetiştirme görevleri
şekilde ortaya çıkmıştır.Toplam 13 milyon Alman            ile meşgullerdi. Bazıları ev yardımı veya temizlik
yoksulluk riski altında yaşıyor. Yaşlıların % 13 ü         gibi saatlik bazda çalıştılar. Onlar ,zaten yoksulluk
ayda 848 € gelire sahip. Daha az geliri olanların          içinde veya yoksulluk riski çok yüksek olan
yoksulluk riski altında olduğu kabul ediliyor. Buda        eşlerinin düşük geliri ile yaşıyorlar. Ancak daha
nüfusun % 15,1 için geçerlidir.                            sonra sadece ebeveynlik süresi tanındı bu yüzden
          Göçmenler arasında yüksek yoksulluk risk         bu durumlarda emeklilik ödemeleri, nadiren yapıldı.
nedenleri, genel olarak büyük ölçüde diğer nüfus           Ayrıca göçmenler arasında da sosyal farklılıklar
kesiminde olduğu gibi aynıdır: Sanayi ve ticari            var.Türk emekli kadınlar        en düşük emeklilik
krizler,meslek hastalıkları nedeni ile            erken    haklarına sahip. Onlar ortalama sadece 363 €
emeklilik, personelde kısıtlamalar , işsizlik, düşük       emeklilik alıyorlar. Alman uyruklu kadınlar ayda
ücretler ve geçici çalışma . Birçok göçmen için,           572 € , Yunanlılar ortalama 570 € ve İtalyanlar
yoksulluk riski nedeni eğitim ve mesleki niteliklerin,     ortalama 467 € emeklilik maaşı alıyorlar.
yeterliliklerin sınırlı tanınması , dil sorunu yanı
sıra geçici ve düşük ücretli işlerde bile çok düşük         Almanya'da yoksulluk riski altındaki nüfusun
maaşla çalışmış olmaları. İtalya, Yugoslavya ve                               % payı
Türkiye'den Almanya'ya vasıfsız işçi olarak gelen
ve genellikle sadece düşük gelir gruplarında işçi          Yoksulluk göçmen                       göçmen kökenli
olarak çalışan göçmen işçilerin özellikle önceki           riski olan kökenli                    olan
nesiller olduğu bilinmektedir. Bu zorluklar 1973 den
sonra , işçi alma stopundan sonra dahada arttı. Dr.        kişiler    olmayan
Eric Seils, Jutta Höhne, Benedikt Linden ve Anne           Toplam          12,3                  26,6
Wiebel´in çalışmalarına göre,1970 lerde ortalama
                                                           nufus
brüt maaş üzerinde ödeme yapan büyük
şirketlerde sıkı çalışma ve fazla mesaiye rağmen           Çocuklar < 13,7                       30,3
göçmen işçilerin aldıkları maaş tutarı ,Almanların         18 yaş
aldıkları maaşın çok az altında idi.Daha sonra
madencilik ve tersane krizlerinde artan kitlesel
işsizlikten maruz kalan yine göçmen işçiler yani ilk       yaşlılar     > 11,5                   31,4
nesildi.      Yabancı     işçiler   nadiren       büyük
                                                           65 yaş
şirketlerde       ,en     düşük      ücretli     işlerde
                                                           (Kaynak: Mikrozensus 2013 und Migazin. Armut – Altersarmut)
çalıştıklarından, daha da fazla çalışarak düşük                                (Devami sayfa 10)
saat ücretini telafi etmek için çok az fırsatları vardı.
10           DURCHBLICK Nr. 184 – Mai 2015
                       (Sayfa devami 9)

Bu konu , Bremen'deki durumun daha yakından                     olacaktır.Emekli gelirinin vergilendirilmesi, emeklilik
incelenmesi "Durchblick´" in bir sonraki sayısında              geliri yeterli değilse ek gelir yanı sıra devlet
devam edecektir.     Zeynep Sümer / Gerd Feller                 yardımı sağlama konusunda bilgil verilmektedir.
(Faktencheck      -     Armut       unter      Menschen   mit   Broşür,Diakonischenwerk        Köln      ve    Bölgesi
Migrationshintergrund, Teil 1, „Durchblick“ 181, S.5-6)         tecrübeli danışmanları tarafından hazırlanmıştır.
                                                                Bu Broşür ücretsiz olarak ,BAGSO eV Bonngasse
           Doktor reçeteleri ve çeşitleri                       10, 53111 Bonn         adresinden sipariş edilebilir.
                                                                Faks: 0228/24 99 93 20, E-posta: wittig@bagso.de
                                                                        Basın İletişim: Bundesarbeitsgemeinschaft
           Sene daha henüz yeni başladı: Doktora                der Senioren Organisationen e.V (BAGSO)
gittinizmi ? Bir reçete alıp kötü hava şartları                 Ursula Lenz, Pressereferat , Bonn Gasse 10,
nedeniyle reçeteyi hatırlamak için bir yere                     53111 Bonn Tel:. 02 28/24 99 93 18, Faks: 02
iliştirdinizmi?                                                 28/24
           O halde reçetenin düzenlendiği tarihten              (Kaynak:. PM 1/2015 BAGSO v 5.2.15)
sonra daha            ne kadar geçerli olduğunu                 ( Schuldenfrei im Alter, „Durchblick“ 182, S.4)
okumalısınız. Sarı, pembe, beyaz, mavi, yeşil -
birçok farklı reçete var. Sigortaların pembe renkli
reçeteleri en yaygın reçeteler ve yazılan ilaç                              PLD çalışmaları devam etmeli
eczaneden 4 hafta içinde alınmalıdır.               Bunlar
aslında      iki ay geçerlidir, ancak daha sonra                Bremen hastanelerinde palyatif                hizmet,(
cebinizden ödemek zorunda kalırsınız. Özel reçete               Palliativen Liaisondienste -PLD -) tedavi imkanı
,mavi veya beyaz özel sağlık sigortası hastaları için           kalmayan hastalara bakım hizmetindeki gecikmeler
tasarlanmıştır. Burada hasta peşin ödeme yapar                  üzerine      (bkz. "Durchblick" 179, s.7), Bremen
ve özel sağlık sigortası ilaç bedelini bilahare                 Eyaleti Yaşlılar Temsilciliği ( LSV ) Kasım ayında
ödeyecektir. Hatta sigortalı hastalar da doktordan              Senato Başkanı Böhrnsen´e bir mektup yazdı.
mavi reçete alabilir. Yani,                  ilaç reçete        Onun yanıtı bize 02/01/15 tarihinde ulaştı.
mecburiyetinde olmasına rağmen sağlık sigortası                 Hastaneler tarafından bu hizmetin gerekliliği kabul
ödeme kataloğunda yer almamaktadır. Mesela,                     edilmekte ancak yine de "mevcut faturalandırma
soğuk algınlığı için. Burada ilaç bedeli sigortalının           uygulamaları için personel ve yapısal koşullar"
kendisi tarafından ödenir. Bu reçeteler üç ay için              yok. AG bu arada            "gereklilikleri belirtti ve
geçerlidir. Aslında gerçek bir düzenleme olmayan                uygulanmasında kavramsal yaklaşımlar sundu".
yeşil reçete.Bu daha çok doktorun hastaya yazdığı               Bu çerçevede, soruna artık ''ödeyenler ve
bir öneridir. Bu reçeteler süresiz geçerlidir ve tabii          hastaneler birlikte çare bulmalı. Bu amaçla, Sağlık
ki sağlık sigortası tarafından geri ödenmez. Ve                 Senatörü ve sağlık hizmetleri yönetim organları
tüm sigortalılar için verilebilir sarı reçeteler var,           arasında bir yöntem kararlaştırılmalı. " Bremen
burda ilaçlar uyuşturucu ilaçlar mevzuatında ve                 Yaşlılar Temsilciliği tüm organların birbirleri ile
böylece çok sıkı gereksinimleri var. Sarı reçeteler             irtibata geçip en kısa sürede PDL in Bremen
üç nüsha olarak verilmektedir. Bu düzenlemeler                  hastanelerinde uygulamaya geçmesini umuyor.
sadece yedi güne kadar geçerlidir. Elke Scharff                                                          Gerd Feller
(Rezepte – Finden Sie durch? „Durchblick“ 181, S.2)             (Beim PLD geht es nicht weiter. “Durchblick” 179,S.7)

              "Yaşlılıkta Borçsuzluk"
                                                                Tercüme: Dipl.jur. Feride Abdeljalil
                                                                Editör: Zeynep Sümer
         Federal Yaşlılar Birliği BAGSO, Diakonia               (Mit Unterstützung der Senatskanzlei, Referat Integration)
Almanya ile işbirliği içinde ve Aileden Sorumlu
Yaşlılar, Kadınlar ve Gençlik Federal Bakanlığın
desteğiyle bu başlık altında yeni bir broşür
yayınladı . Burada gaye, birçok kişi "hiçbir suçu
olmadan" maddi sıkıntıya düşebilir ,geliri azalır               Yaşlılar temsilciliği politik
veya ani beklenmeyen giderlerle karşılaşabilir .                partilere, dini mezheplere
         BAGSO nun belirttiği gibi : "Özellikle yaşlı           mensup olmayan ve
insanlar     için,   mümkün      olduğunca     erken            Bremen senatosu
profesyonel yardım almak para sorunları hakkında                tarafından onaylanmış
konuşmak çoğu zaman zordur." Bu broşür                          politik bir temsilcilikdir.
mümkün finansal değişikliklerde yardımcı olmak
için çeşitli ipuçları veren 92 sayfa içerir, örneğin
emekliliğe girişe hazırlıkta yardımcı
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