Treffen Fachbeirat zum Rahmenkonzept UNESCO-Biosphären-reservat Thüringer Wald (2021-2030) - am 10. Juni 2020 als Videokonferenz
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2. Treffen Fachbeirat zum Rahmenkonzept UNESCO-Biosphären- reservat Thüringer Wald (2021-2030) am 10. Juni 2020 als Videokonferenz
Ablauf 10.00 – 12.30 Uhr - Begrüßungsrunde - Wo stehen wir? > Herausforderungen, Arbeitsweise & Erfahrungen & Zwischenergebnisse - Wo wollen wir hin? > Vorstellung und Diskussion der themenspezifischen Leitbilder für das Biosphärenreservat Thüringer Wald - weiteres Vorgehen und Termine > Wettbewerb, Fachbeirat III, Zukunftsforum I
Siedlungsentwicklung nachlassender Trend bei den Bautätigkeiten Baufertigstellungen in den Gemeinden des Biosphärenreservats 1995 - 2018 in % 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Elgersburg Geratal Großbreitenbach Ilmenau Masserberg Oberhof Schleusegrund Schleusingen Suhl Thüringen
Arbeitsweise Fokussierung – Weniger ist mehr ! Analyse, Bestandsdaten Leitbild, Ziele, Projektideen Umsetzung, Leit- und Startprojekte
Erfahrungen Analyse in 12 Themenfeldern Kontinuierliche Zuarbeiten von Daten, Konzepten, Hinweisen etc. durch Verwaltung des Biosphärenreservats Bereitstellung von Kartenmaterial Konstruktive inhaltliche Abstimmungen mit Team der Verwaltung BfN-Leitfaden weist z. T. Schwachstellen auf umfangreiches Quellen- Studium (187) ist sehr aufwändig durch verschiedene Datenlage ergibt sich eine unterschiedliche Bearbeitungstiefe in den Themen
Zwischenergebnisse Expertengespräche, Vorträge & Seminare REK Oberzentrum Südthüringen: Bürgermeister Henneberg, Stadt Schleusingen (09.12.2019) REK Oberzentrum Südthüringen: Moduldrei (04.02.2020) Präsentation der Bauhaus-Uni zu Haltestellen (25.02.2020) Tourismusstrategie Masserberg 2025: LEG, Hr. Jäger (08. 05. 2020) Webinar zu Tourismus und Klimawandel (11. & 12. 5. 2020)
WO WOLLEN WIR HIN? Übergeordnete Visionen und Leitbilder
Weltweite Vision für UNESCO- Biosphärenreservate Wir stellen uns eine Welt vor, in der die Menschen sich ihrer gemeinsamen Zukunft und Interaktion mit der Erde bewusst sind und miteinander und verantwortungsbewusst eine florierende Gesellschaft im Einklang mit der Natur aufbauen. Quelle: Lima-Aktionsplan 2016-2025 für UNESCO-Biosphärenreservate im Weltnetz
Leitbild für UNESCO- Biosphärenreservate in Deutschland • UNESCO-Biosphärenreservate sind internationale Modellregionen für Nachhaltige Entwicklung, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. • Sie schützen Kulturlandschaften vor schädigenden Einflüssen und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur. • Sie sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen zur regionalen Wertschöpfung bei. • Biosphärenreservate ermöglichen beispielgebende Erkenntnisse für Forschung und Wissenschaft über die Wechselwirkungen von natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen. • UNESCO-Biosphärenreservate sind international vernetzt und gehören zusammen mit Nationalparken und Naturparken zu den Nationalen Naturlandschaften in Deutschland.
räumliches Leitbild für die Zonen im Biosphärenreservat Thüringer Wald • Kernzonen (3,1%) – Natur entwickeln lassen – ohne/wenig Einfluss des Menschen • Pflegezonen (23,6 %) – Naturbetonte Bewirtschaftung der Wälder und Wiesen – Wandern, Rad fahren, Skilanglauf fördern • Entwicklungszone (73,3 %) – Modellregion für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklungen
WO WOLLEN WIR HIN? Leitbilder/Leitlinien für das UNESCO- Biosphärenreservat Thüringer Wald für 12 Themenbereiche
WO WOLLEN WIR HIN? (1) Siedlungsentwicklung & Bauen, Daseinsvorsorge, Demographie
WO WOLLEN WIR HIN? Leitbildentwicklung am Beispiel der Siedlungsentwicklung Chancen Risiken Langsam steigende Geburtenzahlen hoher Anteil Generation 65 + Aktive Generation 65+ Fachkräftemangel rückkehrende „Kinder“ des Thüringer Waldes Stärken Schwächen Leitbild Kaum neuer wenig Angebote für die BR als lebenswerter Flächenverbrauch alternde Bevölkerung und Wohnstandort für alle für junge Menschen Altersgruppen finanziell z. T. Ortsteile mit gesicherte Grundversorgung handlungsfähige Versorgungslücken Kommunen KOMET-Projekt Innenentwicklung vor Außenentwicklung viele Vereine und Bewusstsein für Stärken vielfältiges soziales Leben Initiativen bzw. Außenauftritt der Kommunen ausbaufähig
Leitbilder / Leitlinien Handlungsfeld Siedlungsentwicklung & Bauen, Daseinsvorsorge, Demographie • Das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald ist ein lebenswerter Wohnstandort für alle Altersgruppen. • Die Siedlungsentwicklung im Biosphärenreservat erfolgt nach dem Prinzip Innenentwicklung vor Außenentwicklung: die Entwicklung der Ortskerne wird gegenüber der Entwicklung der Randbereiche priorisiert. • Die Grundversorgung (z.B. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte) im Biosphärenreservat ist gesichert. • Die Ortskerne des Biosphärenreservats sind attraktiv für Einwohner und Gäste. • Das soziale Leben ist vielfältig. • Die Randlagen der Siedlungen sind eng mit der umgebenden Kulturlandschaft verzahnt.
WO WOLLEN WIR HIN? (2) Wirtschaft, Gewerbe & Handwerk
Leitbilder / Leitlinien Wirtschaft, Gewerbe & Handwerk • Die innovativen und traditionellen Betriebe im UNESCO- Biosphärenreservat wirtschaften nachhaltig. • Die arbeitende Bevölkerung im UNESCO- Biosphärenreservat hat vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten. • Regionale Wirtschaftskreisläufe tragen zur Stärkung der Region und zur Identifikation bei.
WO WOLLEN WIR HIN? (3) Mobilität & Verkehr
Leitbilder / Leitlinien Mobilität & Verkehr • E-Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilität • Die Menschen im Biosphärenreservat nutzen anstelle des PKW-Individualverkehrs vermehrt neben dem ÖPNV andere nachhaltigere Mobilitätsformen, wie Carsharing, Mitfahrangebote etc. • Der ÖPNV ist in Qualität und Angebot langfristig gesichert. Davon profitieren Einheimische und Touristen. • Das UNESCO-Biosphärenreservat ist für Touristen gut und klimafreundlich durch den ÖPNV erreichbar und vor Ort erlebbar.
WO WOLLEN WIR HIN? (4) Energieversorgung durch erneuerbare Energien
Leitbilder / Leitlinien Energieversorgung durch erneuerbare Energien • Erneuerbare Energien leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. • Die Menschen im Biosphärenreservat nutzen vorhandene natürliche Ressourcen (Wasser, Holz, Biomasse) zur nachhaltigen Energieerzeugung und tragen in regionalen Kreisläufen zur Energieversorgung von Kommunen und Betrieben im UNESCO-Biosphärenreservat bei (regional produzieren und vor Ort verbrauchen).
WO WOLLEN WIR HIN? (5) Wald
Leitbilder / Leitlinien Wald • Naturnahe, klimaangepasste Wälder mit einem ausgewogenen Anteil an Laub- und Nadelbäumen und in mehrschichtigen Beständen prägen das UNESCO- Biosphärenreservat Thüringer Wald. • Dabei werden auch traditionelle Bewirtschaftungsformen (Holzrücken, Mittelwaldbewirtschaftung) modellhaft angewendet. • Die Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald erfolgt für den Wald nachhaltig nach ökologischen und wildbiologischen Grundsätzen.
WO WOLLEN WIR HIN? (6) Offenland
Leitbilder / Leitlinien Offenland (Berggrünland) • Das Berggrünland mit seinen großen und kleinen Bergwiesen ist charakteristisch für das Landschaftsbild im Biosphärenreservat Thüringer Wald und von Bedeutung für die Identität der Menschen mit ihrer Heimat. • Das Berggrünland wird extensiv als Weide oder Mähwiese genutzt und leistet damit einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität. • Die Pflege des Berggrünlandes (insbesondere die kleinen Wiesentäler) im UNESCO-Biosphärenreservat ist wirtschaftlich auskömmlich und langfristig gesichert.
WO WOLLEN WIR HIN? (7) Tourismus
Leitbilder / Leitlinien Tourismus • Der Tourismus im BR ist langfristig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sichert Arbeitsplätze und bietet Zukunftschancen. • Die touristischen Leistungsträger im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald legen Wert auf nachhaltige und zukunftsfähige Angebote. • Der Tourismus im Biosphärenreservat besticht durch attraktive Ganzjahresangebote, die witterungsunabhängig genutzt werden können. • Die touristische Vermarktung des Biosphärenreservats erfolgt über touristische Organisationen auf örtlicher, subregionaler und überregionaler Ebene sowie durch die Leistungsträger und Akteure. • Naturerlebnisangebote in Verbindung mit klimafreundlicher Mobilität (mit Bus und Bahn) sind ein Markenzeichen der Region • Die Kommunen, touristischen Leistungsträger und Akteure sind miteinander vernetzt und identifizieren sich mit dem BR.
WO WOLLEN WIR HIN? (8) Wasser
Leitbilder / Leitlinien Wasser • Saubere, naturnahe und ökologisch durchgängige Bergbäche prägen das Biosphärenreservat Thüringer Wald. • In den lichten Bachtälern stocken auetypische Gehölze. • Das Biosphärenreservat ist geprägt durch zahlreiche kleinflächige Moore, die sich in einem guten Erhaltungszustand befinden. • Die Menschen im UNESCO-Biosphärenreservat beziehen ihr Trinkwasser zu großen Teilen aus dem Biosphärenreservat. • Die Trinkwasserversorgung ist unter den Aspekten des Klimawandels gesichert.
WO WOLLEN WIR HIN? (9) Kultur & regionale Identität
Leitbilder / Leitlinien Kultur & regionale Identität • Das immaterielle kulturelle Erbe der Glasbläser, Mundart, Köhlerei und des Kneippens bleibt langfristig erhalten und wird von der jungen Generation weitergeführt. • Im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald werden Veranstaltungen und Feste im Sinne der Nachhaltigkeit organisiert. • Besucher und Einwohner des Biosphärenreservates informieren sich gern in den Museen und Heimatstuben über die regionale Geschichte und Kultur. Museen und Heimatstuben verstehen sich als Akteure der Bildungslandschaft Biosphärenreservat. • In den zahlreichen Vereinen wird die Verbundenheit mit der Heimat gepflegt. • Die Menschen im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald sind offen und interessiert an verschiedenen Kulturen.
WO WOLLEN WIR HIN? (10) Bildung für nachhaltige Entwicklung
Leitbilder / Leitlinien Bildung für nachhaltige Entwicklung • Das UNESCO-Biosphärenreservat ist eine etablierte Bildungslandschaft in der die Bildungsakteure (Vereine, Initiativen, Museen, Heimatstuben, von der Kita bis zur Volkhochschule, Uni) miteinander vernetzt sind und sich regelmäßig austauschen. • Die Bildungsangebote orientieren sich an der regionalen und örtlichen Situation. • Die Bildungsakteure handeln nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. • Die Bildungsakteure verständigen sich auf Qualitätsstandards der Bildungsarbeit und entwickeln ihre Angebote weiter. • Hauptzielgruppe der Bildungsarbeit sind Kinder und Jugendliche. Als künftige Generationen tragen sie den Nachhaltigkeitsgedanken weiter.
Themenübergreifende Leitbilder / Leitlinien • Auf Märkten, in Geschäften und Hofläden werden regionale Produkte aus nachhaltiger und/oder biologischer Herstellung verkauft. • Produkte aus dem Thüringer Wald werden mit einem eigenständigen Qualitätssiegel „Thüringer Wald“ beworben. • Ehrenamtliches Engagement wird im UNESCO- Biosphärenreservat gefördert und angemessen gewürdigt. Auch jüngere Menschen sind zur Mitarbeit motiviert. Die erfahrenen „Aktivisten“ begleiten und unterstützen die „Neulinge“.
Weiteres Vorgehen und Termine Rückmeldungen zu Leitbildern bis 17.07.2020 Expertengespräche Juli/August > Gesprächsbedarf bei Fr. Hellmuth per Mail anmelden bis 24.06.2020 Wettbewerb nachhaltig.gut > neuer Einsendeschluss 03.08.2020 Fachbeirat III in 34./35. KW > 19.oder 26.08.2020 > Klärung über Doodle-Abfrage Zukunftsforum I in 38. KW: 16.09.2020?
Weiteres Vorgehen und Termine Auswirkungen auf gesamten Zeitplan
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen. Und herzlichen Dank für Ihre Teilnahme an der Videokonferenz!
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