Trendstudie: Location Technologies Impulse und Use-Cases für die Deutsche Bahn und die Schweizerischen Bundesbahnen - DB Systel GmbH
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Foto: peshkova - adobestock Trendstudie: Location Technologies Impulse und Use-Cases für die Deutsche Bahn und die Schweizerischen Bundesbahnen Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Herzlich Willkommen zur neuen Trendstudie „Location Technologies“ Trendstudien geben uns zu ausgewählten Themen einen vertiefenden Blick in die Zukunft. Das Digital Foresight Team der Deutschen Bahn und der Technologieradar der SBB haben erstmals gemeinsam ein spannendes Thema beleuchtet. Für beide ist die Geoinformation bzw. Lokation von Personen, Gütern und Infrastruktur in Echtzeit von strategischer Bedeutung. Darüber hinaus kann die Auswertung von Reisenden- und Warenbewegungen zur Ableitung von Vorhersagen für die Zukunft entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen. Da wir unter dem Trend Location Technologies vielfältige Möglichkeiten rund um die Erfassung, Auswertung und Verarbeitung von Geoinformationen verstehen, umreißen wir eingangs den Trend und geben Ihnen Orientierungspunkte zur Einordnung. Im ersten Abschnitt fassen wir außerdem unsere wesentlichen Erkenntnisse auf einer Seite zusammen und geben Denkimpulse, welche Chancen durch den Einsatz von Location Technologies entstehen könnten. Die Nutzung eines Trends, der auf der Auswertung von Positionsdaten gründet, berührt naturgemäß Bereiche wie Datenschutz und Privatsphäre. Nicht jeder will seine Positionsdaten mit der Allgemeinheit teilen. Auch wenn es z.B. in Gefahrensituationen immanent wichtig sein kann, eine exakte Position zu übermitteln, so will man bei anderen Gelegenheiten nicht unbedingt seine Bewegungsprofile bekannt machen. Um diese Aspekte mit einfließen zu lassen, zeigen wir die relevanten gesellschaftlichen und rechtliche Rahmenbedingungen sowie weitere Marktentwicklungen auf. Der Blick über den Tellerrand kann zu neuen Perspektiven führen. Dies nehmen wir zum Anlass einige interessante Firmen vorzustellen, die innovative Lösungen in den Bereichen Location-based Services, Location Intelligence und Ortung bieten. Über den Tellerrand zu blicken bedeutet in diesem Zusammenhang auch, die Perspektive aus dem All in Form von Satelliten einzunehmen. Zu guter Letzt sollen die Aktivitäten in unseren Unternehmen, der DB und der SBB, nicht zu kurz kommen. Die Deutsche Bahn und die SBB bewegen jeden Tag Millionen von Reisenden und Waren: Ein breites Einsatzfeld, um mit Location Technologies den täglichen Betrieb besser und zuverlässiger zu gestalten. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende und erkenntnisreiche Lektüre! Christian Kolarsch Micha Trautweiler DB Systel GmbH Digital Foresight SBB Technologieradar 2 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Inhalt 1. Zusammenfassung ◼ Trendportrait ◼ Chancen & Risiken 2. Marktumfeld ◼ Technologie und Gesellschaft ◼ Regulatorien und Datenschutz 3. Impulse ◼ Innovationen ◼ Lösungen 4. Aktivitäten ◼ bei DB ◼ bei SBB 5. Ausblick ◼ Ein Blick in die Zukunft 6. Anhang ◼ Ansprechpartner ◼ Methodik 3 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Trendportrait Chancen & Risiken 1. Zusammenfassung 4 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Trendportrait Erläuterung Durch die Erweiterung von geschäftlichen Daten um räumliche Informationen können zusätzliche Erkenntnisse gewonnen werden, um zusätzliche Geschäfte zu generieren oder um bestehende Foto: peshkova - adobestock Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Beispiele hierfür könnten sein: ◼ Die Optimierung der Einrichtung von stationären Geschäftseinheiten in Bahnhöfen entsprechend dem räumlichen Kundenverhalten, ◼ die Lokalisierung von Infrastrukturkomponenten in der Fläche, ◼ „Track und Trace“ von Warenströmen in der Logistik oder ◼ die Optimierung der Wegeleitung in Bahnhöfen aufgrund der Auswertung von Reisendenströmen. Definition Während obenstehende Beispiele primär auf der Auswertung von Geodaten (Location Intelligence) beruhen, geben Location-based Services (LBS) positionsbezogene Empfehlungen oder lösen Unter Location Technologies verstehen wir die vielfältigen Möglichkeiten Handlungen aus. Empfehlungen oder Aktionen, welche auf der räumlichen Position von Personen durch Verarbeitung von Geodaten bestehende Geschäftsprozesse zu oder Dingen basieren, sind bspw.: optimieren, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und für Kunden ◼ Automatische Ticketlösung im ÖPNV, basierend rein auf dem Ein- und Ausstieg, ohne die Mehrwert zu schaffen. Notwendigkeit weiterer Aktivitäten des Reisenden, Unter diesem Trend fassen wir ◼ Anzeige der Kraftstoffpreise der Tankstellen in der Umgebung abhängig vom Standort oder ◼ die Entwicklungen von Ortungstechnologien sowohl innerhalb ◼ Auslösen eines Notrufs mit Positionsinformationen zur Anleitung von Rettungskräften. (z.B. NFC) als auch außerhalb (z.B. GPS) von Räumen , Auch wenn Location Intelligence und Location-based Services schon seit Jahren diskutiert werden, ◼ Location-based Services, d.h. die Generierung von positionsab- gewinnen sie aktuell aufgrund der Marktdurchdringung mit Smartphones und günstigen Sensoren hängigem Zusatznutzen durch ortsbasierte Dienste und sowie den Möglichkeiten durch Big Data Analytics und künstlicher Intelligenz massiv an Relevanz. ◼ die Möglichkeit Business Intelligence um Fähigkeiten zur Analyse und Auswertung raumbezogener Daten zu erweitern Obwohl technisch vieles machbar ist, setzt der Datenschutz und die gesellschaftliche Akzeptanz zusammen. Grenzen. Wie bei vielen Trends rund um Analytics tut sich auch hier das Spannungsfeld zwischen Convenience und Privacy auf. 5 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Durch Geoinformationen Transport und Reise bequemer und effizienter machen Business Value: Medium Die Ermittlung und Verarbeitung von Lokationsdaten bildet eine technische Grundlage für eine Vielzahl neuer und innovativer Services. Durch die exaktere Kenntnis von Positionen aber auch durch historische und aktuelle Transportströme lässt sich die Nutzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen optimieren. Sowohl im Außen- (operativer Außendienst) als auch im Innenbereich (Bahnhöfe, Werkstätten, Lager) können Arbeitsprozesse räumlich effizienter gestaltet werden. Bei der Realisierung des autonomen Fahrens sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße ist eine exakte Lokation Grundvoraussetzung. Die konsequente Nutzung von Lokationsdaten ermöglicht neuen Wettbewerber sich mit Mehrwertdiensten zu differenzieren und auf diese Weise Marktanteile zu gewinnen: Location Technologies bergen daher ein nicht zu unterschätzendes Disruptionspotential. Bei der Einführung und Nutzung von lokationsbezogenen Daten könnten sich Datenschutzauflagen aber auch mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz hemmend auswirken. Maturity: Standardizing Die Nutzung globaler Navigationssatelliten gehört für uns zum Alltag. Auch können wir Warenströme und Verkehrsauslastung mittlerweile in Echtzeit verfolgen. Alles Faktoren, die für einen sehr hohen Reifegrad der Technologie sprechen. Wenn wir jedoch über exakte Positionierung auch bei hoher Geschwindigkeit, Indoornavigation oder auch die Kombination unterschiedlicher Ortungstechnologien nachdenken, so ergeben sich in der Zukunft erhebliche neue Entwicklungspotentiale, was uns zur Einstufung als „Standardizing“ bewogen hat. 6 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Location Technologies – Typische Bausteine für Lösungen Endgeräte und Sensoren Ortung Lokationsdaten können über Clouddienste gesammelt und ausgewertet werden. Dadurch werden neue Erkenntnisse gewonnen. Business Intelligence wird um Über mobile Endgeräte werden Mehrwert durch Geoinformationen erweitert Lokationsdaten gesammelt und Zusammenspiel (Location Intelligence). übermittelt. Im Kontext Internet der Dinge sind zudem Sensoren, auf festen oder mobilen Anlagen als Datenquelle relevant. Handlungsempfehlungen werden im Kontext der Position Content und Datennetze gegeben. Applikationen 7 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Zusammenfassung Es gibt nie nur den einen richtigen Weg. Es lohnt sich aber darüber nachzudenken, ob man sich treiben lassen will oder proaktiv die Initiative ergreift. Dafür möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Impulse geben. Kernergebnisse: Denkimpulse: 1. Nicht erst mit der Einführung von Galileo oder 5G Netzwerken sind vielfältige a. Für Geoinformationen ergeben sich in einem Mobilitäts- und Logistikkonzern Technologien zur Positionsbestimmung verfügbar. Neben den populären eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Services für Reisende können Navigationssatelliten im Outdoorbereich wie GPS können im Indoorbereich individualisiert und verbessert werden. Auch im Arbeitsumfeld, sei es im Informationen von Bluetooth Beacons, RFID oder WLAN genutzt werden. Der Außenbereich oder auch in Werkstätten oder Bahnhöfen helfen Positionsdaten Anwendungsfall und die damit verbundenen Anforderungen an Präzision und Abläufe zu optimieren und damit Betriebskosten zu senken. Latenz determinieren die einzusetzenden Technologien. b. Bei der Instandhaltung und Wartung einer komplexen und räumlich verteilten 2. Exakte Positionsinformationen stellen nach wie vor eine Herausforderung Infrastruktur wie des Schienennetzes, könnte die Auswertung von dar. Insbesondere in Bereichen ohne Empfang von Navigationssatelliten Satellitendaten hilfreich sein. Eine Übertragung von Lösungen aus der müssen unterschiedliche Technologien miteinander verknüpft werden. Straßeninfrastruktur ist prüfenswert. 3. Bei allen großen Bahngesellschaften befinden sich Programme zum c. Die Anzeige von Routeninformationen mit aktuellen Verkehrssituationen wie autonomen Fahren auf der Schiene in der Konzeptions- bzw. ersten Staus und Verzögerungen stellen im Individualverkehr bereits heute bei Erprobungsphase. Exakte Standortinformationen und Prognose des Unternehmen wie Google oder Apple einen kostenlosen Basisservice dar. Im Fahrtverlaufs in Echtzeit sind dazu eine unabdingbare Voraussetzung. öffentlichen und intermodalen Verkehr sind derartige Informationen meist nur eingeschränkt und nicht immer widerspruchsfrei verfügbar. Hier besteht 4. Für Location Technologies gibt es eine Vielzahl bereits etablierter aber auch Optimierungsbedarf. innovativer Angebote. In diesem Zusammenhang sollten auch die vielfältigen Open Source Aktivitäten beachtet werden. d. Ortsdaten und Bewegungsprofile sollten systematisch erhoben und genutzt werden. Insbesondere durch die Verknüpfung mit anderen Information können 5. Positionsdaten und Bewegungsprofile stellen mitunter sehr persönliche Daten auf Basis von Güter- oder Reisendenbewegungen Vorhersagen getroffen dar. Datenschutz und Privatsphäre haben entsprechend eine hohe Priorität bei der Entwicklung ortsbasierter Dienste. werden. e. Die Entwicklung von Anwendungen, die auf der Auswertung persönlicher ortsabhängiger Daten basieren, sollten kommunikativ und juristisch eng begleitet werden, um potentiellen Akzeptanzprobleme vorzubeugen und die Konformität bezüglich Datenschutz zu garantieren. 8 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Chancen & Risiken Yin oder Yang? Trends und damit einhergehende Entwicklungen sind objektiv betrachtet neutrale Veränderungen. In jedem Trend stecken sowohl Chancen als auch Risiken. Welche Seite der Medaille überwiegt, entscheidet oft das eigene Handeln. Risiken [wenn wir nichts tun]: Chancen [wenn wir richtig handeln]: 1. Individuell zugeschnittene, auf der Position basierende Handlungsempfehlungen 1. Reisende werden zukünftig nicht mehr ihre Mobilitätsbedarfe an einem festen und Dienstleistungen werden zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit für den Fahrplan ausrichten. Bei richtigem Einsatz können über Location-based Nutzer. Werden diese nicht im erwarteten Maß angeboten, droht ein Verlust der Services intermodale Mobilitätsdienstleistungen passgenau dem Kunden Schnittstelle zum Kunden, mitunter sogar zugunsten eines branchenfremden angeboten werden. Anbieters. 2. Bei genauer räumlicher Kenntnis der Infrastruktur und der Möglichkeit, sowohl 2. Es wird zunehmend einfacher, große Datenvolumen zu verarbeiten und daraus außer- als auch innerhalb von Gebäuden zu navigieren, ergeben sich bei neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dies gilt insbesondere auch für Lokationsdaten einem Flächenunternehmen erhebliche Effizienz bei Planung, Bau, Wartung wie Reisenden- oder Güterbewegungen. Alte und neue Wettbewerber, denen es und Instandhaltung. gelingt daraus attraktive Mobilitätsangebote abzuleiten, werden opportunistisch 3. Die bessere Verfügbarkeit von Satellitendaten kann das Monitoring von einzelne Strecken oder Regionen angreifen. Infrastruktur kosteneffizienter gestalten. So muss bspw. ein Objekt in einem 3. Für Unternehmen mit weit in der Fläche verteilter Infrastruktur werden zukünftig weit entfernten Gebiet nur angefahren werden, wenn sich auf Basis von die Herausforderungen für Wartung und Instandhaltung weiter wachsen. Ohne Satellitenbildern Auffälligkeiten zeigen. genaue Verortung der Anlagen sowie Echtzeitnavigation der Mitarbeiter und 4. Die Kenntnis von Reisendenströmen und Bewegungsprofilen ermöglicht externen Dienstleister wird es zunehmend kostenintensiv und schwer, wenn zielgruppenspezifische Angebote weit über die Mobilitätskette hinaus und nicht sogar unmöglich, die Assets in der Fläche in Schuss zu halten. öffnet damit den Eintritt in neue Geschäftsbereiche und Geschäftsmodelle. Ziel: Wettbewerbsnachteile verringern Ziel: Wettbewerbsvorteile nutzen 9 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Technologie und Gesellschaft, Regulatorien und Datenschutz 2. Marktumfeld 10 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Technologie Der technische Fortschritt eröffnet viele Möglichkeiten Lokationsdaten als Wettbewerbsvorteil Auch wenn der Begriff „Location Intelligence“ bereits seit Anfang der 2000er Jahre als Erweiterung von Business Intelligence um räumliche Informationen genutzt wird, so erleben wir erst jüngst eine zunehmende Bedeutung. So prognostiziert das Analysehaus Forrester in einem aktuellen Report)*, dass 73% der globalen Entscheidungsträger im Big Data und Analytics Umfeld Location Analytics implementieren oder dies planen zu tun. Forrester führt folgende Thesen an, die das Thema weiter treibt: Foto: Production Perig - adobestock Kunden kennen „Near me“ Dienste seit Jahren. Auch steigt die Anzahl derartiger Suchen kontinuierlich. Kunden erwarten maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen in Echtzeit. Dabei verstehen sie die Kritikalität von Räumlichkeit. Geräte, die räumliche Information sammeln und übertragen können, nehmen kontinuierlich zu. Somit wächst auch die Verfügbarkeit von räumlichen Informationen kontinuierlich. Bei der Verbesserung von Kundenerfahrung und Kundenbindung gewinnen Lokationsdaten zunehmend an Bedeutung. Auswertung und Verwendung von Lokationsinformationen helfen bei zunehmend vergleichbaren Angeboten sich vom Wettbewerb zu differenzieren. )* Forrester, Beyond The Map With Location Intelligence, January 10, 2019 Die unterschiedlichen Ortungstechnologien Heute ist eine Vielzahl von Technologien verfügbar, die eine Ortung ermöglicht. Da jede ihre Grenzen hat, liegt der Schlüssel in der anwendungsspezifischen Kombination: ◼ Satelliten in der Erdumlaufbahn (GNSS), siehe nächste Seite ◼ Inertial (Trägheitsnavigation): Beschleunigungs- und Drehratensensoren dienen der Stabilität und Navigation von Flugobjekten. ◼ Odometrie: Schätzt die Position von Fahrzeugen anhand der Anzahl Radumdrehungen ab. ◼ Beacons (NFC): Festverbaute Sender mit eindeutiger Identifikation erlauben einem mobilen Empfänger die Abschätzung seiner Position. ◼ Funknetze: Mittels Triangulation aufgrund Signalstärke mehrerer fester Sender wird die Position eines mobilen Empfängers abschätzbar. ◼ Georadar (ground penetrating radar): Erkennt aufgrund eines vertikalen Radarbildes des Bodens einen Ort wieder. ◼ LIDAR (3D laser scan): Erkennt aufgrund reflektierter Laserstrahlen die relative Position und Geschwindigkeit von Objekten in der Nähe. ◼ Bilderkennung: Wiedererkennung bekannter und verorteter Bildauschnitte aus mobilen Kameras. 11 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Technologie Satelliten werden kommerziell zugänglich Galileo – die europäische Alternative zu GPS Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Dienste sind seit einem Jahr verfügbar. Moderne Mobiltelefone unterstützen sowohl GPS als auch Galileo zur Positionsbestimmung. Das zivile europäische Satelliten-Navigations- System Galileo verbessert für Nutzer die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Positionsbestimmung. Insbesondere in Kombination mit GPS wird eine Präzision von 30 cm erwartet (statt 2 - 5 Meter bei GPS). Galileo erhöht die Unabhängigkeit vom militärischen GPS der USA. Erste Dienste auch für die Öffentlichkeit sind seit 2017 verfügbar (Präzision z.Z. ca. 2.5 m), der Aufbau soll bis 2020 abgeschlossen sein. Galileo erlaubt nicht nur die Lokalisierung des Bahnhofs, sondern des Gleises, auf dem ein Zug steht. Ein Einsatz zur Erhöhung der Kapazität Foto: Ronny Marx - adobestock (kürzere Zugfolgen) und Sicherheit ist denkbar. Die Verwendung von sicher lokalisierbaren Endgeräten (bei Menschen und auf Zügen, Hindernissen, Baustellengrenzen, schweren Werkzeugen, etc.) in der Bahnproduktion erlaubt höhere Prozess-Sicherheit und Betriebsprozess-Automatisierung. Galileo bietet eine für die europäische Eisenbahnen zugeschnittene Roadmap und betreibt einen Dienst mit SLA für «safety of life», der für den Bahnbetrieb geeignet sein könnte. Für ortsbezogene Dienste (z.B. Kundeninformation, Werbung) ist eine präzise Lokalisierung Voraussetzung. Galileo hat wie alle satellitengestützten Systeme den Nachteil, dass innerhalb von Gebäuden, in hoch überbauten Arealen und in Kunstbauten der Empfang unzuverlässig ist. Globale alternative Satelliten-Navigations-Systeme (GNSS) sind neben GPS GLONASS und BeiDou. Neue kommerzielle Nutzungsmöglichkeiten Bis vor kurzem war die Satellitentechnik zum Großteil in den Händen der Regierungen. Mit den langsam sinkenden Kosten entstehen nicht nur kommerzielle Raumfahrt, sondern auch immer mehr Start-Ups, die sich auf die Live-Übertragung der Erdoberfläche aus dem All konzentrieren. Inzwischen kreisen hunderte private Erdbeobachtungssatelliten um unseren Planeten. Und in den nächsten Jahren wollen Firmen wie Digital-Globe, Airbus und Earth-i viele neue Trabanten in den Orbit schicken. In Zukunft wird die Satellitentechnik ein fester Bestandteil eines datenbasierten Internets. Waren 2010 noch 900 Satelliten im Orbit unterwegs so umrunden heute bereits mehr als 1.700 Satelliten den Globus. Eine Zahl, die Foto: littlestocker - adobestock kontinuierlich wachsen wird. Satellitenbilder können immer kostengünstiger mit stetig höherer Auflösung geschossen und in Echtzeit zur Erde übertragen werden. Auch hochauflösende Filme und Videoaufnahmen aus dem All sind keine Utopie mehr. Techniken, die genutzt werden könnten, um Infrastruktur wie bspw. Bahnstrecken und –anlagen aus dem All hinsichtlich Veränderungen und Verschleiß zu überwachen. Das Start-up Unternehmen LiveEO wurde bspw. im Rahmen eines Wettbewerbs der Mindbox, des Accelerator Programms der DB für eine mögliche Zusammenarbeit ausgewählt. 12 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Gesellschaft Akzeptanz als wichtiger Faktor Machen wir uns zum Sklaven unseres Standorts? Auch wenn Trends eigentlich weit in die Zukunft zeigen sollen, so werden insbesondere hinsichtlich Location Technologies neben positiven Aspekten auch die Schattenseiten schon des längeren diskutiert. So wurde bereits im Jahr 2003 von IEEE in einem Fachartikel der Begriff „Geoslavery* geprägt. Mit der Erfolgsgeschichte des modernen Mobilfunks und der Verbreitung von mobilen Endgeräten, hat auch die Verbreitung von Geoinformationssysteme (GIS) und Location-based Services (LBS) stetig zugenommen. Diese Entwicklung muss eng in Verbindung mit der Diskussion rund um Privatsphäre (Privacy) und Datenschutz betrachtet werden. Mit Geräten zur Personenverfolgung wird ein neues Potenzial für die Echtzeitkontrolle geschaffen, das weit über ursprüngliche Bedenken rund um Privatsphäre und Überwachung hinausgeht. Vor diesem Hintergrund ist der Begriff „Geoslavery“ entstanden, einer neuen „Sklaverei“ die durch die vollständige, in Echtzeit bestehende Transparenz des Standorts und der damit einhergehenden Überwachung entsteht. Neben den unzähligen Vorteilen von Location Technologies, wie bspw. der Lokalisierung von in Not befindlichen Personen, dürfen die politischen und gesellschaftlichen Risiken daher nicht außer Acht gelassen werden. Mit modernen Lokationstechnologien können über Automatismen Millionen Menschen und ihre Bewegungen hinsichtlich Anomalitäten und Abweichungen kontinuierlich überwacht werden. Auch sind die Grenzen einer kontinuierlichen Lokationsüberwachung fließend: Beschützen Eltern Ihre Kinder durch Lokationstracking oder überwachen sie sie und legen einen Grundstein für Repressalien? Hilft der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern durch Überwachung in Gefährdungssituationen oder spioniert er sie aus? Mit eingeschaltetem mobilen Endgerät und entsprechenden, nachlässig gepflegten Datenschutzeinstellungen kann mein physischer Standort kontinuierlich verfolgt werden. Ein Schreckensszenario, sollten diese Daten in unberechtigte Hände gelangen. Deshalb ist sowohl für Anbieter wie auch Nutzer der rechtliche Rahmen für den Umgang mit personenbezogene Daten entscheidend. * Dobson, J. E., and P. F. Fisher. 2003. Geoslavery, IEEE Technology and Society Magazine 22(1) 13 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Rechtlicher Rahmen Die DSVGO der EU gibt den Rahmen vor Vorgaben durch Datenschutz Ortsabhängige Dienste können nur funktionieren, wenn der Ort (zu einem bestimmten Zeitpunkt) bekannt ist. Erforderlich sind also mindestens Daten zum Standort eines Gerätes oder einer Person. Ein Gerät, das typischerweise einer Person zugeordnet ist, wird bezüglich Datenschutz behandelt wie die Person, die es mitführt. Daten zum Standort einer Person, dies gilt für Kunden wie auch für Mitarbeiter, sind datenschutzrelevant. Anspruchsvollere (personalisierte) ortsabhängige Dienste erfordern zusätzliche personenbezogene Daten (z.B. Zahlungsinformationen für Ticketabrechnung nach Fahrt). Eine Kette von Standorten und den dazugehörigen Zeiten gilt als Tracking mit der Möglichkeit Verhaltensprofile zu erstellen. Daraus ergeben sich folgende datenschutzrelevante Anforderungen: ◼ In einem Prozess oder einer Anwendung (App oder Webseite) muss explizit auf die Datennutzung hingewiesen werden und der betroffenen Person muss die Zustimmung oder der Entzug zur Nutzung ihrer Daten für einen bestimmten Zweck ermöglicht werden. Die Datenerfassung darf nur zweckgebunden erfolgen ◼ Die Speicherung der Daten sowie der Zugriff der Daten müssen sich nach dem Zweck richten. Anwendung und Prozesse müssen nach dem Prinzip des «Privacy by Design» «datensparsam» gestaltet werden. ◼ Der Schutz der Daten gegen Zugriffe durch unbefugte Dritte richtet sich nach dem Schutz der Privatsphäre. Foto: maxsim - adobestock ◼ Die betroffene Person hat jederzeit das Recht Auskunft über seine Daten zu erhalten. Die Daten müssen ihr in maschinenlesbarer Form zugänglich gemacht werden (Datenportabilität). Die betroffene Person hat das Recht die Daten berichtigen oder löschen zu lassen. Anwendungen die Personendaten bearbeiten müssen in die zentralen Prozesse und Systeme für die Beantwortung dieser Anfragen integriert werden und entsprechende Funktionen anbieten. ◼ Die Verwendung von Personendaten muss dokumentiert werden (Prozesse und Anwendungen). Aus der Dokumentation müssen Schnittstellen nach außen sichtbar sein. Diese Anforderungen gelten auch wenn ein Dritter die Daten im Auftrag des datenerhebenden Unternehmens bearbeitet. Der Datenschutz muss von dritten Informationsanbietern (z.B. ortsabhängige Angebote oder Neuigkeiten) gewährleistet sein. Die Daten dürfen nur in Ländern verarbeitet werden, die mindestens das Datenschutzniveau der EU einhalten. 14 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Innovationen und Lösungen 3. Impulse 15 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Microtrends Innovationen für Reisende Auf dieser Seite stellen wir Ihnen drei Beispiele aus dem Trenduniversum von TRENDONE vor, die zeigen, wie Lokationsinformationen dazu genutzt werden können, das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verändern. Shuttle mit Das VW-Tochterunternehmen Moia hat seinen ersten bedarfsorientierten Shuttleservice vorgestellt. Seit April 2019 werden in Hamburg die ersten virtuellen Haltestellen angefahren. Zunächst rollen ca. 200 der eigens für den Elektrobussen Poolingservice konzipierten Elektrofahrzeuge durch die Stadt. Der Sechssitzer soll eine Reichweite von 300 nach Bedarf Kilometern haben und innerhalb einer halben Stunde zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Die einzelnen Sitze sind mit WLAN, einer Leselampe und einem USB-Port ausgestattet. Das Shuttle kann per App angefordert werden, und die genauen Strecken werden abhängig von den Anfragen individuell zusammengestellt. Dank des Services „My Bag Check“ können Reisende und Pendler in New York überall und zu jeder Zeit ihr Lager- und Gepäck aufgeben, lagern und an einen Ort ihrer Wahl liefern lassen. Der Service eignet sich besonders für Leute, Zustellservice die sich unterwegs für spontane Aktivitäten ohne Ballast entscheiden, und für Reisende, die die letzten Stunden für Gepäck vor der Abreise ohne Gepäck verbringen möchten. Über die App „My Bag Check“ können sie die Abholung organisieren und beispielsweise bestimmen, dass ihre Laptoptasche nach Hause gebracht wird oder sie ihren Koffer am Flughafen zurückerhalten. Ortsbasierte Die chilenische Fluggesellschaft Sky Airline hat Passanten in Buenos Aires im Rahmen einer Kampagne auf ihre Reiseangebote aufmerksam gemacht und dafür rund um die chilenische Botschaft Beacons platziert. Ticketpreise Ausgangspunkt der Kampagne war die Tatsache, dass viele Produkte in Chile einen Bruchteil dessen kosten, was Kunden in Argentinien zahlen. Sobald sich die Passanten auf dem Botschaftsgelände bewegten, wurden ihnen auf ihrem Smartphone Flugtickets zu reduzierten Preisen angezeigt. 16 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Microtrends Innovationen für die smarte City Auf dieser Seite stellen wir Ihnen drei Beispiele aus dem Trenduniversum von TRENDONE vor, die zeigen, wie Lokationsinformationen genutzt werden können, um urbane Mobilität zu verbessern. Den Stadtverkehr Das in Vilnius ansässige Start-up Trafi liefert den Nutzern seiner Smartphone-App die individuell beste Route mit immer optimal den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die App ruft die Position von Bussen, Zügen sowie öffentlich zugänglichen Elektroautos und Fahrrädern in Echtzeit ab. Zudem berücksichtigt die App Angaben zu Staus, Baustellen und nutzen dem Wetter und achtet so etwa darauf, die Fußwege an kalten Tagen möglichst kurz zu halten. Die Nutzer bekommen die günstigsten und ihren Präferenzen am ehesten entsprechenden Routen angezeigt und können über die App die benötigten Tickets kaufen und Carsharing-Autos entriegeln. Positioniersystem Das kalifornische Start-up Fantasmo hat ein Kamerasystem entwickelt, mit dem sich die Position von E-Scootern auf der Straße exakt bestimmen lässt. Damit sollen Unternehmen, die E-Scooter verleihen, die Beachtung der für Cityroller Verkehrsregeln nachweisen, um Genehmigungen der Stadtverwaltungen zu erhalten. Das System basiert auf dem „Camera Positioning Standard“ von Fantasmo, der es selbstfahrenden Autos ermöglicht, die reale Umgebung zu verstehen. Im Falle von E-Rollern wird eine Kamera am Lenker des Rollers befestigt und erstellt Aufnahmen von der Umgebung, die dann mit einer virtuellen Karte abgeglichen werden. Smarte Lösung für Das französische Start-up Parkki hat die gleichnamige smarte Lösung für die Verwaltung von und die Suche nach Parkplätzen entwickelt. Mit Hilfe von Machine-Learning-Algorithmen verwaltet „Parkki“ die Parkdaten, die etwa die Verwaltung von von Sensoren in Parkhäusern generiert werden. In Kombination mit den Daten der Smart City ermöglicht das Parkplätzen System eine intelligente Parkplatzkontrolle, kontinuierliche Infrastrukturverbesserungen sowie die Überwachung und die Vorhersage des Nutzerverhaltens. Autofahrer werden mit Hilfe der dazugehörigen App, die die Verfügbarkeit von Parkplätzen in Echtzeit anzeigt, zum am besten geeigneten Parkplatz navigiert. 17 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait : Open GIS Mehr als digitale Karten Beschreibung Im weiten Themengebiet Geoinformation finden sich eine vielfältige und sehr aktive Open Source Bewegung, eine immer in Erwägung zu ziehende Alternative zu großen kommerziellen Anbietern. Am bekanntesten dürfte die OpenStreetMap Initiative sein, in der über eine weltweit aktive Community digitales Kartenmaterial erstellt und kontinuierlich korrigiert und verbessert wird. Durch die Mitarbeit an Initiativen wie Open Street Maps haben die Teilnehmer es in der Hand, die Qualität des Kartenmaterials positiv zu beeinflussen und vor allem auch Informationen zu erfassen, die für professionelle Anbieter aus Vermarktungssicht nicht von Interesse sind. OpenStreetMap bietet sich nicht zuletzt deshalb dafür an, Karten mit bahnrelevanten Informationen anzureichern. Der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt dürften Organisationen wie das Open Geospatial Consortium sein, eine internationale Non Profit Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, weltweit Standards für Geoinformationen zu etablieren, denen sich auch kommerzielle Anbieter nicht entziehen können. Dadurch wird ein hoher Grad an Interoperabilität über Anbietergrenzen hinweg erreicht. Ein anderes Beispiel ist PostGIS eine Opensource Initiative, die SQL basierte Abfragen von Geoinformationen erlaubt. Offene GIS Angebote werden im öffentlichen Sektor, bei Kommunen und nicht zuletzt auch im Bahnumfeld eingesetzt. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Nutzung von GeoInformationssystemen im betrieblichen Umfeld Chance für uns ◼ Einbringen und Erhebung von Geoinformationen zu Assets, die für kommerzielle Niedrig Hoch Anbieter nicht von Interesse sind. ◼ Kostengünstige Nutzung bestehender Lösungen erfordert auch die Mitarbeit und das Beisteuern von Informationen in die Open Source Community Niedrig Innovationsgrad Hoch * Erläuterung auf letzter Seite 18 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait : HERE Mehr als digitale Karten Beschreibung HERE Technologies ist ein Unternehmen, das Kartierungs- und Standortdaten sowie damit verbundene Dienstleistungen für Einzelpersonen und Unternehmen bereitstellt. Es ist mehrheitlich im Besitz eines Konsortiums deutscher Automobilunternehmen (namentlich Audi, BMW und Daimler). Exakte Karten- und Ortungsinformationen stellen eine wesentliche Grundlage für autonomes Fahren dar, was das Engagement der Automobilhersteller erklärt. HERE verfügt über Karten in fast 200 Ländern, bietet sprachgesteuerte Navigation in 94 Ländern an, bietet Live- Verkehrsinformationen in 33 Ländern und verfügt über Indoor-Karten für Gebäude in 45 Ländern. Die Vision von HERE besteht darin „ein digitales Abbild der realen Welt basierend auf Lokationsdaten zu schaffen, das die Art wie wir leben uns bewegen und interagieren radikal verändern wird“. Um diese ambitionierte Vision zu verfolgen, hat HERE ausgehend von den Kartendiensten eine Vielzahl von weiteren Dienstleistungen und Produkten rund um die Themenbereiche „Location Services“, „Map Content“, „Tracking& Positioning“, „Traffic“ und „Mobility“ aufgebaut. Neben fertigen Lösungen bietet HERE eine Software-Entwicklungsplattformen an, die es erlaubt Apps für Smartphones (HERE SDK) oder Karten für das Internet (HERE XYZ) zu entwickeln. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Insbesondere in den Bereichen intermodale Mobilität und „Customer Experience“ für Chance für uns Reisende bieten sich Ansatzpunkte für Bahngesellschaften. Niedrig Hoch ◼ In der Logistik könnten Lösungen rund um Flottenmanagement, Optimierung der Supply Chain von Interesse sein. ◼ Der Ursprung und Herkunft von HERE fokussieren auf Mobilität auf der Straße. Disruption durch autonomes Fahren auf der Straße könnte daher an Relevanz Niedrig Innovationsgrad Hoch gewinnen. * Erläuterung auf letzter Seite 19 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: Sille Infrastrukturmonitoring aus dem All Beschreibung Sille, ein Service des estnischen Unternehmens DATEL bietet seinen Kunden regelmäßige und verlässliche Informationen über Veränderungen auf der Erdoberfläche, die aus ESA Satellitendaten gewonnen werden. Über eine Weboberfläche können Benutzer Satellitendaten anzeigen, ihre eigenen historischen Datenwiedergaben hochladen und eine Sille-Analyse für bestimmte Standorte anfordern. Benutzer können bis zu 4 Jahre zurückblicken (Daten wurden ab 2015 erhoben), um Veränderungen zu erkennen. Ein interessantes Anwendungsbeispiel ist das Monitoring des Zustands von Straßen. Sille basiert auf einer visuellen Darstellung, so dass Satellitendaten auch für nicht versierte Nutzer verständlich aufbereitet werden. Die Applikation wird als Webservice angeboten, der sich auch von Laien einfach und intuitiv bedienen lassen soll. Die Abrechnung erfolgt nach Nutzung. Die Daten auf denen Sille aufsetzt stammen von ESA Sentinel Satelliten, die die Erdoberfläche per Radar abtasten. Dies hat den Vorteil, dass Informationen über die Erdoberfläche auch bei schlechtem Wetter erfasst werden können. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Bahnunternehmen haben die Herausforderung komplexe, großflächige Chance für uns Niedrig Hoch Infrastrukturen zu überwachen und instand zu halten. ◼ Satellitendaten könnten dabei helfen, Veränderungen an Strecke oder Bauwerken zu erkennen. ◼ Sille ist nur ein Beispiel für Unternehmen, die sich die Analyse von Infrastrukturdaten anhand von Satelliten zur Aufgabe gemacht haben. Auch der Niedrig Innovationsgrad Hoch Blick auf andere Unternehmen wie das Startup Roadeo könnte interessant sein. * Erläuterung auf letzter Seite 20 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: Reach-U Visualisierung von Lokationsdaten in der virtuellen Realität Beschreibung Reach-U verfügt über mehr als 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen der standortbasierten und geoinformatischen Dienste. Reach-U- Anwendungen werden weltweit eingesetzt und stehen insgesamt rund 250 Millionen Endbenutzern von Mobilfunkbetreibern in 34 Ländern zur Verfügung. Beispiele für Anwendungen: ◼ EyeVi ist eine Web-basierte Anwendung, mit der Geodaten und Straßeninfrastrukturdaten für VR Anwendungen aufbereitet werden können. Zur Aufnahme von Umgebungsdaten werden 360 Grad Kameras und LIDAR Scanner verwendet. ◼ AVL (Asset and Vehicle Location) - ein Flottenüberwachungs- und –verwaltungswerkzeug mit Echtzeit Fahrzeug Tracking, Auswertung von Bewegungsstatistiken, Routen- und Flottenoptimierung ◼ MPromoter ist eine Location Based Advertising Anwendung, die es Werbetreibenden ermöglicht ihre Zielgruppe orts- und zeitgenau zu erreichen. ◼ Civil Safety Application (CSA) - die mobile Positionsbestimmung in Echtzeit ermöglicht es, die Rettungs-, Polizei- oder Rettungsmannschaft Hilfsbedürftige zu lokalisieren Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Übertagung der Anwendungen aus dem Straßeninfrastrukturbereich auf die Chance für uns Niedrig Hoch Bahninfrastruktur ◼ Aufnahme von Geo- und Standortdaten von Gebäuden wie Bahnhöfen ◼ Ansatzpunkte in der Logistik und bei Sharing Mobility Flotten Niedrig Innovationsgrad Hoch * Erläuterung auf letzter Seite 21 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: Flowscape Indoor-Navigation für Bürogebäude Beschreibung Flowscape ist ein schwedisches Unternehmen für Indoor-Navigation. Flowscape wurde 2011 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Wege im Büro zu optimieren und Barrieren für die Interaktion zwischen den Mitarbeiter abzubauen. Die Lösungen von Flowscape umfassen: ◼ Room Finder: einfaches Buchen und Auffinden von Besprechungsräumen. Das System prüft die Verfügbarkeit von Räumen und erkennt, ob sich Personen im Raum befinden. Wenn ein Platz gebucht ist, aber niemand eincheckt, storniert das System die Buchung automatisch und stellt den Raum wieder zur Verfügung. ◼ Desk Finder: in flexiblem Büroumgebungen können freie Arbeitsplätze einfach gebucht und gefunden werden. ◼ Equipment Finder und Houskeeper: Bürogeräte in der Karte visualisiert und Informationen zu fehlerhaften Geräten standortbezogen melden. ◼ Flowmanager: Flowmanager erfasst Daten über die Bewegungen von Personen und die Nutzung von Räumen und Schreibtischen. Die Anwendung kann zur Optimierung der Interaktion durch Analyse von Bewegungsprofilen im Büro beitragen. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Derartige Lösungen können im Gebäudemanagement an großen Bürostandorten Chance für uns Niedrig Hoch zum Einsatz kommen. ◼ Beim Ausbau von Bahnhöfen zu „Coworking Spaces“ könnte eine vergleichbare Lösung für die Buchung von Arbeitsplätzen verwendet werden ◼ Einzelne Funktionalitäten werden heute bereits durch andere Anwendungen Innovationsgrad Hoch abgedeckt, wie bspw. DB Smart Booking zur Reservierung von Niedrig Besprechungsräumen * Erläuterung auf letzter Seite 22 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: What3Words Drei Worte adressieren weltweit jeden Punkt Beschreibung what3words teilt die Welt in Quadrate von 3 m x 3 m auf und hat jedem dieser Quadrate eine einmalige Dreiwortadresse zugeordnet. So kann jeder jeden Ort präzise auffinden und die Adresse schneller, einfacher und eindeutiger als in jedem anderen System weitergeben, da nicht auf international proprietäre Adressformate zurückgegriffen werden muss. Bspw. wird der Hauptsitz der SBB in Bern durch die drei Worte „ mithalten.bauzeit.spielende“ adressiert, während sich die DB Zentrale in Berlin bei den 3 Worten „ weinrot.gebühr.praktikum“ befindet. Der Dienst kann über kostenlose Apps für Mobilgeräte und über die Online-Karte genutzt werden. Zudem besteht die Möglichkeit what3words mit wenigen Zeilen Programmiercode in jede andere App, Plattform oder Website zu integrieren. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Adressierung beliebiger Punkte auf der Karte auch ohne Postalische Adresse und Niedrig Chance für uns Hoch numerischen Breiten- und Längengradangaben ◼ Einfaches Auffinden von Gebäuden oder Anlagen Niedrig Innovationsgrad Hoch * Erläuterung auf letzter Seite 23 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: Axon Vibe Erhöhung des Reisendenkomfort durch Mobility as a Service Beschreibung Das Luzerner Start-up hat den Anspruch anhand einer lokationsbasierter KI und App Technologie öffentliche Verkehrsbetriebe in die Lage zu versetzen, ihren Kunden „Mobility as a Service“, das heißt nachfrageorientierte, multimodale, Tür-zu-Tür Mobilität, anzubieten. Die Axon Vibe Plattform beinhaltet die Schwerpunkte: ◼ Smart Travel Assistance: Schwerpunkt liegt auf der reisebegleitenden personalisierten Information und vorausschauenden Warnung. ◼ Seamless Ticketing: auf Basis von Standortinformationen erkennt das System wann ein Reisender zu- und wieder aussteigt und stößt die entsprechenden Bezahlprozesse an (Be-in/Be-out Ticketing). ◼ Ancilliary Revenue: ermöglicht kontextbezogenes Moment-Marketing und Cross-Selling von mobilitätsfremden Dienstleistungen Dritter auf Basis von vorausschauenden Analysen Die Axon Vibe Plattform wird zur Erweiterung der Leistungen von mobilen Applikation von Verkehrsbetrieben verwendet, indem die Technologie in bereits existierenden Applikationen von Verkehrsbetrieben integriert werden kann. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Lösungen wie die von Axon Vibe können das Reisendenerlebnis entlang der Niedrig Chance für uns Hoch gesamten Reisekette durch vorausschauende Informationen und einfache Fahrtabrechnung komfortabler gestalten. ◼ Durch den Einsatz von Location-based Marketing ergeben sich über Cross-selling Möglichkeiten neue Umsatzpotentiale Innovationsgrad Hoch Niedrig * Erläuterung auf letzter Seite 24 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Impulsportrait: MOTIONTAG Optimierung der urbanen Mobilität Beschreibung Laut Eigenwerbung bietet MOTIONTAG eine einzige Datenquelle für alle Verkehrsmittel. Sie unterstützen Mobilitätsdienstleister dabei, Bewegungsdaten in Informationen zu verwandeln, die Aufschluss über Systemnutzung, Reiseverhalten und Reiseketten geben. Damit ermöglicht MOTIONTAG auf Kundenbedürfnisse ausgerichtete Services, die ein intermodales, reibungsloses und stressfreies Reiseerlebnis bieten. Basis dafür liefern die Sensordaten von Smartphones, die mit Hilfe von KI Techniken ausgewertet werden. Der Anspruch dabei ist es, zu erkennen, wo, wann, wie und warum Reisende öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Dies ermöglicht Leistungen rund um ◼ Ticketing: auch hier ist der Anspruch anhand von Positionsdaten Be-in/Be-out Ticketing zu realisieren ◼ sowie Mobilitätsanalysen, anhand derer Transportunternehmen in die Lage versetzt werden sollen, bessere Einblicke in die Nutzung ihrer Infrastruktur zu erhalten. Ansatzpunkte für Bahnunternehmen Einschätzung* Schwerpunkte* ◼ Reisen wird durch Be-in/Be-out Ticketing komfortabler Niedrig Chance für uns Hoch ◼ Durch die Auswertung von Mobilitätsdaten besteht die Möglichkeit Transportleistungen durch Location Intelligence zu optimieren Niedrig Innovationsgrad Hoch * Erläuterung auf letzter Seite 25 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Wie nutzen SBB und DB Location Technologies? 4. Aktivitäten 26 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Ohne aktuelle Lokationsinformationen wären die persönlichen digitalen Reisebegleiter nur die Hälfte wert DB Navigator Ausgehend von einer Tür-zu-Tür Routenplanung bietet der DB Navigator die Möglichkeit aktuelle Echtzeitinformationen mit Abfahrts- und Ankunftszeiten zu erhalten, Tickets zum besten Preis zu buchen und sich an Bord an seinem Platz über den Komfort Check-in einzubuchen. Auch die Einblendung von Zugreihung und –auslastung wirken sich positiv auf das gesamte Reiseerlebnis aus. Über Pushnachrichten kann man sich über die Pünktlichkeit von Zügen informieren, insbesondere für Pendler ein großer Mehrwert. SBB Mobile App Weitgehend analoge Funktionen bietet die SBB Mobile App: Tür-zu-Tür Routenplanung, Echtzeitinformationen mit Abfahrts- und Ankunftszeiten, Tickets zum besten Preis kaufen sind ebenfalls vorhanden. Im Markttest Easy Ride erlaubt die SBB Preview App mit einem Wisch auf dem Smartphone ein gültiges Ticket beim Betreten des Zugs zu lösen und nach der Fahrt zu bezahlen. 27 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Mobilitätsintegration: Die Zukunft der digitalen Reisebegleiter Intermodale Als Teil des Deutsche Bahn Konzerns integriert die Deutsche Bahn Ergänzung der Connect GmbH vielfältige Mobilitätsbausteine in ein intelligentes Bahnreise Mobilitätskonzept, das auch die Angebote von DB Carsharing und Call a Bike umfasst. So reduzieren Unternehmen Kosten und Emissionen und bieten Mitarbeitern innovative Gehaltsbestandteile – wie Zugang zu Carsharing und Fahrradvermietsystemen. Flexible Unter der neuen Marke ioki bietet die DB seit 2017 flexible Mobilitätskonzepte Mobilitätskonzepte für Bedarfsverkehre auf Basis einer On Demand Plattform. Die Mobility as a Service (MaaS) Lösung realisiert flexible Mobilitätskonzepte – intelligent vernetzt mit bereits bestehenden Angeboten im Öffentlichen Verkehr. Swiss.Smart.Mobility Im Programm Swiss.Smart.Mobility wird die digitale Reisebegleitung und -erfassung umgesetzt. Dafür wollen wir das Mobilitätsverhalten unserer Kunden besser verstehen und entsprechend personalisierte Angebote zur Verfügung stellen. 28 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Location Technologies bilden eine Grundlagentechnologie rund um autonomes Fahren und den Bahnhof der Zukunft Kapazitätserhöhung Basis für ein autonomes Fahren auf der Schiene bildet das durch autonomes Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) der zweiten Fahren auf der Generation. Es soll die bisherige Bahn-Sicherungstechnik ersetzen. Ein Schiene einheitliches, digitales Traffic Management System mit sicherer (SIL2) und präziser Lokalisierung ist dabei eine zentrale Herausforderung um dichtere Zugfolgen zu ermöglichen: Dadurch erwartet man sich bis zu 30 Prozent mehr Kapazität im bestehenden Netz. Um diese Potentiale zu heben, realisieren die Schweizer Bahnbranche smartrail 4.0 und die DB die Digitale Schiene Deutschland. Der Bahnhof als Bahnhöfe befinden sich in den besten Lagen im Zentrum von Städten. In Zentrum der den Programmen Smart City der DB und der SBB wird das Ziel smarten Stadt verfolgt, Stadtbewohnern individuelle Mobilitäts- und Logistiklösungen entlang ihrer täglichen Wege bereitzustellen. Um dies zu erreichen, werden bei der DB Bahnhofskarten digitalisiert, um Informations- und Routingoptionen für den Reisenden im Bahnhof zu optimieren. Bei der SBB werden unterschiedliche Dienste wie Smart Mobility, Smart Building, Smart Public Space, Smart Energy und Smart Connectivity im Program Smart City gebündelt. 29 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Weitere Einsatzbeispiele für Location Technologies bei der DB Pilot zur In den kommenden Jahren wird das Reisendenaufkommen weiter steigen. Um Frequenzmessung besser zu verstehen, wie sich diese Zunahme auf den Bahnhofsbetrieb auswirkt, und Personen- werden aktuell neue Technologien zur Frequenzmessung und stromanalyse Personenstromanalyse getestet. Ein erster Pilot wurde am Stuttgarter Hauptbahnhof getestet. Über eine digitalisierte Auszählung der Reisenden sollen künftig Stoßzeiten genauer erkennt und betriebliche Engpässe besser auffangen werden, beispielsweise mit angepassten Konzepten für die Reisendenlenkung. IoT Anwendungen Kepler baut ein weltweites Kommunikationsnetzwerk auf, das IoT- über Satellit Anwendungen unabhängig von Mobilfunkanbietern macht. Kepler bringt dafür 140 Kleinsatelliten in eine erdnahe Umlaufbahn. Die Satellitenlösung ermöglicht globale Standortbestimmungen und die Übertragung von Daten. Die DB Digital Ventures, mit der die Deutsche Bahn neue digitale Geschäftsmodelle fördert, beteiligt sich an einem jungen kanadischen Weltraumunternehmen. Mit Kepler setzt die DB auf innovative Satellitentechnologie zur schnellen und sicheren Datenübertragung. 30 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Weitere Einsatzbeispiele für Location Technologies bei der SBB Schnelles Die SBB führt 2019 unter dem Namen SBB FreeSurf einen Technologietest für Gratis Internet den kostenlosen Zugang zum Internet im Zug durch. Der Zugang beruht auf den in der Schweiz verfügbaren 3G und 4G Mobilfunknetzen. Er bietet den Kunden eine schnellere und flüssigere Internetverbindung mit mehr individueller Bandbreite als über WLAN Router, die sich viele Reisende im Fahrzeug teilen müssen. Für SBB FreeSurf wird die Intercity-Neigezug-Flotte mit Beacons ausgestattet, die neben Ihrer Lokationsfunktion den Reisenden über eine Test-App den direkten Zugriff auf das Mobilnetz Ihres Providers ermöglicht. SBB Green Class SBB Green Class bietet Mobilitätsservices von Schiene und Strasse aus einer Hand in einem Abo und eröffnet damit völlig neue Wege der nachhaltigen Tür-zu-Tür-Mobilität. 31 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Ein Blick in die Zukunft 5. Ausblick 32 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
Trendstudie: Location Technologies Blick in die Zukunft Location Technologies sorgen für eine stressfreie Reise ◼ Ich möchte meinen Freund in Zürich besuchen. ◼ Meinen persönlichen Sprachassistenten frage ich nach den besten Verbindungen zu seiner Adresse in Zürich. ◼ Fünf Minuten später sammelt mich ein autonomes Shuttle direkt vor meiner Haustür in Frankfurt ein und bringt mich zum Bahnhof. ◼ Am Bahnhof habe ich noch 10 Minuten Zeit bis mein Hochgeschwindigkeitszug nach Zürich startet. Meine Smartwatch fragt mich, ob ich meine Lieblingszeitschrift im Kiosk mitnehmen will. Die Navigation zum nächstgelegenen Kiosk versteht sich von selbst. ◼ Nach dem Kauf werde ich direkt an den Bahnsteig zu meinem Einstieg und im Zug an meinen Platz navigiert. ◼ Ticketkauf und –kontrolle erübrigen sich, da ich mit Betreten des Zugs eingechecked werde. ◼ Während der Zugfahrt bestelle ich direkt an meinem Platz etwas zu essen. Bezahlen muss ich nicht direkt. Ich erhalte lediglich eine Mitteilung auf meiner Smartwatch über die Höhe des Preises. ◼ Am Bahnhof Zürich werde ich direkt zu meinem Nahverkehrszug navigiert. ◼ Die letzte Meile zu meinem Freund lege ich mit einem Fahrrad zurück, das für mich reserviert wurde, Foto: Philipp von Recklinghausen da das ursprünglich für mich geplante Shuttle nicht rechtzeitig am Bahnhof sein kann. ◼ Am Ende der Reise erhalte ich eine transparente Übersicht der Fahrpreise und Konsumausgaben, die über mein favorisiertes Bezahlmittel beglichen werden. ◼ Ich habe jeweils den besten Preis erhalten und muss mich um die Erlösaufteilung im Hintergrund nicht kümmern. 33 Eine Kooperation von DB Systel Digital Foresight und dem SBB Technologieradar | Mai 2019
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