Struktureller Wandel im Airline Sektor - Herausforderungen im veränderten Umfeld
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Struktureller Wandel im Airline Airline-Sektor Sektor Herausforderungen im veränderten Umfeld Impulspräsentation im Rahmen der Vortragsreihe des Center for Aviation Competence der Universität St. Gallen zum Thema "Entwicklung und Trends in der Aviatik" St. Gallen, 27. November 2012 1
«Es geht nur noch um die Frage, ob die [deutschen] Passagierfluggesell Passagierfluggesell- schaften krank oder todkrank sind … … Im Europageschäft produzieren die meisten Airlines nur Verluste» Dr Christoph Franz, Dr. Franz CEO Lufthansa FAZ-Interview vom 17.11.2012 2
Wachstum im Luftverkehr hängt von der Entwicklung von Nachfrage und Angebot ab – die Wirtschaftsentwicklung beeinflusst beide stark Treiber für Wachstum im Luftverkehr A NACHFRAGEENTWICKLUNG B WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG C ANGEBOTSENTWICKLUNG > Struktureller Wandel – gerin- > BIP-Entwicklung und steigende > Konvergenz der Geschäfts- gere Zahlungsbereitschaft und Arbeitslosigkeit haben negativen modelle: Legacy, Touristik und veränderte Serviceansprüche Einfluss auf Nachfrage Regional Airlines müssen v.a. auf Kurz-/Mittelstrecken ihre Kostenstrukturen verbessern > Rückläufige Verkehrs- > Zweigeteilte Lage in Europa: > Volatilität bei Faktorkosten senkt entwicklungg in europäischen p Legacy g y Airlines mit ggrossen Profitabilität Märkten möglich Herausforderungen; LCC's > Gedämpfte Konjunkturaussichten und weiter auf Wachstumskurs > Verkehrswachstum verschiebt Zusatzbelastungen (Luftverkehrs- sich in Schwellenländer mit > Stärkung der LCC's führt zu steuer und ETS) bewirken hohem Potential – g g und ggeht immer Yieldrückgang W h t Wachstumskorrekturen k kt Verkehrsströme suchen sich mehr zu Lasten der Legacy neue Wege Airlines Quelle: Roland Berger Analyse 3
A NACHFRAGEENTWICKLUNG Der europäische Flugverkehr wächst, jedoch zum Preis stark fallender Durchschnittserlöse pro Passagier – Motor ist das Low-Cost-Segment Passagierwachstum und Durchschnittserlösentwicklung im Europaverkehr ANHALTENDES NACHFRAGEWACHSTUM SINKENDER DURCHSCHNITTSERLÖS [Mio. Passagiere] [EUR/Passagier] / CAGR 8.0% CAGR 137 133 135 133 133 134 CAGR 115 117 2 2% -2,2% 144 157 179 106 106 105 110 128 117 93 72 83 109 111 91 -3,3% 54 18,6% 67 69 66 69 152 160 170 178 183 182 174 175 63 63 62 1,4% 57 2,0% 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 LCC Gruppe Legacy Gruppe LCC Gruppe Legacy Gruppe Gesamt > LCCs LCC weiterhin it hi Wachstumsmotor W h t t imi > Sinkender Si k d D Durchschnittserlös h h itt lö fühführtt zu Europaverkehr unterproportionalem Umsatzwachstum – Legacy > Legacy Airlines mit Passagierverlusten seit der Airlines sogar mit Umsatzrückgang Finanzkrise 2007/2008 – Verlust der Führungsrolle > LCC steigern Durchschnittserlös zudem durch "A la im Europaverkehr Carte"-Leistungen und Corporate Kunden Legacy Gruppe: AF, AY, BA, IB, LH, LO, LX, OK, SK, SN, TK, TP LCC Gruppe: FR, U2, AB, VY, DY Quelle: AEA, CAPA, Roland Berger Analyse 4
A NACHFRAGEENTWICKLUNG Steigende Arbeitslosigkeit im Zuge der aktuellen Wirtschaftskrise ist u.a. eine Bedrohung für die Luftverkehrsnachfrage – Effekt am Beispiel Irland Entwicklung Arbeitslosigkeit und Flugverkehr in Irland ENTWICKLUNG ARBEITSLOSIGKEIT IRLAND,, ENTWICKLUNG IRISCHER LUFTVERKEHRS- EUROZONE UND UK1) [%] NACHFRAGE [Mio. Passagiere pro Jahr/Flughafen] 14,8 14,4 14,4 CAGR -66,2% 2% Il d Irland 38 38 13,6 34 11,8 30 11,5 29 11,2 Eurozone 10,1 10,2 DUB 23 23 9,6 20 8,5 18 19 7,9 8,0 8,1 8,1 7,6 7,7 7,5 UK ORK 6,3 SNN 3 3 3 5,6 NOC 4 3 2 2 5,4 5,4 1 3 2 1 1 1 1 1 4,6 BFS 5 5 5 4 4 44 4,4 BHD 2 3 3 3 2 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012p 2013p 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: IMF; Flightglobal, Roland Berger Analyse 5
B WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG Die BIP-Wachstumserwartungen wurden stark abgesenkt – In der Eurozone liegen Prognosen für 2013 nahe dem Nullwachstum BIP-Wachstum weltweit und in ausgewählten Ländern WELTWEITES REALES BIP- BIP-WACHSTUM AUSGEWÄHLTER LÄNDER [[%]] WACHSTUM1) [%] 2010 2011 2012p (∆)2) 2013p (∆)2) 5.3 5.4 5.1 Weltweit 5.1 3.8 3.3 (-0.3) 3.6 (-0.5) Entw. Volkswirtschaften 3.0 1.6 1.3 (-0.1) 1.5 (-0.5) 3.8 3.6 USA 2.4 1.8 2.2 (+0.1) 2.1 (-0.3) 3.3 Eurozone 2.0 1.4 -0.4 0.4 ((-0.1) 0.1) 0.2 ((-0.7) 0.7) 2.8 Deutschland 4.0 3.1 0.9 (+0.3) 0.9 (-0.6) Italien -0.3 0.4 -1.5 (-0.4) -1.3 (-0.4) S i Spanien -0.3 03 04 0.4 -1.5 15 (+0 3) (+0.3) -1.3 13 ( 1 4) (-1.4) Entwicklungs-/Schwellenländer 7.4 6.2 5.3 (-0.4) 5.6 (-0.4) -0.6 China 10.4 9.2 7.8 (-0.4) 8.2 (-0.6) 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012p 2013p Russland 4.3 4.3 3.7 (-0.3) 3.8 (-0.1) 1) Stand Oktober 2012 2) Veränderung gegenüber letzter Prognose (April 2012) zur Ableitung der Prognosegüte Quelle: IMF; Roland Berger Analyse 6
B WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa deutet auf eine weiter sinkende Verbraucherstimmung und zusätzliche Kostenbelastungen für Airlines hin Entwicklung ausgewählter makroökonomischer Faktoren Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in der Eurozone [%] Rückläufiges Weltwirtschaftsklima [INDEX, 2005=100] 11,2 11,5 Höchster Wert: Q3 2007 Höchster Wert: Q2 2011 10,1 10,2 Eurozone 9,6 114,9 8,5 7,6 7,7 107,7 -22,6 9,3 9,6 USA 9,0 8,2 8,1 46 4,6 46 4,6 5,8 -64,2 85,1 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012p 2013p Q1 2006 Q1 2008 Q1 2010 Q3 2012 Risiken durch schwachen wirtschaftlichen Ausblick Höchster Wert: Jul 2008 1.451 Höchster Wert: Apr 2008 1,60 +685 1,50 1,46 1,43 1,34 1 31 1,31 -1.065 1,32 1.071 386 Niedrigster Wert: Mrz. 2009 1,18 Niedrigster Wert: Feb 2006 Jan 2006 Jan 2008 Jan 2010 Okt 2012 Jan 2006 Jan 2008 Jan 2010 Okt 2012 Steigende Belastung durch Kerosinpreise [USD/mt]1) Unvorteilhafter EUR/USD Wechselkurs [EUR/USD]1) 1) Alle Werte (ausgenommen höchster, niedrigster und aktueller) sind Monatsendwerte; höchster, niedrigster und aktueller auf Tagesbasis; aktueller Wert für 17. Oktober 2012 Quelle: IFO Institut; IMF; Bloomberg; Roland Berger Analyse 7
C ANGEBOTSENTWICKLUNG Aufgrund der Konvergenz der Geschäftsmodelle verschwimmen zunehmend Differenzierungsmerkmale zwischen den Spielern Treiber der Konvergenz der Geschäftsmodelle LCC-Modell Konvergenz-Modell Legacy-Modell Hohe Sitzplatzdichte mit 'Slim-Seats' Sitzkomfort an Board Einklassen-Kabine Zweiklassen-Kabine auf Kurz-/Mittelstrecke Basis-Service (kostenlos) Inklusiv-Service mit hohem Standard und Zusatzservice (Buy-on-Board) Servicestufen Internet /Direktvertrieb Internet-/Direktvertrieb Reisebüros/GDS Vertrieb Niedrige Ticketpreise; Nach- Höhere Ticketpreise, Buchungsbedingungen, frageorientierte Verfügbarkeit Restriktionen Einheitsflotte Fragmentierte g Flottenstruktur Regional-/Sekundärflughäfen Primärflughäfen und grosse Hubs Point-to-Point Flüge, hohe Transfer-/Anschlussverkehre, Nachfrage- Flottenproduktivität optimierter Flugplan Kurz-/Mittelstrecken Kurz-/Mittel-/Langstrecken Quelle: Roland Berger Analyse 8
C ANGEBOTSENTWICKLUNG Nachrichten über Airlines sind aktuell zweigeteilt – Legacy Airlines kämpfen mit grossen Herausforderungen während LCCs weiter wachsen Aktuelle Nachrichten aus dem Aviation-Sektor Airline SAS spart 6.000 Stellen ein 12. November 2012 easyJet schafft neue Arbeitsplätze in der Schweiz 1. November 2012 Iberia entlässt fast ein Viertel der Mitarbeiter 9. November 2012 Norwegian: Low Cost nach New York und Bangkok 9. November 2012 Lufthansa und Kabinenpersonal haben beide verloren 13. November 2012 Billigflieger Expansion: Ryanair nimmt VERSUS Flüge ab Nürnberg auf 13. November 2012 Quelle: Roland Berger Research 9
C ANGEBOTSENTWICKLUNG LCCs bauen aufgrund ihres Wettbewerbsvorteils weiter ihre Präsenz in Europa aus und wachsen zu Lasten etablierter Spieler Low Cost Carrier Wachstum und Profitabilität im Europaverkehr1) LCC-KAPAZITÄTSANTEIL EUROPAVERKEHR WETTBEWERBSVERGLEICH 2) [SITZE IN %] Regional Legacy easyJet Gruppe3) Gruppe4) +23,6 PP CASK 37 2 37,2 15 4 15.4 CASK 35,0 35,9 31,4 32,1 -36% 9,9 28,4 ∆ -2,3 23,7 20,5 ∆ -0,7 0,7 17 7 17,7 RASK 13,6 13.1 -30% -41% RASK 92 9,2 RASK 5,4 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012p -52% ∆ +0,6 LCCs konnten aufgrund ihrer Wettbewerbsvorteile massiv CASK ih P ihre Präsenz ä ausbauen b – weiteres i W Wachstum h erwartet 4,8 1) Inkl. inländische Verkehre 2) Ohne Gewichtung von Streckenlänge oder Anzahl Sitzplätze bei Regional Gruppe und Legacy Gruppe 3) Durchschnitt Regionalverkehre von YS, WX, CJ, LG, LH, LX 4) Europaverkehr der Legacy Airlines: AF, AY, BA, IB, LH, LO, LX, OK, SK, SN, TK, TP Quelle: AEA, CAPA, Geschäftsberichte, Flightglobal, Roland Berger Analyse 10
Je nach Geschäftsmodell stehen die Airlines in Europa vor spezifischen Herausforderungen die unterschiedlicher Lösungen bedürfen Herausforderungen je nach Geschäftsmodell (illustrativ) LEGACY CARRIER CHARTER CARRIER > Hohe Personalkosten bei geringer Produktivität; hohe > Wettbewerb durch LCCs (z.B. Spanien) und Komplexität in Prozessen und Produktion Zielgebietscarrier (z.B. Türkei) > Gewerkschaften und Politik blockieren Veränderung > Wandel im Veranstaltergeschäft – verstärkte > Massiver Massi er Kapitalbedarf zurr Verbesser Verbesserung ng der Ein elplat ermarkt ng ((u.a. Einzelplatzvermarktung a durch d rch D Dynamic namic Bilanzstruktur und Sicherung notwendiger Investitionen Packaging) LOW COST CARRIER REGIONAL CARRIER > Probleme der "grossen Spieler" als Wachstumschance, > Wettbewerbsfähige Stückkosten nur mit grösserem jedoch Belastungen bei Treibstoff, ETS etc. Fluggerät erreichbar > Fokus auf neue Kundensegmente fordert Spagat > Wetlease-Verträge werden aktuell zurückgefahren zwischen straffen Kostenmanagement und > Operation aus kleinen Catchments und in Servicesteigerung g g Nischenmärkte wirtschaftlich herausfordernd Quelle: Roland Berger Analyse 11
Verschiedene Szenarien sind denkbar – Wahrscheinlich steht die Industrie vor einem fundamentalen Wandel Entwicklungsszenarien für die Airline-Industrie in Europa I Legacy Airlines gewinnen an Stärke, da sie ihre Hub H b Hausaufgaben meistern meistern, Nachfrager vermehrt Qualität nachfragen und Arabische/Asiatische STATUS Trutzburg Herausforderer an Wachstumsgrenzen stossen QUO der euro- Wachstum der Low Cost Carrier stagniert, g , bei II Langstreckenverkehren entsteht jedoch ein päischen Airlines1) Europa scharfer Wettbewerb zwischen Legacy Airlines unter Druck und Arabischen/Asiatischen Herausforderern AKTUELLE TENDENZ III Low Cost Carrier können ihren Wachstumspfad Neue fortsetzen und Legacy Airlines ziehen sich auf Horizonte Hub-Langstreckenverkehre zurück Die Konsolidierung der Legacy Airlines schreitet IV weiter voran – LCC's und Arabische/Asiatische Fall der Herausforderer dominieren den europäischen Giganten Markt 1) Szenario-Studie auf Basis Variation von zwei Kernunsicherheiten: Entwicklung Zahlungsbereitschaft Nachfrager sowie Öffnung/Liberalisierung der Märkte im Langstreckenverkehr Quelle: Aviation Studie, HHL-Center for Scenario Planning; Roland Berger Strategy 12
Am Markt werden nur die Spieler bestehen, die weiterhin durch höhere Produktivität und besseren Service ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern Herausforderungen der Airlines – gezielte Forcierung von Innovationen BESCHLEUNIGUNG ÜBERTREFFEN DER ANWENDUNG KERNPROZESSE KUNDENERWARTUNGEN > Weniger Doppelungen > Vereinfachung der Pro- > Ausgeprägte Produkt- und Schnittstellen ZEIT QUALITÄT zesse (Automatisierung) differenzierung > Stärkung Stä k dder mit Fokus auf Kunden- Kunden zwischen Kurz-/ Verantwortung und nutzen Mittel- und Lang- weniger Delegation > Einhaltung (hoher) strecke am Boden Service-Standards und an Bord > Erhöhung der Zahlungs- > Verschlankung der > Komplexitätsabbau bereitschaft durch Prozesse entlang der und Standardisierung individualisierte Produkte ggesamten Wert- > Outsourcing O t i undd KUNDEN- KUNDEN- > Optimierung zwischen schöpfungskette von Shared Services KOSTEN ORIEN-- ORIEN Geschwindigkeit und der Planung bis zum TIERUNG Komfort Flugbetrieb KOSTENREDUZIERUNG OS U U G SICHERUNG S C U G DER IN KERNPROZESSEN KUNDENLOYALITÄT Source: Roland Berger Strategy Consultants 13
Auch wenn sich der Aviation-Sektor im Umbruch befindet, wird er in Zukunft … weiter wachsen i effizienter sowie ffi i t und globaler werden 14
BJÖRN MAUL Partner bei Roland Berger Strategy Consultants, Zürich > 1987-1995 Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann, Deutsche Lufthansa AG > 1990 -1995 1995 Johann Wolfgang Goethe University, Johann-Wolfgang University Frankfurt Frankfurt, Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Fokus Logistik und Verkehr sowie Operations Research > 1990-2004 Führungsfunktionen bei Lufthansa, Swissair und SWISS International Air Lines, zuletzt Vice Vice-President President Business Development > Seit 2004 Roland Berger, Zürich > F Fokus k auff Beratung B t von Kunden K d innerhalb i h lb dder Luftverkehrswertschöpfungskette L ft k h t hö f k tt mitit Schwerpunkt S h kt auff Strategie, Restrukturierung, Effizienzsteigerung, operative Excellence 15
I ' character It's h t that creates impact! Roland_Berger_Struktureller_Wandel_im_Airline_Sektor_20121123.pptx 16
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