Umsetzung der Abwasserstruktur - am Beispiel der Verbandsgemeinde Südeifel - Teilgebiet ehem. VG Neuerburg

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Umsetzung der Abwasserstruktur - am Beispiel der Verbandsgemeinde Südeifel - Teilgebiet ehem. VG Neuerburg
Umsetzung der
     Abwasserstruktur
          am Beispiel der
   Verbandsgemeinde Südeifel
- Teilgebiet ehem. VG Neuerburg -
geographische Lage
       Belgien

                              • Eifel
Luxemburg
                              • Eifelkreis Bitburg-Prüm
                              • VG Neuerburg
geographische Lage

•   Gesamtfläche von 246 qkm
•   9.561 Einwohner (Stand: 06/2014)
•   49 Ortsgemeinden
•   Nord-Süd-Gefälle: dünn besiedelter Norden (Islek) mit weiterem
    Bevölkerungsrückgang und dichter besiedelter Süden (Gutland) mit
    leicht wachsender Bevölkerung
•   Siedlungsdichte 39 Einw./qkm
•   Sitz der VG-Verwaltung in der Stadt Neuerburg
•   Mittelgebirge von 180 m bis 550 m ü. NN
•   Seit 1963 im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark
Größenstruktur der Ortsgemeinden

• Einwohner je Ortsgemeinde

                  3

    16

                                     < 100 Einw ohner
                                     100 - 1.000 Einw ohner
                                     > 1.000 Einw ohner

                                30
Ausgangssituation Erstausstattung
               Abwasserbeseitigung
•   Anschlussgrad an vollbiologische Anlagen rd. 86 %
•   rd. 1.300 Einwohner hatten keine ordnungsgemäße Entsorgung

•   Innenbereich
•   17 Ortsgemeinden (20 zusammenhängende Ortslagen)
•   4 im Zusammenhang bebaute Ortsteile bereits erschlossener Ortsgemeinden
•   167 Außenbereichsgrundstücke

•   Von 24 Ortslagen waren für 3 die Planungen abgeschlossen
•   Für eine Ortslage lag eine Sanierungsanordnung der SGD mit dem Ziel eines
    zentralen Anschlusses vor.
weitere Vorgehensweise

•   Angesichts weiter steigender Entgelte zunächst politisch keine Akzeptanz für
    Umsetzung und Abschluss der Abwassererstausstattung
•   Ziel, die Maßnahmen der Erstausstattung bis zum 31.12.2012 abzuschließen,
    konnte nicht eingehalten werden
•   Beauftragung des IFAS-Institutes mit einer Projektstudie für die
    Komplettierung der Abwassererstausstattung in der VG Neuerburg mit
    finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz
Ziel der Studie

•   Es sollten jeweils wasserwirtschaftlich, innovativ und für den Bürger
    bezahlbare Lösungen erarbeitet werden
•   Die Festlegung eines konkreten Zeitrahmens für die Umsetzung der
    Maßnahmen
•   Individuell angepasste Lösungen zur Schmutzwasserbehandlung unter dem
    Aspekt der demografischen Entwicklung durch den Bau von neuen
    Kleinkläranlagen mit Einbindung der Grundstückseigentümer über
    privatrechtliche Vereinbarungen anstatt einer herkömmlichen Flächen-
    kanalisation mit zentraler Kläranlage
Bevölkerungsentwicklung

• in der Verbandsgemeinde Neuerburg lebten in 2009 ca.
  9.750 Einwohner
• entgegen allen bundes- bzw. landesweiten statistischen
  Prognosen war von 2007 bis 2010 kein Bevölkerungs-
  rückgang zu verzeichnen
• In den Jahren 2011 - 2013 Rückgang um rd. 210
  Einwohner
Bevölkerungsentwicklung

• lt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz wurde für die Verbands-
  gemeinde Neuerburg bis 2020 ein Rückgang der Bevölkerung von ca.
  7 % prognostiziert
• dies entspricht einem Rückgang der Bevölkerung von ca. 700 Ein-
  wohner
• Bevölkerungsrückgang wird überwiegend den dünn besiedelten nörd-
  lichen Teil (Islek) betreffen
• im südlichen Teil (Gutland) ist von einer stagnierenden Einwohner-
  zahl auszugehen
• lt. der Prognose des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz steigt
  der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung der
  Verbandsgemeinde Neuerburg
Wirtschaftliche Probleme

• Rückgang der Jahresschmutzwassermenge bis 2020 um ca.
  24.500 m³ aufgrund der Verringerung der Einwohner
• zusätzliche Minderung der Jahresschmutzwassermenge
  durch einen Rückgang der Pro-Kopf-Verbrauchsmengen
• Reduzierung der Schmutzwassermenge aufgrund der
  innovativen Entwicklung neuer wassersparender Geräte im
  privaten und gewerblichen Bereich
Ergebnis der Studie

-   1 Anschluss an eine zentrale Kläranlage in Luxemburg
-   13 semizentrale Kläranlagen mit Kanalisation
-   5 Ortslagen über dezentrale Kleinkläranlagen
-   1 Ortslage keine Empfehlung möglich

-   Alle Maßnahmen in Trägerschaft der VG-Werke
-   Geschätztes Investionsvolumen rd. 8,5 Mio € ohne
    Aussenbereichsgrundstücke

-   Fertigstellung der Erstausstattung bis zum 31.12.2015

-   Zustimmung durch den VG-Rat in der Sitzung vom 26.04.2012
Folgen

•   Ambitionierter Zeitraum für die Umsetzung
•   Prognostizierter Anstieg der Schmutzwassergebühr von 4,01 € auf 4,80 € je m³

•   Kann der Anstieg der Entgelte abgefedert werden?

•   Durch den Bau von KKA auch in den locker bebauten Ortslagen
•   Ist dies wasserrechtlich genehmigungsfähig?
Folgen

•   Änderung der Förderrichtlinien des Landes Rheinland-Pfalz mit
    Festbetragsförderung der Kleinkläranlagen beim Bau in eigener Zuständigkeit
    durch den Grundstückseigentümer

•   Wasserbehörden haben die Genehmigungsfähigkeit von KKA im Innenbereich
    in Aussicht gestellt.
•   Einwohnerversammlungen in allen Ortsgemeinden
•   Diskussionen über Möglichkeiten der Abwasserbeseitigung in privater oder
    öffentlicher Trägerschaft
•   Voraussetzung Abschluss einer privatrechtlichen Vereinbarung aller
    Grundstückseigentümer mit den VG-Werken
Ergebnis

•   In 5 Ortsgemeinden (Innenbereich) errichten die Grundstückseigentümer KKA
    in Eigenregie
•   Einsparung der VG-Werke an Investitionskosten ca. 2,5 Mio €
•   = führt dazu, dass die Gebührenerhöhung um rd. 0,25 – 0,30 € geringer
    ausfallen wird

•   Nachrichtlich:
•   etwa 50 der 167 Grundstückseigentümer im Aussenbereich errichten ebenfalls
    KKA in Eigenregie
Fazit und Folgen des demografischen
                   Wandels
es fallen keine Investitons- und Betriebskosten für die öffentliche Hand an
Entlastung der Solidargemeinschaft
spürbare Entlastung des Landes bei der Förderung von Abwassermaßnahmen
Nachteil:
im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung erfolgen keine weiteren
 Infrastrukturmaßnahmen wie z. B. Straßenbau, was jedoch von den
 Grundstückseigentümern in Kauf genommen wird.
Fazit und Folgen des demografischen
                   Wandels
• Eine deutlich geringere Zahl von Verbrauchern wird
  künftig die Kosten der Abwasserbeseitigung schultern
  müssen. Gerade der dünn besiedelte ländliche Raum wird
  an dieser Entwicklung schwer zu tragen haben, weil die
  Kosten der Abwasserbeseitigung gegenüber den
  Ballungszentren ungleich höher sind.
• Künftige Erneuerungsmaßnahmen (Kanalbau mit zentralen
  Kläranlagen) werden aufgrund rückläufiger Einwohner-
  zahlen in Ortsgemeinden im nördlichen Teil der VG durch
  vollbiologische KKA ersetzt werden.
• Schlussbemerkung aus einem Vortrag vom Mai 2010
  „Auswirkungen des demografischen Wandels am Beispiel
  der Verbandsgemeinde Neuerburg
• Wenn es uns nicht gelingt, die Entgeltsbelastung der
  Bürger in einem vertretbaren Rahmen zu halten, ist zu
  befürchten, dass alle unsere Bemühungen im Sinne einer
  nachhaltigen Entwicklung des Neuerburger Landes (als
  rheinland-pfälzisches Projekt 21 Kommune) ad absurdum
  geführt werden und die Landflucht der nachfolgenden
  Generationen beschleunigt wird.“
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