Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern

 
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Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Aktuelles zur

Umweltbildung / BNE in Bayern
Rundbrief der ANU Bayern zur Bildung für nachhaltige Entwicklung
Nr. 76, Ausgabe 3/2019

   Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
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                   Neues von der ANU Bayern e.V.
                     Aktuelle Kooperationen und Qualifizierungen der ANU Bayern e.V.                    3
                                                                                                             in dieser Ausgabe
                   Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen
                     Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen verankern                          4    Wer ist die ANU?
                     Der Amberg-Sulzbacher Weg zur nachhaltigen Netzwerklandschaft                      6    Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) ist der Dach- und Fachverband der
                     Bildung für nachhaltige Entwicklung in München verankern                           8    Umweltbildungseinrichtungen und der Akteure, die in der Umweltbildung und Bildung für nach-
                                                                                                             haltige Entwicklung engagiert sind. Die ANU Bayern ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein
                   Kooperationsprojekte                                                                      mit derzeit 357 Mitgliedern und einer von elf Landesverbänden, die unter dem Dach des ANU
                     „Alle Vögel sind schon da“ – Offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt 9   Bundesverbandes aktiv sind.
                     Seminar „Endlich Wachstum - Wirtschaftswachstum.Grenzen.Alternativen“              10
                     Tagung „Handeln für den Wandel!“ – Impulse für eine Transformation                 11   In Bayern leistet die ANU für die Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung:
                                                                                                             • Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von Umweltbildung und Bildung für nachhaltige
                   Neues von ANU-Mitgliedern                                                                      Entwicklung (BNE)
                     „Vernetzt fetzt“: Engagierte junge Menschen bei Projektschmiede in der Rhön       12    • Verankerung von BNE in den Bildungsbereichen und bei den Akteuren
                     Vernetzungs- und Strategietreffen Ernährung und BNE in Bonn                       13    • Beratung von Politik, Verwaltung und Wirtschaft in Bildungsfragen
                     Schulgartenwettbewerb: Ideenreichtum trifft Engagement                            14    • Vernetzung von Umweltbildungseinrichtungen und freiberuflichen Einzelpersonen
                     Zertifizierungsprogramm „el mundo“: BNE im Lehramt an der LMU                     15    • Kollegialer Austausch und Qualifizierung von Fachkräften
                                                                                                             • Durchführung von Tagungen, Werkstatt-Treffen und Seminaren zum Erfahrungsaustausch
                   Aus der Arbeit der ANU Fachgruppen                                                        • Aus- und Weiterbildung Jugendlicher durch Praktika, Freiwilliges Ökologisches Jahr,
                     Entwicklung von BNE-Bausteinen für den Bayer. Erziehungs- und Bildungsplan        16         Bundesfreiwilligendienst etc.
                     Ergebnisse des Treffens der ANU Fachgruppe Umweltstationen                        17    • Beratung von Umweltbildungseinrichtungen und freiberuflichen Einzelpersonen

                   Nachgedacht                                                                         18    Aktuelle Informationen unter: www.umweltbildung-bayern.de

                   Bayerische Klima-Allianz
                     Auftakt der Bayerischen Klima-Allianz zur Klimawoche 2019                         19    Impressum
                     Initiative Nachhaltige Steuerkanzlei des LSWB                                     20    Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung, ANU, Landesverband Bayern e.V.,
                                                                                                             der Dach- und Fachverband der Umweltbildungseinrichtungen,
                   Neues aus dem StMUV und dem Kernteam                                                      Redaktion: Marion Loewenfeld (Tel. 089 51996457, marion.loewenfeld@anu.de),
                     Pilotprojekt der KU Eichstätt-Ingolstadt mit Lehrenden im Bereich BNE          21       Layout: Artur Engler
Inhaltsübersicht

                     Qualifizierungsbaustein „Alles Boden, oder was? – Boden und BNE in der Praxis“ 22
                                                                                                             Bezug: ANU Bayern e.V., bayern@anu.de,
                   Kurz gemeldet                                                                             www.umweltbildung-bayern.de/anu-rundbrief.html
                     Buchvorstellungen                                                                 23    kostenlos für Mitglieder der ANU, 4 Ausgaben pro Jahr.
                                                                                                             Die ANU Bayern e.V. ist Träger des Qualitätssiegels
                   Termine                                                                             24    Umweltbildung.Bayern.

                                                                                                                                                                  ANU Rundbrief 2/2019                         2
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Neues von der ANU Bayern e.V.

                                Aktuelle Kooperationen und Qualifizierungen der ANU Bayern e.V.
                                Von Marion Loewenfeld, ANU Bayern e.V.                      erlebbar machen. Wir haben zwei bayernweite        Weiterbildung Umweltbildung/BNE, deren 12.
                                                                                            Nachhaltigkeitstagungen von RENN.süd mitkon-       Kurs im April 2020 beginnt. Auch als Mitglied
                                Kooperation, Vernetzung und Qualifizierung                  zipiert und uns an der Durchführung beteiligt      im Kernteam des Qualitätssiegels Umweltbil-
                                sind wichtige Aufgaben der ANU Bayern e.V., die             (s. S. 11) und RENN.süd kooperierte bei unserer    dung.Bayern, vertreten durch Nick Fritsch und
                                auch zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der             Kita-Tagung 2018.                                  Ulrike Schaefer, ist uns die stete Qualifizierung
                                Agenda 2030 und des Weltaktionsprogramms                                                                       wichtig (s. S. 22).
                                beitragen. Was die ANU Bayern dazu aktuell un-              Die ANU Bayern e.V. ist Mitglied in der Baye-
                                ternimmt, wird im Folgenden kurz dargestellt.               rischen Klima-Allianz (KA), einem Bündnis von      Kooperationen zu speziellen Zielgruppen
                                                                                            mittlerweile über 40 Partnern aus Wirtschaft und   und Themen der BNE …
                                Vernetzung vieler Partner                                   Zivilgesellschaft, das vom Bayerischen Staats-     …führen wir mit ANU-Mitgliedern und weiteren
                                Neue Partner und Netzwerke, die die eigene Ar-              ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz       Partnern durch. Dazu zählen z.B. die langwäh-
                                beit ergänzen und unterstützen, sind besonders              (StMUV) koordiniert wird. Die Partner haben        renden Kooperationen mit Thomas Ködelpeter,
                                wichtig. Dazu zählt RENN.süd, eine Plattform                2014 eine gemeinsame Charta zum Klimaschutz        Ökologische Akademie e.V., Linden, und Dr.
                                für und von zivilgesellschaftlichen Initiativen             unterzeichnet und sich verpflichtet, sie umzu-     Joachim Twisselmann, Evang. Bildungs- und
                                und Institutionen, die Nachhaltigkeit leben und             setzen. Am 11.11.2019 soll zum 15-jährigen         Tagungszentrum Bad Alexandersbad, zum The-
                                                                                            Jubiläum der KA diese – nicht quantifizierbare,    ma BNE in Kommunen oder das neue Zweijah-
                                                                                            sehr allgemein gehaltene - gemeinsame Erklä-       resprojekt mit finep „Umweltbildung ganz ein-
                                                                                            rung in einem Festakt mit Ministerpräsident Sö-    fach interkulturell“, das sich an Menschen mit
                                                                                            der und Umweltminister Glauber fortgeschrie-       Migrationshintergrund wendet. Das dreijährige
                                                                                            ben werden. Im Rahmen eines Workshops der          Interregprojekt YOUrALPS, in dem die ANU
                                                                                            KA wurde von Mitgliedern mehr Vernetzung und       Bayern Partner ist, endet mit der Abschluss-
                                                                                            Austausch gefordert, um endlich ins Handeln zu     konferenz am 10./11.10.2019. Die Kolleginnen
Neues von der ANU Bayern e.V.

                                                                                            kommen.                                            vom Nationalpark Berchtesgaden stellen dort
                                                                                                                                               zusammen mit Schüler*innen ein neues alpines
                                                                                            Qualifizierung zu Bildung für nachhaltige          BNE-Konzept vor, das Jugendliche stärken soll,
                                                                                            Entwicklung                                        sich im Alpenraum zu engagieren und damit ihre
                                                                                            Die Szene der BNE-Akteur*innen bekommt             eigene Zukunft mitzugestalten.
                                                                                            weiter Zuwachs, was sehr erfreulich ist. Der
                                                                                            ANU Bayern ist an einer guten Qualifizierung       Wir freuen uns auf weitere Kooperationen unter
                                                                                            gelegen und deshalb an mehreren Fort- und          bayern@anu.de!
                                Maria Hermann (r) mit Stefanie Jacobs, Umweltreferentin
                                Münchens und Umweltminister Thorsten Glauber bei der
                                                                                            Weiterbildungsangeboten in Kooperation
                                Eröffnung der Bayerischen Klimawoche; Foto: M. Loewenfeld   beteiligt, so z.B. an der Berufsbegleitenden

                                                                                                                                                                   ANU Rundbrief 3/2019            3
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                               Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen verankern                       ist die Vernetzung der verschiedenen Akteure aus Verwaltung,
                                                                                                                               Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur sowie der schulischen und
                                               Von Thomas Ködelpeter, Ökologische Akademie e.V.                                außerschulischen Lernorte“.

                                               Kommunen sind der Lebensraum der Menschen, in denen Freizeit und                   Mit unterschiedlichen Strategien nehmen in Bayern einzelne Gemeinden,
                                               Arbeit stattfindet und die Daseinsvorsorge organisiert wird. Gemeinden,            Städte und Landkreise die Umsetzung der Agenda 2030 und der Bildung für
                                               Städte und Landkreise haben daher                                                                                      nachhaltige Entwicklung in die Hand.
                                               eine Schlüsselrolle, wenn die Trans-        Ein erfolgreicher Start in eine BNE-Bildungslandschaft:                    Das in einem partizipativen Prozess
                                               formation zu einer nachhaltigen Ge-         • entsteht meist aus konkretem Handeln und Anlässen                        erarbeitete Leitbild des Landkreises
                                               sellschaft gelingen soll. Bereits in                                                                                   Amberg-Sulzbach sieht „ Bildung und
                                                                                           •	braucht Schlüsselpersonen aus zivilgesellschaftlichen Initiativen,
                                               der Agenda 21 von Rio (1992) wird                                                                                      den Zugang dazu als wichtiges Quer-
                                                                                              Wirtschaft, Politik und Kulturarbeit
                                               den Kommunen eine zentrale Stellung                                                                                    schnittsthema an, dass sich in unse-
                                               zugewiesen, da sie die Verwaltungs-         •	gründet auf bestehende Netzwerke und baut diese aus                     rer Region in allen Handlungsfeldern
                                               ebene sind, die den Bürgerinnen und         •	basiert  auf einer Verständigung über   Qualitätskriterien für          nachhaltiger Entwicklung wiederfin-
                                               Bürgern am nächsten ist und die auch           „gute BNE“ und den SDGs als Bezugsrahmen                                det. (…) Gut ausgebildete Menschen
                                               über eigene Gestaltungskompetenzen          •	wird unterstützt durch eine angepasste Organisationsstruktur            sind eine wichtige und zukunftsent-
                                               wie die kommunale Planungshoheit               und -kultur                                                             scheidende Ressource, die permanent
                                               und Selbstverwaltung verfügt.               •	ermöglicht bestmögliche Tauschgelegenheiten zwischen den                erneuert und erweitert werden muss.“
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                                                                              Beteiligten und fördert eine Verbesserung der gemeinsamen               In München und Augsburg werden
                                               Bildung wird in der Diskussion zuneh-          Rahmenbedingungen                                                       aufgrund von Stadtratsanträgen von
                                               mend als wichtiger Hebel gesehen,                                                                                      den Umweltreferaten kommunale
                                                                                           •	bedarf der Partizipation aller Beteiligten an den Entscheidungen
                                               um das vorhandene Know-how der                                                                                         BNE-Konzepte in enger Kooperation
                                               Gesellschaft für nachhaltige Entwick-       •	kann über die SDGs das Konzept der BNE visualisieren und seine          mit Akteuren lokaler Umweltbildungs-
                                               lung zu nutzen. Ein wesentlicher Be-           Ziele in  einen globalen Bezugsrahmen    stellen.                       einrichtungen vorbereitet. Kleinere
                                               standteil der Agenda 2030 ist das Ziel                                                                                 Kommunen, wie die Stadt Pfaffenho-
                                               4 „Bildung für alle“. Im Teilziel 4.7 heißt es: „Bis 2030 (ist) sicherstellen,     fen oder der Markt Oberelsbach, haben BNE-Beauftragte, die die örtlichen
                                               dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur             Akteure vernetzen und unterstützen.
                                               Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben (…)“. Bildung für nachhalti-
                                               ge Entwicklung (BNE) muss deshalb über Kindergärten und Schulen hinaus             Es braucht immer „Kümmerer“ (Schlüsselpersonen) in der Verwaltung und
                                               in allen Bildungsinstitutionen und -bereichen gefördert werden.                    in der Kommunalpolitik, die in Zusammenarbeit mit engagierten Personen
                                                                                                                                  aus (Umwelt-)Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Wissenschaft, Agenda
                                               Auch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (2016/2017) benennt BNE als             21-Gruppen und Wandelinitiativen die Voraussetzungen für eine kommu-
                                               „Schlüssel, um die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger für               nale nachhaltige Bildungslandschaft in Gang setzen. Von wem der Anstoß
                                               mehr Nachhaltigkeit zu stärken. Zentraler Punkt für das Gelingen von BNE           für die lokale/regionale Zusammenarbeit ausgeht, ist weniger entschei-

                                                                                                                                                                            ANU Rundbrief 3/2019             4
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
dend. Wichtig für eine gelingende Zusammen-
                                               arbeit sind ein partizipatives Vorgehen und die     Wer sich zu beruflichen Anwendungs-
                                               Offenheit für Akteure, die in einer späteren Ent-   bereichen der Bildung für nachhaltige
                                               wicklungsphase hinzustoßen möchten. Sinnvoll        Entwicklung und der Großen
                                               ist eine frühe Verständigung der Beteiligten über   Transformation fortbilden will,
                                               den Begriff Bildung für nachhaltige Entwicklung     kann folgende Angebote nutzen:
                                               und eine Beschreibung der Qualitätsmerkma-          Fortbildung I (23. / 24.01.2020)
                                               le. Für eine erfolgreiche Verankerung der BNE       Grundlagen der BNE und der
                                               braucht es Akteur*innen mit Wissen und Exper-       Nachhaltigkeitstransformation                  Manfred Lehner, ehem. Leiter der VHS im Land-
                                               tise über BNE und Akteur*innen aus Verwaltung                                                      kreis Sulzbach-Rosenberg, berichtet auf einer
                                                                                                                                                  Tagung über Strategien, BNE im Landkreis zu
                                               und Politik für langfristige Strategien und Be-     Fortbildung II (13. / 14.02.2020)              verankern; Foto Ökologische Akademie e.V.
                                               schlüsse sowie finanzielle Ressourcen.              Aktivierende Methoden und Planspiel
                                               Die Initiierung einer lokalen Agenda 2030 mit        „Das Perspektivendorf“ in der
                                               Bildung für nachhaltige Entwicklung als we-          Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
                                               sentliches Element und Querschnittsaufgabe          Fortbildung III (26. / 27.03.2020)
                                               ist (noch) keine gesetzliche Pflichtaufgabe der     Aufbau von Kooperationen, Netzwerken
                                               Kommunen. In einer zukunftsorientierten Da-         im beruflichen Feld und Entwicklung
                                               seinsvorsorge sollte die partizipative Planung      nachhaltiger Bildungslandschaften und
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                               und Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung        deren Management
                                               mit Bildungsprozessen verbunden sein und zum
                                               Standard jeder Kommune gehören.                     Tagungsort:
                                                                                                   jeweils Evangelisches Bildungs- und Tagungs-   Partizipation ist in BNE-Prozessen notwendig, gemeinsam
                                               Mehr Informationen zum Thema: Bildung für           zentrum, Bad Alexandersbad                     können wir es schaffen – Übung zur Stärkung von
                                                                                                                                                  Zusammenarbeit; Foto Marion Loewenfeld
                                               nachhaltige Entwicklung in Gemeinden und
                                                                                                   Kosten:
                                               Städten. Literaturrecherche mit Empfehlungen
                                                                                                   Teilnahmekosten: € 50 / Student*innen: € 25
                                               für die Weiterentwicklung; Angelika Sanow, Öko-
                                                                                                   Verpflegungskosten: € 55
                                               logische Akademie e.V. (Hrsg.), Linden 2019;
                                               Download: www.oeko-akademie.de/aktuelles            Veranstalter:
                                                                                                   Ökologische Akademie e.V.
                                               Kontakt und Infos:
                                               Thomas Ködelpeter
                                               Ökologische Akademie e.V., Linden
                                               Baiernrainer Weg 17, 83623 Dietramszell-Linden
                                               Tel. 08027 1785, www.oeko-akademie.de                                                              Grundlagen guter Partizipation sind wichtig für lokale
                                                                                                                                                  BNE-Prozesse; Foto: Marion Loewenfeld
                                               oekologische-akademie@gmx.de
                                                                                                                                                                             ANU Rundbrief 3/2019           5
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
„Deine Zukunft 2030“ – Der Amberg-Sulzbacher Weg zur nachhaltigen Netzwerklandschaft

                                               Von Manfred Lehner,                                                               weil niemand anders sich anbot) gemeinsam mit der damals frisch ge-
                                               ehem. Leiter der Volkshochschule des Landkreises Amberg-Sulzbach                  gründeten Umweltstation des Klosters Ensdorf die Aufgabe, den Prozess
                                                                                                                                 der Nachhaltigkeit zu moderieren. Als Schnittstelle von Zivilgesellschaft,
                                               „Die komplexen globalen und europäischen Herausforderungen der heuti-             Verwaltung und Kommunalpolitik war sie offensichtlich der richtige Ort zur
                                               gen Zeit verlangen Antworten, die in unserem kollektiven Verständnis von          richtigen Zeit, um die ersten Schritte der „Großen Transformation“ anzuge-
                                               Menschlichkeit verwurzelt sind“. So formuliert es die UNESCO in ihrem             hen. So entstanden, immer legitimiert durch entsprechende Kreistagsbe-
                                               Weltaktionsprogramm und in ihrer „Agenda 2030“. Die Bildung für nach-             schlüsse, im Lauf der Jahre ein Landkreis-Leitbild als Handlungsgrund-
                                               haltige Entwicklung (BNE) ist in diesem „großen Transformationsprozess“,          lage, ein Zentrum für erneuerbare Energien und nachhaltige Entwicklung
                                               in dem wir uns befinden, der entscheidende Katalysator. Als VHS-Leiter            (ZEN) und ein Klimaschutzkonzept.
                                               war es mir wichtig zu zeigen, dass die kommunale Weiterbildung diesen
                                               tiefgreifenden Wandel (mit-)gestalten kann. So werden Kommunen zu „lo-            Nachdem weitere Akteure und Konzepte in den vergangenen Jahren hin-
                                               kalen Reallaboren“ des Wandels.                                                   zukamen – vom Seniorenpolitischen Konzept über das Förderprogramm
                                               Als wir Mitte der 90er Jahre im Landkreis Amberg-Sulzbach den Agen-               „Bildung integriert“ bis zur Ökomodellregion – war die Zeit reif für eine
                                               da 21-Prozess starteten, übernahm die Landkreis-Volkshochschule (auch             Aktualisierung des Landkreis-Leitbilds – auf der Grundlage des UNES-
                                                                                                                                 CO-Weltaktionsprogramms und der Agenda 2030. Im Mai 2016 starteten
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                                                                                                                 wir mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung unter dem Motto: „Vom
                                                                                                                                 Aktionsmosaik zur nachhaltigen Netzwerklandschaft“. Wichtig dabei war
                                                                                                                                 einerseits die Einbindung bereits bestehender strategischer Entwicklungs-
                                                                                                                                 konzepte vor Ort und gleichzeitig die Ausrichtung an den 17 Zielen der
                                                                                                                                 Agenda 2030. In fünf Arbeitskreisen wurden Leitziele, Projektideen und
                                                                                                                                 Maßnahmenvorschläge in enger Abstimmung mit den Kreistagsfraktionen
                                                                                                                                 erarbeitet.

                                                                                                                                 Nach gut zwei Jahren intensiver Arbeit hat der Kreistag im Juli 2018 das
                                                                                                                                 neue Landkreis-Leitbild einstimmig verabschiedet. Ein Nachhaltigkeitsrat
                                                                                                                                 begleitet seither den Transformationsprozess zur postfossilen Gesellschaft
                                                                                                                                 und fördert den Dialog zur nachhaltigen Entwicklung. Bildungsmanage-
                                                                                                                                 ment und Regionalmanagement des Landkreises übernahmen die Ko-
                                                                                                                                 ordination und sind Anlaufstelle für alle inhaltlichen, strukturellen und
                                                                                                                                 partizipativen Fragestellungen. Inzwischen hat die Phase der Umsetzung
                                               Leitbild-Klausurtagung mit Kreistagsfraktionen; Foto: Landkreis Amberg-Sulzbach   der im Leitbild erarbeiteten Ziele und Schwerpunkte begonnen. Eine ent-

                                                                                                                                                                             ANU Rundbrief 3/2019             6
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
scheidende Rolle wird dabei spielen, wie gut es               sie (mit Hilfe der sogenannten SMART-Metho-
                                               gelingt, die Agenda 2030 in den Gemeinden zu                  de) stets überprüfbar sind – und es gibt eine
                                               „ver-ORT-en“. Ein behutsames Vorgehen (wir                    Leitbildversion in einfacher Sprache.
                                               unterscheiden zwischen „Experten-, „Könner-“
                                               und „Kennerkommen“) erleichtert es, Bürger-                   Für seinen ganzheitlichen und alle Akteure von
                                               meister und kommunale Parlamente ins Boot                     Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung glei-
                                               zu nehmen; denn so gibt es - zumindest in der                 chermaßen einbeziehenden „Amberg-Sulzba-
                                               öffentlichen Wahrnehmung - keine Verlierer und                cher Weg vom Aktionsmosaik zur nachhaltigen
                                               Gewinner.                                                     Netzwerklandschaft“ erhielt der Landkreis Am-
                                                                                                             berg-Sulzbach als einer von fünf bayerischen
                                               Bei einer Nachhaltigkeitskonferenz konnten im                 Projektträgern den Preis „Projekt Nachhaltigkeit
                                               November 2018 in einem interaktiven Format                    2018“ von RENN.süd in Kooperation mit dem
                                               mit Talkrunden und einem Wandelplenum Bür-                    Rat für Nachhaltige Entwicklung.

                                                                                                                                                                                                         Foto ANU Bayern
                                               gerinnen und Bürger, Gemeinden, Vereine und
                                               Verbände das fertiggestellte Leitbild kennenler- Kontakt und Infos:
                                               nen und gemeinsam überlegen, wie der Nachhal- Manfred Lehner
                                               tigkeitsprozess im Landkreis konkret aussehen manfred.lehner@asamnet.de
                                                                                                                                                                        Zum Autor des Beitrags:
                                               kann. Dazu gehörte auch die Vorstellung eines www.deinezukunft-as.de
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                               vom Kreistag finanzierten
                                                                                                                                                                        Manfred Lehner studierte
                                               Förderprogramms, das
                                                                                                                                                                        Diplom-Pädagogik und
                                               möglichst viele Akteure
                                                                                                                                                                        Politikwissenschaften an der
                                               vor Ort motivieren soll,
                                                                                                                                                                        Universität Regensburg. Von
                                               eigene Projekte, die den
                                                                                                                                                                        1994 bis zu seinem Ruhe-
                                               Leitbildzielen    entspre-
                                                                                                                                                                        stand Ende 2018 leitete er die
                                               chen, einzureichen. Der
                                                                                                                                                                        Volkshochschule des Land-
                                               Nachhaltigkeitsrat bezieht
                                                                                                                                                                        kreises Amberg-Sulzbach und
                                               im Übrigen gezielt junge
                                                                                                                                                                        moderierte in dieser Funktion
                                               Akteure aus Zivilgesell-
                                                                                                                                                                        ab 1998 im Auftrag der
                                               schaft und Verwaltung
                                                                                                                                                                        Landkreis-Verwaltung und
                                               mit ein, um das Leitbild
                                                                                                                                                                        des Kreistags den Agenda
                                               „auf die Straße und in
                                                                                                                                                                        21-Prozess bzw. ab 2015 die
                                               die sozialen Medien“ zu
                                                                                                                                                                        Umsetzung der Agenda 2030
                                               bringen. Die Inhalte des
                                                                           Konstituierende Sitzung des Nachhaltigkeitsrats mit Unterzeichnung der Konstitutierungsur-   im Landkreis mit seinen
                                               Nachhaltigkeitsprozesses kunde durch den stellvertretenden Landrat Hans Kummert und die Mitglieder des Nachhaltig-
                                                                                                                                                                        27 Gemeinden.
                                               sind so formuliert, dass keitsrats; Foto: Landkreis Amberg-Sulzbach
                                                                                                                                                                                          ANU Rundbrief 3/2019             7
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Bildung für nachhaltige Entwicklung in München vernetzen                                das Netzwerk. Zweimal jährlich bieten wir Netzwerk-Treffen
                                               und verankern                                                                           zu innovativen Themen der BNE mit neuen Impulsen und ei-
                                                                                                                                       nem moderierten Austausch für Gleichgesinnte. Das Dossier Bildung für
                                               Von Steffi Kreuzinger, Ökoprojekt MobilSpiel e.V.                                       nachhaltige Entwicklung veröffentlicht Impulse zur BNE und regelmäßige
                                                                                                                                       Rundmails informieren über aktuelle Fort- und Weiterbildungen, neue Ma-
                                                                                                             Der von vielen Seiten     terialien und Aktionen.
                                                                                                             geforderte Wandel zu
                                                                                                             einer zukunftsfähigen,    BNE braucht „Kümmerer“, die Lobbyarbeit betreiben und sich für Struktu-
                                                                                                             klimagerechten     Ent-   ren einsetzen. Die „Akteursplattform BNE“, eine Arbeitsgruppe aus knapp
                                                                                                             wicklung erfordert Bil-   20 BNE-Akteur*innen aus Umweltstationen, Initiativen und Verbänden,
                                                                                                             dungsprozesse auf vie-    dient der gemeinsamen Weiterentwicklung der Anbieter von Bildung für
                                                                                                             len Ebenen: Kinder und    nachhaltige Entwicklung mit jungen Menschen und Multiplikator*innen in
                                                                                                             Jugendliche sollen von    und um München. Die Akteursplattform hat 2018 den Bedarf nach kontinu-
                                                                                                             klein an und kontinu-     ierlicher BNE für alle Münchner Kinder und Jugendlichen in einem offenen
                                                                                                             ierlich mit Nachhaltig-   Brief an den Oberbürgermeister der LH München zum Ausdruck gebracht.
                                                                                                             keitsthemen in Kontakt    Die Handlungsbedarfe zur Verankerung von BNE sind eingeflossen in MIN,
                                                                                                             kommen, Multiplika-       Münchner Initiative Nachhaltigkeit, deren Ziel die Erarbeitung einer Nach-
                                                                                                             tor*innen und Lehrkräf-   haltigkeitsstrategie für die gesamte Stadt in Zusammenarbeit von Verwal-
Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen

                                                                                                             te brauchen Unterstüt-    tung und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ist. Auch von Seiten der
                                               Kinder sind für Klimaschutz aktiv – auch auf der Projektbörse zung und Anregungen       Verwaltung gibt es, u.a. dank der steten Lobbyarbeit der BNE-Akteur*in-
                                               der BNE-Akteur*innen; Foto Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
                                                                                                             für ihre Bildungsarbeit   nen und Netzwerke, Bemühungen, Bildung für nachhaltige Entwicklung zu
                                               und Bildungseinrichtungen haben Entwicklungsbedarf in Richtung nach-                    verankern und in die Breite zu tragen: Der Münchner Stadtrat hat beschlos-
                                               haltige Lernorte. Wie können wir als Akteur*innen einer Bildung für nach-               sen, dass bis 2022 das Umwelt- gemeinsam mit dem Bildungsreferat in
                                               haltige Entwicklung diese Prozesse unterstützen? In München vernetzen                   einem partizipativen Prozess eine BNE-Konzeption für alle Bildungsberei-
                                               sich außerschulische Bildungsakteur*innen und agieren seit 1987 als                     che erarbeitet sollen – aus der die Expertise der BNE-Akteur*innen nicht
                                               Netzwerk Umweltbildung/BNE. Im Netzwerk tauschen sich die Kolleg*in-                    wegzudenken ist!
                                               nen aus Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globalem Lernen in und
                                               um München aus und qualifizieren ihre Bildungsangebote. Das Netzwerk                    Kontakt und Infos:
                                               ist offen für Umweltbildner*innen, pädagogische Fachkräfte aus Kinder-                  Steffi Kreuzinger
                                               und Jugendarbeit, Kindertagesstätten, Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen aus                 Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
                                               der Verwaltung, Aktive in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ziel                 Welserstr. 23, 81373 München
                                               ist es, durch gegenseitiges Kennenlernen, qualifizierten Fachaustausch,                 Tel. 089 7696025
                                               Perspektivenwechsel und Vernetzung Bildung für nachhaltige Entwicklung                  steffi.kreuzinger@mobilspiel.de
                                               in der Bildungsarbeit vor Ort sowie in der Stadtgesellschaft zu verankern.              www.oekoprojekt-mobilspiel.de/netzwerk/netzwerk-bne
                                               Ökoprojekt MobilSpiel e.V., eine anerkannte Umweltstation, koordiniert
                                                                                                                                                                                   ANU Rundbrief 3/2019             8
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Kooperationsprojekte
                       „Alle Vögel sind schon da“ ist nun ein offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
                       Von Kathrin Lichtenauer, Landesbund für Vogelschutz                                     Die Auszeichnungsveranstaltung fand am 23. September im
                                                                                                               AWO-Pflegeheim Petersgmünd unter großer Anteilnahme der Heimbewoh-
                       Die Präventionsmaßnahme „Alle Vögel sind schon da“ des Landesbund                       ner*innen statt. Geladene Gäste, Heimleitung und -personal und vor allem auch
                       für Vogelschutz wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische                 die Senior*innen freuten sich über die lobenden Worte anlässlich der Würdi-
                                                                                          Vielfalt im Rahmen   gung. Von einer „Wohlfühlveranstaltung“ war die Rede, und dass es mit diesem
                                                                                          des Sonderwett-      Projekt gelungen ist, eine positive überregionale Berichterstattung im Bereich
                                                                                          bewerbs „Soziale     Pflege zu platzieren (gegenüber den oft negativen Schlagzeilen aus diesem Sek-
                                                                                          Natur – Natur für    tor). Sowohl der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer wie auch Prof. Bauer in
                                                                                          alle“ ausgezeich-    seiner Laudatio gingen auf ihre persönlichen Erlebnisse mit der Vogelbeobach-
                                                                                          net. Die Würdi-      tung ein, mit den eigenen Eltern oder der Futterstation vor dem Essplatz in der
                                                                                          gung nahm Prof.      Küche. Das zeigt, dass das Projekt tatsächlich sehr viele Menschen auf einer
                                                                                          (Univ. Lima) Dr.     ganz persönlichen Ebene berührt und Verbindungen zum eigenen Erleben her-
                                                                                          Peter Bauer, MdL,    stellt. Und das ist auch der Punkt, warum die Präventionsmaßnahme in den Pfle-
                                                                                          Patienten-     und   geeinrichtungen eine so positive Wirkung hat. Dabei geht es um viel mehr als um
                                                                                          Pflegebeauftragter   das Aufstellen einer Futterstation. Mitarbeiter*innen haben sich begeistert, mit
                                                                                          der Bayerischen      Info- und Bildmaterialien wird das Vogelthema in die Beschäftigungsangebote
                                                                                          Staatsregierung,     integriert und an dem Vogelfenster entwickelt sich ein Treffpunkt, wo gemeinsam
                                                                                          vor. Die Auszeich-   den Vögeln zugesehen werden kann. So lassen sich die Ziele einer verbesserten
                       Überreichung der Urkunde durch Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, nung wird vorbild-   Mobilität, der Förderung der kognitiven Ressourcen sowie eine allgemeine Stei-
                       MdL, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staats-
                       aregierung (2.vr); Foto: LBV/Tschapka                              lichen Projekten     gerung des Wohlbefindens auf vielfältige Weise umsetzen.
                                                                                          verliehen, die mit
                       ihren Aktivitäten auf die Chancen aufmerksam machen, die die Natur mit                  Kontakt und Infos:
                       ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.                       Kathrin Lichtenauer,                   Mitmachen ist im nächsten Jahr noch
                                                                                                               Landesbund für Vogelschutz             möglich, Bewerbungen erfolgen bitte
                                                                                                               allevoegel@lbv.de                      über www.lbv.de/allevoegel.
Kooperationsprojekte

                                                                                                                                                               ANU Rundbrief 3/2019               9
Umweltbildung / BNE in Bayern - Schwerpunkt: BNE in Kommunen und Landkreisen - Aktuelles zur - ANU Bayern
Fortbildung: Endlich Wachstum - Wirtschaftswachstum.Grenzen.Alternativen

                       Von Joachim Schneider, Umweltbildungsstätte Oberelsbach und ANU Bayern e.V.

                       Vom 09. Dezember, 11 Uhr bis 10. Dezember,                                                       Zum Anmelden klicken Sie bitte
                       17 Uhr findet in der Umweltbildungsstätte Obe-     Inhalte sind ausgewählte Methoden für die     hier auf Anmeldeformular
                       relsbach das Seminar „Endlich Wachstum –           Bildungsarbeit zu den Fragen:
                       Wirtschaftswachstum.Grenzen.Alternativen“ zu       •	Was wächst, wenn die Wirtschaft wächst?
                       Methoden der Umweltbildung und Bildung für            Die ökonomische Dimension
                       nachhaltige Entwicklung mit Jugendlichen und                                                     Kontakt und Infos:
                                                                          •	Unbegrenztes Wachstum auf einem begrenz-
                       (jungen) Erwachsenen statt.                                                                      Dr. Joachim Schneider
                                                                             ten Planeten? Die ökologische Dimension
                                                                          •	Hält Wachstum, was es verspricht?          Umweltbildungsstätte Oberelsbach
                       Wirtschaftswachstum ist das vorherrschende                                                       Auweg 1, 97656 Oberelsbach
                                                                             Die soziale Dimension
                       Prinzip der Zukunftssicherung in unserer Ge-                                                     Tel. 09774 858055-0
                       sellschaft. Es prägt maßgeblich unser Denken       • Wachstum weltweit? Die globale Dimension
                                                                                                                        joachim.schneider@rhoeniversum.de
                       und Handeln. Dabei durchdringt der materielle      •	Können wir auch anders? Perspektiven und
                                                                                                                        www.rhoeniversum.de
                       Konsum viele unserer Lebensbereiche. Doch es          Alternativen
                       sind durchaus Zweifel angebracht, ob diese Ver-    Referent*innen:
                       bindung von Wachstum, Wohlstand und Glück                                                        Das Seminar findet statt in Kooperation von:
                                                                          •	Nadine Kaufmann
                       so richtig ist. Zumal immer deutlicher die Aus-
                                                                             (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
                       wirkungen von sozialen Ungerechtigkeiten, Kli-
                       mawandel und zur Neige gehenden Ressourcen         •	Max Frauenlob
                       in Erscheinung treten.                                (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
                                                                          Veranstalter und Kursleitung:
                       In dieser praxisbezogenen Fortbildung mit den      • Dr. Joachim Schneider (Rhöniversum)
                       Referent*innen des „Konzeptwerk Neue Ökono-
                                                                          • Martin Ladach (Bergwaldprojekt)
                       mie“ werden entlang des Methodenhefts „End-
                       lich Wachstum“ Methoden für die schulische         Kursgebühr:
                       und außerschulische Bildungsarbeit vorgestellt     •	mit Vollpension im Einzelzimmer 189,- €
Kooperationsprojekte

                       und erprobt, die eine Auseinandersetzung mit          (Frühbucher bis 15.09.19: 169,-€)
                       Wirtschaft, Wachstum und Alternativen aus dem      •	mit Vollpension im Doppelzimmer 139,- €
                       Bereich Postwachstum ermöglichen.                     (Frühbucher bis 15.09.19: 119,-€)
                                                                          •	Tagesgast mit Verpflegung 119,- €
                       Das Seminar findet in Kooperation mit der ANU
                                                                             (Frühbucher bis 15.09.19: 99,-€)
                       Bayern e.V. statt

                                                                                                                                          ANU Rundbrief 3/2019         10
Tagung „Handeln für den Wandel!“ gab Impulse für eine Transformation zur Nachhaltigkeit
                       Von Marion Loewenfeld, ANU Bayern e.V.                         te anhand der Ausstellerliste Prioritäten setzen.              nachhaltige Entwicklung engagieren,
                                                                                      Vertiefen konnte man inhaltliche Schwerpunkte                  mit dem Preis „Projekt Nachhaltigkeit 2019“
                       Die 3. Bayerische Nachhaltigkeitstagung „Han-                  in sieben Foren.                                               des Rats für Nachhaltige Entwicklung ausge-
                       deln für den Wandel!“ konnte ihre Intension,                   Am Stand der ANU Bayern informierten Carina                    zeichnet. Darunter auch die Münchner Initiative
                       nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebe-                    Aydin, finep, und Dr. Joachim Schneider, Vor-                  Nachhaltigkeit (MIN), die in einem Partizipati-
                       ne in Bayern verstärken, mit rund 200 Teilneh-                 standsmitglied der ANU Bayern e.V., über das                   onsprozess und unter Einbeziehung von Politik,
                       mer*innen und dreißig Aussteller*innen in der                  gemeinsame Projekt Umweltbildung interkultu-                   Verwaltung und Bürgergesellschaft in München
                       Stadthalle in Fürth durch einen lebhaften Aus-                 rell (ub:ikul). Auf besonderes Interesse stieß da-             eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln möch-
                       tausch der Akteure mit Erfolg umsetzen. Die Ta-                bei der Methodenkoffer von finep, der zahlreiche               te. Für MIN nahmen Katharina Habersbrunner,
                       gung von RENN.süd und dem Zentrum für nach-                    sehr anschauliche Materialien für casual learnig               Women Engaged for a Common Future (WECF)
                       haltige Kommunalentwicklung in Bayern wurde                    (Lernen im Vorbeigehen) beinhaltet. Anhand                     und Thomas Ködepeter, Ökologische Akademie
                       von 15 Kooperationspartnern unterstützt.                       von Fotos auf der Bildersäule war der Einsatz                  e.V., Linden (ÖAL) die Auszeichnung entgegen.
                       Die Formate „Blitzlicht“, gefolgt von kurzen,                  der Methoden anschaulich dargestellt.                          Infos unter www.m-i-n.net.
                       engagiert vorgetragenen Impulsdialogen mit an-                 Hep Monatzeder, MdL B90/Die Grünen, und sei-
                       schließender Podiums- und Plenumsdiskussion                    ne Faktionsmitarbeiterin Ana Krmek besuchten                   Kontakt und Infos:
                       erwiesen sich als anregend und kurzweilig mit                  den Stand der ANU Bayern und warben für eine                   ANU Bayern, Joachim.schneider@anu.de
                       guter Beteiligung des Tagungspublikums. Eine                   Nachhaltigkeitstagung im April nächsten Jahres.                www.umweltbildung-bayern.de
                       kleine Herausforderung war es, sich am Zu-                     Am Vorabend der Tagung wurden 10 Projekte                      finep,
                       kunftsmarkt mit 30 Ständen in der zur Verfügung                und Initiativen aus Bayern und Baden-Württem-                  forum für internationale entwicklung + planung
                       stehenden Zeit zu informieren, aber man konn-                  berg, die sich innovativ und vielfältig für eine               carina.aydin@finep.org · www.finep.org
Kooperationsprojekte

                       Carina Aydin, finep, (l) und Joachim Schneider, ANU Bayern,    Joachim Schneider, Vorstandsmitglied der ANU Bayern e.V., am   Katharina Habersbrunner (WECF) und Thomas Ködepeter (ÖAL),
                       stellen auf der Tagung „Handeln für den Wandel“ das Koopera-   ANU-Stand im Gespräch mit Hep Monatzeder (MdL) und Ana         nehmen für die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) die
                       tionsprojekt „Umweltbildung interkulturell“ vor.               Krmek, beide B90/Die Grünen; alle Fotos Marion Loewenfeld      Auszeichnung „Projekt Nachhaltigkeit 2019“ entgegen.

                                                                                                                                                                              ANU Rundbrief 3/2019                 11
Neues von ANU-Mitgliedern

                             „Vernetzt fetzt“: Engagierte junge Menschen bündeln                                      Am Sonntag fand das Forum dann seinen Höhepunkt. In ei-
                             Erfahrungen und Ideen bei Projektschmiede in der Rhön                                    ner Projektschmiede hatten die engagierten Jugendlichen ihre
                                                                                                                      Erfahrungen aus den vergangenen beiden Tagen in konkre-
                             Von Anna-Lena Bieneck, UNESCO-Biosphärenreservat Rhön                                    te Konzepte einfließen lassen. Ergebnis waren sechs kreativ dargestellte
                                                                                                                      Projektideen, die die Teilnehmer*innen am Sonntagabend nicht nur ihren
                             Unter dem Motto „nachhaltig leben und wirtschaften“ haben sich vom 6.                    Betreuer*innen, sondern zahlreichen Ehrengästen präsentierten.
                             bis 9. September 2019 junge Menschen aus Biosphärenregionen in ganz                      Mit dem ersten Preis wurde das Projekt „Vernetzt fetzt!“ ausgezeichnet, das
                             Deutschland und aus Österreich in der Umweltbildungsstätte in Oberels-                   den kontinuierlichen persönlichen und digitalen Austausch junger Menschen
                             bach getroffen. Beim ersten deutschsprachigen MAB Jugendforum für das                    aus verschiedenen Biosphärenreservaten vorsieht. Michael Heugel, Vorsit-
                             UNESCO-Pro-                                                                                                                                                zender des MAB-Na-
                             gramm „Der                                                                                                                                                 tionalkomitees, zeigte
                             Mensch und                                                                                                                                                 sich begeistert vom
                             die Biosphäre“                                                                                                                                             Engagement der Teil-
                             (MAB), haben                                                                                                                                               nehmer*innen               und
                             sie ihre Erfah-                                                                                                                                            der gelungenen Ver-
                             rungen      und                                                                                                                                            anstaltung: „Für die
                             Visionen nicht                                                                                                                                             We i t e r e n t w i c k l u n g
                             nur unterei-                                                                                                                                               von        Biosphärenre-
                             nander, son-                                                                                                                                               servaten ist die Per-
                             dern auch mit                                                                                                                                              spektive von jungen
                             erfolgreichen                                                                                                                                              Menschen überaus
                             Betrieben in                                                                                                                                               wertvoll. Die entwi-
                                              Die Teilnehmer*innen, ihre Betreuer*innen und Ehrengäste freuten sich   In einer Projektschmiede sind sechs kreative Konzepte entstanden;
                             der Rhön aus- über die gelungene Veranstaltung; Foto: Anna-Lena Bieneck                  Foto: Anand Anders                                                ckelten Projektide-
                             getauscht.                                                                                                                                                 en zeigen, dass die
                             Wie gelingt regionale Wertschöpfung? Wie groß ist unser Ökologischer                     nächste Generation von Verantwortungsträgerinnen und -trägern große
                             Fußabdruck? Wie können Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam er-                      Stärken im Netzwerkdenken hat und enorme Kreativität einbringt.“
Neues von ANU -Mitgliedern

                             folgreich sein? Vier Tage lang haben die 27 Teilnehmer*innen aus un-                     Das MAB Jugendforum wurde anlässlich des 40-jährigen Bestehens von
                             terschiedlichen Biosphärenregionen – von Rügen über das Wattenmeer,                      deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten durchgeführt.
                             den Thüringer Wald und die Rhön bis zu den Kärntner Nockbergen – ein
                             vielseitiges und partizipativ ausgerichtetes Programm zum Thema „nach-                   Kontakt und Infos:
                             haltig leben und wirtschaften in Biosphärenreservaten“ erlebt. Auf der Ta-               Dr. Joachim Schneider
                             gesordnung standen zahlreiche Besuche bei Menschen vor Ort, die die                      Umweltbildungsstätte Oberelsbach
                             nachhaltige Entwicklung der Region prägen, Workshops zu Fachthemen                       Auweg 1, 97656 Oberelsbach
                             sowie Exkursionen zu landschaftlichen Highlights des UNESCO-Biosphä-                     Tel. 09774 858055-0,
                             renreservats Rhön.                                                                       www.rhoeniversum.de
                                                                                                                                                                                 ANU Rundbrief 3/2019                      12
Vernetzungs- und Strategietreffen „Ernährung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE):
                             Gemeinsam die UN-Ziele (SDGs) erreichen!“, 03.09.2019, Bonn im Rahmen der Bonner Ernährungstage
                             Kurzbericht der einladenden Institutionen                                                                                                sichts von Klimawan-
                                                                                                                                                                      del und Artensterben
                             Zum Hintergrund: Bei der Präkonferenz „Agen-                                                                                             sowie Armut, Hunger
                             da 2030: Ernährungsstrategien in Deutschland                                                                                             und      Flüchtlingsströ-
                             und weltweit“, die am 19.03.2019 in Gießen                                                                                               men immer größer. Da-
                             anlässlich des Wissenschaftlichen Kongresses                                                                                             her ist es notwendig,
                             der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.                                                                                            dass sich Akteure aus
                             (DGE) stattfand, lautete eine der Handlungs-                                                                                             dem Bereich Ernährung
                             empfehlungen, die Nachhaltigkeit in der Ernäh-                                                                                           und BNE miteinander
                             rung stärker zu verfolgen. Dieser Impuls wurde                                                                                           vernetzen und ein ge-
                             zu einem Vernetzungs- und Strategietreffen am                                                                                            meinsames Vorgehen
                             03.09.2019 im Rahmen der Bonner Ernährungs-                                                                                              mit hoher Intensität
                             tage weiterentwickelt. Vertreter*innen folgender                                                                                         anstreben. Ein Ziel ist
                             Institutionen im Bereich Ernährung und Haus-       genannten Bereiche und bekundeten damit ihr                   ferner, die Ernährung in der öffentlich geführten
                             halt luden zu der Veranstaltung ein:               Interesse an einer Zusammenarbeit.                            Nachhaltigkeitsdiskussion besser sichtbar zu
                             •	Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung e.V.                                                                      machen. Kontakt (auch für weitere Interessierte):
                                (AGNE)                                          Zu folgender Kernfrage fand ein erster Aus-                   Dr. Andrea Lambeck, a.lambeck@vdoe.de.
                             • BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE)        tausch und ein Brainstorming statt: Wie können
                             • Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)               Ernährungsfachkräfte und Akteure der Bildung                  Karl von Koerber hat diese Tagung zusammen
                             •	Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.        für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Hoch-                 mit den weiteren einladenden Institutionen initi-
                             •	Verband der Diätassistenten –                   schulen ihre Potenziale gemeinsam nutzen, um                  iert und den ANU Bundesverband als Partner zu
                                Deutscher Bundesverband e.V. (VDD).             die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Ent-              diesem Treffen geholt, um BNE bei den Instituti-
                                                                                wicklung (SDGs) zu unterstützen?                              onen im Bereich Ernährung und Haushalt stärker
Neues von ANU -Mitgliedern

                             Der engere Kreis dieser Institutionen wurde er-    Darunter sind die Ziele „1. Keine Armut“, „2.                 zu verankern.
                             weitert um die Akteure, die in der Bildung für     Kein Hunger“, „3. Gesundheit & Wohlergehen“,
                             nachhaltige Entwicklung, Verbraucherbildung,       „6. Sauberes Wasser“ und „13. Klimaschutz“                                           Weitere Infos:
                             entwicklungspolitischen Bildung oder Umwelt-       (sustainabledevelopment.un.org).                                                     Dr. Karl von Koerber
                             bildung tätig sind. Auch die Hochschulen, die                                                                                           Arbeitsgruppe
                             sich mit Nachhaltiger Ernährung beschäftigen,      Diese Frage wird im weiteren Prozess bearbei-                                        Nachhaltige Ernährung e.V.
                             wurden zu diesem Vernetzungs- und Strategie-       tet werden. Die für die Umsetzung der Agenda                                         Tel. 089 65102131,
                             treffen eingeladen. Aufgrund erfreulich hoher      2030 vorgesehene Zeit beträgt nur noch gut         Foto: privat                      koerber@nachhaltigeernaehrung.de
                             Resonanz trafen sich rund 50 Expert*innen der      zehn Jahre und die Dringlichkeit wird ange-                                          www.nachhaltigeernaehrung.de

                                                                                                                                                                  ANU Rundbrief 3/2019                  13
Schulgartenwettbewerb: Ideenreichtum trifft Engagement

                            von Dr. Christian Stierstorfer, LBV-Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern

                            Der Landesbund für Vogelschutz in Bay-           ein Bewusstsein für die Natur.“ Dr. Norbert
                            ern e. V. (LBV) konnte auch im Schuljahr         Schäffer, LBV-Vorsitzender, sagte: „Wenn in
                            2018/19 Kinder, Jugendliche und Lehr-            unseren Hausgärten oder auch öffentlichen                      Bienenhaltung am
                            kräfte an Bayerns Schulen dazu begeistern,       Grünflächen wenigstens einige der großar-                      Turmair-Gymnasium in
                                                                                                                                            Straubing/Niederbayern,
                            ihre Schulgärten vorzustellen. Gefördert         tigen Ideen aus den Schulgärten umgesetzt                      das den ersten Preis in
                            wurde der Wettbewerb durch das Bayeri-           würden, wäre das ein riesiger Schritt hin zu                   der Kategorie „Weiter-
                                                                                                                                            führende Schulen“
                            sche Staatsministerium für Umwelt und            mehr Natur rund um uns.“                                       erhielt; Foto: Carola
                            Verbraucherschutz, unterstützt vom Bayeri-       Kletterparcours und entsiegelte Flächen                        Pannermayr

                            schen Staatsministerium für Unterricht und       gehörten ebenso zum Repertoire der teil-                       Das Sonderpädagogische
                            Kultus. Auch der Bayerische Landesverband        nehmenden Schulen, wie Hühnerstall, Ge-                        Förderzentrum Bad Tölz
                            für Gartenbau und Landespflege sowie der         wächshaus und schuleigene Bienenhaltung.                       erhielt den ersten Preis
                                                                                                                                            in der Kategorie „Grund-
                            Verband der Kreisfachberater für Garten-         Weitere Themen waren nachwachsende                             und Förderschulen“. Das
                                                                                                                                            Foto zeigt u.a. den Baye-
                            kultur und Landespflege waren als Koope-         Rohstoffe, selbst erzeugtes Obst und Gemü-                     rischen Umweltminister
                            rationspartner mit dabei. 119 Schulen aller      se, Ernährung und Nachhaltigkeit. Deshalb                      Thorsten Glauber (ganz
                                                                                                                                            rechts), den Vorsitzenden
                            Schularten haben teilgenommen. Das The-          hob auch der Präsident vom Bayerischen                         des Landesbundes für
                            men- und Aktionsspektrum der Gewinner-           Landesverband für Gartenbau und Landes-                        Vogelschutz Dr. Norbert
                                                                                                                                            Schäffer (ganz links), und
                            schulen umfasste alles, was derzeit in der       pflege, Wolfram Vaitl, die Bedeutung der                       den Präsidenten des Bay-
                            Öffentlichkeit intensiv diskutiert und bewor-    Schulgärten in Bezug zur Artenvielfalt und                     erischen Landesverban-
                                                                                                                                            des für Gartenbau und
                            ben wird, um unsere Lebensgrundlagen zu          der Stärkung der Bildung für nachhaltige                       Landespflege (zweiter
                            erhalten.                                        Entwicklung hervor.                                            von links); Foto: LBV

                            Thorsten Glauber, Staatsminister für Umwelt
                            und Verbraucherschutz, zeigte sich beein-        Kontakt und Infos:
                            druckt von den Schulen. Bei der Preisverlei-     Marie Radicke, Ansprechpartnerin beim LBV
Neues von ANU-Mitgliedern

                            hung im Juli 2019 sagte er: „Ich gratuliere      Landesgeschäftsstelle, Eisvogelweg 1
                            den Gewinnern des Schulgarten-Wettbe-            91161 Hilpoltstein
                            werbs, die Schüler und Schülerinnen haben        schulgarten@lbv.de                                             Die Montessori-Schule
                                                                                                                                            Eberharting teilte sich
                            mit viel Engagement Beeindruckendes ge-          www.lbv.de/schulgarten                                         mit dem Förderzentrum
                                                                                                                                            Bad Tölz den ersten Preis
                            leistet. Ich bin begeistert von der Fülle und                                                                   in der Kategorie „Grund-
                            Vielfalt ihrer Ideen. Schulgärten sind wert-                                                                    und Förderschulen“ mit
                                                                                                                                            ihren Aktivitäten im
                            volle Lernorte für Kinder und Jugendliche.                                                                      Rahmen ihres „Erdkinder-
                            Sie lernen dort mit der Natur und entwickeln                                                                    Projektes“;
                                                                                                                                            Foto: Noah Rusch

                                                                                                                            ANU Rundbrief 3/2019                         14
Zertifizierungsprogramm „el mundo“:                                                 Die Module 1, 3, 4 & 5 schließen mit jeweils einer Prüfung ab.
                            BNE im Lehramt an der LMU                                                           In Modul 2 gibt es je eine Prüfung pro Vorlesung (Natur- &
                                                                                                                Geisteswissenschaften).
                            Von Marion Loewenfeld, ANU Bayern e.V.                                              Ökoprojekt MobilSpiel e.V. entwickelt zusammen mit dem Nord Süd Forum
                                                                                                                München e.V. und Commit e.V. ein Konzept für begleitende Praxisangebo-
                                                                                         Die     außerschuli-   te. Die Studierenden werden dabei Methoden aus dem Bereich der Bildung
                                                                                         sche Bildung fordert   für nachhaltige Entwicklung und des Globalen Lernens kennenlernen und
                                                                                         seit langem, dass      selbst erproben. Sie erfahren, wie die außerschulischen Lernpartner eine
                                                                                         an der Universität     ganzheitliche, an den SDGs und der Agenda 2030 orientierte Projektarbeit
                                                                                         Bildung für nach-      mit Schüler*innen konzipieren und durchführen. Auch die Umweltstation
                                                                                         haltige Entwicklung    Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck ist ein von der UNESCO ausge-
                                                                                         in den Lehramts-       zeichneter Lernort der BNE mit Schulen, wo Studierende der LMU be-
                                                                                         studiengängen          reits seit vielen Jahren – bislang ohne Zertifizierung – Methoden für ihre
                                                                                         vermittelt wird. An    BNE-Arbeit im Unterricht erproben und reflektieren. Ein Schwerpunkt liegt
                                                                                         der Ludwig-Maxi-       im NEZ neben Kooperationsübungen auf Bewusstseins- und Gesprächs-
                            Neue BNE-Methoden: Gruppenübung, die Welt in Balance halten; milians-Universität    fördernden Methoden wie z.B. das Philosophieren über Zukunftsfragen.
                            Foto: Ökoprojekt MobilSpiel
                                                                                         München (LMU) ist      Die LMU reagiert mit ihrem Zertifizierungsprogramm el mundo auf die
                            es nun soweit: Zum kommenden Wintersemester 2019/2020 bietet sie erst-              Anfragen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die eine Veranke-
                            mals das studienbegleitende Zertifizierungsprogramm „el mundo: Bildung              rung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe
                            für nachhaltige Entwicklung im Lehramt“ an und zwar in Kooperation mit              betrachten. Die LMU ist mit diesem Projekt auch im Netzwerk Hochschule
                            außerschulischen Partnern der BNE. Es richtet sich an Lehramtsstudierende           & Nachhaltigkeit Bayern vertreten.
                            aller Fächer und Schularten. Mit dem Programm sollen Studierende für As-
                            pekte der Nachhaltigkeit in Schulunterricht und Schulbetrieb sensibilisiert         Infos und Kontakt:
                            werden. Externe Partner sind u.a. die Umweltstationen NEZ Burg Schwaneck            Ludwig-Maximilians-Universität München
                            und Ökoprojekt MobilSpiel e.V.                                                      Department für Geographie
                                                                                                                Dr. Christian Hoiß (Koordinator), christian.hoiss@lmu.de
Neues von ANU-Mitgliedern

                            Der Studienverlauf gliedert sich in 5 Module. Die Module setzen sich je             www.elmundo.lehrerbildung-at-lmu.mzl.uni-muenchen.de
                            nach inhaltlicher Gestaltung aus Seminaren oder Vorlesungen zusammen,
                            die thematisch aufeinander aufbauen:                                                Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
                            • Grundlagen Bildung für nachhaltige Entwicklung                                    Steffi Kreuzinger, steffi.kreuzinger@mobilspiel.de
                            • Theoretische Grundlagen der Nachhaltigkeit                                        www.oekoprojekt-mobilspiel.de
                            • Im Dialog: Schule als nachhaltiger Betrieb
                            • Thematische Vertiefung von Konzepten der Nachhaltigkeit                           Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck
                            • Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fachunterricht                             Anke Schlehufer, a.schlehufer@kjr-ml.de
                                                                                                                www.naturerlebniszentrum.org
                                                                                                                                                             ANU Rundbrief 3/2019            15
Aus der Arbeit der ANU Fachgruppen

                                     Entwicklung von bedeutenden                        Zur Veranschaulichung der im BayBEP explizit           Kontakt und Infos:
                                     BNE-Bausteinen für den Bayerischen                 aufgelisteten Bildungsbereiche dienten Fotokar-        Christiane Weller,
                                     Erziehungs- und Bildungsplan                       ten. Die dort genannten Querschnittsbereiche           Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
                                                                                        zum Kapitel 7.7 Umwelt sind Werteorientierung          Tel. 089 76991725,
                                     Von Monika Nagl, LVB und ANU Bayern e.V.           + Religiosität, Naturwissenschaften + Technik,         christiane.weller@mobilspiel.de
                                                                                        Ästhetik, Kunst + Kultur, Bewegung, Gesundheit
                                     Unter dem Motto „Die Bayerischen Kinderta-         und Partizipation.                                     Monika Nagl,
                                     geseinrichtungen als Keimzelle für BNE“ trafen                                                            Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
                                     sich 14 Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen      Nun ging es im „Schreibgespräch“ an vier Pla-          Tel. 09174 4775-7244
                                     Tätigkeitsbereichen zum Treffen der ANU Fach-      katen mit jeweils einer konkreten Fragestellung        monika.nagl@lbv.de
                                     gruppe. Als Anregung von Claudia Goesmann,         um BNE-Prinzipien und Weiterentwicklungside-           www.umweltbildung-bayern.de/
                                     Ansprechpartnerin für BNE im Staatsinstitut für    en für den BayBEP. Die Ergebnisse aus den ver-         fachgruppe-bne-elementarbereich.html
                                     Frühpädagogik (IFP), konnten bereits im Vorfeld    schiedenen Gruppen wurden im Plenum vorge-
                                     des Treffens Fragen zur möglichen Implementie-     stellt und Claudia Goesmann, IFP, mitgegeben,
                                     rung von BNE im neu gestalteten Bayerischen        auf dass sie in die Überarbeitung des BayBEP
                                     Erziehungs- und Bildungsplan (BayBEP) bear-        einfließen mögen.
                                     beitet werden. Nach der Begrüßung startete das
                                     Programm mit einer kleinen Vorstellungsrunde.                                  Im Leitungsteam über-
                                     Birgit Feldmann, Referatsleitung Umweltbildung/                                nimmt Monika Nagl,
                                     BNE, LBV Hilpoltstein, stellte im Unterpunkt                                   LBV Hilpoltstein, in
                                     „Aktuelles“ die Arbeitsschwerpunkte aus dem                                    der Nachfolge von Ju-
                                     bundesweiten „Fachforum für frühkindliche Bil-                                 lia Lauterbach neben
                                     dung“ vor. Deren Fokus liegt auf der Entwicklung                               Christiane Weller, Öko-
Aus der Arbeit der ANU Fachgruppen

                                     eines BNE-Wertekerns, sowie der Festlegung von                                 projekt MobilSpiel e.V.,
                                     BNE-relevanten Basisindikatoren zur Nutzung im                                 die Leitung. Die ANU
                                     Qualitätsmanagement. Passend dazu zeigte Clau-                                 Fachgruppe BNE im
                                     dia Goesmann anhand einer Power-Point-Prä-                                     Elementarbereich lädt
                                                                                        Monika Nagl, neue Koleitung
                                     sentation auf, dass der Nationale Aktionsplan      der Fachgruppe; Foto Nagl   alle Interessierten zum
                                     BNE eine Fortschreibung des BayBEP vorsieht.                                   nächsten Treffen am
                                     Derzeit ist BNE dort nur im Kapitel 7.7 Umwelt     13.02.2020, 14 –17 Uhr, im Institut für Frühpä-
                                     unter folgenden Gesichtspunkten verankert:         dagogik, Winzererstraße 9, 80797 München ein.
                                     • Die Verbindlichkeit, BNE durch die Agenda 21    Das Thema wird noch bekannt gegeben.                   Im „Schreibgespräch“ arbeiten Mitglieder der Fachgruppe an
                                                                                                                                               BNE-Prinzipien und Weiterentwicklungsideen für den BayBEP;
                                        umzusetzen, ist beschrieben.                    Anmeldung: christiane.weller@mobilspiel.de.            Foto: ANU Bayern e.V
                                     • Die Wechselwirkung zwischen Ökologie,
                                        Ökonomie und Sozialem ist erfasst.
                                                                                                                                                                        ANU Rundbrief 3/2019                16
Ergebnisse des Treffens der ANU Fachgruppe Umweltstationen                                    Das nächste Treffen der Fachgruppe findet am 22.10.2019, von
                                                                                                                                   10.30 bis 14 Uhr, im Museum Treuchtlingen (Josef-Lidel-Str. 3,
                                     Von Sabine Schwarzmann und Marlit Bauch, ANU Bayern e.V.                                      91757 Treuchtlingen) statt. Beim Treffen wird vom Gesprächstermin mit
                                                                                                                                   Umweltminister Thorsten Glauber berichtet, aktuelle Themen (wie z.B.
                                     Das dritte Treffen der ANU Fachgruppe Umweltstationen fand am 21.03.2019                      Verwaltungskostenpauschale, Koordinationsstelle, Richtlinien „Förderung
                                     in der Umweltstation Nürnberg statt. Es waren insgesamt 24 Vertreter*in-                      von Umweltstationen“,…) stehen auf der Tagesordnung und die nächsten
                                     nen von 21 Umweltstationen aus allen bayerischen Regierungsbezirken                           Schritte dazu werden festlegt. Im Anschluss gibt es für Interessierte eine
                                     anwesend. Die Vertreter*innen der Umweltstationen fordern nach wie vor                        Führung durch das Museum mit Besuch der neuen interaktiven Entde-
                                     eine Verwaltungskostenpauschale analog der Landschaftspflegeverbände                          cker-Werkstatt (Eröffnung Juni 2019).
                                     und Naturparks. Die                                                                                                                                            Das      Fachgruppen-
                                     Forderung wird un-                                                                                                                                             treffen dient zum
                                     terstützt von der ANU                                                                                                                                          Austausch der Um-
                                     Bayern, dem LBV                                                                                                                                                weltstationen      und
                                     und dem BUND Na-                                                                                                                                               Diskussion aktueller
                                     turschutz. Es wurde                                                                                                                                            Themen untereinan-
                                     dazu vereinbart, dass                                                                                                                                          der. Wir freuen uns auf
                                     der Vorstand der ANU                                                                                                                                           zahlreiches Erschei-
                                     Bayern      Gespräche                                                                                                                                          nen der Kolleg*innen
                                     mit Umweltminister                                                                                                                                             aus den Umweltsta-
                                     Thorsten Glauber und                                                                                                                                           tionen und über jede
                                     Herrn      Barthmann,                                                                                                                                          weitere      Unterstüt-
                                     Referatsleiter     Um- Studierende und Vertreter*innen von Behörden bzw. Naturschutz-         Herr Fleischmann aus Weidhausen erklärt Studierenden und Mitar-
                                                                                                                                                                                                    zung. Anmeldung: sa-
                                     weltbildung/Bildung verbänden im Dialog mit Herrn Schäfer, der einen Demeter-Voller-          beiter*innen von Naturschutzbehörden alle Aspekte seines Kälber- bine.schwarzmann@
Aus der Arbeit der ANU Fachgruppen

                                     zur Nachhaltigkeit im werbshof      in Schwärzdorf führt; alle Fotos: Ökologische Bildungs-
                                                               stätte Oberfranken
                                                                                                                                   und Fresserhofes, der auch Marktfrüchte produziert.
                                                                                                                                                                                                    anu.de.
                                     StMUV, dazu führen
                                     soll. Die Gespräche haben beide stattgefunden mit dem Ergebnis, dass es                       Kontakt und Infos:
                                     nicht einfach sein wird, eine Verwaltungskostenpauschale für die Umwelt-                      Dr. Marlit Bauch
                                     stationen zu bekommen, da derzeit wenig Bereitschaft für mehr Finanzie-                       Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal der Stadt
                                     rung seitens des StMUV vorhanden ist. Es eröffnen sich aber andere Per-                       Treuchtlingen
                                     spektiven, die beim nächsten Fachgruppentreffen diskutiert werden sollen.                     Tel. 09142 9600-64 oder -60, marlit.bauch@treuchtlingen.de
                                     Neben Austausch und Diskussion wurden zwei Projekte zum Thema Arten-
                                     vielfalt vorgestellt: Dr. André Maslo von der Ökologischen Bildungsstätte                     Sabine Schwarzmann
                                     Oberfranken stellte sein aktuelles Projekt „Landwirtschaft als Naturschüt-                    Umweltstation Augsburg
                                     zer“ vor und Ralf Braun-Reichert vom Haus am Strom berichtete über die                        Tel. 0821 324-6084, sabine.schwarzmann@anu.de
                                     Botschafter der Artenvielfalt in Niederbayern.                                                www.umweltbildung-bayern.de/fachgruppe-umweltstationen.html
                                                                                                                                                                                        ANU Rundbrief 3/2019                  17
Nachgedacht
Foto: Bianca Scholz
Bayerische Klima-Allianz

                           Auftakt der Bayerischen Klima-Allianz zur Klimawoche 2019                              Vom Kindergarten an sollten Kinder den richtigen Umgang mit
                                                                                                                  den knapper werdenden Ressourcen lernen. Bildung sei einer
                           Von Marion Loewenfeld, ANU Bayern e.V.                                                 der Grundpfeiler für eine nachhaltige Gesellschaft.
                                                                                                                  Er besuchte im Anschluss mit Stefanie Jacobs, Referentin für Gesundheit
                           Die ANU Bayern e.V. und das Naturerlebniszentrum (NEZ) Burg Schwaneck,                 und Umwelt der LH München, die Akteure vor Ort. Im Gespräch mit Maria
                           Kreisjugendring München-Land, boten zum Auftakt der Klimawoche am 7.                   Hermann, Vorstandsmitglied der ANU Bayern e.V., informierte er sich über
                           und 8. September beim Streetlife Festival in München im Reigen der Part-               die Bildungsarbeit der ANU Bayern und speziell über das Angebot vor Ort.
                           ner der Bayerischen Klima-Allianz ein buntes Programm für Jung und Alt.                Als kleines Geschenk übergab Maria Hermann dem Minister einen ge-
                           Unter dem Motto Freiraum für Kreativität und Klimaschutz führte das NEZ                schliffenen Flusskiesel aus der Ammer, der im Nachmittagsprogramm der

                           Das grüne Stadtmodell vor dem Stand von NEZ Burg   Von den Besucher*innen geschliffene Ammerkiesel;              Umweltminister Thorsten Glauber lässt sich von Kindern die
                           Schwaneck und ANU Bayern e.V                       alle Fotos Marion Loewenfeld                                  „Grüne Stadt“ erklären.
Bayerische Klima-Allianz

                           Burg Schwaneck eine Mitmach- und Bauaktion für Familien zum Thema                      ANU Bayern bearbeitet worden war, als Symbol dafür, sich die Schönheit
                           „Unsere grüne Stadt“ durch. Bei der ANU Bayern konnten sich die Be-                    der Natur bewusst zu machen und sich zu überlegen, wie man sie erhalten
                           sucher*innen beim Schleifen von Ammerkieseln über Natur- und Klima-                    kann.
                           schutz austauschen.
                           Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbrau-                   Kontakt und Infos:
                           cherschutz, führte in seiner Rede zum Auftakt der Bayerischen Klimawoche               www.umweltbildung-bayern.de
                           aus, wie wichtig er die Rolle der Umweltbildung für den Klimaschutz halte.             www.klimawandel-meistern.bayern.de
                                                                                                                                                                  ANU Rundbrief 3/2019                   19
Initiative Nachhaltige Steuerkanzlei            ist der erste Schritt im Veränderungsprozess       nen ist dadurch in der Lage tausende
                           des LSWB                                        zur nachhaltigen Steuerkanzlei erfolgreich ein-    von Mitarbeiterstunden für produktive
                                                                           geleitet. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass   Zwecke anstatt für Papierhändling einzusetzen.
                           von Dieter Pfab, LSWB                           „Changemanagement“ eine Frage der Syste-           Das gleiche gilt für Reduzierung der Kosten für
                                                                           matik und der Kommunikation ist. Viel Ärger        Mobilität durch Homeoffice etc. Die Kosten der
                           Ziel der Initiative des Landesverbands der steu-und verlorene Energie kann eingespart werden,      Veränderungen sind absurd niedrig, die Amorti-
                           erberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe    wenn es gelingt, Mitarbeiter*innen (und Man-       sationszeiten enorm hoch.
                           in Bayern e.V. (LSWB) ist es Steuerkanzleien    dant*innen) von der Notwendigkeit dieses Pro-      Die ausgebildeten Steuerberater*innen geben
                           für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu begeis-   zesses zur Nachhaltigkeit zu begeistern. Hierzu    dieses Wissen nun an ihre Mandant*innen wei-
                           tern und dabei zu zeigen, dass um-                                                                               ter und auch hier zeigen erste Be-
                           weltgerechtes Verhalten mit großen                                                                               ratungen ein ungeheuer großes
                           ökonomischen Vorteilen einher-                                                                                   Potenzial in den Bereichen Fuhr-
                           geht. Mit dieser Zielsetzung ist der                                                                             park, Wareneinsatz (insbesondere
                           LSWB Partner in der Bayerischen                                                                                  Gastronomie) und Energiever-
                           Klima-Allianz.                                                                                                   brauch.
                           Die eigentliche Schwierigkeit be-                                                                                Alles in allem kann festgestellt
                           steht darin Veränderungen einzu-                                                                                 werden, dass nachhaltige Unter-
                           leiten und nachhaltig zu verankern,                                                                              nehmensführung eine betriebs-
                           denn jede Änderung ist schwer.                                                                                   wirtschaftliche        Notwendigkeit
                           Diese Aussage trifft nicht nur auf                                                                               darstellt, die allerdings die Bereit-
                           Steuerkanzleien, sondern auch auf                                                                                schaft zur Veränderung und per-
                           alle Unternehmen zu. Dies betrifft                                                                               manenten Fortbildung erfordert.
                           nicht nur Änderungen innerhalb der Netzwerk-Treffen der nachhaltigen Steuerkanzleien am 17.06.2019; Foto: Tritos Design – Schreiber und
                           Kanzlei, sondern auch jene Verän- Witt GbR Pfaffenhofen
                           derungs- und Nachhaltigkeitsprozesse, die die ist neben Überzeugungskraft ein schrittweises Kontakt und Infos:
                           Kanzlei ihren Mandanten nahebringen will. Vie- Vorgehen anzuraten.                                                        Dieter Pfab
                           le Änderungsprozesse verlaufen im Sand oder Im Rahmen der Initiative wurden bereits gut 100 Steuerberater , Umweltbeauftragter LSWB
Bayerische Klima-Allianz

                           gestalten sich schwierig, da es den Betroffenen Kanzleien mit einem Umweltmanagement im Ingolstädter Str. 51, 85276 Pfaffenhofen
                           am Willen zur Veränderung mangelt. Hieraus Rahmen des Umweltpakts Bayern geschult und Tel. 08441 807522, pfab@pfab-stb.de
                           ergibt sich die wichtige Erkenntnis im „Chan- ausgestattet. Die daraus resultierenden ökono- nachhaltige-kanzlei.bayern
                           gemanagement“ zur Nachhaltigkeit, dass allen mischen und ökologischen Veränderungen sind
                           Beteiligten klar sein muss, dass die angestrebte enorm und stellen sich wie folgt dar: Einsparpo-
                           Änderung notwendig ist. Wenn dies, unterstützt tenzial im Bereich Papier, Drucker, Flächen für
                           durch belegbare Fakten und praktische Beispie- Archive, Heizung und Strom liegt bei bis zu 90
                           le bei allen Beteiligten Emotionen hervorruft, %. Eine Steuerkanzlei mit zehn Mitarbeiter*in-
                                                                                                                                                   ANU Rundbrief 3/2019             20
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