Umwelterklärung 2021 der Hochschule Harz
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Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ...................................................................................................................................................... 4 2. Kurzporträt der Hochschule Harz................................................................................................................ 6 3. Umweltmanagement an der Hochschule Harz........................................................................................... 7 3.1. Ziel und Ablauf ............................................................................................................................................................................. 7 3.2. Nachhaltige Leitlinien: Strategische Ziele, Leitbild, Verhaltenskodex und Umweltpolitik ................................................... 7 3.3. Verantwortlichkeiten ................................................................................................................................................................... 8 3.4. Umweltaspekte der Hochschule Harz ......................................................................................................................................... 9 3.5. Kontext der Hochschule Harz: Themen und Interessengruppen ............................................................................................10 3.6. Dokumentation ............................................................................................................................................................................12 3.7. Information und Kommunikation ..............................................................................................................................................13 3.8. Umweltprogramm .......................................................................................................................................................................14 4. Zahlen und Fakten zur Umweltleistung ................................................................................................... 17 4.1. Wesentliche Umweltaspekte .......................................................................................................................................................17 4.1.1. Umweltbezug in Lehre und Forschung ......................................................................................................................................17 4.1.2. Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen ..........................................................................................................................19 4.1.3. Abfallaufkommen und Sammlung von Abfällen........................................................................................................................19 4.1.4. Büromaterial: Papierverbrauch ..................................................................................................................................................22 4.1.5. Elektroenergieverbrauch ............................................................................................................................................................24 4.1.6. Wärmeenergieverbrauch ............................................................................................................................................................26 4.1.7. Emissionen................................................................................................................................................................................28 4.1.8. Mobilität ....................................................................................................................................................................................29 4.2. Unwesentliche Umweltaspekte ...................................................................................................................................................30 4.2.1. Trinkwasserverbrauch ................................................................................................................................................................30 4.2.2. Umgang mit Gefahrstoffen und Störfällen .................................................................................................................................31 4.2.3. Lärm ..........................................................................................................................................................................................31 4.2.4. Biologische Vielfalt ...................................................................................................................................................................32 4.2.5. Flächenverbrauch bzgl. biologischer Vielfalt.............................................................................................................................33 5. Weitere Aktivitäten .................................................................................................................................... 34 6. Literaturverzeichnis ................................................................................................................................... 36 7. Anhang 1 (Tabelle weiterer Maßnahmen) ............................................................................................... 37 Anhang 2 Positionspapier der SK „Nachhaltige Hochschule“ zur Verankerung einer Nachhaltigen Entwicklung in den Handlungsfeldern der Hochschule Harz ................................................................ 51 8. Gültigkeitserklärung .................................................................................................................................. 54
Abkürzungsverzeichnis WR Wernigerode HBS Halberstadt FB AI Fachbereich Automatisierung und Informatik FB W Fachbereich Wirtschaftswissenschaften FB VW Fachbereich Verwaltungswissenschaften m² Quadratmeter HoAn Hochschulangehörige(r) (Mitarbeiter:innen und Studierende) % Prozent NFG Nettogesamtfläche kWh Kilowattstunden CO2 Kohlendioxid kg Kilogramm m³ Kubikmeter UMS Umweltmanagementsystem o. g. oben genannt UM-Beauftragte Umweltmanagementbeauftragte bzw. beziehungsweise AG NHH Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Hochschule Harz SK NHH Senatskommission Nachhaltige Hochschule Harz Dezernat L/B/T Dezernat Liegenschaften/Bau/Technik VA Verfahrensanweisung ggü. gegenüber Prof. Professor/Professorin u. a. unter anderem GEMIS Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme BHKW Blockheizkraftwerke bzgl. bezüglich RZ Rechenzentrum
1. Einleitung Liebe Leserinnen und Leser unserer Umwelterklärung, nach zwei sehr trockenen Sommern, nicht nur in der Region Harz, ist der Schaden in der Natur nicht mehr zu übersehen. Schädlinge wie der Borkenkäfer haben durch die Trockenheit leichtes Spiel und so ganze Waldgebiete in Steppenlandschaften verwandelt. Es ist direkt spürbar geworden, dass der Klimawandel mit immer verheerenderen und teilweise noch unabsehbaren Folgen voran schreitet. Dazu brachte das Jahr 2020 viele unerwartete Einschränkungen, beruflich und privat, durch die Corona-Pandemie mit sich. Plötzlich merkte jeder persönlich, wie wichtig es ist, in einer intakten Umwelt zu leben. Die kurzfristigen positiven Effekte, die Kontaktsperre und Reisebeschränkungen auf die Umwelt hatten, wurden deutlich. Daher ist und bleibt es der Hochschule Harz ein dringliches Anliegen, bei Studierenden und Mitarbeiter:innen, aber auch in der Gesellschaft, ein Bewusstsein für die Dringlichkeit des Umweltschutzes zu schaffen. Alte Gewohnheiten müssen überdacht, bereits etablierte Maßnahmen einer Prüfung unterzogen werden. So versucht die Hochschule Harz seit vielen Jahren die Umweltleistungen der Hochschule nicht nur in einem Umweltbericht aufzunehmen, sondern diese durch vielfältige Aktionen, die von unterschiedlichsten AkteurInnen getragen werden, kontinuierlich zu verbessern. Die Einsicht, dass unser heutiges Handeln bestimmt, wie nachfolgende Generationen leben werden, fördert die Akzeptanz und die Bereitschaft zur Mitwirkung. Um die Themen der Nachhaltigkeit mit noch mehr Nachdruck voran zu bringen, wurde im September 2019 die Arbeitsgemeinschaft „Nachhaltige Hochschule Harz“ in die Senatskommission „Nachhaltige Hochschule Harz“ überführt, um hier mehr Verbindlichkeit zu schaffen. Diese vereint TeilnehmerInnen aus allen universitären Statusgruppen, die sich unter Anderem zum Ziel gesetzt haben, die langfristigen Umstellungsprozesse an der Hochschule auch fachlich zu begleiten und mehr in den Fokus von Studierenden, Hochschulangehörigen und BürgerInnen zu rücken. So sollen besonders in Forschung und Lehre zukünftig verstärkt Nachhaltigkeitsthemen einfließen und die Umsetzung konkreter Nachhaltigkeitsprojekte durch studentische Initiativen begleitet werden. Ein Höhepunkt im Jahr 2020 war die Auszeichnung im Rahmen der Aktion “Papieratlas der Initiative Pro Recycling in Berlin. Die Umweltministerin Svenja Schulze überreichte uns eine Urkunde, die uns den dritten Platz im deutschlandweiten Wettbewerb bestätigte. Der Anteil an Recyclingpapier konnte bei 100 % verstetigt werden und auch der Verbrauch sank. Im Rahmen des “Zukunftsforums” - ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Wernigerode und Engagement Global, wurden vier Veranstaltungen in Online bzw. Hybrid-Format angeboten. Aus einem Workshop zur Gemeinwohlökonomie gründete sich eine Ortsgruppe Harz, in der auch Hochschulangehörige aktiv mitwirken. Auch die Nachhaltigkeitswoche wurde komplett digital angeboten. Die Bienenpatenschaft ist um weitere drei Jahre bis 2023 verlängert. Neu ist die Deklarierung eines Nachhaltigkeitsbüro als zentrale Anlaufstelle, welches im neuen Gebäude “Welcome Center” angesiedelt wird und damit die Sichtbarkeit erhöht. Beim Neubau wird auf Nachhaltigkeitsaspekte geachtet. Damit erfüllt die Hochschule auch die Erwartungen der externen Interessengruppen in Bezug auf die Vorreiterrolle beim nachhaltigen (Neu)bauen, die in den Interviews 2019 geäußert wurden. Onlineveranstaltungen und digitale Konferenzen waren das Credo 2020. Die entfallenen Dienstreisen zu Konferenzen und anderen Veranstaltungen hatten einen positiven Einfluss auf CO2 Werte durch reduzierte Mobilität. Die notwendigen Homeoffice- Regelungen zeigten 4
die Möglichkeiten von alternativen, familienfreundlichen und mobilitätssparenden Arbeitsmodellen auf. Abbildung 1: Bundesumweltministerin Svenja Schulze gratuliert dem Rektor der Hochschule Harz, Prof. Dr. Folker Roland, zum dritten Platz beim Papieratlas-Hochschulwettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier. [Foto von Foto Kirsch] [1] 5
2. Kurzporträt der Hochschule Harz Tabelle 1: Kurzporträt der Hochschule Harz ()aktualisieren! Gründung 1991 Wernigerode (WR): Halberstadt (HBS): Standorte Friedrichstraße 57-59 Domplatz 16 38855 Wernigerode 38820 Halberstadt Fläche [m²] ca. 73.000 m² ca. 5.700 m² Nutzfläche [m²] ca. 25.054 m² ca. 5.684 m² Versiegelte Fläche ca.21.800 m² ca.3770 m² [m²] Naturnahe Fläche ca. 17.630 m² ca.0 m² [m²] Anzahl der 12 3 Gebäude Automatisierung Wirtschafts- Verwaltungs- Fachbereiche und Informatik wissenschaften wissenschaften (FB AI) (FB W) (FB VW) Studienangebote https://www.hs-harz.de/studium/ Forschungs- https://www.hs-harz.de/forschung/forschungsschwerpunkte/ schwerpunkte Anzahl der 2310 768 Studierenden Anzahl der Mitarbeiter:inne 331 39 n (Personen) Anzahl der Mit- arbeiterInnen (VZÄ, 260,7 30,3 Stand 01.12.20) Wesentliche Kernindikatoren (absolut / spezifisch), Stand: 2020 350.000 Blatt A4-Papier pro Jahr / Papierverbrauch 101,5 Blatt-A4-Papier pro HoAn und Jahr Recyclingpapier- 100 % rate 1.167.890,00 kWh Energieverbrauch - 338,73 kWh pro HoAn und Jahr Strom 37,92 kWh pro m² NGF und Jahr 1.930.990,05 kWh pro Jahr Energieverbrauch - 560,06 kWh pro HoAn und Jahr Wärme 93,68 kWh pro m² NGF und Jahr CO2-Emissionen 775.242,36 kg CO2 pro Jahr aus Strom und 224,85 kg CO2 pro HoAn und Jahr Wärme 299,2 m³ pro Jahr Restabfall 0,09 m³ pro HoAn und Jahr 6
3. Umweltmanagement an der Hochschule Harz 3.1. Ziel und Ablauf Das Ziel der EMAS (Eco Management and Audit Scheme)-III-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des europäischen Parlaments und des Rates) vom 25. November 2009 ist die stetige Verbesserung der Umweltleistung einer Organisation. Ein Umweltmanagementsystem (UMS) entsprechend der EMAS-III- Verordnung, besteht aus den in Abbildung 2 dargestellten Bausteinen, die aufeinander aufbauen und die seit 2010 an der Hochschule Harz in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess regelmäßig durchlaufen werden. Abbildung 2: Ablauf des Umweltmanagementsystems (UMS) [in Anlehnung an 3] 3.2. Nachhaltige Leitlinien: Strategische Ziele, Leitbild, Verhaltenskodex und Umweltpolitik Schon seit 2003 (Aktualisierung 2010) gibt es eine Umweltpolitik an der Hochschule Harz. Die dort festgeschriebenen umweltbezogenen Grundsätze, denen sich die Hochschule verpflichtet hat, bilden den Handlungsrahmen für die umweltgerechte Entwicklung der Hochschule. Die Umweltpolitik ist dem Leitbild der Hochschule Harz und den strategischen Zielen des Rektorats der Hochschule Harz (siehe Abbildung 3) untergeordnet. 7
Abbildung 3: Zusammenfassende Übersicht der Strategischen Themen und Ziele/Maßnahmen des Rektorats [4] 2020 wurde der Hochschulkodex durch den Senat verabschiedet. Der veröffentlichte Campus Codex gibt in Bezug auf Nachhaltigkeit folgende Leitsätze vor: Die Hochschulangehörigen sind sich ihrer Verantwortung gegenüber sich selbst, der Gesellschaft und der Umwelt bewusst. Sie gestalten nachhaltige Entwicklung als selbstverständliche und integrative Aufgabe, um zukunftsfähiges Handeln zu lehren, zu erlernen und umzusetzen. Als öffentliche wissenschaftliche Einrichtung verpflichtet sich die Hochschule Harz, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden und Hochschulangehörige als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu befähigen, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.[5] 3.3. Verantwortlichkeiten Die Hochschulleitung, die für das Umweltmanagementsystem verantwortlich ist, hat eine Umweltmanagementbeauftragte (UM-Beauftragte) bestellt und diese mit der Weiterführung und Überwachung des UMS beauftragt. Seit April 2010 beziehungsweise seit November 2013 hat die Hochschulleitung außerdem zwei 25 Prozentstellen, die zur Unterstützung der Bearbeitung der vielfältigen Aufgaben der UM-Beauftragten eingerichtet. Im Jahr 2019 konnte eine der beiden Stellen neu 8
besetzt werden. Zu den Aufgaben der UM- Beauftragten gehören unter anderem: - die Koordination der Aktualisierung/Fortschreibung der UMS-Dokumentation - die interne und externe Information und Kommunikation, z. B. über das UMS selbst bzw. über umweltbezogene Ziele der Hochschule und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen - die Planung, Organisation und Auswertung der Umweltbetriebsprüfung - die Berichterstattung an die Hochschulleitung und die Öffentlichkeit - die Koordination und Leitung der Senatskommission „Nachhaltige Hochschule Harz“ (SK NHH). Die UM-Beauftragte der Hochschule Harz wird von der SK NHH, in der Mitarbeiter:innen aller universitären Statusgruppen mitwirken, unterstützt. Die SK NHH soll außerdem die Einbindung und den Kontakt zu allen Hochschulgruppen sichern. Die SK NHH hat dabei unter andere folgende Aufgaben für die Bereiche Umweltmanagement und Nachhaltigkeit übernommen [6]: 1. Weiterführung des Umweltmanagementsystems (UMS) der Hochschule Harz 2. Initiierung, Unterstützung und Begleitung konkreter Projekte mit Nachhaltig- keits- oder Umweltbezug an der Hochschule Harz 3. Erhöhung des Nachhaltigkeits- und Umweltbezugs in der Lehre und For- schung 4. Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen vielen Bereichen der Hochschule. Zur Unterstützung der UM-Beauftragten bei der Wahrnehmung operativer Umwelt- schutzaufgaben sind neben dem Dezernat Liegenschaften/Bau/Technik (Dezernat L/B/T), welches für die Bereiche Wasser, Energie und Abfall zuständig ist, seit April 2019 ebenso eine Fachkraft für Arbeitssicherheit direkt an der Hochschule mit einer 50 Prozent Stelle eingestellt worden. Dies ermöglicht den direkteren Kontakt und damit schnellere Abstimmung zu allen arbeitssicherheitstechnischen Aspekten, z.B. Gefahrstoffkataster und Entsorgung, arbeitsmedizinische Untersuchungen, ergono- mische Ausstattung für die Mitarbeiter:innen, etc. Der Kanzler trägt weiterhin die Ver- antwortung für arbeitssicherheitsrelevante Aspekte. Im Jahr 2020 war die Arbeitssicherheit maßgeblich mit Regelungen zur Eindämmung der Pandemie beschäftigt und hat der Hochschule sowie ihren Angehörigen einen großen Dienst erwiesen. 3.4. Umweltaspekte der Hochschule Harz Im Rahmen der ersten Umweltprüfung an der Hochschule Harz wurden alle Tätig- keitsbereiche ermittelt, die direkt oder indirekt zu folgenden Umweltauswirkungen führen bzw. beitragen können: 9
- Brandgefahr - Ressourcenbeanspruchung (Energie) - Flächenzerschneidung - Smog - Zersiedelung - Treibhauseffekt - Visuelle Störungen - Boden-/Gewässerversauerung - Lärmbelästigung - Boden-/Gewässereutrophierung - Geruchsbelästigung - Humantoxizität/Ökotoxizität - Ressourcenbeanspruchung (Wasser) - Verlust natürlichen Lebensraums - Ressourcenbeanspruchung (Rohstoffe) Die umweltrelevanten Tätigkeitsbereiche der Hochschule wurden in sogenannten Umweltaspekten, die in Tabelle 2 zu finden sind, zusammengefasst. Die Umwelt- aspekte wurden durch das UMS-Projektteam in Zusammenarbeit mit der AG NHH anhand von vier Kriterien mit Hilfe der ABC-Analyse hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit beurteilt. Wesentliche Umweltaspekte haben besondere Relevanz für die Hochschule und stehen deshalb im Mittelpunkt unseres UMS und des Umweltprogramms. Tabelle 2: Umweltaspekte der Hochschule und das Ergebnis ihrer Wesentlichkeitsbewertung Qualitative Parameter Einzuhaltende (zeitliche Dauer, räumliche Quantitative Rechtsvorschriften Bedeutung für Reichweite, Irreversibilität, Parameter (gesetzlihce Vorgaben, interne und externe A-, B-, oder C- Verstärkung, Umwelt-probleme) (Umweltrelevanz) sonstige Bestimmungen) Anspruchs-gruppen Einstufung Bewertung Direkte Umweltaspekte Abfälle 2 2 3 3 A wesentlich Büromaterial 3 3 1 3 A wesentlich Energie 2 1 3 2 A wesentlich Emissionen (CO2) 2 3 3 2 A wesentlich Mobilität 2 1 2 2 B wesentlich Ab-/ Wasser 2 1 2 2 B nicht wesentlich Gefahrenstoffe 2 1 3 1 B nicht wesentlich Störfälle 2 2 1 2 B nicht wesentlich Lärm 1 1 2 3 B nicht wesentlich Biologische Vielfalt 1 2 2 1 C nicht wesentlich Indirekte Umweltaspekte Beschaffung 2 2 1 3 A wesentlich Lehre / Forschung 2 2 3 A wesentlich Im Rahmen der Umsetzung der EMAS-Novelle 2017 wird die Wesentlichkeitsbewertung nach der eben dargestellten ABC-Analyse auf Wesentlichkeitsmatrizen umgestellt. Die Abbildung 5 zeigt die auf Basis einer studentischen Umfrage erstellte Wesentlichkeitsmatrix zu sieben verschiedenen Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten. Diese Wesentlichkeitsbewertung wird evaluiert und weiterentwickelt. 3.5. Kontext der Hochschule Harz: Themen und Interessengruppen Die Abbildung 4 fasst den organisatorischen Kontext der Hochschule Harz zusammen. Anhand dieser Übersicht soll eine Chancen-Risiken-Analyse zur Umsetzung der EMAS-Novelle 2017 erfolgen, bei der die Interessengruppen befragt werden sollen. 10
Abbildung 4: Organisatorischer Kontext der Hochschule Harz [Hanna Wegener 2018 in Anlehnung an 4] Als externe Interessengruppen werden AkteurInnen im gesellschaftlichen Umfeld betrachtet. Dazu gehören: - Stadt Wernigerode (Nachhaltigkeitsbeauftragte) - Wernigerode Tourismus GmbH - Nationalpark Harz - Landkreis Harz - Stadtwerke Wernigerode - VertreterInnen der Parteien Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD - Förderkreis - Hochschule Harz Ergebnisse: Die Aktivitäten der Hochschule und einzelner Personen werden wahrgenommen, z. B. die Veranstaltungsreihen „Runder Tisch der Elektromobilität“, Repair Café und die Teilnahme an Steuerungsgruppe wie Fair Trade Town und Unterstützung durch Studierendenprojekte oder PraktikantInnen. Die Hochschule wird von allen externen StakeholderInnen in der Vorbildrolle gesehen, verbunden mit der Erwartung, ihre gesellschaftliche Verantwortung in allen Bereichen der Nachhaltigkeit zukunftsweisend zu erfüllen. Folgende Erwartungen wurden konkret genannt: eine ökologische Bauweise bei Neubauten, eine allgemein regionale Beschaffung, Mitwirkung besonders im Bereich nachhaltiger Tourismus und Städteentwicklung, mehr innovative Projekte mit Bezug zur Region und allgemein das Vorleben, insbesondere, wenn die Infrastruktur gegeben ist z. B. Elektroauto als Dienstwagen und Nutzung der Grünflächen zur Schaffung von Naturraum/Blühwiesen. Projekte wie die Bienenpatenschaft, Nutzung von wiederverwendbaren Bechern, Photovoltaikanlagen und Blühstreifen werden als gute Beispiele wahrgenommen, die zum Nachahmen anregen. Der Hochschule wird eine große gesellschaftliche Verantwortung zugeschrieben, die jedoch noch ausbaufähig ist. Genau an diesem 11
Punkt sieht sich die Senatskommission NHH zukünftig noch mehr bestrebt, den Bereich Third Mission zu stärken. Abbildung 5: Chancen und Risiken Analyse 3.6. Dokumentation Das UMS ist durch ein Umwelthandbuch, mehrere Verfahrensanweisungen und mitgeltende Unterlagen, zu denen auch die Umweltpolitik, das Umweltprogramm sowie weitere Übersichten und Formblätter gehören, ausführlich dokumentiert. Das Umwelthandbuch als zentrales UMS-Dokument enthält die gesamte formale Dokumentation des UMS. Umweltrelevante Tätigkeiten und Abläufe sind vorrangig in Verfahrensanweisungen geregelt. Umweltpolitik Umweltprogramm Umwelthandbuch Verfahrensanweisungen VA Abfallmanagement VA Energiemanagement VA Umgang mit Gefahrstoffen Weitere mitgeltende Unterlagen z. B. Umweltrechtskataster Übersicht Umweltdatenerfassung verschiedene Formblätter Beschaffungsrichtlinie Brandschutzordnungen Abbildung 6: Die UMS-Dokumentation der Hochschule Harz Die UMS-Dokumentation ist auf der Homepage der Hochschule unter https://www.hs- harz.de/umweltmanagement unter der Kachel Dokumentencenter für alle 12
Mitarbeiter:innen und Studierende einsehbar. 3.7. Information und Kommunikation Information und Kommunikation sind auch im Umweltschutz und in der nachhaltigen Entwicklung grundlegende Voraussetzungen, um bei den Menschen ein bestimmtes Bewusstsein auszubilden und den Prozess, Ideen und Vorschläge für Verbesserungen zu entwickeln sowie Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu ändern und anzuregen. Derzeit besteht das Informations- und Kommunikationskonzept aus folgenden Eckpunkten: Die Hochschule Harz hat ihr eigenes Umweltlogo, welches Informations- und Kommunikationsprozesse unterstützen soll (siehe Deckblatt). Das UMS verfügt über eine Homepage auf den Hochschulseiten https://www.hs- harz.de/umweltmanagement, die interne und externe Interessengruppen über Umwelt- und Nachhaltigkeitsaktivitäten der Hochschule informiert. Eine Facebookseite https://www.facebook.com/HSHarz.Nachhaltigkeit fördert die Kommunikation besonders unter den Studierenden und informiert InteressentInnen. Auch die jährliche Umwelterklärung ist ein wesentlicher Bestandteil des Informations- und Kommunikationskonzeptes, die unter dem oben genannten Link im Dokumentencenter veröffentlicht wird. Die Treffen der Senatskommission „Nachhaltige Hochschule Harz“ (SK NHH) sind hochschulöffentlich. Mitglieder der Hochschule können sich mit Gastbeiträgen jederzeit beteiligen oder bei den jährlichen Neuwahlen zu einem ständigen Mitglied werden. Die Homepage der SK NHH ist unter https://www.hs- harz.de/nachhaltige_hs zu finden. Über verschiedene Medien (Monitorsystem, Campuszeitungen, lokale Zeit- schriften, Infoletter) und Veranstaltungen (Campusfieber/ Tag der offenen Tür, #ViSit Hochschule Harz) Im Jahr 2020 konnten diese Veranstaltungen entsprechend der pandemiebedingten Ausnahmesituation nicht genutzt werden. Posterserie „Helden des Alltags“ und dazugehörige Postkarten, die mit der Erstsemester-Begrüßungsmappe und bei Veranstaltungen verteilt werden https://www.hs-harz.de/hochschule/profil/leitbild/umweltmanagement- alt/helden-des-alltags Im Rahmen von Orientierungstagen, Vortragsreihen, Personalversammlungen wird über das UMS und die Aktivitäten der SK NHH informiert sowie zum Mitmachen aufgerufen (siehe dazu auch Tabelle 9 im Anhang). Seit 2012 finden jährlich Nachhaltigkeitstage/-wochen an der Hochschule Harz mit Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die stattfindende Lehre, mit verschiedenen Veranstaltungen wie Vorträgen, Workshops von Studierenden für Studierende, Tagungen, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen sowie begleitenden Aktionen statt. Das UMS-Projektteam pflegt einen Erfahrungsaustausch mit anderen Hochschulen und AkteurInnen z. B. auf Tagungen (siehe Tabelle 9 im Anhang). Die Hochschule Harz beteiligt sich an externen Veranstaltungen wie z. B. an der der International Staff Week Saimaa in Finnland und informierte über unsere Aktivitäten im Rahmen einer kleinen Messeveranstaltung für Studieninteressierte 13
des Austauschprogramms. 25 Jahre EMAS: Flaggenhissung in der Jubiläumswoche vom 28.09.2020, dauerhafte Flaggung einer EMAS-Flagge an einem zentralem Platz der Hochschule. Aus dem Bereich der Nachhaltigkeit wurde durch Beiträge zum Hochschulblog über aktuelle Themen im Bereich Nachhaltigkeit informiert: z. B. zum EMAS Jubiläum, zur Baumpflanzaktion, Auszeichnung im Papieratlas 2020 durch das Netzwerk Recyclingpapier. Teilnahme an der hochschulübergreifenden Aktion ABC- academicbyciclechallenge im Juli 2020, angeregt durch das Betriebliche Gesundheitsmanagement und beworben in der Senatskommission, diese wird auch 2021 wieder wahrgenommen. Abbildung 7: Teilnahme an der Academic Bike Challenge [Foto: Kommunikation und Marketing, Hochschule Harz] Die Hochschule Harz bringt sich bei Veröffentlichungen ein in der Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und netzwerk n e.V. (2018) „Zukunftsfähige Hochschulen gestalten – Beispiele des Gelingens aus Lehre, Forschung, Betrieb, Governance und Transfer“ (S. 114 - 117).Broschüre vom Netzwerk Reparatur-Initiativen anstiftung (2018) „ReparierenProjekte, Orte und Akteure einer Bewegung“ (S. 34- 36),s.Link: https://www.reparatur-initiativen.de/files/kcfinder/posts/4242/reparieren- broschuere-2018-RZ-2-download.pdf 3.8. Umweltprogramm Die ständige Verbesserung unserer Umweltleistung und die Fortführung des UMS werden durch die regelmäßige Festlegung konkreter, umweltbezogener Einzelziele und die Durchführung entsprechender Maßnahmen gewährleistet. Neben Zielen und Maßnahmen sind im folgenden Umweltprogramm (Tabelle 3), auch Verantwortlichkeiten und Termine festgelegt. Das Umweltprogramm mit einzelnen 14
Schritten der Umsetzung ist im Anhang zu finden. Tabelle 3: Umweltprogramm 2019-2023 der Hochschule Harz (Stand: Dezember 2019) Nachhaltigkeitsaspekt/ Maßnahme Verantwortlich, Termin Ziel Beteiligt 1 Beschaffung eines neuen Dezernat L/B/T, UMS- 12/2019 Abfalltrennsystems für die Seminarräume Team Abfalltrennung und Hörsäle am StandortWernigerode Dezimierung 2 Restabfallvolumen Optimierte Abfalltrennung in den Büros Dezernat L/B/T, UMS- 12/2020 Team um 5 % gegenüber durch teilweise Verwendung des bisherigen 2018 Trennsystems aus den Seminarräumen und intensive Beteiligung von Mitarbeiter:innen undReinigungsdienst 3 Pilotversuche und deren Dokumentation Rechenzentrum (RZ), 12/2020 zum doppelseitigen sowie verkleinernden SK NHH, UMS- Kopieren,Scannen und Drucken (z. B. durch Projektteam Anleitungenauf der Rechenzentrum(RZ)- Homepage und Aufnahme in Flyern) 4 Nutzung von Mehrwegbechern auf der Dezernat 12/2019 größtenHochschul-Veranstaltung des Kommunikation und Ressourcen- Jahres: "Campusfieber" (rund 3.000 Gäste Marketing, UMS- einsparung für die Veranstaltungsteile Tag der offenen Projektteam und Tür, Absolventen-Treffen und Campusfest) Abfallvermei- UMS-Projektteam, SK 5 Neue Mitarbeiter:innen bekommen zu 12/2019, dung NHH Beginneinen Mehrwegbecher geschenkt fortlaufend 6 Umwelthinweis zum Papiersparen Rektorat, Dezernat 12/2019 unter/in E-Mail-Signatur Kommunikation und Marketing, Rechen- zentrum, Hochschul- Mitarbeiter:innen *innen,SK NHH 7 Recyclingpapierrate von 2017 (100 %) AG NHH, Kanzler, 12/2020 verstetigen durch dauerhafte Erhöhung des Georg Schmieder Recyclingpapieranteils in Halberstadt auf 100 % 8 Nutzung von umweltfreundlichen Dezentrale Beschaffer, 12/2019 Ökologische Whiteboardstiften (Lebensdauer und UMS-Projektteam Beschaffung Nachfüllpraktikabilität der Teststifte Dauerhafte probieren,bisheriger Favorit: nachfüllbarer Recyclingpapier- Board Mastervon PILOT) 9 rate von 100 % Nachhaltige Beschaffungsrichtlinie Rektorat, Dezernat 12/2023 erarbeitenund einführen Haushaltsangele- genheiten, zentrale und dezentrale Beschaffer, UMS-Team 10 Ergänzung der Dach- und Wanddämmung Dezernat L/B/T 12/2021 vonHaus 5 und 7 11 Detaillierte und optimierte Erfassung, Dezernat L/B/T, SK 6/2020 Auswertung und Kommunikation der NHH, UMS-Team Energieeinspar- Elektroenergieverbrauchsdaten (Ableitung ung (Wärme, vonEinsparungen, Berechnungen der Strom) Verbesserung der Energieeffizienz) Energieeinsparung Dezernat L/B/T 12 Optimierung und bedarfsgerechte 6/2020 um 3 % bezogen Anpassungder Lüftungs- und Klimaanlage auf das Jahr 2018 Haus 9 13 Ausstattung mit LED-Beleuchtung: Rest Dezernat L/B/T 12/2019 Haus4, Außenbeleuchtung WR 15
14 Erneuerung von Servern und Rechenzentrum 6/2020 Speichermedienfür die Servervirtualisierung. Maßnahme Nachhaltigkeitsaspekt/ Verantwortlich, Termin Ziel Beteiligt 15 Installation einer weiteren Dezernat L/B/T, HS 12/2020 Emissions- Photovoltaikanlageauf dem Dach von Haus Harz Solar e.V. verminde- 9 rung (Kohlen- dioxid) 16 Aufnahme der Mobilität in die UMS-Team 12/2019 Umwelterklärung (statt Umweltaspekt „Verkehr“ mit aktualisierterWesentlichkeit) 17 Kohlendioxid-Emissionen erfassen im Rektorat, 6/2020 digitalenWorkflow „Dienstreiseantrag/- Rechenzentrum, Nachhaltige abrechnung“ Dezernat Haushalt, Mobilität Teamprojekt- Studierende, UMS- Team 18 Verbesserte Kommunikation hinsichtlich der Dezernat 12/2019, Erstattung der Bahncard-Kosten durch die Haushaltsangele- anschl. Hochschule Harz genheiten, UMS-Team fortlaufend 19 Angebote mit Nachhaltigkeitsbezug an SK NHH, alle fortlaufend allen 3Fachbereichen in der Projektwoche Fachbereiche 20 Ermittlung des Standes SK NHH, Studiengangs fortlaufend umweltbezogener/nachhaltiger torInnen, Themen inLehre und Forschung über Qualitätsmanagement die Studierendenbefragung 21 Jährliche Durchführung einer SK NHH, UMS-Team, fortlaufend Nachhaltigkeits-bzw. Zukunftswoche evtl. in alle Dozent*innen Informationsver- Verbindung mit einem Gesundheitstag mittlung/ 22 Regelmäßige Informationen über das SK NHH, UMS-Team, Wissens- Dezernat und Monitorsystem und die Facebookseite der fortlaufend Hochschule Harz Kommunikation und Bewusst- Marketing seinsförde- 23 rung Informationen zur Nachhaltigen Entwicklung UMS-Team, SK NHH derHochschule Harz/zum UMS an neue fortlaufend Studierende während der Orientierungstage und Erstsemesterbegrüßungen 24 Würdigung ausgezeichneter SK NHH, HS Harz Solar 12/2020, Abschlussarbeitenoder studentischer e.V., UMS-Team fortlaufend Initiativen/Projekte/ Aktivitäten mit Nachhaltigkeitsbezug (Sponsoring: HS Harz Solar e.V. u. a.) 25 Umstellung auf GHS- bzw. CLP-Verordnung Fachkraft für 12/2019 Arbeitssicherheit der HS Harz, Sicherheitsbe- Vermeidung von auftragte, Laboringe- nieurInnen, Dezernat Störfällen/ L/B/T Sicherer Umgang 26 Fachkraft für mit Gefahrstoffen Verfahren zur Substitutionsprüfung bei Arbeitssicherheit der HS 6/2019 Gefahrstoffen erarbeiten und einführen Harz, Sicherheitsbe- auftragte, Laboringe- nieurInnen, Dezernat L/B/T 16
27 Entsorgung nicht benötigter Fachkraft für 10/2020 Laborchemikalien,insb. Fachbereich AI Arbeitssicherheit der HS Harz, Sicherheitsbe- auftragte, Laboringe- nieurInnen, Dezernat L/B/T 28 Überarbeitung Gefahrstoffkataster Fachkraft für 12/2020 hinsichtlichEntsorgung Arbeitssicherheit der HS Harz, Sicherheitsbe- auftragte, Laboringe- nieurInnen, Dezernat L/B/T 4. Zahlen und Fakten zur Umweltleistung 4.1. Wesentliche Umweltaspekte 4.1.1. Umweltbezug in Lehre und Forschung Wir sehen die Lehre als zentralen und wichtigsten Aspekt im Umweltmanagement, da die Studierenden die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen in ihr privates und berufliches Umfeld hinaustragen und somit als MultiplikatorInnen wirken. Dazu ist es natürlich auch erforderlich, nicht nur Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten zu lehren und darüber zu reden, sondern diese im Hochschulbetrieb auch vorzuleben. Es gibt an der Hochschule Harz in zwei Fachbereichen einen Studiengang, bei dem ein Modul mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug angeboten wird (siehe Tabelle 4). Im FB W wird ab WiSe 2020/21 ein neuer Bachelor-Studiengang „Nachhaltiges Management und Entrepreneurship“ angeboten. Tabelle 4: Beispiele für Fächer mit Umweltbezug Fachbereich Studiengang Beispielmodul Automatisierung und Wirtschafts- Fächer der Studienrichtung Informatik ingenieurwesen „Erneuerbare Energien“ Automatisierung und Internationales Technisches Environment, Health and Safety Informatik Innovationsmanagement Automatisierung und Technisches Technologie- und Informatik Innovationsmanagement Nachhaltigkeitsmanagement Tourismusmanagement, Wirtschaftswissenschaften International Tourism Nachhaltiger Tourismus Studies In der Studierendenbefragung [Nummer] aus dem WiSe 2019/20 wird mit der Frage “Wie wird Ihnen Ihre (berufliche) Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt/Natur im Studium vermittelt?” eine Rückmeldung zum Nachhaltigkeitsbezug in der Lehre erfasst. Bei der Stichprobe der Bachelorstudierenden ab dem dritten Semester (n = 667) wird ein Mittelwert von 2,63 (bei 1 = sehr gut … 5 = sehr schlecht), bei den Masterstudierenden (n = 168) ein Wert von 2,6 erreicht. Beide Mittelwerte liegen im Bereich “mittelmäßig” und weisen auf Potenziale hin, diese Themen mehr in die Lehre zu integrieren. 17
Dazu wurde unter anderem durch die Umweltbeauftragte ein Strategiepapier entwickelt, wie zukünftig an der Hochschule Harz eine verbindliche Verankerung von Nachhaltigkeit noch intensiver voran getrieben werden kann. Dieses Positionspapier ist im Anhang 2 zu finden. Außerdem werden Teamprojekte oder semesterübergreifende Projekte (SÜP) mit Umweltbezug an allen drei Fachbereichen durchgeführt. Anlässlich der jährlichen Nachhaltigkeitswoche werden durch das Rektorat alle DozentInnen der Hochschule Harz dazu aufgerufen, Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Lehre aufzunehmen. Die Rückmeldungen dazu werden dokumentiert. Tabelle 5 zeigt die Anzahl der zurückgemeldeten Lehrveranstaltungen. Tabelle 5: Lehrveranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug anlässlich des Nachhaltigkeitstages bzw. der Nachhaltigkeitswoche Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 25 27 25 Dozent- Dozent- Dozent- 37 Anzahl ? 28 22 Innen Innen Innen Veranstal- >32 > 41 > 35 tungen Themen Themen Themen außerdem diverse Forschungsprojekte mit Umweltbezug, wie z. B. Es gab und gibt außerdem diverse Forschungsprojekte mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug: z. B.: REMINTA - REcycling MINeralischer Fraktionen aus TAilings aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit TU Clausthal u.a. Begleitung der Selbstsorganisation der Fachkonferenz zur Bewertung der Teilgebiete im Standortsuchverfahren für ein Endlager für radioaktiver Abfälle in Deutschland aus dem Bereich Verwaltungswissenschaften und aus dem Bereich Automatisierung und Informatik z. B. die Projekte WEILD- wiss. Evaluation der Interaktionsmaßnahmen des Landes Sachsen- Anhalt in Hinblick auf Digitalisierungsgradentwicklung von KMU und deren Nachhaltigkeit, oder das Projekt „Digitales Netzwerk Nahversorgung“ (DiNeNa), welches wird in Kooperation mit den Gemeinden Huy und Osterwieck durchgeführt wird (https://dinena.hs- harz.de/). Ein weiteres Projekt ist das Entwickeln eines theoretischen Konzeptes "Nachhaltig- keitskompetenz", welches auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse beruht. Diese werden verhaltensnah in Lernziele übersetzt und anschließend zusammen mit Studierenden Trainingsmodule entwickelt. Diese Module folgen einer "lösungsorientierten Didaktik" mit einem digitalen Modul "Droppy", einem Nachhaltigkeitsworkshop, sowie einem Outdoortraining, das bereits eingesetzt und evaluiert wurde. [5] Viele weitere Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug können über die Website der Hochschule Harz abgerufen werden. 18
4.1.2. Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen Die Beschaffung an der Hochschule Harz erfolgt sowohl zentral als auch dezentral. Schriftlich geregelt wird die Beschaffung durch die seit 2003 existierende Beschaf- fungsrichtlinie der Hochschule Harz, welche unter https://auskunft.hs- harz.de/HSH/Arbeitsanweisung/Beschaffungsrichtlinie.pdf zu finden ist. Diese schreibt unter Punkt 6 auch die ökologische Beschaffung, unter Berücksichtigung anderer Aspekte vor: „Es sollte in allen Phasen der Beschaffung darauf geachtet werden, dass unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit umweltverträgliche Lieferungen und Leistungen grundsätzlich vorgezogen werden. Umfragen ergaben, dass eine umweltfreundliche Beschaffung in Einzelinitiativen schon realisiert wird, wobei die Auftragsvergabe trotzdem fast ausschließlich unter ökonomischen Gesichtspunkten erfolgt. Bestellungen werden aufgrund guter Erfahrungen mit dem Service der Anbieter oftmals bei regionalen Firmen und Anbietern getätigt. Bei der Planung von Um- und Neubauten wird auf den Umweltschutz geachtet. Beim Streu- bzw. Taumittelkauf wird die umweltfreundliche Variante gewählt. Es wird bei einigen Gütern auf das Prüf- und Gütesiegel „Der Blaue Engel“ geachtet. An einer neuen nachhaltigen Beschaffungsrichtlinie wird aktuell gearbeitet. Wenig Gebrauch wird aufgrund der zentralen Anlieferung in der Poststelle und möglicher Garantieleistungen von der kostenlosen Rücknahme der Verpackungen durch die LieferantInnen gemacht. Da die Lagerräume für Verpackungsmaterial in der Hochschule nicht ausreichen, muss hier eine Lösung gefunden werden. Eine Aussonderung von nicht mehr aktuellen, aber funktionsfähigen Computern an Schulen findet im Rahmen von Kooperationen statt. 4.1.3. Abfallaufkommen und Sammlung von Abfällen Seit 2000 gibt es am Standort Wernigerode ein Abfalltrennsystem, welches im April 2019 auf Basis einer Conjoint Analyse vom Sommersemester 2017 umgestellt wurde (siehe Abbildung 10). In den Seminarräumen gibt es nur noch zwei Mülltrennbehälter. Am Standort Halberstadt gibt es seit 2011 ein Abfalltrennsystem (siehe Abbildung 11). Dennoch hat sich gezeigt, dass das nun bestehende System noch nicht komplett ausgereift ist. An einer übersichtlicheren Variante zur Mülltrennung, an wenigen zentralen Sammelpunkten, z.B. in den Fluren wird in Absprache mit dem Dez. L/B/T aktuell gearbeitet. Abbildung 8: Abfalltrennbehälter in den Lehrräumen am Standort Wernigerode (alt und neu) 19
Abbildung 9: Abfalltrennbehälter an drei zentralen Stellen auf den Fluren am Standort Halberstadt (in den Lehrräumen stehen je 2 Behälter für Restabfall und Papier/Pappe zur Verfügung) Für die Entsorgung von in der Hochschule anfallenden Elektro- und Elektronik- Altgeräten (E-Schrott), Sperrmüll und Metallschrott stehen im Haus 9 im Raum 9.427 drei Gitterboxen zur selbstständigen Befüllung jeden Donnerstag, von 8 bis 10 Uhr, bereit. Kleinstmengen an gefährlichen Abfällen werden regelmäßig beim Schadstoffmobil, sowie selten anfallende, größere Mengen dezentral, je nach Abfallart, an zugelassene Entsorger abgegeben. Tonerkartuschen von Kopierern und Druckern können im Rechenzentrum abgegeben werden (Abgabe ebenso donnerstags zwischen 8 und 10 Uhr vor Raum 9.427). Die Entsorgung erfolgt vom Rechenzentrum über die Recycling-Firma Cartridgespace. In der Abbildung 12 ist das absolute und spezifische (pro hochschulangehörender Person) Restabfallvolumen der Hochschule Harz in den Jahren 2010 bis 2020 dargestellt. Die Restabfallmenge ist 2020 gegenüber dem Jahr 2019 signifikant von 414,4 m³ auf 299,2 m³ zurück gegangen. Damit ist das Ziel des Umweltprogramms erreicht, welches eine Senkung um 5 % gegenüber 2018 bis Ende 2020 vorsah. Die Werte aus dem Jahr 2020 bedeuten sogar eine Senkung um 28 %, während es im Jahr 2019 überhaupt keine Senkung zum Jahr 2018 gab. Dies ist auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurück zu führen, wodurch auf dem Campus keine Studierenden und die Mitarbeiter:innen größtenteils im Homeoffice waren. Die Neuanschaffung der Abfallbehälter in den Seminarräumen im April 2019 hat somit keinen nennenswerten Einfluss auf das Abfallaufkommen gehabt. Zum Gütegrad der Fraktionen, die durch das Trennsystem erzeugt wurde, wurden keine Untersuchungen angestellt. Es sollte erreicht werden, dass vor allem Papier/Pappe und Restabfall nicht mehr ungetrennt in einem Behälter entsorgt werden, so dass das Volumen des Restabfalls reduziert wird und Papier/Pappe tatsächlich als Altpapier weiterverwendet werden können. 20
Abbildung 10: Absolutes und spezifisches Restabfallvolumen in Kubikmeter (m³) bzw. Kubikmeter pro Hochschulangehörige/r (m³/HoAn) der Hochschule Harz in den Jahren 2010 bis 2020 Bei bisher durchgeführten Pilotversuchen zur Optimierung der Abfalltrennung wurde deutlich, dass die "Coffee-to-go-Becher“ einen großen Anteil des Abfalls ausmachen. Daher wird die Einführung vonThermobechern weiterhin angestrebt. So wird jede neue Mitarbeiterin und jeder neue Mitarbeiter auch weiterhin durch die Mitarbeiter:innen des Umweltteams, durch Überreichen eines Thermobechers, an der Hochschule begrüßt. 21
Abbildung 11 Heldin des Alltags- "Mehrwegbecherheld" 4.1.4. Büromaterial: Papierverbrauch Die größten Mengen an beschafftem Büromaterial an der Hochschule Harz sind wiederbefüllbare Whiteboardstifte und Papier (A4 und A3). Bis 2010 wurde ausschließlich hochweißes, holzfreies Frischfaserpapier mit einer Dichte von 80 Gramm pro Quadratmeter (g/m²) verwendet. Seit Herbst 2010 wurde begonnen, Recyclingpapier an der Hochschule Harz zu verwenden mit steigendem Recyclingpapieranteil. Die seit 2019 wieder erreichte Recyclingpapierquote von 100 %, konnte auch im Jahr 2020 wieder verwirklicht werden. (siehe Abbildung 12). Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Wernigerode 64% 95% 99% 100% 100% 100% 100% 100% 100% Halberstadt 57% 33% 76% 93% 73% 100% 97,8% 100% 100% Gesamt 62% 85% 94% 86% 93% 100% 99,7% 100% 100% Abbildung 12: Recyclingpapieranteil von 2011 bis 2019 in Prozent [%] 22
Abbildung 13 stellt das Einsparpotential durch die Nutzung von Recyclingpapier an der Hochschule Harz dar und zeigt ein weiteres Motiv aus der Poster- und Postkartenserie „Helden des Alltags“. Die weiteren Alltagshelden können unter folgendem Link angesehen werden: https://www.hs-harz.de/hochschule/profil/leitbild/umweltmanagement-alt/helden-des- alltags Abbildung 13: Aushang an den zentralen Drucker/Kopierern/Scannern der Hochschule Harz mit der Ökobilanz für den A4-Papierverbrauch, berechnet mit dem Nachhaltigkeitsrechner der „Initiative Pro Recyclingpapier“ [] Neben der Verwendung von Recyclingpapier, ist die Senkung des Papierverbrauchs durch Ziele im Umweltprogramm von entscheidender Bedeutung. Die Abbildung 14 zeigt die Papierverbräuche in den Jahren 2010-2020. Bereits vom Jahr 2018 zu 2019 kam es zu einer deutlichen Senkung, was einerseits durch die vermehrte Umstellung auf digitale Lehre sowie digitale Workflows bei der Beantragung von Dienstreisen 23
und in der Zeitabrechnung zurück zu führen sein kann. Besonders kommt allerdings auch hier die Auswirkung der Pandemie zum tragen. Durch die Online-Semester SoSe 20 und WiSe 20/21 hat sich der Papierverbrauch um fast 64 % reduziert im Vergleich zum Vorjahr. In die Berechnung fließen die Mengen der Neubeschaffungen ein, wobei auch auf einen Übertrag der vom Vorjahr verbliebenen Lagerbestände geachtet wird. Allerdings kann nicht überprüft werden, wieviel im privaten Bereich dann ausgedruckt wurde und auf welchem Papier. Zukünftig wird sich durch einheitliche Nutzung eines Dokumentenmanagementsystems an der Hochschule die Verwendung von Kopierpapier weiterhin reduzieren. Abbildung 14: Absoluter und spezifischer A4-Papierverbrauch in Anzahl Blatt A4-Papier bzw. Anzahl Blatt A4-Papier pro Hochschulangehöriger (Anzahl Blatt A4/HoAn) der Hochschule Harz in den Jahren 2010 bis 2020 4.1.5. Elektroenergieverbrauch In Abbildung 15 wird die Entwicklung des absoluten und spezifischen Stromverbrauchs von 2010 bis 2020 dargestellt. Neben zahlreichen bisherigen Maßnahmen (siehe Tabelle „Maßnahmen“ im Anhang), wurde die Erneuerung des Campusdatennetzes durch Einbau effizienterer, leistungsfähigerer und umweltverträglicherer Netzkomponenten fortgesetzt. Insgesamt ist der Verbrauch gesunken, der Pro-Kopf-Wert verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 17 %, was auf die im weiteren Verlauf kurz beschriebenen Maßnahmen zurück zu führen ist. Durch die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik in nahezu allen Gebäuden in Wernigerode und auf dem Außengelände, konnte ein positiver Effekt erzielt werden. Allerdings steht im Umweltprogramm als Ziel für das Jahr 2020, eine detailliertere und optimierte Erfassung der Elektroenergieverbrauchsdaten zu schaffen. Dazu wurden durch das Dez. L/B/T die Daten zur Erstellung einer Masterarbeit zur Verfügung gestellt. Das dennoch gute Ergebnis soll zukünftig mit dem Ziel des aktuellen Umweltprogrammes (siehe Tabelle 3) durch die bedarfsgerechte Anpassung und 24
Optimierung der Lüftungs- und Klimaanlage im gesamten Haus 9 verstetigt werden. Hier wird auch von einem großen Einsparpotential ausgegangen. Ein neues Ziel wurde in der Erneuerung der Servervirtualisierung der Hochschule eruiert (s. Pkt. 14 im Umweltprogramm). Durch den Einsatz effizienterer Server, kann zukünftig die Anzahl der Server verringert werden. Im Speicherbereich werden große Solid State Disks (SSD) statt drehender Festplatten verbaut, wodurch die Anzahl der benötigten Festplatten ebenfalls reduziert werden kann. Durch die Verwendung moderner Technologien und die damit einhergehende Verringerung der Systeme, werden eine Einsparung an elektrischer Energie und eine geringere Wärmeentwicklung in den Folgejahren erwartet. Ein erhebliches Einsparpotential hinsichtlich des Elektroenergieverbrauchs besteht durch das Nutzerverhalten. Neben der Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen , u.a. durch die bereits erwähnte Posterserie siehe unter oben genanntem Link, Kap. 3.8 welches den „Held des Alltags – Der Beamerausschalter“ zeigt, wäre es zukünftig auch vorstellbar, im Rahmen der Arbeitsplatzüberprüfung, die Mitarbeiter:innen Innen auf die Nutzung der im Jahr 2015 verteilten Steckerleisten hinzuweisen. So würde einem unnötigen Stand-by Betrieb entgegengewirkt. Abbildung 15: Absoluter und spezifischer Elektroenergieverbrauch in Kilowattstunden (kWh) bzw. Kilowattstunden pro Hochschulangehöriger (kWh/HoAn) der Hochschule Harz in den Verbrauchsjahren 2010 bis 2020 In Abbildung 16 wird die Energiebereitstellung dargestellt. Die Hochschule Harz betreibt zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und vor allem auf Initiative des Vereins „HS Harz Solar e.V.“ vier Photovoltaikanlagen (siehe Tabelle 6). Leider fielen im Jahr 2020 beide BHKW kurz hintereinander aus und mussten einer längeren Reparatur unterzogen werden. Somit sank der Anteil an umweltschonend erzeugtem und genutztem Strom von 47 % aus dem Jahr 2019 auf 24 % im Jahr 2020. Die vierte Photovoltaikanlage wurde im November 2020 auf der Dachfläche der „Papierfabrik“ Haus 9 in Betrieb genommen und konnte somit auch erst ab diesem Zeitpunkt Strom erzeugen. Die Anlage hat eine Leistung von 6 kW und besteht aus 21 Modulen. 25
Tabelle 6: Umweltgerechte Anlagen zur Strombereitstellung an der Hochschule Harz Standort Art Inbetrieb- Elektrische Fläche nahme Leistung [m²] [Jahr] [kW bzw. kWp] Wernigerode BHKW 2009 70 / Halberstadt BHKW 2014 20 / Wernigerode Photovoltaik 2010 5,62 40 Wernigerode Photovoltaik 2012 29 210 Halberstadt Photovoltaik 2014 9,6 80 Wernigerode Photovoltaik 2020 6 36 Abbildung 16: Elektroenergiebereitstellung in Prozent (%) der Hochschule Harz im Jahr 2020 4.1.6. Wärmeenergieverbrauch Zur Wärmeenergieversorgung betreibt die Hochschule Harz die in Tabelle 7 genannten Anlagen. Tabelle 7: Anlagen zur Wärmeversorgung an der Hochschule Harz Bezeichnung Standort Beschreibung, therm. Leistung Heizanlage I WR, Haus 10 3 Kessel, 2 MW th BHKW WR, Haus 10 109 kW th Heizöltanks WR, Haus 10 2 x 19.000 Liter (für Spitzenzeiten) Heizanlage II WR, Haus 9 Brennwertkessel (400 kWth) und NT-Kessel (350 kW th) 26
BHKW HBS, Haus S 40 kW th Keller Fernwärme HBS Ca. 450 kWh Die Wärmeregulierung und -einstellung erfolgt über die, dem Stand der Technik entsprechenden, Gebäudeleittechnik mit energiesparender Regelung und Steuerung. Alle Dächer der Hochschule Harz sind gedämmt; es fehlt noch die Dämmung einiger Außenwände. So soll laut aktuellem Umweltprogramm die Fassade von Haus 5 und 7 bis 2021 gedämmt werden. Eine große Wärmeverlustquelle stellt das stundenlange Ankippen oder Öffnen von Fenstern bei gleichzeitig laufender Heizung in/nach den Lehrveranstaltungen im Winter dar. Hier sollte durch verstärkte Kommunikation das Nutzerverhalten positiv beeinflusst werden. Deshalb wurde in die genannte Posterserie ein Poster zum Stoßlüften „Held des Alltags – Der Stoßlüfter“ integriert (siehe unter o.g. Link, Kap. 3.8). Die Abbildung 17 zeigt die Entwicklung des nach den deutschen Gradtagszahlen entsprechend VDI 3807 und Energieeinsparungsverordnung (EnEV 2007) durch Klimafaktoren witterungsbereinigten, absoluten und spezifischen Wärmeenergiever- brauchs in den Jahren 2010-2020. Der witterungsbereinigte Wärmeenergieverbrauch im Jahr 2020 war signifikant niedriger als 2019 und sank um 33,3 %, bezogen auf die Nettogesamtfläche. Auch hier zeigt sich der Effekt, den die Coronamaßnahmen auf den Wärmeenergieverbrauch hatten. Abbildung 17: Absoluter und spezifischer witterungsbereinigter Wärmeenergieverbrauch in Megawattstunden (MWh) bzw. Kilowattstunden pro Hochschulangehöriger sowie pro Quadrat- 27
2 meter Nettogesamtfläche (kWh/HoAn sowie kWh/m NGF) der Hochschule Harz in den Jahren 2010 bis 2020 Die Anteile an der Wärmeenergiebereitstellung sind in Abbildung 18 dargestellt. Der Anteil der aus dem BHKW zur Verfügung gestellten Wärme sank von 34,29 % auf 23,93 %. Der Anteil an Fernwärme stieg um 10 % im Vergleich zum Jahr 2019 Abbildung 18: Wärmeenergiebereitstellung in Prozent (%) der Hochschule Harz 2020 4.1.7. Emissionen Die Abbildung 19 zeigt die Entwicklung der absoluten und spezifischen CO2- Emissionen aus der Elektro- und Wärmeenergiebereitstellung der Hochschule Harz in den Jahren 2010 bis 2020. Die Berechnung erfolgte mit den CO2-Äquivalenten nach GEMIS (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme) Version 4.95, Stand 2017 (noch nichts Neueres veröffentlicht) bzw. mit den Angaben der Stadtwerke Halberstadts zur Fernwärme und dem Stromlieferanten envia Mitteldeutsche Energie AG. Aufgrund mehrerer Maßnahmen (Installation von einer weiteren Photovoltaikanlage und einem weiteren BHKW am Standort HBS sowie der Senkung des Strom- verbrauchs durch Einsatz energieeffizienter Geräte und wärmeenergetischer Sanierungsmaßnahmen; siehe Tabelle 9 im Anhang), ist seit 2013 insgesamt ein Abwärtstrend sichtbar. Der verringerte Anteil an Emissionen liegt bei 28 % im Vergleich zum Jahr 2019. Auch hier sind die Auswirkungen, die Corona hatte deutlich sichtbar. Großen Einfluss auf die Höhe der CO2-Emissionen haben die CO2-Äquivalente des gelieferten Stroms (bis 2009: 473 kg/kWh, Stromlieferantenwechsel in 2010/11: 651 g/kWh, 2012/13: 593 g/kWh, 2014: 524 g/kWh, 2015: 465 g/kWh, 2016: 430 g/kWh, 2017: 430 g/kWh, 2018: 349 g/kWh, 2019: 358 g/kWh, 2020: 293 g/kWh ). Eine wesentliche Verringerung der CO2-Emissionen könnte durch die Umstellung auf Ökostrom erreicht werden. Diese Entscheidung liegt in den Händen der 28
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