UN Principles for Responsible Management Education Sharing Information on Progress Report 2013 2014 - Building Competence. Crossing Borders - ZHAW
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
UN Principles for Responsible Management Education Sharing Information on Progress Report 2013 – 2014 Building Competence. Crossing Borders.
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 3 Vorwort GESELLSCHAFTLICHE HERAUSFORDERUNGEN ANNEHMEN Der Umbau hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist eine der grossen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – und eine der komplexesten zugleich. Als System zur Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen kommt der Wirtschaft eine entscheidende Rolle zu. Welchen Bei- trag sie zum geforderten Wandel leistet, ist von den Rahmenbedingungen abhängig, welche die Politik ihr setzt. Wichtig ist aber auch, wie sich die wirtschaftlichen Akteure innerhalb dieser Rahmenbedingungen verhalten. Eine Änderung der Rahmenbedingungen auf globaler Ebene ist schwierig, wie sich immer wieder zeigt, so zum Beispiel beim Klimawandel. Seit Jahren ver- sucht sich die internationale Staatengemeinschaft auf wirksame Regeln zu einigen, doch die bisherigen Fortschritte sind bescheiden. Dabei ist es absehbar, dass die Schäden durch den Klimawandel die Weltgemeinschaft teurer zu stehen kommen als wirksame Massnahmen, um ihn zu bekämpfen. WANDEL ZUR NACHHALTIGKEIT ALS CHANCE Unter den geltenden Rahmenbedingungen bietet die unternehmerische Freiheit den Wirt- schaftsakteuren grossen Handlungsspielraum, um den nötigen Wandel zu unterstützen. Kon- sumentinnen und Konsumenten sind zunehmend bereit, für nachhaltig produzierte Produkte mehr zu bezahlen; Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer achten bei der Wahl ihres Arbeitge- bers immer häufiger darauf, welche Werte dieser vertritt oder wie sinnstiftend die Arbeit ist. Entwicklungen wie diese ermöglichen es Unternehmen, ihre Produkte und Prozesse nachhalti- ger zu gestalten und gleichzeitig erfolgreich zu sein. Dazu braucht es Führungskräfte, die etwas von Nachhaltigkeit verstehen, Entwicklungen frühzeitig erkennen und entsprechende Strategi- en entwickeln und realisieren können; Führungskräfte, die sich nicht aus Profitstreben über rechtliche und moralische Normen hinwegsetzen und so die Reputation ihres Unternehmens gefährden. ALS HOCHSCHULE VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Auch Wirtschaftshochschulen wie die ZHAW School of Management and Law (SML) sind ge- fordert. Sie müssen erreichen, dass ihre Studierenden die Zusammenhänge zwischen ihrem Handeln und den ökologischen und sozialen Herausforderungen für die Gesellschaft verstehen. Die Studierenden müssen dabei unterstützt werden, über ihre Verantwortung als künftige Fach- und Führungskräfte nachzudenken. Sie müssen auf moralische Dilemmas im Berufsalltag vor- bereitet werden. Zudem müssen sie die Modelle und Werkzeuge kennen, mit denen Unterneh- men Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung als Erfolgsfaktor verstehen und umsetzen können.
4 An der SML sind wir uns dieser Aufgabe bewusst. Lehrpersonen, Forschende und Mitarbeiten- de setzen sich seit Jahren engagiert dafür ein. Die Principles for Responsible Management Education PRME sind das ideale Instrument, um unsere Organisation in dieser Hinsicht weiter- zuentwickeln. Mit der Lancierung des Projekts PRME wurde 2013 eine umfassende Standort- bestimmung und Potenzialanalyse vorgenommen und mit der Unterzeichnung der Prinzipien 2014 haben wir ein klares Bekenntnis abgegeben. Auf diesen Grundlagen haben wir einen Prozess eingeleitet, um das vorhandene Potenzial Schritt für Schritt auszuschöpfen. Mit diesem Bericht legen wir ein erstes Mal Rechenschaft über den Stand unserer Aktivitäten im Bereich PRME ab. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Prof. André Haelg Direktor ZHAW School of Management and Law «Die Principles for Responsible Management Education sind das ideale Instrument, um unsere Organisation weiterzuentwickeln. Mit der Lancierung des Projekts haben wir 2013 eine umfassende Standortbestimmung und Potenzialanalyse vorge nommen und mit der Unterzeichnung 2014 haben wir ein klares Bekenntnis abgegeben.» Prof. André Haelg, Direktor ZHAW School of Management and Law
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 5 Überblick SML 1968 als HWV (Höhere Wirtschafts- und Die SML unterhält zahlreiche Kooperationen Verwaltungsschule) gegründet, zählt die mit über 140 ausgesuchten Partnerhochschu- ZHAW School of Management and Law len weltweit. Unser vierfacher Leistungsauf- (SML) mit international anerkannten Ba- trag umfasst Lehre (Bachelor und Master), chelor- und Masterstudiengängen, ei- Weiterbildung, Beratung und Forschung. Als nem umfassenden Weiterbildungsange- Fachhochschule sind wir der angewandten bot sowie innovativen Forschungs- und Forschung verpflichtet, forschen also praxis- Entwicklungsprojekten heute zu den nah und mit Fokus auf rasche Umsetzbarkeit. führenden Hochschulen für Wirtschaft und Wirtschaftsrecht der Schweiz. 2014 waren rund 3 600 Bachelor- und 205 Master-Studierende an der SML immatriku- Alle Programme sind wissenschaftlich fun- liert. Ausserdem besuchten knapp 2 000 Per- diert, interdisziplinär und praxisorientiert. Der sonen einen der rund 100 Zertifikatslehrgänge Leitsatz «Building Competence. Crossing oder eines des übrigen Weiterbildungsange- Borders.» steht für hochstehende Aus- und bote. Die SML beschäftigt rund 500 Mitarbei- Weiterbildung sowie Offenheit gegenüber der tende, wovon knapp 50 Professorinnen und Welt. Professoren, über 150 Dozierende sowie mehr als 200 wissenschaftliche Mitarbeitende sind.
6 Unser PRME-Verständnis Um die Begriffe Nachhaltigkeit und ge- Schwerpunkte zu setzen und sichtbar zu ma- sellschaftliche Verantwortung für die chen. SML zu konkretisieren, hat die Ge- schäftsleitung das Modell des «Respon- Im Rahmen dieses Berichts wird von den oben sibility Cube» verabschiedet. genannten Themen als PRME-Themenbereich gesprochen. Es schafft die Verbindung zwischen den The- men im Feld von gesellschaftlicher Verantwor- Zunächst bilden Forschungsaktivitäten im tung und Nachhaltigkeit, den Steuerungs PRME-Themenbereich den Schwerpunkt. Sie elementen auf volkswirtschaftlicher und werden im Kapitel «PRME-Schwerpunktthe- betrieblicher Ebene sowie den Leistungsberei- men und ihre Einordnung in den Forschungs- chen der SML. Es zeigt so unseren Rahmen kontext der SML» ausführlicher dargestellt. der Handlungsmöglichkeiten auf und erlaubt es, SML RESPONSIBILITY CUBE ELEMENTE DER STEUERUNG VON NACHHALTIGKEITSTHEMEN (BEISPIELE) Auf volkswirtschaftlicher Ebene Auf betrieblicher Ebene d. n cs d. io ns be hi be e g at g tio nc in Et en lin ik en rc ia ra m un ol & m ou pl pe ah tr ip m ah om on .S sh .O R om .R Operations & Services -C st -C l. er st -K ht Su lit R ad R Su ec R C angewandte F&E, Dienstleistung Po C Partnerschaften, Dialog Le C R Lehre BSc/MSc , Weiterbildung Energiewende ZHAW-SML- LEISTUNGSBEREICHE Klimawandel Menschenrechte, Arbeitsbed. THEMEN IM FELD VON CORPORATE RESPONSIBILITY (CR) Vielfalt/Diversität UND NACHHALTIGKEIT (BEISPIELE) Demografischer Wandel Gesundheit Stabilität der Finanzsysteme [...]
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 7 Principle 7: Our own organizational practices Unsere Neubauten werden nach dem Miner- gie-Standard realisiert und tragen damit zu ei- Wissensorganisationen im Dienstleis- nem rationellen Energieeinsatz bei. Unsere tungssektor sollten sich zu einem ver- Reinigungsunternehmen setzen ökologisch antwortungsvollen, sozial- und umwelt- abbaubare Reinigungsmittel ein, sofern trotz verträglichen Umgang mit Ressourcen in Mikrofasertechnik nicht auf Reinigungsmittel allen betrieblichen Prozessen und auf verzichtet werden kann. allen Hierarchieebenen bekennen. Eine entsprechende Grundhaltung, die den- Die ZHAW achtet bei der Beschaffung von noch Rücksicht auf individuelle Werte ICT-Gütern und -Dienstleistungen auf Nach- und Einstellungen nimmt, ermöglicht es, haltigkeit durch Berücksichtigung von Kriterien glaubwürdig eine Vorbildfunktion gegen- wie Stromverbrauch in Betriebs- und Stand- über Studierenden und anderen relevan- by-Modus, sozialverträgliche Produktion so- ten Stakeholdern einzunehmen. wie angemessene Einsatzdauer (Lifecycle) und kontrollierte Entsorgung. Die ZHAW be- EINBLICK zieht keinen Atomstrom, sondern ausschliess- Unsere Handlungsfelder betrieblicher Nach- lich Strom aus Schweizer Wasserkraft. Werbe- haltigkeit sind jene einer typischen Wissens artikel werden von einem Unternehmen organisation im Dienstleistungssektor: gesun- bezogen, das Teilnehmer der Business Social de und faire Arbeitsbedingungen, Energie - Compliance Initiative (BSCI) ist und über eine verbrauch der Gebäude- und IT-Infrastruktur, Zertifizierung nach ISO 9001:2008 verfügt. Mobilität der Mitarbeitenden, Papier- und Bü- Alle Publikationen werden über eine Druckerei romaterialverbrauch, nachhaltige Verpflegung. abgewickelt, die ausschliesslich FSC-zertifi- ziertes «Claro Silk»-Papier verwendet. Seit Juli Viele dieser Handlungsfelder werden auf Ebe- 2013 werden generell alle unsere Printerzeug- nen gesteuert, die nicht direkt von der SML nisse klimaneutral gedruckt und auf der Rück- beeinflusst werden können: Der Kanton Zürich seite entsprechend gekennzeichnet. Die Dru- ist für Anstellungsbedingungen und Bereitstel- ckerei ist FSC- und swissPSO-zertifiziert sowie lung der Gebäude zuständig, die ZHAW sorgt Partner von myclimate. für den Unterhalt von Gebäuden und IT-Infra- struktur, Gebäudereinigung, Abfallentsorgung, Beschaffung von Mobiliar sowie Verpflegung. Hier sind Standards und Rahmenverträge vor- gegeben.
8 Ebenfalls zentral organisiert werden Themen Auskunft gibt. Laut diesem stammen Fleisch wie das betriebliche Gesundheitsmanage- erzeugnisse primär aus der Schweiz und ment, Diversity/Gender und Barrierefreiheit. wenn immer möglich wird mit regionalen Pro- An allen SML-Standorten sind Behinderten- duzenten zusammengearbeitet. Weitere An- parkplätze und -toiletten vorhanden. Im Mai gaben findet man zu Produkten wie Kaffee, 2014 wurde zudem die Aula mit einer Höranla- Zucker, Schokolade, Glacen und Säften, die ge mit Funkübertragung ausgerüstet. Damit wenn möglich aus fairem Handel stammen können Menschen mit Hörbehinderung ohne und die Labels Max Havelaar, Rainforest oder Benachteiligung Referate verfolgen oder sich Fairtrade tragen. an Diskussionen beteiligen. Die ZHAW sub- ventioniert ihren Angehörigen Kinderbetreu- Die SML verfügt über eine eigene Stabsstelle ungsplätze in Krippen, deren Qualität durch Diversity/Gender. Sie ist dem Generalsekreta- erfahrenes, pädagogisch ausgebildetes Per- riat unterstellt und für die Gleichstellungs- und sonal gewährleistet wird. Diversitätsförderung sowie die Sensibilisierung zuständig. Sie beteiligt sich aktiv am internen Die von uns beauftragten Gastronomieunter- Dialog zu Diversity-Themen durch die Teilnah- nehmen verpflichten sich dazu, nachhaltig me an Sitzungen der ZHAW-Kommission Di- produzierte Lebensmittel zu beschaffen und versity und an Mitarbeitendensitzungen sowie eine gesunde Ernährung zu gewährleisten, die Durchführung von Lunch-Veranstaltungen, die sich nach den Bedürfnissen unserer Stu- die den Dialog der SML-Mitarbeitenden zum dierenden richtet. Des Weiteren verpflichten Thema Diversity fördern. Zu den weiteren Auf- sie sich zum Umweltschutz (z.B. durch das gaben der Diversity-Beauftragten im Jahr Anbieten klimafreundlicher Menüs) sowie zu 2014 zählten unter anderem die Teilnahme an einem verantwortungsvollen, sozialen Um- externen Tagungen und die Kommunikation zu gang mit Mitarbeitenden (z.B. Vereinbarung Diversity-Themen in der internen Kommunika- von Familie und Beruf). Das gastronomische tion. Weiter hat die SML die Stelle einer Angebot wird durch die Compass Group PRME-Koordinatorin neu geschaffen, die der- (Schweiz) AG bereitgestellt, die in einem zeit von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nachhaltigkeitsbericht über ihre Leistungen Katharina Hetze im Teilzeitpensum wahrge- nommen wird.
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 9 AUSBLICK Die Stabsstelle Diversity / Auch in den kommenden beiden Jahren wird die SML ihre Verantwortung wahrnehmen. Zu- Gender ist für die Gleich sätzlich zu den bestehenden Massnahmen stellungs- und Diversitäts wird ab Herbst 2015 ein neues Hauptrechen- förderung sowie die Sensibili zentrum in Betrieb genommen. Bei der Aus- wahl des Co-Location-Partners wurde auf sierung zuständig. Im Januar Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geachtet. 2015 findet der 3. Diversity- Dabei tragen mehrere Massnahmen wie ein Lunch zum Thema Gleich Free Cooling-System, eine Warmgang-Ein- hausung, Abwärmenutzung und der Einsatz stellungs-Controlling statt. erneuerbarer Energien zur Erreichung des Der Diversity-Lunch ist eine Power-Usage-Effectiveness-Zielwerts bei. Die Veranstaltungsform für den Stabsstelle Diversity/Gender wird 2015 unter anderem zwei weitere Lunch-Veranstaltungen Austausch zu Diversity- durchführen. Die ZHAW hat das Ziel, 2016 ein Themen, die sich zuneh- departementsübergreifendes Konzept für ein mend etabliert und an Be betriebliches Gesundheitsmanagement einzu- führen. kanntheit gewinnt.
10 Kalendarische Übersicht PRME-Aktivitäten 2013–2014 2013 Januar – Erster EACS-Energy Workshop «Alternative Streitschlichtung im Energiewirtschaftsrecht» Februar –F orschungslunch «Schutz vor psychischen Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz» – Forschungslunch «Schutz vor Diskriminierung chronisch kranker Menschen» – Proofit-Apéro zum Swiss Corporate Sustainability Survey 2012 März – Masterstudierende organisieren eine Veranstaltungsreihe mit Non-Profit-Organisationen, unter anderem zum Thema «Nachhaltige Effekte von Grossevents auf die Region am Beispiel der Olympischen Winterspiele 2022 in Graubünden» – Zwei neue Beauftragte Diversity/Gender werden ernannt April – Vorstellung der «Zukunftsstudie Elektromobilität Schweiz 2030» der SML (ZEMS) Mai – Das Zentrum für Sozialrecht führt den Kurs «Herausforderung Rassismus und Diskriminierung in der professionellen Diversity-Arbeit» im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Bundes (FRB) und «ProDiversity» durch Juni – Erster Diversity-Lunch «Vielfalt und Benachteiligung an der SML? Welche Herausforderungen stellen sich?» – In der neuen SML-Schriftenreihe «essentials» erscheint als erstes kompaktes Lehrbuch «Grundlagen ethischer Unternehmensverantwortung» von Mathias Schüz Juli – Auf Initiative von Prof. Dr. Markus Zwyssig werden knapp 70 gebrauchte englische Bücher des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften gesammelt und als Bücherspende an die Pannasastra University of Cambodia übergeben September – Auszeichnung der Bachelor-Arbeit «Socially Responsible Investments: Eine empirische Analyse der Performance nachhaltiger Investmentfonds in der Schweiz» von Dario Wettstein mit dem Jefferies-Studienpreis – 2. nationale Tagung zum Diskriminierungsschutzrecht «Wie gerecht und wirksam ist das Gleichbehandlungsrecht? Eine kritische Würdigung des Diskriminierungsschutzrechts in der Schweiz» Oktober – Durchführung eines Chancen-Gleichstellungslunch in Kooperation mit der Fachstelle für Gleichstellung des Kantons Zürich – Internationale Konferenz «Ökologische Steuerreform und Emissionshandel» – DIB Circle «Asylpolitik – w ie weiter?» November – Zweiter EACS-Energy Workshop «Erfolgreiche alternative Streitschlichtungsmethoden im Zusammenhang mit Windparkprojekten» – Gestaltung des Nationalen Zukunftstags durch das Zentrum für Sozialrecht Dezember – SML-Weihnachtsspende von insgesamt CHF 5000.– an zwei Schweizer Kinderhilfsorganisationen – Aktion «Cake Aid Day» zugunsten der Opfer des Taifuns Hayan. Dessen Erlös von CHF 4000.– wurde an die Glückskette überwiesen
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 11 2014 Januar – Vernissage zum Handbuch «Diskriminierungsrecht», das sich an Juristinnen und Juristen, Beraterinnen und Berater sowie Diversity-Expertinnen und -Experten richtet Februar – Einrichtung einer Beratungsstelle für Mitarbeitende und Studierende zur Unterstützung bei Problemsituationen März – Zweiter Diversity-Lunch «Hindernisse abbauen! Mit Behinderung an der SML arbeiten und studieren» – Tagung «Wirkt Aufsicht wirklich? Effizienz und Wirkung von Aufsichtsbehörden und -instrumenten in den Bereichen Arbeit, Datenschutz, Gleichstellung und Wettbewerb» Mai – Barrierefreiheit an der SML: Die Aula wird mit einer Höranlage mit Funkübertragung ausgerüstet, die es Menschen mit Hörbehinderung ermöglicht, ohne Benachteiligung Referaten zuzuhören oder sich an Diskussionen zu beteiligen Juni – 3. Winterthurer Tagung zum Arbeitsrecht «Ethic Codes, Datenschutz, Compliance und Whistleblowing» August – PRME-Beitritt unterzeichnet – Beginn des sechsmonatigen, durch den angolanischen Staatsfonds finanzierten Weiterbildungsangebots für angolanische Studierende Oktober – Workshop zum Know-how-Transfer im Bereich Sustainable Corporate Responsibility mit Schwerpunkt Unternehmensethik im Rahmen einer Kooperation mit der grössten tschechischen Wirtschaftsuniversität VŠE in Prag November – Am Nationalen Zukunftstag öffnen zahlreiche Unternehmen und Organisationen ihre Türen für Kinder der 5. bis 7. Klasse. An der SML gestalten Christian Hitz und Matthias Litzke vom Institut für Wirtschaftsinformatik ein altersgerechtes Programm – SML-Absolvent Reto Walther wird für seine Bachelor-Arbeit zum Thema «UN Guiding Principles on Business and Human Rights & Effective Remedies» von Making Science News und NZZ Campus als «Top-Bachelor» ausgezeichnet – WIG-Herbstanlass zum Thema Medikamentenpreise – Der Insurance Circle «Grenzen der Versicherbarkeit» befasst sich aus Sicht der Swiss Re mit der zunehmenden Nachfrage nach einer Deckung von Risiken klimawandelbedingter Naturkatastrophen – Winterthur Urban Forum «Städte der Zukunft», unter anderem mit dem Thema soziale Nachhaltigkeit. Organisiert wird die Tagung vom Zentrum für Kulturmanagement im Auftrag der ZHAW Dezember – Bewilligung eines KTI-geförderten Forschungsprojekts zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung – Bewilligung eines KTI-geförderten Forschungsprojekts zur Messung positiver Externalitäten der Geschäftstätigkeit in Entwicklungs- und Schwellenländern – Spende von CHF 2500.– an den Entlastungsdienst Kanton Zürich, der Angehörige von Menschen mit Behinderung unterstützt
12 Lehrangebot mit PRME-Bezug und Angebot an problemorientierten Unterrichtskonzepten Principles 1: Purpose, 2: Values, 3: Methods das Fachwissen darüber, mit welchen Ansät- zen und Instrumenten die Erwartungen von Aus dem Prinzip «Purpose» geht der Auf- Anspruchsgruppen hinsichtlich gesellschaftli- trag hervor, die Studierenden für Nach- cher Verantwortung erfolgreich in die Unter- haltigkeitsaspekte im wirtschaftlichen nehmensführung integriert werden können und gesellschaftlichen Umfeld zu sensi- (Corporate Responsibility Management). An- bilisieren. Mit dem Lehrangebot im Ba- dererseits sind überfachliche Kompetenzen chelor- und Masterstudium sowie im nötig wie die Reflexion des eigenen Handelns Rahmen der Weiterbildungsstudiengän- in Bezug auf moralische Normen und ethische ge sollen den Studierenden die notwen- Konzepte. Zu beiden Kompetenzbereichen digen Kompetenzen vermittelt werden, werden Unterrichtskonzepte entwickelt und die sie zu verantwortungsvollem Denken eingesetzt, die praxisnah wirksame Lernerfah- und Handeln befähigen. rungen ermöglichen. Eine Managementausbildung, die sich an den EINBLICK Erfordernissen gesellschaftlicher Unterneh- Die SML bietet in der Aus- und Weiterbildung mensverantwortung orientiert, bedarf einer zahlreiche Lehrveranstaltungen an, in denen problemorientierten, interdisziplinären und in- der PRME-Themenbereich bearbeitet wird. tegrativen Ausrichtung. Dazu gehört einerseits Dieser wird insbesondere in der Lehre der Be-
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 13 triebsökonomie in mehreren Modulen integ- Zur Erreichung der Lernziele wird mit kombi- riert. In den Disziplinen Wirtschaftsrecht und nierten Unterrichtsmethoden gearbeitet. Häu- Wirtschaftsinformatik sind bislang lediglich fig werden in den Unterrichtseinheiten Fallstu- wenige oder keine Unterrichtsanteile enthal- dien eingesetzt, die im Lehrgespräch oder in ten. Auch bei den verfassten Bachelorarbeiten Gruppenarbeit bearbeitet werden. Die Fallstu- der vergangenen Jahre zeigt sich, dass der dien werden in der Regel selbst entwickelt, Bezug zu PRME-Themen in der Betriebsöko- auch in direkter Zusammenarbeit mit Unter- nomie wesentlich höher ist als in den übrigen nehmen. Zudem wird vereinzelt mit erfah- Studiengängen. rungsbasierten komplexen Lehr-Lern-Arran- gements gearbeitet (experiential learning, Dabei ist erfreulich, wenn Abschlussarbeiten field-based learning), in denen die Studieren- ausgezeichnet werden. So die Bachelor- den Gelegenheit haben, sich ausserhalb der Arbeit «Socially Responsible Investments: Eine Klassenumgebung unmittelbar und praktisch empirische Analyse der Performance nachhal- mit CR-Fragen auseinanderzusetzen. Die För- tiger Investmentfonds in der Schweiz», die im derung von CR-relevanten überfachlichen September 2013 den Jefferies-Studienpreis Kompetenzen, wie zum Beispiel vernetztes erhielt, oder die Bachelor-Arbeit zum Thema Denken, Umgang mit Widersprüchen und kri- «UN Guiding Principles on Business and Hu- tisches Reflektieren, ist in den meisten Lern- man Rights & Effective Remedies», für die der gefässen implizit vorhanden. Explizit gefördert Autor im November 2014 von Making Science werden sie im Modul «BWL Skills». News und NZZ Campus als «Top-Bachelor» ausgezeichnet wurde. Aus verschiedenen SML-Projekten sind be- reits CR-relevante Lehrmittel hervorgegangen (Schüz, 2013, Vervoort Isler und Teta 2013, 1 P randini, M., Vervoort Isler, P., Barthelmess, P. (2012). Responsible Management Education For Winistörfer et al. 2012). Auch werden metho- 21st Century Leadership. Central European Business disch-didaktische Ansätze zur Umsetzung von Review, 1 (2),16 –22. PRME im wissenschaftlichen Kontext disku- Schüz, M. (2013). Grundlagen ethischer Unterneh- tiert (Prandini et al. 2012)1. mensverantwortung. SML Essentials 01. Herausge- ber: ZHAW School of Management and Law Winter- thur. Zürich: vdf Hochschulverlag. Vervoort Isler, P., und Teta, A. (2013). BWL Skills. Key Concepts, 3., überarbeitete und ergänzte Aufla- ge. Zürich: Versus Verlag. Winistörfer, H., Perrin, I., Teuscher, P., Forel, A. (2012). Management der sozialen Verantwortung in Unternehmen. Leitfaden zur Umsetzung. München: Hanser Verlag.
14 Im Hinblick auf PRME sind aus dem Weiterbil- AUSBLICK dungsangebot der SML vor allem der CAS Im Zuge des Projekts «Improvement» wird in (Certificate of Advanced Studies) in Sustaina- jedem BSc-Studiengang künftig ein entspre- bility Marketing und der CAS in Corporate Re- chend bezeichnetes Modul die PRME-The- sponsibility / Social Management hervorzuhe- men aufgreifen. Bei der Überarbeitung des ben. Daneben ist «Corporate Responsibility» Angebots im Wahlpflichtbereich ist eine Be- eine von vier Säulen des International Execu rücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten tive MBA und im MAS Arts Management sind ebenfalls angedacht. in einzelnen Modulen wirtschaftsethische Fra- gestellungen integriert (Grundlagen BWL/ VWL, Unternehmen Kulturbetrieb, Strategi- Corporate Responsibility sches Management). sowie Ethics & Compliance Im Herbstsemester 2014 konnte unter dem waren wichtige Aspekte in Titel «Future Leaders of Angola» erstmals eine der Ausbildung einer Klasse Klasse von 46 jungen angolanischen Akade- mikerinnen und Akademikern in den Berei- von 46 jungen angolani chen Business Administration sowie Banking schen Akademikerinnen & Finance ausgebildet werden. Corporate Re- und Akademikern in den sponsibility sowie Ethics & Compliance waren wichtige Aspekte. Das vom Fundo Soberano Bereichen Business Admi de Angola (FSDEA) unterstützte Pilotprojekt nistration sowie Banking & ermöglichte einen für alle Seiten wertvollen Finance unter dem Titel Kulturaustausch. «Future Leaders of Angola».
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 15
16 PRME-Schwerpunktthemen und ihre Einordnung in den Forschungs- kontext der SML Principle 4: Research rischer Initiativen analysiert. Zudem werden Grundlagen für neue Geschäftsmodelle entwi- Dieses PRME-Prinzip befasst sich mit ckelt, um Energieversorgungsunternehmen der Frage, ob und wie die Wirtschafts- dabei zu helfen, die Ziele der durch Bundesrat hochschule ihre Forschungsaktivitäten und Parlament beschlossenen Energiestrate- am Ziel ausrichtet, einen positiven Bei- gie 2050 zu erreichen. Im Fokus beider For- trag zu einer sozialen und ökologisch schungsgruppen stehen die Analyse und Ent- verträglichen Wirtschaftsentwicklung zu wicklung von Konzepten und Modellen zur liefern. Förderung erneuerbarer Energie und Energie- effizienz. EINBLICK Für eine erste Phase bilden folgende For- Der Bund finanziert das schungsfelder die Schwerpunkte der SML: hochschulübergreifende FORSCHUNGSFELD 1: ENABLING Konsortium Competence ENERGY TRANSFORMATION Center for Research in Die Forschungsschwerpunkte im Energie bereich an der SML befinden sich im Span- Energy, Society and nungsfeld von ökonomischen, rechtlichen und Transition. Die ZHAW politischen Fragen zur Energiewende. Der übernimmt als Co-Leading Bund finanziert das hochschulübergreifende Konsortium Competence Center for Research House eine führende Rolle. in Energy, Society and Transition (SCCER CREST2). Die ZHAW übernimmt als Co- Im Rahmen des Kompetenzaufbaus der Leading House eine führende Rolle. Zwei der SCCER-Forschungskonsortien wurde an der drei entsprechenden Forschungsgruppen der SML eine zentrale Wissenstransferstelle für ZHAW sind an der SML angesiedelt. alle beteiligten Forschungspartner geschaffen. Ihre Aufgabe ist die Förderung der Zusam- Am Zentrum für Öffentliches Wirtschaftsrecht menarbeit sowohl fachübergreifend zwischen erforscht die Fachgruppe «Energy Policy Ana- Forschenden als auch zwischen Hochschulen, lysis» zukünftige regulatorische und ökonomi- Wirtschaftspartnern und der öffentlichen sche Rahmenbedingungen für die Energie- Hand. wirtschaft. Am Center for Innovation and Entrepreneurship werden in der Fachgruppe Weiter wurden ausserhalb der SCCER zahlrei- «Energy Entrepreneurship & Foresight» Rah- che Forschungsprojekte mit Praxispartnern menbedingungen zur Förderung unternehme- gestartet und/oder abgeschlossen. Ein Bei-
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 17 spiel ist das Projekt «Using formal social Im Berichtszeitraum stehen zwei solche Pro- groups to promote energy-sufficient behaviour jekte im Zentrum. Das erste befasst sich mit in cities», das im Rahmen des Nationalen For- der Umsetzung des neuen Standards ISO schungsprogramms 71 «Steuerung des Ener- 26000 Social Responsibility für Unternehmen gieverbrauchs» in Kooperation mit Partnerins- in der Schweiz. In Zusammenarbeit mit Unter- tituten an der ZHAW School of Engineering nehmen und weiteren Anspruchsgruppen und der ETH sowie unter Beteiligung der Städ- wurden Vorgehensweisen und Instrumente für te Winterthur, Baden und Zug gestartet wurde. die Anwendung dieses Standards entwickelt. Der Hauptfokus lag auf kleinen und mittelgros Nicht zuletzt wurden im Berichtszeitraum mit sen Unternehmen (KMU). Ziele waren eine in- zahlreichen Publikationen, Studien und Konfe- tegrale Verankerung der im Standard genann- renzbeiträgen zu verschiedenen Aspekten der ten Prinzipien, Themen und Vorgehensschritte Transformation des Energiesystems wichtige in den Unternehmen sowie eine optimale Ver- fachliche Beiträge zur Diskussion in Forschung bindung zu bestehenden Normen und Stan- und Praxis geleistet3. dards. Als Projekt-Output steht mittlerweile eine Online-Plattform4 bereit, welche die Leit AUSBLICK linie ISO 26000 in praxistaugliche Werkzeuge In den kommenden zwei Jahren werden unter auf der Basis von Excel-Tabellen übersetzt. dem Titel «Energy Governance» weitere For- Damit können die zentralen Fragen im Unter- schungskompetenzen zur Steuerung der Ener- nehmen effizient und zielgerichtet beantwortet giewende in Wirtschaft, Staat und Recht werden. an sieben Instituten und Zentren der SML aufgebaut. Praxisrelevante Forschungsergebnisse werden 2 www.sccer-crest.ch in einer geplanten Schriftenreihe sowie an zwei Tagungen mit Entscheidungsträgerinnen und 3 B eispielsweise Betz, R., Cludius, J., Twomey, P. (2014). Designing Prediction Markets for Internatio- -trägern aus Wirtschaft und Politik vorgestellt. nal Negotiations: Lessons Learnt from the Climate Summit in Copenhagen. Global Environmental Change, 27, 106 –119. FORSCHUNGSFELD 2: CORPORATE RESPONSIBILITY MANAGEMENT Blumer, Y., Lilliestam, J., Moser, C., Seidl, R. (2014). Eine Frage der Perspektive: Energiesicher- Schwerpunkt der Forschung im Bereich Cor- heit in der Debatte um die Schweizer Energiezu- porate Responsibility Management sind an- kunft. Bulletin VSE Electrosuisse, Vol. 10, S. 9 –12. wendungsorientierte Projekte, die von der Müller, A. W., Cometta, C., Von Siebenthal, A. Förderagentur für Innovation KTI unterstützt (2013). Zukunftsstudie Elektromobilität Schweiz 2030. Winterthur: ZHAW SML. werden. Die Forschungsergebnisse und ent- wickelten Produkte sollen einen direkten Nut- 4 w ww.iso-26000.info zen für die Schweizer Wirtschaft haben.
18 Zum anderen wird im Rahmen eines For- Die Integration gesellschaft schungsprojekts zu Risiken im Zusammen- hang mit Umwelt-, Sozial- und Governance- licher Verantwortung in Themen (ESG) die Frage beantwortet, wie Strategie, Struktur und Kultur Medienereignisse ausgewertet und aufbereitet von Unternehmen steht im werden können, damit sie für das Manage- ment von Reputationsrisiken bei der globalen Mittelpunkt der Forschung Beschaffung in komplexen Lieferketten nutz- im Bereich Corporate bar werden. Hierdurch werden neue Tools wie Responsibility Management. eine «ESG Country-Sector Analysis Matrix», ein «Country ESG Risk Index» und ein «Sector Dafür werden Lösungen ESG Risk Index» erarbeitet. Das Projekt hat im gemeinsam mit Unterneh November 2012 begonnen und wird bis Mitte men erarbeitet. 2015 dauern. Darüber hinaus trägt das Kompetenzteam Corporate Responsibility durch Publikationen5 FORSCHUNGSFELD 3: DISKRIMINIE- zur anwendungsorientierten Forschung bei. RUNGSSCHUTZRECHT UND DIVERSITY MANAGEMENT AUSBLICK Ein Schwerpunkt in der praxisorientierten und Für die kommenden 24 Monate ist die erfolg- theoretischen Forschung ist die inter- und reiche Umsetzung zweier weiterer KTI-geför- transdisziplinäre Forschung zum Diskriminie- derter Forschungsprojekte zur Nachhaltig- rungsschutz und Diversity Management. Die keitsberichterstattung bzw. zur Impact- Forschung richtet sich am Bedarf an Grund Messung von Geschäftstätigkeit in Entwick- lagenforschung sowie an den Bedürfnissen lungsländern geplant. Zudem wird in der SML- von Behörden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Schriftenreihe «essentials» ein kompaktes aus. Sie ist interdisziplinär ausgerichtet und Lehrbuch zu «Corporate Responsibility Ma- wird gemeinsam mit internen und externen nagement» erscheinen, das sich unter ande- Partnern realisiert. Die Forschungsergebnisse rem der in den Forschungsprojekten gewon- werden dauernd in praxisorientierte Dienstleis- nenen Ergebnisse bedient. tungen und Netzwerke eingebracht. etze, K., Winistörfer, H. (2015): Insights into 5 H the CSR Approach of Switzerland and CSR Practi- ces of Swiss Companies. In: Idowu et al. (eds.): Corporate Social Responsibility in Europe. Cham et al.: Springer.
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 19 So verfügt das Zentrum für Sozialrecht (ZSR) AUSBLICK über interdisziplinäre Expertise im Diversity In den kommenden 24 Monaten werden die Management, insbesondere hinsichtlich der 3. Tagung zum Diskriminierungsschutzrecht Herstellung von Vielfalt für Menschen unter- sowie ein inter- und transdisziplinärer Work- schiedlichster Herkunft und unterschiedlichs- shop zur Vertiefung der Frage «Gesetze gegen ten Geschlechts oder Lebensalters sowie mit Diskriminierung: mehr als nur individueller und ohne Behinderung. Das ZSR verfasst re- Rechtsschutz? Anerkennung, Ermächtigung gelmässig Gutachten und bietet Schulungen und Repräsentation» stattfinden. Ausserdem sowie Workshops an. Ebenso begleitet es Be- soll das Projekt «Diversity Now – Legal Frame- hörden und Unternehmen im Rahmen des Be- work» ausgebaut werden. ratungsangebots «Diversity Now! – Legal Framework» bei der Formulierung und Umset- zung von Diversity-Standards. Das Zentrum für Sozialrecht begleitet Behörden und Das ZSR unterhält eine institutionelle Koope- ration mit der Fachstelle für Rassismusbe- Unternehmen im Rahmen kämpfung zum Aufbau von Know-how in der des Beratungsangebots Schulung, Sensibilisierung und Beratung von «Diversity Now! – Legal Behörden und privaten Organisationen. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter des Zentrums Framework» bei der Formu sind Mitglieder der Gruppe «Recht und Solida- lierung und Umsetzung von rität» der Eidgenössischen Kommission für Diversity-Standards. Das sexuelle Gesundheit. Sie tragen so zur Weiter- gabe von Fachwissen bei. Denselben Zweck Angebot soll zukünftig aus erfüllen die Publikationen zum Antidiskriminie- gebaut werden. rungsrecht: so beispielsweise das Handbuch zum Diskriminierungsrecht6, eine Internetplatt- form zu Recht und HIV, welche die gerichtliche Praxis und wissenschaftliche Auseinanderset- zung mit den relevanten Rechtsfragen im Zu- sammenhang mit einer HIV-Infektion doku- mentiert, sowie eine Datenbank zu den Entscheiden des Bundesgerichts zum verfas- sungsrechtlichen Diskriminierungsverbot. 6 N aguib, T., Pärli, K., Copur, E., Studer, M. (2014): Diskriminierungsrecht. Handbuch für Jurist_ innen, Berater_innen und Diversity-Expert_innen. Bern: Stämpfli.
20 Partnerschaften und Dialog Principles 5: Partnership, 6: Dialogue Zeitdauer bzw. mehrere Projekte und ver- schiedene Personen bzw. Organisationsein- Strategische Partnerschaften und kon- heiten an der SML. krete Projektkooperationen mit Unter- nehmen und Organisationen, sei es aus Ein Beispiel ist die Kooperation mit der Wirt- der Privatwirtschaft, v.a. Pionierunter- schaftsuniversität VŠE in Prag zum Know- nehmen, oder aus Verwaltungseinhei- how-Transfer im Bereich Sustainable Cor ten, Verbänden und/oder (Rating-)Agen- porate Responsibility (mit Schwerpunkt turen, sind notwendig, damit ihre Unternehmensethik). Ziel ist es, dieses Thema sozialen und ökologischen Verantwort- in Wirtschaftsstudiengängen an tschechi- lichkeiten und Verpflichtungen verstan- schen Universitäten zu implementieren. Das den werden und gemeinsam geeignete Projekt wird vom Institut für Betriebswirtschaft Denkansätze und Lösungen gefunden an der grössten tschechischen Wirtschafts- werden. Auch Forschungskooperationen universität, der VŠE, zusammen mit der Abtei- mit anderen Hochschulen im PRME-The- lung für General Management der SML durch- menbereich werden immer wichtiger. geführt und vom Partnership Fund finanziert. Im Oktober 2014 fand ein erster Workshop in EINBLICK Winterthur statt. Ziel war es, das fachliche Die SML pflegt den Dialog und Austausch mit Know-how zu vermitteln und gemeinsam di- verschiedenen Anspruchsgruppen über den daktisch-methodische Modelle zur Lehre von PRME-Themenbereich. Sie organisiert dazu Ethik und Verantwortung an tschechischen Veranstaltungen (Tagungen, Podien, Ringvor- Wirtschaftshochschulen zu reflektieren. lesungen etc.) mit dem Ziel, Diskussionen an- zuregen, neuen Ideen und Lösungsansätzen Ein zweiter Workshop findet im Januar 2015 in eine Plattform zu geben und Themen kritisch Winterthur statt und im September 2015 wird zu beleuchten. Bereits heute ist eine ansehn in Prag eine Konferenz in Zusammenarbeit mit liche Liste von Kooperationspartnern vorhan- Wirtschaftspartnern organisiert. Ziel dieser den. In der Regel handelt es sich um perso- Veranstaltung ist, den Vertretern tschechi- nenbezogene Kooperationen im Rahmen von scher Hochschulen die Notwendigkeit der anwendungsorientierten Forschungs-, Ent- Thematisierung eines verantwortlichen Wirt- wicklungs- sowie Dienstleistungsprojekten schaftens in der Lehre und Forschung zu ver- oder Weiterbildungsprodukten. Häufig sind sie mitteln sowie erste Umsetzungsschritte an der auf die Dauer der Projekte oder Weiterbil- VŠE zu präsentieren. Darüber hinaus ist eine dungsangebote begrenzt. Einige Kooperatio- gemeinsame Publikation über die Ergebnisse nen im PRME-Kontext umfassen eine längere des Projekts geplant.
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 21 Projekt mit der VŠE Ausflug der Delegation an den Rheinfall. Die Zusammenarbeit zwischen der SML und der VŠE ist seit Jahren sehr fruchtbar. Ein weiteres Highlight ist der Abschluss eines PhD-Agreements, das Studierenden der SML die Gelegenheit bietet, an der VŠE ein PhD-Studium zu ab- solvieren. Führungspersonen beider Hochschulen zei- gen sich erfreut über den Abschluss des PhD- Agreements.
22 VERANSTALTUNGEN ALS MASSNAHMEN UND VERANSTAL- BEISPIELE FÜR EXTERNEN DIALOG TUNGEN ALS BEISPIELE FÜR INTERNEN DIALOG Proofit-Apéro zum Swiss Corporate Sustainability Survey 2012 Diversity/Gender-Beauftragte 26. Februar 2013 Die Beauftragten Diversity/Gender (je 10 Stellenprozente) sind zuständig für die Internationale Konferenz Durchführung von Projekten und Beratun- «Ökologische Steuerreform und gen zur Sicherstellung der Gleichstellung Emissionshandel» und Förderung der Chancengleichheit. Sie 24./25. Oktober 2013 arbeiten mit der Stabsstelle Diversity/Gen- der des Rektorats zusammen und nehmen EACS-Energy Workshops in der Kommission Diversity/Gender der Januar und November 2013 ZHAW Einsitz (ca. 4 – 6 Sitzungen pro Jahr). 3. Winterthurer Tagung zum Arbeits- Diversity-Lunch recht «Ethic Codes, Datenschutz, Erfolgreiche Durchführung zweier Diversity- Compliance und Whistleblowing» Lunchs im Juni 2013 und März 2014. 25. Juni 2014 Forschungslunchs Winterthur Urban Forum «Städte der Durchführung mehrerer Forschungslunchs Zukunft», unter anderem mit dem zu Themen des Arbeits- und Sozialrechts. Thema soziale Nachhaltigkeit 27.–29. November 2014 Die SML pflegt den Dialog und Austausch mit verschiede nen Anspruchsgruppen über den PRME-Themenbereich. Sie organisiert dazu Veranstaltungen mit dem Ziel, Diskus sionen anzuregen, neuen Ideen und Lösungsansätzen eine Plattform zu geben und Themen kritisch zu beleuchten.
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 23 AUSBLICK Darüber hinaus werden diverse externe Part- Auch in den kommenden beiden Jahren wird nerschaften und Dialogveranstaltungen orga- es zahlreiche Massnahmen und Veranstaltun- nisiert. So hat sich beispielsweise aus einer gen rund um den PRME-Themenbereich Posterpräsentation der Masterarbeit von geben. So sensibilisiert beispielsweise die Remo Weber zum Thema «Internetbasierte Stabsstelle Diversity/Gender regelmässig die Nachhaltigkeitskommunikation bei deutschen Mitarbeitenden, die Leitung und die Studieren- und Schweizer Grossunternehmen: Ein Ver- den der SML. Darüber hinaus ist sie durch die gleich der Corporate Websites» bei der Res- Teilnahme am ZHAW-Strategietag «Diversity» ponsible Management Education Research im Sommer 2015 sowie die Mithilfe bei der Or- Conference das Projekt einer trinationalen ganisation des ZHAW-weiten Nationalen Zu- Studie ergeben. Wissenschaftlerinnen und kunftstags über die Grenzen der SML hinaus Wissenschaftler der Leuphana Universität aktiv. Die Stabsstelle hat sich ausserdem für Lüneburg, der Fachhochschule Krems und die Eröffnung eines Raumes der Stille in der der SML werden 2015 die internetgestützte Hochschulbibliothek eingesetzt und wird das Nachhaltigkeitsberichterstattung der grössten weitere Vorgehen mit den ZHAW-Verantwort börsenkotierten Unternehmen in der DACH- lichen abstimmen. Region untersuchen.
24
PRME – Sharing Information on Progress Report 2013–2014 25 Die nächsten Schritte zum PRME-Themenbereich im Zeitraum 2015 – 2016 IM AUSBLICK AUF DIE KOMMENDEN Zum anderen können Hochschulen einen 24 MONATE SIND DREI ASPEKTE Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Deve- BESONDERS HERVORZUHEBEN: lopment Goals (SDGs) leisten. UN-Generalse- kretär Ban Ki-Moon hat dies im Juli 2013 ge- Zum einen der Austausch mit anderen PRME- fordert und wurde seither von mehreren Seiten Unterzeichnern, insbesondere im PRME hierbei unterstützt7. Die SML sieht ihren Bei- Chapter DACH (Deutschland, Österreich, trag in einer Fortführung des Engagements zur Schweiz). Die SML ist seit Oktober 2014 Mit- Ausbildung angolanischer Studierender im glied. Nach einer Teilnahme am 2. PRME Rahmen spezieller Managementprogramme, Chapter Meeting DACH im Oktober 2014 in die unter anderem Themen des unternehmeri- Chur wird die PRME-Koordinatorin ebenfalls schen Nachhaltigkeitsmanagements beinhal- am 3. PRME Chapter Meeting im November ten. Mit den erworbenen Fachkenntnissen 2015 in Frankfurt (Deutschland) sowie am 4. können die Teilnehmenden in ihrem Land ei- PRME Chapter Meeting 2016 in Krems (Öster- nen Beitrag zur Umsetzung der Sustainable reich) teilnehmen. Am Treffen im Oktober 2014 Development Goals leisten. wurde vereinbart zu prüfen, ob ein Treffen der europäischen PRME Chapter DACH, Iberian, Schliesslich wird die SML das Commitment zu Nordic und UK-Ireland möglich und sinnvoll nachhaltiger Entwicklung und Corporate Res- ist. Die SML ist gerne bereit, sich bei einem ponsibility in ihr Mission Statement aufnehmen solchen Austausch einzubringen. Im Rahmen und durch dieses explizite Bekenntnis zum der Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität PRME-Themenbereich einen Hebel schaffen, VŠE wurde die Überlegung eines osteuropäi- um weitere strategische Ziele und ihre Umset- schen PRME Chapters eingebracht. Auch hier zung im Zeitraum 2015 – 2016 voranzutreiben. würde die SML prüfen, wie sie ihren Koopera- tionspartner mit ihren Erfahrungen unterstüt- zen kann. 7 S iehe beispielsweise CALL FOR ACTION: Management education, research and engagement for advancing the Sustainable Development Goals, www.unprme.org/resource-docs/Management educationandactionsforadvancingtheSustainable DevelopmentGoalsfinal17Oct2014.pdf
26 Kontakt IHRE ANSPRECHPERSON Katharina Hetze PRME-Koordinatorin ZHAW School of Management and Law Stadthausstrasse 14 8400 Winterthur Telefon +41 58 934 46 11 katharina.hetze@zhaw.ch ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften School of Management and Law St.-Georgen-Platz 2 Postfach 8401 Winterthur
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften School of Management and Law St.-Georgen-Platz 2 Postfach 8401 Winterthur Schweiz www.sml.zhaw.ch Klimaneutrale Drucksache / myclimate.org / No. 01-15-265226 www.unprme.org Mai 2015, Auflage 100
Sie können auch lesen