Universität Kaiserslautern - Regionalökonomische Effekte der Landesgartenschau Kaiserslautern
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Universität Kaiserslautern Regionalökonomische Effekte der Landesgartenschau Kaiserslautern Untersuchungsergebnisse zu Baubranche und Grünen Berufen vom 01. Dezember 2000 bis 05. Januar 2001 Seminararbeit Volkswirtschaftslehre / Wirtschaftspolitik I Prof. Dr. habil. Hans-Dieter Feser Landschafts- und Grünordnungsplanung, Landschaftsarchitektur Prof. Dr. Hanns Stephan Wüst Betreuer: Dr. rer. pol. Wolfgang Flieger Dipl.-Ing. Tanja Timpenfeld Verfasser: Marc-Andre Hubig Joerg Baustert Matrikel-Nr.: 333374 Matrikel-Nr.: 285821 Greifswalder Str. 1 Meisenweg 8, App. 147 b 67663 Kaiserslautern 67663 Kaiserslautern Torsten Barth Matrikel-Nr.: 333295 Blücherstraße 7 67663 Kaiserslautern Kaiserslautern, den 16.02.2001
Projektseminar WS 2000/2001 49 0. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis...................................................................................................... 1 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. 2 0 Einleitung ........................................................................................................... 4 1 Grundlagen zu Landesgartenschauen............................................................ 6 1.1 Geschichte zu Landesgartenschauen.................................................... 6 1.2 Ziele und Funktionen von Landesgartenschauen.................................. 6 1.3 Regionalökonomische Effekte von Gartenschauen.............................. 8 1.4 Erste rheinland-pfälzische Landesgartenschau in Kaiserslautern....11 2 Grundlagen der Befragung ............................................................................13 2.1 Ansatz zur Gliederung der Wirkung ......................................................14 2.2 Verwendete Frageformen .....................................................................14 2.2.1 Fragetypen......................................................................................15 2.2.2 Offene Fragen.................................................................................16 2.2.3 Geschlossene Fragen....................................................................17 2.3 Durchführung der Befragung .................................................................21 3 Statistischer Teil des Fragebogens .............................................................23 4 Beteiligte Unternehmen .................................................................................32 5 Allgemeine Wirkungen...................................................................................36 6 Subjektive Einschätzungen der Landesgartenschau..................................40 7 Bewertung und Beurteilung der Untersuchung ............................................44 Literaturverzeichnis ................................................................................................49
Projektseminar WS 2000/2001 49 1. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ansatz zur Gliederung der Wirkung ...............................................14 Abbildung 2: Übersicht über die Fragetypen.......................................................16 Abbildung 3: Offene Frage am Beispiel von Frage 15 ......................................17 Abbildung 4: Mehrfauswahl-Frage am Beispiel von Frage 6 ............................18 Abbildung 5: Beurteilungsfrage am Beispiel von Frage 14...............................19 Abbildung 6: Identifikationsfrage am Beispiel der Frage 2 ...............................19 Abbildung 7: Ja – Nein – Frage am Beispiel der Frage 4.................................20 Abbildung 8: Kombinationsmöglichkeit am Beispiel von Frage 8 ....................20 Abbildung 9: Frage mit numerischen Antworten (Beispiel: Frage 11) .............21 Abbildung 10: Methoden der Informationsgewinnung ........................................21 Abbildung 11: Rücklaufquote ................................................................................23 Abbildung 12: regionale Verteilung der Rücklaufquote ......................................24 Abbildung 13: Standortverteilung der Grünen Berufe und der Baubranche .....25 Abbildung 14: Branchenverteilung ........................................................................26 Abbildung 15: Berufsbild der Grünen Berufe.......................................................26 Abbildung 16: Berufsbild der Baubranche...........................................................27 Abbildung 17: Mitarbeiterverteilung nach Branche .............................................27 Abbildung 18: Mitarbeiterverteilung nach Standorten ........................................28 Abbildung 19: Durchschnittliche Angestellte nach Branche...............................29 Abbildung 20: Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis.................................29 Abbildung 21: Mitarbeiter nach Angestelltenverhältnis und Branche................30 Abbildung 22: Mitarbeiter nach Unternehmensgröße.........................................31 Abbildung 23: Ausschreibungsteilnahme ............................................................32 Abbildung 24: Auftragszuteilung ...........................................................................32 Abbildung 25: Standort der beteiligten Unternehmen ........................................33
Projektseminar WS 2000/2001 49 Abbildung 26: zusammenfassende Bewertung der Zusammenarbeit..............35 Abbildung 27: Umsatzveränderung nach Standorten.........................................36 Abbildung 28: Umsatzveränderung bei den beteiligten Unternehmen .............37 Abbildung 29: Umsatzveränderung aller Unternehmen......................................37 Abbildung 30: Wirkung der Landesgartenschau auf der Informationen (gesamt) ..........................................................................................................................38 Abbildung 31: Wirkung der Landesgartenschau auf die Nachfrage (beteiligte Unternehmen)..................................................................................................39 Abbildung 32: Brachenwirkung .............................................................................40 Abbildung 33: Wirkungseinschätzung Gesamt ...................................................41 Abbildung 34: Wirkungseinschätzung der Stadt.................................................42 Abbildung 35: Wirkungseinschätzung des Landkreises ....................................43 Abbildung 36: Wirkungseinschätzung der sonstigen Westpfalz........................43
Projektseminar WS 2000/2001 49 2. Einleitung Im Jahre 1951, wenige Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, fand die erste Bundesgartenschau in Hannover statt. Landesgartenschauen haben dagegen eine kürzere Tradition. Ihnen liegt jedoch im wesentlichen das gleiche Konzept zugrunde, sie werden aber in kleinerem Rahmen durchgeführt. An die jüngere Institution Landesgartenschau werden auch in zunehmenden Maße Erwartungen gestellt, die weit über landschaftsplanerische Effekte hinausgehen. Insbesondere werden auch kommunale und regionale Effekte erwartet. Die erste rheinland-pfälzische Landesgartenschau in Kaiserslautern dient als Anlass einer umfassenden, interdisziplinären Begleituntersuchung, die diese erhofften positiven wirtschaftlichen Effekte näher beleuchten soll. Die gesamte Untersuchung wurde durch die beiden Lehrstühle „Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik“ von Prof. Dr. Hans-Dieter Feser und „Land-schafts- und Grünordnungsplanung, Landschaftsarchitektur“ von Prof. Dr. Hanns Stephan Wüst betreut. Sie ist dabei in drei Teile gegliedert, die Investitionsphase, die landesgartenschaubegleitende Phase und nach der Beendigung der Landesgartenschau. Es wurden in den Gruppen Besucher, Anwohner , Gastronomie, Hotellerie, Baubranche und Grüne Berufe sowie dem Einzelhandel getrennte Befragungen durchgeführt. Aufgabe dieser Projektseminararbeit ist es, zunächst einige relevante Grund- lagen für die Erstellung des Fragebogens und die Vorraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen der schriftlichen Befragung zu erläutern. Aus der Analyse der Primärdaten sollen Rückschlüsse auf die regionalökonomischen Effekte der Landesgartenschau gewonnen werden. Die dabei untersuchten Unternehmen kommen aus der Baubranche und der Grünen Berufe. Im ersten Kapitel der Seminararbeit werden allgemeine Aspekte zur Ge- schichte und den Zielen von Gartenschauen beschrieben. Des weiteren werden in diesem Kapitel grundlegende Möglichkeiten regionalökonomischer Effekte von Landesgartenschauen vorgestellt. Anschließend im Kapitel zwei erfolgt eine Einführung in die theoretischen Grundlagen der Befragung sowie die Entwicklung von Fragebögen. Dabei wird jeweils ein direkter Bezug zur konkreten Aufgabenstellung hergestellt.
Projektseminar WS 2000/2001 49 Der Hauptteil (Kapitel drei) besteht aus der Auswertung der Fragebögen. Zunächst werden die statistischen Ergebnisse der befragten Unternehmen dargestellt. Im viertel Kapitel werden die Untersuchungen zur Landesgarten- schau durchgeführt. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Einschätzungen der Unternehmen bezüglich regionaler Wirkungen der Landesgartenschau. Ab- schließend wird in Kapitel 6 ein Bewertung und Beurteilung der Untersuchung vorgenommen.
Projektseminar WS 2000/2001 49 3. Grundlagen zu Landesgartenschauen 3..1 Geschichte zu Landesgartenschauen Seit 1980 werden Landesgartenschauen in Deutschland veranstaltet. Das Bundesland Baden-Württemberg ist in diesem Bereich federführend. Bayern und Nordrhein-Westfalen folgen. In Bayern spricht man dabei von den „Kleinen Landesgartenschauen“, in Nordrhein Westfalen dagegen von „Regionalen Kultur- und Naturräumen in Nordrhein Westfalen“. Hessen und Sachsen haben bis zum heutigen Zeitpunkt jeweils nur eine Landesgartenschau durchgeführt. In diesem Zusammenhang spricht man in Niedersachsen von „Natur im Städtebau“. Wie schon in der Einleitung erwähnt haben Landesgartenschauen eine jüngere Geschichte als Bundesgartenschauen. Sie haben erst in den letzten 10 bis 20 Jahren zunehmend Verbreitung gefunden. Im dem letzten Jahr wurden bundesweit sechs Veranstaltungen dieser Art geplant, eine davon in Kaiserslautern. Dabei handelte es sich um die erste Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Es konnte also auf keine direkten Erfahrungswerte zurück- gegriffen werden. Der zeitliche Rhythmus, in dem Landesgartenschauen durchgeführt werden, ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. In Baden-Württemberg werden beispielsweise jährlich Veranstaltungen durchgeführt, während in Bayern bisher ein Zweijahresrhythmus angewendet wurde. Für Rheinland-Pfalz ist die nächste Landesgartenschau in vier Jahren angesetzt. Anlässlich der 725 Jahr-Feier in Kaiserslautern, wird eine Gartenschau durchgeführt. 3..2 Ziele und Funktionen von Landesgartenschauen Bei einem Großprojekt, wie dem einer Landesgartenschau, wird oft von dem Umfeld, in dem diese Landesgartenschau stattfindet, die Frage nach dem Sinn und Zweck einer solchen Belastung gestellt. Zu den finanziellen Verpflichtungen kommen auch noch organisatorische Probleme hinzu, die das Gesamtprojekt in ein hinterfragungswürdiges Licht stellen. Die Entscheidung der Verantwortlichen
Projektseminar WS 2000/2001 49 ist mit Zielvorstellungen verbunden, die den betreffenden Regionen unterschiedliche Chancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung einräumen. Die ersten Bundesgartenschauen nach dem 2. Weltkrieg hatten vorrangig das Ziel, vom Krieg zerstörte Parkanlagen oder Stadtteile wieder aufzubauen und neu zu gestalten. Auch heute noch finden Bundes- und Landesgartenschauen meist in benachteiligten Städten statt. Blühende Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München bewerben sich äußerst selten an der Veranstaltung einer Landesgartenschau. Es sind vielmehr „... rufgeschädigte oder im historischen Bewusstsein verblassende Städte...“1 die sich um die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung bemühen. So findet sich dann auch in den Bewerbungsrichtlinien für die Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz als Vorraussetzung für die Bewerbung „... ein erheblicher städtebaulicher und/oder grünordnerischer Handlungsbedarf...“ und „.... strukturelle, wirtschaftliche, grünordnungspolitische und ökologische Schwächen und Probleme der Region.“2 Trägt man wichtige Beweggründe für den Veranstalter zusammen, so sind dies für die durchführende Stadt zum Beispiel: • Erlangen von Zuschüssen aus Landes- und Bundesmitteln zur Unter- stützung dieser Ziele. • Stadtmarketing, also Steigerung des Bekanntheitsgrades und Verbesserung des Images. • Schaffung und Wiederherstellung von innerstädtischen Naherholungs- flächen. Darüber hinaus wünscht sich die Stadt aufgrund eines verbesserten Images auch eine Aufwertung als Industrie- und Wohnstadt. Sie erhofft sogar wirt- schaftliche Impulse für die ganze Region. Auf Ebene der Ländervorschriften 1 Vgl. Cisek, J. U.: Gutachten zur Bundesgartenschau, 2. Aufl. Kassel, S.7
Projektseminar WS 2000/2001 49 haben alle Bundesländer, die Landesgartenschauen ausrichten, ähnliche Zielvorgaben. Die Ziele für die Landesgartenschau in Kaiserslautern, sind explizit auf der Internet-Seite des Veranstalters3 aufgeführt. Sie spiegeln in verkürzter Form die Ziele des Landes laut Bewerbungsleitlinien wieder. Im einzelnen sind dies : • Nachhaltige Impulse für die gärtnerischen Betriebe im Land. • ökologische Erträge und nachhaltige Entwicklung der Stadt. • Strukturverbesserung in Kaiserslautern und der Westpfalz. • Revitalisierung ehemaliger Industrie- und Gewerbebrachen. • Dauerhafte gärtnerische Gestaltung und Sicherung von Freiräumen. • Besucher/innen Anregungen für die Gartengestaltung geben. Regionalökonomische Belange sind also in mehreren Zielen mit aufgenommen. 3..3 Regionalökonomische Effekte von Gartenschauen Wenn man sich mit möglichen regionalökonomischen Effekten von Garten- schauen beschäftigt, so kann man diese Effekte drei wesentliche Kategorien zuordnen. Man unterscheidet: • Strukturelle Effekte • Nachfrageeffekte • Beschäftigungseffekte Dabei ist jeweils zusätzlich nach Auswirkungen in den Phasen der eigentlichen Investition, der Durchführung und der Nachnutzung des Geländes zu unterscheiden. 2 o.V.: Bewerbungsleitlinien des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau für die Planung und Durchführung einer Gartenschau in der Westpfalz, Mainz 2000, S. 3 f. 3 Vgl. o.V.: Die Ziele, Kaiserslautern 2000, http://www.landesgartenschau2000-kl.de/ (Landesgartenschau 2000 in Kaiserslautern)
Projektseminar WS 2000/2001 49 Die Strukturellen Effekte zählen zu denen, die am schwersten zu beurteilen sind. Sie sind schwer einzuschätzen, weil einerseits ihre Auswirkungen kaum quantitativ messbar sind und es sich auf der anderen Seite überwiegend um langfristige Effekte handelt. Zu strukturellen Effekten zählt man beispielsweise die Verbesserung der Infrastruktur und des Naherholungsangebotes. Aber auch eine positive Auswirkung auf die Lebensqualität der Bewohner des beeinflussten Gebietes und die Verbesserung der Attraktivität bzw. des Images der Region gehören dazu. Die eben beschriebenen Faktoren können wiederum Auswirkungen auf die Standortentscheidungen von Unternehmen bestimmter Branchen nach sich ziehen. Dadurch kann die wirtschaftliche Struktur eines Gebietes (kurz- und langfristig) gezielt durch den Veranstalter einer Landesgartenschau beeinflusst werden. In unserem Fall will man zum Einen langfristig, zukunftsträchtige, technologieorientierte Unternehmen ansiedeln um den Standort Kaiserslautern aufzuwerten. Zum Anderen soll die Landesgartenschau langfristig eine positive Auswirkungen auf den Tourismus der Region haben. Desweiteren sollen kurzfristig sektorale Effekte für die Baubranche und die Grünen Berufe besonders während der Investitionsphase erzielt werden. Unter dem Nachfrageffekt, versteht man eine Steigerung des Umsatzes, der während der Investitionsphase vor allem in der Baubranche und in den Grünen Berufen auftreten soll. Während der Durchführungsphase sollen sich Effekte durch die Ausgaben der Besucher direkt auf dem Gelände der Lan- desgartenschau ergeben. Man erhofft sich aber auch zusätzlichen Umsatz durch Besucher der Landesgartenschau, die zusätzlich in der Stadt einkaufen, essen oder übernachten. Unter dieser Nachfragesteigerung innerhalb der Stadt versteht man einen Multiplikationseffekt, da der zusätzliche Konsum in der Stadt, zu einer indirekten Nachfragewirkungen führen soll. Die Beschäftigungseffekte4 kann man in drei Bereiche unterteilen. Man spricht hier von: • unmittelbare Arbeitsplatzeffekte: 4 Vgl. Willmann, U., Landesgartenschauen, Diplomarbeit, Universität Kaiserslautern, S. 50 f.
Projektseminar WS 2000/2001 49 Durch den zusätzlichen Personalbedarf im Vorfeld und während der Durchführung der Landesgartenschau entsteht ein Beschäftigungs- nachfrage, die allerdings nur kurzfristig ist und in ihrer Wirkung auf die Zeit bis zum Ende der Veranstaltung begrenzt bleibt. • indirekte Arbeitsplatzeffekte: Durch die erhöhte Nachfrage des oben beschriebenen Effektes im Be- reich Hotellerie, Gastronomie und im Einzelhandel können ebenfalls Arbeitsplätze entstehen, die jedoch nach Abebben dieser zusätzlichen Nachfrage vermutlich wieder abgebaut werden - also nur kurz- bis mittelfristig sind. • langfristige Beschäftigungseffekte: Die langfristigen Beschäftigungseffekte ergeben sich vor allem aus den strukturellen Effekten. Durch eine dauerhafte Belebung des Tourismus aufgrund der größeren Attraktivität und Bekanntheit der Stadt können dauerhafte Arbeitsplätze vor allem im Bereich der Gastronomie und der Hotellerie entstehen. Noch weitreichender kann die infrastrukturelle Aufwertung (z.B. verbessertes Infrastruktur) und die Steigerung der Lebensqualität als weicher Standortfaktor, die Attraktivität der Stadt steigern, so dass sich neue Unternehmen ansiedeln. Dadurch würden langfristig Arbeitsplätze auch außerhalb der Gastronomie entstehen. Diese Effekte werden besonders durch den Mittelzufluss aus öffentlichen Programmen und der privaten Investitionstätigkeit im Zusammenhang mit der Gestaltung der Landesgartenschau gefördert. Die tatsächlichen regionalökonomischen Auswirkungen einer Landesgarten- schau sind in der Vergangenheit kaum untersucht worden. Da die meisten Effekte nur indirekt auftreten und ein Einfluss der Landesgartenschau nur schwer nachweisbar ist, gestaltet sich eine derartige Untersuchung auch als schwierig.
Projektseminar WS 2000/2001 49 3..4 Erste rheinland-pfälzische Landesgartenschau in Kaiserslau- tern Die Landesgartenschau 2000 in Kaiserslautern, ist wie bereits in den letzten Kapiteln beschrieben, die erste Landesgartenschau, die in Rheinland-Pfalz von der Projektgesellschaft mbH geplant und durchgeführt. Auf der lokalen Ebene organisierte die „Landesgartenschau 2000 GmbH Kaiserslautern“ das Projekt. Zu ihren Gesellschaften zählen die Projektgesellschaft Landesgartenschauen mbH, die Stadt Kaiserslautern und der Landkreis Kaiserslautern. Zu den Organen der Landesgartenschau 2000 GmbH Kaiserslautern zählen der Oberbürgermeister der Stadt Bernhardt Deubig, sowie die beiden Gesell- schaftsführer Dr. Joe Weingarten und Dipl.-Ing. (FH) Matthias Schmitt. Bei der Frage nach der eigentlichen Entstehung der Landesgartenschau muss auf die Koalitionsverhandlungen 1996 zwischen SPD und FDP zurückgeblickt werden. Im Herbst 1996 wurde von beiden Parteien schriftlich erstmals der Entschluss fixiert, eine Landesgartenschau der anstehenden Legislaturperiode durchzuführen. Daraufhin bewarb sich im Oktober 1997 die Stadt Kaiserslautern offiziell um die Ausschreibung der Landesgartenschau 20005. Im Februar 1998 erhielt die Stadt Kaiserslautern den endgültigen Zuschlag und im Juli kam es zum ersten Spatentisch. Wie dem oben beschriebenen engen Zeitfenster entnommen werden kann, standen die geplanten Baumaßnahmen unter einem enormen Zeitdruck. Trotzdem kann man heute rückblickend feststellen, dass alle Veränderungen, die die Landesgartenschau betreffen, rechtzeitig abgeschlossen wurden. Nach den Worten des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Kurt Beck ist die erste rheinland-pfälzische Landesgartenschau als ein Experiment anzu- sehen. Von dem Erfolg ist abhängig, ob es eine künftige Veranstaltung dieser 5 Vgl. o.V.: Die Ziele, Kaiserslautern 2000, http://www.landesgartenschau2000-kl.de/ (Landesgartenschau 2000 in Kaiserslautern)
Projektseminar WS 2000/2001 49 Art in diesem Bundeslande geben wird. Eine Kontrolle der Zielerreichung ist daher von großer Bedeutung.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4. Grundlagen der Befragung Die Konzeption und Durchführung der Befragung zur Ermittlung von regio- nalökonomischen Effekten innerhalb der Baubranche und den Grünen Berufen in der Region Kaiserslautern gliederte sich in folgende zeitlich aufein- anderfolgende Schritte. Inhaltliche Strukturierung des Fragebogens Verwendete Frageformen Durchführung der Befragung Analytische Verarbeitung des Datenmaterials und Darstellung der Ergebnisse In diesem Kapitel sollen die in der obigen Abbildung dargestellten Schritte näher erläutert werden. Dabei wird im Kapitel 2.1 aufgezeigt, welche inhaltliche Struktur hinter dem Fragebogen steht. Im nachfolgenden Kapitel 2.2 wird beschrieben welche Frageformen existieren und welche in dem von uns ausformulierten Fragebogen Verwendung gefunden haben. Anknüpfend wird im
Projektseminar WS 2000/2001 49 Kapitel 2.3 die Durchführung der Befragung dargestellt. Die Auswertung des Fragebogens wird in den anschließenden Kapiteln ausführlicher beleuchtet. 4..1 Ansatz zur Gliederung der Wirkung Die Landesgartenschau in Kaiserslautern verfolgt unterschiedliche Ziele. Diese sind im ersten Kapitel umfangreich beschrieben worden. Um herauszufinden in wieweit die Baubranche und die Grünen Berufe das Erreichen der Zielsetzung erwarten, wurde der Inhalt des Fragebogens nach bestimmten Aspekten strukturiert. Diese Aspekte sind in der Abbildung 2 dargestellt. langfristige Aspekte Stadt Kaiserslautern kurzfristige Aspekte Landkreis Kaiserslautern Sonstige Westpfalz statische ökonomische soziale Aspekte Aspekte Aspekte Abbildung 1: Ansatz zur Gliederung der Wirkung Aufbauend auf den dargestellten Aspekten wurden dann die Fragen inhaltlich formuliert. Diese Fragen können sowohl einen als auch mehrere Aspekte beinhalten. Die Fragen wurden auch in der Gestalt ausformuliert, dass sie die Erwartungshaltung der befragten Unternehmungen bezüglich der Aspekte erfassen können.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4..2 Verwendete Frageformen Da die gewählte Kommunikationsart für die Befragung zur Landesgartenschau die Entwicklung eines Fragebogens voraussetzt, werden im folgenden wesentliche Fragestellungen zur Gestaltung von Fragebögen behandelt. Der Fragebogen übersetzt dabei die Aufgabenstellung, die sogenannten Pro- grammfrage, in Testfragen. Damit Missverständnisse möglichst vermieden werden, sollten diese Fragen entsprechend den folgenden Regeln formuliert werden6: • einfache Sprache verwenden • kurze Sätze bilden • konkrete Fragestellung verwenden • eindeutige Fragestellung verwenden • Überforderung der Befragten vermeiden • allgemeine Beantwortbarkeit beachten 4..2.1 Fragetypen Mit der Formulierung der Fragen müssen auch deren Antwortmöglichkeiten bestimmt werden. In Anlehnung an die Literatur wird nach offenen und ge- schlossenen Fragen unterschieden. Meist findet eine noch detailliertere Glie- derung Verwendung (vgl. Abbildung 3), Eine einheitliche Verwendung der Begriffe findet in der Literatur nicht statt. Die Gliederung basiert auf den Begriffen, die Atteslander7 verwendet. 6 Vgl.: Kamenz, U.: Marktforschung, Stuttgart 1997, S. 126 f. 7 Vgl. Atteslander, P. u.a., a.a.O., S. 180
Projektseminar WS 2000/2001 49 Fragentypen Offene Fragen Geschlossene Identifikationsty Selektionstyp Ja-Nein-Typ Alternativ - Mehrfachauswahl - Dialog - Frage Skala - Frage Abbildung 2: Übersicht über die Fragetypen 4..2.2 Offene Fragen Offene Fragen geben keine expliziten Antwortmöglichkeiten vor. Die befragte Unternehmung ist somit an kein starres Antwortschema gebunden und kann sich frei äußern. Aufgrund dieser Freiheiten dient dieser Fragetyp häufig zum Erfassen von qualitativen Antworten. Dabei wird eine Beeinflussung durch vorgegebene Antworten vermieden. Die daraus resultierende Vielfalt der Antworten ist einerseits erwünscht, andererseits besteht die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Aspekte außer acht gelassen werden. Ein weiteres Phänomen, das auftreten kann, ist das aufgrund einer erhöhten Hemmschwelle keine Angaben gemacht werden. Außerdem verursacht dieser Fragetyp einen erhöhten Aufwand bei der Auswertung der Antworten bzw. schränkt die Auswertbarkeit stark ein. Ein Beispiel für eine offene Frage ist die Frage 15.
Projektseminar WS 2000/2001 49 15 Haben Sie Verbesserungsvorschläge für künftige Landesgartenschauen in Rheinland-Pfalz? _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ Abbildung 3: Offene Frage am Beispiel von Frage 15 4..2.3 Geschlossene Fragen Im Gegensatz zu den offenen Fragen sind bei den geschlossenen Fragen Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Die gefragten Unternehmungen können lediglich auswählen. Dieser Fragetyp stellt geringere Ansprüche an die befragte Unternehmung, da keine eigenen Antworten formuliert werden müssen. Dieser Umstand erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Frage beantwortet wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Auswertung durch geschlossene Fragen erheblich vereinfacht wird. Die geschlossene Frage wird in der Regel in mehrere Typen unterteilt. Man unterscheidet den Selektionstyp, den Identifikationstyp und den Ja - Nein – Typ. Der Selektionstyp wird auch als Alternativ-Frage bezeichnet, wenn nur zwei Antwortmöglichkeiten gegeben sind. Sind hingegen mehr als zwei Antwort- möglichkeiten gegeben, so bezeichnet man diesen Typ auch Mehrfachauswahl- Frage. Bei der Mehrfachauswahl-Frage kann entweder nur eine Alternative ausgewählt werden, es sind aber auch Mehrfachnennungen zugelassen. Eine besondere Form der Mehrfachauswahl-Frage ist die Skala-Frage. Kotler8 8 Vgl. Kotler, P., Bliemel, F.: Marketing-Management, 9.Aufl. Stuttgart 1999, S. 199
Projektseminar WS 2000/2001 49 unterteilt die Skala-Frage noch in die Gewichtungs- bzw. Beurteilungsskala. Teilweise finden in der Literatur noch feinere Abstufungen statt. Sehr häufig wird im verwendeten Fragebogen die Form der Mehrfachauswahl- Frage angewandt. Hier soll die befragte Person aus mehreren vorgegebenen Antwortalternativen die jeweils zutreffenden auswählen. Erweitert wird dieser Fragetyp häufig um eine offene Komponente mit dem Ziel, den befragten Personen die Möglichkeit zu geben, auch unerwartete Antworten niederzuschreiben. Ein Beispiel dafür ist Frage 6. 06 Für welche Arbeiten wurde ein Auftrag erteilt? (Mehrfachnennungen sind möglich) o Pflanzenlieferung o Beläge o Bepflanzung o Möblierung o Pflege o Sonstiges .................... o Wege Abbildung 4: Mehrfauswahl-Frage am Beispiel von Frage 6 Auch die Skalafrage, die auch als Beurteilungsfrage bezeichnet wird und eine besondere Form der Mehrfachauswahl-Frage ist, wurde mehrmals ausgewählt um die Meinung der befragten Unternehmen zu erfassen. Hier sollen die befragten Unternehmen ihr Urteil zu einem bestimmten Umstand abgeben und auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) einordnen. Die Frage 14 zeigt eine solche Beurteilungsfrage.
Projektseminar WS 2000/2001 49 14 Wie beurteilen Sie die ökonomischen Auswirkungen der LGS speziell auf die „grüne Branche“? Sehr groß keine Auswirkung o o o o o o Abbildung 5: Beurteilungsfrage am Beispiel von Frage 14 Der Identifikationstyp bezeichnet eine Frage, welche der Identifikation einer Person, einer Gruppe, eines Ortes, etc. dient. Fragen, die dem Identifikationstyp zuzuordnen sind meist Frage, die statisti- sche Angaben betreffen. Zur Verdeutlichung dient die Frage 2 nach Herkunft der Unternehmung. 02 Wo ist der Standort ihres Unternehmens? o Stadt Kaiserslautern o Landkreis Kaiserslautern o Region Westpfalz Abbildung 6: Identifikationsfrage am Beispiel der Frage 2 Der Ja – Nein - Typ wird angewendet bei Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“ genügend beantwortet werden können.
Projektseminar WS 2000/2001 49 Ja – Nein - Fragen in ihrer „reinen Form“, also lediglich die Entscheidung für „Ja“ oder „Nein“, sind im Fragebogen nur durch die Fragen vier und fünf ver- treten. 04 Haben Sie bereits an Ausschreibungen für Landesgartenschauen teilgenommen? o Ja o Nein Abbildung 7: Ja – Nein – Frage am Beispiel der Frage 4 Es existieren aber auch Kombinationen. Je nachdem ob als Antwort „Ja“ bzw. „Nein“ angegeben wird, sollen die befragten Unternehmungen diese Antwort durch eine Mehrfachauswahl-Frage konkretisieren. Durch diese Verbindung mit einer Mehrfachauswahl- Frage werden vertiefende Erkenntnisse erwartet. Frage 8 zeigt eine derartige Kombination aus Ja – Nein - Frage und Mehrfachauswahl-Frage. 08 Haben Sie zusätzliches Personal eingestellt? o Ja o Nein Wenn ja, Anzahl: Teilzeitkräfte (vorübergehend) ...... Teilzeitkräfte (dauerhaft) ....... Vollzeitkräfte (vorübergehend) ...... Vollzeitkräfte (dauerhaft) ....... Abbildung 8: Kombinationsmöglichkeit am Beispiel von Frage 8 Eine Sonderform der geschlossenen Frage, ist die Frage mit numerischem Antwortwert. Hier sind zwar nicht direkt Antwortalternativen vorgegeben. Jedoch
Projektseminar WS 2000/2001 49 kommen als Antwort nur numerische Werte in betracht, es ist somit Kreativitätsentfaltung des Befragten möglich, Eine mögliche Clusterung der Ergebnisse erfolgt erst bei der Auswertung, Frage11 ist ein entsprechendes Beispiel. 11 Konnten Sie in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung erkennen? o Steigerung von......... % o keine Veränderung o Rückgang von ....... % Abbildung 9: Frage mit numerischen Antworten (Beispiel: Frage 11) 4..3 Durchführung der Befragung Zur Erhebung der Primärdaten können unterschiedliche Methoden verwendet werden. Abbildung 11 stellt Methoden mögliche Informationsgewinnung in einem Diagramm übersichtlich dar. Informationsgewinnung Primärerhebung Sekundärerhebung Einmalige Laufende amtliche nichtamtliche Erhebung Erhebung Statistik Statistik Befragung Beobachtung Experiment Inhaltsanalyse Panel
Projektseminar WS 2000/2001 49 Abbildung 10: Methoden der Informationsgewinnung9 Im Rahmen dieses Projektseminars war der Erhebungsmodus als primärsta- tische Befragung durch Fragebögen festgelegt. Verschickt wurden von uns 224 Fragebogen, die anonym an uns zugrückgesendet wurden. Dabei kamen jeweils 112 Unternehmen aus der Baubranche und 112 Unternehmen aus der Berufsgruppe der Grüner Berufe. Zu der Baubranche wurden von uns hauptsächlich Planungs- und Architekturbüros, Straßen- und Brückenbau, Bauunternehmer, Zulieferer von Baumaterial und Entsorgungsunternehmen gerechnet. Unter Grüne Berufe verstanden wir Garten- und Landschaftsbau, Gartenbedarf, Gärtnereien, Baumschulen, Floristen, Großhandel und Friedhofsgärtnereien. Die befragten Unternehmen wurden so ausgewählt, dass ein Drittel aus Kaiserslautern (37 Unternehmen), ein Drittel aus dem Landkreis Kaiserslautern (37 Unternehmen) und ein Drittel aus der sonstigen Region Westpfalz (38 Unternehmen) stammte. Ziel ist es Datenmaterial zu gewinnen, das Rückschlüsse auf die ökonomischen Effekte der Landesgartenschau auf diese Unternehmensgruppe zulässt. 9 Wagschal, U., Statistik für Politikwissenschaftler, München 1999, S. 46
Projektseminar WS 2000/2001 49 5. Statistischer Teil des Fragebogens Die folgende Graphik stellt die Rücklaufquote dar. 3% 20% 77% gültig unbeantwortet ungültig Abbildung 11: Rücklaufquote Es wurde eine Rücklaufquote von 23% der 224 abgesendeten Fragebögen erzielt. 3% der Antworten mussten aus den folgenden Gründen für ungültig erklärt werden: • Insolvenzverfahren • Auflösung bzw. Aufgabe des Betriebes • der angegebene Wirtschaftsstandort liegt außerhalb der Region West- pfalzDamit ergibt sich eine endgültige Quote von 20% der befragten Unternehmen. Berücksichtigt man, dass die Befragung schriftlich und anonym durchgeführt wurde, ist die Rücklaufquote von 23% zwar relativ hoch, die Erstmaligkeit der Landesgartenschau hätte allerdings ein höheres Ergebnis erhoffen lassen. Im weiteren Verlauf wird sich zeigen, dass nur ein relativ geringer, z. T. sogar nur ein außerordentlich geringer Teil des Datenmaterials auswertbare Ergeb- nisse liefert („keine Angabe“), so dass bei der Rücklaufquote sogar hohem Interesse geredet werden kann. Die folgende Untersuchungen beziehen sich nur auf die als gültig eingestuften Fragebögen, insgesamt 45 Stück. Die Standortverteilung der Unternehmen wird in der folgenden Graphik dar- gestellt, wobei zwei Unternehmen diese Frage nicht beantwortet haben.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4% 27% 36% Stadt Kaiserslautern 33% Landkreis Kaiserslautern Region Westpfalz keine Angaben Abbildung 12: regionale Verteilung der Rücklaufquote Der Anteil der Beteiligung einzelner Unternehmen aus den regionalen Berei- chen ist nahezu ausgewogen, jedoch ist auffällig das der Anteil der Stadt am geringsten ist und der Anteil der Region der sonstigen Westpfalz stetig steigt, was einer unserer ursprünglichen These entgegenläuft. Der Unterschied beträgt 9%. Die zunehmende Rücklaufquote ist mit steigender Entfernung schwer zu er- klären, da mit einer stärkeren Beteiligung der städtischen Unternehmen zu rechnen war, deutet aber darauf hin, dass eine entfernt stattfindende Lan- desgartenschau höher eingestuft wird, als eine direkt vor der Tür stattfindende.
Projektseminar WS 2000/2001 49 29% 4% 41% 42% 24% 6% 29% 25% Stadt Kaiserslautern grüne Berufe Landkreis Kaiserslautern Stadt Kaiserslautern Sonstige Westpfalz Landkreis Kaiserslautern keine Angaben Sonstige Westpfalz Bauberufe keine Angaben Abbildung 13: Standortverteilung der Grünen Berufe und der Baubranche Betrachtet man die Grünen Berufen und Bauberufendifferenziert nach Standorten, dann kommt zu einem anderen Bild. Bei den Grünen Berufen haben aus der Stadt 5, aus den Landkreis 7 und aus der sonstigen Westpfalz 4 Unternehmen geantwortet. Der Schwerpunkt liegt somit im Landkreis Kaiserslautern und das Minimum in der sonstigen Westpfalz. In der Baubranche ist dies nicht der Fall. Die Verteilung ist hier Stadt 7, Landkreis 8 und sonstige Westpfalz 12 Unternehmen. Weiter entferntere Unternehmen beteiligten sich stärker. Dies lässt auf einen größeren wirt- schaftlichen Tätigkeitsraum der Baubranche zurückführen. Das Interesse der wirtschaftlichen Nutzung an zukünftigen Landesgarten- schauen liegt somit bei direkt am Standort liegenden Grünen Berufen und regionalen Bauunternehmen.
Projektseminar WS 2000/2001 49 38% 62% Grüne Berufe Baubranche Abbildung 14: Branchenverteilung Die Baubranche hat ein merkliches Übergewicht. Von den antwortenten Un- ternehmen haben sich 62% der Baubranche zugeordnet und 38 % den Grünen Berufen. Aus der höheren Rücklaufquote der Bauunternehmen lässt sich kein höheres Interesse schließen, da in der weiteren Analyse ein deutlicher Größenunterschied zugunsten der Baubranche hervorgeht. Diese haben damit eher die Kapazitäten und Stellen, durch die die Beantwortung des Fra- gebogens erleichtert wird. Die folgenden Graphiken zeigen die Struktur bzw. die Tätigkeitsfelder der zwei befragten Branchen. Hierbei wurde von uns ein Schema vorgegeben, in dem sich die einzelnen Unternehmungen einordnen konnten (Mehrfachnennungen möglich), um Aussagen über die Beteiligten Unternehmungen machen zu können. 12% 18% 0% 12% 12% Planungs- und Architektenbüro 12% Garten- und Landschaftsbau Gartenbedarf 47% Gärtnerei 29% Baumschule Florist 9% Großhandel Friedhofsgärtnerei sonstige Abbildung 15: Berufsbild der Grünen Berufe
Projektseminar WS 2000/2001 49 An der Summenangabe der Nennungen von 171 % und der höheren Anzahl der Kategorien lässt sich auf ein breiteres Arbeitsfeld der Grünen Berufe schließen, wobei als zentrale Einordnung der Florist gewählt wurde (47%). 11% 25% 14% 7% Planungs-/ Architektenbüro Straßen- und Brückenbau 14% Bauunternehmen Zulieferer von Baumaterial 50% Entsorgungsunternehmen sonstige Abbildung 16: Berufsbild der Baubranche Die Tätigkeitsfelder der Baubranche sind spezialisierter. So konnten sich fünf von sechs Unternehmen mit einer Nennung in das vorgegebene Raster ein- ordnen (Summe = 121%). Das am häufigsten genannte Berufsbild ist dabei das Bauunternehmen (50%). Ordnet man die Mitarbeiten den beiden betrachteten Branchen zu, dann kann man Rückschlüsse auf die durchschnittlichen Angestelltenanzahl und die Größe der Unternehmungen machen.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4% 96% Grüne Berufe Baubranche Abbildung 17: Mitarbeiterverteilung nach Branche Insgesamt sind 96% der Angestellten in der Baubranche tätig, was ein gra- viertes Übergewicht ist Leicht entschärft wird dies, wenn man die Rücklaufquote der Branchen be- rücksichtigt, so dass sich dann ein Differenz von 11% zu 89% ergibt. Bezieht man also die Anzahl der Mitarbeiter auf die Anzahl der Unternehmen, so ergibt sich, dass ein Bauunternehmen durchschnittlich 61 und ein Unternehmen der Grünen Branche durchschnittlich sechs Mitarbeiter beschäftigt. Bau- unternehmen sind also durchschnittlich zehnmal größer als Grüne Unternehmen (bezogen auf die Mitarbeiterzahlen). Im folgenden Diagramm werden die Mitarbeiter auf die Regionen verteilt, um so eine repräsentative Gewichtung zu erhalten oder Verbesserungen zu erhalten.
Projektseminar WS 2000/2001 49 3% 29% 37% Stadt Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern 31% sonstige Westpfalz keine Angabe Abbildung 18: Mitarbeiterverteilung nach Standorten Die Mitarbeiter sind nahezu gleichmäßig über die Standorte verteilt. Es ist aber eine steigende Tendenz von der Region sonstige Westpfalz zur Region Stadt Kaiserslautern erkennbar. Kombiniert man diese Steigerung mit der gegenläufig verlaufenden Rücklaufquote aus diesen Regionen so kommt man zu steigenden Mitarbeiterzahlen in Unternehmen im städtischen Bereich, wie im Folgenden dargestellt. Grüne Berufe 100 Baubranche durchschnittliche Mitarbeiter 80 60 40 20 0 Stadt Landkreis sonstige Kaiserslautern Kaiserslautern Westpfalz Abbildung 19: Durchschnittliche Angestellte nach Branche Bei den Grünen Berufen ist die Zahl der Angestellten in alle Regionen gleich. Eine fallende Mitarbeiterzahl ist jedoch bei der Bauberufen zu erkennen, was
Projektseminar WS 2000/2001 49 auf eine abnehmende Unternehmensgröße schließen lässt, was unserer ur- sprünglichen Annahme diesbezüglich entgegenläuft. Die folgende Graphik zeigt die Strukturierung innerhalb der Mitarbeiter hin- sichtlich der Beschäftigtenverhältnisse. 0% 2% 2% 96% Vollzeitangestellte Teilzeitangestellte 630 DM Jobs sonstige Abbildung 20: Mitarbeiter nach Beschäftigungsverhältnis Der Anteil der Teilzeitangestellten und der 630 DM Jobs ist mit je 2% uner- warteter Weise sehr gering. Die Vollzeitangestellten haben mit 96% die über- ragenden Mehrheit.
Projektseminar WS 2000/2001 49 Dieses Bild lässt keine Flexibilität durch die Personalstruktur erkennen. Hierzu muss allerdings genau nach der Unternehmensgröße und damit nach der Berufsgruppe aufgegliedert werden. Die folgende Graphik stellt nun die Angestelltenverhältnisse verteilt auf die einzelnen Berufsbranchen dar. 1,0E+04 1,0E+03 1,0E+02 1,0E+01 1,0E+00 Festangestellte Teilzeitangestellte 630 DM Jobs Grüne Berufe Baubranche Abbildung 21: Mitarbeiter nach Angestelltenverhältnis und Branche (Die durchschnittlichen Angestellten pro Unternehmen sind in der obigen Graphik logarithmisch dargestellt.) Anteilsmäßig bevorzugen Grüne Berufe Teilzeit- und 630 DM-Kräfte während Bauunternehmen meist Vollzeitangestellte beschäftigen. Dies deckt sich auch mit der Annahme, dass kleinere Unternehmungen die flexibleren Lohnformen bevorzugen. Noch deutlicher wird dieser Zusammenhang aus de folgenden Darstellungen. Sie zeigen die Verteilung der Mitarbeiter auf kleine, mittlere und große Unternehmen, wobei die Grenzen willkürlich bei 10 bzw. 100 Angesellten gezogen wurden.
Projektseminar WS 2000/2001 49 kleine Unternehmen ( x < 10) mittlere U. (10
Projektseminar WS 2000/2001 49 6. Beteiligte Unternehmen Die Bewerbung eines Unternehmens um einen Auftrag von der Landesgar- tenschau bzw. um die Möglichkeit der Ausstellung ist in folgenden Diagramm dargestellt. 11% 7% Grüne Berufe 82% Baubranche keine Abbildung 23: Ausschreibungsteilnahme Wenn man die Ausschreibungsteilnahme als Parameter für das Interesse an der Landesgartenschau nimmt, dann ist eine Beteiligung von 18% weniger als erwartet. Berücksichtigt man das Verhältnis zwischen der Baubranche und den Grünen Berufen, so ergibt sich ein ausgewogenes Interesse innerhalb der Branchen (Anteil der Baubranche 9,1 %, Grünen Berufe: 8,9 %). Darauf aufbauend interessiert die endgültige Erteilung eines Auftrages. 7% 4% 53% 36% Grüne Berufe Bauberufe nein keine Angabe Abbildung 24: Auftragszuteilung
Projektseminar WS 2000/2001 49 Obwohl tatsächlich mehr Grüne Berufe einen Auftrag erhalten haben, lässt die geringe Anzahl der verfügbaren Daten nur schwer eine Aussage zu. Trotzdem decken sich die Ergebnisse mit der Angabe, dass die einzelnen Arbeitsgänge für die Grünen Berufe einen kleineren Umfang haben, so das damit insgesamt, bei unterstelltem gleichen Auftragsumfang, mehr Grüne Berufe einen Auftrag erhalten konnten als Bauberufe. An dieser Stelle zeigt sich die Auswertungsproblematik durch die Reihenfol- gesteuerung im Fragebogen, die solche Unternehmen ausgrenzen möchte, die einmal keine Bewerbung und im zweiten Schritt keinen Auftrag erhalten haben. Diese Steuerung ist in sofern problematisch, als das einmal prinzipiell die Unternehmungen ausgegrenzt werden, welche einen Auftrag erhalten haben ob- wohl sie an keiner Bewerbung teilgenommen haben. Ebenso wären auch von Unternehmungen, die keinen direkten Bezug zur Landesgartenschau haben, Reaktionen zu erwarten gewesen, falls das Wirkungsniveau der Landesgar- tenschau hoch genug gewesen wäre. Im weiteren Interessierte uns der Standort der beteiligten Unternehmen. 4 3 2 1 0 Stadt Kaiserslautern Landkreis sonstige Westpfalz Kaiserslautern Baubranche Grüne Berufe Abbildung 25: Standort der beteiligten Unternehmen Die meisten beteiligten Unternehmen kommen aus der Stadt Kaiserslautern. Sie gehören alle den Grünen Berufen an. Auffallend ist die Tatsache, dass alle
Projektseminar WS 2000/2001 49 Grüne Unternehmen, welche sich beworben haben, auch einen Auftrag erhielten. Im Anschluss folgt einen kurze Liste der erteilte Aufträge, die ebenso kurz wie deutlich ist: • Pflanzenlieferungen • Pflanzungen • Pflege • Straßenbaustoffe, Natursteine + AsphaltWege Die Angaben zu Investitionen, sowohl sachlicher als auch personeller Art, sind überaus negativ ausgefallen. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle eine zusammenfassende Gesamtdarstellung der Daten aufgelistet. Anzumerken ist, dass diese Effekte in zwei Unternehmen stattgefunden haben. Investitionen Baubranche Grüne Berufe Finanziell keine keine Personell: Vollzeitangestellte keine 2 dauerhaft Teilzeitangestellte keine 2 dauerhaft Mit der Frage nach Unterstützung soll an zwei grundsätzliche Sachverhalte angeknüpft werden. Unterstützungen finanzieller Art sind sicherlich ein wichtiger, direkter Effekt der Landesgartenschau. Weiterhin sollten hier Angaben über die erhaltene Beratung irgendwelcher Art erfasst werden. Allerdings gab es hier keinerlei Rückmeldung. Die Qualität der Beratung kann nicht beurteilt werden, da keine Beratung von den Unternehmen in Anspruch genommen wurde und folglich auch keine Aussagen über deren Qualität getroffen werden können. Dieses Ergebnis ist um so erstaunlicher, da ja gerade das positive Gesamt- ergebnis, vor allem aber die kurze Vorbereitungszeit und die Erstmaligkeit der
Projektseminar WS 2000/2001 49 Landesgartenschau kaum ohne qualifizierte Leitung, Beratung oder Informationen vorstellbar ist. Leider fallen auch hierunter unsere Bestrebungen Effekte der Landesgarten- schau aufgrund vielfältiger Kommunikation zu erkennen. So wären Zusam- menschlüsse von Unternehmungen oder neue Kontakte zu kommunalen Stellen Ansatzpunkte gewesen, zu denen also keine Angaben gemacht werden können. Weithin sollten beteiligte Unternehmen die Zusammenarbeit mit den Organen, welche die Landesgartenschau ausrichten, bewerten. 6 5 4 3 2 1 0 1 = sehr gut 2 3 4 5 6 = sehr schlecht Abbildung 26: zusammenfassende Bewertung der Zusammenarbeit Die Bewertung der GmbH, der Stadt Kaiserslautern und des Landes Rheinland- Pfalz als Ausrichter der Landesgartenschau unterscheiden sich kaum und nun ausschließlich positiv. Deshalb reicht hier eine zusammenfassende Darstellung. Diese Ergebnis wird auch aus anderen Gründen erwartet. Einmal kann das bisherige Echo zur Landesgartenschau als Indikator, zum anderen kann das positive Endergebnis sich nur schwer mit einem schlechten Zusammenarbeit in Einklang zu bringen ist. Erwähnt werden muss allerdings auch hier, dass nur Unternehmungen Angaben gemacht haben, die an der Landesgartenschau teilgenommen haben. Außerdem ist anzunehmen, dass unter den nichtbeantworteten Fragebögen auch enttäuschte Unternehmungen sind, welche keine Lust hatten den Fragebogen auszufüllen und insofern die Aussagekraft sehr eingeschränkt ist.
Projektseminar WS 2000/2001 49 7. Allgemeine Wirkungen Ein Hauptindikator für die direkten Effekte der Landesgartenschau ist die Veränderung des Umsatzes. Dieser ist aufgrund der Schwierigkeit der Infor- mationsbeschaffung nicht nur als Prozentangabe, sondern auch als einfaches Antwortfeld für Steigerung oder Rückgang abgefragt wurde. Die als niedrig angegebene Zahl von „keinen Angaben“ (64%) ist darauf zurückzuführen, die konkreten Zahlenangaben sind allerdings sehr spärlich. Aufgrund der Darstellbarkeit werden die als vorhanden angegebenen aber nicht mit Prozentzahlen belegten Umsatzänderungen von uns als 5%-Veränderung in die Graphik aufgenommen (Unterscheidung zu k.A.=0%). 10 Anzahl der Nennungnen 8 6 4 2 0 -20% -10% -5% 0% 5% 10% 20% 50% k.A. Umsatzänderung Stadt Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern sonstige Westpfalz Abbildung 27: Umsatzveränderung nach Standorten Sowohl bei den beteiligten Unternehmungen als auch bei der Gesamtbefra- gungsmenge ergab sich ein erstaunlich unbewegtes Bild mit ausgeglichener Bewegung im positiver und negativer Richtung. Von den wenigen Ausreißern kann abgesehen werden, weil sie auch in beide Richtungen streuen. Die Umsatzveränderungen bei den beteiligten Firmen zeigen, das es sowohl eine Steigerung, einen Rückgang und dreimal keine Veränderung.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4 Baubranche Anzahl der Nennungen Grüne Berufe 3 2 1 0 Rückgang keine Veränderung Steigerung des Umsatzes Abbildung 28: Umsatzveränderung bei den beteiligten Unternehmen Der Schwerpunkt der Antworten liegt auch hier bei „keine Veränderung“. 25 Anzahl der Nennungnen 20 15 10 5 0 -20% -10% -5% 0% 5% 10% 20% 50% Grüne Berufe Umsatzänderung Baugewerbe Gesamt Abbildung 29: Umsatzveränderung aller Unternehmen Eine Ungleichverteilung der Umsatzveränderungen bei den Standorten ließe eine ökonomische Wirkung der Landesgartenschau vermuten, aber auch bei der Betrachtung nach Standorten ist eine Verschiebung zu einer positiven oder negativen Veränderung nicht erkennbar. Anzumerken ist jedoch, das die Möglichkeit besteht, dass eine negative Ver- änderung des Umsatzes durch die Landesgartenschau aufgefangen wurde und
Projektseminar WS 2000/2001 49 sich dadurch ein unverändertes Bild als Summe der entgegenläufigen Trends ergibt, was allerdings mit diesen Daten nicht nachweisbar ist. Wirkungen der Landesgartenschau werden auch im Bereich qualitativer Nachfrageveränderungen erwartet. Als Sonderfall sind diese Veränderungen aufgrund der Informations- bzw. Präsentationswirkung möglich. Auch hier sind wenige Reaktionen auszumachen. Zu empfehlen ist für weitere Untersuchungen eine solch kombinierte Fragestellung aufzulösen und mit zwei eindeutigen Fragen zu formulieren. 25 Anzahl der Nennungen 20 15 10 5 0 sehr starke starke geringe schwache sehr keine schwache Einschätzung der Wirkung Grüne Berufe Baugewerbe Abbildung 30: Wirkung der Landesgartenschau auf der Informationen (gesamt) Auffallend auch hier, das es keine Verbesserung des Bildes gibt, wenn man nur die beteiligten Unternehmungen untersucht, obwohl hier ein Kandidat mit starker Einschätzung hervorsticht.
Projektseminar WS 2000/2001 49 4 Anzahl der Nennungen 3 2 1 0 starke starke geringe schwache sehr keine Wirkung schwache Wirkung Einschätzung der Wirkung Baubranche Grüne Berufe Abbildung 31: Wirkung der Landesgartenschau auf die Nachfrage (beteiligte Unterneh- men) Der Median liegt bei den Bauberufen und bei den Grünen Berufen im Bereich sehr schwache Wirkung und keine Wirkung. Wenn man die Betrachtung auf alle Unternehmen ausdehnt, dann liegt der Median bei keine Wirkung.
Projektseminar WS 2000/2001 49 8. Subjektive Einschätzungen der Landesgartenschau Wesentlicher Untersuchungsgegenstand war die (psychologische) Beurteilung der Landesgartenschau, die hier mit der Frage nach der Branchenwirkung und nach der Wirkung auf die einzelnen Standorte erfasst werden sollte. Zunächst zur Branchenwirkung: Dies ist von beiden Berufsgruppen gleich beurteilt worden, mit dem Schwergewicht auf sehr schwacher Wirkung, durchaus aber auch deutlichen Wirkungseinschätzungen im Bereich starker bis sehr starker Wirkungen. Auch hier ist die Teilung in eine kleine Gruppe hoher Werte und das Gros mit sehr schwacher Wirkung zu erkennen. Die starke Beurteilung deckt sich nur zum Teil mit den im Umsatz und Investitionsbereich tatsächlich festgestellten Wirkungen, die insgesamt deutlich niedriger liegen. 16 14 12 10 Nennungen 8 6 4 2 0 sehr starke starke geringe schwache sehr keine schwache Wirkung auf die Branche Baugewerbe Grüne Berufe Abbildung 32: Brachenwirkung Anschließend nun die Bewertung der allgemeinen Wirkung der Landesgar- tenschau als Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung. Dabei wurden die Wirkung auf die Stadt Kaiserslautern, den Landkreis Kaiserslautern und die
Projektseminar WS 2000/2001 49 sonstige Westpfalz eine sechsteilige Skala bewertet, welche von sehr groß bis keine Auswirkung ging. 12 Anzahl der Nennungen 10 8 6 4 2 0 sehr starke gering schwach sehr keine starke schwach Einschätzung der Wirkung Wirkung auf Stadt Kaisersautern Landkreis Kaiserslautern sonstige Westpfalz Abbildung 33: Wirkungseinschätzung Gesamt Allgemein kann man sagen, dass die Einschätzung der Wirkung mit steigernder Entfernung kontinuierlich abnimmt. Dieses Ergebnis ist auch zu erwarten und zeigt sich hier sehr deutlich durch die kontinuierliche Steigungsänderung dreier gedachte Trandgeraden. Splittet man die Vergabe der Wirkungen auf nach Standorten, ergibt sich ein durchaus konsistenten Bild. Die „Städtler“ bewerten mit mittleren Intensität sowohl sich selbst, als auch den Landkreis und die Region.
Projektseminar WS 2000/2001 49 6 Anzahl der Nennungen 5 4 3 2 1 0 sehr gering sehr starke schwache Einschätzung der Wirkung Einschätzung der Wirkung auf: die Stadt Kaiserslautern den Landkreis Kaiserslautern der sonstigen Westpfalz Abbildung 34: Wirkungseinschätzung der Stadt Die Stadt Kaiserslautern bewertet im Durchschnitt mit geringe Wirkung. Dabei bewerten die beteiligte Unternehmen im Durchschnitt mit „sehr stark“ bis „stark“. (ohne Abbildung) Die Wirkung des Landkreises ist sehr interessant. Erstens ist das Bild auch hier sehr konsistent, und als Ergebnis lassen sich zwei dominante Gruppen identifizieren (U-förmiger Verlauf). Das wichtigste Ergebnis ist das der große Block starker Wirkungsbewertung in keiner Relation zu den erkennbaren tat- sächlichen Wirkungen steht.
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