Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

   Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945
                  1940

                14.12.1940
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
20         Retthrpsemtz

                                       beuch                                        et                                    adiridifcn
  Parteiamtliches                                           Organ der                                              nSDflp
                                                                                                                        . Gau lirol -Oorarlberg
                   mit amtlichen Mitteilungen her staatlichen und her                                              kommunalen Behorhen des Baues Nroi-Vorariderg
                                                                  gemruf : Nr. 750—753 Serie                        Postsparkassenkonto . 52.877
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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
Seite 2    Nr . 296                                                                 „Innsbrucker        Nachrichten'                                                   Samstag , den 14. Dezember 1940

zureichende Sicherung. Im vorigen Kriege war der Geleitzug
die rettende Lösung, dazu die Vervollkommnung des Abwehr¬
verfahrens gegen U-Boote. Beides hat diesmal versagt, und
man las im „Manchester Guardian", daß sich die britische
                                                                         Der          ungarisch
                                                                                           -jugoslawische sreungschastsve
Marine darüber keinen Illusionen hingibt. Sie weiß, daß sie Dauerhafte Basis gutnachbarlicher Beziehungen— „Ständige Freundschaft und ewiger Friede" — Gemsjagd in Oberkrain
nur halb so viel Zerstörer besitzt wie im Weltkrieg, um diesen
Schutz zu leisten, und daß ihr damals noch Kriegsfahrzeuge Belgrad. 13. Dez. Zum Abschluß des Staatsbesuches des einander zu besprechen                                  . Der Artikel3 sieht vor, daß der Vertrag
von vier weiteren Großmächten Hilfe leisteten        . Gegen die Ab¬ ungarischen Außenministers
                                                                                            0•am      - * C
                                                                                                      Grafen   ~ sa
                                                                                                                 ' ky- in• der
                                                                                                                             ■ • " ’                  Tage des Austausches der Ratifikationsurkunden in Kraft
wehr haben unsere U-Boote manches pfiffige Gegenmittel schen Hauptstadt wurde folgende amtliche Mitteilung aus- tritt, was sobald als möglich in Budapest stattfinden soll.
gefunden, und dazu kommt nun die unermeßliche Verschär¬ geaeben:                                                                                    Zu Ehren des ungarischen Außenministers gab der ,ugo-
fung, daß auch die Luftwaffe mitmacht, weit über Irland                   Während des Belgrader Aufenthaltes des ungarischen slawische Außenminister im Gardekasino ein Galadiner, dem
hinaus im Sperrgebiet Schiffe versenkt oder U-Boote an die Außenministers Graf Csaky wurden zwischen ihm und dem Mitglieder der jugoslawischen Regierung, der ungarische Ge¬
Beute heranführt und an der englischen Ostküste in die Geleit¬ jugoslawischen Außenminister Cincar - Markowitsch                                 sandte und die Begleitung des Grafen Csaky sowie zahlreiche
züge hineinstößt  , die sich im Schutze der großen Minenfelder am 11. und 12. Dezember in einer freundschaftlichen und herz¬ hohe jugoslawische Würdenträger beiwohnten. Gras Csaky hat
zur Themse bewegen. Schließlich mischen sich im Kanal jetzt lichen Atmosphäre Besprechungen über die Beziehungen zwi¬ in der Nacht zum Freitag nach zweitägigem Staatsbesuch die
unsere Zerstörer schon zum zweiten Male ein und schlagen schen Ungarn und Jugoslawien geführt. Sie haben außerdem jugoslawische Hauptstadt wieder verlassen                                     . Er begibt sich im
stärkere Kampfverbände des Gegners in die Flucht, worüber ihre Gedanken ausgetauscht über die Fragen, die sich auf die Sonderzug in das königliche Jagdrevier in den Steiner (Kam-
in anderem Zusammenhang noch etwas zu sagen ist.                  Was
dann                                                                   internationale Lage in diesem Teile Europas beziehen         . Bei die¬ niker) Alven (Oberkrain), wo er zwei Tage in Begleitung des
   ann an
        an Handelsschiffen in den Häfen ankommt, findet dort ser Gelegenheit haben die beiden Minister auch einen Freund¬ ungarischen Belgrader Gesandten und zweier höherer Beam¬
   srstörung und Desorganisation vor, braucht die doppelte schaftsvertrag zwischen Ungarn und Jugoslawien unter¬ ter des Außenministeriums auf Gemsjagd gehen wird.
   eit zum Entladen, wie die englische Presse beklagt     , und findet zeichnet.
keine Rückfracht für die Ausfuhr, zur Verzweiflung des
Schatzkanzlers.
                                                                          Der Vertrag umfaßt eine Präambel und drei Artikel. In                                    Zrmkfprürhe in    Belgrad
                                                                       der Präambel werden die gutnachbarlichen Beziehungen               , die
    Auf der Suche nach tröstenden Momenten hat die amtliche aufrichtige Achtung und das gegenseitige Vertrauen, welches                              Bei dem zu Ehren Csakys vom jugoslawischen Außenminister
Propaganda nun einen„beträchtlichen Tonnagezuwachs             " durch glücklicherweise zwischen dem ungarischen und dem jugoslawi¬ Donnerstagabend veranstalteten Empfang wurden Trink¬
die Vereinnahmung der griechischen Handelsflotte verkündet. schen Volk besteht, hervorgehoben                  . Gleichzeitig wird der sprüche gewechselt            . Der jugoslawische Außenminister brachte
Das verdient Untersuchung     . Die griechische Handelsmarine hat Wunsch unterstrichen         , diesen Beziehungen eine solide und den Wunsch zum Ausdruck                   , daß der abgeschlossene politische Akt
allerdings mit 1.8 Millionen BRT. einen beachtlichen Bestand, dauerhafte Basis zu geben. Die Ueberzeugung wird aus¬ zwischen Jugoslawien und Ungarn nicht nur eine solide Basis
der sich aber vor allem durch den billigen Ankauf älteren gedrückt              , daß die Konsolidierung und Festigung der gegen¬ ihrer gutnachbarlichen Beziehungen sei, sondern auch einen
Schiffsmaterials zu dieser Höhe aufgeschwungen hat. lieber seitigen Beziehungen auf politischem                , wirtschaftlichem und kul¬ wertvollen Beitrag zur Erhaltung des Friedens im Donau¬
Dreiviertel dieses Schiffsraumes ist alter als zwanzig Jahre, turellem Gebiet den Interessen der beiden benachbarten Län¬ raum in Harmonie mit den beiden benachbarten und befreun¬
init entsprechend verringertem Nutzeffekt     , der allerdings große der ebenso wie dem Frieden und dem Wohlstand des Donau¬ deten Großmächten Deutschland und Italien darstellen möge.
 Devisengewinne nicht ausschloß     , bei entsprechendem Risiko. raumes dienen werden.                                                               Der ungarische Außenminister Graf Csaky erklärte in seinem
Diese griechische Handelsflotte hat England von Kriegsbeginn               Der Artikel1 des Vertrages besagt: Zwischen dem König¬ Trinkspruchu. a., daß dieser Vertrag nur sichtbarer Ausdruck
 an fast unbejchränkt zur Verfügung gestanden       , ähnlich der nor¬ reich Ungarn und dem Königreich Jugoslawien wird ständiger bereits bestehender Beziehungen zwischen den beiden Völkern
 wegischen , und kann also keinesfalls als Zuwachs betrachtet Frieds herrschen und ewige Freundschaft bestehen                    . Artikel 2 sei. Beide Völker seien entschlossen     , am Werk des Friedens mit¬
 werden. Dabei hat sie bereits beträchtliche Verluste auf              lautet: Die Hohen vertragschließenden Parteien sind sich einig,            zuarbeiten , welches   zugleich   das   oberste Ziel der Achsen¬
 fen, nämlich bis Ende Juli bereits 46 Schiffe mit 201.345              alle Fragen, die ihre gegenfeitgen Beziehungen betreffen, mit- mächte sei.
 oder rund 12 Prozent ihres Bestandes, der höchste Pro
 aller für England tätigen auswärtigen Handelsflotten            . Bis
 zum heutigen Tage wird diese Einbuße nicht weit von der
 halben Million BRT. sein.                                                  Zagesangriffe gegen London und               Südengland               Kampffliegerverbände die Schwerindustrie von Sheffield
                                                                                                                                                  in rollendem Einsatz mit größtem Erfolg an-
    Im übrigen ist auch politisch festzustellen   , daß Griechenland        Bombenvolltreffer   auf einen feindlichen Handelsdampser
 aus Gewinnsucht von Anbeginn dieses Krieges in Ge¬                                                                                                   Die Verminung englischer Häsen konnte fortgesetzt werden.
 stalt seiner Handelsflotte„eine große Unterstützung für das               Berlin, 13. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt                       Ein Unterseeboot , von dessen Unternehmung ein Teilergeb¬
 englische Weltreich gewesen ist", wie ein griechischer Sprecher bekannt: In der Nacht vom 11. zum 12. Dezember fand, wie nis bereits bekanntgegeben wurde, meldet als deren Gefamt-
 im Rundfunk am 18. November voll Stolz verkündet und da¬ bereit» gemeldet                , ein erneuter Großangriff starker Verbände erfoig die Versenkung von insgesamt 27.000 BRT.
 mit seiner angeblichen Neutralität denselben Stempel aufge¬ der deutschen Luftwaffe gegen Birmingham                           statt. Heftige
 drückt hat wie durch die nahen Beziehungen zur englischen Explosionen im Südteil, Treffer in Bahn- und Industrie¬                                    In der Nacht zum 13. Dezember flog nur ein britisches Flug¬
  Flotte und Luftwaffe. Die Abrechnung darüber steht ihm anlagen der Stadt, Explosionen eine» Gaswerke» mit anhal¬ zeug ln deutsches Reichsgebiet ein, ohne Bomben abzuwerfrn.
  bevor.                                                                                                                                              Die Gesamtverluste des Gegners am 12. Dezember betrugen
                                                                       tend großer Brandwirkung sowie weitere zahlreiche große, mitt¬
     Für uns bleibt maßgeblich   , daß die britische Schiffsraum¬ lere und kleine Brände wurden beobachtet.                                        vier Flugzeuge, von denen zwei durch Flak und zwei im Lust¬
  not eingestandenermaßen immer dringender wird, wobei noch
  in Rechnung zu stellen ist, daß die Hilferufe an alle Welt noch          Im Laufe de» 12. Dezember richteten sich Tagesangrifse kampf durch einen Aufklärer abgeschossen wurden. Vier eigene
  viel lautstärker ausfallen würden, wenn man nicht fürchten gegenLondon und einige andere Ziele in Südengland.                                    Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt.
  müßte, die Hoffnungslosigkeit der Lage allzu kraß zu enthüllen.          In der Nähe von H a r w i ch an der englischen vstküste ge¬
  Schiffsmangel  , Zerstörermangel und Hafennot wirken zu¬ lang e». au» einem Geleitzug einen Dampfer von 3000 BRT.                                         Stallenlfchtt Erfolg bei      Nogradetsch
  sammen, um die Schlinge unerbittlich                 zuzuziehen.                                                                                       Eine jugoslawische Blätkerslimme über die Kämpfe
  Aus der Blockade Deutschlands      , von der kein Mensch mehr mit Bomben zu belegen. Durch Volltreffer wurde er am Bug
  spricht, wurde die der britischen Inseln, mit keiner Kriegs¬          und  Heck  derart  beschädigt
                                                                                                    , daß  mit  seinemV    e  r l u st zu  rech¬      Belgrad.  13. Dez. Von der juaoflawifch    -albaniscken Grenze
  lage in der Vergangenheit vergleichbar        , und. di« Seemacht nen ist. Ein weiterer Handelsdampser wurde schwer getroffen. Meldet der Berichterstatter der „Breme" u. a., daß die Gesechts-
  steht ohnmächtig daneben.                                              In der Nacht zum 13. Dezember griffen sehr starke deutsche tätigkeit an der Front um Pogradetfch am Donnerstag gering
                                                                                                                                                   gewesen sei. Den Italienern sei es gelungen, am Mittwochttnd
                                                                                                                                                   Donnerstag den Bergabhang oberhalb des Dorfes Starove,
 flandin                entdM
                            :Wladier                                      verschwieg                     die       VMM                             drei Kilometer von Pogradetfch    , wieder zu besetzen . Ebenso sei
                                                                                                                                                   es ihnen gelungen, südwestlich von Pogradetfch eine neue wich¬
                                                                                                                                                   tige Stellung zu beziehen  . Ferner hätten die Italiener in diesen
                                                                                                                                                   Abschnitt neue Truppen gebracht.
         Wie Frankreich ln den Krieg getrieben wurde — Daladier hörte aus Schwätzer und den englischen Geheimdienst
    Pari ». 13. Dez. Der ehemalige französische Ministerpräsident breitet worden seien. Flandin sieht außerdem in der Veröffent-
                                                                                                           demF
                                                                                           tsels zwischen dem      ü
                                                                                                                Führer       und D a l a-
                                                                                                                                                Seftigr Kampfe bei Eollum und Stdi                     Barant
 Flandin äußerte sich einem Vertreter der französischen Zei¬ lichung des Briefwechsels
 tung „Matin" gegenüber zur Kriegsschuldfrage       , in der Dala¬ d i e r die feste Entschlossenheit der französischen Regierung, der         Rom, 13. Dez. Der italienische Wehrmachtbericht vom
 dier mit die Hauptoerantwortung trägt. Das sogenannte französischen Oeffentlichkeit die Lage in einem falschen Licht er¬ tag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der ita,
 Gelbbuch   , so erklärte Flandin, sei absichtlich erst spät heraus¬ scheinen zu lassen. Dazu habe Daladier schon am 27. August fchen Wehrmacht gibt bekannt: An der Cyrenaika-Grenze im
 gegeben worden, denn es enthalte nur die unwichtigsteu Tele¬ die Zensur in Frankreich eingeführt. Jede peinliche Wahrheit Gebiet von S o l l u m und Sidi Daran i, sowie im südöst¬
 gramme und sei im übrigen vollkommen                gefälscht.      'sei so verheimlicht worden und alles, was dazu hätte beitragen lichen Wüstengebiet wurden die heftigen Kämpfe zwischen un¬
     Flandin schildert eine Unterhaltung mit Daladier, die am können, den Frieden zu retten, sei unterdrückt worden.                        seren Truppen, die sich mit großer Tapferkeit schlagen, und den
 27. August 1939 stattfand. Daladier sei überzeugt gewesen,daß                                                                              feindlichen Panzerkolonnen  ' fortgesetzt.
  Hitler vor der französisch     -englischen Entente picht stand¬         Kandidaten für den Botschafteryosten                 ln«SA.          Unsere Jagd- und Bomberstaffeln sind trotz heftiger Sand¬
  halten werde. Außerdem habe R e y n a u d dem Minister¬                  Um die Nachfolge des gestorbenen Boffchafter     » Lothian       stürme ununterbrochen von Tagesgrauen bis Sonnenunter¬
 präsidenten ständig wiederholt, daß der F ü h r e r von Stunde                                                                             gang in der Lust gewesen und haben feindliche Einheiten mit
 zu Stunde weicher werde. Auch der französische Botschafter               osch
                                                                             . Bern, 13. Dez. Die Frage der Neubesetzung des bri¬ Bomben belegt und dabei auch Brände verursacht             ..Die Gesamt¬
 in Berlin, Coulondre, habe telephoniert, daß Hitler am tischen Botschafterpostens in Washington scheint in London zahl der am 9. Dezember im Luftkampf abgeschossenen feind¬
 Ende sei. Man müsse deshalb Widerstand leisten.                       Anlaß zu einem heftigen Tauziehen hinter den Kulissen zu lichen Flugzeuge hat sich aus achtzehn erhöht. Am gleichen
     Daladier habe seine Informationen fast ausschließlich vom geben. Nachdem von amerikanischer Seite Eden , Stanley                       Tage sind zwölf eigene Flugzeuge nicht zurückgekehrt.
  englischen Geheimdienst und von deutschen Emigran¬                   und Malcolm Macdonald als aussichtsreiche Kandi¬                        In Oslafrika Patrouillentätigkeit an der Sudangrenze
  ten erhalten. Es sei erwiesen, daß die jüdische Clique überall daten genannt worden waren, nennt nun der britische Nach¬ mit Unterstützung unserer Luftwaffe, die den feindlichen moto¬
  die Männer beseitigt habe, die einen friedlichen Einfluß aus¬ richtendienst auch die Namen von Lloyd George und den risierten Abteilungen Verluste beibrachte                          . Ein feindliches
  übten. Er, Flandin, könne versichern    , und dies im Gegensatz augenblicklichen Dominionminister Cranborne                  sowie von Flugzeug wurde brennend abgefchoffen.
  zu den amtlichen Erklärungen des ftüheren englischen Bot¬ Sir Robert Vansittard.                                                             An der griechischen Front keine besonderen Ereignisse. Kleine
  schafters in Berlin, H e n d e r so n, der sehr gut deutsch ver-                                                                          Angriffe lokalen Charakters wurden abgeschlagen.
  standen habe, daß Henderson sehr wohl die ihm vom Reichs-
   außenminister vorgelesenen deutschen Vorschläge hinsichtlich
                                                                                       Kurz und kündig
  Polens verstanden habe. Er, Flandin, könnte garantieren, daß           Ungarns Kultusminister beim Reichserziehungsminister  . Der könig¬
  Polen niemals von diesen Vorschlägen Kenntnis erhalten habe, lich ungarische Minister für Kultus und Unterricht Balint Homan        , der
   weil sie ihm weder von England noch von Frankreich unter¬ aus Einladung der deutsch          -ungarischen Gesellschaft ins Reich gekom¬
                                                                         men ist, stattete nach seinem Eintressen in Berlin in Begleitung des
                                                                         ungarischen Gesandten dem Reichserziehungsminister Rust einen   Be¬
                                                                         such   ab.
                                                                           Großfeuer auf der Insel Martinique    . Wie aus B tchy gemeldet
                                                                         wird, hat  nach einer Mitteilung des Kolonialministeriums ein Riesen-
                                                                         seuer ein Viertel der StadtLamantine aus der Insel Martinique
                                                                         zerstört. Insgesamt wurden 25 Häuser in Asche gelegt. Ein heftiger
                                                                         Sturm machte die Löscharbeiten unwirksam.

                                                                    ök « GÜOSS * SEKT
                                                                                                            lesonderew
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
Samstag , den 14. Dezember 1940                                                           „InnibruckerNachrichten"                                                                                     Nr . 296 Seite 8

            Von der Irommelsprache nun                                                                fernschrelber                                                Laufe der Zeit die drahtliche (telephonische und telegraphische)
                                                                                                                                                                   Uebermittlung immer mehr in den Hintergrund gedrängt und
                                                                                                                                                                   setzte sich so erfolgreich durch. Die Telepbonie aber ganz aus¬
                                                                                                                                                                   zuschalten, war der Sprechfunk nicht in der Loge, da er doch
             Die Entwicklung der deutschen Nachrichtenwesens— Ein Ueberblick anläßlich der Einführung des Hellschreiber»                                           zu sehr von den atmosphärischenVerhältnissen wie auch von
                                                                                                                                                                   den lokalen Störungen beeinträchtigt wurde, so daß man
             In diesen Tagen ist vom Deutschen Nachrichten¬                       Zeitungswesens.        Es   war   ein    reines    Nachrichtenhandelsunter¬      immer wieder, besonders bei den stärkeren Störungen wäh¬
          büro der Presseschreibsunk, der sogenannte Hell¬
          schreiber, eingesührt worden  . Diese Neueinrichtung  , die aus dem nehmen, das darauf bedacht sein mußte, wirtschaftlich tragbar rend                          der Sommermonate , zur telephonischen oder telegraphi¬
          Gebiet des Zeitungsnachrichtenwesens bahnbrechend wirkt         , be¬ zu sein. Es spricht für den Geist der damaligen liberalen Zeit, schen Uebermittlung aushilfsweise übergehen mußte.
          weist erneut  , wie sehr die Elektrizität in den Dienst der moder¬ daß man den tieferen Wert eines solchen Nachrichtenbüros Der Hellschreiber, ein Wunder der Technik
          nen Nachrichtenübermittlung gestellt ist. Wir geben einen inter- nicht erkannte oder sich keine Mühe machte, ihn zu erkennen.
          essanten Ueberblick über die Entwicklung der Nachrichtenüber-Bismarck blieb es in der Erkenntnis, daß für die Regierung                                     Als nächste Stufe in der Entwicklung des Nachrichtenwesens
          mittlung vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis in unsere Tage. ein weitverbreitetes Nachrichtenbüro von ausschlaggebender                                  ist dann der drahtlose Hellschreiber aufgetaucht. Im Laufe der
      Der Leser  , der heute die Zeitung auffchlägt       , tut das mit der Bedeutung ist, Vorbehalten, die Finanzierung des Wolffschen tem                        Jahre hat sich herausgestellt, daß dieser Hellschreiber bei wei¬
                                                                                 Telegraphenbüros durch Berliner Banken durchzusetzen                    , zumal         nicht so stark den atmosphärischen Störungen ausgefetzt ist
  selbstverständlichen Voraussetzung, die neuesten Nachrichten aus
  aller Welt zu erfahren. Man ist durchaus nicht erstaunt, wenn der politische Wert eines solchen Nachrichteninstrumentesbeson¬ als                                      der Sprechfunk. Eingehende Probesendungen haben dann
                                                                                                                                                                   den Entschluß reifen lassen, den Hellschreiber an Stelle des
  man in einer Frühzeitung über Ereignisse liest, die sich erst am ders deutlich wurde, als das Reuterbüro versuchte, das preu¬ Sprechfunks einzuschalten. Das Deutsche Nachrichtenbüro hat
  Abend vorher in Moskau, in Tokio, in Washington oder ßisch-deutsche Büro mck englischen Geldern zu verdrängen, um nunmehr seine Bezieher mit den Hellschreibanlagenbeliefert.
  irgendwo im hohen Norden abspielten. Die nachrichtentechnische verbreiten.     in unserem Lande die tendenziösen englischen Meldungen zu
                                                                                                 Gleichzeitig wurde dem Reuterbüro die Handels¬ Ihre Wirkung ist geradezu erstaunlich. Die Arbeit dieses draht¬
  Leistung, die mit jeder dieser Meldungen verbunden ist, findet genehmigung                       entzogen. Dadurch hatte Bismarck das Wolffbüro los gesteuerten Geräts ruft nicht nur bei Laien, sondem auch
  also kaum noch die verdiente Würdigung.
                                                                                 in feste Verpflichtungen gegenüber der Regierung gebracht. beim Fachmann hellste Verwunderung hervor. Somit gelan¬
  „Schreipostev" der Perser                                                      Somit hatte Deutschland ein Beispiel gegeben, die Nachrichten¬ gen die deutschen Zeitungen jetzt in den Besitz von Meldungen
                                                                                 büros der Welt vom nurkaufmännischen Nachrichtenhandel zur über Ereignisse, die sich, um ein Beispiel zu nennen, geradezu
     Das Nachrichtenwesen an sich hat für die breite Masse einen staatlichen Aufgabe zu führen. Der Schlußstrich unter diese Ent¬ im Augenblick noch in Berlin abspielen. Der beschriebene Strei-
  Schein des Mysteriösen. Das Einschalten der technischen Hilfs¬ wicklung wurde in Deutschland im Dezember 1933 gezogen, als fen, den der kleine schwarze Apparat liefert, kann sofort zum
  mittel und die damit erzielten Erfolge eines unoedrngt zuver- zur einheitlichen Vertretung der deutschen Nachrichteninteressen Absetzen von dem Maschinensetzer benutzt werden.
  läsiigen Ineinanderfließens der einzelnen Kanäle innerhalb im Ausland die beiden Nachrichtenbüros „Wolffsches Tele¬                                                 Die neue Einrichtung der Nachrichtenübermittlungim deut¬
  des weltumspannenden Apparates bleibt für den nicht Beteilig- graphenbüro" und die „Telegraphen-Union" unter der Bezeich¬ schen Zeitungswesen bedeutet einen Fortschritt auf diesem Ge¬
  ten immer ein Problem . Die Geschichte lehrt deutlich, daß die nung „Deutsches Nachrichtenbüro" vereint wurden.                                                  biet, der erst nach einem gewissen Abstand voll und ganz er¬
  Menschen zu keiner Zeit aus die Nachrichtenübermittlunghaben                                                                                                     kannt werden wird. Wenn man in späteren Zeiten einmal einen
  verzichten können. Im Prinzip verfolgte sie immer denselben                    Die  Elektrizität   im    Dienste   der    Zeitungen
                                                                                                                                                                   Querschnitt durch das technische Wunder des 20. Jahrhunderts
  Zweck. Der UMerschied zum heutigen Nachrichtenwesen findet                        Inzwischen hatte die Vervollkommnung des Nachrichten¬ ziehen will, wird man an der Einführung des drahtlosen Fern¬
  sich lediglich in der äußeren Form . Zu jeder Zeit kam es vor                  wesens mit der Entwicklung der Technik selbstverständlich schreibers zur Nachrichtenübermittlung nicht Vorbeigehen kön¬
  allem auf die Schnelligkeit              der Nachrichtenübermittlung Schritt gehalten und alle Möglichkeiten ausgenutzt. Ein voll¬ nen. Daß eine derart umfangreiche und bahnbrechende Neu¬
  an. Wenn wir heute auch noch so sehr in unserer durch die kommen neues Gesicht erhielt das Nachrichtenwesen durch die einrichtung in Deutschland in der Zeit des größten Existenz¬
 technische Vervollkommnung entstandenen Abgeklärtheit über die                  Nutzbarmachung der Elektrizität. Zeit und Räume wurden von kampfes des Volkes und Reiches fällt, wird immer ein Beweis
  verschiedenen Arten schmunzeln mögen, so können wir doch bei diesem Zeitpunkt an immer mehr überbrückt. Im Jahre 1924 deutscher Tatkraft und Stärke in der ersten Entwicklungsperiode
  näherer Betrachtung eine gewisse Bewunderung nicht unter¬ wurde den amerikanischen Zeitungsverlegern eine durch Funk¬ des nationalsozialistischen Großdeutschlandsein.
  drücken. Die Trommelsprache vieler Naturvölker oder auch die telegraphie bediente Schreibmaschine vorgeführt, „die die emp¬                                                                                         Josef Kreutz.
                                                                                                                                                                                                      *
 sogenannten „Schreiposten" der Perser haben, gemessen an fangenen Nachrichten selbsttätig und einwandfrei niederschrieb".
 den damaligen Verhältnissen, eine erstaunliche Uebermittlungs-                     Der seit Aprll 1924 in Deutschland eingeführte drahtlose                         (Quellenangabe    : Otto Groth: „Die Zeitung  ". (Das System der
  schnelligkeit ermöglicht.                                                      Presse-Rundfunkdienst für das WTB . und die TU. Hatte im Zeitungskunde                            ); Pros. Dr. Emil Dovisat: „ZeitungslehreI".
     Es liegt nahe, daß das Nachrichtenwesen mit dem Erscheinen
  von Zeitungen seit dem Anbruch des 17. Jahrhunderts — die
  früheste regelmäßig erscheinende Zeitung kam seit dem Jahre
  1609 in Straßburg heraus — ein großes allgemeines Inter¬
 esse auf sich zog und einen lebhaften Aufschwung erlebte. Seit
 diesen Tagen ist immer das Menschenmöglichste geschehen                 , die
                                                                                            Bfvikaals lEvgänjungsvaumEuropas
 Zeck zwischen dem Ereignis und der Benachrichtigung der                            Wer eine politische oder wirt-
 Leser zu verkürzen. Die damaligen Unternehmen scheuten nicht schaftsgeographische Karte des afrika¬
 davor zurück, Aufwendungen für die schnellste Nachrichtenüber¬ nischen Kontinents anschaut, dem will
 mittlung zu machen, die fast die Hälfte der Unkosten verschlan¬ Afrika          es nicht mehr richtig erscheinen, daß
 gen. Chroniken über jene Zeit liefern uns ein ausgezeichnetes                             der „dunkle Kontinent" ge¬
 Bild über die aus der Rivalität der Nachrichtenschnelligkeit er¬               nannt     wird.    Die Zeiten, in denen
 wachsenden Arten der Uebermittlung. In Stafetten laufende Afrika unseren Vätern nur als das
 Eilboten, Schnellsegler usw. beschleunigten die normale Aus¬ Land der wilden Schwarzen bekannt
 nutzung der Postbeförderung. Die uns heute als Lügentante war , sind vorbei. Die großen Ent¬
 genügend bekannte englische Zeitung „Times " richtete einen decker und Forscher des vorigen Jahr¬
 eigenen Eildienst Marseille—London ein, um die Nachrichten hunderts, unter denen die deutschen
 aus dem britischen Kolonialreich aus kürzerem Wege zu er¬ Namen Barth , Nachtigall,
halten . Die „Kölnische Zeitung " nutzte diesen Nachrichtenweg Schweinfuhrt,                               Emin Pascha,
 Mr sich insofern aus, als sie sich für 1000 Taler jährlich die v. W i ß m a n n und Karl Peters
Ausgabe der „Times" durch eine Sonderbefürderung zwölf heroorragen, haben mehr und mehr
 Stunden vor der Postbestellung beschaffte. Für kürzere Nach¬ den Schleier gelüstet, der einen der
richten, vornehmlich handelte es sich um Börsennachrichten, reichsten Kontinente den Augen der
 wurde die Brieftaube benutzt. Im Laufe der Zeit wurden europäischen Welt verbarg.
dann die Eisenbahn und das Dampfschiff, später auch der Tele¬                       Wem ist heute nicht das politische
 graph in den Dienst der Nachrichtenübermittlung gestellt. Die Bild Afrikas ein fester Begriff ge¬
Zeitungen aber gaben von sich aus diesen Beförderungsmitteln worden ! Wer kennt nicht die Umrisse
 eine noch größere Schnelligkeit, indem sie von den einzelnen der deutschen Kolonialgebiete an der
Ausgangspunkten dieser Verkehrsmittel vornehmlich eigene atlantischen Westküste und des jen¬
 Taubenposten und Ponnystafetten unterhielten.                                 seitigen Deutsch O- st a f r i ka!
                                                                                Wer vermag nicht Cecil R h o d e s
 Wann wurde die Leipziger Völkerschlacht bekannt?                               Forderung „Afrika englisch vom Kap
     Einige Zeilen sollen Aufschluß darüber geben, mit welcher bis zum Nil!" im Vordringen des
 „Schnelligkeit" die Berichte der ältesten deutschen Zeitungen in britischen Imperialismus und in der
die Schriftleitungen gelangten: von Leipzig brauchte ein Post¬ Schließung dieser Forderung durch
                                                                                den Raub von Deutsch-Ost zu ver¬
bericht nach Frankfurt drei, nach Köln und Heidelberg vier, folgen! Nein, von einem dunklen
nach Worms oder Würzburg sechs, nach Straßburg acht, nach Erdteil kann wahrhaftig nicht die
Brüssel sieben, nach Amsterdam acht, nach London und Paris
 elf und nach Lyon 16 Tage. Ein weiteres Beispiel zeigt, daß
                                                                                Rede sein. Afrika ist grundsätzlich
der Leser in Frankfurt a. M . nach drei bis vier Tagen er¬ durchforscht                        , wenn auch noch ein ge¬
                                                                               rüttelt Maß von wissenschaftlicher
fahren konnte, was in Straßburg geschehen war . Der Stettiner und wirtschaftlicher Spezialarbeit zu
Bürger las im Jahre 1620 eine Korrespondenz aus Rom vier
                                                                                leisten ist. Die Ereignisse kriegerischer
Wochen nach ihrem Abgang in seiner Berliner Zeitung. Wie
sehr die Nachrichtenübermittlung der damaligen Zeck auch England                und politischer Natur , die dem von
                                                                                             heraufbeschworenen Krieg
unter den mißlichen Zeitverhältnissen zu leiden hatte, verrät entwachsen, leiten eine Neuordnung
folgende Mitteilung : „Die Ordinari -Poften von Frankfurt nach des politischen Weltbildes ein, an der
Cölln vom 22. und 29. May seyndt abermahlen von den Li-
gistischen und Spanischen zu Andernach uffen Westerwald auch der afrikanische Kontinent teil
uffgefangen." Daraus folgerten sich dann Nachrichten wie: hat. Er ist bestimmt, der natürliche
„Wegen Ausbleiben einiger Correspondence können für dieses- wirtschaftliche Ergänzungsraum des
mal nicht mehr als zwei Stück ausgegäben werden, fol aber ins überfüllten       Europa zu sein.
                                                                                                 und wirtschaftlich bis ins Letzte ausgeschöpften eingehende Abhandlungen das Wirtschaftsbild Afrikas aufzu¬
künfftige, wenn mehrere Materie einläuffet, wieder ersetzet                                                                                                       rollen vermag. Sie verlangt eine eingehende Betrachtung, aber
werden." Als sehr schnell galt es damals, als die Nachricht von                     Somit ist es dienlich, einen Eindruck von der wirtschaftlichen allen, die Freunde des deutschen kolonialen Gedankens sind,
der Völkerschlacht              bei Leipzig vom 16. bis 19. Ok¬ Struktur des afrikanischen Großraumes zu erhalten. Wir ver¬ sei ihr Studium als aufschlußreich                                                   und belehrend
tober 1813 im „Preußischen Korrespondenten" in Berlin am mitteln ihn an H'and der hier stehenden Karte, die besser als empfohlen.                                                                          (Karte: Dehnen-Dienst) .
vierten Tage, im „Schwäbischen Merkur" am sechsten Tage —
erst die Schlacht als Sieg Napoleons schildernd, was am Tage
darauf berichtigt wurde — und im „Wiener Diarium" nach
sieben Tagen mitgeteilt wurde. Daß die „Kölnische Zeitung"
                                                                                        W-          entaten britischer   Kbakibelden                              tragen werden, ist feiges Weges nicht mehr sicher und ständig
die Nachricht von dem Sieg bei Waterloo vom 18. Juni 1815                             Gewaltakte gegen nationale Zivilisten in Südafrika                          den Belästigungen der Smutsschen Soldateska ausgesetzt. Die
bereits am 20. Juni in einem Extrablatt melden konnte, war                                                                                                        Regierungsclique des Herrn Smuts ist vergeblich bemüht,
dadurch möglich, daß Blücher am 19. Juni einen Kurier mit                           Madrid , 13. Dez. Das Kraftmeiertum sogenannter britischer die Gewaltakte ihrer Khakihelden zu verleugnen. Wenn diese
der Siegesnachricht nach Köln geschickt hatte.                                  Soldaten      in Südafrika nimmt mit sinnlosen Zerstörungen                       Soldatengruppen auftreten, sind provozierte Zwischenfälle
                                                                               und Ueberfällen auf Zivilisten ungehindert seinen Fortgang.                        die unausbleibliche Folge.
Bismarck erkannte die Bedeutung des Nachrichtenwesens                           Unter anderem wurden einige Eisenbahner, die im Verdacht
                                                                               nationaler Gesinnung standen, von über 40 Soldaten über¬
     Dieser Nachrichtenwettlaufder einzelnen Zeckungen war, wie fallen und mit Seitengewehrscheiden blutig geschlagen. Die
                                                                                                                                                                         Verluste
                                                                                                                                                                              -er..
                                                                                                                                                                              Die                            Lastle-
                                                                                                                                                                                                      Evrnavon
schon erwähnt, mit ungewöhnlich großen Kosten verbunden. Eisenbahner trugen erhebliche Verletzungen davon.                                                                27 Tote und 80 Verwundete bekannt geworden
 Das ist mit ein Hauptanlaß zur Bildung der Neben- und                              Wer in Südafrika noch einen Vollbart hat, wie sie dort von
HUfsgewerbe der Zeitungen, der späteren Nachrichtenbüros. Farmern und Bauern meist b u r i s che r Abstammung ge-                                                    Montevideo, 13. Dez. Die berechtigte Annahme, daß die
Das bis Ende 1933 bestandene Wolfffche Telegraphenbüro                                                                                                           Zahl der Toten und Verwundeten auf der „Carnavon Castle"
nahm in Preußen im Jahre 1849, als der elektrische Telegraph Herausgeber and Drnck : NS Gauverlag a . Drackerei Tiro ! Ges . m. b. H ., höher                              ist als zugegeben wird, hat sich nachträglich bestätigt.
                                                                                                                                                                 Von Besatzungsmitgliedern ist während ihres Stadturlaubes
frecgegeben wurde, seinen Anfang. Der jüdische Geschäftsführer                                          Innsbruck . Erlerstraße     5 and 7
 der Nationalzeitung Bernhard Wolfs suchte die hoben Tele¬                                       Geschäftsführer   ; Direktör Kurt Schönwlti                     durchgesickert   , daß das Seegefecht mit dem deutschen Hilfs-
 grammspesen für fern Blatt dadurch zu vermindern, daß er sie Chef vom Dienst u Hauptachriftleiter                         - Ernst Kainrath                      kreuzer 27 Tote und 80 Verwundete gefordert hat, worunter
 im festen Abonnement an andere Blätter und kaufmännische and Land . Wirtschaftverantwortlich                           füi Politik Ludwig Groß ; für Stadt      viele Offiziere sein sollen. Die Verletzungen waren teilweise
                                                                                                           und Sport    Dr . Rainer v. Hardt       Stremayr:     so schwer, daß die Aerzte des britischen Hospitals mit Opera¬
 Betriebe weitergab. Die ersten Nachrichten beschränkten sich auf               für  Theater   und  Kunst   : Karl  Paulin:     für    Feuilleton und  Unterhal
 Börsenkurse. In der weiteren Entwicklung gestaltete sich so das tung : Dr . Kurt Probier;                     verantwortlich      für den Anzeigenteil ; Erwin  tionen an Bord überlastet waren . Um die Verluste zu ver¬
                                                                                                      Meyer, sämtliche in Innsbruck
 Nachrichtenbüro zu einem selbständigen Nebengewerbe des                                                                                                         tuschen, hatte sich der Kommandant geweigert, die Verletzten
                                                                                          Zur Zeit ist Preisliste Nr . 3 vom 15. August 1940 gültig.             in das Militärlazarett der Stadt einzuliefern.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
Seite 4    Nr . 296                                                                                 . t 5ui i     I >* ir                                              Samstag    den 14. Dezember 1940

.Verlagsrecht bei Ludwig Wullbraudt . Uerlm

   DAS ANDERE
                                                         Mkbl
    Das Leben der kleinen Musikschülerinnen besteht aus                 bedient ein Mann sechs Webstühle und braucht mehrere Mo¬
Disziplin , Pflicht , Pflicht und Disziplin . Die kleine Oharu ge¬ nate zur Ausbildung.
hört für neun Jahre dem Unternehmen . Fünf Jahre dauert                     Zweitausend Mädchen arbeiten in Toyo Boseku, arbeiten,
ihre Ausbildung . Ethik , japanische Literatur , Geographie,             essen, schlafen in Toyo Boseku. Sie sind Kinder der Familie
Englisch , Instrumentallehre , Musikgeschichte, Musiktheorie            Toyo Boseku. Sie gehören mit Leib und Leben der Fabrik . Und
moderner Tanz , japanischer Tanz , Ballett gehören zum Schul             die Fabrik Hai zugleich mit ihrer Anstellung die Verpflichtung
plan . Im ersten Jahr verdient die Gesellschaft noch nichts ar           übernommen , für ihre Erziehung und für ihre Ausbildung in
den jungen Schülerinnen und die Eltern müssen ein Pen                    vielen Dingen des Lebens zu sorgen . In Toyo Boseku muß
sionsgeld zahlen . In den nächsten Jahren ist Oharu schon ein            Disziplin herrschen wie in einer alten japanischen Familie . Die
Girl und tritt als Statistin oder Tänzerin auf . Da sie beson¬ Sechzehnjährige wird von der Fabrikleitung so streng gehalten
ders hübsch und besonders talen¬
tiert ist, spielt sie im letzten Aus¬
bildungsjahr       schon Starrollen.
Die Gesellschaft verdient an ihr.
Nach fünf Jahren ist sie eine aus-
gebildete Schauspielerin , aber noch
vier weitere Jahre binden sie an
die Gesellschaft. Ueberall prangt
ihr Kopf auf den Reklameplaka¬
ten . Tausende von Briefen , Tau¬
sende von Autogrammbitten emp¬
fängt sie, aber der große Star
erhält keine Gagen , sondern nur                                                                                                                         Ausstellung japanischer Schülerzeichnungen
ein Taschengeld . Die Primadonna,
                                                                                                                                                Im Hause des NS .-Lehrerbundes zu Berlin fand eine Aus¬
die abends im Rausch des Beifalls
                                                                                                                                                stellung japanischer Schülerzeichnungen statt . U. B .: Japa¬
auf der Bühne steht, ist eine                                                                                                                   nische Schülerzeichnungen , die die Idee der Solidarität der
Stunde später ein kleines , beschei¬                                                                                                                       Achsenmächte darstellen . — („Weltbild ")
denes , uniformiertes         Mädchen,
das keine Erlaubnis mehr hat,
das Heim zu verlassen , das um                                                                                                                  Hellen luftigen Fabrtksäle . Tausend Mädchen verteilen sich an
zehn Uhr schlafen gehen muß , des¬                                                                                                              die Maschinen . Die Frühschicht arbeitet . Um acht Uhr trifft sie
sen Strohmatten kein Mann , nicht                                                                                                               sich mit der Spätschicht im Frühstückssaal . Zehn Minuten
 einmal der Vater oder Bruder,                                                                                                                  dauert die Pause mit Gemüsesuppe . Die Mädchen falten die
 betreten darf , das für alle Män¬                                                                                                              Hände vor dem Essen. Dann marschieren ' ausend Mädchen in
ner tabu ist, das während der                                                                                                                   die heißen Badebassins und stehen um acht Uhr wieder an den
neun Jahre nur heiraten darf,                                                                                                                   Webstühlen.
 wenn sie eine hohe Strafe zahlt,                                                                                                                  Blitzblank , hell und luftig sind die Wohnräume , die nachts
das nur ein Taschengeld bekommt,                                                                                                                 pm Schlafen dienen . Während die Frühschicht arbeitet . Hai die
obwohl es täglich Hundertlausende               Eine Abordnung junger Frauen drückt den Eltern gefallener Soldaten  stille Teilnahme und          pätschichi Eymnastikunterricht , Unterricht im Nähen , in Lite¬
                                                                   ehrerbietige Bewunderung    aus — („Weltbild ")                              ratur , Kinderpflege , Haushaltungskunde      und Teezeremonie.
begeistert und eine glänzende Ein-
na '" ^>e für die Gesellschaft bedeutet.                                                                                                        Wenn sie um zwei Uhr ihre Arbeit beginnen , haben die Mäd¬
    Oharu . die Diva der Mädchenoper , steht im Theater unter            wie von ihrem eigenen Vater . An jedem Morgen um fünf Uhr              chen der Frühschicht den gleichen Unterricht . Es ist wie in einem
 den gleichen strengen Familiengesetzen wie zu Hause . Diese tönt der Gong durch das Wohnhaus der Zweitausend . Ein«                            strengen Pensionat . Niemand darf nachts Weggehen. Um elf
 kleine Schaufpielerin ist nicht weniger bewacht und lebt nicht Mädchenarmee marschiert auf , in dunkelblauer Uniform mit                       Uhr verlöschen alle Lichter . An drei arbeitsfreien Sonntagen
 weniger diszipliniert im Revuetheater als unter der Aufsicht weißen Häubchen , schwarze Wollstrümpfe an den Beinen und                         haben die Mädchen die Erlaubnis , Besuche zu empfangen und
 eines Vaters . Das Familiensystem beherrscht Nippon . Die                unförmige Halbschuhe. Tausend Mädchen marschieren in die              spazieren zu gehen .                        (Fortsetzung folgt .)
 Fabrik ist eine Familie , das Theater , das Warenhaus , ja selbst
 die Fernsprechzentralen , in denen die Angestellten wohnen und
 schlafen. Das macht die moderne Industrie Japans io stark : der
  Gemeinfchastsgeist,            der     jeden wie das Kind einer
 großen Familie verpflichtet . Die mittelalterliche Moral Nippons
 ist das Rückgrat seiner modernen Industrie . So wie Fräulein
                                                                                                 IragWmödie um eine                                                krbschast
 Oharu in der Theatersamilie lebt , so leben die kleinen Mädchen             Es ist nichts Neues , wenn man sagt, daß das Leben oft             als man jede Rücksicht auf die Kranke fallen ließ , und laut zu
 aus den Fabriken hinter den Toren ihrer Arbeitsstätte in einer           komischer sein kann als das Theater . In einer Vorstadt Mai¬          lärmen begann , daß die anderen Hauseinwohner den Eindruck
  abgeschlossenen Welt.                                                   lands     wohnt eine wohlhabende , gut in den Siebzigern ste¬         gewannen , als werde hier ein fröhliches Fest gefeiert.
                                                                          hende Witwe , die keine anderen Erben besitzt als drei ver¬              Bisher hatte man sich noch ganz gut vertragen , aber als die
 Fabrikarbeiterinnen — Pioniere der japanischen Industrie                 heiratete Neffen . Man muß es diesen leider ankreiden , daß           Frage der zu erwartenden Erbschaft aufgeworfen wurde , nah¬
    T o y o B o s e k u in Osaka ist die größte Baumwollspin¬             sie schon seit geraumer Zeit darauf warten , daß die alte Dame        men die Gespräche bedenkliche Formen an . Kopfzerbrechen
 nerei der Welt . Nippon schlügt hier mit seinen Maschinen , die          „das Zeitliche segne", wie es so schön heißt . Gleichwohl um¬         machte vor allem die Ungewißheit , ob die Tante noch auswache
 vollkommener sind als die von Lancafhirs , die Erzeugung der             schmeichelten sie ihre Tante , heuchelten Liebe und Besorgnis         und eine letzte Anordnung treffen könne, die alle drei Familien
 westlichen Welt , mit leinen Maschinen und mit Hilfe von vielen          vor , und wenn die hellhörige Haushälterin der alten Frau             in gleicher Weise befriedige oder ob sie schon in einem Testa¬
 tausend kleinen Fabrikarbeiterinnen , die in diesen Fabriken             nicht gewesen wäre , weiß Gott , die Neffen wären nickt scAecht       ment ihren letzten Willen bekundet habe . Das war ein Pro¬
 wie Kinder einer Familie leben . Diese Dreizehn - bis Vierund-           bei der Tante gestanden . Aber so . . . Na , was machte das Mi߬
                                                                                                                                                blem , für das man sich schon erhitzen konnte . Schließlich voll¬
 zwanzigjährigen kämpfen hinter Spinnrad und Webstuhl für                 trauen schon aus , dem sie im Hause der reichen Verwandten
                                                                          üisher begegneten — alle drei erhielten dieser Tage die Nach¬         führten die sechs Personen einen solchen Lärm , daß die Haus¬
 Nippons Flggge . Aut ihren schmalen Schultern ruht Segen                                                                                       hälterin aus dem Krankenzimmer kam und entrüstet Ruhe zu
 und Fluch der vorstürmenden japanischen Waren . Gestern haben            richt, daß die Tante schwer erkrankt sei und man das Schlimmste
                                                                                                                                                stiften versuchte. Vergebens ! Der Wein hatte die Gemüter schon
 diese Mädchen , diese halben Kinder , noch niemals ein Auto              befürchten müsse. Mit Windeseile eilten die Neffen samt ihren         so sehr erregt , daß man sich alsbald in die Haare geriet . Mit
 gesehen , noch niemals ein Radio gehört , bis sie aus ihren Dör¬ Frauen an das Krankenbett und brachten hier ihren Schmerz
 fern in die großen Städte geholt wurden , wo man aus ihnen in            meisterhaft zum Ausdruck.                                             aufgestülpten Hemdärmeln gingen die Kampfhähne aufeinan¬
 acht Tagen eine erstklassige Arbeiterin machte. Gestern wußten              Da lag die Aermste . Sie rührte sich nicht, ein Schlaganfall       der los , während die Frauen sich gegenseitig an den Haaren
 diese Mädchen noch nicht, was ein Kino ist. Heute bedienen sie             atte sie gelähmt und ihr die Besinnung geraubt . Die Dienerin       rissen und Einrichtungsgegenstände als Wurfgeschosse benutzten.
 fünkundzwanzig , ja manchmal dreißig bis sechzig Webstühle.                at den Besuch, in einem Nebenzimmer abzuwarten , bis die               An diesem Höhepunkt des Ringens angelangt , traten zwei
 Gestern waren sie noch Kinder . Heute sind sie die Herren kom¬ Tante wieder zu sich käme, da sie wohl noch letztwillige Ver¬                   bedeutsame Wendungen ein . Erstens erschien ein Ueberfall-
 plizierter Maschinen . An ihnen dienen sie Japan . In Lancashire         fügungen treffen wolle . Das leuchtete der Gesellschaft sofort ein,    kommando , das die Haushälterin in ihrer höchsten Not herbei¬
                                                                          die sich in das Zimmer zurückzog und dort Stunde um Stunde            gerufen hatte , und zweitens stand plötzlich inmitten der hä߬
                                                                          auf einen lichten Moment der Erblasserin wartete . Man Hatte          lichen Szene die hohe Gestalt einer weißhaarigen Frau , bei
                                                                          es sich so bequem wie möglich gemacht ; als aber die Nacht ver¬       deren Anblick die sechs Erbberechtigten am liebsten im Boden
                                                                          ging ohne daß die Haushälterin irgendeine Veränderung bei             versinken wollen . „Tante , du ?" Za , sie war esl Und sie sagte es
                                                                          der Schwerkranken melden konnte, wurde man langsam un¬                frei heraus , daß sie mit ihrer Erkrankung nur eine Komödie
                                                                          geduldig , wenn man es sich auch nicht merken ließ . Um sich die      gespielt hätte , damit sie endlich wisse, was sie von ihren Neffen
                                                                          Zeit zu verkürzen , schickte man nach Wein und Geflügel und           zu halten habe . In Gegenwart der Polizei sprach sie die Ent¬
                                                                          sprach Speise und Trank reichlich zu. Das erhöhte die Stim¬           er b u n g aus , womit der Fall für die kluge alte Frau er¬
                                                                          mung und lockerte die Zunge , und es dauerte gar nicht lange,         ledigt war.
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
Samstag           , den 14 . Dezember                      1040                                                                               Aus       Stadt            und tand                                                                                             Nr . 20« Seite 8

       Verdunkelung                       und Entdunkelung                              in Innsbruck
                        14.
                        15.
                        15.
                        16.
                               Dezember
                               Derembrr
                               Dezember
                               Dezember
                                                 :
                                                 :
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                                                 :
                                                     Verdunkelung 17.54 Uhr
                                                     Entdunkelung 8.24 Uhr
                                                     Verdunkelung 17.54 Uhr
                                                     Entdunkelung  8.25 Uhr
                                                                                                                                      Verdoppelte                                                 Opftrfonntag
                                                                                                                                                                                                            -krgebniffr
 aiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniimmni          Außergewöhnliche Steigerung im Lergleich zum                                                   Vorjahre
                                                                                                                                                                                                                                   - Bereits                 eine halbe Million           überschritten
                                                                                                                                  NSG      . Innsbruck    , 13 . Dez . Schon            nach   Ablauf         der   ersten
 Einkauf fücs Weihnadttsfeft                                                                                                t älste
                                                                                                                               teigerung
                                                                                                                                          des   Kriegs
                                                                                                                                                  -WHW
                                                                                                                                                des
                                                                                                                                                     .               kann        außergewöhnliche
                                                                                                                                                                              eine
                                                                                                                                                                   Spendenauskommens       bei den
                                                                                                                                                                                                                               wobei

                                                                                                                                                                                                                               wiesen.
                                                                                                                                                                                                                                       in diesem Fall den Hausfrauen
                                                                                                                                                                                                                               an dem guten Ergebnis    zufallt , ihren
                                                                                                                                                                                                                                                                                     der
                                                                                                                                                                                                                                                                               Opferwillen
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Hauptanteil
                                                                                                                                                                                                                                                                                                erneut er¬

                                                                                                                           O p f e r f o n n t a g e n Im Gau      Tirol - Vorarlberg  festgestellt                                Die Verdoppelung      de » bisherigen Ergebnisses          — und noch
                                                                                                                           werden . Während          im   gleichen  Zeitraum       des Vorjahres                                einige » darüber   hinaus    — darf uns mit Stolz             und Freude
                                                                                                                           RM . 230 .000 aufgebracht      wurden , hat der Gau bei den ersten
                                                                                                                                                                                                                               erfüllen , soll uns aber auch ein Ansporn          für die Zukunft sein,
                                                                                                                           vier vpferfonntagen      im lausenden   Kriegs - WHW . RM . 503 .000                                in der Opsersteudigkeit     nicht nachzulassen , damit auch im Kriegs-
                                                                                                                           gespendet.
                                                                                                                                                                                                                               Winterhilfswerk     1940/41 , wenn einmal       die Endergebnisse     vor¬
                                                                                                                                  Nicht nur bei den Reichsstraßensammlungen     , sondern  auch                                liegen , der Gau        Tirol     - Vorarlberg          ganz     vorne
                                                                                                                            bei     den Opfersonnlagen  haben die Volksgenossen     des Gaues,                                 eingereiht   werden     kann.

                                                                                                                                          Kasperl
                                                                                                                                              -Vorstellungen desvom. fürs VW.
                                                                                                                              Weihnachtsleuchter              am    eigenen    Verkaufsstand         — Ausstellung            von   Werkarbeitsspielsachen       des   BDM   . in   den    Schaufenstern

Es naht die Zeit , wo alle mit Paketen überladen , die die vielen
Ueberraschungen für das bevorstehende Familienfest unter dem
strahlenden Weihnachtsbaum enthalten , heimwärts streben.                                                                    Kasperleflguren des BDM -, die heute und morgen alt und jung am Burggraben erfreuen werden — (Ausnahme: Annelies Mann)
Soviel Wünsche sind zu befriedigen , soviel Einkäufe stehen
noch bevor . Die Freude aber , schenken zu dürfen , ist gleich                                                                Innsbruck , 14. Dez. Während heute und morgen der                                                für das 2. Kriegs -WHW . in die Büchse der Hitler -Jugend
groß — wie die Freude , beschenkt zu werden — („Weltbild ")                                                                Kasperl     und     fern Gefolge in einer Auflage von vielen                                        werfen , als Dank und Anerkennung etwas Schönes und Nütz¬
                                                                                                                           hunderttausend Stück seinen Dienst als Abzeichen für die                                            liches in die Hände bekommen , das ihnen selbst wieder den
                                                                                                                           4. Reichs st raßensammlung               des 2. Kriegs -WHW . tut,                                  besten Dienst erweisen kann. So wird sich z. B . jeder Front¬
                                                                                                                           hat er sich bereit erklärt , höchst persönlich nach Innsbruck zu                                    soldat steuen , wenn in dem besonders liebevoll zusammen¬
heute IM .- Komert für das whw.                                                                                            kommen und zu jung und alt zu sprechen. Der BDM . und die
                                                                                                                           Iungmädel von Innsbruck haben ihn gastlich ausgenommen
                                                                                                                                                                                                                               gestellten Weihnachtspäckchen nicht nur eine Reihe von
                                                                                                                                                                                                                               Kasperlfiguren        von der Heimat erzählt , sondern als
                        Im       Großen          Stadtsaal         , Punkt          20 Uhr                                 und werden ihn heute , Samstag , den 14., um 15 Uhr und                                             besondere Ueberraschung solch ein hübscher Leuchter zum Vor¬
                                                                                                                           morgen , den 15. Dezember , um 10 Ubr vormittags am Burg¬                                           schein kommt. Die Mühe der Mädel und das Opfer von vielen
       Zwei        Musikzüge             und eine          Sängerschar              von      100 Mann
                                                                                                                           graben     zeigen . Es ist selbstverständlich, daß er sich über eine                                freien Stunden , wird sich dadurch doppelt belohnt machen.
    Kartenoorverkauf                    in der Dienststelle der NSB ., Hofburg,                                            zahlreiche Zuschauerschaft herzlich freuen wird und daß alle,
                                                                                                                           die ihn sehen wollen , ganz auf ihre Rechnung kommen werden.                                           Die Innsbrucker Mädel werden ihre Weihnachtsleuchter in
                                         Eingang Hofgasse 7                                                                                                                                                                    einem eigenen Verkaufs          st and am Burggraben     um
                                                                                                                              In diesen Tagen waren viele Mädel der Untergaue Inns¬
                                                                                                                           bruck-Stadt und Innsbruck -Land beim Dienst und in ihrer                                            den Preis eines kleinen Opfers für das Kriegs -WHW . abgeben
                                                                                                                           Freizeit damit beschäftigt, aus den WHW .-Abzeichen für die                                         und oie vielen hunderte und hunderte Stücke werden reichlich
                                                                                                                                                                                                                               Absatz bei der gebefreudigen Innsbrucker Bevölkerung finden.
                     Führertagung der                              Sitler-Zugend                                       <   Reichsstraßensammlung am 14. und 15. Dezember , festliche
                                                                                                                           Weihnachtsleuchter             herzustellen . In      den BDM .-                                       Außerdem wird der llntergau Innsbruck wieder wie im
  G . — Der Führer des Gebietes Tirol -Vorarlberg , Haupt¬                                                                                                                                                                     Vorjahr einen Teil dessen zeigen, was feine Mädel und Iung¬
bannführer Otto Weber    berief alle Bannführer des Gebietes                                                                                                                                                                   mädel im Laust weniger Wochen für das WHW . gearbeitet
Tirol -Vorarlberg zu einer Arbeitstagung ein. Zur Sprache                                                                                                                                                                      haben . Die A u s st e l l u n g der Spielsachen     für  die
                                                                                                                                                                                                                               Kindertagesstätten und für die Südtiroler Kinder , sowie an¬
kamen dabei verschiedene dringliche Aktionen und die Arbeits-
                                                                                                                           logesdefetzl Des sieichsjugendführers
Slanung                    Zeit .während
                  für die nächste
 Irbeit der Hitler -Jugend wird  Den größten  Umfangdie Vor¬
                                         des Winters     der                                                 in
                                                                                                                                                                                                                               dere nützliche Dinge wird heuer in verschiedenen großen
                                                                                                                                                                                                                               Schaufenstern       der inneren Stadt , die für den Zweck be¬
bereitung auf die deutschen Iugend              - Skimeister-                                                                               „Eine    solche   Armee      besitzt der Feind           nicht"                    reitwillig zur Verfügung gestellt wurden , erfolgen.
s ch a f t e n in Garmisch -Partenkirchen einnehmen , für die jetzt                                                           Nach gründlichen            Vorbereitungen             steht die Hitler -Jugend         für
schon die besten Kräfte vorgesehen werden müssen.
                                                                                                                           ihren großen Einsatz zum Kriegs - Winterhilsswert       bereit . Zum                                      Nie grauen Glücksmünner sind wieder                         da!
   Eingehend besprochen wurde ferner der Stand der vor¬                                                                    Auftakt dieses Millionen - Einfatze » der Jugend     erließ Reichs-
militärischen          Ausbildung        der HI . des Gebietes,                                                                                                                                                                             Lotterie des 2. Kriegs -Winterhilfswerke»
                                                                                                                           jugendführer  Artur A r m a n n folgenden    Tagesbefehl:
die im allgemeinen der des übrigen Reiches in keiner Weife                                                                                                                                                                       hf. Innsbruck , 14. Dez. Mit dem heutigen Tage reihen sich
                                                                                                                              „Kameraden            und Kameradinnen             ! Am     14 . und    15 . Dezember
nachsteht. Ebenfalls wurden verschiedene andere Arbeits¬                                                                                                                                                                      auch die grauen        Glücksmänner           wieder in die Front
gebiete . wie z. B . die Schulung der Führerschaft und der                                                                 tritt    die     Hitler -Jugend         zum   Kriegs - Winterhilfswerk               1940/41
                                                                                                                           an . Von Jahr zu Jahr haben                   die Erfolge   de » großen Gemein-
                                                                                                                                                                                                                              der Helfer des 2. Kriegs         - Winterhilfswerkes          ein.
Kriegsbetreuungsdienst , die Veranstaltungen        der HI ., die                                                                                                                                                             Jeder einzelne Glücksmann wird durch erhöhten Einsatz dem
Ausbildung der Sondersormaftonen , sowie die Vorberertungs-                                                                schaftswerkes oer Winterhilfe                  eine Steigerung      erfahren . Sie
                                                                                                                                                                                                                              Befehl des Führers         anläßlich der Eröffnung des Kriegs-
arbeiten für die Aufnahme des neuen Jahrganges und dgl.                                                                    sind der überzeugendste Ausdruck der Haltung  und Stimmung
                                                                                                                                                                                                                              Winterhilfswerkes , die Leistung weiterhin zu steigern , Nach¬
mehr besprochen.                                                                                                           unseres  Volkes . Wo es aber um einen sozialistischen Einsatz
                                                                                                                                                                                                                              kommen . Das deutsche Volk hat bereits bei der 1. Kriegs»
                                                           *
                                                                                                                           geht , da darf sich die Jugend   nicht beschämen                     lassen . Hier mutz            Winterhilfe        - Lotterie      durch eine ungeheure Betei¬
                                                                                                                           sie das beste Beispiel    geben . Darum     richte                   ich an euch den               ligung bewiesen , daß es jederzeit bereit ist, in dem großen
  Heute spricht der Reichsbauernführer . Am Samstag , den
14. d. M ., vormittag 10 Uhr, spricht Reichsernährungsminister                                                             Appell , gemeinsam     mit den Jungen     und Mädeln      der neuen                                sozialen Hilfswerk fein Opfer zu bringen . Auch die 2. Kriegs»
und Reichsbauernführer Walther Darre         über alle Sender                                                              Gebiete des Ostens , der Westmark      und des Oberrheins    für das                               Winterhilfe -Lotterie wird beweisen , daß eine ungebrochene und
zum deutschen Landvolk über die Fortführung der Erzeugungs¬                                                                Winterhilfswerk    einzustehen . Auch darin zeigt ihr euer Tat¬                                    opferbereite Heimatfront dazu beiträgt , den Sieg zu sichern.
schlacht im zweiten Kriegsjahr.                                                                                            bekenntnis    zum Großdeutschen   Reich und beweist ihr vor allem                                     Die Kriegs -Winterhilfe -Lotterie hat wieder sofortigen
                                                                                                                           der Welt , daß der Führer     auch  in der Heimat                              über       eine     Gewinnentscheid.            Jede Serie ist eine in sich abgeschlos¬
   Kranzspende . An Stelle eines Kranzes auf das Grab des
verstorbenen Lokalbahndirektors     Johann Huber überwiesen                                                                Armee verfügt , wie sie der Feind nicht kennt ."                                                   sene Lottene , in der eine Million Reichsmark Gewinne und
die allen Angestellten der Lokalbahn Innsbruck —Hall i. T . dem                                                                                                                                                               Prämien ausgespielt werden . Für 50 Pfg . schon kann man
Deutschen Roten Kreuz Innsbruck einen namhaften Betrag.                                                                                                                                                                       1000 RM . gewinnen , abgesehen von den vielen Gewinnen zu
                                                                                                                                                                                                                              500 RM ., 100 RM , der großen Anzahl kleinerer Gewinne —
  verstorbene in Innsbruck . Franz M ü h l i n g, Reichsbahn-                                                              Heimen sehen wir die Mädel mit Säge , Pinsel und Farben                                            und noch dazu die Prämienscheine . Am 31. März 1941 wer¬
Zugschaffner , 52, Josef Schwanninger,         Reichsbahnschaff¬                                                           dabei , wie sie aus unförmigen Holzstücken, den Kasperlfiguren                                     den in jeder Serie eine Sonderprämie zu 5000 RM . und Prä¬
ner a. D., «1, Iosesine Mähr, Hausangestellte , 80, Franz                                                                  und bunten Kerzen mit viel Geschick die reizendsten Dinge er¬                                      mien zu 500 RM . und 100 RM . verlost . Der Prämienschein hat
Kaiser,    Magazinsarbeiter   , 65, Kreszenz Höpperger,                                                                    stehen lassen. Es ist ja der Stolz der Mädel , durch die Arbeit                                    auch in diesem Jahre wieder den Kontrollstempel , der den Ge¬
geb. Amberg , 94, Franz F l e n g e r, Rückwanderer , 63, Adolf                                                            ihrer Hände ihren Teil dazu beizutragen , daß die Volks¬                                           winn oder das „Nicht" des Loses wiederholt , so daß die Ge¬
H e y r o w f k y, Oberst a. D.. 60 Jahre alt.                                                                             genossen, die am Samstag und Sonntag gerne ihre Spende                                             winnauszahlung unter doppelter Kontrolle erfolgt.

              2Uif                    Wunsch vieler Verbraucher gibt es                                                                                                                  kenlro , kenkels Linweich-
              und Lnthärtungsmittel
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                ßausfrau                                                                          , begreift : ßenko span Seife!
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
«eite 6    Nr . 290                                                                        „3 n n s b i u cfe t 'Ji o cf) t i ct) t e n                                         Samcuuß , ben 14. Dezember 1940

                           Stntrntr
                                 « im Osten
       Einsatz brr
               Ausruf des Reichsstudentenführers
                                                                              vier Wochen im Zeichen der Kultur unseres                                                                                  vaues
    Der Reichs st udentenführer                  hat einen Aufruf zu           Boa der Gau -Kunstausstellung über Neuaufführungev               des La ndcstheaters zur Musik — Kulturelle Forderungen unserer Zell
weiterem freiwilligen Einsatz deutscher Studenten und Stu¬
dentinnen im Rahmen des Siedlungseinfatzes der „Arbeits¬                         Eine kulturelle Rückschau über die bedeurenoen Erelgmjse der De,. Konzertwinter in Innsbruck wurde durch das Landes-
gruppe Ostsiedlung der Reichsstudentenführung " sowie des                     letzten vier Wochen im Gau Tirol -Vorarlberg muß vor allem          symphonieorchejter,         der   Musik aus dem Zeitatter
„Facheinsatzes Ost der Reichsstudentenführung " erlassen.                     auf die G a u - K u n st a u s st e l l u n g Hinweisen, die unter  Richard Wagners brachte, größten Erfolg . Die einzelnen Dar¬
    Für die Einsätze werden Studenten und Studentinnen aller                  dem Ehrenschutz Gauleiter Hofers           veranstaltet wurde , dem bietungen waren so hervorragend , daß selbst größte Kenn«
Fachgruppen benötigt . Die Arbeit ist verantwortungsvoll und                  auch die Initiative dazu zu danken ist. Gauleiter Hofer hatte       nur das Urteil des eindeutig Guten aussprechen konnten.
erfordert charakterliche Festigkeit und Gewissenhaftigkeit . Durch¬           nämlich vor geraumer Zeit die schaffenden Künstler Tirols              Wir können an einer kulturellen Rückschau nicht Vorbei¬
zuführen sind organisatorische , planende , fachlich« und mensch¬             aufgerufen , in einer Gauausstellung ihr Können unter Beweis        gehen, ohne ein seltenes Jubiläum zu erwähnen , das ein be¬
liche Betreuungsarbeiten . Bevorzugt benötigt werden Land¬                    zu stellen. Die Ausstellung bietet eine Dreiteilung . Das Schaf¬ kannter Innsbrucker Dirigent , nämlich Max Köhler , beaing.
wirte , Lehrerstudenten , Bauingenieure , Architekten, Mediziner              fen der Künstler aus Tirol und besonders auch aus Vorarlberg        Musikdirektor Köhler stand bei seinem letzten öffentlichen Auf¬
und Tierärzte , aber auch für alle anderen Fachrichtungen er¬                 ist in einer Gruppe vertreten , in einer zweiten die schöpferische treten zum zehntausendsten Male am Dirigentenpult . Die be¬
geben sich weite Aufgabengebiete . Die Reichsstudentcnführung                 Kraft der Südtiroler , eine dritte weist auf die künstlerischen geisterte Aufnahme durch die Zuhörer (Max Köhler dirigierte
ist bemüht , jeden einzelnen so einzusetzen, daß er in seinem                 Gestaltungen der Wehrmacht hin . Die Ausstellung zeigt Ge¬ die Operette „Das Land des Lacheins " im Landestheater ) zoll¬
Fach - und Berufsgebiet gefördert wird.                                       mälde , Graphiken und Plafttk in Holz, Gips , Marmor , ge¬ ten reichsten Beifall.
     Den Studenten wird ein Tagegeld gezahlt , das zum Leben                  triebenem Kupfer und gebranntem Ton . Die Fülle der aus¬
ausreicht . Die Meldungen für den Einsatz erfolgen bei der von                gestellten Werke mußte neben den Räumlichkeiten der alten              Auf dem Gebiet des Schrifttums waren vor allem zwei Er¬
der Studentenführung          eigens hierzu geschaffenen Stelle               Universität auch die Korridore benützen, um so viel wie möglich eignisse hervorzuheben . Dr . Otto R u d l beding seinen 70. Ge¬
„Wissenschaftseinsatz Ost" und müssen so rasch als irgend mög¬                zHgen zu können . Die Landschaftsmalexei , ein hauptgebiet           burtstag . Rudi war lange Zeit hindurch Stadtarzt in Bozen.
lich abgegeben werden . Sie müssen Namen , Vornamen , Stu¬                    künstlerischen Schaffens unserer Zeit , ist vor allem auch durch Der Schr .                       “    ‘
dium und Fachsemesterzahl , ob bereits Landdienst oder Praxis                 den Vorarlberger Maler Alfons K r e u t l e r bereichert wor¬ bekannt,
im Osten geleistet, sowie Semester - und Heimatanschrift ent¬                 den . Ueberhaupt bietet die Landschaft ein Hauptmotiv der ge¬ wo man
halten . Die Einberufungen erfolgen für den Siedlungseinfatz                  staltenden Künstler . Alle in Tirol und über dessen Grenzen
 durch den Leiter der Arbeitsgruppe Ostsiedlung der Reichs»
studentenführung      B . G . D o l e z a l e k- P o f e n, für den
Facheinsatz durch Parteigenossen Thormann                 , Litzmann-                                                                                                                        ireibt über den Dichter im
 st a d t.                                                                             Beludit Sie                                                                                                  der Gesamtausgabe:
     Mitten im Kriege vollzieht sich auf Befehl des Führers im                                                                                                                                  die Mundart des Mera-
 Osten eine große und für die Zukunft unseres Volkes und Rei¬
 ches entscheidende Neuordnung . Das deutsche Studententum
 darf stolz darauf sein, daß es schon seit Jahren in seiner Er¬
                                                                              Bau-Munftau$ftellung!                                                    ners wiederzugeben . Sein .Hiesl' und sein .Ander ' sind kraft¬
                                                                                                                                                       volle Gestalten . . . Sie wirten nalurecht , wenn auch der .Fritz
                                                                                                                                                       Reuter Tirols ' der realistischen Wirkung halber stark austrägt
 ziehung , durch den Landdienst und durch den studentischen                                                                                            und überzeichnet ." Kein geringerer als Peter Rosegger           hch
 Wissenschafts- und Derufseinsatz den Ostgedanken stärkstens bei              hinaus klangvollen Namen finden sich hier zu einem Akkord über den Dichter folgendes              enoes Urteil
                                                                                                                                                                                       Urteil gefällt
                                                                                                                                                                                              gefällt :: „Das
                                                                                                                                                                                                         „Das Buch
                                                                                                                                                                                                               Bu    (Hiesl-
 sich verankert hat und beste Kräfte aus seinen Reihen zu Pio¬                ihres Schaffens zusammen . Von den Südtiroler Künstlern wäre             gschichten) wiegt wohl ein Dutzend Dialektdichter auf, es ist
 nieren des deutschen Ostens geworden irnd.                                   vor allem Hubert Lanzinger             zu nennen , zu dessen 60. Ge¬ eine wahre Fundgrube von eigenartigen Volksausdrücken . Es
     Nach dem siegreichen Abschluß des Polenfeldzuges war es                  burtstag übrigens seine Vaterstadt Innsbruck eine eigene Aus¬ wird nicht uneben sein, wenn ich sage, daß Rudl an Fritz
 daher eine Selbstverständlichkeit , daß wiederum erste Kräfte                stellung im Rundsaal des Ferdinandeums vorbereitet hat . Auch Reuter erinnert ." Als der Dichter dem großen Tiroler Maler
 des deutschen Studententums , soweit sie nicht bereits das feld¬             die Brüder Rudolf und Albert Stolz, von denen der eine den Franz Defregger                         eine Ausgabe seiner „Hieslgschichten"
  graue Ehrenkleid trugen , sich der Götzen Aufgabe der deut¬                 Mozartpreis für 1940 erhielt , sind vertreten.                           sandte, da fand er es an Witz und guten Einfällen [o originell,
 schen Neuordnung im Osten zur Verfügung stellten. Der große                                                                                           er wurde davon so gepackt, daß er Rudis Gestalt oes Tiroler
 Erfolg des deutschen Siedlungseinsatzes im Rahmen der „Ar¬                       Es ist unmöglich , alle Künstler dem Namen nach aufzu¬ Hiesl in einer flotten Bleistiftzeichnung widergab.
 beitsgruppe Oftsiedlung der Reichsstuoentenführung " sowie des               zählen . Eine Fülle von Großartigem wird hier geboten , eine                Die zweite bemerkenswerte Tatsache auf dem Gebiet der
  „Facheinsatzes Ost der Reichsstudentenführung " ist ein st o l -            Fülle des Ueberreichen , wie es bisher der Gau Tirol -Vorarl¬
 zes       Denkmal       v o l k s p o l i t i s che n Einsatzwil¬            berg noch durch keine Kunstausstellung zeigte . Es ist ein be¬ des Tirolerbezieht
                                                                                                                                                       Literatur           sich aus ein« Herausgabe der Prosa -Schriften
                                                                                                                                                                    Komponisten Josef P ö l l. „Sttmmen der Heimat ",
  lens. 1500 Studenten und Studentinnen haben in diesen                       glückendes Gefühl , zu sehen, daß selbst während des Krieges             ist die Ausgabe benannt , die der Tiroler Schriftsteller Karl
  Einsätzen bewiesen , daß das deutsche Studententum rückhalt¬                die Schöpferkraft der Künstler Tirol -Vorarlbergs keineswegs             P a u l i n besorgte . Es war zu fürchten, daß nach dem Tode
  los zur Verfügung steht, wenn ein großes geschichtliches Werk               erschlafft ist, ja , im GegenteU , der Impuls zur Verewigung
  es ruft.                                                                    deutscher Kultur nur stärker wurde . Und dies ist nicht nur eine dieses einzigartigen Menschen seine Lebensarbeit in bezug auf
      Zur Weiterführung der bisherigen und Aufnahme weiterer                  Aufgabe des stammesmäßigen Gefüges , dies ist vor allem ein naturwissenschaftliche Forschung und zu tiefst innerlicher Er¬
                                                                                                                                                       lebnisdichtung verloren gehe. Karl Paulin hat nun aus den
 durch Neu -Umstedlungen bedingter Arbeiten ergeht hierdurch                  deutsches Gebot .                                          ,             verschiedensten Zeltschristen und Zeitungen die Auffätze ge»
 der Aufruf des Reichsstudentenführers zu weiterem freiwilli-                                                                                          sammell , die ein klares Bild auf den Dirigenten , der weit¬
      m Einsatz im studentischen Siedlungs - und Facheinfah im                    Das Tiroler         Landestheater            zeigte auch in den      bekannten „Wolkensteiner " wirft . Dies Werk in einer kulturel¬
     sten. Er wendet sich mit ihm vor allem an diejenigen Stu¬                letzten vier Wochen ein reiches Programm . Die hervorragende             len Ueberfchau zu erwähnen , und über den Rahmen einer
 denten und Studentinnen , die auf Grund der getroffenen Re-                   „Sa !ome"-Aufführung von Richard Strauß               bot einen star¬ Buchbesprechung herauszuheben , scheint vermessen. Dies wird
     lung das Trimester          1941       nicht     anrechnungs»             ken Beweis für die künstlerischen Fähigkeiten des Theaters.             es jedoch in diesem Augenblick nicht mehr , wo man die Erfah¬
    ä h i g belegen können . Sie sind aufgerufen , von Jänner bis              Daß der Künstler selbst einer dieser Aufführungen beiwohnte             rung gewinnt , daß die „Stimmen der Heimat " in einer Sam¬
  März 1941 bei der Ansiedlung der Volksdeutschen aus Bes-                     und sie als             tig " bezeichnete, ist ein Beweis der Rich-
                                                                                                                                                 Rich¬ melausgabe ein Gut des Volksttims bewahren , dos anderer¬
  sarabien , dem Vuchenlande und aus Litauen sowie bei der Be¬                 tigkeit dieses Urteils . — Die Tragik der Buren fand im Schau¬ seits der Vergessenheit preisgegeben wäre.
  treuung aller Volksdeutschen nach erfolgreicher Ansiedlung im                spiel „Christian De Weet " von Arnold Krieger               seinen be¬     Dieser Ueberblick über die kulturellen Leistungen des Gäues
  Osten mitzuhelfen und völkischen Frontdienst im deutschen                    stimmenden Ausdruck . — Axel B r e i d a h l s Komödie in zehn Tirol -Vorarlberg in den letzten vier Wochen bietet das reiche
  Osten abzuleisten . — Die Meldungen                erfolgen umgehend         Bildern , „Ausruhr im Damenstift ", fand vollen Erfolg.                 Spiegelbild der verantwortungsbewußten               Leistung eines
  bei den Studentenführungen.                                                     Auf dem Gebiet der Musik brachte vor allem zum Tag der Gaues , der mitten im Kriege den Forderungen des Reiches
                                     *
                                                                               deutschen Hausmusik ein Kammermusikabend                      in Inns¬  auch auf kulturellem Gebiet voll und ganz entsprach und ent¬
    Aufstieg rum Ingenieur . Lehrlinge            und    Jung¬                 bruck, der auf Schubert abgestimmt war , innerste Erfüllung . — spricht.                                             Dr . Kurt Pichler.
 arbeiter      der Maschinenindustrie,           für euch ist der
 bekannte technische Fernunterricht „W egzurIngenieur-
 s chu l e" von der Deutschen Arbeitsfront eingerichtet worden,
 um euch beruflich voranzuhelfen ! Wer zur wissenschaftlichen
                                                                                         Achtung
                                                                                              ! Mliktelmkarten prüfen!                                   mäßiger Kleidung versorgt werden müssen. Zu diesem Zweck
                                                                                                                                                         sind schon vor einigen Jahren rund zwanzig Landeslieferungs¬
 Zngenieurarbeit befähigt ist, kann während dieses Feierabend¬                           Ist der Familienstand           richtig eingetragen?            genossenschaften der Herrenschneider gebildet worden , deren
 studiums feine Veranlagung prüfen und sich gleichzeitig zum                                                                                             Aufträge sich im Kriege vervielfacht haben . Dazu kommt, daß
 Eintritt in eine Ingenieurschule vorbereiten . Bei guter charak¬                Das Reichsfinanzmini            st erium   gibt folgendes be¬           im „zivilen " Sektor die Reparaturaufträge    wesentlich zuge¬
 terlicher und fachlicher Eignung sorgt dann die DAF . für das                kannt : In diesen Tagen werden die L o h n st e u e r k a r t e n          nommen haben . Nicht zuletzt sind dank der Aktion „Der Zu¬
 Weiterstudium an einer Ingenieurschule . Die Abteilung für                   für 1941 zugestelll. Jeder Arbeiter und Angestellte muß zur                satzpunkt im Kleiderfchrank " viele alte Anzüge und Mäntel
 Berufserziehung und Betriebsführung der DAF . und die Be¬                    Vermeidung einer zu hohen Lohnbesteuerung die Eintragun¬                   dem Schneider zum Ausbessern übergeben worden . Dem¬
 triebe beraten euch hierüber und händigen euch auf Wunsch                    gen für 1941 genau prüfen , ob insbesondere der Familienstand              gegenüber ist die Neuanfertigung von Anzügen infolge Klei¬
 eine ausführliche Druckschrift mit den für die Anmeldung not¬                richtig wiedergegeben ist. Jede Lohnsteuerkarte enthält eine               derkarte und Einberufungen vieler Kunden zur Wehrmacht
 wendigen Vordrucken aus . Anmeldungen für den im Jänner                      Einlage . Diese ist sorgfältig durchzulesen . Die Abschnitte III           zurückgegangen . Wenn es jedoch trotzdem oft Wochen und
 wieder beginnenden Lehrgang müssen bis spätestens 31. De¬                    und IV enthalten die Bestimmungen , die sich auf den Familien¬             Monate dauert , ehe der bestellte Anzug fertig wird , jo ist
 zember eingegangen fein.                                                     stand beziehen . Abschnitt V der Einlage enthält Angaben dar¬              das daraus zurückzuführen , daß eben andere Arbeiten drin¬
                                                                              über , an welchen behördltchen Stellen Anträge auf Aenderung               gender sind und daß es an Arbeitskräften fehlt. (NWD .)
            LamiWer
                 -AuUellimg                 in    Snnsbrulk                   der Lohnsteuerkarte 1941 zu richten sind. Durch Beachtung der
                                                                              Einlage zur Lohnsteuerkarte kann vermieden werden , daß eine
   Maler Hubert Lanzinger          stell ! anläßlich seines 60. Ge¬           zu hohe Lohnsteuer oder ein zu hoher Kriegszuschlag zur Lohn¬
 burtstages eine Auslese seiner Werke , vorwiegend der letzten                steuer einbehalten werden , die nach den gesetzlichen Bestimmun¬
 zehn Jahre aus , darunter das symbolische Führerbild „Der                    gen nicht erstattet werden können.
 Bannerträger " eine Leihgabe des Führers              aus   seinem
 Privatbesitz . Es war bereits Titelbild der Ausstellungen für                                                                                                                     ^   K^   Äteistungsfahic   , für
 heroische Kunst in München und Berlin und war auch im                           Sonderunkerskühung für diensloerpslichkeke Kaufleuke. Die                                        ME UND PLATTEN
 Haus der Deutschen Kunst ausgestellt . Weiter bringt die                     Dienstverpflichteten manchmal für die Erfüllung notwendiger
 Ausstellung das Bildnis des Reichsministers Dr . Todl aus                    Verbindlichkeiten gewährte Sonderunterstützung        darf nach
 der Plaffenburg und das bereits bekannte Bildnis von Albin                   einem früheren Erlaß des Reichsarbeitsministers       an dienst¬
 Egger     - Lienz, eine Widmung des Künstlers an seine                       verpflichtete , selbständige Gewerbetreibende nur für die Erfül¬
 Baterstadt Innsbruck , ein größeres Gemälde „Tristan und                     lung persönlicher Verpflichtungen gewährt werden . Nun                                                    Vertrauen                zu
 Isolde ", Landschaften , Bildnisse u. a. m . Die Ausstellung in              kommt es aber gerade im Handel vor , daß zum Beispiel bei
 Innsbruck findet vom 15. bis 31. Dezember statt.                             der Miete die üblichen staatlichen Unterstützungen den erforder¬
                                                                              lichen Betrag nicht ganz decken. Der Reichsarbeitsminister hat                                            ASPIRIN
                                                                              deshalb bestimmt , daß der trotz Inanspruchnahme der Miet¬
                                                                              beihilfe ungedeckte Betrag der Miete oder der Pacht sowie ge¬                                 £-) pv'v! hat Millionen             vor
                                                                              wisse andere Geschäftskosten unter Umständen vom Arbeitsamt
                                MARYLAN                                       zusätzlich als Sonderunterstützung übernommen werden kön¬                                            !$ •: unangenehmen          Erkäl-
                                                                              nen .                                                 (NWO .)
                                                                                 Warum fo lange Lieferfristen beim Herrenschneider ? Wer                                                tungskrankheiten          und
                                                                              heute beim Schneide : verhältnismäßig lange auf seinen An¬
                                 Gin Qu q I i t a t sp rod ukt
                                 der MARYLAN - Kosmetik
                                                                              zug warten muß , darf nicht vergessen, daß das Herren¬
                                                                              schneiderhandwerk heute wesentlich größere Aufgaben als im
                                                                              Frieden mit geringerem Personal erfüllen muh . Denn von
                                                                              den 125.000 Meistern und etwa 70.000 Schneidergesellen ist
                                                     Croß « Tobe   RM 0 .75   ein großer Teil zur Wehrmacht eingezogen . Es ist selbstver¬                      Originalpackung   mit 20 Tabletten zu 0,5 g RM0 .87
                                                                              ständlich. daß in allererster Linie die Soldaten mit vorschrifts¬

                                                                                                      GescVvm
                                                                                                            a?^
                                                                                      i. —   r „te    gibt ® w * ' « •
                                                                                                     ModoUen
                                                                                         .iÜT Mannet

                                                                    /
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940 Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940 Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1940
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