Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1935 - Universität Innsbruck
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MSemMMlittImeste Dung' unö öcc lWk .MMsWst Herglmö' Für nicht verlangte Einsendungen wird keine Haftung übernom. Fernruf: Schriftleitung Rr. iso Fernruf: Verwaltung Rr. 751 Geschäftsstelle in Wien : Wien, I - ElisabethstraßeS/ll. men, auch eine Verpflichtung zur Rücksendung nicht anerkannt. Bezugspreise : Am Platze in den Abtzolflellen monatlich 8 4 .70 . Mit Zustellung durchFernrufS 22-4-29. Die Bezugsgebühr ist im vorhinein zu ent¬ Eigentümer , Verleger und Drucker : Wagner'sche üniversitäts- Trägerin oder Post monatlich 8 5.10 , vierteljährlich 8 14 .80 . Einzelnummer richten . Durch Streiks oder durch höhere Gewalt bedingte Stö¬ Suchdruckerei , Erlerflraße». Derantwortl . Schriftleiter : Dr. Josef 25 g, Sonntagsnummer 30 g. Deutsches Reich monatlich 8 6 .50 . Italien monatlich rungen in der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung Seidl, Erlerflraße 5. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Lire 15 .—, Einzelnummer : Lire—.80 , Sonntagsnummer Lire1 — In das übrige Aus¬ von Äezugsgebühren . Entgeltliche Ankündigungen im Textteile Hubert Rück, Erlerflraße s. Sämtliche in Innsbruck. sind mit einem Kreuze und einer Rümmer kenntlich gemocht. land monatlich 8 7.50 . — Die Lieferung erfolgt bis zur schrifilichen Abbestellung. Äe! gleichzeitigem Monatsbezug der „Neuesten Zeitung " In Innsbruck zum Abholen um nnr 8 1.10 » also erhöhen sich die Vezugspreise auf 8 5 .80 pro Monat , mit Zustellung durch Trägerin oder Post um nur 8 1.40 , also auf 8 6 .50 pro Monat. Postsparkassenkonto : 52.877. - Auswärtige Anzeigenannahmestelle : Oesterreichische Anzeigen-GesellschaftA.-G., Wien, 1., Brandstätte 8, Fernruf U 22-5-95. Nummer 224 Samstag, 28. September 1935 82. Jahrgang Wochenkalender : Montag, 23. Thekla. Dienstag, 24. Rupertus. Mittwoch, 25. Klcophas. Donnerstag, 26. Zyprian. Freitag, 27. Kosmas und Damian. Samstag, 28. WenzelK. Sonntcg, 29. Michael E. Aufruf! Innsbruck, 28. September. Der Aufschwung des Fremdenverkehres in Sesterreich. Bundeskanzler Dr. Kurt von Schuschnigg hat an alle Der Ausländerverkehr um 85.8 v. H. gestiegen. außerordentliche Steigerungen auf, und zwar aus der Schweiz Oesterreicher den Aufruf erlassen, das Vermächtniswerk der eine Steigerung von 108v. H. und Italien von 79 v. H. verstorbenen Frau Bundeskanzler Herma von Schuschnigg Wien. 28. Sept. (A. N.) In einer am Freitag stattgefundenen Konferenz mit den In den Bundesländern beliefen sich im August 1935 „Nehmt hungernde Kinder zum Mittagtisch" werktätig zu die Auslanidsmeldungen auf 131.106 mit einer Zunahme von unterstützen. Die Landesleitung der Vaterländischen Front rich¬ Vertretern des Hotelgewerbes gab Präsident Dr. Strafella einen Ueberblick über den Fremdenverkehr im August 1935. 62.655 oder 91.8 v. H. Davon waren Auslandsmeldungen in tet gemäß diesem Aufrufe an alle Mitglieder der Vaterländi¬ Salzburg 42.433 (Zunahme 129.1 v. H.), Tirol 35.164 (Zu¬ schen Front die dringende Bitte, dem Rufe unseres Bundes¬ Die vorliegenden Meldungen umfassen 159 nach der Fremden¬ verkehrsstatistik des Bundesamtes für Statistik ausgewählte nahme 74.2 v. H.), Oberösterreich 16.836 (Zunahme 111v. H.), kanzlers und Führers Folge zu leisten und ein armes Kind zum Mittagtisch zu nehmen. Fremdenorte und geben im Vergleich zum Vorjahre folgendes Kärnten 14.106 (Zunahme 96.5 v. H.), Stnermark 9909 (Zu¬ Bild: nahme 65 v. H.), Vorarlberg 7108 (Zunahme 49.5 v. H.). Immer noch gibt es in Innsbruck und Umgebung wie in Aber auch der I n l a n d s v e r ke h r ist im August 1935 in den ganz Tirol Hunderte von Kindern, die ohne Frühstück die In den erwähnten Orten wurden im August 1935 insgesamt Bundesländern stark gestiegen . So betrugen die Inlandsmel¬ Schule besuchen , infolge Unterernährung in ihrem Wachstums 428.979 Fremde gezählt gegenüber 302.003 im Vor¬ dungen in Steiermark 55.649 (Zunahme 33.4 v. H.), Salzburg Zurückbleiben , und an ihrer Gesundheit großen Schaden er¬ jahre, war einer Zunahme um 126.976 Fremde oder 47.508 (Zunahme 34.4 v. H.), Oberösterreich 47.104 (Zunahme leiden. Es ist daher nur eine selbstverständliche Pflicht eines 42 v. H. entspricht. Die Steigerung des Gesamtinlandverkehrs 16.9 v. H.), Kärnten 33.723 (Zunahme 22.6 v. H.), Tirol jeden Mitgliedes der Vaterländischen Front, zur Linderung betrug 48.587 Meldungen oder 23.3 v. H. während die Zu¬ 30.833 (Zunahme 32.8 v. H.). In Wien verzeichnete der dieser drückenden Not der Jugend beizutragen. nahme der Auslandsmeldungen 78 .389 oder Auslandsfremdenverkehr im August 1935 eine Steigerung um Die Landesleitung der Vaterländischen Front erwartet, daß 85.8 v. H. betrug. Von den Auslandsmeldungen sind in erster 15.734 Meldungen oder 66.2 v. H., Iber Inlandsverkehr hin¬ sich auch bei diesem großen karitativen Werk unseres Bundes¬ Linie die West- und Nordstaaten mit ihren großen Steigerun¬ gegen nur um 312 Meldungen oder 3.8 v. H., was durch den gen zu erwähnen. kanzlers der schon so oft bewiesene Opfersinn des Tiroler Vol¬ Sommerfrischaufenthalt in den Bundesländern bedingt ist. kes aufs neue bewähre. Das Opfer, ein Kind mehr zu speisen, Aus Großbritannienund Irland sind 20.823 Mel¬ Während der Auslandsverkehr in Niederösterreich eine Er¬ ist nicht groß im Verhältnis zur Wohltat, die dadurch den dungen zu verzeichnen mit einer Zunahme von 92 v. H. gegen¬ höhung um 1841 Meldungen oder 54.1 v. H. erfahren hat, Aermften unseres Volkes erwiesen wird. über dem Vorjahre, aus Frankreich 17 .551 (Steigerung beträgt die Frequenzsteigerungim Inländerverkehr nur Um dieses Hilfswerk einheitlich durchzuführen , wurde das 90.3 v. H.), aus den Niederlanden 11 .206 (Steigerung 0.3 v. H. Eine geringfügige Abnahme der Fremdenverkehrs¬ Mutterschutzwerk der Vaterländischen Front Tirol, 138 v. H.), Belgien und Luxemburg 4838 (Steigerung frequenz ist lediglich im Burgenland festzu-tellen, wo der Be- Innsbruck, Hofburg, beauftragt, die Anmeldungen entgegen¬ 128.5 v. H.), weiters aus Schweden , Norwegen und such der Ausländer um 88 Meldungen und der der Inländer zunehmen und Kinder zuzuweisen , wobei die vorgebrachten Dänemark 2404 (Steigerung 159 v. H.), aus den Ver¬ um 406 gesunken ist. Diese unerhebliche Abnahme kann natür¬ Wünsche nach Möglichkeit Berücksichtigung finden werden. Die einigten Staaten von Amerika und C a n a d a find lich das vorliegende Gesamtbild dieser sehr erfreulichen Auf¬ Landesleitung der Vaterländischen Front in Tirol ersucht, 6884 Meldungen zu verzeichnen(Steigerung 59.4 v. H.). Aber wärtsentwicklung des Fremdenverkehresin keiner Weife Pflegeplätze schriftlich oder mündlich beim Mutterschutzwerk der auch die Meldungen aus den Nachbarstaaten weisen schmälern. Vaterländischen Front selbst bekanntgeben zu wollen. Alles für unsere Jugend! Die Landesleitung der Vaterländischen Front Tirol. Rom will von Genf nichts wissen. Mittagstischwerk der Vaterländischen Front. dnb. Rom, 28. September. Deutschland sei weit von den Genfer Klagemauern gelöst Jene Familien, die im Sinne des ergangenen Aufrufes fall¬ Das gegenwärtig in Genf eingeschlagene Verfahren wird in worden. Wenn man behaupte, daß eine militärische Besetzung Abessiniens die Selbständigkeit dieses Staates — der übrigens weise oder regelmäßig hungernden Kindern eine Mittagsmahl¬ römischen politischen Kreisen weiterhin entschiedena b g e- zeit bieten wollen, werden ersucht , diesbezügliche Anmel¬ l e h n t. So bezeichnet„Giornaled'Italia " den englischen Vor¬ gar kein Staat sei — verletzen würde, so sei dem entgegen¬ zuhalten, daß es genug unabhängige Staaten und dungen entweder an eine Amtswalterin des Mutterschutz¬ schlag in Genf, die Völkerbundversammlung in Permanenz zu höher zivilisierte Länder als Abessinien , sogar Mitglieder des werkes der Vaterländischen Front oder an die zuständige Be¬ erklären, um sie nötigenfalls weiter im abeffinifchen Streit¬ zirks-, bzw. O^ sgruppenlsitung der Vaterländischen Front zu fall einsetzen zu können , als einen neuen Druckversuch Völkerbundes , gebe , die von England militärisch be¬ richten. auf Italien. Man wolle Rom eine immer größer wer¬ setzt seien. dende Gesamtheit gegenüberstellen , gleichgültig, wie sie zusam¬ Hätte Genf in den vielen schweren früheren Fällen Sühne¬ mengesetzt sei und ins Feuer geführt werde. Die Einmischung mahnahmen angewandt, so wären drei Kriege entfesselt wor¬ Kardinal Inniher in Budapest. der Vollversammlung in den abessinischen Streit stelle eine tatsächlichePaktverletzungin einer Verfahrensfrage den, einer in Asien, einer in Amerika und einer in Europa. Budapest, 27. Sept. (A. N.) In althergebrachter Zeremonie dar, da sie alle auf ihrer Tagesordnung stehenden Punkte wurde heute Kardinal Fürsterzbischof Dr. Innitz er zum bereits erschöpft habe und der abessinische Streit nicht auf aufFür die „Stampa" gibt es nur eine Lösung: Mit Rücksicht die Unmöglichkeit einer friedlichen Zusammenarbeit mit Hauptprotektor des katholischen StudentenbundesEmericana ihrer Tagesordnung gestanden habe. Die neue Aufgabe, die gewählt. Dem Festakt wohnte ein zahlreiches und erlesenes man plötzlich der Vollversammlung zuweisen wolle, stehe Abessinien sei der Augenblick gekommen , in dem die Verträge Publikum bei. von 1906 und 1925 wirklich zur Anwendung kommen müßten. außerhalb ihrer Zuständigkeiten . Um möglichst viele gegen Italiens Handlungsfreiheit fei unbeschränkt, Kardinal Dr. Inniger erklärt im „Uj Nemzedek ", es sei die Italien auf die Beine zu bringen, zögerten selbst die nicht, die und es werde nach seinemhöchsteigenen Gutdünken vornehmste Aufgabe der nächsten Zukunft,, die bereits bestehen¬ sich am meisten um die Einhaltung des Paktes bemühten, ihn den Zeitpunkt der Entscheidung zu wählen wissen. den engen Beziehungen zwischen Oesterreich zu verletzen . Das Blatt erklärt dann, daß man in Abessi¬ und Ungarn noch enger zu knüpfen, wozu erfreulicherweise nien ernsthaftden Krieg vorbereite. „Gazetta del Popolo" stellt die Frage, ob Italien im sowohl österreichischer - als auch ungarischerseits alle Vorbedin¬ Völkerbund bleiben werde. Hierauf werde der Völker¬ gungen vorhanden seien. Der Negvs spiele die Doppelrolle eines Dölkerbundpazi- bund selbst die Antwort geben. Der Ton habe sich gewandelt, Im „Az Eft" weist Kardinal Dr. Innitzer auf die gewaltige fisten für Europa und die eines entschiedenen Kriegers im aber jetzt sei es auch an der Zeit, daß sich di' g a nz e Mu fi k eigenen Lande. ändere. In der bisherigen Weise leiste man keine Arbeit Aufgabe der katholischen Aktion auf dem Gebiete der Entfal¬ für Gerechtigkeit und Frieden. Man wolle den Völkerbund tung und Erhaltung der Vaterlandstreue sowie der Er lehne es unter dem Druck wohlbekannter Kräfte ab, rechtzeitig darauf aufmerksam machen, damit er sich nicht der Versöhnung der Völker hin und betont, daß er sich mit italienische Lebensinteressen anzuerkennen . Er arbeite daher Täuschung hingebe, daß nur in Genf die Schicksale der Völker Leib und Seel- für die Vertiefung der österreichisch¬ gegen die italienische Sicherheit. entschieden würden. ungarischen Freundschaft einsetze. Es fei zu hoffen, daß schließlich eine Lösung gefunden werde, die die Seelen Für den halbamtlichen„Popolo d'Italia " steht die Frage Die Vereinigten Staaten, Japan , Deutschland ständen der Menschen vollkommen befriedige. der Sühnemaßnahmen im Mittelpunkt der Erörte¬ rungen. Das Blatt weist wieder daraus hin, daß die gegen¬ bereits außerhalb des Völkerbundgebietes , und es würden wärtige Krise des Völkerbundes nicht die erste und auch bedeutsame Iagdpartien veranstaltet, wie jene, die Die Inninsel Vornbach. nicht die schwerste sei. In den letzten Jahren hätte der Völker- gerade aus Budapest angekündigt worden fei. bund vielfache Gelegenheit gehabt, Sühnemahnahmenanzu¬ Wien, 27. Sept. (A. N.) Wie die „Politische Korrespondenz" wenden, doch niemals sei davon Gebrauch gemacht oder auch «Italien hat jetzt anderes zu tu» . . . ." [ wurde durch einen Notenwechsel zwischen der nur gesprochen worden. Die deutsche Wiederauf¬ österreichischen Gesandtschaft und dem Auswärtigen Amt in rüstung sei offen vom Völkerbund verurteilt worden und Das Mittagsblatt des halbamtlichen„Giornale d'Italia" verlin festgestellt , daß die am Ostufer des Inn bei Vor ri¬ doch habe niemand mit Sühnemaßnahmen gedroht. Im Falle bringt eine ebenso ernste wie ironische Stellungnahme zu den tza ch gelegene Inninsel auf ö ste r r e i chi sche m Gebiete gegenwärtigen Genfer Verhandlungen, in der es mit dem der Flortenaufrüstung hätten sich die Sühnemaßnahmen sogar »egt. in einen Vertrag verwandelt. Der schwere Streitfall mit „Unding Genfer Methoden" Abrechnung hält. Italien habe jetzt anderes zu tun, als sich um „Genfer Prozeduren" auf-
Seite 2. Nr . 22V. »Innsbrucker Nachrichten" ©an «tog , btn 28 . September 1S8b. zuregen. Während in Genf ein milder Herbst herrsche, Ungarische Stimmen zum Besuche von Gömbös werde in Abessinien feierlichst das Fest des Endes der Regenzeit gefeiert. Es fei daher etwas anderes für Italien zu tun. in Deutschland. dnb. Budapest, 28. Sept. In ungarischen politischen Krei¬ sen wird betont, daß die Reise des Ministerpräsidenten Göm- OaQeSmuiQM Vielleicht werde der Tag nicht mehr fern fein, an dem die b öbs nach Deutschland auf Grund einer Einladung von deut¬ Oesterreichische Klassenlotterie. Gespräche am Genfer See durch den Lärm der Kanonen ge¬ scher Seite erfolgte, also in erster Linie ein Freund- Wien, 27. Sept. Am 13 Tag der fünften Klasse der 33. Klas¬ stört würden. Die Genfer Herrschaften würden dann merken, schaftsbesuch sei. Von Politik könne dabei nur insoweit senlotterie gewinnt 12.000 8 das Los Nr. 49.283, 10.000 8 dos Los Nr 14.595, 6000 8 Nr. 47.238, 4000 8 Nr. 42.539; daß Italien angesangen habe, feine alten und neuen Konten die Rede sein, als der Besuch des ungarischen Ministerpräsi¬ denten in Deutschland einen neuen Beweis für die freund¬ je 2000 8 Nr. 4156, 4319, 17.487, 20.404, 34.719; 1000 8 zu regeln. Italien wisse, daß seit 40 Jahren die 500 Toten schaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten liefere. Nr. 48.195. (Privat und ohne Gewähr.) von Dogaii und die 5000 von Abba Garima ungerecht und Umsomehr seien ungarische politische Kreise überrascht pon unbegraben ruhten. den in Zusammenhang mit der Deutschlandreise des Minister¬ Ziehung des Millionen- Treffers erfolgt am 4. Oktober. präsidenten in einem Teil der Auslandspresse aufgetauchten Kauf- und Ersatzlose zu haben bei: Erklärungen Mussolinis. verschiedenen phantastischen Kombinationen , für „GLÜCKSTBILE STEIN“ die nur in der Nervosität der europäischen Atmosphäre Wlfn . I. , WfpplIngaroiraBo 21 an der „ Hohen Brücke“ dnb. Paris , 28. Sept. Das ,.Petit Journal" begann am eine Erklärung gefunden werden könne. Erfahrungsgemäß FILIA . EN ' VI.. Marlahliferetr. 105 SS Freitag eine Artikelserie ihres nach Rom entsandten werde jede Auslandsreise von Staatsmännern von ähnlichen II., Tabor »*.r. 20 - X . Favorltenatr . 10t Sonderberichterstatters , der auch von Mussolini empfangen leeren Kombinationen begleitet, die dann eben wegen ihrer wurde. Im Laufe der Unterredung, so schreibt der Bericht¬ Unhaltbarkeit bald wieder zu verschwinden pflegten. Bettelei für die eigenen Schweine. Es wird betont, daß dem Gegenbesuch des ungarischen erstatter, habe der Duce immer wieder darauf hingew.esen, Ministerpräsidenten keinerlei politische Ziele bei¬ Seit in Oberösterreich das Bettlerlager errichtet wurde, sind daß er alles genau überlegt , ausgerechnet und gemessen werden dürften, die über das freundschaftliche Ver¬ die angrenzenden Bundesländer noch mehr von Bettlern und a b g e w ä g t habe. Er stehe auf dem Boden der Wirklichkei¬hältnis zwischen den beiden Staaten hinausgingen, auch dritte Landstreichern überschwemmt . Namentlich in Nieder¬ ten und ziehe die Offenheit vor. weil er glaube, daß dies Staaten berührten oder gar gegen sie gerichtet fein könnten. österreich ist diese Plage geradezu unerträglich geworden schließlich doch die beste Politik sei. Auch Polen dementiert. und auch die Diebstähle, die offenkundig von Vagabunden be¬ Auf die italienisch -abessinische Spannung im einzelnen ein¬ Paris , 27. Sept. (A. N.) Wie die „Agence Havas" aus gangen werden, nehmen unheimlich zu. Im St . Pölten er gehend, lehnt es Mussolini ab, Italien als den Angreifer Genf meldet, dementiert die polnische Völkerbunddelegation Bezirk haben in den letzten Wochen oft mehr als 50 Bettler bezeichnet zu sehen. Man brauche nur die militärischen Vor¬ die Nachricht , daß Polen, Deutschland und Ungarn über den vor manchen Häusern vorgesprochen . Da sich die Beschwerden bereitungen des Negus zu verfolgen, um festzustellen , auf Abschluß eines Luftpaktes verhandeln. der Bevölkerung , namentlich aus bäuerlichen Kreisen, häuften, welcher Seite der Angriffsgeist herrsche . Anderseits gab der ist in den letzten Tagen die Gendarmerie des Bezirkes um Duce zu, daß er für die 44-Millionen-Bevölkerung seines Lan¬ 300 Beamte verstärkt und eine allgemeine Bettler - und des ein Ausdehnungsgebiet brauche. 200.000 Söhne Vagabundenrazz . a durchgesührt worden. Dabei sind Italiens hätten um die Ehre gebeten, nach Eritrea zu gehen, in den letzten zwei Tagen rund 500 Personen angehalten um dort zu dienen, und wenn nötig zu sterben. Werkönne und dem Kreisgericht St . Pölten eingeliefert worden. Dabei sie zurückführen , ohne die Früchte geerntet zeigte es sich wieder, daß die als Bettler Herumziehenden zu haben, die man ihrer Tapferkeit und ihrem Opfergeist nicht immer bedürftig sind. Unter den angehaltenen schuldig sei? Personen befinden sich in größerer Anzahl solche , die im stän¬ digen Genuß eines Unterhaltsbeitrages stehen, aber auch Völkerbundversammlung soll vertagt werden. Pensionisten mit ganz auskömmlichen Pensionen. dnb. Genf, 27. Sept. Das Präsidium der Vollversamm¬ Besonders kraß ist der Fall einer Pensionistin , die bei dieser lung hat Freitag nachmittags beschlossen , der Versammlung — für Damen und Razzia festgenommen wurde . Sie bezieht eine Pension in ihrer Samstcgsitzung , die normalerweise bte letzte der dies¬ von 180 8 im Monat. Von den Gendarmen befragt, jährigen Tagung sein sollte, vorzuschlagen , ihre Arbeiten zu Herren, in schwerer warum sie denn bettle, erklärte die Frau, sie sei dazu ge¬ vertagen, ohne die Tagung abzuschließen . In der kurzen und leichter Ausfüh¬ Aussprache , die dem Beschluß voranging, hat der italie¬ zwungen , da sie zu Hause vier Schweine habe und sich nische Delegierte gegen dieses Vorgehen gewisse Vorbehalte rung, durchwegs mit so das Futter für die Schweine auftreibe. geltend gemacht . Er wies vor allem darauf hin, daß dieser Windschutz in den Beschluß geeignet iei, auf die Tätigkeit des Völkerbundrates Elf Tote in einem südslawischen Bergwerk. einen Druck auszuüben. Ärmeln , — schwarz Belgrad, 27. Sept. (A. N.) Im KohlenbergwerkR t a n ) in Serbien ereignete sich heute früh eine schwere Explosion oder dunkelgrün. von Methangas , durch die elf Bergleute auf der Zufriedenheit in England überGenf. . . JOSEF REITHOFFER Stelle getötet und 8SÖHNE A. G. sind im Laufe des Tages zwei gestorben. 28 verletzt wurden. Don den letzteren dnb. London, 28. Sept. In allen englischen Zeitungen ist man lebhaft befriedigt, daß der Völkerbund den italienisch- INNSBRUCK, MUSEUMSTRASSE 16/TEL . 367 - abessinischen Streit nun offiziell auf Grund des Artikels 13 behandelt. Man glaubt, daß der endgültige Bericht des Völker¬ Wetterberichte. bundes für Italien weniger günstig ausfällt als der des Gesandter von Papen auf Urlaub. Fünferausschusses und begrüßt die Einmütigkeit der Völker¬ Innsbruck, 28. Sept.. 7 Uhr früh: Schön, Temperatur bundversammlung . Italien stehe allein auf der Welt, sagt Wien, 28. Sept. Herr von Papen, der deutsche Gesandte in 5 Grad Celsius, Barometer steigend. z. B. „Times"; das Blatt fragt, ob nicht eine Schließung Wien, befindet sich derzeit im Deutschen Reich auf Urlaub. h. Wien, 28. Sept. Gestern mittags war das Wetter in den des Suezkancls bereits jetzt angeordnet werden solle. In den ersten Oktobertagen wird er wieder nach Wien zurück¬ westlichen Nordalpen vorwiegend trüb, in Niederösterreich kehren. Man erwartet in England, daß der endgültige Bericht des und am Alpenostrand wolkig, im übrigen Bundesgebiet vor¬ Völkerbundes einstimmige Annahme findet, was daun im Herr von Papen, der nun schon mehr als ein Jahr auf wiegend heiter, morgens hat es stellenweise leichten Frost ge¬ Falle eines italienischen Angriffes zwangsläufig zu Sühne- dem Posten eines deutschen Gesandten in Wien steht, hat geben. Es besteht dee Vermutung, daß der Durchzug des Maßnahmen auf Grund des Artikels 16 führen würde. bekanntlich am 26. Juli 1934 vom Reichskanzler Hitler den Haupttiefs durch Mitteleuropa und die damit durchgreifenden Auftrag erhalten, das „seit langem getrübte Verhältnis zwi¬ Wetterschwankungenaushören und neuerlich bloß kurze Rand¬ schen dem deutschen und österreichischen Staate wieder in nor¬ . . . aber Sorge um die Kohlenausfuhr. störungen dem Wetteroerlauf ihr Gepräge geben werden. — male und freundschaftliche Bahnen zu leiten". Es wäre zu Wetteraussichter: Wechselnd wolkig, wärmer. dnb. London, 28. Sept. Die englische Kohlenausfuhc aus wünschen , daß diese von Herrn von Papen mit Ernst betrie¬ der GrafschaftD u r h a m ist in den letzten Monaten um mehr bene Aufgabe bald von Erfolg gekrönt sei und es bei all- Wetterbericht der Innsbrucker Nordketienbahn. als die Hälfte gesunken ; sie wird noch weiter sinken, weil Ita¬ seitigem gutem Willen gelingen möge, zwischen den beiden lien, das fast alle Kohlen dieser Gegend abnahm, die briti¬ deutschen Staaten wieder ein gutnachbarliches Ver¬ H a f e l e ka r (2300 Meter Seehöhe). Am 28. d. M., halb schen Händler nicht bezahlen kann. Mehrere Bergwerke ste¬ hältnis herzustellen. 8 Uhr früh: Barometer'tcnd 589.9 Millimeter, leicht steigend, hen vor der Schließung ihres Betriebes. Temperatur 7.1 Grad, Feuchtigkeit 58 Prozent, wolkenlos, Wenig deutsche Offiziere in der tschechoslowakischen Armee. windstill, Fernsicht sehr gut. Edens Stellung erschüttert? h. Prag, 28. Sept. Nach einer amtlichen Aufstellung sinkt Wetterbericht der Patscherkofelbaha. die Zahl der deutschen Offiziere in der tschechoslowakischen dnb. London, 28. Sept. Wie der liberale „Star " behauptet, Armee ständig. Während im Jahre 1921 noch 1735 Offiziere B e r g sta t i o n, 198«) Meter Seehöhe. Am 28. d. M., halb habe sich der Minister für Völkerbundangelegenheiten , Eden, deutscher Nation im tschechoslowakischen Heere standen, waren 8 Uhr früh: Barometerstand 600 Millimeter, steigend , Tempe¬ der bereits seit längerer Zeit in Genf weilt, vor kurzem gegen es 1930 nur mehr 527. Diese Zahl ist nun weiter gesunken. ratur 8 Grad, Feuchtigkeit 57 Prozent, wolkenlos , windstill, gewisse diplomatische Einflüsse in London wehren müssen . Das Unter den heuer an den Militärakademien ausgemusterten Fernsicht sehr gut. Blatt will auch wissen, daß diese Einflüsse„fast ausgereicht 258 Leutnants gab es nur vier Deutsche. hätten, um ihm den Boden unrer den Füßen zu entziehen", Wetterbericht der Pfänderbohn. und zwar feien es Kreise gewesen, die Italien um jeden Preis Der Berliner Student Mackensen gestorben. Bergstation 1060 ( Meter), am 27. d. M.: Tempera¬ hätten versöhnen wollen . Glücklicherweise sei jetzt „die tur 11 Grad, leicht bewölkt , windstill, Aussicht auf den Bre¬ Gefahr, daß Mussolini zu Gefallen ein Verrat am Völker¬ dnb. Belgrad, 28. Sept. Der bei einem kommunistischen genzer Wald und die Schweizer Berge gut, Rheinial leichter bund geübt werde", vorüber. Wenn Eden während des Ueberfall aus reichsdeutsche und südslawische Studenten in Dunst, Aussicht teilweise gut. Wochenendes nach London komme, werde er dem Minister¬ P e t s ch durch einen Abwehrschuß eines südslawischen Kame¬ präsidentenBald .win zweifellos seine Schwierigkeiten aus¬ raden verwundete Berliner Student Otto Mackensen ist Tomadc im Golf von Mexiko. einandersetzen. seinen Verletzungen erlegen. Ueber den tragischen Unfall be¬ Iacksonville(Florida), 27. Sept. (A. N.) Ein heftiger tropi¬ richtet der Vertrauensarzt der deutschen Gesandtschaft in Bel¬ scher Tornado nähert sich von der Karibischen See her Waffen- und Munitionsmangel in Abessinien. grad folgende: Als die deutsche Studentengruppe mit ihren Florida und hat bereits die Südküste von Kuba und Ja¬ südslawischen Begleitern aus Petsch abfahren wollte, wurde maika erreicht . Ein Rodiogramm eines 75 Meilen westlich von Addis Abeba, 27. Sept. Ein abessinischer General erklärte der Autobus von einigen kommunistischen Studenten mit T o- Jamaika auf hoher See befindlichen Schiffes besagt, daß einem Sonderberichterstatter der Agentur Reuter, es sei drin¬ maten aus größerer Entfernung beworfen. Einer der süd¬ der Sturm mit einer Stundengeschwindigkeit von 120 Kilo¬ gend notwendig, das Verbot der Waffenlieferung aufzuheben. slawischen Begleiter namens Petro witsch zog darauf sei¬ meter dahinrast. „Unsere Finanzguellen erlauben es uns nicht, die Armee mit nen Revolver und gab durch das offene Fenster einen Schreck¬ schwerer Artillerie auszurüsten, aber wir könnten bei schuß gegen die Demonstranten ab. Gerade bei Abgabe des 225 Todesopfer des Taifuns in Japan. Großbritannien 250.000 Gewehre und mehrere Millionen Schusses scheint der Autobus Vollgas gegeben zu haben, so dnb. Tokio, 27. Sept. Die durch den Taifun verursachten Patronen kaufen." daß Petrowitsch einen Stoß erhielt und der Revolver noch ein¬ Verluste der j a p a n i sche n F l o t t e bei den Manövern be¬ Die Agentur Reuter betont in diesem Zusammenhang , daß mal losging. Der Schuß traf Mackensen. tragen insgesamt 63 Tcte und Vermißte. Die Marineleitung nur die Hälfte der einen Million Soldaten, die Abessinien gibt an, daß die Zerstörerflottille in einen Taifun geriet, der mobilisieren kann, mit gebrauchsfähigen Kriegswaffen aus¬ ' Schlvtzkurfe der Newyorker Devisenbörse mit 35 Sekundenmeter dahinbraufte. Die Gesamtver- gerüstet werden könnte. Die andere Hälfte der Soldaten verfüge Newyork , 28. Sept. Berlin 40.26, London4.915/*, Paris 6.5925, luste in ganz Japan durch Taifun und Ueberschwemmung be¬ über Lanzen und Säbel, alte Gewehre aus der Zeit der Zürich 32.49, Mailand8.155, Wien 18.88, Oslo 24.70, Kopenhagen tragen 225 Tote, 348 Verletzte und 175 Vermißte. 70.000 Schlacht von Adua und fast unbrauchbare alte Patronen. 21.95, Stockholm 25.35, Japan 28.84. Häuser wurden überflutet.
Samstag, fcert 28. Septsrrck »er 1985. »Innsbruck er Nachrichten* Nr. 224. Seit« 3. Wer hetzt zum Krieg? In der „Neue Zürcher Zeitung" lesen wir in einer Betrachtung über die Vorgänge in Genf: Kasck wie ein Häuter, macke ick sauter! Es hat sich in den letzten Tagen unverkennbar gezeigt daß in der Politik, die gegenwärtig in Genf gegenüber Italien ge¬ trieben wird, besondere Beweggründe Mitwirken. Auf dem internationalen Kraftfelde machen sich Einflüsse geltend, die den ganzen Konflikt um Ostafrika in erster Linie als einen Etwas ATA wird aut ein angefeuchtetes Putetuch bequemen Anlaß betrachten, um den ihnen schon längst erwün¬ gestreut und damit der zu reinigende Gegenstand schten Krieg gegen Mussolini zum Ausbruch zu brin¬ gen. Der Sturz des italienischen Diktators er¬ gesäubert Selbst der hartnäckigste scheint vielen Leuten als ein so wünschenswertes Ziel, Schmutz wird ATA nicht widerstehen. daß man dafür sogar den furchtbaren Preis eines Krieges in Bei Aluminiumgeschirr verwendet Kauf zu nehmen bereit ist, namentlich wenn man diesen Krieg nicht selber zu führen braucht. Als diese Leute die Schärfe des man ATA trocken und poliert auch mit Gegen'atzes feststellten, der sich wegen des Konfliktes um Abes¬ einem trockenen Tuche nach . ATA ist sinien zwischen Rom und London offenbarte, suchten sie diesen Gegen'atz noch mit allen Mitteln zu steigern. Für die Leiter wirtschaftlich im Verbrauch und die der britischen Politik lag die Versuchung nahe, sich die durch¬ handliche Streuflasche ermöglicht aus nicht zu unterschätzenden Kräfte dieser Kreise zunutze zu machen, um ihre eigenen Zwecke zu fördern. Die Gefahr, daß eine sparsame Verwendung es umgekehrt gehen, daß die britische Politik Zwecken dienstbar pi werden könnte, die ihr durchaus fremd sind, scheint den verant¬ wortlichen Staatsmännern in London wohl nicht ernstlich ins Gewicht zu fallen; sie besteht aber tatsächlich. denkiich, und wenn der Leu gar die Zähne fletscht dann tut gesunken, der mehr mit dem Spaten als mit dem Gewehr Selbstverständlich darf man den ernsthaften englischen Poli¬ der Unvorsichtige, der seinen Zorn heraufbelchworen hat. gut umging, so drückt ihm der Spezialarbeiter nun wieder die tikern nicht den diabolischen Plan unterschieben, den italieni¬ daran , sich so rasch wie möglich dem Bereiche der mächtigen Waffe in die Hand, um ihn nicht mehr als unbedingt not¬ Pranken des königlichen Tieres zu entziehen. Man hat iu Genf wendig seiner eigentlichen Aufgabe zu entfremden. schen Diktator jetzt bewußt und absichtlich zu einem Kriege provozieren zu wollen, um seine Macht im Keime zu ersticken, schon die Bemerkung hören können, daß eine kleine Man unterscheidet auch bei der Arbeiterarmee zwischen Exekution gegen Italien auch ihre Vorzüge EtappeundFront. Die Hauptmasse bereitet das Kampf¬ bevor sie für England und, wie die Engländer vielfach glauben, hätte — die Aussichten einer neuen Flottenkcnferenz beispiels¬gelände vor und sichert den Nachschub, für die Front aber auch für die übrige Welt bedrohlich wird. Daß aber die Kreise weise würden erheblich verbessert, wenn das bisherige Hinder¬wurden eigens Hundertschaften gebildet, die sich ausschließlich der Zweiten und der Dritten Internationale solche Gedankengänge freudig begrüßen, liegt auf der Hand, nis der französisch-italienischen Parität aus dem Wege ge¬ aus Freiwilligen zusammensetzen. Man kann sie am besten mit räumt , wenn etwa die italienische Flotte durch die Versenkung den „fliegenden Divisionen" der Kampftruppe vergleichen, die und leider finden sie, wie man in Genf feststellen muß, auch der Hälfte ihrer Tonnage unschädlich gemacht würde schlagartig an kritischen Punkten eingesetzt werden. In Regi¬ ein Echo bei solchen Leuten, die man sonst in anderer Gesell¬ schaft misst. Die Politik, die L i t w i n o w hier treibt, wäre Wem an der Wahrung des Friedens in Europamentern und Kompagnien eingeteilt, werden sic von Offi¬ ernstlich gelegen ill, der muß heute vor allem das eine wün¬ zieren der regulären Armee befehligt; sie tragen eine Arm¬ angesichts der militärischen Lage Europas und der sich daraus schen, daß Mussolini oie furchtbare Gefahr, die sein binde, mit Rangabzeichen für die Vorarbeiter . Da sie unmit¬ ergebenden russischen Sonderinteressen ganz unverständlich, ostafrikanisches Abenteuer fir sein ganzes, großartiges und telbar hinter der ersten Grabenlinie zu stehen haben, teilen wenn man nicht in Moskau darauf hoffen würde, daß e i n bewundernswürdiges Werk in Italien selber bedeutet, noch sie zwar mit den Soldaten die gleiche Gefahr, werden aber Sturz Mussolinis zum Siege kommunistischer rechtzeitig in vollem Umfang erkennt. Es ist, wie ms zuver¬ durch ihre Besoldung als Arbeiter herausgehoben . Nach der Ideen in Italien führen müßte. Ob diese Hoffnungen nun lässige Beobachter versichern auch heute noch nicht zu spät —Darstellung italienischer Kriegsberichterstatter sollen Hand¬ begründet sind oder nicht — den Engländern wäre natürlich der Diktator hat immer noch die Möglichkeit zur Umkehr, ohne langer 23 bis 25 Lire, Mechaniker, Maurer u. dgl. bis 32, Vor¬ ein solches Ergebnis unerwünscht, wahrscheinlich sogar den seine Herrschaft zu gefährden. Aber es ist fraglich, ob er sich arbeiter 36 bis 40 Lire täglich erhalten, außer der Verpflegung, meisten von denen, die Mussolinis Sturz herbeiwünschenund ausreichend und gewissenhaft beraten läßt, cb er llch darüberversteht sich. Für das Tiefland unter 1000 Meter Höhe gibt es sogar einen Präventivkrieg gegen ihn in den Bereich ihrer politischen Erwägungen ziehen. klar ist, was für unheimliche Kräfte lauern, um einen Tageszuschlag von 5 Lire, der in den heißesten Monaten einen Krieg gegen ihn und -eine Herrschaft zu entfesseln. nocheinmal um die Hälfte erhöht wird. Solche Leute gibt es, wenn man nach der unter den in Genf Wie sich die F r o n t a r b e i t e r in der Schlacht bewähren weilenden Engländern herrschenden Stimmung urteilen darf, werden, läßt sich, wenn überhaupt , erst in den nächsten Mona¬ gar nicht wenige, und das Gewicht ihrer Argumente ist für die Bildung einer politischen Stimmung in England gewiß nicht Arbeiter an dieFront! ten sagen, wenn der italienische Vormarsch wegloses Gelände erreicht. Vorerst ist es Aufgabe der Etappenarbeiter , die Aus¬ zu unterschätzen. Sie erinnern daran , daß England schon ein¬ Von unserem Korrespondenten Dr. Gustav Eberlein. oder Einfallgebiete herzurichten. Da von den beiden Kolonien, mal einen italienischen Diktator, einen ebenso gewaltigen und die Abessinien zangenartig umfassen, Somaliland über ke.nen Massaua. im September. gewalttätigen Mann wie Mussolini, überwinden mußte. Na¬ Hafen verfügt, der diesen Namen verdient, wenn auch vor poleon war freilich vom ersten Tag an der erklärte Feind Ais der afrikanische Feldzug in Rom beschlossen wurde, da Mogadiscio eine Riesenmole ins Meer hinausgetrieben Englands , während sich Mussolini seit Jahren zur traditionellen hieß es : Die Arbeiter an Fe Front ! So w .e im Boxcrkrieg, wurde, die Kolonie Eritrea zudem erheblich näher liegt, fin¬ Freundschaftspolitik Italiens gegenüber der großen Seemacht als die Lage kritisch wurde, der englische Befehlshaber sich det dort die Hauptmasse der auf zwei bis drei Divisionen ge¬ bekannt hat. Aber man hat ihm in England nie verziehen, daß keinen besseren Rat wußte als den Befehl: The Genrains schätzten Spatenarmee seine Verwendung. Zwei Hauptauf¬ er einll, u den stürmischen Tagen seiner jungen Herrschaft, to tne Front ! Jetzt kann man in den Arbsiterbaracken Eri¬ gaben hat es zunächst zu bewältigen, und zwar in kürzester die Briten als die „Parasiten des Mittelmeeres " bezeichnet «, treas , mit ungelenker Hand an die Wand geschm ert, lesen: Frist : die Freimachung des verstopften Hafens Massaua und man hat später in allen seinen Reden sorgfältig jede Stelle Wir sprengen den Granit, wir sprengen den Feind ! Oder: und die Herstellung einer verkehrstüchtigen Verbindung mit vermerkt, die auf eine Tendenz zur Gefährdung der britischen Heu:e der Pickel, morgen die Flinte ! Die 'Arbeiter fiat der dem gesunden Hochland, denn länger als zwei Tage kann es Hegemonie auf diesem Binnenmeere schließen ließ, in dem Vortrupp des Heeres geworden, seine Genietrupp ;, sein kein Europäer in Massaua aushalten . Sofort nach der Aus¬ Italien leben muß, während ein anderer die beiden Schlüssel Tram . Und das darf durchaus nicht bloß bildlich genommen schiffung— und es laufen täglich Truppentransporte ein — zum Hause in den Händen hält. Und jetzt ist man, um einen in werden, Italien hat mit die'en vorschaffenden Arbeiterheeren sollen die Soldaten nach A s m a r a befördert werden. Samt England von jeher gebräuchlichen Vergleich zu verwenden, der etwas Neues in der Kriegstechnik geschaffen War der ganzen Kolonialausrüstung ! Die Schiffe warfen schließlich, Meinung , daß Mussolini lang genug den britischen Leu am der Soldat des Weltkrieges vielfach zuin Erdarbeüer herab- eines dem anderen auf den Fersen, ihre ganze Fracht an Schweife gezerrt habe. Das stolze Tier, das der meerbeherr¬ Menschen und Tieren und Waren und Waffen wahllos aufs schenden Britannia wachsam zu Füßen liegt, läßt sich viel ge¬ fallen. Aber wenn es einmal knurrt, dann wird die Sache be- Schenkt verglanckbücher! Land und es gab ein höllisches Durcheinander, dem zur Kata¬ strophe nur die Fliegerbomben fehlten. Da aber griffen eben (Nachdruck verboten.) 7 „Und wie käme Fräulein Dylander dazu, vorausgesetzt, daß Noch eine weitere Uebcrraschung erwartete Peter Hauen- sie wirklich. . . aber das ist ja Unsinn . . . na schön, also daß sie stein. Als er nach Hause kam, fand er einen mit der Frühpost Henny , was sind das für Sachen? tatsächlich den Einbruch begangen hätte, einen Teil ihres Klei¬ eingegangenen Brief auf seinem Schreibtisch vor. Sofort er¬ des zum Andenken zurückzulassen?" kannte er die steilen Schriftzüge: Henny Bylander war die Roman von A. K. Hübner. „Das ist sehr leicht zu erklären. Als die schwere Eiscntür Absenderin. (Urheberschutz durch Verlag Bechthold , Braunschwetg .) wieder zugemacht wurde, klemmte sich der Rock :in. Beim „Zwingende Umstände veranlassen mich, Frankfurt sofort Weggehen wurde der auf d ese Weise festgehaltene Te l her- für einige Zeit zu verlassen. Bitte, forschen Sie nicht nach mir, Er betrachtete nochmals den Zettel, der dem Dokument bei¬ ausaerissen." gelegen hatte. Peter . Sie würden mir dadurch nur Ungelegenheiten bereiten. „Welches Jnieresse konnte die Dame daran haben, sich dieses Wenn meine Aufgabe erledigt ist, werde ich zurückkommen „Uebrigens ist diese Notiz mit derselben Maschine geschrie¬ Schriftstückes zu bemächtigen? " ben, wie der Brief , der Sie hierherbestellte." und Ihnen alles erklären. Vorläufig kann ich darüber nichts „Das verstehe ich ebensowenig wie Sie ." Näheres sagen. „Sie hoben recht", gab Günter erstaunt zu. „Wo mag sich „Würden Sie mir nicht sagen, was nir ein Dokument es ist?" Seien Sie nicht böse Fräulein Bylander nun aufhalten ?" „Uttb wie kam sie in den Besitz eines Schriftstückes , das in „Ich begehe einen großen Vertrauensbruch, wenn ich Ihnen Ihrer Henny Bylander. der vergangenen Nacht aus unserem Büro entwendet wurde ?" Aufschluß darüber gebe. Doch ich fühle, daß Sie Henny ehr¬ P. 8 . Entschuldigen Sie mich, bitte, bei Ihrem Vater ." „Wenn Sie den Boten noch erwischt hätten, würden wir lich helfen wollen. Auch ich will und muß chr beistehen, ob¬ Peter las das Schreiben einige Male, ehe er es kraftlos wenigstens erfahren haben, von wem und wo ihm der Brief gleich sie eine schlimme Sache begangen hat. — Dieses Schrift¬ sinken ließ. für mich gegeben wurde." stück ist ein Vertragsentwurf einer südamerikanischen Finna, Hauenstein sah sein Gegenüber ernst an. mit oer wir in geschäftlichen Verhandlungen stehen." Er verlor allen Mut . Diese neue unerwartete Tatsache „Ich begreife das alles n cht!" brachte ihn völlig außer Fassung. Die plötzliche Abreise — „Sagen Sie , Sydow , sind Sie bereit, für Henny — Fräulein konnte sie anders gedeutet werden als Flucht? Er sagte sich Dylander meine ich — alles zu tun, um ihr in einer schwieri¬ „Wir müssen so rasch wie möglich herausfinden, wo Henny immer wieder, daß dieses Mädchen ganz unmöglich den Dieb¬ gen Lage behilflich zu sein?" sich aufhält . Wollen Sie sich hierum bemühen?" „Aber selbstverständlich!" stahl begangen haben könne. Wenn Sie es aber doch getan „Auf jeden Fall werde ich alles tun , wenn ich ihr damit „Das Dokument nehme ich an mich und werde es an seinen hätte ? Warum war es dann geschehen? Und warum hatte irgendwie helfen kann", erklärte Günter mit fester Stimme. sie das Dokument an einen Zweiten weitergegeben? „Sehen Sie das hier." Platz zurücklegen. Glücklicherweise hat mein alter Herr leine Peter durchdachte alle nur irgendwie möglichen Antworten Peter zog ein Stückchen blauen Stoff aus seiner Tasche. Abwesenheit noch gar nicht bemerkt. Es darf kein Men ' ch et¬ „Es ist leicht festzustellen, daß dieser Fetzen Tuch aus einem was von dieser Geschichte erfahren. Ihr Wort , Günter Sy¬ auf diese Fragen , die sich ihm aufdrängten , ohne daß er sich dow." dagegen zur Wehr setzen konnte. Je mehr er sich aber in die Kleidungsstück, genauer ausgedrückt, aus einem Damenrock Sache vertiefte, desto unverständlicher wurde die ganze Ge¬ herausgerissen ist. Ich fand ihn unter dem aufgebrochenen Günter schlug kräftig in die ihm dargebctene Rechts ein. schichte. Kassenschrank ." „Hier haben Sie noch mein; Telephonnummer. Unter dieser Mißmutig zündete er sich eine Zigarette an. „Um Gottes willen, Sie wollen damit doch nicht sagen, erreichen Sie mich im Büro , und dies ist mein Prirctamckluß. „Henny muß gefunden werden, koste es was es wolle! Und daß . . ." Wenn Sie mich nicht bekommen sollten, werden Sie an einer wenn ich das halbe Europa nach ihr absuchen lassen müßte, „Zufällig weiß ich, daß Henny — Fräulein Bylander — der beiden Stellen bestimmt erfahren, wo ich anzutreffen bin. sie muß gefunden werden!" brummte er gereizt. gestern ein blaues Kostüm trug . . ." Bitte, denken Sie daran , m .ch sofort zu benachrichtigen, wenn * „Es gibt Hunderttausende von blauen Kostümen." sich irgend etwas ereignen 'ollte." , Günter Sydow hatte keinen bestimmten Plan , als er Peter „Sicher, aber wie kam sie zu dem Schriftstück , das sich im Mt nochmaligem Hände-chütteln trernten sich die beiden Märner. Hauenstein gegenüber die Verpflichtung übernommen halte, Schrank befand?" den Aufenthaltsort Hennys ausfindig zu machen, Eine un-
Seite 4. Nr. 224, »InnsSruiker RaHrlHker^ Samstag , den 28 . September 1888. die Arbeiter ein, die Mussolini den Soldaten vorausgeschickt anschauung besitzen und zu begründen verstehen . Wer von allgemeinem Interesse 'ein dürften . Die Selbständigen sind hatte . Was sie in wenigen Monaten zuwege brachten , ist selbst sein Berufsstudium beendet hat , ist zunächst nichts als Fach¬ naturgemäß ä l t e r als die Unselbständigen . Von 38 untersuch¬ bei Anlegung europäischer Mahstäbe erstaunlich. mann . Er kann es auf dieser Grundlage zu einem angesehenen ten Berufen zählt in 17 Berufen die Mehrzahl der männlichen Zwischen Massaua und Asmara gibt es nun eine „Camio- Gelehrten bringen . Aber für die Berufung , eine führende Rolle Selbständigen 40 bis 50, in 13 Berufen sogar 50 bis 60 Jahre. nale ", das heißt eine Lastkraftwagenstraße, wie sie im Kampfe der Geister zu spielen , Entscheidungen zu fällen, So sind bei den selbständigen Drechslern , Buchbindern , Hut¬ gegenwärtig zwischen Genua und Mailand gebaut wird. das Leben der Mitwelt zu formen , ein Führer des Volkes zu machern , Hafnern , Möbeltischlern , Damenschneidern und Tape¬ Lagen i» der ersten Zeit die Autoleichen zu Dutzenden bauch- werden , ist nur fähig , wenn er zur fachmännischen Ausbildung zierern 50 bis 59 Prozent über 50 Jahre alt . Die meisten selb¬ obcn im Straßengraben , so donnert das nun in beiden Rich¬ umfassende Geistesbildung und den Besitz von Grundsätzen ständigen Berufsträger unter 25 Jahre stellen die Kraft¬ tungen hin und her zu Tausenden . Mehrere Tausende von fügt , die er als richtig erkannt hat und rückhaltlos zu vertreten wagenführer mit 8 Vrozent und die F r i s e u r e mit großen Lastwagen täglich ! Wo die Steinklopfer noch im Mai entschlossen ist. 4 Prozent . Die ältesten selbständigen Berufsträgerinnen wei¬ saßen und unter der afrikanischen Sonne stöhnten und — sen die Wäscherinnen und Büglerinnen auf , von denen nicht fielen , da schwingen nun Drucken über Taleinschnitte und Flu߬ Die Universitäten waren seit jeher auch Mittelpunkte glü¬ weniger als 30 Prozent 50 bis 60 Jahre alt sind. Die meisten läufe . Die über den Dogali ist 132 Meter lang , eine andere henden geistigen Ringens . Sie sind Kampfplätze , auf denen Selbständigen weisen die Wagner , Photographen und Schuh¬ 126, eine dritte 36 Meter . Und das sind keine behelfsmäßigen unaufhörlich die Fehde unter den geistigen Strömungen macher mit 55 und 51 Prozent , den kleinsten Prozentsatz die Uebergänge , sondern Dauerwerke in Stein und Beton , auf des Tages ausgctragen und der Geist der Zukunst geprägt Maschinenschlosser, Maurer und Kraftwagenführer mit 3 bis denen kein „Carncra ", wie die Arbeiter die riesigen Lastwagen wird. 4 Prozent auf . Die 2lussich:en, selbständig zu werden , sind bei getauft haben , zu bremsen braucht . In einer guten Stunde den Buchbindern , Möbeltischlern und Drechslern sehr gering, können m.oderne Personenwagen die 120 Kilometer bis Letzten Endes entscheidet immer die M a cht d e r I d e e n, bei den Töpfern , Hafnern und Ofensetzern günstiger ; verhält¬ Asmara durchrasen , wenn die Bahn frei ist. und jene Ideen werden die machtvollsten sein, deren Träger nismäßig große Aussichten auf Selbständigkeit haben die Zeit war nicht zu verlieren , denn das Ende der Regenzeit den festesten Boden der Erkenntnis unter sich haben . Darum Friseure. und damit des Friedens stand ja dicht bevor . Man mußte das muß gerade die den Idealen zugewendete Jugend den heißen Wasser stauen , solange es da war , man mußte gewaltige Be¬ Drang in sich fühlen , außer der gründlichen Ausbildung in hälter anlegen für die Trockenzeit , Leitungen legen , Pumpen dem gewählten Berufe jenes H ö h e r e zu erwerben , das auch Die DonauflottAe der österreichischen errichten . Damit ergab sich die Notwendigkeit des Baues von den Akademiker erst in die Sphäre der wahren geistigen Frei¬ Seiten - und Zufahrtsstraßen : von Nefasit nach Decamer - mit Bundespolizei. heit erhebt , die Einsicht in die Beziehungen des eigenen Faches 80 Kilometer Länge und drei Betonbrücken , vonDecamerc- zum Ganzen der Wissenschaft, k!an Begriffe über die Grund¬ Wien , 27. September. nach .Asmara mit 40 Kilometer , nach OevarroH Teramni und fragen des Seins und ein festes Wissen um die Rangordnung Adi Uari mit 95 Kilometer , die Arresa —Adi Caieh ist sogar Da verschiedene Ereigni 'se die Notwendigkeit ergeben ha¬ aller entscheidenden Werte. ben , den Sicherungsdienst auf der Donau bedeutend auszu¬ 135 Kilometer lang , die Zwischen Adi Caieh und Saganeiti 82 Kilometer . Und so weiter. bauen , wurde nach Bereitstellung der nötigen Mittel , in der Da sich das Arbeiterheer nicht aus dem Lande selbst ver¬ letzten Zeit auf der Korneuburger Werft Polizeipatrou¬ illenmotorboote fertiggestellt . Diese Boote sind vor sorgen kann , muß es voll der unendlich weit entfernten Hei¬ mat verpflegt werden . Dazu braucht es nicht bloß Geld und wenigen Tagen der Polizeidirektion geliefert worden und wur¬ Wasser und Brot , sondern auch Organisation . Sie liegt in den den auf ihre Schnelligkeit und ihre Verläßlichkeit einige Tage Händen eines der Onadrumvirn des Marsches auf Rom , des lang eingefahren . Nach dem überaus günstigen Verlauf dieser alten Haudegen De B o n o, der sich schon in Libyen bewährt Probefahrten wurde ein Teil der Boote an den Staatsgrenzen hatte . Die erste Schlacht , Italien hat sie gewonnen . Es war im Donaustrom bereits in den Dienst gestellt. die Arbeitsschlacht und Arbeiter waren ihre Kämpfer. Maschinengewehre und Panzerplatten. Ohne Opfer ging es naturgemäß auch hier nicht ab . Die Ge¬ fallenen werden ihr Denkinal erhalten , aus Granit errichtet Obwohl die Boote verhältnismäßig klein sind, sind sie auf am Anfang der großen Autostraße , und man wird ihre Na¬ das modernste ausgestattet . Sie sind mit Maschinen¬ men einmeißeln wie die Namen von gefallenen Front¬ gewehren armiert und ;um Schutze des Maschinengewehr¬ kämpfern . . . INNSBRUCK , ANICHSTRASSE 3 schützen sind eigene starke Panzerplatten eingebaut worden. B7 Jedes Boot gibt zehn Personen Raum und wird durch Benzinmotoren betrieben . Vorläufig verfügt die Polizei über Der Wert wahrer Bildung. neun solche Boote , von denen einige noch im Winterhafen Die grundlegende Bedeutung des C h r i st e n t u m s in der verankert sind. Mit Ausnahme der Grenzgebiete hat der all¬ Eine Mahnung des neuen Nektars der Wiener Universität an geistigen Gestaltung der abendländischen Kultur , der ausschlag¬ gemeine Patrouillendienst noch nicht eingesetzt, dürfte jedoch die Studierenden. gebende Anteil der g e r m a n i s che n V ö l k e r an seiner Ent¬ in den ersten Tagen des nächsten Monats beginnen . Dieser Wien , 27. September. wicklung, und der umfassende Einfluß , den es bis zum heutigen Dienst wird ein Permanenzdienst -sein, sich also über sämtliche Tag in der praktischen Haltung selbst jener ausübt , die ihm Tag - und Nachtstunden erstrecken und solange fortgeführt Professor Dr . Oswald M e n g h i n, der in den nächsten glaubensmäßig fernstehen , legen jedem Gebildeten die natür¬ werden , als es die Schiffahrtsverhältnisse der Donau gestatten. Tagen fein Amt als Rektor des beginnenden Studienjahres liche Verpflichtung auf , die Grundlagen der christlichen Philo¬ antritt , richtete an die Studierenden der Universität eine Mah¬ Erst zu dem Zeitpunkt , cn dem wegen fortschreitender Ver¬ sophie kennenzulcrnen und dazu innerlich Stellung zu nehmen. eisung der Fahrrinne der gesamte Schiffsverkehr im Donau¬ nung , die in dem neuen Jahrbuch der Hochschülcrschaft Oester¬ Aus solchem geistigen Streben wird dann auch von selbst jene reichs erscheint und die Grundsätze enthält , nach denen sich die strom eingestellt wird , werden die Patrouillenboote in ihre innere Haltung erfließen , die aus der Schwere des eigenen Häfen zurückkehren, um im Frühjahr ihre Tätigkeit wieder auf¬ Akademiker in ihrem Studium richten sollen. Kampfes 2t cht int g vor dem Kampf des andern schöpft und zunehmen . Sie werden nicht nur im Sicherungsdienst , sondern Der Rektor erklärt , es gehöre zu den Vorrechten der das echteste Zeichen w a h r e r B i l d u n g ist. fallweise auch im Rettungsdienst eine bedeutende Rolle zu Jugend, hohe Lebensideale in leidenschaftlichem Ansturm Nur wenn es dem österreichischen Akademiker gelingt , auf spielen haben , da sie bei plötzlichen Unglücksfällen oder Selbst¬ verwirklichen zu wollen . Die Aeltcren haben die Pflicht , sie eine solche geistige Stufe emporzusteigen , wird er berufen mordversuchen , sofern sie in der Nähe des Tatortes sind, be¬ darauf hinzuweisen , daß man festen Boden unter den sein, seinem Staate und seinem Volke an jenen Stellen zu deutend schneller eingreifen können als die bisher der Polizei Füßen haben müsse, ehe man mit den Armen in das Reich der dienen , deren Verantwortungsfülle Männer von tiefer Kennt¬ einzig zur Verfügung gestandenen Rettungszillen. höchsten Güter langen könne. nis , weitem Blick und hoher Gesinnung verlangt. Der „feste Boden " — so erklärt der Rektor weiter — ist in Fahrbare Radiostationen der Polizei. zweifachem Sinne zu verstehen , stofflich und g e i st i g. Nach den letzten Beschlüßen werden die n e u e n Schnell¬ Selbst zum anspruchslosesten sittlichen Lebenswandel ist ein Mindestmaß irdischer Güter nötig . Um aber in dem großen Alter und Selbständigkeit im österreichischen autos der Polizei , die mit Eröffnung des Polizeimelders in den Dienst gestellt werden , nicht nur mit Gasschutzgeräten, Ringen des Lebens mitentscheiden , ja auch nur für die eigene Gewerbe. Maschinengewehren , Scheinwerfern und Brechwerkzeugen ver¬ Person bestehen zu können , ist es nötig , einen geistigen Boden Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht eine Reihe be¬ sehen werden , sondern auch mit einer drahtlosen Send e- unter den Füßen zu haben . Wer Menschen führen , Neues ge¬ merkenswerter Untersuchungsergebnisse , von denen besonders und Empfangsstation ausgestattet sein. Gegenwärtig stalten , große Ideen erfolgreich vertreten will , muß den Din¬ die Angaben über „Alter und Selbständigkeit im Gewerbe" werden diese Radiogeräte in den Autos eingebaut und man gen auf ihren letzten Grund gehen , er muß eine Welt¬ klare Empfindung sagte ihm , daß irgendwie Dela Bujakoff glas zu tun . Nach vollendeter Tat schielte er nach dem Inhalt über die „Risikoprämie " eine beide Teile zufriedenstellende des Gefäßes , der einen bedenklichen Tiesstand erreicht hatte, Abmachung getroffen werden konnte. mit der Sache in Verbindung stehen könne . Wie und weshalb war ihn : allerdings rätselhaft . Er erinnerte sich auf einmal, und erinnerte seinen Nebenmann an die ihm obliegende Pflicht, „Vergeht also nicht die Erkundigungen an den Bahnhöfen. daß Henny bei dem ersten Zusammentreffen im Palmengartcn den Behälter aufs neue füllen zu lassen. Es wäre immerhin möglich, doch etwas zu erfahren ", sagte zu ihm gejagt hatte : „Wir müssen uns diese Frau genauer an- „Willi , ich glaube , du bist dran !" Sydow zum Schluß . Dann warf er noch einige Geldstücke sehen ." Vielleicht also war hier ein Anhaltspunkt zu finden. „Nein , ich bin am dransten ", antwortete der in diesem auf den Tisch, welche die gelegentliche Fortsetzung des Skats Die Wohnung Telas war ihm längst bekannt . Sie bewohnte Augenblick hinzutretende Sydow . „Guten Abend , ihr Män¬ mit dem dazu gehörenden , die Runde machenden Bierkrug zwei Zimmer in einer vornehmen Pension in der Wcstcnd- ner !" für eine Reihe von Abenden sicherstellte. — straße. Mit kräftigem „Hallo " wurde Günter als der Spender eini¬ Ein Regenschauer klatschte auf Günter nieder , als er in die ger Runden freundschaftlich bewillkommnet . Vier kräftige kühle Nachtluft hinaustrat . Fröstelnd schlug er den Mantel¬ Während er durch die Straßen der Stadt nach Westen schlen- Fäuste schüttelten Günters Hand . Der Skat wurde — eine kragen hoch und drückte den weichen Filzhut tiefer in die Stirn. derte , fiel ihm ein , daß cs richtiger wäre , sich zunächst zu über¬ hohe Auszeichnung für den Neuankömmling — unterbrochen, Mit langen Schritten ging er durch die winkligen , schlecht er¬ zeugen , ob Dela überhaupt zu Hause sei. Auf seinen telepho¬ nachdem jeder der Vier sich durch einen schnellen Blick auf leuchteten Gassen und Gähchen mit den unregelmäßig gebau¬ nischen Anruf in der Pension von einer öffentlichen Fernsprech¬ die Abrechnung über den Stand des Spiels vergewissert hatte. ten alten Häusern , die in tollem Wirrwarr ineinander ein¬ zelle aus wurde ihm mitgcteilt , daß Frau Bujakoff gestern „Ich habe etwas mit euch zu besprechen", leitete Sydow die münden . Man muhte sich in dieser Gegend schon sehr gut abends init ihrem Wagen fortgefahren und bisher nicht zu- Unterhaltung ein. auskennen , wenn man fick, ohne fehlzugehcn , zurcchtfinden rückgekommen wäre. wollte. „Dachte ich mir schon, als Sie zu uns kamen ", antwortete „Schon wieder jemand , der seit gestern abends verschwun¬ Karlche mit der Miene des Philosophen. An einer Wegkreuzung , cuf welche fünf verschiedene Gassen den ist", stellte Günter verwundert fest. „Du merkst auch gleich alles ! Also, um die Sache kurz zu mündeten , machte Sydow halt , um sich zu orientieren . Er ver¬ Ratlos ging er in anderer Richtung weiter. machen, ich suche eine Frau und ihr sollt mir dabei helfen ." suchte die Straßenschilder zu entziffern , was aber infolge der Er hatte in der Altstadt einige Freunde , mit denen man „Wie wäre es mit einer Heiratsanzeige ?" mangelhaften Beleuchtung nicht gelang . Unschlüssig überlegte zwar nicht renommieren konnte , die aber in der gegenwärtigen „Unsinn , ich möchte den Aufenthaltsort einer Dame ausfin¬ er einen Augenblick . Gleich darauf machte er einen mächtigen Lage wahrscheinlich von Nutzen waren . Es waren Leute , die dig machen , die seit gestern spurlos verschwunden ist. Um es Satz in den Nächstliegenden dunklen Hausflur . Unhörbar war gegen geordnete , regemäßige Arbeit eine unüberwindliche Ab¬ gleich vorweg zu nehmen , die Polizei darf aus bestimmten ein geschlossenes Auto mit abgeblendeten Lichtern in rascher neigung besaßen , jedoch gelegentliche Aufträge , wenn sie gut Gründen von der ganzen Geschichte nichts erfahren ." Fahrt herangekommen und hätte ihn , ohne den rettenden bezahlt wurden , gern und in gewisser Beziehung auch gewissen¬ „Cherchez la femme heißt ein französisches Sprichwort ." Sprung , zweifellos überfahren. haft ausführten . Dafür nahmen sie es dann nicht so genau Wieder war es Karlche , der mit unerschütterlicher Ruhe diese Ueberrafcht sah er dem Wagen nach, der gerade mit scharfer mit der Art dessen, was sie zu tun hatten , nur mußte die „Ri¬ Weisheit von sich gab. Biegung in eine rechte Seitengasse einschoß. Trotz der Dun¬ sikoprämie " — das Wort „Bezahlung " lehnten sie schroff ab „Es hat sich schon herumgesprochen , daß du ein gebildeter kelheit hatte er den Führer des Fahrzeuges erkannt . — Es — entsprechend der mit der Säche eventuell verbundenen Ge¬ Mann bist. Auch zu mir ist diese Kunde bereits gedrungen. war Dela Bujakoff. fahr hoch genug bewilligt werden. Du brauchst dir also keine Mühe zu geben , weitere Proben Wie der Blitz war Günter an der Ecke, hinter welcher der Günter wußte , wo sich die Leute aufzuhalten pflegten. deiner Gelehrsamkeit abzulegen . Im übrigen werde ich euch Wagen verschwunden war . Die Gasse war schmal und schlecht Schon in der zweiten Kneipe — i:n „Mainwind " — traf er nun auseinandersetzen , was ihr zu tun habt ." gepflastert . Das Fahrzeug mußte feine Geschwindigkeit be¬ sie an einem runden Tisch in der Ecke, wo sie sich mit sicht¬ barem Eifer einem dauerhaften Vier -Männer -Skat Hingaben. Günter erzählte dem Kleeblatt von dem Berschwinden deutend mäßigen und Sydcw kam infolgedessen noch zurecht, Hennys , soviel er für nötig hielt . Die vier Männer waren -be¬ den Wagen in eine Querstraße einbiegen zu sehen. ,,Karlche" hatte die Zeit , die er im Spiel aussetzen mußte, benützt, um einen „gründlichen " Zug aus dem kreisenden Bier¬ reit , die ihnen zugewiesene Aufgabe zu üoerneymen , zumal (Fortsetzung folgt .)s
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