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KOLUMBUS - NEWS „Die lebendigste Entdecker-Zeitung im Kiez“ 4. Ausgabe Herbst 2017 Eine Zeitung von der und für die Kolumbus –Grundschule in Reinickendorf
KOLUMBUS - NEWS WIR KIEZREPORTER - UND REPORTERINNEN ´Schiff´ gemalt von Pharrell im Kunstprojekt IMPRESSUM Herausgeber: Kolumbus-Grundschule, Büchsenweg 23a, 13409 Berlin V.I.S.D.P.: Sylvia Betzing, Schulleiterin der Kolumbus-Grundschule Julia Kühn, Bernadette Breyer Kontakt: diekiezreporter@googlemail.com Redaktion: Azahraa, Latizia, Tahim, Lukas, Vivian, Dilay, Esma, Giuseppe, Kevin, Sarah, Dilara, Daniel, Shahin, Ajla, Shirin, William, Ezz, Naomi, Sophie, Fabian 4. Auflage, 150 Exemplare Die Kolumbus-News erscheint einmal im Jahr Druck: Sprintout Druckzentrum, Grunewaldstraße 18, 10823 Berlin Titelbild: Kiezreporter*innen bei der Arbeit Grafiken: www.pixabay.com 2
KOLUMBUS - NEWS INHALTSVERZEICHNIS WIR KIEZREPORTER - UND REPORTERINNEN SEITE • Impressum 2 • Vorwort 5 • Zwei Kiezreporterinnen stellen sich vor 6 • Besuch im Roten Rathaus /Zu Gast bei der Preisverleihung im Berliner Rathaus 7 FESTE UND AUSFLÜGE • Willkommensfest an unserer Schule 8 • Der Ausflug zum Kletterwald 9 KOLUMBUS-SCHLAGZEIEN • Gemüse wächst nicht im Supermarkt - Neues vom Gemüseacker 10 • Der Lese-Club 11 • Die Chill-Ecke II (nur für unsere „Kleinen“) 11 LITERATUR • Anna Ruhe „MOUNT CARAVAN“ - Eine Buchvorstellung 12 • Ein Interview mit der Kinderbuchautorin Anna Ruhe 13 • Über Stefan Gemmel und seine Lesung an der Kolumbus-Grundschule 15 • Ein Interview mit dem Schriftsteller Stefan Gemmel 16 POLITIK • Die Kiezreporter*innen politisch unterwegs - Der Wettbewerb 18 • Interview mit Burkard Dregger/ CDU 24 • Interview mit Felix Lederle/ Die LINKE 27 • Interview mit Andrea Behnke/ Die Grünen 29 • Interview mit Bettina König/ SPD 32 • Interview mit Thorsten Weiß/ AfD 34 • Interview mit Michael Schulz / Graue Panther 36 • Interview mit Frank Balzer/ CDU 39 • Interview mit Tobias Dollase/ parteilos 42 • Ein Fazit zum Wettbewerb 46 • Die Kiezreporter*innen im Abgeordnetenhaus 47 • Kolumbus nimmt Kurs - Zum Kindertag ins Abgeordnetenhaus 51 3
KOLUMBUS - NEWS INHALTSVERZEICHNIS KULTUR • Der Interreligiöse Dialog in Reinickendorf 52 SPORT • „Mädchen vor, noch ein Tor“ 54 • Soccer-Turnier 55 • Das Mädchen-Soccer-Turnier 55 • Kiezreporterin Azahraa interviewt die Fußballspielerinnen auf dem Soccer-Turnier 56 • Im Zeichen des Fußballs 59 • Fußball-AG 59 DEMOKRATIE AN DER SCHULE • Demokratie und Kinderrechte 60 • Befürwortung von Schuluniformen 62 • Ich will so bleiben wie ich bin 62 • Die Kinderrechte 63 • Auftaktveranstaltung Notinsel 63 WAS ICH GUT FINDE/ WAS MICH NERVT • Reinickendorf Ost – mein Bezirk 64 • Was mich am meisten nervt! 64 • Das finden wir doof – Vandalismus auf dem Schulklo 65 GESCHICHTEN, WITZE, SPRACHEXPERIMENTE • Ein Mädchen namens Celina 66 • Didis Witze 66 • Kleine Sprachschule 67 • Eine schlimme Nacht 68 • Berlin ist schön 68 • Frieden und Freundschaft 69 • Meine Gefühle 69 UNSERE SCHULREGELN • Unsere Schulregeln 70 RÄTSEL • Rätselfragen zur Schülerzeitung ´Kolumbus-News´ 71 4
KOLUMBUS - NEWS WIR KIEZREPORTER - UND REPORTERINNEN VORWORT Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Leserinnen und Leser der Kolumbus- News, unsere neueste Ausgabe ist endlich fertig geworden. Ein ganzes Schuljahr lang haben wir für euch recherchiert, Interviews gemacht, uns in der Schule und im Kiez umgehört und Interessantes aufgeschrieben. Jetzt hoffen wir, dass euch gefällt, was wir euch zum Lesen ausgesucht und zusammengestellt haben. Unsere Artikel handeln von Politik und Kultur, davon, was bei uns in der Schule alles so passiert und was draußen bei uns im Kiez los ist. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen. Eure Redakteurinnen und Redakteure der Kolumbus-News! 5
KOLUMBUS - NEWS WIR KIEZREPORTER - UND REPORTERINNEN Zwei Kiezreporterinnen stellen sich vor: Was ich über mich erzähle Hi, ich bin Latizia und bin 10 Jahre alt. Ich bin am 23.3.2006 geboren und lebe in Berlin. Meine Hobbys sind Fußball spielen und Ski fahren. Ich bin Kiezreporterin geworden, weil es Spaß macht und auch sehr spannend sein kann. Mein Lieblingsfächer sind NaWi, Musik und Deutsch. Ich esse gern Lasagne und trinke gern Saft. Meine besten Freundinnen sind Sarah, Vivian, Shirin, Dilay, Esma, Irem und Dilara. Ich würde gern mal nach New York und Los Angeles reisen und London besuchen, um andere Städte und ihre Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen und um zu shoppen. Das bin ich: Azahraa Meine Hobbys: Handyspielen, Fernsehgucken, Schwimmen Mein Alter: Ich bin 9 Jahre alt. Meine Geburt: Ich wurde am 9.12.2007 geboren . Mein Lieblingsessen: Spaghetti mit Tomatensoße Meine Lieblingsfarbe: Hellgrün, Hellblau Meine Lieblingsschuhe: Nike-Schuhe Mein Sternzeichen: Schütze Wenn ihr auch was zu sagen oder Lust darauf habt, etwas zu schreiben, meldet euch bei uns und werdet Kiezreporterin oder Kiezreporter. Ihr könnt in der Schulstation nachfragen, wann wir uns treffen, um mitmachen zu können. Natürlich könnt ihr uns auch per Email erreichen und zwar unter: diekiezreporter@googlemail.com Wir freuen uns auf euch! 6
KOLUMBUS - NEWS WIR KIEZREPORTER - UND REPORTERINNEN Besuch im Roten Rathaus Wir haben einen Ausflug ins Rote Rathaus gemacht, um zur Preisverleihung zu gehen. Es war schon spannend, als richtig viele Kinder auf der Bühne standen und alles über ihre Schülerzeitungen berichtet haben. Denn es war ja ein Wettbewerb für Schülerzeitungen. Und danach, als die Preisverleihung zu Ende war, gab es ein riesengroßes Buffet. Leider hat unsere Schülerzeitung nicht gewonnen. Aber dafür war das Buffet sehr lecker und ich würde da gerne nochmal hingehen. Es war wirklich spannend mit so vielen Leuten auf der Bühne. Ich möchte auch gerne einmal auf der Bühne stehen. Aber dafür haben wir auch eine Urkunde bekommen. Das war für uns eine große und schöne Überraschung. Von Tahim Kiezreporter*innen unterwegs – zu Gast bei der Preisverleihung im Berliner Rathaus Am Wettbewerb der Schülerzeitungen haben wir schon zum zweiten Mal teilgenommen, denn unsere Kolumbus-News kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Leider haben wir keinen Preis bekommen; wir waren aber eingeladen, an der feierlichen Preisverleihung Ende Januar 2017 teilzunehmen. Das haben wir dann auch gemacht und sind ins Berliner Rathaus gefahren, um herauszufinden, wie das die anderen Schulen so machen und natürlich auch, um dabei zu sein. Es gab Preise in verschiedenen Kategorien für Grundschulen, Oberschulen und Förderzentren zu gewinnen. Auch Sonderpreise für besonders gute Artikel, die von einer Jury ausgewählt wurden. Im Internet könnt ihr euch unter Berliner Schülerzeitungs-Wettbewerb 2016/17 genauer informieren. Nach der Verleihung der Preise gab es ein leckeres Buffet für alle. Wir haben uns auch einige Zeitungen anderer Schulen zum Vergleichen mitgenommen. Sehr spannend war es, das Berliner Rathaus von innen kennenzulernen. Bisher hatten wir davon nur einen Eindruck von außen. Beim nächsten Mal machen wir ganz klar wieder mit; vielleicht können wir bis dahin unsere Zeitung verbessern und die Jury von unserer Arbeit überzeugen. Euer Kiezreporter Lukas 7
KOLUMBUS - NEWS FESTE UND AUSFLÜGE Willkommensfest an unserer Schule Zu Beginn eines neuen Schuljahres findet an unserer Schule immer das Willkommensfest statt. Da treffen sich alle Kinder der Schule mit ihren Eltern und Lehrer*innen. Auch die ehemaligen Sechstklässler*innen kommen. Andere Gäste werden auch eingeladen, damit sie die Schule kennenlernen. Auf unserem letzten Fest konnte man viele coole Sachen machen, wie zum Beispiel Dosenwerfen, Tuschen und auf der Hüpfburg hüpfen. Es wurden Lose für die Tombola verteilt. Ein Los kostete 50 Cent. Zum Einlösen gab es tolle Preise. Dann gab es da noch ein Spiel, bei dem man einen Tischtennisball mit einer Wasserspritze von einer Flasche runterspritzen musste. Wenn das geschafft war, gab es Bonbons. Beim Dosenwerfen konnte man Bleistifte und einen Schreibblock oder ein Regencape gewinnen. Aber nur, wenn man alle Dosen umgeworfen hatte. Wenn nicht, bekam man zum Trost einen Lolli. Es gab einen Schminkstand, dort konnte man sich so anmalen lassen, wie man wollte. Die meisten Kinder haben sich einen Smiley auf die Wange malen lassen. Es wurden auch sehr viele Bücher verkauft, Tier- und Naturbücher, Geschichten und Kinderromane. Das Fest ist immer bunt, es gibt viele Angebote, die man machen kann und alle haben Spaß. Wenn dann noch die Sonne scheint, ist alles perfekt. Auf dem Willkommensfest könnt ihr natürlich auch unsere frisch gedruckte Schülerzeitung ´Kolumbus-News´ ergattern! Eure Vivian 8
KOLUMBUS - NEWS FESTE UND AUSFLÜGE Der Ausflug zum Kletterwald Wir, die Klasse 5b, sind zum Kletterwald in Henningsdorf gefahren. Zuerst haben wir unsere Ausrüstung und Helme bekommen. Danach sind wir zu den Sicherheitsübungen gegangen. Am Anfang waren wir sehr langsam und richtig konzentriert beim Klettern. Doch nach einer Weile waren wir voll schnell. Aber an manchen Stellen war es ziemlich schwer. Es gab dort insgesamt 13 Stationen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. 9
KOLUMBUS - NEWS KOLUMBUS-SCHLAGZEILEN Gemüse wächst nicht im Supermarkt - Neues vom Gemüseacker Wir haben einen Schulgarten! Erstmal nichts Neues. Aber in der Vergangenheit wurde er nur wenig bis gar nicht genutzt und verwahrloste. Das ist jetzt anders. Auf dem Gelände unseres Schulgartens wächst und gedeiht es wieder prächtig. Seit einem halben Jahr arbeitet unsere Schule mit der GemüseAckerdemie zusammen. Drei interessierte Klassen pflanzen und säen, beobachten, pflegen die Beete und ernten Gemüse und Kräuter auf unserem Acker. Die Schüler*innen jäten das Unkraut und bereiten aus den geernteten Pflanzen leckere Gerichte wie gekochte Frühkartoffeln mit Kräuterquark oder gesunde Salate mit frischen Radieschen, Kohlrabi oder Mangoldgemüse zu. Mangold schmeckt ein bisschen wie frischer Spinat. Das Gemüse ist in den Sommerferien ordentlich gewachsen, das Unkraut leider auch. Dafür hat der viele Regen gesorgt. Jetzt heißt es wieder „ackern“ ;). Wir freuen uns schon darauf, endlich die reifen Gurken, Tomaten, Bohnen, Zucchini, Kohlrabis und Möhren zu ernten. Die Kürbisse brauchen noch eine Weile. Wenn sie groß genug und reif sind, werden sie zu einer leckeren Kürbissuppe verarbeitet. Außerdem lassen sich daraus zu Halloween kunstvolle Gruselgesichter schnitzen. Die Kinder, die in unserem Schulgarten mitarbeiten, wissen es genau: „Gemüse wächst nicht im Supermarkt!“ 10
KOLUMBUS - NEWS KOLUMBUS-SCHLAGZEILEN Der Lese-Club Unseren Lese-Club gibt es inzwischen schon 2 ½ Jahre. Bei vielen Kindern ist er sehr beliebt. Dort gibt es aktuelle Zeitschriften, interessante Comics, spannende Bücher, Hörbücher und Spiele. Man kann dort lesen oder Spiele ausprobieren. Die Veranstaltung „Große Leute lesen für kleine Leute“ ist toll. Da lesen ältere Schüler*innen den jüngeren Kindern etwas vor. Aber auch richtige Kinderbuchautoren werden in die Schule eingeladen. Außerdem gibt es viele interessante Projekte, z.B. „Tiere im Winter“ oder das Theaterprojekt. Zum Jahresabschlussfest waren alle Lese-Club-Kinder zu einem bunten Spielenachmittag eingeladen. Ab September 2017 gibt es neue Öffnungszeiten; am Montag ist der Lese-Club von 13.30 Uhr bis um 15 Uhr offen. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 13.30 Uhr bis um 15.30 Uhr. Wenn ihr beim Lese-Club mitmachen wollt, könnt ihr euch bei eurer Klassenlehrer*in anmelden. Viel Spaß beim Lesen wünschen euch eure Kiezreporter*innen. Die Chill- Ecke II (nur für unsere „Kleinen“) Dass wir auch mitbestimmen können, beweisen die zwei Chill-Ecken an unserer Schule. Die haben sich viele Kinder gewünscht, um sich in den Hofpausen auch mal ausruhen zu können. Zuerst wurde die Chill- Ecke für die Großen eingerichtet. Wie sie entstanden ist, haben wir euch schon berichtet. Die Kinder der ersten, zweiten und dritten Klasse mussten etwas länger auf ihre Chill- Ecke warten. Und als sie dann offen war, musste sie bald wieder gesperrt werden, weil ganz viel Erde auf die Wiese geschüttet wurde. Das war richtig doof und es hat sehr lange gedauert, bis sie wieder genutzt werden konnte. Das haben wir einer Spende des Kiwanis Clubs Berlin-Frohnau e.V. zu verdanken. Der Kiwanis Club hat dafür Rollrasen spendiert. Deshalb konnte die Chill- Ecke II noch vor den Sommerferien wiedereröffnet werden. 11
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR Im März 2017 war die Kinderbuchautorin Anna Ruhe bei uns zu Gast in der Kolumbus- Grundschule, um aus ihrem Buch vorzulesen. Die Lesung hat mir sehr gut gefallen. Anschließend haben wir die Autorin interviewt und viele Fragen gestellt. Dann konnten wir das Buch auch kaufen und Anna Ruhe schrieb allen Kindern ein Autogramm hinein. Ich habe das Buch gleich gelesen und fand die Geschichte spannend. Jetzt möchte ich euch ein bisschen daraus erzählen. Vielleicht bekommt ihr dann auch Lust darauf. Das Buch gibt es im Buchladen am Schäfersee zu kaufen oder ihr leiht es euch aus der Bücherei aus. Die Hauptpersonen in der Geschichte sind Jake und seine Freunde Ava und Finley. Jake war sein Leben lang ein Außenseiter. Dass er in ein Internat für schwer erziehbare Kinder gesteckt wird, nervt ihn voll. Doch es ist was Seltsames an Mount Caravan, denn das Internat ist nicht das, was es vorgibt zu sein. Insgeheim beschützt die Schule ein sehr, sehr altes Buch, in dem etwas steht, was die Menschheit verändern wird. Plötzlich liegt es an Jake und seinen Freuden, das uralte Buch der Schule vor den machthungrigen Feinden zu beschützen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es euch auf jeden Fall weiter. Eure Dilay 12
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR K wie Kolumbus wie Kiezreporter wie Kultur wie Kinderbuchautorin Ein Interview mit der Kinderbuchautoin Anna Ruhe Bei uns gibt es einen gemütlichen Lese Club, in dem viele spannende und interessante Bücher zum selber lesen stehen. Doch noch viel schöner ist es, vorgelesen zu bekommen. Im März war deshalb die Kinderbuchautorin Anna Ruhe zu Gast an unserer Schule und hat uns ihr Buch „Mount Caravan“ vorgestellt. Nach der Lesung haben wir sie noch um ein Interview gebeten. Was wir sie gefragt haben und wie sie uns geantwortet hat, könnt ihr hier selbst nachlesen. Dilay: Welchen Eindruck haben Sie von unserer Schule? Anna Ruhe: Ehrlich gesagt, einen schönen. Was ich nett finde, wenn man hier reinkommt ist, das es hier so viele flache Gebäude gibt, die miteinander verwinkelt sind und das Gefühl hat, man hat nicht nur so einen Kasten, in den man reinläuft und es geht nach rechts und links, sondern man kann hier ein bisschen durch die Gegend schlendern und ein bisschen was entdecken. Ich musste mich erst mal zurechtfinden und dachte, “Wo geht’s hier rein?“, „Wo komm ich hin?“, „Wo geht’s jetzt lang?“ Aber das ist auch ganz schön, wenn man nicht gleich alles direkt vor der Nase hat. Sarah: Gibt es etwas, was Sie unbedingt noch lernen möchten? Anna Ruhe: Oh, noch ganz viel, ganz, ganz viel. Ich konnte mich als Kind immer nicht entscheiden, was ich werden wollte. Erst wollte ich Eisverkäuferin werden, ganz klare Sache, und dann, als nächstes wollte ich plötzlich Meeresforscherin werden. Ich wollte Fotografin werden, ich wollte Wale und Delfine erforschen. Ich wollte Bühnenbilder bauen, es gab eine ganze Menge, was ich machen wollte und das gibt es auch immer noch, denn es gibt so unglaublich viele tolle Sachen, die man machen kann. Und das ist auch das Schöne am Schreiben. Man kann einfach mit jedem Buch in ein neues Thema eintauchen, was einen gerade interessiert. Zum Beispiel kann ich mir sagen, heute beschließe ich, mich die nächsten Monate mit Walen und Delfinen auseinanderzusetzen. Und dann muss ich viel recherchieren. Ich muss mich schlau machen, „Wo leben die, wie leben sie? Klar, im Wasser, aber was essen sie, was machen die, wie fühlen die sich?“ Das ist wirklich das Schöne am Schreiben, man kann unglaublich viel lernen, wenn man das möchte. Esma: Können Sie vom Schreiben leben oder haben sie noch einen anderen Beruf? Anna Ruhe: Also ich hatte immer einen anderen Beruf, ich bin Grafikdesignerin. Ich habe viel für Agenturen gearbeitet und habe Grafiken gemacht. Wisst ihr was das ist? Grafikdesigner? Alle: Graffitis? Anna Ruhe: Nee, Graffitis sind das nicht, aber es geht in die Richtung (lacht). Das sind die, die wilder sind. Nein, einen Grafikdesigner braucht man zum Beispiel dafür (zeigt auf die Eulenpost), der das, was da geschrieben wird, zu einer Zeitung umbaut. So was habe ich auch gemacht. Und dann habe ich Kinder bekommen und mit den Kindern kamen die Kinderbücher. Da habe ich viele Kinderbücher gelesen und mich dafür interessiert und da fing ich an zu schreiben. Kann ich davon leben? Im Moment ist das noch eine schwierige Sache, ich habe gerade noch ganz viele Buchaufträge, die ich gerade schreibe und mache und dadurch läuft es gerade ganz gut. Aber es ist grundsätzlich sehr, sehr schwer vom Schreiben zu leben. Wenn man schreiben möchte, sollte man sich erstmal sagen, ich mache es nebenher, langsam und ohne Druck. Das ist die beste Voraussetzung. Azahraa: Haben Sie eine Lieblingsautorin oder einen Lieblingsschriftsteller? Anna Ruhe: Ganz viele. Es gibt so wahnsinnig viele tolle Schriftsteller und Autoren. Möchtest du denn gern die Kinderbuchautor*innen wissen, die ich mag oder die aus dem Erwachsenenbereich? 13
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR Azahraa: Ist mir egal? Anna Ruhe: Dann erzähle ich dir von den Kinderbuchautoren. Also, wen ich natürlich absolut angehimmelt habe als Kind, war Astrid Lindgren. Ronja, Räubertochter habe ich, glaube ich, zwanzigmal gelesen?! Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls endlos oft, mein absolutes Lieblingsbuch und ich glaube sogar, hätte es Astrid Lindgren nicht gegeben, würde ich jetzt vielleicht auch gar nicht schreiben. Wer weiß? Auf jeden Fall war sie früher für mich als Kind so was wie ein Popstar. Ich habe ihr sogar Fanpost geschrieben. Fabian: Haben Sie denn mal Post zurückbekommen? Anna Ruhe: Nein. Aber ich glaube auch, dass ich viele Briefe auch gar nicht abgeschickt habe oder mich nicht getraut habe, sie abzuschicken. Ich weiß nicht mehr genau. Aber ich habe sie geschrieben, nur ob meine Mutter sie auch in den Briefkasten eingesteckt hat? Ich fand auch Michael Ende ganz toll, finde ihn immer noch toll. Kennt ihr Michael Ende? Momo? Die unendliche Geschichte? Die lohnt sich zu lesen. Cornelia Funke ist noch eine tolle Kinderbuchautorin. Kevin: Wie schreibt man gute Geschichten? Anna Ruhe: Puh, das ist eine schwere Frage. Wie schreibt man gute Geschichten? Kevin: Vielleicht gibt es ja Tipps oder Tricks oder wichtige Dinge, an die man sich hält. Anna Ruhe: Also ich glaube, es ist eine Mischung. Schreiben ist auch ein Handwerk, natürlich, man muss sich über die Dramaturgie Gedanken machen, um den Aufbau einer Geschichte und über die Spannungsbögen, so nennt man das, also über lauter solche Dinge. Man muss sich spannende Charaktere und Personen ausdenken, das ist ganz wichtig für eine gute Geschichte und dann muss man das Schreiben einfach auch üben, wie man alles üben muss. Alles, was man gut können will und was man gut können möchte, muss man ganz viel üben. Ein Sportler zum Beispiel muss lange, lange trainieren, um gut zu werden. Ein Mathematiker muss unglaublich viel rechnen und sich mit Mathematik beschäftigen bis er gut ist und ein Schriftsteller muss eben viel schreiben und viel lesen. Eine wirklich gute Vorrausetzung ist, wenn du ein Buch schreiben möchtest, lies viel. Denn dann kriegst du ein Gefühl dafür, was sind gute Geschichten. Was machen die aus? Warum gefallen dir die? Fabian: Welchen Ort in Berlin finden sie am Schönsten? Anna Ruhe: Da gibt es auch eine ganze Menge. Welchen findest denn du am Schönsten? Jetzt frage ich einfach zurück, (lacht) das ist gemein. Fabian: Mein Zuhause. Anna Ruhe: Das ist eine gute Antwort. Ich mag auch mein Zuhause sehr gern. Das ist gut, wenn es so ist. Was ich an Berlin schön finde, ich kann in den Wald gehen, das mache ich gerne. Ich finde es aber auch toll, dass man so viel Wuselkram um sich hat, ins Kino gehen kann oder ins Museum. Aber, was ist denn mein Lieblingsort? Manchmal ist es der Botanische Garten. Aber nicht jeden Tag, ich habe auch noch andere Lieblingsorte. 14
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR Über Stefan Gemmel und seine Lesung an der Kolumbus- Grundschule Stefan Gemmel liest vor Stefan Gemmel ist ein sehr bekannter Kinderbuchautor. Es gibt schöne und interessante Bücher von ihm. Ein sehr spannendes Buch ist „Der Schattengreifer“. Er hat es uns bei seiner Lesung an der Schule vorgestellt. Ganz viele Kinder haben das Buch nach der Veranstaltung gekauft und er hat geduldig alle Bücher signiert. Ich selbst habe das Buch auch gekauft und mir von ihm persönlich signieren lassen. Seine Bücher sind so gut bei den Leserinnen und Lesern angekommen, dass man sie auch in der Bücherei am Schäfersee kaufen kann. Bevor er uns allen in der Turnhalle aus seinem Buch vorgelesen hat, hat er etwas über sich selbst erzählt und über die Geschichte des „Schattengreifers“. Wir konnten ihn auch über eine Leinwand sehen. Darauf hat er Bilder vom Weltrekord einer seiner Lesungen projiziert. Das müsst ihr euch mal vorstellen, 55.000 Sitze waren mit Zuhörern belegt und alle haben zusammen gelesen. Wenn ihr mehr darüber und über Stefan Gemmel erfahren wollt, könnt ihr über ihn im Internet nachlesen. Sucht einfach nach dem Namen Stefan Gemmel. Jetzt würde ich gerne ganz kurz etwas zum Buch erzählen. Stefan Gemmel erzählt die Geschichte eines Jungen, der träumt, er wäre auf einem Piratenschiff. Als er erwacht, befindet er sich tatsächlich auf einem Piratenschiff und erlebt spannende Abenteuer. Mehr möchte ich euch nicht verraten. Ich empfehle euch, es selbst zu lesen. Euer Kiezreporter Lukas Eine Lesung von Stefan Gemmel Am 11.Oktober fand in der Turnhalle unserer Schule ein Lesetreffen mit Stefan Gemmel statt. Zuerst waren alle Kinder der ersten bis dritten Klassen eingeladen. Danach waren die Älteren dran. Ich fand die Lesung sehr interessant. Der Autor hatte wirklich sehr viel Humor. Er hat erzählt, dass er früher überhaupt nicht gern gelesen hat, bis eines Tages seine Lehrerin Frau Stadtfeld mit zwei großen Taschen kam und ihm ein ganz dickes Buch vor die Nase gelegt und ihm gesagt hat, er soll es lesen. Als er Zuhaue damit angefangen hat, das Buch zu lesen, konnte er nicht mehr aufhören. Seitdem liest er gerne. Während seiner Lesung hat er uns sein neues Buch „Der Schattengreifer“ vorgestellt. Von Kiezreporterin Ajla 15
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR Ein Interview mit dem Schriftsteller Stefan Gemmel Nach seiner Lesung für alle Schülerinnen und Schüler der Kolumbus-Grundschule trafen sich der Kinderbuchautor Stefan Gemmel und die Kiezreporterinnen und Kiezreporter auf ein Interview im Büro der Schulleiterin. Gemeinsam warteten Sie auf Frau Betzing, die noch schnell den Buchverkauf für den nächsten Tag organisierte. Inzwischen stellten sich die Kinder namentlich vor. Ajla, Rana, Dilay, Dilara, Vivian, Kevin, Lukas und Tahim waren gekommen, um Stefan Gemmel ihre Fragen zu stellen und um mehr über ihn zu erfahren. Doch zuerst hat Stefan Gemmel so einige Fragen an die Kinder gerichtet, z.B. wie oft sie sich zum Schreiben treffen oder wer von ihnen für die Witze verantwortlich ist. Als die Schulleiterin dann endlich kam, ging es los. Rana fragte noch kurz: Wer fängt an? Auch Stefan Gemmel wollte noch schnell wissen: Wann habt ihr die Fragen gesammelt? Heute, vorhin, eben oder …..? Darauf Kevin: Heute. Lukas: Welchen Beruf würden Sie gerne machen, wenn Ihre Karriere als Schriftsteller nicht so gut geklappt hätte? Stefan Gemmel: Anders herum. Ich habe früher zwei Berufe gehabt. Also erst die Schule zu Ende gebracht und dann wollte mein Papa, dass ich etwas Ordentliches lerne. Dann habe ich Elektriker gelernt, ein Handwerk. Ich kann hier so Leitungen verlegen, ich weiß, wie das geht. Das hat mir aber nicht so richtig Spaß gemacht, ehrlich gesagt. Und dann habe ich damit aufgehört und habe mit einem ganz neuen Beruf angefangen, Heilerziehungspfleger. Und das hat mir sehr gut gefallen. Ihr hört, Erziehung, Pflege … da bist du in einem Haus, in dem behinderte Menschen wohnen. Die brauchen ja Hilfe, morgens beim Zähne putzen, abends beim Duschen oder mittags beim Essen, ja. Das hab ich sehr, sehr gerne gemacht. Deswegen deine Frage, wenn mir eines Tages das hier nichts mehr bringt oder mir nicht mehr gut tut, würde ich jeder Zeit sofort wieder zurück in dieses Haus. Das war total schön. Ja?! Wer hat noch `ne Frage? Kevin: Warum wollten Sie Autor werden? Stefan Gemmel lacht: Ha, wollte ich ja gar nicht. Ich hab für die Schülerzeitung geschrieben. Wir hatten so eine ganz, ganz nette Redaktion, so ähnlich wie ihr hier. Wir hatten einen, der immer die Bilder gemalt hat und, das hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht. Also wirklich Themen suchen, die alle interessieren, Leute interviewen oder Rapper kennen lernen, weißte, sowas. Gut, die hatten wir nicht, die Rapper, auf dem Land, aber wir hatten schon mal… wenn jemand Bekanntes, Schauspieler zu uns nach Moorbach in den Ort kamen, in dieses kleine Dörfchen, dann sind wir alle hin und das fand ich total stark. Da hab ich gemerkt, das macht mir Spaß, das tut mir gut, und dann hab ich einfach weiter geschrieben. Ich hab dann die ersten Geschichten geschrieben, hab die verschenkt an Freunde und alle sagten immer, hey, schick das doch mal zum Verlag. So wurde ich langsam Autor. 16
KOLUMBUS - NEWS LITERATUR Rana: Wie sind Sie zum Bücher und Geschichten schreiben gekommen? Stefan Gemmel: Weißt du noch, Frau Stadtfeld? Rana: Ja. Stefan Gemmel: Die hatte diese Bücher mit. Ich hab auch mal mit ihr gesprochen, es gibt zwei Bücher, die hab ich ihr gewidmet. Sagt euch das was? Wenn ihr ein Buch aufklappt, dann steht da: Für Frau Stadtfeld, die mich zum Schreiben gebracht hat. So als Dankeschön. Und dann hab ich gefragt, wieso hatten Sie immer die zwei Taschen mit, wieso schleppen sie sich da `nen Wolf? Jede andere Schule richtet eine Bücherei ein. Aber sie hat sich einen Spaß draus gemacht, zu überlegen, das Kind ist so und so, und was könnte passen? Und sie hat mir Abenteuergeschichten mitgebracht. Und die fand ich so toll, dass ich überlegt hab, ob ich sowas wohl auch kann? Also waren meine ersten Geschichten auch Abenteuer- und Piratengeschichten, Ritter und so. Kevin: Also hat die Frau Stadtfeld die Geschichten selbst geschrieben? Stefan Gemmel: Nee, nee, das waren alles Bücher, die du so kaufen kannst, aber sie hat überlegt: Der Stefan der rennt gerne, der klettert gerne. Da könnten doch Piratengeschichten passen, so. Da hat sie recht gehabt. Vivian: Haben Sie Kinder? Stefan Gemmel: Ich habe zwei Töchter. Franzi, ah, Franziska dauert viel zu lange, Franzi ist zwölf und Hannah ist schon siebzehn. Also schon alt. (lacht gemeinsam mit Frau Betzing) Wer hat noch `ne Frage? Tahim, du hast da auch ein Zettelchen. Tahim: Wie schaffen Sie es, dass Ihnen immer alle so gut zuhören? Stefan Gemmel: Ha, ha! Ja, ich war ja Nichtleser. Und das ist nicht gelogen, ich hab wirklich nicht gelesen. Und als ich dann die ersten Bücher herausgebracht habe, da kamen Schulen auf mich zu und fragten: Magst Du deine Bücher nicht mal vorstellen? Da hab ich mich gefragt, was hätte passieren müssen, dass mich jemand zum Lesen bringt? Und dann dachte ich, auf keinen Fall jemand, der jetzt da sitzt, mit einem Glas Wasser und einem Buch und liest und man sieht ihn kaum, so nicht. Ich hab gedacht, der hätte aufstehen müssen, ein bisschen was machen müssen und da dachte ich, dann mach ich das auch. Und deswegen springe und hüpfe ich da immer rum und die Leute sagen, es ist OK. Und mal einen Witz mittendrin, muss auch mal sein. Ich hab Glück, es kommt ganz gut an. Dilara: Welchen Eindruck haben Sie von unserer Schule? Stefan Gemmel lacht: Jaha, die kann ich gut beantworten. Ich hab euch doch so oft gelobt. Das war nicht gelogen. So `ne große Truppe, wie heute da saß, … (überlegt) 200 Leute? Frau Betzing und Frau Utess denken laut: Zwei Gruppen, je 250, insgesamt ca. 500 Kinder. Stefan Gemmel: Ihr habt echt gut zugehört. So eine große Gruppe. Da kam mal Unruhe auf, einige wollten noch mal Pipi machen und so, aber die haben sich auch zurückrufen lassen und haben sich ganz artig wieder hingesetzt. Keiner hat gemeckert, dass es nicht geht, ja. Ich fand das total stark und ich hab einen sehr, sehr, sehr guten Eindruck… Das komplette Interview mit Stefan Gemmel findet ihr in der EulenPost Ausgabe 18 17
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb Unsere AG Kiezreporter*innen unterwegs gibt es schon seit 2011. Wir treffen uns einmal in der Woche am Nachmittag. Ins Leben gerufen wurde sie durch die Schulstation. Mitmachen können alle Schülerinnen und Schüler der 3.-6. Klassen, die gerne schreiben. Bisher haben wir seit 2013 jedes Jahr eine Schülerzeitung herausgegeben. Wir berichten vom Schulalltag, von unserem Kiez, was uns Kindern so durch den Kopf geht und uns bewegt, erzählen von interessanten Menschen und Erlebnissen. Die erste Generation der Kiezreporter*innen hatte schon in der Vergangenheit einige spannende Interviews mit Politikerinnen und Politikern aus Reinickendorf Ost geführt und ihre Artikel in der Kiezzeitung EulenPost veröffentlicht. Mit der Teilnahme an dem Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2016 wollten wir Kiezreporter*innen von heute damit weitermachen. Deshalb haben wir das Thema ´Lokalpolitiker bei der Arbeit´ ausgesucht. Vor der Wahl am 16. September 2016 haben wir dann in den Straßen um unsere Schule die Wahlplakate von den Parteien fotografiert und uns überlegt, über welche Politikerin oder welchen Politiker wir gerne mehr erfahren wollen. Wir haben uns dazu entschieden, bei den Parteien mit den meisten Stimmen in unserem Wahlbezirk nachzufragen. Das waren die CDU, die SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und die AfD. Die Idee, uns eine eigene Emailadresse zuzulegen, fanden wir toll. Über unseren Kontakt: diekiezreporter@googlemail.com haben wir dann bei den verschiedenen Büros nachgefragt, ob wir Interviews für den Wettbewerb machen können und haben von allen ein ´Ja´ bekommen. Wir haben dann Termine mit der Unterstützung von Frau Breyer und Frau Kühn ausgemacht und sind zu den Bürgerbüros der Abgeordneten der CDU und Die Linke und ins Rathaus zum Bürgermeister gefahren. Zwei Politikerinnen von der SPD und Bündnis 90/ Die Grünen haben uns in der Schulstation besucht. Leider musste uns Herr Weiß von der AfD kurzfristig absagen, aber wir haben ihm unsere Fragen schriftlich gestellt. In der kurzen Zeit von September bis Anfang Dezember 2016 haben wir so viel erfahren und interessante Menschen kennengelernt. Wir haben allen Politiker*innen ungefähr die gleichen Fragen gestellt. Manchmal konnten wir unsere Artikel gleich nach den Interviews schreiben, manchmal erst in den Wochen darauf. Dabei haben uns unsere Notizen sehr geholfen, die wir bei allen Interviews gemacht haben. Die Interviews haben wir mit einem Diktiergerät aufgenommen, denn wir haben auch nach dem Wettbewerb die Informationen und Bilder verwendet, um über unser Projekt und die Begegnungen mit den Politiker*innen hier in der Kolumbus-News und in der EulenPost zu berichten. 18
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb Über einen Flyer sind wir erstmals auf den Wettbewerb aufmerksam geworden. Daran konnten Klassen oder Kurse an Grundschulen teilnehmen. Außerdem gab es Geldpreise und Reisen zu gewinnen. Ein Teil von uns wollte gern das Geld haben, damit wir uns ein oder zwei Tablets für die mobile Arbeit kaufen können, andere von uns träumten von der Reise nach Paris. Und weil wir unseren Träumen unbedingt folgen wollten, hatten wir bald das gemeinsames Ziel, beim Wettbewerb mitzumachen. Vorgeschlagen waren verschiedene Themen, von denen wir uns dann Lokalpolitiker bei der Arbeit aussuchten. Die Bezirkswahlen standen kurz bevor und wir hatten Lust darauf, Politiker*innen aus Reinickendorf kennen zu lernen. Zu aller erst machten wir einen Spaziergang im Büchsenweg und die gesamte Klemkestraße rauf und runter, um herauszufinden, wer bei uns im Kiez kandidiert. Wir haben die Wahlplakate der verschiedenen Parteien fotografiert. Spannend dabei war für uns auch, welche Partei die meisten Plakate aufgehängt hat. Das hat richtig Spaß gemacht. Bei schönstem Sonnenschein haben wir die unterschiedlichsten Wahlplakate entdeckt und dabei die Kandidaten für Reinickendorf kennengelernt. Die meisten Plakate waren von der CDU und der SPD, von Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen, die Partei Graue Panther war auch dabei. Von der AfD fanden wir ein Flugblatt auf dem Weg. 19
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb Jetzt überlegten wir, welche Politiker*innen wir gern näher kennenlernen würden und entschieden uns an alle Parteibüros zu schreiben, mit der Bitte, uns bei dem Wettbewerb zu unterstützen. Mit Hilfe von Frau Breyer, die unsere AG seit Anfang des Schuljahres begleitet, verfassten wir eine Interviewanfrage und richteten uns einen eigenen Email Account ein, um besser erreichbar zu sein. Wir waren sehr überrascht über die vielen positiven Rückmeldungen. Jetzt begann für uns der Interviewmarathon. Zu aller erst waren wir im Bürgerbüro von Herrn Burkard Dregger in der Emmentaler Straße. Wir hatten unsere Fragen im Gepäck, die uns persönlich interessierten, aber auch welche, die wir für den Wettbewerb brauchten. Wissen wollten wir, wie sieht so ein Alltag als Abgeordneter aus und welche Ziele und Pläne gibt es für die politische Arbeit. Da die CDU die Partei ist, die bei den Kommunalwahlen die meisten Stimmen in Reinickendorf erhalten hat, waren wir sehr gespannt auf die Antworten von Herrn Dregger, der den Bezirk Reinickendorf im Abgeordnetenhaus von Berlin vertritt. Kennengelernt hatten wir ihn bereits schon auf unserem Willkommensfest bei der Übergabe einer Spende für unsere Schule. Darüber berichtete unsere Schulleiterin Frau Betzing in der EulenPost. Einige Tage nach unserem Besuch bei Herrn Dregger sind wir in die Erich-Weinert Str. in den angrenzenden Bezirk Pankow gefahren, um uns mit Herrn Lederle von Die Linke zu treffen. Unsere Fragen hatten wir wieder mit dabei. Da wir herausfinden wollten, welche Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten es zwischen den verschiedenen Parteien gibt, blieben die Grundfragen an die einzelnen Politiker*innen immer gleich. Wir haben gefragt: Was macht man als Abgeordnete*r? Warum sind Sie Politiker*in geworden? Was sind Ihre Pläne und Ziele für Reinickendorf? Was war Ihr größter Erfolg als Politiker*in? Was machen Sie für Kinder und Jugendliche im Bezirk? Wie sieht ein normaler Tag als Politiker*in bei Ihnen aus? Was machen Sie für die Integration? Welchen Beruf wollten Sie gerne als Kind erlernen? Was unterscheidet Ihre Partei von anderen Parteien? Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß? Gibt es etwas, das Sie besonders gut können? Worüber ärgern Sie sich am meisten? Was essen Sie am liebsten? 20
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb Weitere Zusagen für persönliche Interviews hatten wir von Bettina König, Abgeordnete der SPD und vom Bezirksbürgermeister von Reinickendorf Frank Balzer, einem Vertreter der CDU; ebenso von Andrea Behnke, die Mitglied der Partei Bündnis 90/ Die Grünen und ehemalige Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses ist und von Thorsten Weiß, der ein Abgeordneter der AfD ist. Herrn Schulz von der Partei Graue Panther mussten wir auf einen Termin nach der Abgabe unseres Wettbewerbsbeitrages vertrösten. Ihn haben wir danach im Januar 2017 getroffen. Den geplanten Termin mit Frau König haben wir im Wettbewerbszeitraum einmal verschieben müssen, konnten sie jedoch schon vorab unseres Interviews hautnah im Schülerparlament kennenlernen. Unsere Schulleiterin, Frau Betzing hatte sie eingeladen, damit sich unsere Klassensprecher*innen einmal ein persönliches Bild von einer Politiker*in machen konnten. Frau König hat bei diesem Treffen von sich und ihrer Arbeit erzählt und anschließend die Fragen der Kinder beantwortet. Sehr intensiv wurde dabei auch über die unzumutbaren Verkehrssituation vor unserer Schule geredet und Frau König hat versprochen, unsere Anliegen weiterzugeben. Frau Behnke, die damals noch Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses und Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen besuchte uns an einem Nachmittag in der Schulstation. Wir fragten sie aus und sie antwortete uns in gemütlicher Runde. Sie interessierte sich für unser Schülerparlament an der Schule. Ihr persönlich liegt sehr am Herzen, mehr Kinder und Jugendliche in die politische Mitbestimmung und Mitentscheidung in Reinickendorf Ost einzubeziehen und sie möchte gern ein Jugendparlament im Bezirk aufbauen. 21
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb Auch Frau König von der SPD besuchte uns mit ihrem Team in der Schulstation und beantwortete unsere Fragen. Sie hat uns auch dazu eingeladen, das Abgeordnetenhaus zu besuchen. Darüber hatten wir uns sehr gefreut. Der Bürgermeister von Reinickendorf, Herr Balzer von der CDU, musste uns leider kurzfristig absagen, versprach aber, bei der nächsten freien Gelegenheit, uns an seinem Arbeitsplatz im Rathaus Reinickendorf zu empfangen. Nur einen Monat nach dem ursprünglichen Termin konnten wir ihn im Rathaus besuchen, was sehr spannend für uns war. Herr Weiß von der AfD hatte leider aufgrund seiner Verpflichtungen als Abgeordneter keine Zeit für ein persönliches Treffen, beantwortete jedoch die Fragen per Email, damit wir seinen Beitrag in unsere Wettbewerbsarbeit mit einfließen lassen konnten. Nach den Interviews verfassten wir die Artikel. Es . war wirklich schwer, so viele Informationen und Eindrücke zu verarbeiten und wiederzugeben. Erst im Laufe der Zeit merkten wir, wie umfangreich und arbeitsintensiv sich unser Vorhaben gestaltete. Denn mit Schreiben allein war es noch lange nicht getan; die Hauptarbeit stand uns noch bevor: Das Lapbook. Wir recherchierten, malten, bastelten, klebten, schnitten aus, falzten, steckten, … was das Zeug hielt. Der Abgabetermin des Lapbooks am 12.12.2016 rückte mit jedem Tag ein Stückchen näher und wir hatten alle Hände voll zu tun. 22
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Der Wettbewerb In dieser „heißen“ Wettbewerbsphase haben wir uns in jeder freien Minute getroffen. Wir mussten unser Ziel unbedingt schaffen, denn sonst wäre ja alles umsonst gewesen. Zugegeben, umsonst war unsere Arbeit auf keinen Fall. Wir hatten interessante Menschen kennengelernt und neue Verabredungen getroffen. Wir haben viele Dinge aus der Politik erfahren und darüber unsere Artikel geschrieben. Unsere Interviews und Fotos haben wir zwischendurch an die EulenPost geschickt und präsentieren sie euch hier in der ´Kolumbus-News´. Wir wissen jetzt, wieviel Arbeit in so einem Wettbewerb steckt. Und wir finden, unsere Schule kann stolz auf uns sein. Wir haben wieder Neues gelernt für unsere zukünftige Arbeit als Reporter*innen und sind nach wie vor neugierig, interessiert und motiviert, immer mehr wissen zu wollen. Und ganz toll war es, dass so viele Politiker*innen bereit waren, uns zu unterstützen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle! So haben wir es dann auch mit großem Einsatz geschafft! Am 9. Dezember 2016 haben wir unser Lapbook auf die Reise in die Bundeszentrale für politische Bildung nach Bonn geschickt. Als Dankeschön haben wir noch schnell vor Weihnachten ein kleines Video gemacht, in dem wir unser Lapbook vorgestellt haben. Das Video könnt ihr euch unter https://www.youtube.com/watch?v=8-jQRoxtF2k anschauen! Viel Spaß dabei! Auf den nächsten Seiten findet ihr die gekürzten Zusammenfassungen der einzelnen Interviews und kurze Artikel dazu. Die vollständigen Beiträge findet ihr in den Ausgaben 19 bis 21 der EulenPost. 23
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Burkard Dregger/ Am 02.11.2016 durften die Kiezreporter und - reporterinnen, ausgerüstet mit Block und Bleistift, Herrn Burkard Dregger in seinem Bürgerbüro in der Emmentaler Straße 92 in Berlin-Reinickendorf besuchen. Dabei stand er uns Rede und Antwort. Herr Dregger vertritt Reinickendorf-Ost im Berliner Abgeordnetenhaus in der Niederkirchnerstraße; dort werden Fragen besprochen, z.B. wieviel Geld für Schulen, Polizei etc. ausgegeben werden soll oder wie man Menschen unterstützen kann, denen es weniger gut geht. Für diese Fragen sucht man dort nach Lösungen. Ein Abgeordneter wird für 5 Jahre gewählt und Herr Dregger ist einer von 160 Abgeordneten in Berlin. Seit Januar 2014 hat er ein Büro in der Emmentaler Straße 92. Bei seiner politischen Arbeit wird der Abgeordnete von zwei Mitarbeiterinnen unterstützt. Herr Dregger ist Politiker geworden, weil er seinem Land etwas zurückgeben möchte. Ihm ist es wichtig, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden und dass man sich beteiligt; er strebt Idealen nach. Seine und die Kinder anderer sollen in diesem Land eine gute Zukunft haben. Herr Dreggers Vater war auch politisch aktiv. Er hieß Alfred Dregger und war ebenfalls Politiker der CDU. Von 1956 bis 1970 war er Oberbürgermeister von Fulda und von 1982 bis 1991 war er Vorsitzender der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion. Als in Berlin die Mauer fiel, war sein Vater bei der Wiedervereinigung beteiligt. Alfred Dregger hat seinem Sohn viel davon erzählt. Sein Vater ist ihm ein Vorbild und daher ist er vor 25 Jahren auch in die CDU eingetreten. Laut Herrn Dregger hat die CDU Deutschland nach dem 2. Weltkrieg geprägt. Als Abgeordneter kümmert sich Herr Dregger um die Menschen im Kiez. Ihm ist es ein Anliegen, nah an den Menschen dran zu sein und sie in ihren Belangen unterstützen zu können. Herr Dregger hat sich unter anderem für den Bau einer neuen Schule im Kiez eingesetzt, die in den nächsten Jahren gebaut werden soll. Er nimmt Bürgeranliegen an, wie Fragen von Mietern, die sich über zu hohe Mietpreise beklagen. In diesem Zusammenhang ist Herr Dregger der Meinung, dass in Berlin mehr gebaut werden muss, denn jedes Jahr ziehen 40000 Menschen nach Berlin. Darüber hinaus achtet er darauf, dass die soziale Infrastruktur erhalten bleibt, wie das Haus am See oder der Fuchsbau. Dafür kämpft er um Geld. Im Zusammenhang von Integration ist es Herrn Dregger wichtig, dass Menschen, die dauerhaft in Berlin leben, sich nicht gegenseitig ablehnen. Die unterschiedlichen Menschen sollen sich zusammengehörig fühlen. Jeder soll Berufs- und Aufstiegschancen haben. Herr Dregger hat den Interreligiösen Dialog eingeführt. Dabei treffen sich die christliche, muslimische und hinduistische Gemeinde alle drei Monate, um sich besser kennen zu lernen. Diese Treffen sollen helfen, Ängste zu überwinden und dass man Gemeinsamkeiten feststellen kann. Die Menschen können dadurch enger zusammenwachsen und es können Freundschaften entstehen. Herr Dregger hat uns Kiezreporter*innen zum Interreligiösen Dialog eingeladen, den wir am 28.06.2017 in der Koca Sinan Moschee besucht haben. Darüber berichten wir in der Rubrik ´Kultur´ in dieser Ausgabe der ´Kolumbus-News´. 24
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Burkard Dregger/ In Reinickendorf-Ost leben viele Menschen unterschiedlicher Kulturen. Vor allem im Bereich Integration hätte Reinickendorf-Ost eine Vorbildfunktion, wie Herr Dregger meint. Der Abgeordnete kümmert sich gern um Flüchtlinge, denn es sei notwendig und eine Pflicht, sich um sie zu kümmern. Gerade die Willkommensklassen in den Schulen sind wichtig, damit sich die Flüchtlinge angenommen fühlen. Die Kiezreporter*innen danken Herrn Dregger für das Interview. 7. Frage : Waren Ihre Eltern auch Politiker ? Fragen und Fakten von Dilay Antwort : Ja, mein Vater war auch ein Politiker . 8. Frage : Warum wollten Sie in die CDU? 1. Frage: Was machen Sie für Kinder und Antwort : Weil mein Vater auch in der CDU war. Ich Jugendliche im Bezirk ? wollte in seine Fußstapfen treten. Antwort von Herrn Dregger : Ich will 9. Frage : Welchen anderen Ländern oder Kindern helfen. Es sollen mehr Schulen Städten würden Sie gerne helfen ? gebaut werden. Antwort : Ich würde gerne allen Ländern oder 2. Frage : Worüber ärgern Sie sich am Städten helfen; sehr gerne Afrika. meisten ? 10. Frage : Kümmern Sie sich nur um Grundschulen Antwort : Es ärgert mich, dass manche oder auch um Oberschulen ? Menschen die Flüchtlinge nicht wollen. Antwort: Ich helfe Grundschulen und Oberschulen. Und es gibt in Berlin zu wenig Häuser, 11. Frage : Was arbeiten Sie noch? weil jedes Jahr 40.000 neue Menschen nach Antwort : Ich bin auch Rechtsanwalt. Berlin kommen. Deswegen möchte er mehr Fakten über Herr Dregger : Er ist ein fröhlich Mensch. Häuser bauen. Er kümmert sich gerne um seinen Bezirk. Er ist 3. Frage : Macht Ihnen die Arbeit Spaß ? seit 7 Jahren politisch aktiv. Am 18.09.2016 haben Antwort : Es macht mir großen Spaß. viele für die CDU gestimmt. Und jeder mag 4. Frage: Welchen Beruf wollten Sie gerne Herrn Dregger und er mag die Menschen! als Kind erlernen? Steckbrief Antwort : Ich wollte Soldat werden. Geburt: 7. Juni.1964 in Fulda 5. Frage: Kommen Sie mit anderen Sternzeichen: Zwilling Politikern klar ? Hobby: das Arbeiten als Politiker; er unternimmt Antwort : Ich komme sehr gut mit anderen gerne was mit der Familie Politikern klar. Alle sind füreinander da. Lieblingsgericht: Alles 6. Frage : Kümmern Sie sich gerne um Alter: 52 Jahre Flüchtlinge ? Haar Farbe: Grau mit Schwarz Antwort : Ich mache das sehr gerne. und er ist Rechtshänder. 25
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Burkard Dregger/ Interview mit Herrn Dregger Wir haben Herrn Dregger interviewt und er hat gesagt, dass sein Vater auch schon Politiker war und er dadurch sozusagen inspiriert wurde. Herr Dregger hat bei der Aktion „Berlin soll schöner werden“ mitgeholfen. Er lässt auch gerade eine neue Schule bauen; also er hat das so beantragt. Herr Dreggers Ziel ist es auch, dass die Mieten niedriger werden. Interview mit Burkard Dregger Lukas Herr Dregger ist ein Abgeordneter der CDU. Er vertritt Reinickendorf-Ost im Abgeordnetenhaus. Dort werden Fragen besprochen, z.B. wie viel Geld man für Schulen oder die Polizei ausgeben soll. Oder wie man Menschen mit wenig Geld unterstützen kann. Ein Abgeordneter wird für 5 Jahre gewählt. Herr Dregger ist auch Rechtsanwalt. Er ist Politiker, weil er möchte, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Herrn Dregger ist es wichtig, dass man sich aktiv beteiligt. Herr Dreggers Vater war auch bei der CDU. Er war Bundestagsabgeordneter und er war an der Wiedervereinigung beteiligt. Herr Dreggers Vater ist Herrn Dreggers Vorbild. Herr Dregger ist vor 25 Jahren in die CDU eingetreten. Seit sieben Jahren ist Herr Dregger politisch aktiv. Die Büros von den Politikern sind immer irgendwo in der Stadt verteilt. Herr Dreggers Büro ist in der Emmentaler Straße 92. Tahim 26
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Felix Lederle/ Am 07.11.2016 haben die Kiezreporter Lukas und Tahim Herrn Felix Lederle im Bürgerbüro der LINKEN in der Erich-Weinert-Str. 6 in Berlin - Prenzlauer Berg besucht. Dort konnten Sie ihm viele Fragen stellen, die Herr Lederle freundlicherweise alle beantwortet hat. Seit 2006 arbeitet Herr Lederle als wissenschaftlicher Mitarbeiter mehrerer Abgeordneter der Partei Die LINKE. Darüber hinaus ist Herr Lederle Bezirksvorsitzender der LINKEN und Vorsitzender der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Im Büro in der Erich- Weinert Straße gibt es feste Öffnungszeiten. Dort haben er und seine Kolleginnen und Kollegen ein offenes Ohr für die Menschen und ihre Anliegen. Herr Lederle kann aber auch von zu Hause aus arbeiten. Als Abgeordneter nimmt er Einladungen an und geht zu Veranstaltungen in Schulen oder zu Mieterinitiativen. Neben der politischen Arbeit übt er auch ehrenamtliche Tätigkeiten aus; er betreibt Flüchtlingshilfe und unterstützt Familien. Er organisiert auch Rechtsberatungen, wenn man beispielsweise Probleme mit dem Jobcenter oder seinem Vermieter hat. DIE LINKE setzt sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. Herr Lederle bedauert, dass dieses Anliegen in Reinickendorf zu sehr vernachlässigt wurde, denn dort leben zu viele Kinder in Armut. Diese Kinder haben dadurch erhebliche Nachteile, was beispielsweise ihren Gesundheitszustand betrifft. Der Gesundheitszustand von Kindern aus reicheren Familien, wie in Reinickendorf-Nord, ist besser. Das findet Herr Lederle ungerecht. Im Märkischen Viertel ist die drittgrößte Armut von Kindern in ganz Berlin zu verzeichnen. Herr Lederle setzt sich dafür ein, dass ärmere Menschen nicht benachteiligt sein sollen. Vor allem die Schulen sollen gestärkt werden, in denen Kinder aus schwächeren Familien lernen. Ebenso kritisiert der Abgeordnete, dass die Mieten für Wohnungen immer teurer werden. DIE LINKE engagiert sich daher für den Mieterschutz. Ebenso soll es mehr Milieuschutzgebiete geben. Herr Lederle ist der Meinung, dass sich die CDU zu wenig für den Mieterschutz einsetzt. Sie würde zu sehr das Privateigentum schützen. Herr Lederle findet es jedoch wichtig, dass mehr die Mieter geschützt werden sollten. Die CDU und DIE LINKE haben in dieser Angelegenheit unterschiedliche Positionen. Herr Lederle erklärte, dass es Wohnungen im öffentlichen Besitz gibt, worauf die Politiker Einfluss nehmen könnten. Diese Wohnungen sollten frei gehalten werden für Menschen mit niedrigem Einkommen. Ebenso ist es der LINKEN wichtig, dass es im Bezirk eine kulturelle und soziale Vielfalt gibt. Dafür kämpft Herr Lederle auf Bezirksebene. DIE LINKE setzt sich stark für die Integration der Flüchtlinge ein. Laut der LINKEN ist es wichtig, Flüchtlinge nicht an einem Ort zu sammeln. DIE LINKE macht sich für eine dezentrale Unterbringung stark, damit die Einheimischen in besseren Kontakt mit den Flüchtlingen treten können. 27
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Felix Lederle/ Es ist wichtig, dass Begegnungen zwischen ihnen stattfinden können, damit die Menschen erkennen, dass Ängste unbegründet sind. Auch in der Schule und beim Sport kann gegenseitige Integration stattfinden. Herr Lederle erzählte uns auch, dass er sich bereits als junger Mensch an Friedensdemonstrationen beteiligte. 1999 war Herr Lederle sehr enttäuscht von der Rot- Grünen Bundesregierung und von der Einführung und Durchführung von Hartz IV. Das war für ihn der Anlass, selbst politisch aktiv zu werden. Der Billiglohnarbeitsmarkt sei schlecht, denn die Leute würden zu wenig Geld bei schlechten Arbeitsbedingungen bekommen; die Armut nimmt immer mehr zu. Der Abgeordnete setzt sich dafür ein, dies zu ändern. Herr Lederle sagte uns, dass er sich politisch engagiert, weil er etwas gegen die schlechten Dinge tun möchte. Ihm macht seine Arbeit Spaß, denn er hat das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Die Kiezreporter*innen danken Herrn Lederle für das Interview. 28
KOLUMBUS - NEWS POLITIK Interview mit Andrea Behnke/ Am 23.11.2016 besuchte uns Frau Andrea Behnke in der Schulstation, um uns verschiedene Fragen über ihre Person und ihre politische Arbeit in der Partei Bündnis 90/ Die Grünen zu beantworten. Frau Behnke ist Fraktionsmitglied und jugendpolitische Sprecherin der Partei Bündnis 90/ Die Grünen. Darüber hinaus leitete sie den Jugendhilfeausschuss. Sie stellte die Tagesordnungspunkte zusammen, moderierte die Sitzung und sorgte für einen harmonischen Ablauf. Ende 2010 ist sie in die Partei eingetreten und seit Mai 2012 ist sie in der Bezirksverordnetenversammlung tätig. Frau Behnke ist der Partei Bündnis 90/ Die Grünen beigetreten, da sie sich besonders für einen besseren Umgang mit der Umwelt einsetzt und dafür, dass viele unterschiedliche Kulturen miteinander zusammen leben können. Die Partei Bündnis 90/ Die Grünen achtet darauf, dass bereits Kinder und Jugendliche einen Raum haben, in dem sie Demokratie leben können. Den Grünen ist die Meinung der Kinder wichtig, denn sie sind die Generation von morgen. Die Politikerin vertritt die Meinung, dass Schulen renoviert sein sollen. Ebenso soll jeder Bezirk ein Jugendparlament haben. Es ist eines ihrer Ziele, dass es in Reinickendorf ein Jugendparlament gibt. Ebenso engagiert sie sich dafür, dass bestehende Jugendeinrichtungen erhalten bleiben und auch zusätzliche dazukommen. Frau Behnke setzt sich auch für ein Jugendbüro im Bezirk ein. Ebenso soll jede*r – egal woher sie oder er kommt - eine gute Schulbildung, Ausbildung und Arbeit erhalten können. Ihr ist es auch wichtig, dass Jugendliche Wohnraum zur Verfügung gestellt bekommen. Frau Behnke freut sich über ein Qualifizierungstraining für Jugendliche, um im Vorstellungsgespräch erfolgreich zum Abschluss eines Mietvertrages zu kommen. Ein Wohnführerschein wurde eingeführt für alle Jugendlichen und junge Erwachsene, ins besondere für diejenigen, die bisher stationär untergebracht waren. Freie Träger bieten Kurse für Jugendliche an, damit sie lernen, wie man eine Wohnung bekommt und was man haben und wissen muss, wenn man schließlich eine Wohnung hat. Frau Behnke stellt fest, dass es derzeit nicht genügend Spielplätze in Reinickendorf gibt. Sie achtet darauf, dass es mehr werden. Sie kritisiert auch, dass es nicht genügend Spielplatzangebote für behinderte Kinder in Reinickendorf gibt. Sie setzt sich daher dafür ein, dass Spielplätze behindertengerecht werden. Frau Behnke geht mit der Behindertenbeauftragten, die selbst blind ist, auf Spielplätze, um zu schauen, wie sie den Spielplatz begeht. Des Weiteren engagiert sich Frau Behnke dafür, dass auch Schulen behindertengerecht ausgestattet sind. 29
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