Vagus Nerv Praxisbuch - Wie Sie Ihren Selbstheilungsnerv aktivieren, Depressionen überwinden und Schmerzen lindern können
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Vagus Nerv Praxisbuch. Wie Sie Ihren Selbstheilungsnerv aktivieren, Depressionen überwinden und Schmerzen lindern können Inkl. einfache und effektive Vagusnerv Übungen und Meditationen. Anne Schmidt
Inhalt: Vorwort ..................................................................................................................................4 Was ist der Vagus Nerv im Allgemeinen? ................................................................................5 Aufgaben des Vagus Nervs ...................................................................................................10 Symptome, wenn etwas mit dem Vagus Nerv nicht stimmt: .................................................12 Medizinische Aspekte des Vagus Nerves ...............................................................................17 Alternativmedizinische Aspekte des Vagus Nervs .................................................................20 Der vagale Tonus ..................................................................................................................22 Die Selbstheilungskraft des Vagus Nervs ...............................................................................26 Das Faszientraining ...............................................................................................................30 Warum ist der Vagus Nerv so wichtig für uns? ......................................................................31 Warum wird der Vagus Nerv oft mit Depressionen in Verbindung gebracht? .......................33 Was hat der Vagus Nerv mit einer Depression zu tun?..........................................................35 Welche Bedeutung kann der Vagus Nerv in einer Schwangerschaft haben? .........................36 Praxis Tipps: Praktische Themen zur Vagus Nerv Stimulation................................................38 Was hat Intermittiertes Fasten mit dem Vagus Nerv zu tun? ................................................40 Besser schlafen mit einem entspannten Vagus Nerv .............................................................45 Was sind Vagus Nerv Stimulationen? ....................................................................................47 Die Akupunkturmöglichkeit ...............................................................................................48 Massagen..........................................................................................................................52 Das Umfeld .......................................................................................................................55 Zink ...................................................................................................................................57 Omega 3 Fettsäuren Einnahme .........................................................................................61 Was haben Omega 3 Fettsäuren mit unserem Vagus Nerv zu tun?....................................64
Was hat der Vagus Nerv mit Yoga und Tai-Chi zu tun? ..........................................................65 Was ist eigentlich im Detail unter Yoga zu verstehen? ......................................................65 Was bewirkt Yoga in unserem Körper genau? ...................................................................66 In wie weit hat Tai-Chi etwas mit unserem Vagus Nerv zu tun? .........................................68 Die Vagus Nerv Aktivierungsübungen ...................................................................................71 Übung 1: Die Tönungsübung - geeignet vor dem Schlafen gehen ......................................72 Übung 2: Die Drückübung -geeignet tagsüber ...................................................................74 Vagus-Meditationsübungen..................................................................................................76 Die Augen-Meditationsübung: ..........................................................................................78 Die Atem-Meditationsübung: ............................................................................................80 Die Mantra-Meditationsübung: .........................................................................................82 Schlusswort ..........................................................................................................................88
Vorwort Vielen Dank, dass du dich für den Kauf dieses Buches entschieden hast. In diesem Buch erfährst du spannende Informationen rund um das Thema: „Der Vagus Nerv“. Was ist der Vagus Nerv und warum ist er für so viele Probleme verantwortlich? Was für selbstheilende Kräfte besitzt der Vagus Nerv und was kannst du aktiv tun, um eine Vagus Nerv Stimulation in Gang zu setzten? Auf all diese Fragen, und noch auf einige mehr, findest du Antworten in diesem Buch. Als Erstes erhältst du eine Vielzahl an nützlichen Informationen über den Vagus Nerv und dessen Auswirkungen auf unseren Körper, und anschließend erfolgt der Praxisteil, in dem dir einige Übungen und Tipps vorgestellt werden, damit du deinen Vagus Nerv stimulieren kannst.
Was ist der Vagus Nerv im Allgemeinen? Um zu entdecken, wo sich unser Vagus Nerv überhaupt befindet, schauen wir uns als Erstes im Groben unser Nervensystem an. Unser Nervensystem setzt sich zusammen, aus zwei großen Bereichen. Und zwar einmal aus unserem zentralen Nervensystem (Abkürzung: ZNS) und aus unserem peripheren Nervensystem (Abkürzung: PNS). Unser zentrales Nervensystem, beinhaltet sowohl unser Gehirn als auch unser Rückenmark. Unser peripheres Nervensystem unterteilt sich noch mal in zwei weitere Bereiche. Und zwar in: • unser somatisches Nervensystem. • unser vegetatives Nervensystem. In dem Fall des Vagus Nervs schauen wir uns den Bereich des vegetativen Nervensystems genauer an. Unser vegetatives Nervensystem, wird als unwillkürliches Nervensystem beschrieben. Hier erfolgt wieder eine Unterteilung der verschiedenen Bereiche: • Sympathikus • Parasympathikus • Darmnervensystem
Bedeutung Sympathikus: Unser Sympathikus wird als Teilbereich unseres vegetativen Nervensystems angesehen. Vor allem ist der Sympathikus für eine Reihe von wichtigen Körperfunktionen mit zuständig. Seine Hauptaufgabe liegt darin, unseren Körper zu deutlich erhöhten Leistungsbereitschaften zu bringen. Auch der Abbau von unseren Energiereserven wird dadurch veranlasst. Bedeutung Parasympathikus: Unser Parasympathikus ist ebenfalls ein Teil unseres vegetativen Nervensystems. Er dient als sogenannter „Gegenspieler“ zu unserem Sympathikus. Seine Hauptaufgaben setzen sich zusammen, aus der Aufgabe der Regeneration unseres Körpers und einem Energiereserveaufbau. Außerdem hat der Parasympathikus auch Auswirkungen auf unser Gleichgewicht. Denn unser inneres Gleichgewicht (Homöostase genannt), wird durch den Parasympathikus aktiv beeinflusst.
Bedeutung Darmnervensystem: Das Darmnervensystem hat viele Namen. Umgangssprachlich wird es meist das „Bauchgehirn“ genannt, aber auch namentliche Verwendungen, von Eingeweidenervensystem oder dem intramuralen Nervensystem haben ihre Berechtigung. Eine der gängigsten und allgemeinen Bezeichnung ist jedoch das enterische Nervensystem, das mit ENS abgekürzt wird. Unser „Bauchgehirn“ ist ein sehr komplexes Geflecht, das aus einer Vielzahl an Nervenzellen (sogenannten Neuronen) besteht. Dieses Geflecht ist fast an jeder Stelle unseres Magen-Darm- Traktes zu finden. Was die meisten Menschen nicht wissen ist die Tatsache, dass es in unserem „Bauchgehirn“ zwischen 4 - 5 mal mehr Nervenzellen gibt, als in unserem Rückenmark. Und in unserem Rückenmark sind mit ca. 100 Millionen Neuronen eine enorme Anzahl von Nervenzellen bereits vorhanden. Unser „Bauchgehirn“ arbeitet sehr eigenständig und wird daher auch öfter als „eigenständiges Nervensystem“ tituliert. Dieses befindet sich zwischen den Muskeln unseres Verdauungsapparates.
Es besteht zwar nur aus einer dünnen Schicht, hat aber enorm wichtige Aufgaben für unseren Körper. Vor allem liegen seine Aufgaben darin, die Steuerung unserer Verdauung zu übernehmen. Das „Bauchgehirn“ kann zwar völlig alleine arbeiten, aber damit es zur Harmonisierung im gesamten Organismus kommen kann, unterliegt es den Einflüssen von unserem Sympathikus und auch von unserem Parasympathikus. Unser Vagus Nerv ist einer der Haupthirnnerven und ist in der Lage mit dem parasympathischen System zu kommunizieren. Der Vagus Nerv gehört offiziell zu den Gehirnnerven, denn er ist der zehnte Gehirn Nerv und besitzt eine Vielzahl an Verästelungen und wird deshalb als sehr wichtiges Bindeglied von Körper und Geist angesehen. Der zehnte Gehirnnerv, der Vagus Nerv, kommt über den Hirnstamm, über den Hals, in den Brustkorb, von dort aus geht er zum Herzen und anschließend zur Bauchregion, wo er auch in den Verdauungsorganen mündet. Oft wird der Vagus Nerv als eine Art Kommunikationsweg angesehen. Denn dieser ist in der Lage, wichtige Informationen durch unseren gesamten Körper zu leiten. Diese Informationsquelle geht dann von unserem Gehirn aus, und gibt diese sowohl an das Herz als auch an den Bauch und an viele weitere Organe weiter.
Der Vagus Nerv ist unter anderem beispielsweise in der Lage, unseren Herzschlag zu verlangsamen. Er gilt als einer der größten Nerven unseres vegetativen Nervensystems, dessen Bereich sowohl für Regeneration als auch für Entspannung verantwortlich ist. Außerdem ist er ausschlaggebend im Verdauungssystem. Denn er ist für die Verdauungsenzyme zuständig und leitet die Nahrung, die wir zu uns genommen haben, in das Verdauungssystem weiter. Dadurch, dass der Vagus Nerv in den größten Teilen unseres Körpers vorkommt, wird dieser als echtes Allround-Talent angesehen. Sollte es beim Vagus Nerv zu Problemen kommen, kann dies gravierende Folgen für unseren gesamten Organismus haben.
Aufgaben des Vagus Nervs Da es sich, wie bereits beschrieben, beim Vagus Nerv, um ein echtes Allround- Talent handelt, sind seine Aufgaben ebenfalls sehr vielfältig. Je nach dem, in welchem Bereich des Körpers er zuständig ist, ändern sich auch seine Aufgaben. Der Vagus Nerv gehört zum parasympathischen Nervensystem und somit zu einem unglaublichen Netzwerk in unserem Körper. Fangen wir mit den Aufgaben ganz oben in unserem Körper an. Sowohl der Kopf als auch der Halsbereich, ist vom Vagus Nerv abhängig. Denn der Vagus Nerv ist hier für eine Vielzahl an Aufgaben zuständig. Beispielsweise für den Kehlkopf, für die Stimmritze, für einen Teil der Geschmacksempfindung, wie auch für einen bestimmten Bereich der Hirnhaut und des Gehörganges. Durch die Aktivierung der Muskulatur im Kehlkopf, in der Stimmritze und im Rachen, sind wir Dank des Vagus Nervs erst so richtig in der Lage zu sprechen und zu schlucken. Deshalb ist eine einwandfreie Funktion notwendig. Gehen wir nun in unserem Körper einen Abschnitt tiefer. Nun befinden wir uns in etwa auf Brusthöhe. In unserem Brustkorb hat der Vagus Nerv in erster Linie eine entspannende Wirkung, sowohl auf unser Herz als auch auf unsere Lungen. Deshalb kann er den Herzschlag, also unsern Puls, verlangsamen.
Doch warum kann der Vagus Nerv nicht auch unseren Blutdruck senken? Diese Antwort ist ganz einfach, unser Vagus Nerv ist nur für den Vorhof unseres Herzens zuständig. Daher kann er sich zwar positiv auf unseren Herzschlag, aber nicht auf unseren Blutdruck auswirken. Noch eine ganz besondere Aufgabe, die der Vagus Nerv hat, befindet sich in unserem Verdauungssystem. Denn sowohl unsere Speiseröhre, als auch unser Magen, unsere Leber, unsere Bauchspeicheldrüse, unsere Gallenblase, als auch sowohl der Dünndarm wie auch Teile des Dickdarms, sind von einem tadellos funktionierenden Vagus Nerv abhängig. Auch wenn unsere Nieren nicht zum Verdauungssystem gehören, ist der Vagus Nerv trotzdem auch für diese zuständig. Eine besondere Aufgabe im Bauchbereich hat der Vagus Nerv außerdem auch noch, bezüglich der Freisetzung von Sekret der Organe und auch im Besonderen für die Darmbewegungen, die unser Essen von „A nach B“ transportieren. Der Vagus Nerv endet erst im sogenannten „Cannon-Böhm-Punkt“. Dieser Punkt liegt in einem mittleren Teil unseres Dickdarms. Die aller größte Aufgabe des Vagus Nervs ist es, auf seinem Weg von unserem Gehirn bis in den Dickdarm, sich in jedem Organ, für das er zuständig ist, zu verästeln, damit er dieses jeweils ausreichend versorgen kann.
Symptome, wenn etwas mit dem Vagus Nerv nicht stimmt: Wenn der Vagus Nerv nicht mehr einwandfrei funktioniert, kann er seiner Arbeit auch nicht mehr richtig nachgehen. Ursachen hierfür könnten beispielsweise Vagus Nerv-Entzündungen oder Vagus Nerv-Einklemmungen sein. Vagus Nerv-Entzündung: Der Vagus Nerv kann sich entzünden und somit für eine Reihe an Schmerzen zuständig sein. Neben Schmerzen kann eine Vagus Nerv-Entzündung auch für Funktionsverluste verantwortlich sein. Besonders anfällig ist hier der obere Kehlkopfnerv. Dies hat meist Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Husten zur Folge. Vagus Nerv-Einklemmung: Der Vagus Nerv kann eingeklemmt werden, bei zu starker Rotation des Halses oder bei einer dauerhaften Fehlstellung. Dann kann es hierdurch zu einer Einschränkung der Leitungsbahn kommen. Dies wird Vagus-Kompressions- syndrom genannt. Bevor wir uns nun die Symptome, die der Vagus Nerv, hervorrufen kann anschauen, werfen wir erst mal einen Blick auf die Aufgaben unseres Vagus Nervs und dann im jeweiligen Abschnitt die Folgen an.
Wenn der Vagus Nerv nicht mehr einwandfrei funktioniert, kann er seiner Arbeit auch nicht mehr richtig nachgehen. Ursachen hierfür könnten beispielsweise Vagus Nerv-Entzündungen oder Vagus Nerv-Einklemmungen sein, wie bereits oben beschrieben. Unser Vagus Nerv ist für unseren Herzrhythmus mitverantwortlich und ist daher auch in der Lage, unseren Puls zu verlangsamen. Die Folge: Wenn der Vagus Nerv nicht mehr reibungslos funktioniert, kann es also zu Unregelmäßigkeiten des Herzrhythmus kommen. Dies kann eine sogenannte Tachykardie zur Folge haben. Bei einer Tachykardie schlägt dein Herz zu schnell. Außerdem ist der Vagus Nerv in unserem Körper auch für die Schweiß- regulierung verantwortlich. Die Folge: Wenn der Vagus Nerv nur noch eingeschränkt funktioniert, kann es zu Problemen in der Schweißregulierung kommen. Oft bedeutet dies meistens, eine übermäßige Schweißproduktion. Zusätzlich ist der Vagus Nerv auch für die Regulierung unserer Stimmung mitverantwortlich. Die Folge: Sollte der Vagus Nerv nicht mehr reibungslos funktionieren, kann es vermehrt zu starken Stimmungsschwankungen bei dem Betroffenen kommen. Außerdem ist hier auch oft eine Schlafstörung die Folge. Auch die Stimulation unserer Magensäure ist eines der Aufgaben unseres Vagus Nervs. Die Folge: Kann der Vagus Nerv nicht vernünftig arbeiten, kann es zu einem Ungleichgewicht der Magensäure kommen. Dies kann Übelkeit und eine Magenübersäuerung zur Folge haben und unter anderem auch Schäden des Magens mit sich ziehen.
Das Hungergefühl ist eine weitere wichtige Aufgabe des Vagus Nervs. Denn dieser ist in der Lage das Hungergefühl zu regulieren. Die Folge: Wenn der Vagus Nerv nur noch eingeschränkt arbeitet, kann es zu enormen Problemen beim Hungergefühl kommen, da dieses Gefühl nicht mehr vernünftig reguliert werden kann. Bei der Verdauungsphase ist der Vagus Nerv außerdem noch zuständig für die Kontrolle bei unseren Darmbewegungen. Die Folge: Sollte der Vagus Nerv hier nicht seiner Aufgabe nachkommen können, kann es zu starkem und scheinbar grundlosen Durchfall, sowie zu chronischen Verstopfungen kommen. Zusätzlich kann der Vagus Nerv noch eine Reihe mehr an Problemen in unserem Körper hervorrufen. Der Vagus Nerv kann beispielsweise auch Schilddrüsenprobleme hervorrufen, die meist mit einem Kloßgefühl im Halsbereich und Schluckbeschwerden einhergehen. Auch Kopfschmerzen, Nackenschmerzen (einhergehend mit Nackensteife) und Schwindel können Anzeichen dafür sein, dass mit dem Vagus Nerv etwas nicht stimmt. Auch meist einseitige Taubheitsproblematiken oder Kribbelgefühle im Kopfhaut-Bereich sind meist Zeichen eines nicht richtig funktionierenden Vagus Nervs. Ebenfalls können Gesichtsrötungen und sehr kalte Hände, wie auch Füße, bereits ein Anzeichen darstellen. Ein weiteres und schwerwiegendes Problem, das bei einer nicht Funktionalität eines Vagus Nervs auftreten kann, ist die sogenannte Menière Krankheit.
Die Menière Erkrankung beschreibt vor allem einen Zusammenschluss von Symptomen und gilt als eine Innenohrerkrankung. Diese Krankheit zeichnet sich vor allem durch plötzliches Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, wie auch Schwindel, aus. Oft werden besonders die plötzlichen Schwindelattacken, die teilweise länger als 20 Minuten andauern, als sehr unangenehm empfunden. Die kompletten Ursachen des Morbus Menière sind noch weitestgehend unbekannt, jedoch tritt diese Erkrankung nachweislich bei einigen Patienten auf, bei denen der Vagus Nerv nicht optimal funktioniert. Außerdem ist zu viel Stress, ein erhöhter Alkoholkonsum, wie auch eine vermehrte Nikotinaufnahme ausschlaggebend. Epilepsie: Auch ein Epilepsie Anfall, kann von einem nicht funktionierenden Vagus Nerv begünstigt werden. Meist wird hierbei der linke Vagus Nerv zu stark vom Atlas (erster Halswirbel) gequetscht. Als schulmedizinische Therapieform wird bei besonders schweren Fällen, der linke Vagus Nerv operativ durchtrennt oder es erfolgt ein Implantat, eines Puls Generators, der stimulierend auf diesen Nerv wirken soll. Für Epilepsie Anfälle, ist nicht nur der Vagus Nerv verantwortlich, jedoch durch die Häufigkeit, dass meist bei Epilepsie Anfällen der linke Vagus Nerv gequetscht ist, gilt eine Beteiligung des Vagus Nervs an einem Epilepsie Anfall als wahrscheinlich.
Vagus Nerv Problematiken kommen oft einher, mit einer Atlasfehlstellung. Bei einer Atlasfehlstellung kommt es oft zu einer Art Nervenkompression, die eine Vielzahl an unterschiedlichen Problematiken hervorrufen kann. Unter anderem sogar bis hin zu kompletten Ausfällen von einzelnen Nervenfunktionen. Stell dir vor, dass das Kabel deines Toasters mit einer Zange zusammen gequetscht wird. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Toaster, währenddessen seine Kabel gequetscht werden, nicht mehr funktioniert, sehr groß. Ähnlich sieht es auch in unserem Körper aus. Insofern Nerven zusammen gequetscht werden, können die so wichtigen elektrischen Impulse nicht mehr ungehindert durch unser Nervensystem gelangen. Sie werden demnach geschwächt oder stark gestört. Es kann jedoch auch zu einem totalen Versagen kommen. Und obwohl durch eine Atlasfehlstellung, mehrere Nerven betroffen sind, trifft es den Vagus Nerv besonders. Und das besondere Problem beim Vagus Nerv ist, dass er für eine Vielzahl an Vorgängen und Organen in unserem Körper zuständig ist. Dementsprechend kann er natürlich auch für eine Vielzahl an Problemen beteiligt sein. Umso stärker der Vagus Nerv gequetscht ist, beispielsweise durch eine Atlasfehlstellung, umso ausgeprägter fallen die Symptome natürlich ins Gewicht.
Medizinische Aspekte des Vagus Nervs Der Vagus Nerv wird auch als „Nervus Vagus“ bezeichnet und gilt als 10. Hirn Nerv. Das Wort „Vagus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „wandern“. Und tatsächlich startet der Vagus Nerv am Kopfbereich und gelangt dann in viele Bereiche unseres Körpers und mündet in kleineren Verästelungen. Und er „wandert“ quasi durch unseren Körper bis hin in unterschiedliche Organe. Unser Vagus Nerv spielt außerdem die Hauptrolle in unserem parasympathischen Nervensystem. Der Vagus Nerv verfügt unter anderem auch über die so wichtige Funktion, Informationen sowohl an unser Gehirn weiter zu leiten (Afferenz), als auch über die sogenannte (Efferenz), Informationen von unserem Gehirn in unseren Körper zu leiten. Somit hat er direkten Einfluss, auf Regeneration, Erholung und auch Ruhe. Die besondere Funktion ist außerdem, dass er Nachrichten transportieren und weiterleiten kann. Diese Informationen werden von peripheren Organen direkt in das Gehirn geleitet. Der Vagus Nerv wird aufgrund dieser Eigenschaft quasi als „Spion“ betrachtet. Er kontrolliert und schaut nach dem Rechten, um im Notfall bei beispielsweise defekten oder ausbleibenden Körperfunktionen, schnell reagieren zu können und um Gegenmaßnahmen schnell und auf dem direkten Wege in Gang setzen zu können.
Wenn es in unserem Körper irgendwo zu Entzündungen kommt, entsteht immer etwas Negatives für unseren Organismus. Hierbei werden gesunde Zellen meist umgewandelt und werden ebenfalls über den Vagus Nerv ins Gehirn transportiert. Im Gehirn wird dann unter anderem Acetylcholin gebildet, damit unsere Entzündung bekämpft werden kann. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Vagus Nerv für unseren Körper eine der wichtigsten Kommunikationsschienen ist. Dieser Kommunikationsweg ist besonders wichtig, um uns gesund zu halten und Störungen zu beheben. Die Aufgabe ist es, sowohl Krebszellen als auch Entzündungszellen die sich in unserem Organismus befinden, so zu kontrollieren, dass sie uns nicht schaden können. Es gab damals Menschen, die aufgrund von erhöhter Magensäure unter Magenschmerzen und anderweitigen Magenproblem enorm gelitten haben. Bei diesen Patienten wurde der Vagus Nerv durchtrennt, da dieser unter anderem für die Produktion unserer Magensäure mit verantwortlich ist. Jedoch erfolgte nach der Operation und der Durchtrennung des Vagus Nervs oft eine Tumorerkrankung. Dies hatte im Umkehrschluss die Folge, dass sobald der Parasympathikus nicht mehr funktioniert, wir den Krebszellen in unserem Körper ausgeliefert sind. Doch nicht nur im Falle einer Krebserkrankung, sondern eben auch im Falle von Entzündungen spielt der Vagus Nerv eine wichtige Rolle. Denn auch beispielsweise bei einer rheumatischen Arthritis, liegt oft ein geschwächter Tonus vor.
Unter anderem ist der Vagus Nerv auch dafür zuständig, unser Immunsystem runter zu fahren, damit die Proteinproduktion beendet wird, denn diese ist oft dafür zuständig, das die Entzündungen in unserem Körper in Gang gehalten werden. Insofern jedoch ein geschwächter Tonus vorliegt, ist unser Körper deutlich schlechter in der Lage, unsere Proteinproduktion zu beenden. Dies wiederum hat zur Folge, dass Entzündungen sich ausbreiten können. Auch wenn Forschungsergebnisse vor allem die Wichtigkeit des Vagus Nervs in Verbindung mit einer rheumatischen Arthritis Erkrankung erkennen, gilt es als sehr wahrscheinlich, dass auch andere chronische Entzündungserkrankungen hiervon betroffen beziehungsweise begünstigt sind.
Alternativmedizinische Aspekte des Vagus Nervs Alternativ medizinisch gesehen, wird der Vagus Nerv vor allem als etwas bezeichnet, dass tief in unserem Bewusstsein ebenfalls Arbeit verrichten kann. Der Vagus Nerv wird besonders in der Alternativ-Medizin als Chance gesehen, vorbeugend zu agieren, um uns gesund zu halten. Wobei der medizinische Aspekt sich eher auf die Diagnose und Therapie bei einer Vagus Nerv Erkrankung oder Einschränkung konzentriert. Dies ist der signifikante Unterschied. Da in der heutigen Zeit vor allem Stress die Haupt-Gesundheitsgefahr darstellt, die ihrerseits dann mit den allseits bekannten und sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ einhergehen, leiden dauerhaft stark gestresste Menschen viel öfter an Bluthochdruck, Rückenschmerzen, Herz- wie auch Gefäßkrankheiten und noch an vielem mehr. Hier präventiv einzuschreiten bevor es überhaupt, aufgrund von zu großem und dauerhaft anhaltenden Stresslevels, zu diesen Erkrankungen kommen kann, sollte unser aller Auftrag sein. Nicht umsonst „titeln“ unterschiedliche Zeitungen Schlagzeilen wie beispielsweise: „Stress ist die Pest der Neuzeit“, oder: „Die Volkskrankheit Stress“. Diese Schlagzeilen sagen vor allem eines aus: Es kann wirklich jeden treffen. Ein sehr stark gestresster Alltag, ist in vielen Familien zum Standard geworden. Es gibt mehr Menschen, die aufgrund von stressigen Jobs, einem vollen Freizeitgestaltungsplan und anderweitigen Aktivitäten immer unter Strom stehen, als dass es Menschen gibt, die ihren Alltag entspannt planen.
Zeitdruck, Termine und Erwartungshaltungen, entweder von anderen oder bedingt von eigenen Erwartungen, sind meist die Übeltäter. Was übrig bleibt, sind dann oft Schlafstörungen, das Gefühl „ausgelaugt“ zu sein, Müdigkeit als auch Unzufriedenheit stellt sich ein. All diese Probleme oder Einschränkungen erfahren wir meisten deutlich, bevor eine der oben genannten Volkskrankheiten ausbrechen kann. Das bedeutet, dass wir meist früh genug Warnsignale von unserem Körper erhalten, diese aber entweder falsch deuten oder erst viel zu spät wahrnehmen. Besonders im Fokus der Alternativmedizin stehen deshalb Entspannungstechniken. Enormem Stress stellt man am besten eine Vielzahl an Entspannungsübungen entgegen, um sowohl den Körper als auch den Geist wieder in Einklang zu bringen, wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten sind. Einen „stressfreien“ Alltag hinzubekommen, ist so gut wie unmöglich und auch nicht zwingend erforderlich. Jedoch sollte je Stresslevel ein dementsprechendes Entspannungslevel gegenüberstehen. Und hier kommt wieder unser Vagus Nerv ins Spiel. Denn durch eine Stimulation des Vagus Nervs kann es zur Entspannung kommen, die wiederum Angstblockaden oder Ähnliches lösen kann, sowie in der Lage ist, Stresslevels zu senken. Im praktischen Teil gehe ich genauer auf die einzelnen vorbeugenden praktischen Übungen ein, die wir alle jeden Tag ausüben können, um vorbeugend unseren Vagus Nerv zu trainieren. Damit er im Ernstfall genauso funktionieren kann, wie dies bereits von der Natur aus vorgesehen ist.
Der vagale Tonus Die Vagus Nerv-Reaktion, gemessen anhand seiner Stärke, wird als sogenannter „vagaler Tonus“ tituliert. Bei einem hohen vagalen Tonus ist unser Körper besser in der Lage, unseren Glukosespiegel zu regulieren. Demnach wird das Risiko an Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder an einem Schlaganfall zu erkranken, deutlich gesenkt. Bei einem niedrigen vagalen Tonus, kann es zu Depressionen, Herzerkrankungen, chronischen Entzündungen, und auch zur vermehrten gedrückten Stimmung kommen. Dies bedeutet im Umkehrschluss also, dass es von Interesse sein sollte, dass wir unseren vagalen Tonus zu einem hohen Tonus anregen. Doch wie erreichen wir einen hohen Tonus? Es gibt drei Möglichkeiten, um den vagalen Tonus zu stärken. • Durch kaltes Duschen kann der vagale Tonus gestärkt werden. Generell kann dieser durch eine sogenannte Thermogenese Stärkung erfahren. Thermogenese bedeutet so viel wie: „Sich selbst der Kälte auszusetzen“. • Außerdem gibt es die Möglichkeit, durch ein Kiefertraining den vagalen Tonus zu stärken. Bei dieser Übung agiert der Vagus Nerv mit dem Trigeminusnerv und kann so gute Resultate erzielen.
• Kohärentes Atmen ist außerdem ebenfalls eine sehr gute Maßnahme, um den vagalen Tonus zu verstärken. Doch was genau ist kohärentes Atmen? Bei dem kohärenten Atmen, handelt es sich um eine besondere Atemtechnik, die darauf abzielt optimal zwischen dem Nervensystem und besonders wichtigen Körperfunktionen zu vermitteln. Hierbei geht es vor allem darum, dass durch eine richtige Atemfrequenz und einem somit bedingten deutlich regelmäßigeren Rhythmus, bei zeitgleicher entspannter Ausatmung, sich die Herzschlag Variabilität deutlich, dauerhaft und auch messbar positiv verändert. Eine gute Herzschlag Variabilität, deutet auf einem stark ausgeprägten Parasympathikus hin und diesen zu besitzen sollte unser Bestreben sein. Für unsere eigene Lebensqualität ist es besonders wichtig, eine ruhige wie auch entspannte Atmung zu erlangen, da dies nicht nur psychosomatische Blockierungen lösen kann, sondern auch im alltäglichen Leben als sehr angenehm empfunden wird. Das kohärente Atmen kann uns mehr Gelassenheit, wie auch Lebensfreude bringen. Auch im Bereich der Trauma Heilung wird das kohärente Atmen bereits angewandt. Auch wenn du unter Schlafstörungen, Angstzuständen oder auch Panikattacken leidest, kann das kohärente Atmen dir ebenfalls helfen und Verbesserungen bewirken.
Wichtig ist vor allem, dass das kohärente Atmen jeden Tag geübt wird. Nur durch regelmäßige tägliche Wiederholungen kann sich auch dauerhaft ein Erfolg einstellen. Jetzt fragst du dich bestimmt, wie man kohärentes Atmen übt. Du nimmst einfach eine für dich sehr bequeme Position ein. Hierbei spielt es keine Rolle, ob du gerade im Park auf einer Parkbank sitzt, zu Hause auf einem Stuhl, oder ob du gerade in deinem Bett liegst. Es geht nicht um den Ort oder ob du sitzt oder liegst, sondern um die Übung selbst und die tägliche Wiederholung. Wenn du nun deine perfekte entspannte Haltung gefunden und eingenommen hast, atmest du nach einem bestimmten Rhythmus. Du hast insgesamt 6 Atemzyklen in einer Minute. Dabei atmest du 5 Sekunden jeweils ein und 5 Sekunden jeweils aus. Es gibt insgesamt verschiedene Möglichkeiten den Vagus Nerv zu stärken beziehungsweise diesen zu stimulieren. Eine dieser weiteren Möglichkeiten ist das Gurgeln. Durch das Gurgeln mit Wasser wird unser Vagus Nerv stimuliert. Dies hat zur Folge, dass sich der Blutfluss zu unserem Bauch erhöht. Hierbei ist es sehr empfehlenswert, mit einer geringen Menge an Wasser zu beginnen. Auch hier ist regelmäßiges Training wichtig, um Erfolge erzielen zu können. Je länger und desto öfter du dies trainierst, kannst du nach einer gewissen Zeit sowohl die Wassermenge als auch die Gurgeldauer langsam aber stetig steigern. Hierdurch werden in deinem Gehirn die Neuronen gestärkt und trainiert.
Eine sehr angenehme wie auch einfache Möglichkeit ist es außerdem, sehr laut zu singen. Durch das Singen wird ebenfalls der Vagus Nerv beziehungsweise die vagalen Muskeln trainiert und aktiviert. Du solltest also, insoweit dir dies möglich ist, lautes Singen in deinen Alltag, zumindest aber in deinen Wochenplan integrieren.
Die Selbstheilungskraft des Vagus Nervs Da der Vagus Nerv auch in unserem Körper für die Selbstheilung zuständig ist, wird dieser häufig auch der „Selbstheilungsnerv“ genannt. Denn er ist in der Lage, sowohl unsere Psyche als auch unseren Körper wieder in Einklang zu bringen, insofern dieser Abweichungen feststellt. Vor allem ist der Vagus Nerv durch seine Selbstheilungskraft in der Lage, quasi negative Dinge ins positive umzukehren. Bei Entzündungen in unserem Körper stoppt der Vagus Nerv die Proteinproduktion, um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern. Bei Stress kann ein trainierter Vagus Nerv, positiv entgegenwirken, so, dass wir wieder ausgeglichen werden. Durch seinen enormen Kommunikationsweg ist der Vagus Nerv nicht nur in der Lage in Erfahrung zu bringen, wo etwas nicht stimmt, sondern er erfährt auch, was in unserem Körper nicht stimmt und leitet seine Gegenmaßnahmen ein. Dies ist eine sehr besondere und für unseren Körper so unheimlich wichtige Eigenschaft. Besonders im Bereich „Stress“, kann der Vagus Nerv seine Selbstheilungskraft unter Beweis stellen. Hierfür liste ich nachfolgend mögliche Stressfolgen für unseren Körper auf und beschreibe in diesem Zusammenhang die Aktivität des Vagus Nervs. Bei dauerhaft anhaltendem starken Stress kann sich dies auf unsere Verdauungsorgane auswirken. Hierbei kann es unter anderem sowohl zu Durchfall, Übelkeit, Magengeschwüren, Magenschleimhautentzündungen, sowie zu Darmgeschwüren als auch zu Darmentzündungen kommen.
All dies sind mögliche Stress Folgen für unsere Verdauungsorgane. Auch unser Bewegungssystem wird belastet, durch übermäßig anhaltenden Stress. Hierbei kann es beispielsweise zu rheumaartigen Muskelbeschwerden kommen, sowohl die Rücken-, Nacken- wie auch insbesondere die Trapezmuskulatur können durch zu viel Stress Schmerzen verursachen. Auch im Kopfbereich kann übermäßiger Stress zu starken Problemen führen. Sowohl Kopfschmerzen, Migräne, ein Augenzucken, oder auch ein Tinnitus, sind häufige Anzeichen für eine erhöhte Stressaussetzung. Auch unsere Haut kann sich bei Stress bemerkbar machen. Hierbei kann es beispielsweise zu Hautreaktionen, bedingt durch neue Allergien kommen, oder auch zu Entzündungen, die im Akne Bereich einzusortieren sind. Zusätzlich sind auch Atmungsorgane durch ein erhöhtes Stress Level gefährdet. Hierbei fällt vor allem Asthma wie auch nervöser Husten ins Gewicht. Bei Menschen, die unter einem sehr stressigen Alltag zu leiden haben, werden Husten und Asthma immer häufiger diagnostiziert. Besonders betroffen von dauerhaften und zu vielen Stress, ist unser Immunsystem. Hierbei ist auffällig, dass stark gestresste Menschen generell über ein sehr geschwächtes Immunsystem verfügen. Da unser Immunsystem uns generell vor Erkrankungen beschützen soll, ist es wichtig, das wir dafür sorgen, dass dieses ihre Arbeit verrichten kann. Deshalb sollte besonders bei Menschen mit einem sehr eingeschränkt-funktionierendem Immunsystem darauf geachtet werden, die tägliche Stressmenge zu reduzieren.
Aber ein dauerhaft zu stressiges Leben kann auch eine Impotenz zur Folge haben. Generell gilt: Je schwerwiegender und desto länger wir einem zu hohen und ungesunden Stresslevel ausgesetzt sind, desto stärker und umfangreicher können die Probleme für unseren Organismus sein. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Durch einen trainierten Vagus Nerv können wir uns in einigen Bereichen selbst heilen und das ganz ohne Medikamenteneinnahme. Stress ist etwas, das wir unserem Körper aktiv selber antun, Entspannung hingegen ist etwas, was wir unserem Körper aktiv zuführen können, um oben beschriebene Erkrankungsbilder wieder „Rückgängig“ machen zu können. In gewissen Teilen reicht bei einer schwerwiegenden Erkrankung ein Selbstheilungsprozess natürlich alleine nicht aus und muss medizinisch begutachtet werden. Trotzdem wirkt auch in diesen Fällen der Selbstheilungsprozess. Beispielsweise wird ein Magengeschwür, das aufgrund von zu viel Stress entstanden ist, häufig (je nach Größe und Lage) operativ entfernt. Doch auch bei Krankheitsbildern, bei denen wir zusätzlich noch medizinische Hilfe benötigen, kann der Selbstheilungsprozess unglaubliches schaffen und sollte daher in jedem Fall angewendet werden. Durch das Training unseres Vagus Nervs soll vor allem der Sympathikus beruhigt werden, damit unser Parasympathikus aktiv werden kann.
Erst wenn sich unser Gehirn in einem Entspannungsmodus befindet, können unsere Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Dies ist ein ganz entscheidender Aspekt. Und durch unsere Aktivierung der Selbstheilungskräfte können Stresshormone aktiv abgebaut werden. Dadurch dass unser Vagus Nerv aktiv mit dem parasympathischen System kommunizieren kann, wird dieser als Schlüssel zur Selbstheilung gesehen. Daher kommt auch wie oben beschrieben oft die Bezeichnung des „Selbstheilungsnervs“. Ein Vagus Nerv Training beinhaltet oft nicht nur Achtsamkeitsübungen, wie beispielsweise Atemübungen oder Meditationen, sondern auch ein angemessenes Bewegungsprogramm, wie beispielsweise Faszien Training. Beim Faszien Training handelt es sich um ein Training unseres kollagenen Bindegewebes. Dieses Gewebe ist in unserem gesamten Körper enthalten und gibt diesem sowohl Halt als auch Elastizität. Die sogenannten Faszien liegen direkt unter unserer Haut. Ihre Hauptaufgabe ist es unsere Muskeln vor Verletzungen zu schützen und unseren Körper im Allgemeinen beweglicher und stärker zu machen. Wenn unsere Faszien nie trainiert werden, kommt es zu Beschwerden, weil diese Faszien sich mit der Zeit verkleben können. Kommt es zu so einer Verklebung, hat dies Verspannungen und Schmerzen an der jeweiligen verklebten Stelle zur Folge. Demnach sollten nicht nur Dehnübungen durchgeführt werden (um ein Verkürzen der Bänder zu verhindern), sondern auch ein Faszien Training sollte regelmäßig durchgeführt werden, um diversen Problematiken vorzubeugen.
Das Faszien Training Es gibt sogenannte Faszien Rollen, die in Sportgeschäften wie auch im Internet für relativ kleines Geld erworben werden können. Durch diese Faszien Rolle wird auf unser Gewebe Druck ausgeübt. Hierdurch wird eine enorme Durchblutungssteigerung erzielt und somit können Verklebungen vorgebeugt werden. Doch nicht nur im präventiven Bereich (also vorbeugend) können Faszien Rollen wahre Wunder bewirken. Gerade wenn es zu so einer Verklebung und damit einhergehenden Schmerzen kommt, kann die mehrfache Anwendung einer Faszien Rolle, die Verklebungen lösen. Desto verklebter das Gewebe ist, desto schmerzvoller ist die ganze Prozedur leider. Doch desto unangenehmer es ist, desto sicherer kannst du dir sein, dass genau diese Prozedur an genau dieser Stelle wichtig für dich ist. Außerdem gilt: Desto mehr du trainierst, desto weniger verklebt das Gewebe und löst diese Verklebungen auch auf und desto weniger weh tut es in den nächsten Einheiten. Es gilt: Umso stärker und gesünder unser Körper ist, umso stärker und gesünder kann auch unser Geist sein. Das besondere Ziel ist es, Entspannungsreaktionen mit motorischen Funktionen zu verbinden und zu aktivieren. Dies bedeutet im Einzelnen, dass wir einen Zustand erreichen könnten, in dem sich beispielsweise unsere Augen wie auch unsere Zunge und unser Kehlkopf gleichzeitig mit einer tiefen Entspannung des Herzens, unserer Lunge und unserem gesamten Bauchraum verbinden kann.
Warum ist der Vagus Nerv so wichtig für uns? Wie du jetzt bereits weißt, hat der Vagus Nerv in unserem Körper unglaublich viele Aufgaben. Sobald er diese nicht mehr, oder nur unzureichend erfüllt, kommt es zu einer Vielzahl an schwerwiegenden Problemen. Also alleine dafür, dass wir so lang wie möglich gesund bleiben wollen, ist ein intakter Vagus Nerv wichtig. Doch außer seinen vielfältigen Aufgaben in unserem Körper kann der Vagus Nerv noch viel mehr. Viele Jahre dachte man, dass der Vagus Nerv unwillkürlich ist und man ihn keinesfalls beeinflussen kann. Doch neuste Forschungen widerlegten dies. Besonders um Ausgeglichenheit zu erzielen, gibt es mehrere Möglichkeiten, den Vagus Nerv gezielt zu aktivieren. Dies kann beispielsweise durch Meditationen (siehe Praxisteil) erlangt werden. Um eine Ausgeglichenheit zu verspüren, ist es besonders wichtig, dass wir uns im Gleichgewicht befinden. Hierbei geht es nicht darum, Stress beziehungsweise stressige Situationen komplett zu vermeiden. Dies ist im Alltag und in der Realität auch nicht möglich. Es geht eher darum, dass sich sowohl Stress als auch Entspannung im Gleichgewicht befinden. Sollte eines der beiden deutlich überwiegen, müssen wir darauf achten, es wieder in Einklang zu bringen. Besonders wichtig ist es, nicht erst „nächste Woche Montag“ oder „Morgen“ zu starten, sondern heute.
Jeder Tag ist ein wichtiger Tag, an dem wir etwas für uns und auch für andere verändern können. Sei es, dass wir ganz bewusst kleine Pausen einlegen, oder Atemübungen gezielt nachgehen. Sobald der Vagus Nerv Signale von Stille erfährt, leitet der Vagus Nerv diese direkt an den gesamten Körper weiter und infolgedessen sinkt der Stresspegel. Somit können wir unseren Vagus Nerv sehr wohl beeinflussen, indem wir ihm diese Signale senden und er diese weiterleitet. Auch ein Hobby das dir Spaß macht, oder regelmäßige Treffen mit Freunden, können deinen Vagus Nerv stimulieren, insofern du in dieser Zeit Ruhe, Spaß und Energie verspürst, können diese Signale sich positiv auf deinen Vagus Nerv auswirken. Deshalb solltest du dir, für Dinge, die dir wirklich Spaß machen, auch in einem stressigen Alltag noch Zeit nehmen. Dein Körper und dein Vagus Nerv werden es dir danken. Auch die Liebe zu unserem Partner hat einen Einfluss auf unseren Vagus Nerv. Durch Streicheleinheiten und das Spüren geliebt zu werden, wird das Gefühl von Ruhe und Gelassenheit an den Vagus Nerv herangebracht. Dieser wiederum leitet dann die Signale an unseren Körper weiter und Stresssignale können hierdurch verschwinden. Vor allem auch die positiven Gefühle, die wir dann in unserem Körper haben, können dazu beitragen, dass wir in Frieden und mit einem guten Gleichgewichtsgefühl, durchs Leben schreiten.
Warum wird der Vagus Nerv oft mit Depressionen in Verbindung gebracht? Um zu verstehen, warum eine Depression oft mit dem Vagus Nerv in Zusammenhang gebracht wird, müssen wir uns das Thema Depression erst einmal genauer anschauen. Was gilt im Allgemeinen als Depression? Bei einer Depression handelt es sich um eine anerkannte Erkrankung. Diese hat sowohl psychische als auch körperliche Auswirkungen zur Folge. Viele „unwissende“ gehen davon aus, dass depressive Menschen einfach häufiger schlecht drauf sind als „gesunde“ Menschen. Dies ist jedoch nicht ganz so einfach und sollte generell nicht pauschalisiert werden. Jede Depressionserkrankung verläuft sowohl von seiner Länge als auch von seiner Intensität individuell. Der Zustand einer Depression kann Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten. Eine Depression belastet das gesamte Leben des Betroffenen und meistens auch deren Umfeld. Was gibt es für Symptome? Die Hauptsymptome einer Depression sind im Allgemeinen: • Antriebslosigkeit (man kann sich zu nichts aufraffen). • Fehlende Freude im Alltag / im gesamten Leben (nichts macht mehr Spaß). • Gedrückte Stimmung (Trauer, Wut, Angst und so weiter). • Interessenverlust (man möchte nichts mehr unternehmen).
Es gibt bereits eine Therapieform des Vagus Nervs in Bezug auf eine Depression, diese steckt jedoch noch in den „Kinderschuhen“. Hierbei handelt es sich um einen Stimulator, der unterhalb eines unserer Schlüsselbeine eingesetzt wird. Der Stimulator hat in etwa einen Durchmesser von 3 cm und ähnelt von der Funktion her, der eines Herzschrittmachers. Durch ein ganz dünnes Kabel ist nach dem Eingriff dann der Vagus Nerv mit dem Stimulator verbunden. Bei der Therapie im Bereich von Depressionen werden Impulse vom Stimulator durch den Vagus Nerv bis ins Gehirn geleitet. Der Stimulator reizt vor allem den linken Vagus Nerv und durch die ausgesendeten Signale beeinflussen diese die Nervenzellenaktivitäten. Doch auch wenn diese Therapieform bereits zugelassen ist, gibt es noch keine aussagekräftigen Langzeitstudien, deshalb sollte diese Therapieform als „letzte“ Möglichkeit gewählt und erst nach reichlicher Überlegung und Absprache mit dem behandelnden Arzt, entschieden werden. Außerdem handelt es sich hierbei auch um eine sehr kostspielige Therapieform. Die Kosten für die Einsetzung des Stimulators liegen bei 15.000 Euro bis 20.000 Euro. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass diese Therapiekosten von der Krankenkasse übernommen werden können. Hierfür muss ein Antrag gestellt werden und es erfolgt eine sehr detaillierte Überprüfung. Diese Therapieform kann nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Epilepsieanfällen Abhilfe schaffen.
Was hat der Vagus Nerv mit einer Depression zu tun? Der Vagus Nerv ist, wie du bereits weißt, für unglaublich viele Dinge in unserem Körper zuständig. Bei dem oben beschriebenen Stimulator, wurde bei den Epilepsiebehandlungen eher zufällig festgestellt, dass dieser Stimulator auch positive Auswirkungen auf Stimmungslagen hatte. Deshalb wurde in mehreren kleiner angelegten Studien ausprobiert, ob Stimulatoren, die eigentlich für Epilepsieerkrankungen vorgesehen waren, tatsächlich depressiven Menschen helfen können. Mit dem Ergebnis, dass es einigen Menschen tatsächlich helfen konnte.
Welche Bedeutung kann der Vagus Nerv in einer Schwangerschaft haben? Der vagale Tonus spielt vor allem in der Schwangerschaft eine große Rolle. In mehreren Studien wurde bereits festgestellt, dass der vagale Tonus sich von der schwangeren Mutter, auf das ungeborene Kind übertragen kann. Dies bedeutet im Einzelnen, dass eine schwangere Frau die beispielsweise unter Angstzuständen leidet und einen niedrigen vagalen Tonus aufweist, ein Baby bekommt, das nach der Geburt ebenfalls einen niedrigen vagalen Tonus im selben Bereich, sowie ebenfalls niedrige Serotoninspiegel und Dopamin Spiegel haben kann. Hierbei kann man ganz klaren Zusammenhang zwischen der niedrigen Aktivität des Vagus Nervs der Mutter und des selbigen beim Baby ziehen. Die Aktivität des Vagus Nervs kann durch biologische Prozesse sogar gemessen werden. Hierbei werden unter anderem die Atemfrequenz, Herzfrequenzvariabilität wie auch die Herzfrequenz an sich, analysiert. Gerade wenn du vorhast, schwanger zu werden, oder bereits schwanger bist, kannst du einiges dafür tun, deinen Tonus zu erhöhen. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf dich, sondern auch definitiv auf dein ungeborenes Kind. Eine Erhöhung unseres vagalen Tonus, kann nachweislich gegen viele Beschwerden und auch Erkrankungen helfen. Hierunter fallen beispielsweise Angstzustände, Migräne, Depressionen, Tinnitus, Bulimie, Konzentrationsschwäche, Zwangsstörungen, traumatische Erlebnisse, ein erhöhtes Müdigkeitsgefühl, Multiple Sklerose, wie auch Alzheimer.
In einer Schwangerschaft achten wir immer auf die typischen Dinge, um unser Baby nicht in Gefahr zu bringen, sei es rohes Fleisch und rohen Fisch zu meiden oder an gefährlichen sportlichen Aktivitäten nicht mehr teilzunehmen. Auch das Rauchen sollten schwangere Frauen einstellen, so wie den Alkoholkonsum gänzlich meiden. All dies tun wir, um unser Baby nicht in Gefahr zu bringen, da es uns sehr am Herzen liegt, dass unser Kind gesund und munter auf die Welt kommt. Die oben genannten Punkte, wie Ernährung, rauchen und Alkohol, sind Grundsatz Informationen die während der gynäkologischen Betreuung angesprochen werden und generell eigentlich jedem Menschen bekannt sind. Der vagale Tonus hingegen, wird nicht in das gynäkologische Gespräch mit aufgenommen und auch sonst ist dies kein Gesellschaftliches-Thema mit dem sich viele Menschen auskennen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass sich beispielsweise deine Angstzustände, Depressionen oder auch Zwangsstörungen negativ auf dein ungeborenes Baby auswirken können. Deshalb solltest du, am besten bevor du schwanger werden möchtest oder innerhalb der Schwangerschaft, insofern du schon schwanger bist, durch leichte und einfache Übungen dauerhaft versuchen, den vagalen Tonus so zu steigern, dass er sich positiv auf dich und auf dein ungeborenes Baby auswirkt. Übungen hierzu findest du im praktischen Teil dieses Buches.
Praxis Tipps: Praktische Themen zur Vagus Nerv Stimulation Es ist wichtig, Hintergrundwissen über den Vagus Nerv zu haben, um überhaupt feststellen zu können wozu dieser in der Lage ist und wofür wir ihn benötigen. Doch mindestens genauso wichtig ist es zu wissen, wie man diesen stimulieren kann, wenn er mal nicht so funktioniert wie wir uns das wünschen würden. Was du für deinen Vagus Nerv alles tun kannst und was deine Veränderungen im Alltag alles positiv erreichen können, wirst du in den nachfolgenden praktischen Themen erfahren können. Nachfolgend schauen wir uns die wichtigsten Themen im Bereich der Vagus Nervenstimulation an. Hier ein Überblick: • Intermittiertes Fasten / Intervallfasten • Besser schlafen mit einem entspannten Vagus Nerv. • Was genau sind Vagus Nerv Stimulationen? • Die Akupunkturmöglichkeiten • Massagen, um den Vagus Nerv zu stimulieren. • Das eigene Umfeld. • Zink und dessen Wirksamkeit und Wichtigkeit für unseren Körper.
• Omega 3 Fettsäuren Einnahme und die Bedeutung für unseren Organismus. • Yoga und Tai-Chi Nach den praktischen Themen, in denen du erfährst, was du praktisch alles tun kannst, um eine Veränderung zu erreichen und die Gründe für dessen Wichtigkeit nachlesen kannst, widmen wir uns dem letzten Teil dieses Buches, den Übungen.
Was hat Intermittiertes Fasten mit dem Vagus Nerv zu tun? Intermittierendes Fasten wird umgangssprachlich meist Intervallfasten genannt. Doch was bedeutet dies? Fasten im Allgemeinen bedeutet grundsätzlich auf Essen und Trinken sowie auch auf anderweitige Genussmittel, über einen gewissen Zeitraum, zu verzichten. Jedoch wird beim intermittierenden Fasten nicht gänzlich auf Lebensmittel verzichtet, sondern es wird ein fester Zeitpunkt für die Nahrungsaufnahme vereinbart. Nur in diesem Zeitfenster, das festgelegt ist, darf man Lebensmittel (Speisen und Getränke) zu sich nehmen. In dem übrigen Zeitfenster, dem sogenannten Fastenfenster, nimmt man keine Lebensmittel zu sich. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Fastenmodellen, nachfolgend stelle ich drei bekannte Fastenmethoden vor: Eine besonders gute Einstiegsmethode ist das sogenannte 16 zu 8 Intervallfasten. Hierbei darfst du 16 Stunden durchgehend nichts essen (Wasser, schwarzer Kaffee und ungesüßter Tee ist auch in dem Fastenfester kein Problem). Dann bleiben dir noch 8 Stunden von deinem Tag über, in denen du Lebensmittel zu dir nehmen darfst. Diese Methode ist natürlich nur sinnvoll, wenn du dich in den 8 Stunden deines Zeitfensters in dem du essen darfst, auch gesund ernährst. Besonders wichtig ist hier eine ausgewogene Ernährungsform.
In dem Zeitfenster, indem du 8 Stunden essen darfst, ist es dir selbst überlassen, ob du eine Mahlzeit weglässt oder ob du trotzdem drei Mahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) zu dir nehmen möchtest. Als Einsteigermethode wird diese 16 zu 8 Fastenmethode oft bezeichnet, da es relativ einfach ist, bis 18:00 Uhr das Letzte zu essen und erst um 10:00 Uhr morgens das Nächste wieder zu sich zu nehmen. Dein „Essenzeitfenster“ liegt dann zwischen 10.00 Uhr - 18:00 Uhr und dein „Fastenfenster“ zwischen 18:00 Uhr - 10:00 Uhr. Dieses Fenster kann individuell und tatsächlich auch täglich variiert werden. Wenn du dich beispielsweise nach dieser Form ernährst, und du wirst morgen um 18:00 Uhr zum Abendessen eingeladen, kannst du diese Einladung ohne Probleme gerne annehmen. Selbst wenn du dann bis 20:00 Uhr gegessen haben solltest (also zwei Stunden länger, als du „gedurft“ hättest), dann hängst du diese zwei Stunden einfach morgens an dein Fastenfenster dran und darfst dann das Erste erst um 12:00 Uhr zu dir nehmen. Die Uhrzeit von 18:00 Uhr bis 10:00 Uhr zu fasten, gilt allgemein als „Einsteiger“ Empfehlung. Jeder Mensch hat andere Tagesabläufe, unterschiedliche Arbeitsschichten usw. Du kannst dir auch von vornherein ein anderes Zeitfenster setzen. Wichtig ist nur, dass sich zwischen deiner letzten Nahrungsaufnahme und der darauffolgenden ersten Nahrungsaufnahme ein Fastenfenster von mindestens 16 Stunden befindet. Außerdem ist es auch möglich, erst mal mit 14 Stunden Fasten leicht einzusteigen und sich dann auf 16 Stunden fasten „hochzuarbeiten“.
Bleiben wir bei der empfohlenen 18:00 Uhr - 10:00 Uhr Phase. Diese ist gerade für Menschen geeignet, die noch nie gefastet haben. Denn man verschläft das größte Fastenfenster und die Frühstücksmahlzeit verschiebt sich lediglich etwas nach hinten. Dadurch bist du nicht so sehr eingeschränkt, wie beispielsweise in einer Fasten Heilkur, in der du mehrere Tage hintereinander nichts essen darfst. Eine weitere Methode ist, die sogenannte fünf zu zwei Intervallfasten Methode. Bei einer fünf zu zwei Fasten Methode, ernährst du dich fünf Tage in der Woche ganz normal und lediglich an zwei Tagen minimierst du die Kalorienanzahl drastisch. Hierbei gilt Folgendes: Frauen dürfen maximal 500 kcal und Männer maximal 600 kcal pro Tag zu sich nehmen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die fünf Tage in denen du dich normal ernährst, hintereinander stattfinden und du dementsprechend deine beiden Fasten Tage hintereinander hast, oder ob du dies völlig variierst. Du kannst dies auch Woche für Woche anders handhaben und in den Tagen ebenfalls variabel bleiben. In den fünf Tagen in denen du dich jedoch völlig normal ernähren kannst, solltest du, um gesund zu bleiben, dich ebenfalls gesund und ausgewogen ernähren. Solltest du an fünf Tagen in der Woche beispielsweise nur Fast Food zu dir nehmen, reichen die zwei Tage mit deutlich reduzierter Kalorienzufuhr nicht aus, um deinen Körper schlank und vor allem gesund zu halten.
Die dritte Möglichkeit des Fastens, ist die sogenannte alternierende Fastenmethode. Hierbei wird quasi jeden zweiten Tag die Kalorienzufuhr drastisch minimiert. Dies bedeutet, dass du einen Tag normal isst und am darauf folgenden Tag bei den Frauen wieder maximal 500 kcal zu dir nimmst und bei den Männern maximal 600 kcal. Am dritten Tag darfst du dann wieder ganz normal essen und am vierten Tag ist deine Kalorienzufuhr wieder maximal limitiert. Diese Abfolge wiederholt sich stetig. Das Intervallfasten ist besonders geeignet für Menschen, die gerne abnehmen möchten, aber nicht dauerhaft auf etwas verzichten wollen. Außerdem eignet sich das Intervallfasten nicht nur für Personen, die gerne abnehmen möchten, sondern auch für Menschen, die dauerhaft gesund leben wollen. Denn das Intervallfasten hat eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteile für unseren Körper. Abnehmen, gesund bleiben, sich gut fühlen, sowohl ein körperliches als auch ein psychisches Wohlbefinden stellt sich ein, als auch eine Ausgeglichenheit stellt nur einige Vorteile da. Doch wie schon oben beschrieben, ist das Intervallfasten nicht nur für Menschen geeignet, die gerne abnehmen möchten, sondern auch für Menschen, die eine Vagus Nerv Stimulation erwirken möchten. Besonders die Tatsache, dass Intervall Fasten unsere Wachstumshormone in unserem Gehirn ankurbeln kann, ist ein Zeichen dafür, wie intensiv das Intervallfasten sich auf unseren Körper positiv auswirken kann. Zusätzlich wird die Funktion unserer Mitochondrien verbessert und kann teilweise dazu beitragen, Hirnleistungsstörungen vorzubeugen.
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