FISCHERBRIEF Vom mutig sein - Katholische Kirche in ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gemeindebrief des katholischen Kirchengemeindeverbandes Benrath-Urdenbach Ausgabe 08 Ostern 2019 FISCHERBRIEF Vom mutig sein
Inhalt 2 05 – 09 Titelthema 40 – 43 Kirchenmaus „Mutig sein“ – geistlich betrachtet 40 – 43 Vom Mut, Fehler zuzugeben 10 – 31 Geschichten 44 – 47 Gemeindeleben 11 Vom Mutig sein 44 Karneval im Cäcilienstift 12 – 14 Hilf mir, es selbst zu tun Dekoration gerettet 15 Sind Sie mutig? 45 Vorschulkinder ganz groß 16 – 18 Alt werden ist nichts für Feiglinge Gegenbesuch im Kinderhaus 19 Zur Firmung braucht man Mut Gelbes Ampellicht 20 – 21 Wage den Sprung Märchen mit Happy End 22 – 23 And the Oscar goes to... 46 Palestrina-Medaille verliehen 24 – 25 Lese- und Hörtipps 47 Seniorenkreises St. Cäcilia 26 – 27 Jedes Bild für 80 Mark 28 – 29 Ein Leuchten des Himmels 48 – 51 Termine 30 Was heißt hier eigentlich 48 St. Cäcilia und Herz Jesu „mutig sein...“ 49 Beichtgelegenheiten 31 Schützenbruderschaft St. Cäcilia 50 Gottesdienste 51 Ostergottesdienste 34 – 37 Menschen 34 – 35 Ein wahrer Menschenfreund 52 – 55 Wichtige Kontakte 36 – 37 Mein Projekt: Die Petrus-Novelle 55 Impressum 38 – 39 Ausflugstipps 38 – 39 Endlich Osterferien - Was tun?
Liebe Leserin, lieber Leser! „Nur Mut“ steht auf einem kleinen Kreuz zum Anstecken, dass ich vor mehr als 30 Jahren vom damaligen Erzbischof von Köln, Josef Kardinal Höffner, geschenkt bekommen habe. „Vom mutig sein“ steht auf dem Titel des Fischerbriefes zu Ostern, den Sie in der Hand halten. Aber was hat unser Titel mit Ostern zu tun? Das Gegenteil von Mut ist Angst, oder um in der Sprache unseres Fischerbriefes zu bleiben, „ängstlich sein“. Wovor habe ich Angst? In einer repräsentativen Umfrage einer großen Versicherung wur- den die Deutschen nach ihren Ängsten befragt. Die Angst vor Terror, aber auch die Angst davor, im Alter pflegebedürftig zu sein, werden da genannt. Dass Zuwanderung unser Land überfordert und dass die Politik Donald Trumps die Welt gefährlicher macht, sind auch häufig benannte Punkte. Es spielen auch Ängste vor Arbeitslosigkeit oder schwerer Krankheit eine Rolle. Angst, was ist das eigentlich? Ein Psychologe hat mir einmal gesagt: Unsere Angst sei am Ende immer die Angst vor dem Tod. In den Urzeiten der Menschheit musste man befürchten, zum Beispiel von einem Säbelzahntiger gefressen zu werden. Diese Angst sei geblieben, nur zeige sie sich beim modernen Menschen viel diffe- renzierter. Auch für den Philosophen Martin Heidegger ist die Angst eine Grundbefindlichkeit, in der das Dasein auf sich selbst zurückgeworfen wird. Darin eröffne sich der Existenz ihre Endlichkeit und ihre Nichtigkeit, denn der Mensch empfinde sein Dasein als "Sein zum Tode". Da ist was dran. Wenn ich darüber nach- denke, wird mir klar, dass auch meine
Titelthema 4 Ängste ihren Grund in der Angst vor dem Tode haben. Gottseidank darf ich Ostern feiern! Wir Christen glauben daran, dass Jesus Christus durch seinen Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung aus dem Grab den Tod ein für alle Mal besiegt hat und uns ewiges Leben schenkt. Wir brauchen keine Angst mehr vor dem Tod zu haben. Diese Grundüberzeugung lässt unser „mutig sein“ in einem neuen und anderen Licht erscheinen. Wir können uns unseren großen und kleinen Ängsten stellen und da, wo es geht, durch unser Sprechen und Handeln so manche Angst besie- gen. Unser Thema als Christen ist eben nicht die Angst, sondern der Mut zum Leben, der seinen Grund in der Feier des Osterfestes hat. Leben in Fülle. Das hat uns Jesus Christus versprochen. Und dieses Leben wird uns allen zu Ostern neu geschenkt. „Nur Mut“, das wünsche ich Ihnen und Euch zum kommenden Osterfest! Und vielleicht hält unser Fischerbrief so einiges bereit, das Mut macht und im „mutig sein“ bestärken kann. Ihr und Euer Pastor Thomas Jablonka Erst wenn die Mutigen klug und die Klugen mutig geworden sind, wird das zu spüren sein, was irrtümlicherweise schon oft festgestellt wurde: ein Fortschritt der Menschheit. Erich Kästner
5 „Mutig sein“ – geistlich betrachtet Ein Text von Pastor Thomas Jablonka Die Bibel hilft, wenn es darum geht, als Pastor etwas zum Thema „mutig sein“ zu sagen. So dachte ich mir und war erst einmal überrascht. Nur ein ein- Photo by Miriam Müller on Pixabay ziges Mal nimmt Jesus im Evangelium das Wort Mut in den Mund: im Johannesevangelium, in den sogenannten Abschiedsreden. Die Abschiedsreden sind so etwas wie ein geistliches Testament, die letzten Worte, die Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gibt. Und da steht es „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ ( Joh. 16, 33) Die Bibelwissenschaft
7 erkennt in dem Wort „Bedrängnis“ die konkrete Situation der Gläubigen zur Zeit des Evangelisten Johannes. Ausgrenzung, Verfolgung und auch der Tod kennzeichnen die Lage der frühen Christen. Dagegen steht das Wort Jesu, dass er den Grund aller menschlichen Angst überwunden hat. Jesus ist der Auferstandene, der Sieger über den Tod. Die Macht der Welt, die Todesmacht, ist besiegt. Habt Mut! Dieses einzige Wort vom Mut bei Jesus ist also ein österliches Wort. Es passt in die Zeit, in der wir Christen uns auf Ostern freuen. Österliche Menschen sind mutige Menschen. Es braucht heute Mut, in der Kirche zu sein Mutige Menschen treffe ich jeden Tag. Überall gibt es mutige Menschen, die sich einsetzen, für andere da sind und sich Idealen verpflichtet sehen. Auch dieser Fischerbrief ist voll von mutigen Menschen. Das ist großartig. Heutzutage ist es aber auch mutig, überhaupt noch in der Kirche zu sein. Es ist mutig, offen seinen Glauben zu zeigen. Es ist mutig, sich in der Kirche zu engagieren. Gar nicht so wenige Kirche geschehen ist und immer noch geschieht. tun das. Und das ist bemerkenswert; denn der Blick Die Begriffe Missbrauch, Gewalt, Vertuschung auf die Kirche macht viele heute eher mutlos. Ihr usw. beschreiben nur unzureichend die Situation Mut wird aufgefressen von persönlichem und der Menschen, denen in der Kirche, oder durch institutionellem Versagen in unserer Kirche, das Menschen der Kirche, in so unglaublicher Art und an ganz vielen Stellen öffentlich zu Tage tritt. Es Weise Leid zugefügt wurde. Keine Frage: Hier macht Tag für Tag mutloser, immer wieder davon ist nicht nur die aufrichtige Bitte um Vergebung zu hören, was an schrecklichen Dingen in unserer notwendig, sondern geschehenes Unrecht muss, wenn es überhaupt möglich ist, wieder gut gemacht werden. Vielen erscheint fragwürdig, ob so manche Äußerungen von Kirchenmännern in der zur Recht geführten Diskussion über die Ursachen und den Umgang mit dieser erschreckenden Realität hilf- Weiter und reich sind. Manchem kommt das vollkommen vielleicht sogar unverständlich vound an der Wirklichkeit vorbei. Auch hier gilt, dass die einfachen Erklärungen und neu mutig den Schuldzuweisungen nicht automatisch die rich- Weg in der Kirche tigen sind. Für das verbrecherische Handeln von Personen oder auch das Versagen Einzelner in der gehen. Aufarbeitung der schrecklichen Geschehnisse gibt es die unterschiedlichsten Gründe und Ursachen. Das Thema „Macht“ spielt aber anscheinend eine Schlüsselrolle, wenn es um das Versagen der Institution Kirche geht. Wer hat die Macht und warum? Wie geht jemand mit seiner Macht um?
Titelthema 8 Welche Rolle spielt die Verteilung von Macht in unserer Kirche? Macht nur im Sinne Jesu gebrauchen Mir kommt die Ansprache unseres emeritierten sich um uns Menschen kümmern, uns kennen Papstes Benedikt XVI., die er im September 2011 in soll, … dass der Unsterbliche am Kreuz gelitten Freiburg zum Abschluss seines Deutschlandbesuches haben und gestorben sein soll, dass uns Sterbli- hielt, in Erinnerung. Den meisten ist bestimmt in chen Auferstehung und Ewiges Leben verheißen Erinnerung, dass Benedikt von der Entweltlichung ist – das zu glauben ist für die Menschen allemal der Kirche sprach. „Muss die Kirche sich nicht eine Zumutung. Dieser Skandal … ist leider gerade ändern? Muss sie sich nicht in ihren Ämtern in jüngster Zeit überdeckt worden von den ande- und Strukturen der Gegenwart anpassen, um die ren schmerzlichen Skandalen der Verkünder des suchenden und zweifelnden Menschen von heute Glaubens. Gefährlich wird es, wenn diese Skandale zu erreichen?“ Und weiter stellte er fest: „Durch an die Stelle des primären ‚skandalon‘ des Kreuzes die Ansprüche und Sachzwänge der Welt aber wird treten und ihn dadurch unzugänglich machen, also dies Zeugnis immer wieder verdunkelt, werden die den eigentlichen christlichen Anspruch hinter der Beziehungen entfremdet und wird die Botschaft Unbotmäßigkeit seiner Boten verdecken.“ Das relativiert.“ Kann es sein, dass hier von Benedikt stimmt! Wie schwer fällt es uns heute, über den neben vielem anderen auch der allzu weltliche Glauben zu sprechen und Zeugnis dafür abzulegen, Umgang mit Macht in der Kirche gemeint war? wenn so vieles andere den Blick darauf verstellt. „Um Es scheint so, dass manche in unserer Kirche ihre ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muss die Macht über andere nicht im Sinne der Botschaft Jesu Kirche immer wieder die Anstrengung unterneh- gebrauchen, sondern nach den Machtvorstellungen men, sich von dieser ihrer Verweltlichung zu lösen dieser Welt. Nicht das göttliche Gebot der Liebe ist und wieder offen auf Gott hin zu werden… Eine hier bestimmend, sondern die weltliche Idee des vom Weltlichen entlastete Kirche vermag … den rücksichtlosen Egoismus. Leidenden, … die besondere Lebenskraft des christ- lichen Glaubens zu vermitteln.“ Es lohnt sich, diese Missbraucher: nicht Botschaft Jesu verdecken Worte Benedikts weiter zu denken. Die Frage nach dem richtigen Gebrauch und dem Verständnis von Benedikt sagt „Der christliche Glaube ist für den Macht scheint bei den entscheidenden Menschen in Menschen … ein Skandal. Dass der ewige Gott der Kirche angekommen und steht auf der Agenda des Papstes und der Bischöfe. Mir persönlich macht das Mut und ich hoffe, vielen anderen auch. Mutig unseren Weg weiter gehen Es ist schon mutig, heute in der Kirche zu sein. Aber nicht aus dem Mut der Verzweiflung, sondern aus dem Mut, den uns Jesus selber zuspricht. „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ Für den Glaubenden ist die Auferstehung Jesu eine Quelle des Mutes und der Hoffnung. Insofern hoffe ich auf viele, die mit anderen zusammen und auch mit mir den Mut nicht verlieren, sondern weiter und vielleicht sogar neu mutig ihren Weg in der Kirche gehen.
Geschichten 10 „Vom Mutig sein“ lautet der Titel des aktuellen Fischerbriefs. Doch was ist das eigentlich: Mut, mutig sein? Jede Menge Fragen, die sich auftun beim Auseinandersetzen mit einem so oft benutzten Wort. Das ist gut so. Die Beispiele in die- sem Fischerbrief möchten aufzei- gen, wie unterschiedlich der Begriff ausgelegt werden kann.
Geschichten 11 Vom Mutig sein. Begriff, der vielfältig interpretiert werden kann. „Vom Mutig sein“ lautet der Titel des aktuellen Fischerbriefs. Doch was ist das eigentlich: Mut, mutig sein? Der Duden definiert es so: eine „Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte; [grund- sätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält“. Das zeigt schon mal ziemlich eindrucksvoll, wie viel- schichtig dieser Begriff interpretiert werden kann. Den „einen Mut“ gibt es also nicht. Und was ist mit Worten wie „Übermut“, „Langmut“ „Demut“, „Gleichmut“ oder „Unmut“? Ist Letzteres das Gegenteil von Mut? Oder trifft das eher auf Worte wie „Angst“ oder „Verzagtheit“ zu? Jede Menge möchte dazu einladen, sich vom Mut der anderen Fragen, die sich auftun beim Auseinandersetzen anstecken zu lassen. Den eigenen Mut zu entdecken mit einem so oft benutzten Wort. und zuzulassen – im Alltag eines jeden. Mut ist Das ist gut so. Die Beispiele in diesem Fischerbrief nicht immer laut und unüberhörbar. Sondern leise möchten aufzeigen, wie unterschiedlich der Begriff und erst beim genauen Hinsehen bemerkbar. Und ausgelegt werden kann. Dass Mut nicht nur denen vielmals hat Mut einen sehr starken Partner – näm- zusteht, die Fallschirmspringen als ihr Hobby lich Gottvertrauen. bezeichnen oder die jede Tiefschneeabfahrt außer- halb der markierten Skipisten bevorzugen. Mut Annette Stolz steckt in jedem von uns – oftmals sind es dann die „stillen Helden“. Die hinschauen, statt wegzu- schauen. Die im Kleinen helfen. Die ihr Schicksal, eine Krankheit oder ihr Alter annehmen, ohne davor zu kapitulieren. Die mutig auf ihre Mitmenschen zugehen, auch auf die Gefahr hin, abgewiesen zu werden. Die Aufzählung könnte noch ziemlich lang weitergeführt werden… Der Fischerbrief mit seinem Titel „Vom mutig sein“
Geschichten 12 Hilf mir, es selbst zu tun. Vom Mut, seinem Kind etwas zuzutrauen. Mut und Selbstvertrauen wünschen sich Eltern wissbegierig zu sein, immer Sachen ausprobie- für ihre Kinder. Doch wie wird der Nachwuchs ren zu wollen, das ist von Natur aus gegeben. mutig? Marianne Koschek, langjährige Leiterin Doch als nächstes kommt das Entwickeln von des Montessori-Kinderhauses an der Südallee, und Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl als Basis Anne Kricheldorf, Gemeindereferentin und ver- für Mut. Und dazu können Eltern jede Menge bei- antwortlich für die Erstkommunionvorbereitung, tragen. Wichtig ist, die Kinder zu motivieren, Dinge bringen es auf eine einfache Formel – wenn auch selbst zu tun, sich trauen, etwas auszuprobieren.“ nur auf den ersten Blick: Mutige Kinder brauchen mutige Eltern. Es ist also nicht besonders förderlich, den Kindern alles abzunehmen, alles für sie regeln zu wollen? Dabei mei- Was bedeutet das konkret? nen die Eltern es dabei bestimmt nur gut. Koschek: „Mut können Eltern und auch Großeltern Koschek: „Nein, das tut den Kindern in ihrer ihren Jungen und Mädchen vorleben: indem sie Entwicklung absolut nicht gut. Ein wichtiger ihnen mehr zutrauen. Ein gewisser Anteil Mut ist Leitsatz aus der Montessori-Pädagogik ist ‚Hilf mir, Babys sicherlich in die Wiege gelegt. Besonders es selbst zu tun‘. Das erfordert dann von den Eltern Mut: dem Kind etwas zuzutrauen, etwas allein zu machen. Nicht einzuschreiten und zu helfen. Selbst, wenn das Ergebnis dann nicht perfekt ist. Solche
Geschichten 13 Situationen sind für die Erwachsenen dann oft nicht die Kinder Fehler machen dürfen. Wir lernen aus einfach auszuhalten.“ Fehlern. Und wenn die in dem sicheren Rahmen stattfinden, passiert auch nur begrenzt etwas. Die Stichwort Perfektion. Machen sich Eltern oftmals zu Kinder müssen sich aber auf diesen Rahmen, quasi viel Druck, weil ihre Kinder perfekt sein sollen? Damit ihr doppeltes Netz, verlassen können. Sie lernen sie die beste Vorbereitung auf eine gute Zukunft haben? dabei auch, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen und Verantwortung dafür zu übernehmen.“ Koschek: „In der Tat. Eltern müssen den Mut haben, dazu zu stehen, dass ihr Kind nicht perfekt ist. Und Es ist aber doch ziemlich schwer durchzuhalten, in der den Mut, es so sein zu lassen, wie es ist. Das hat dann heutigen oft so perfekt aussehenden „heilen“ Welt zu noch den wunderbaren Nebeneffekt, dass das Kind Fehlern zu stehen? selbst mutig wird. Weil es sich angenommen fühlt.“ Koschek: „Wir müssen den Mut haben, Fehler nicht Kricheldorf: „Eltern müssen sich von vorn herein als Makel zu sehen. Es stimmt, das ist in unserer klar werden, welche Werte sie ihren Kindern ver- heutigen Zeit schwer, in der oft immer alles toll mitteln wollen. Auf dieser Basis müssen sie ihren sein muss und der Rest verschwiegen wird. Aber Kindern einen sicheren Rahmen geben, in dem
Geschichten 14 wir müssen den Mut haben, uns die Freiheit raus- zunehmen, wir selbst zu sein.“ Kricheldorf: „Ich mache die Erfahrung bei der Erstkommunionvorbereitung, dass kaum noch ein Kind sich meldet, wenn jemand einen Text vor der Gruppe vorlesen oder beispielsweise im Gruppenspiel den St. Martin darstellen soll. Ich ermutige die Kinder dann, auch mal zu riskieren, Fehler zu machen. Auch wenn die anderen Kinder das dann mitbekommen. Das ist nicht schlimm. Diese Aufgabe müsste viel stärker vom Elternhaus übernommen werden.“ dem wir meinen, dass es der Familie gut tut. Und dem Kind Zeit zum Spielen geben – und nicht von Was raten Sie Eltern noch? einem Termin zum nächsten hetzen.“ Koschek: „Sich einmal ganz klar zu machen: Sie Das Gespräch führte Annette Stolz sind als Eltern für die Erziehung ihrer Kinder ver- antwortlich. Das ist ihre Kernaufgabe – und nicht die des Chauffeurs, des Nachhilfelehrers oder des besten Freundes des eigenen Kindes. Und: Wir sollten wieder mehr auf unser Bauchgefühl achten und das machen, was wir für richtig halten und von Als Buchtipp hält Marianne Koschek noch folgenden Titel bereit: „Die Wiederentdeckung der Kindheit – Wie wir unsere Kinder glücklich und lebenstüchtig machen“ von Michael Winterhoff. (Gütersloher Verlagshaus).
Geschichten 15 Am 4. und 5. Mai 2019 ist Kirchenvorstandswahl in unseren beiden Kirchengemeinden St. Cäcilia in Benrath und Herz Jesu in Urdenbach. Mutige Menschen wollen gerne etwas bewegen. Auch das geht in den beiden Kirchenvorständen unserer Gemeinden. Wie das konkret geschieht? Der Kirchenvorstand trägt aktiv Sorge für die Einrichtungen (z. B. Kirche, Kindergarten, Pfarrheim oder Friedhof ), die Immobilien und das Vermögen einer Kirchengemeinde. Er beschließt und verantwor- tet den Haushalt einer Kirchengemeinde. Er ist Dienstgeber für alle Angestellten und verantwortlich für deren Auswahl. Er unterstützt die Seelsorge durch Entlastung von Verwaltungsaufgaben. Haben Sie Interesse oder Fragen? Melden Sie sich bei Pfarrer Thomas Jablonka oder dem Wahlausschuss. Mutige Menschen haben immer eine Wahl. Damit unsere Kirchenvorstände arbeiten können, brauchen sie Unterstützung. Eine hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Arbeit in den Gremien wertge- schätzt ist und von unseren Gemeinden mitgetragen wird. Mutige Menschen wählen ihren Kirchenvorstand. Seien Sie dabei! Ob als Kandidatin oder als Kandidat, ob als Wählerin oder Wähler bei der Kirchenvorstandswahl am 4. und 5. Mai 2019! Weitere Informationen finden Sie im Internet: www.erzbistum-koeln.de/kirche_vor_ ort/service_pfarrgemeinden/rendantu- ren_und_service_kirchengemeinden/ kirchenvorstand/
Geschichten 16 Alt werden ist nichts für Feiglinge. Gespräch mit Pflegedienstleiterin Katja Burchardt. Die amerikanische Schauspielerin Mae West hat Verlust der Selbständigkeit diesen, nun schon fast zu einem geflügelten Wort gewordenen Satz geprägt: "Alt werden ist nichts für Grundsätzlich, so Burchardt, gehe Altwerden, wie Feiglinge." Auch die Autobiographie von Blacky sie es in ihrem Berufsalltag erlebt, mit einem Verlust Fuchsberger trägt diesen Titel. Das da was dran ist, der Selbständigkeit einher. Hier erfährt sie, dass es kann Katja Burchardt in ihrem Alltag immer wieder immer viel Mut bedeutet, sich selbst einzugeste- erleben. Sie ist Pflegedienstleiterin des ambulanten hen, dass man nicht mehr alles allein schafft und Pflegedienstes careteam in Urdenbach. In ihrer dass man sich Hilfe holen muss. Allein, sich dieses täglichen Arbeit hat sie viel, aber nicht nur, mit alten Eingeständnis zu machen, bedeutet für ganz viele Menschen zu tun. Gemeinsam ist ihren Kunden, Courage aufzubringen. Das fängt bei den kleinsten dass sie pflegebedürftig sind und Unterstützung Dingen schon an: dass jemand körperlich einge- benötigen. schränkt ist und sich nicht mehr so versorgen kann, wie er oder sie es immer selbst gemacht hat. Oft Wann ist man alt? erlebt Burchardt, dass auch der Verlust der Mobilität ein heftiger Schritt ist. Gerade Männer tun sich hier Aber wann ist man alt? Schwer zu beantworten, schwer, wenn sie nicht mehr Autofahren können meinte die 41jährige. Heute finden sich ja viele oder den Führerschein abgeben müssen. Das wird Ausdrücke für alte Menschen: Best Ager, Silver- dann als großer Einschnitt in die Persönlichkeit Ager, Oldies, 55+, Junggebliebene – es gibt zahl- erfahren. Wer aber nicht mehr so mobil ist, verliert reiche, eher beschönigende Ausdrücke. Vielleicht zum Beispiel auch schneller Kontakte und kann geht es aber am ehesten um eine Haltung, meint rascher vereinsamen. Hier wird gut deutlich, dass Burchardt. Jeder legt im Grunde für sich persönlich Altwerden viele Komponenten in physischer, aber fest, wann er sich alt fühlt. Manches geht natürlich auch psychischer und sozialer Hinsicht hat. Und schon mit über 40 nicht mehr so gut wie vor zehn dabei haben alte wie junge Menschen das Bedürfnis, bis 20 Jahren, lacht sie mit Blick auf sich selbst. Als sich sowohl geistig als auch körperlich zu betätigen anderes Beispiel nennt sie eine 105-Jährige, die sie und am sozialen Leben teilzunehmen. im vergangenen Jahr noch in Urdenbach betreut hat und sie sich noch gar nicht alt fühlte. Das Beste aus seinen Möglichkeiten machen Burchardt erzählt von einer alten Dame, die ihr gesagt hat, der Satz vom Altwerden und den Feiglingen, sei wirklich wahr. Burchardt werde das
Geschichten 17 noch am eigenen Leib erleben. Dass sie jeden Tag Was hat er oder sie für ein Umfeld gehabt? Gibt mit pflegebedürftigen Menschen zu tun hat, emp- es Kinder, die sich kümmern können und wollen? findet die Pflegedienstleiterin durchaus auch als Hat jemand Hobbies und Kontakte gepflegt? Das Anfrage an sich selbst und ihr Umgehen mit dem alles können im Alter Kraftquellen sein, die Mut eigenen Altwerden. Sie erlebt Menschen, die immer geben, den verbleibenden Lebensabschnitt noch noch versuchen, ihr Leben in die Hand zu nehmen, zu gestalten und anzugehen. Burchardt: „So wie ich trotz aller Einschränkungen. Sie sagen sich: „Ich bin mich quasi vorher auf eine Schiene gesetzt habe, so noch hier, ich bin ein Mensch und ich versuche das geht es auch im Alter weiter.“ Beste aus meinen verbliebenen Möglichkeiten zu machen.“ Dann erlebt sie aber auch die anderen, Vorbild im Alter die sich nicht darauf einlassen können und eher in Lethargie verfallen, sich nutzlos und wertlos fühlen. In ihrer eigenen Familie, bei ihrer Mutter, hat Burchardt erlebt, dass es bereits viel Mut und Gut alt werden Kraftanstrengung erfordern kann, den Übergang Gut alt zu werden hat viel mit der Lebensgeschichte der Betroffenen zu tun. Wie hat jemand gelebt?
Geschichten 18 der Pflege ihre Lebenslust und ihre Motivation an andere ältere Menschen weitergeben. Für sie ist das Weiterarbeiten eine Möglichkeit, sich ihre Aktivität zu erhalten. Das, was sie noch an Energie hat, will sie nicht verpuffen lassen. Ein Vorbild, dem nicht jeder folgen kann, das aber einen Denkanstoß geben kann. Häufig hört Burchardt von den zu Pflegenden den Satz: „Altwerden, das ist nicht schwer. Aber alt sein, das ist schwer.“ Nein, ein Feigling darf man im Alter nicht sein, aber wie sagte Arthur Schopenhauer: „Die ersten 40 Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden vom Berufsleben zum Rentnerinnendasein gut zu 30 den Kommentar.“ bewältigen. Sich selbst im Leben wieder sortieren, aus der gewohnten Arbeitstaktung heraustreten, das Ulrike Longerich kann halt sehr schwer sein. Aber hier ist wichtig, sich der Situation zu stellen und nicht in die Angst hineinzugehen. Was kann ich aktiv tun, um mei- nen Befürchtungen zu begegnen? Wer so gelernt hat, an Dinge heranzugehen, kann auch mit den Den Pflegedienst careteam gibt es in Urdenbach seit Schwierigkeiten, die das weitere Altwerden mit sich 1993. Er ist in den Räumen der alten Urdenbacher Post bringen, ganz anders umgehen. in der Kammerathsfeldstraße beheimatet. Aktuell ist beim careteam eine 67-Jährige neu Als sogenannte Quartierspflege versucht man, wie eingestellt. Sie war bereits in Ruhestand, konnte früher die Gemeindeschwester, den Bereich Urdenbach sich aber nicht vorstellen, nicht mehr arbeiten zu abzudecken. Weg von der lediglich von der Zeit diktier- gehen und hat sich beworben. Sie möchte gerne in ten ambulanten Pflege, geht es um eine Bezugspflege.
Geschichten 19 Zur Firmung braucht man Mut. Es lohnt sich. Jugendliche aus St. Cäcilia und Herz Jesu bereiten sich derzeit auf ihre Firmung vor. Gehört Mut dazu, sich als junger Mensch auf seine Firmung einzulas- sen? Für den Fischerbrief haben einige Firmlinge Antworten auf diese Frage gegeben. - Es gehört Mut dazu, sich firmen zu lassen, da - Ich vermute, man braucht Mut, da man es ohne man vor seinen Freunden seinen Glauben vertritt die Eltern entscheide kann, ob man es tun möchte und weil man den Anspruch hat, seinen eigenen oder nicht. Dazu gehört sehr viel Mut, da einige sich Glauben zu vertiefen. eingeschränkt fühlen, wenn die Eltern dagegen sind. - Es ist mutig, sich firmen zu lassen, da sich gerade in der heutigen Zeit immer mehr Menschen vom Glauben /der Kirche abwenden. Wir im Gegenteil bekennen durch unsere Firmung unseren Glauben entgegen der gesellschaftlichen Entwicklung. Dazu braucht es für mich ohne Zweifel Mut. Es lohnt sich allerdings auch.
Geschichten 20 Wage den Sprung. Schweden - Schären, Elche und etwas Heimweh. Katharina Ihle, die alle nur Kathi nennen, hat sich getraut. Nein, sie ist nicht bei einem Bungee-Jump von einer Brücke gesprungen oder die schwarze Skipiste runtergerast. Sie hat ein halbes Jahr in Südschweden verbracht. Warum das viel mit Mut zu tun hat, erzählt die 16-Jährige dem Fischerbrief. FB: Kathi, du hast im vergangenen Sommer einen ungewöhnlichen Schritt gemacht. KI: Ja, ich habe mich entschlossen, für ein halbes Jahr nach Schweden zu gehen und habe da bei einer Gastfamilie in Göteborg gewohnt und bin dort auch nicht mache, dann werde ich mich immer ärgern, auf eine schwedische Schule gegangen. dass ich es nicht gemacht habe und immer über- FB: Das ist ja an sich noch nichts Ungewöhnliches. Viele legen, ob das nicht doch ganz toll geworden wäre. gehen im zehnten Schuljahr für eine Zeit ins Ausland. FB: Wo hast du den Mut hergenommen? Du warst selbst Was war bei dir anders? noch nie da, kanntest keinen, der schon mal so einen KI: Ich war vorher allerdings noch nie in Schweden Austausch gemacht hat, konntest die Sprache nicht… und konnte außer „Hallo“ kein Wort Schwedisch. KI: Da war nicht immer nur Mut. Ich muss schon FB: Warum ausgerechnet Schweden? sagen, ich hatte irgendwann auch Angst davor und KI: Ich wollte immer schon mal nach Skandinavien. war mir zwischenzeitlich nicht mehr ganz so sicher, Das hat mir immer gut gefallen, auch wenn ich fast ob ich das auch machen will. Meine Eltern haben nichts darüber wusste. Amerika, wo ja viele aus sich dann auch mit mir zusammengesetzt und mich meiner Stufe hingegangen sind, das hat sich nicht gefragt, ob ich mir wirklich sicher bin. Sie haben richtig angefühlt. Und ja, Schweden, das hat gepasst. mir im Vorfeld die Möglichkeit gegeben, das Ganze Das war eher so eine intuitive Entscheidung. immer noch abzusagen. Sie haben wohl gemerkt, FB: Wo kam deine Motivation zu diesem Schritt her? dass ich zwischenzeitlich nicht mehr ganz so über- KI: Ich hab‘ mir einfach gedacht, wenn ich das jetzt zeugt war. Und dann war ich auch komplett verwirrt, aber habe mir dann gedacht, dass ich es machen muss, um es nicht zu bereuen später. Ich glaube,
Geschichten 21 der Gedanke hat mir Mut gemacht. Ich habe mir bin. Wenn ich zum Beispiel irgendwo hingehe, wo gedacht, „Wage den Sprung!“. Das war dann einfach ich noch nie war, z. B. zu einer Party. Da war ich in mir drin. vorher eher zögerlich und jetzt denke ich: Komm, FB: Wie sah das dann in Schweden aus? mach das einfach. Es wird bestimmt ganz toll. Ich KI: Es war toll. Alles hat gepasst, und ich war wirk- bin viel positiver und aufgeschlossener geworden. lich froh dort zu sein. Aber gegen Ende Oktober FB: Steckt in jedem etwas Mutiges? hatte ich nach zweieinhalb Monaten schon so eine KI: Ich habe mich vorher nie als mutigen Menschen Phase von Traurigkeit und großem Heimweh. Da gesehen. Es geht meiner Meinung darum, einfach bin ich dann auch mal einen Tag einfach nicht in was zu machen und sich zu trauen. Wie sagt man: die Schule gegangen. Meine Gastfamilie war aber Über den eigenen Schatten springen. Mir hat das supernett und hat mich unterstützt. Da waren zwei sehr geholfen und mich weitergebracht. Ja, in jedem Gastschwestern, 15 und 17 Jahre alt, mit denen ich steckt etwas Mutiges. Das ist es. mich gut verstanden habe. Die kommen mich auch in diesem Sommer in Urdenbach besuchen. Das Interview mit KathI führte FB: Du hast ja durchaus deine Komfortzone Zuhause Ulrike Longerich verlassen. Hat sich die erweitert? Bist du durch deinem Schwedenaufenthalt mutiger geworden? KI: Ja, das würde ich auf jeden Fall sagen. Ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich viel offener geworden
Geschichten 22 And the Oscar goes to... Erneute Auszeichnung beim Wettbewerb "Pfarrbrief des Jahres". Große Freude beim Redaktionsteam des zelebriertes Öffnen der Umschläge so spannend, dass "Fischerbriefs": Das zweimal jährlich erschei- sich die Teilnehmer kurzfristig wie in Hollywood bei nende Pfarrmagazin des Katholischen den Oscars fühlten. Stellvertretend für die gesamte Kirchengemeindeverbandes Benrath-Urdenbach Redaktion erhielten Ulrike Longerich, Karin (KKBU) erreichte beim Wettbewerb "Pfarrbrief Unterstenhöfer-Müller, Wolfgang Schürmeyer und des Jahres" des Erzbistums Köln Platz zwei. Sieger Annette Stolz den Preis. wurde das Magazin "civitas" der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius in "Durchdachte Publikation" Köln. Platz drei ging an das Magazin "Doppelpunkt" der Katholischen Kirchengemeinde St. Mauritius Insgesamt hatten sich 46 Pfarrbriefredaktionen aus und Heilig Geist in Meerbusch. Das Team aus dem Erzbistum dem Urteil der Jury gestellt. Diese Benrath/Urdenbach kam bereits zum zweiten Mal hebt in ihrer Laudatio den ansprechenden Inhalt und hintereinander bei dem Wettbewerb auf das Podium. die Klarheit der Gestaltung des "Fischerbriefs" her- Im vergangenen Jahr erhielt es den Sonderpreis für vor. "Die Redaktion des Fischerbriefs beweist durch das gelungene Layout des "Fischerbriefs". Diesmal die exzellente Akquise und Auswahl von Beiträgen, ging diese Auszeichnung an das Magazin "Einblick" dass Pfarrbrief und Gemeinde eng miteinander ver- des Katholischen Kirchengemeindeverbandes bunden sind. Eben diese Verbundenheit stellt sich Frechen. im Zusammenspiel von Inhalt und Gestaltung dar: Die Prämierung nahm Generalvikar Dr. Markus Die ungewöhnliche Papierauswahl, ein reduzier- Hofmann vor. Er machte die Ehrung durch perfekt tes Layout, zeitgemäße Fotografie und emotionale Inhalte zeichnen ein modernes und sympathisches
Geschichten 23 Foto: Erzbistum Köln/Hirschbeck Bild von Kirche, Glauben und Gemeindeleben", blaue Auszeichnung für den Fischerbrief wird im so die Jury. Eingereicht zum Wettbewerb hatte Pfarrhaus einen Ehrenplatz erhalten. der KKBU die Weihnachtsausgabe 2018. In der Vor der Preisverlehung hielt Dr. Werner Kleine, Begründung für die Auszeichnung heisst es wei- Leiter des Arbeitsfelds "Kommunikation, Dialog, ter: "Besonders die feinfühligen Geschichten über Öffentlichkeit" des Pastoralen Zukunftswegs in Menschen aus der Gemeinde und die schlüssige Köln, einen Impulsvortrag. In seiner mitreißenden Umsetzung von Standardinhalten werden von der Ansprache ermutigte er dazu, den Blick auf eine Jury honoriert. Dass die Redaktion auf der Titelseite andere Kirche, auf andere Zielgruppen und auf des Pfarrbriefs mit dem Schwerpunktthema "Leib andere Orte lebendiger Kirche zu wenden. und Seele" nach Zimt riechende Duftfarben ein- setzt, krönt die durchdachte Publikation." Annette Stolz "Wir freuen uns natürlich sehr über den Erfolg. Er ist nicht nur Anerkennung unseres ehrenamtlichen Engagements, sondern auch ein großer Ansporn für unsere weitere Arbeit", erklärte Schürmeyer. Zur Redaktion gehören neben den vier Geehrten Generalvikar Dr. Markus Hofnann auch Christel Arndt, Claudia Hubert-Banowski, (von links) mit Ulrike Longerich, Karin Elisabeth Lipp und Ursula Meyers. Die leuchtend Unterstenhöfer-Müller, Annette Stolz und Wolfgang Schürmeyer.
Geschichten 24 Vom Mut – zum Lesen und Hören. Pfarrbücherei in der Urdenbacher Dorfstraße hat viel Auswahl. Was ist mutig? Nun, Mut ist vielfältig. Was für Eine kleine Auswahl an Bilderbüchern möchte ich den einen Mut braucht, ist für den anderen leicht kurz vorstellen: zu bewältigen. Mut braucht Selbstvertrauen, Mut schafft aber auch Selbstvertrauen, macht stark und - Da ist zum Beispiel der kleine Spatz, dessen drei befreit. Mut braucht es, zu unbekannten Zielen Freunde bereits ihren Mut bewiesen haben. Er aber aufzubrechen, sei es aus Abenteuerlust oder entschließt sich zu einem anderen Weg, wird dann Notwendigkeit. Mut braucht es aber auch, mal nicht aber dennoch von seinen überraschten Freunden mutig zu sein. Leben braucht Mut - Lebensmut. bejubelt: „Ja, das ist Mut!" („mutig,mutig" von Und sollte dieser (Lebens-)Mut mal verloren gehen, Lorenz Pauli und Kathrin Schärer) braucht man Freunde, die einem helfen, die zu einem stehen. Zu all diesen (mutigen) Lebenssituationen - Oder Ringo Rabe, der nicht dem Bild eines Raben gibt es - auch bei uns in der Pfarrbücherei in der entspricht. Er zeigt kein Interesse, fliegen zu lernen, Urdenbacher Dorfstraße - spannende, berüh- er mag nicht krächzen, aber er ist mutig genug, sein rende, lustige, Mut machende Bücher. Sowohl als Nest und seine Familie zu verlassen, um seinen Bilderbücher, Kinderbücher, als auch als Romane, Lebenstraum zu verwirklichen. ( „Rabe traut sich Sachbücher und Hörbücher. was" von Henning Löhlein und Manfred Mai) - Für Rudi, der letztendlich neuer Knappe des Ritters Götz von Grützwurst wird, reicht es allein schon, keine Angst vor Spinnen zu haben, um der Mutigste aller Knappen-Bewerber zu sein. („Götz Mut u te ist der Hut. von Grützwurst und der Mutigste von allen" von He ic htbarer ren, mein u n s h n ic ht verlie n. Barbara Rose und Sascha Morawetz) nn ic e Den ka passier n m ir nichts - Manchmal braucht man aber auch Freunde, um so kan mutig sein zu können und Ente vor dem unheim- lichen Monster unter ihrem Bett zu retten. Allein Der Löwe in mir ist ein sch üchternes Immer, w Tier. enn ich m brüllt er m ich etwas utig „Mia trau, u!"
Geschichten 25 ist es manchmal auch zu gefährlich und ganz schön schwer. ( „Wir sind der Schrecken aller Monster" von Norbert Landa undTim Warnes) - Nach und nach wird auch die ängstliche Elise mutiger und ihr Leben wieder bunter. Dabei hilft ihr der Besuch des kleinen Emil. ( „Der Besuch“ von Antje Damm) - Viel Mut beweist auch Pitzi, als er zum Apfelsaft Auch für Erwachsene gibt es reichlich Literatur, die holen in den Keller muss. Aber er schafft es, und von mutigen, ängstlichen, über sich hinauswach- das macht ihn stark und selbstbewußt, wenn auch sende Menschen erzählen/berichten. Wir zeigen atemlos. ( „Apfelsaft holen" von Thomas M.Müller) sie Ihnen gerne bei einem Besuch in der Bücherei! Mir bleibt jetzt nur noch der eine Wunsch: Seien - Ein weiteres Bilderbuch berichtet von Malala, Sie mutig und besuchen Sie uns. Nach Ostern, also einem sehr mutigen Mädchen , das schon mit elf nach Erscheinen dieser Ausgabe , werden wir im Jahren in Pakistan für die Rechte von Mädchen Schaufenster Bücher zu dieser Thematik ausstellen. kämpft und dafür von den Taliban angeschossen Wir wünschen Ihnen allen ein schönes Osterfest wird. Doch sie überlebt und kämpft weiter für die Rechte aller Kinder. Dafür ist sie 2014 sogar mit Marita Speckamp für das Bücherei-Team dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. („Malala für die Rechte der Mädchen" von Raphaele Frier und Aurelia Fronty) - Manchmal muss aber auch der Leser/Zuhörer selbst mutig sein. So etwa in dem Bilderbuch, das von dem Monster erzählt, das sich mit Messer und Die Pfarrbücherei in der Urdenbacher Gabel zu dir (dem Zuhörer) auf den Weg gemacht Dorfstraße 12 hat folgende Öffnungszeiten: hat, um dich „zerqui-qua-quetscht auf einem mittwochs und freitags von 16 bis 17 Uhr sowie warmen Toast mit Butter" zu verspeisen. ( „Auch sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr. Monster müssen schlafen" von Ed Vere)
Geschichten 26 Jedes Bild für 80 Mark. 93-jährige Künstlerin erinnert sich an Entstehung des Kreuzweges. Wir begegnen ihnen im Leben immer wieder und Stationen dieses Weges folgen. 14 Stationen, 14 in ganz unterschiedlicher Weise. Wer stand während Bilder, die vom Leiden erzählen, gilt es mitzugehen. einer Wanderung nicht schon vor einer Kreuzung Aber auch hier liegt eine Entscheidung zugrunde: und musste sich entscheiden, welchen Weg er ein- Jesus Christus entscheidet sich, für uns in den Tod schlagen sollte? Im übertragenen Sinn stehen wir zu gehen. Für Christus wartet am Ende des Weges vor einem Kreuzweg, wenn eine Entscheidung in das Kreuz. Jedoch endet dieser Weg nicht end- die eine oder andere Richtung gefällt werden muss. gültig mit seinem Tod, sondern das vermeintliche Eins haben sie alle gemeinsam: Es erfordert Mut, Scheitern wendet sich in einen Triumph des Lebens. einen Weg zu wählen, der letztlich falsch sein kann Christus besiegt den Tod. An Ostern feiern wir die und damit die Möglichkeit des Scheiterns bereithält. Auferstehung des Gottessohnes – das Fundament des christlichen Glaubens. Kreuzwege mit einer auf den ersten Blick ganz ande- ren Assoziation gibt es auch in unseren Kirchen. Sie Einen besonderen Kreuzweg finden wir in der sind Bilder oder Skulpturen, die den Leidensweg Jesu Pfarrkirche St. Cäcilia. Die Benratherin Ursula Christi nachbilden. Der Beter kann den einzelnen Luczak entwarf und gestaltete ihn in den 1950er- Jahren. Die heute 93-jährige Künstlerin, die mittler- weile in einem Urdenbacher Seniorenheim wohnt, erinnert sich gut. Entstanden ist das Werk während ihres Studiums in ihrem Elternhaus. Man war auf sie
Geschichten 27 zugekommen, traute ihr diese Arbeit zu. Seit dem Sich-Einlassen auf Christus die Kreuzwege des frühen Tod des Vaters auf sich selbst gestellt, nahm eigenen Lebens zu überdenken, Entscheidungen sie den Auftrag an. Für jeweils 80 Mark entstanden mutig zu treffen oder bereits getroffene anders zu damals die Bilder, eines pro Woche. Sie arbeitete auf bewerten. dem Boden des Wintergartens, kniend. Gesegnet wurde der Kreuzweg im Februar 1953. Nicht nur St. Cäcilia Benrath, sondern auch Herz Jesu Urdenbach laden mit ihren Kreuzwegen dazu Die Bilder sprechen noch heute an, wirken lebendig. ein. Auch das Internet sind die Kreuzweg-Motive Haltung und Gesichtsausdruck legen nicht fest, son- zu sehen. dern laden ein, sich einzufühlen, mitzugehen, einen Zugang zu Jesus Christus zu finden, einen Bezug zum eigenen Leben herzustellen – im Glauben, dass Claudia Hubert-Banowski alles im Blick auf Ostern ein gutes Ende nimmt. Eine Möglichkeit auch für die Menschen unse- rer heutigen Zeit? Eine Chance zumindest, im www.kkbu.de/sonstiges/fotogalerie/ kreuzweg_st._caecilia/ www.kkbu.de/sonstiges/fotogalerie/ kreuzweg_herz_jesu/
Geschichten 28 Ein Leuchten des Himmels. Von Fronleichnam bis Lichtmess. Der Himmel über Düsseldorf soll heller leuchten Tröstende und fröhliche Gespräche, begleitet von als gewöhnlich vom 20. Juni 2019 bis 02. Februar einer Glaubensgemeinschaft in Musik und Gebet, 2020. Mit der missionarischen Kampagne #him- gehören dazu. melsleuchten will die Stadtkirche das Feuer der frohen Botschaft jenen bringen, die Gott noch Mission braucht Mut nicht kennen oder sich von ihm abgewendet haben. Auch in Benrath und Urdenbach soll der Funke des Im offiziellen Gebet zu dieser missionarischen Glaubens auf möglichst viele Menschen übersprin- Kampagne heißt es: „Gib uns die Bereitschaft gen, damit es nicht nur im Himmel, sondern auch und den Mut, unseren Glauben anderen zu sagen, auf Gesichtern und in Herzen leuchtet. So ist seit mit anderen zu teilen, von der Schönheit unseres September des vergangenen Jahres eine Gruppe in Glaubens zu erzählen…“. unserer Gemeinde auf dem Weg, Ideen zu entwi- Es braucht wirklich Mut, mit der Glaubensbotschaft ckeln, wie Gott Urdenbacher und Benrather wie- auf die Straße zu gehen und Menschen zu fra- der neu berühren kann. Und da sind viele Ideen: gen, wofür sie dankbar sind. Es fällt nicht mit Blumen, gemalten Bildern, KirchenKino, mit leicht, Geschenke des Himmels in Form von roten Teppichen und gemeinsamem Bekenntnis Blumen an Fremde zu verteilen oder auf dem zum Glauben bei uns und in der Stadtmitte. Friedhof an einer „Haltestelle für den Trost“ für Trauernde da zu sein. Man muss einmal durch- atmen, bevor man Geschäftsleute bittet, Bilder zur Schöpfungsgeschichte in ihren Schaufenstern aufzuhängen und ihre Türen für eine christliche Vernissage zu öffnen. Es ist ungewohnt, wenn sich die Kirche zu einem KirchenKino wandelt, wenn wir den roten Teppich für Nichtgläubige vor Mehr Informationen gibt es im Internet: und in der Kirche ausrollen oder wenn Menschen www.himmelsleuchten-duesseldorf.de durch Gesang und Musik mit eigenen Instrumenten Gottes Liebe spüren. Auch fordert es Courage, lieb- gewonnene Traditionen einmal anders zu denken, bei Vertrautem neue Akzente zu setzen oder unse- ren Glauben an Fronleichnam nicht bei uns, son- dern in der Gemeinschaft der ganzen Stadtkirche nach außen zu tragen. #himmelsleuchten wird eine
Geschichten 29 aufregende Zeit, von Fronleichnam bis Lichtmess dass wir kaum schweigen können, anderen davon zu werden viele mutige Gläubige unterwegs sein. erzählen: Gott schenkt uns ein Leben nach dem Tod und nimmt uns damit die größte Angst. Er lässt uns Mission macht glücklich und die uns Anvertrauten nie allein. Wir können alle unsere Sorgen, aber auch unser Glück im Gebet Gleichzeitig fällt es aber auch besonders leicht, sich zu ihm bringen und vertrauen, dass er uns führt. gemeinsam missionarisch auf den Weg zu machen. Zum anderen ist Gott tatsächlich in unserer Mission Wir haben in unserer Projektgruppe #himmels- dabei. Wir müssen nur tun, wofür wir selbst bren- leuchten in den vergangenen Monaten erfahren nen, was uns ein Leuchten auf das Gesicht zaubert dürfen, wie glücklich es macht, den Glauben neu zu und einfach die Gemeinschaft genießen – den Rest denken, verrückte Ideen auszusprechen und gemein- macht Gott. Wir müssen die Menschen nur mit dem sam mit Gott zu singen und zu beten und gemein- Glauben in Kontakt bringen, die wahre Mission sam mit Gott zu sein. Mut brauchten wir nur, um dürfen wir Gott überlassen. uns für dieses Projekt zu entscheiden. Seitdem wer- So wird ab Fronleichnam ein Leuchten durch den wir getragen von der Gemeinschaft in Gott. Urdenbach gehen und ein Glaubensfeuer in Benrath Für diese – unerwartete – Leichtigkeit gibt es viele flackern – lassen auch Sie sich anstecken und seien Gründe, denn Gott spricht jeden Menschen anders Sie mit uns mutig! an. Zwei dieser Gründe sind mir persönlich in den jüngsten Wochen deutlich geworden: Friederike Nesselrode Zum einen ist die missionarische Botschaft so schön,
Geschichten 30 Was heißt hier eigentlich „mutig sein...“. Neues Leitungsteam bei der kfd. Brauche ich in einer Pfarrgemeinde Mut? Das ist doch eigentlich ein harmonischer Rahmen, getra- gen von Gremien, Gruppierungen und Vereinen und alle haben als gemeinsame Basis den Glauben. Ich machte mich bei uns in Benrath auf die Suche bei der kfd, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, um dort den benötigten Mut zu suchen und zu finden. Gesellschaftliches Engagement In Benrath ist das ein großer Kreis von über 100 und Marina Stamm als Kassiererin. Vier Jahre lang Frauen, die sich regelmäßig treffen, um sich sozial, wird das Leitungsteam gemeinsam auf Bewährtem spirituell und gesellschaftlich zu engagieren. und Erprobtem aufbauen und versuchen mit guten Gefunden habe ich dort vieles, was sicherlich Mut Ideen Neues in Bewegung zu setzten. Inge Pohler erfordert. Es braucht manchmal einen kleinen Ruck, ist zu danken, dass sie jahrelang Vorsitzende der mich auf die Frau neben mir, die so anders ist als kfd-Benrath den Frauen ein Vorbild war und immer ich, einzulassen und sie zu verstehen. Manchmal ein offenes Ohr für alle hatte. Als 2. Vorsitzende ist ist auch Mut gefragt, unangenehme Situationen sie auch weiterhin dabei. mitzutragen. In einer solchen Gemeinschaft wie Unsere Frauengemeinschaft versteht sich als großes der kfd ist es manchmal wichtig auch dann Hilfe Ganzes, wo jede für die andere da ist. Wir freuen uns zu leisten, wenn es gerade nicht in mein persönli- über Frauen, die in diese Gemeinschaft eintreten ches Konzept und meinen Plan passt. Ein Beispiel möchten und bereit sind mitzutun. dafür haben die Frauen gezeigt, die bereit waren sich bei den letzten Vorstandswahlen im Oktober Diana Brenneke 2018 in das Leitungsteam wählen zu lassen. So sind jetzt Rita Schmitz-Brüster und Petra Krause als Beisitzerinnen dabei. Sie verstärken damit das Team um Diana Brenneke und Inge Pohler als Vorsitzende
Geschichten 31 Schützenbruderschaft St. Cäcilia. Mehr als nur Schießsport. begeisterte Motorradfahrer zusammen. Es werden Spenden für das Kinderhospiz Regenbogenland gesammelt und mit anschließendem Mopped- Korso zum Hospiz gebracht. Dass wir mit unse- ren Spendensammlungen diese wichtige Arbeit im Hospiz unterstützen können, macht uns stolz. Durch unsere jährliche Prummekirmes und das Schützenfest wird unser Dorf bereichert. So bie- ten diese Anlässe Gelegenheit für vielen gute Gespräche, ausgelassenes Feiern und ein offenes Miteinander, wo alle willkommen sind. Bei der dies- Schützen stehen nicht nur für Schießsport, jährigen Hauptversammlung wurde Jörg Sturm zum Tradition und Brauchtum. Sie sind aus unserem neuen Präses der Bruderschaft gewählt. Vizepräses Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken und stel- ist Rolf Hansjürgen. Wir freuen uns auf eine weitere len ein lebendiges Symbol für Miteinander dar. Oft gute und gemeinsame Arbeit für und mit unserer ist es in unserer Gesellschaft schwer, verschiedene Gemeinde und unserem Stadtteil Benrath. Erfreut Interessen und Eigenschaften unter einen Hut zu sind wir auch über Gäste, die uns bei einer unserer bringen. So kann das Wort von der Bruderschaft Veranstaltungen kennenlernen können. Denn wir ein Vereinsprogramm sein und eine Grundlage, benötigen Zuwachs, damit unsere Bruderschaft auch welche durch alle Lebenssituationen trägt. Dabei in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter ist es wichtig, ein starkes Team zu haben, das sich existiert. Also haben Sie Mut zum Miteinander und um die Belange der Mitglieder, aber auch um die lernen Sie unsere Schützenbruderschaft kennen. Menschen in unserer Gemeinde, unserem Stadtteil Wir freuen uns auf jede und jeden Einzelnen. und unserer Stadt kümmert. Diana Brenneke karitatives Engagement So werden bei uns nicht nur Aktivitäten rund um den Schießsport, unser Brauchtum und unseren Glauben gestaltet, sondern auch das karitative Engagement hat seinen Platz. Beim beeindrucken- Das elfte Düsseldorfer Moppedschützen- den Moppedschützen-Treffen kommen unzählige Treffen findet am 3. August 2019 statt. Treffpunkt: Schützenplatz Benrath
Photo by Markus Spiske on Unsplash
Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. (DEmokriT) In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse den Knoten, laufe aus dem sicheren Hafen aus. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume. (mark Twain ) Beherzt ist nicht, wer keine Angst kennt, beherzt ist, wer die Angst kennt und sie überwindet. (khalil Gibran) Der Mut wächst immer mit dem Herzen und das Herz mit jeder guten Tat. (aDolPh kolPinG)
Menschen 34
Menschen 35 Ein wahrer Menschenfreund „Unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwar- ganz viele neue Monstranzen geschenkt bekom- ten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter“ men.“ Vielleicht ein Vermächtnis an uns, die Kinder (Phil 3,20) – und Jugendlichen als Hoffnungsträger für unseren Glauben und die Kirche der Zukunft zu begreifen soweit der Spruch auf der Gedenkkarte, die in der und entsprechend zu handeln. Kirche anlässlich der Auferstehungsfeier unse- res ehemaligen, am 05.12.2018 im Alter von 84 An der Wahrheit der christlichen Botschaft hat er Jahren verstorbenen Pastors Werner Heiliger aus- nie gezweifelt und sie tatsächlich gelebt und vorge- lag. Entnommen ist der Spruch einem Brief des lebt. Dass er dabei stets authentisch war, zeigte die Apostels Paulus, den dieser an die Gemeinde in überwältigende Teilnahme an seiner Verabschiedung Philippi schrieb. Ein Brief, dessen Grundtenor 2006 und nun 2018 auf seinem letzten Weg. die Freude ist. Diese Freude an Christus an die Menschen weiter zu geben, hat Werner Heiliger So traurig wir sind, dass er nicht mehr bei uns ist, während seines Lebens immer verstanden. Dies umso glücklicher und dankbarer sind wir, dass er uns durften wir in besonderem Maß in der Zeit erfahren, begleitet hat. Die Anfangsworte des Philipperbriefes in der er unser Pastor war. Es war ihm immer ein dürfen wir deshalb sicher trotz aller Trauer um ihn Anliegen, dass alle Menschen, egal wie fern oder nah als Aufforderung sehen: „Im Übrigen, meine Brüder sie der Kirche waren, diese Freude spüren konnten. und Schwestern, freut euch im Herrn!“ (Phil 3,1). Ein Menschenversteher und nicht zuletzt ein Claudia Hubert-Banowski Menschenfischer im besten Sinne war er, der häu- fig die Fähigkeiten des Einzelnen erkannte und sie zu wecken wusste. Nicht wenige fanden durch ihn zurück zum Glauben. Besonders am Herzen lagen Pastor Heiliger ist in einem Priester- ihm die Kleinen und Kleinsten. Er konnte sich auf grab auf dem St.-Cäcilia-Friedhof in sie einlassen, begab sich zu ihnen hinunter. Fußball, Benrath beigesetzt worden. Nachlaufen oder unter dem Tisch Verstecken spie- len? Für Werner Heiliger kein Problem. Einer seiner Lieblingsaussagen in den Erstkommunionpredigten im Laufe seiner Zeit als Priester: „Heute habe ich
Menschen 36 Mein Projekt: Die Petrus-Novelle des Singkreises „Neues Lied“ Nach einem Infoabend für das neue Projekt „Die Es machte viel Spaß zu hören, wie wir immer besser Petrus-Novelle“ des Urdenbacher Singkreises harmonierten! Dann kam das erste Highlight vor „Neues Lied " war mein Interesse geweckt. Ich der endgültigen Premiere - die CD-Aufnahme. musste noch einmal kurz überlegen, ob ich das alles Diese geschah in der Schreinereiwerkstatt unseres zeitlich schaffe, da ich noch einem anderen Chor Saxophonisten Norbert Hambloch. Ein langer, kal- angehöre, doch der Funke war bereits übergesprun- ter Tag verging, und am Ende hatten wir es geschafft. gen. Ich entschloss mich mitzumachen auf dem Weg Die Tontechniker hatten wohl einiges zu richten, zur Uraufführung des Werkes unseres Chorleiters aber wir sind ja keine Profis und die CD kann sich Andreas Riebartsch. hören lassen! Ich wurde nett in die Chorgemeinschaft aufge- Dann der Höhepunkt - unser Auftritt, die Premiere nommen, und so probten wir fleißig über Monate der „Petrus-Novelle“! Die Kirche füllte sich immer jeden Mittwochabend - mal mit, mal ohne Band. mehr- bis kein Platz mehr da war!. Dieses große Interesse hatte ich nicht erwartet, das gab ein
Menschen 37 tolles Gefühl und spornte uns an, das Beste zu Nach einer solch gelungenen Premiere waren wir uns geben. Es war ein tolles Erlebnis mit „Gänsehaut- alle einig: Wir wollten anderen Kirchengemeinden Feeling". Der anschließende Applaus und die vielen anbieten, unsere „Petrus-Novelle“ auch bei ihnen Glückwünsche bestätigten uns, dass die viele Arbeit aufzuführen und vorzustellen. Toll: Wir konnten sich gelohnt hatte. bereits eine erste Anfrage erfüllen und in St. Martin in Langenfeld-Richrath auftreten. Weitere Auftritte dürfen gern folgen! Aus dem zunächst eher unverbindlichen Chorprojekt Nach der erneuten auf Zeit ist für mich eine echte Chormitgliedschaft Aufführung der Petrus-Novelle geworden. Das Singen bereitet mir viel Freude – aber am 6. April 2019 in St. Martin in die tolle Gemeinschaft im Singkreis „Neues Lied“ Langenfeld-Richrath ist noch ist das „I-Tüpfelchen“. lange kein Ende in Sicht. Kirchengemeinden, die sich für Petra Schmeer einen Auftritt vom Singkreis in ihren eigenen Räumlichkeiten inter- essieren, können sich bei Chorleiter Andreas Riebartsch unter Telefon 0211 71 76 89 melden.
Ausflugstipps 38 Endlich Osterferien - Was tun? Eine kleine Wanderung durch die Kämpe Startpunkt ist der Parkplatz am Piels Loch. Nach Überqueren des Baumberger Wegs halten wir uns links und biegen hinter der Altrheinbrücke links Natur entdecken mit der Biologischen in den Stümpeweg ein. Dieser geht nach kurzer Station auf Haus Bürgel Wegstrecke in den ehemaligen Sommerdeich Die Elemente Feuer-Wasser-Erde-Luft stehen am über. Wir folgen diesem Weg für etwa drei Montag, 15. April von 10 bis 14 Uhr für Kinder Kilometer. Rechts und links zeigt sich eine wun- von neun bis zwölf Jahren im Mittelpunkt. Auf derschöne Auenlandschaft mit großer Pflanzen- dem Gelände von Haus Bürgel geht darum, wie und Tiervielfalt. Wir wandern den Altrhein man richtig Feuer macht. Wie zündet man ein weiter entlang, bis wir zu einer Brücke mit gro- Lagerfeuer ohne Feuerzeug und Streichhölzer an? ßer Aussichtsplattform kommen, die unseren Wie benutzt man einen Feuerbogen oder einen Wendepunkt markiert. Nach der Brücke folgen Feuerstahl? Welche Lagerfeuertypen gibt es und was wir dem Weg nach rechts und verlassen den Damm. sind ihre Vorteile? Neben viel Spaß sollen vor allem In der Ferne wird Haus Bürgel sichtbar. Der Weg das Wissen und das Bewusstsein für einen siche- verläuft nun zwischen Feldern. Entlang der Strecke ren Umgang mit dem Feuer-Element vermittelt aufgestellte Infotafeln bieten Wissenswertes und werden. Zum Abschluss wird Stockbrot gebacken dienen unserer Orientierung. Wir biegen an den und Punsch gekocht. Bitte wegen Funkenflug alte nächsten beiden Tafeln jeweils rechts ab. Hier Kleidung aus Baumwolle anziehen. verlassen wir die bewirtschafteten Felder und wandern über die Bürgeler Wiesen. Der Weg ist hier nicht mehr fest, bietet aber beeindruckende Treffpunkt: Haus Bürgel, Urdenbacher Weg, Naturerlebnisse. Nach rund 1,5 Kilometern stoßen 40789 Monheim (Bus 788), Kosten: 16 Euro. wir wieder auf den Damm. Wir gehen links und Anmeldung erforderlich unter info@bsdme.de oder kommen zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour. 0211 / 99 61 212. Gegen Hunger und Durst bietet sich eine Einkehr im Restaurant Extratour oder im nahegelegenen Angercafe an.
Sie können auch lesen