SOMMER 2021 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve eV
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Editorial nach Orientierung und Lebenssinn. Je- gekommen. Aber wieviel Vorräte haben sus nimmt das wahr und schenkt ihnen sie mitgebracht? Wird es für alle reichen? eine „lange Predigt“, wie es heißt. 5.000 Oder ist es so, wie in vielen Gesellschaf- Menschen hören aufmerksam zu. Die ten, dass 10 Prozent der Bevölkerung Botschaft muss sie unmittelbar ange- mehr als die Hälfte des Gesamtvermö- sprochen haben. Sie muss für ihr Leben gens besitzen, und die ärmere Hälfte nur relevant gewesen sein. Hätten sie sonst wenige Prozent? Dann werden nicht alle so lange zugehört? Auf die Gesellschaft satt, es sei denn, es würde gelingen, die schauen, die Menschen sehen, sie wahr- Nahrungsmittel gerecht zu verteilen. Die nehmen und ihnen das Entscheidende wirtschaftlichen Möglichkeiten abzuwä- sagen, ist der erste Schritt, der Orientie- gen sowie die vorhandenen Ressourcen rung gibt. zu erkennen und mit ihnen etwas zu un- ternehmen, ist der zweite Schritt, der Ori- Das Bedürfnis nach Orientierung und entierung gibt. Bildung ist das eine. Doch neben dem Bildungshunger gibt es auch den realen Da es der Menschheit bis heute nicht Hunger. Wie bekommt man 5.000 Men- gelungen ist, Güter und Nahrungsmittel schen satt? Die Jünger folgen dabei einer gerecht zu verteilen, musste damals auch Idee, die neoliberale Ökonomen bis heute Jesus davon ausgehen, dass faires Tei- nach dem Motto propagieren: „Jeder ist len nicht gelingt. Doch es soll niemand seines Glückes Schmied.“ Wer durchs durchs Raster fallen. Alle sollen erleben, Raster fällt, hat sich nicht genug ange- dass genug da ist, dass kein Magen Diakonie-Geschäftsführer strengt. Allen Ernstes plädieren die Jün- hungrig bleibt, dass keiner zurückbleibt, Pfarrer Joachim Wolff ger dafür, dass sich die Gemeinschaft dass jeder an der Güte Gottes teilhaben Liebe Leserin, lieber Leser, der 5.000 auflösen soll, damit sich jede kann. Darum wendet Jesus seinen Blick in und jeder selber versorgen soll. „Lass sie den Himmel. „Jesus nahm die fünf Brote „Schaut hin!“ war das Motto des Öku- gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer und zwei Fische und sah auf zum Himmel, menischen Kirchentages im Mai. In der ringsum gehen und sich Brot kaufen.“ Wo dankte und brach die Brote.“ Das große Diakonie haben wir hingeschaut, wie es hätte man abends, kurz vor Sonnenunter- Verteilen kann beginnen. Einer gibt der unseren Mitarbeiter*innen, den Pflegebe- gang, noch soviel Brot kaufen können? anderen ab. Es wird genau hingeschaut, dürftigen, Klient*innen und Ratsuchenden Die meisten wären beim chaotischen ob alle versorgt sind. Und vielleicht holen während der Corona-Pandemie geht. Da- Kampf ums Brot leer ausgegangen. Die sogar manche ihre heimlichen Vorräte aus bei sind neue Projekte entstanden, über Gemeinschaft wäre zerstört gewesen. den Taschen und geben sie denen, die die wir in dieser Ausgabe berichten. Wir Interessant, wie klar Jesus das unverant- nichts haben. „Sie aßen alle und wurden haben hingeschaut, wo wir uns diako- wortliche Vorhaben der Jünger abweist: satt“, heißt es. Am Ende bleiben sogar nisch einbringen können. In Wesel-Büde- „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Keine Gegen- zwölf Körbe Brot übrig. Die himmlischen rich und in Kevelaer wurden Tagespflegen argumente, kein Abwägen, kein Vorwurf, Möglichkeiten ins Kalkül zu ziehen und eröffnet und mit „Neuland“ ist ein Info- keine Ermahnung, kein ökonomischer auf den Geist Gottes zu vertrauen, ist der und Beratungsladen in Kevelaer entstan- Vortrag. Nur: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ dritte Schritt, der Orientierung gibt. den. Wir haben in die Corona-Verordnun- Das ärgert die Jünger. „Sollen wir denn gen geschaut und im Krisenstab beraten, hingehen und für zweihundert Denare Brot Wenn am Ende zwölf Körbe Brot übrig- wie sie umzusetzen sind, damit wir nah kaufen und ihnen zu essen geben?“ Wa- bleiben, weist das auf die zwölf Stämme bei den Menschen bleiben können. rum sollen wir unser Geld einsetzen, um Israels hin. Offenbar sollte die erfolgrei- die Gesellschaft zu versorgen? Können che Speisung der 5.000 auf das ganze Die Geschichte, die dem ökumenischen die sich nicht alleine mit Brot versorgen? Volk Israel ausstrahlen. Was im Kleinen Kirchentag ihr Motto gegeben hat, erzählt Offenbar haben die Jünger 200 Denare modellhaft gelungen war, könnte Vorbild die Speisung der 5.000 (Markus 6, 30- in der Kasse, immerhin den Wert eines für eine ganze Volkswirtschaft werden. 44). Dreimal wird hingeschaut. Zunächst Jahreslohns. Am Geld wäre die Grund- Es könnte Grundlage eines Sozialstaates sieht Jesus auf die vielen Menschen, versorgung jedenfalls nicht gescheitert. werden, in dem wir gemeinsam hinschau- die ihm und seinen Jüngern gefolgt wa- Aber die Ressourcen wären falsch ein- en: auf die Menschen, auf die wirtschaftli- ren: Alte und Junge, Männer und Frauen, gesetzt worden. Das ahnen die Jünger chen Ressourcen und die faire Verteilung Wohlhabende und Arme, Gebrechliche irgendwie, haben aber keine Vorstellung, von allem, was wir zum Leben brauchen. und Kraftvolle, Gesunde und Kranke. Sie wie eine gemeinschaftsorientierte und Schau hin! Mit welchen Menschen ha- suchen Orientierung. Sie brauchen eine gerechte Grundversorgung funktionieren ben wir es zu tun? Schau hin! Wie sind Perspektive. „Sie jammerten ihn, denn sie kann. Jesu Vorschlag: „Gebt ihr ihnen zu die wirtschaftlichen Verhältnisse? Schau waren wie Schafe, die keinen Hirten ha- essen!“ hat sie jedenfalls nicht überzeugt. hin! Welchen Geist braucht es, um fair zu ben.“ Jesus schaut auf die Menschen, so Darum hilft Jesus ihnen auf die Sprünge: teilen, gerecht zu leben und zu einer so- wie sie nun einmal da sind, als Gemeinde, „Wieviele Brote habt ihr? Geht hin und lidarischen Gemeinschaft zusammen zu als Dorf, als Quartier, als Gemeinwesen. seht!“ „Schaut hin!“ Die Jünger schauen wachsen? Die Menschen sind einfach da, sehr ver- hin. Siehe da! Sie haben genügend Vorrat: schieden, sehr divers, aber erwartungs- Fünf Brote und zwei Fische – genug für Es grüßt Sie herzlich voll, hoffnungsfroh und aufmerksam. Sie Jesus und die Zwölf. Vermutlich sind auch Ihr Joachim Wolff haben ein Bedürfnis nach Ansprache, die 5.000 Leute nicht ganz unvorbereitet
Neuland - Der Info- und Beratungsladen in Kevelaer Mehr Geld für starkes Drei Projektpartner freuen sich auf den Start. Engagement Düsseldorf. Einmal mehr beweisen die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) und ihre diakonischen Einrichtun- gen sowie die kirchlichen Partner, dass sie ein attraktiver Arbeitgeber sind. Mit der beschlossenen Erhöhung des Gehalts von Pflegefachkräften sowie der Zahlung besonderer Zulagen sollen die enormen Belastungen und Anstren- gungen der Mitarbeitenden während der Pandemie gewürdigt werden. „Wir sind tief beeindruckt vom großen Engagement unserer Mitarbeitenden in den Alten- und Pflegeheimen, den Krankenhäusern und der ambulanten Pflege“, sagt Diakonie RWL-Vorstand Christian Heine-Göttel- mann. „Daher freuen wir uns, dass die Arbeitsrechtliche Kommission Rheinland- Westfalen-Lippe sich auf deutliche Tarif- steigerungen geeinigt hat.“ Monatliche Pflegezulage eingeführt Für die meisten Arbeitsbereiche innerhalb Die Außenansicht des „Neulands“ von der Fußgängerzone Hauptstraße aus. der Diakonie steigt das Gehalt der Pflege- fachkräfte ab dem 1. April diesen Jahres Kevelaer. Während im Beratungsladen bündeln drei Kooperationspartner ihre um 1,4 Prozent, mindestens aber um 50 „Neuland“ und der Diakonie-Tagespflege Angebote an einem Ort: Die Diakonie im Euro. Ab dem 1. April 2022 gibt es eine die letzten Handwerkerarbeiten abge- Kirchenkreis Kleve bietet dort etwa Bera- weitere Steigerung um 1,8 Prozent. Hin- schlossen sind, entstand auch ein Film, tung sowie Pflege- und Digitalisierungs- zu kommen noch einige allgemeine Ge- der das Projekt näher vorstellt. Neben ei- kurse an. Die Ev. Kirchengemeinde Keve- haltszulagen für die Pflege. So dürfen die ner Diakonie-Tagespflege mit 14 Plätzen laer kann sich Angebote für Jugendliche Pflegefachkräfte in der Altenpflege und in entsteht „Neuland – der Info- und Bera- und spirituelle Impulse gut vorstellen. Für den Krankenhäusern erstmals mit einer tungsladen in Kevelaer“. Der 5-minüti- Gruppen, wie beispielsweise die Selbst- monatlichen Pflegezulage von 70 Euro ge Film ist auf dem youtube-Kanal der hilfegruppe „Gemeinsam ohne Alcohol“, rechnen. Wer ständig im Wechselschicht- Diakonie im Kirchenkreis Kleve und den wird „Neuland“ ein idealer Treffunkt. dienst arbeitet, erhält jetzt mit 155 Euro Internetseiten der Projektpartner, Tuwas eine fast dreimal so hohe Zulage. In den Genssenschaft Moers und die Ev. Kir- Vor allem Ehrenamtlichen sollen im Laden evangelischen Kliniken wird die Intensiv- chengemeinde Kevelaer auffindbar. Entfaltungsmöglichkeiten geboten wer- zulage von 46 auf 100 Euro erhöht. In der den. Einiges wird erprobt, Gutes bleibt, stationären und ambulanten Altenpflege Sie werden gute Nachbarn: Die Tagepfle- anderes wird verworfen werden. Die Er- gibt es eine allgemeine monatliche Zula- ge hat „Am Museum 4“ ihren Eingang, öffnung ist am Freitag, 11. Juni 2021. Die ge von 25 Euro. der Beratungsladen ist von der „Haupt- Tagespflege empfängt bereits seit dem straße 26“ aus zugänglich. Im „Neuland“ Gehaltssteigerungen um rund 4 Prozent 22. April ihre Gäste. Insgesamt steigt damit das Entgelt der Mitarbeitenden in der Pflege für den Be- Im Neuland - die Tuwas-Genossenschaft reich der Krankenhäuser im Mittelwert um Mit HudHud kommt ein neues Modelabel. 3,58 Prozent und für den Bereich der sta- tionären und ambulanten Altenpflege um Kevelaer. Mit ihrem Modelabel „HudHud“ eG wurde im Dezember 2012 gegründet 4,29 Prozent. stellt sich die Tuwas-Genossenschaft ge- und umfasst die Tätigkeitsbereiche Sozi- gen die Wegwerfgesellschaft und soziale alkaufhaus, Haushaltsauflösungen, Ver- Dabei ist die Erhöhung der Wechsel- Ungerechtigkeit. Bei den ihnen überlasse- wertung von Second-Hand-Waren, Be- schicht- sowie Intensivzulage noch nicht nen Textilspenden schauen sie genau hin ratung, Beschäftigung und Qualifizierung eingerechnet. „Der Tarifabschluss ist ein und machen aus Alt-Neu. Aus seltenen von arbeitslosen Menschen. Sie bietet so- wichtiger Baustein auf unserem Weg, die Vintage-Materialien und einem kreativen ziale Aktivitäten und Hilfen für Menschen anspruchsvolle und wichtige Arbeit in Design werden in gemeinsamer Projekt- mit geringem Einkommen an. Die Genos- der Pflege attraktiver zu machen“, betont arbeit mit zugewanderten Schneiderprofis senschaft im diakonischen Verbund ist Christian Heine-Göttelmann. „Unsere dia- Einzelstücke mit Anspruch: Couture, Ta- eine Initiative von sozialpolitisch aktiven konischen und kirchlichen Einrichtungen schen, Specials. Austellungstücke kön- Bürgerinnen und Bürgern, die etwas tun punkten nicht nur mit einer angemesse- nen bald in Kevelaer erworben werden. wollen. Präsent sind sie in Moers, Neukir- nen und besseren Bezahlung als private Schauen Sie mal rein! Die Tuwas-Genos- chen-Vluyn, Rheinberg, Xanten und nun Arbeitgeber. Viele bemühen sich auch um senschaft ist nicht nur ein Modelabel: Die auch in Kevelaer! faire Arbeitsbedingungen, zuverlässige gemeinnützige Tuwas Genossenschaft www.tuwas-genossenschaft.de Dienstpläne und ein gutes Betriebsklima.“
Diakonie-Tagespflege an der Brückenstraße Es gibt immer wieder was Neues zum Gucken. ganz besonderen Tag. Nachmittags freu- ten er und seine Gäste sich über die von ihm gewünschte Schwarzwälder-Kirsch- Torte. Mit einem „Es war ein sehr schöner Tag“ und „herzliches Dankeschön“ verließ der Jubilar die Tagespflege und feierte zu Hause im Kreise seiner Familie noch eini- ge Stunden weiter. Im Interview erzählt Rinckens über seine Jugend – die Kriegsjahre: „keine schöne Zeit“. Als Jugendlicher und junger Mann hat er die Wirren in vollem Umfang mit- erlebt. Und kam dabei durch die Welt. Als Sanitätshelfer war er in der Eifel, Südfrankreich, Norditalien, Berlin, an der Nordsee und sogar in Tunesien. Dort fing er sich Malaria ein, geriet in Gefan- genschaft. Erinnern kann er sich noch an Stoppelfelder und sengende Hitze. Im Herzen ist Josef Rinckens Niederrhei- Auf dem Bild mit einem Tagespflegegast: Bundesfreiwillige Lisa-Marie Körpert. ner. Als Lehrling in Köln fuhr er später für die Magarine-Union Supermärkte ab, Goch. Die neuen „Bewohner machen tenmitteln der Diakonie Rheinland-West- um Margarine zu verkaufen. „Reisende“ Freude: Tagespflegegäste der Diakonie falen-Lippe angeschafft werden. Schon nannte man das damals. Nach dem Krieg an der Brückenstraße in Goch entdeckten in wenigen Tagen wuchsen die Wasser- waren Warstein und Mannheim Einsatz- in „ihrem“ Wohnzimmer Neues. Denn seit pflanzen beträchtlich. Die Tagespflege- orte. „Doch es ergab sich, dass ich in Kurzem schwimmen dort Fische um die gäste, die Mitarbeitenden und vermutlich Mannheim mit jemandem aus Kleve tau- Wette. Das Aquarium konnte aus Kollek- auch die Fische freut es! schen konnte“, berichtet Rinckens und so war der „Gochse“ wieder zuhause. Ein bis 100 Gründe zu feiern: 100. Geburtstag Es folgten Heirat und Familiengründung: Tochter Monika wurde geboren. Sie sorgt von Tagespflegegast Josef Rinckens nun zusammen mit dem Pflegedienst und der Tagespflege der Diakonie dafür, dass es ihrem Vater gut geht. Sein Augenlicht hat er leider verloren. Doch das hindert ihn nicht, am Geschehen der Tagespfle- ge teil zu haben. Und: Er sieht gerne fern oder hört Radio. Vor allem, wenn dort Landschaften beschrieben werden. „Westerwald etc., das kenne ich alles und die Erinnerung wird aufgefrischt“, sagt er. Auf die Frage, wie er sich denn fit gehal- ten habe durch die Jahrzehnte, antwortet Rinckens: „Sport - nur das Notwendigste, Schulsport und so.“ „Wenig flüssiges Brot mit Schaum oben auf“, ergänzt er. Viel- leicht war Josef Rinckens auch einfach so aktiv, dass er keinen extra Sport brauch- te. Als jemand, der sich im Sanitätsdienst auskannte, habe er irgendwann angefan- gen, Erste-Hilfe-Kurse in der Kneipe zu Josef Rinckens: Er kennt die Welt bereits seit 100 Jahren. geben. Auch sonst hat er in seiner Nach- barschaft immer geholfen. Rinckens ge- Goch. Er wurde am 4. Januar 1921, also sche des Bundespräsidenten Frank- hört auch zu denen, die das „Essen auf kurz nach Ende des 1. Weltkriegs, ge- Walter Steinmeier, des NRW-Ministerprä- Rädern“ der Caritas mitgegründet haben. boren: Josef Rinckens. Der Gocher weiß sidenten Armin Laschet sowie über den noch, dass der Beamte fälschlicherweise Anruf des Gocher Bürgermeisters Ulrich Rinckens weiß, dass sein Gegenüber sich 1920 in die Geburtsurkunde eingetragen Knickrehm und die Glückwünsche des Di- nicht alles so vorstellen kann wie er. „Wenn hatte. Überhaupt ist Josef Rinckens für akonie-Geschäftsführers Joachim Wolff. ich erzähle, mal 40 Mark Lohn bekommen seine 100 Jahre topfit. Er erzählt gerne Natürlich wurde der Geburtstag in der Ta- zu haben, dann können junge Menschen und weiß natürlich auch so viel, dass es gespflege mit den Tagesgästen und Mit- das heute nicht mehr glauben.“ 100 Jahre eigentlich gar nicht in ein Interview passt. arbeitenden gefeiert: Ein Gläschen Sekt alt zu werden mit der Gesundheit ist eben Gefreut hat er sich über die Glückwün- am Morgen gab es zum Anstoßen auf den auch – unglaublich.
Zuwachs: Diakonie eröffnet Tagespflegen in Kevelaer und Wesel-Büderich Neben den zwei neuen Angeboten starten auch zwei neue Teams. Fußgängerzone Hauptstraße gelegen, freuen sich die Mitarbeiterinnen auf die Gäste. „Tagespflege stärkt Menschen in ihren kognitiven Fähigkeiten, wozu auch Bewegungsangebote beitragen, so Teamleiterin Michaela Bischoff. Tagespflege ist zudem ein Entlastungs- angebot für die pflegenden Angehörigen. Sie machen an diesen Tagen wichtige Er- ledigungen oder haben einfach mal Zeit für sich. Für alle fünf Tagespflegen der Diakonie im Kirchenkreis Kleve besteht ein Hygiene- und Schutzkonzept. Dieses beinhaltet neben den vorgeschriebenen Routinemaßnahmen auch die regelmäßi- ge PoC-Testung der Gäste und Mitarbei- terinnen. Noch sind Plätze frei - wer die Tagespfle- ge in Büderich oder in Kevelaer näher kennenlernen oder mal einen Schnup- pertag mitmachen möchte, meldet sich Das Team der Tagespflege in Büderich - das Außengelände wird noch begrünt. einfach: Wesel-Büderich. Am 15. April war es ebenso gibt es ein Mittagessen sowie Kontakt soweit: Walburga Schulten und die Mitar- nachmittags Kaffee und Gebäck oder Walburga Schulten beiterinnen der Diakonie-Tagespflege öff- einen selbst gebackenen Kuchen. An ei- Teamleitung Tagespflege Büderich neten die Tür für die ersten Tagespflege- ner Wand im Flur hängen bereits erste Telefon 02803 / 80 39 470 gäste. „Es ist schön, endlich beginnen zu Ölmalereien der Gäste. Bei parallelen An- tp-buederich@diakonie-kkkleve.de können“, sagt die 58-jährige Leiterin eines geboten können die Mitarbeiterinnen auf sechsköpfigen Teams. Das Gebäude der weitere Gruppenräume ausweichen. Ta- Michaela Bischoff Tagespflege (Alte Gärtnerei 30) wurde gespflegegäste können auch ein Mittags- Teamleitung Tagespflege Kevelaer komplett neu gebaut und befindet sich schläfchen oder einen Spaziergang ma- Telefon 02832 / 97 28 29-0 im Ortskern Büderichs, zwischen Weseler chen. „Die Menschen sollen schließlich tp-kevelaer@diakonie-kkkleve.de Straße und dem Rhein. gerne zu uns kommen“, findet Walburga Schulten, examinierte Pflegefachkraft. Angelika Jacobs Die Tagespflege ist ein teilstationäres An- Tagespflegeverbundleitung gebot, das Menschen von der Pflege ihrer Kevelaer. Seit dem 22. April wird in Keve- Weitere Beratung, etwa zur Finanzierung Angehörigen tagsüber entlastet. Angebo- laer für ebenfalls bis zu 14 Menschen am der Tagespflege ten wird die Tagespflege von 8 bis 16 Uhr, Tag ein Platz in der Tagespflege bereitge- Mobil: 0152 / 29 43 70 63 ein bis fünf Tage in der Woche, montags stellt. Mitten im Zentrum, rückwärtig zur jacobs@diakonie-kkkleve.de bis freitags. Je nach Pflegegrad ergeben sich unterschiedliche Finanzierungsmög- lichkeiten. Bis zu 14 Tagespflegegäste können an einem Tag kommen, so dass sich die Gruppe jeden Tag leicht unter- scheidet. „Tagespflegegäste bringen unterschiedli- che Fähigkeiten mit, die wir erhalten und fördern wollen“, beschreibt Schulten ein Ziel der Tagespflege. Spielerunden und Bewegungsangebote bereiten viel Freude und fördern beispielsweise das Gedächt- nis. Gemeinsame Zeitungsrunden am Morgen bringen die Gäste auf den aktu- ellen Stand von Politik, Sport und Gesell- schaft – selbstverständlich wird über das Tagesgeschehen auch diskutiert. „Singen, Backen Basteln, jahreszeitli- che Aktivitäten, jeder Tag hat seine feste Struktur“, berichtet die Teamleiterin wei- ter. Alle Gäste frühstücken gemeinsam, Das Team der Tagespflege in Kevelaer - Langeweile gibt es dort nicht.
Diakonie impfte an zwei Samstagen Einigen der 176 Impflingen war zuvor etwas mulmig. sche Leiterin der Diakonie. Viele Daten der Impflinge mussten bereits im Vorfeld eingeholt werden und alle Termine auf drei Stunden verteilt werden. Vor Ort ko- ordinierte Tagespflegeverbundleiterin An- gelika Jacobs den reibungslosen Ablauf, ebenso unterstützten Mitarbeitende der Tagespflege, des BeWo und der Verwal- tung. Seit Weihnachten ist Dr. Farhad Eghtessa- di, leitender Impfarzt aus Kleve, mit wech- selnden Teams im Kreis Kleve unterwegs. „Viele der Einrichtungen im Kreis haben wir bereits besucht“, erzählte der 54-Jäh- rige. „Die Zusammenarbeit mit dem Kreis Kleve ist wirklich gut“, findet er. Die Erst- gespräche führte Dr. Ruth Spickermann aus Geldern. Ihrer Erfahrung nach sind die meisten schon durch die Medien gut über die Impfstoffe und eventuelle Ne- benwirkungen informiert. Manchmal laute das Motto auch einfach: „Augen zu und durch.“ Verimpft wurde der mRNA-Impf- Meist ungesehen von den Impflingen versank die kleine Nadel im Oberarm. stoff des US-Herstellers Moderna. „Aus einem Fläschchen ziehe ich 11 Spritzen Goch/Geldern. „Na dann kommen Sie ers (Straelen) und Dr. Karl-Heinz Krause auf“, erklärte Beate Gansen, Pharmazeu- mal herein!“ Dieser freundlichen Aufforde- (Goch), auch wenn die allermeisten direkt tisch-Technische-Assistentin (PTA) aus rung begegneten einige mit gemischten nach der Impfung keine Komplikationen Kervenheim. Gefühlen. Andere antworteten mit „lie- zeigten. Einige Tage reagiere die Haut auf bend gern“. In den Häusern der Diako- den Stich mit einer Entzündungsreakti- Angst haben musste keiner nie in Goch und Geldern wurden an zwei on und leichtem Muskelkater, bei Kopf- Samstagen im April besonders vulnerab- schmerzen helfe eine normale Tablette. Das eingespielte Ärzte-Team und invol- le Gruppen und Mitarbeiter*innen gegen „Tatsächlich sind 95 Prozent des Impfvor- vierte Diakonie-Mitarbeiter*innen bestrit- das Coronavirus geimpft. Darunter Gäste gangs Bürokratie“, berichtete das 4-köp- ten den Impftag trotz viel Lauferei mit Ge- der Tagespflegen, Pflegefachkräfte sowie fige Ärzteteam. lassenheit und Humor. Auch Menschen Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen des mit Angst vor Spritzen wurden so fach- Ambulant Betreuten Wohnens für Men- Eine Menge Arbeit im Vorfeld gerecht gestochen, dass sie kaum etwas schen mit Behinderung und in beson- merkten. Jede Verletzung im Haushalt deren sozialen Schwierigkeiten (BeWo). „Die Impftage vorzubereiten, war viel ex- verursacht mehr Schmerzen. Ein Wieder- Insgesamt hieß es 176 Mal: „Machen Sie tra Arbeit, die wir jedoch gerne gemacht sehen gibt es Ende Mai, dann zur Zwei- bitte den Arm frei!“ haben“, sagte Anne Rutjes, kaufmänni- timpfung - wieder in Goch und Geldern. Jeder der Berechtigten absolvierte die „Impfstraße“: Papiere am Empfang abho- len, in mehrfacher Ausfertigung ausfüllen, ein Aufklärungsgespräch, dann die Imp- fung in den Räumlichkeiten der Tages- pflege – kurz und schmerzlos. Nach der Impfung blieben die Geimpften noch 15 Minuten, um eventuelle Unverträglichkei- ten oder Kreislaufprobleme abzuwarten. Durch die Kapelle der Diakonie in Geldern ging es wieder nach Hause. Impfen ist freiwillig „Hast du auch Schiss?“ fragte jemand seinen Nachbarn in der Wartezone – „Ich auch und viel Glück.“ Nur bei einigen we- nigen war die Angst vor der Impfung und eventuellen Nebenwirkungen so groß, dass sie sich im Vorfeld nicht auf die Li- ste setzen ließen. Die ärztliche Nachsorge Nach getaner Arbeit - vlnr.: PTA Beate Gansen, Dr. Ruth Spickermann, sei wichtig, meinten Dr. Michael Desela- Dr. Karl-Heinz Krause, Dr. Farhad Eghtessadi, Dr. Michael Deselaers, Angelika Jacobs
Bestanden! Heike Jashari setzte nach einjähriger Pause alles auf Anfang und wagte den beruflichen Neustart. Goch. Im März bestand Heike Jashari die Ausbildung zur examinierten Pflegefach- kraft. Darauf kann die 57-Jährige echt stolz sein. Die Diakonie gratuliert und freut sich mit ihr. Das Interview gab sie Stefan Schmelting. Frau Jashari, was hat sich seit dem Be- stehen der Ausbildung geändert? Eigentlich gar nicht so viel, Pflegetouren bin ich als Schwesternhelferin vorher auch gefahren. Seit 2002 bin ich bereits für die Diakonie tätig. Nach bestande- ner Ausbildung darf ich nun allerdings Glückliche Absolventin der Ausbildung zur Pflegefachkraft: Heike Jashari mehr Tätigkeiten ausführen, die mir als Schwesternhelferin bislang nicht erlaubt frau. Im Osten, wo ich herkomme, gab es Warum gefällt es Ihnen in der Pflege? waren, z.B. Kompressionsverbände an- damals etwas vergleichbares wie Ambu- legen oder Medikamente richten und stel- lante Pflege nicht. Dann hätte ich damals Es ist mein Traumberuf. Ich arbeite sehr len. schon den Pflegeberuf gewählt. Mit vier gerne mit Menschen und freue mich, kleinen Kindern und alleinerziehend hatte wenn ich nach der Schicht nach Hause Mit 54 Jahren noch eine Ausbildung ich es dann im Einzelhandel nicht ganz so gehen kann mit dem Gefühl, etwas Gu- beginnen, wie war das für Sie? leicht. Seit 1996 wohnen wir in Goch. tes getan zu haben, Menschen geholfen zu haben. Ich arbeite nicht allein für die Zunächst stand die Frage an, ob ich in die Hat Ihre Familie Sie bei der Ausbildung Dankbarkeit. Aber wenn ich sie in den Tagespflege wechsele, oder die Ausbil- unterstützen können? Augen sehe, ist das schön. Die Arbeit ist dung mache. Ich entschied mich für die natürlich auch mal anstrengend. Ich sage Ausbildung. Sie begann 2017, dauerte Ja, Unterstützung hatte ich schon, die Äl- jüngeren Kolleginnen und Kollegen im- dreieinhalb Jahre – berufsbegleitend – in teste und eine Schwiegertochter arbeiten mer, der Job in dem alles perfekt ist, den der Pflegeakademie Xanten. Das bedeu- ebenfalls im Pflegebereich, meine Jüng- gibt es nicht. tete neben der Arbeit zwei volle Tage ste macht gerade Abitur, hat also selbst Schule in der Woche. Es war echt hart für genug zu tun. Und ich schaffe auch gerne Wie kommen Sie mit dem Schicht- mich, Lernstrategien zu entwickeln und etwas für mich alleine. Toll war die Un- dienst zurecht? die Konzentration zu halten. Neben vie- terstützung der Dozenten in Xanten. Sie len Jüngeren in der Klasse boxten sich haben immer geholfen. Wenn sie etwas Die einen mögen mehr den Frühdienst, mit mir drei „ältere Semester“ durch. Der nicht wussten, haben sie es recherchiert. andere den Spätdienst, ich komme mit Stoff war umfangreich und es wurden Auch bei der Diakonie konnte ich immer beiden klar. Nach dem Spätdienst bin ich viele Themen behandelt. Einiges kannte nachfragen und habe Unterstützung er- gegen 20:30 Uhr zu Hause, für den Früh- ich trotz langjähriger Berufserfahrung so fahren. Ich fühle mich hier wohl, sonst dienst stehe ich um 4 Uhr auf. Ich mag kei- noch nicht. Selbst wenn ich nicht bestan- wäre ich nicht seit 2002 hier. ne Hektik morgens. Erst kommt der Hund, den hätte - ich hätte vieles mitgenommen. dann der Kaffee und dann die Arbeit. Im Januar und März kam die Prüfung… Ursprünglich haben Sie jedoch etwas Vielen Dank und weiterhin viel Freude Anderes gelernt? Ja furchtbar. Ich habe große Prüfungs- im Dienst mit und für die Menschen! angst, deswegen bin ich sehr erleichtert, Für Interessenten an der Ausbildung: Ja, ich bin gelernte Einzelhandelskauf- es geschafft zu haben! bewerbung@diakonie-kkkleve.de Die Zeit ist reif für eine Pflegereform! Verbände der Freien Wohlfahrtspflege zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai Kreis Kleve. Anlässlich des Internationa- ßen, anstatt sich im Wahlkampfmodus gen, deren Schaffung in Verantwortung len Tages der Pflege am 12. Mai fordern gegenseitig zu blockieren. „Die Corona- der Politik liegt“, sagt Andreas Fateh. Die die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege Pandemie hat die Altenpflegeeinrichtun- faire und angemessene Bezahlung in der im Kreis Kleve die Bundesregierung auf, gen personell an ihr Limit gebracht“, sagt Pflege müsse gesetzlich geregelt werden endlich eine umfassende Pflegereform Andreas Fateh. Der Fachkräftemangel – der gesellschaftliche Rückhalt sei dafür auf den Weg zu bringen, die die Situation sei durch Ausfälle aufgrund der hohen da. Auch die Vorgaben für ein Pflegebe- für Pflegekräfte deutlich verbessert. „Die körperlichen und psychischen Belastun- messungsverfahren müssten zu einem Zeit ist reif für politische Verbesserungen, gen verschärft worden. „Die Pandemie Mehr an Personal führen. Die Politik müs- um auch in Zukunft qualifizierte, motivier- hat auch gezeigt, wie wichtig die Pfle- se, so Andreas Fateh, die Umfragen ernst te und gut bezahlte Pflegekräfte beschäf- geeinrichtungen der gemeinnützigen nehmen, nach denen jede dritte Pflege- tigen zu können“, sagt Andreas Fateh, Wohlfahrtsverbände sind“, so Andreas kraft über einen Berufswechsel nach- Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Fateh. Es gelte, diese Wertschätzung und denkt. „Wir dürfen diese Menschen nicht Wohlfahrtsverbände (AGW) im Kreis Kle- Anerkennung zu erhalten, um weiterhin verlieren“, so der Vorsitzende der AGW. ve. Die Regierungsparteien hätten jetzt junge Menschen zu ermutigen, sich für Gleichzeitig gelte es, der Erschöpfung der noch die Chance, auf Bundesebene ge- den Pflegeberuf zu entscheiden. „Dazu Beschäftigten in den Einrichtungen und meinsam ein gutes Gesetz zu beschlie- gehören auch gute Rahmenbedingun- Diensten entgegenzuwirken.
Diakonie ist Seelsorge für die Menschen Die Diakonie ist „Mittendrin“ und das ist gut so, meint Gisela Heinrichs Woran denken Sie zurück, wenn Sie an dem oberen Stockwerk zu werfen, habe Ihre Diakonie Zeit denken? ich dann doch nicht beherzigt. Es war viel Arbeit für Menschen, die ich Wie geht es Ihnen nun? gerne getan habe. Diakonie ist für die Menschen da und ein wichtiges Stück Aufgewachsen bin ich ja in Oberhausen- evangelischer Kirche. Das habe ich an- Sterkrade. Nun bin ich wieder im „Ruhr- fangs leider nicht immer so erlebt. In einer pott“, in Dinslaken-Hiesfeld zuhause. Hier ev. Frauenhilfe wurde ich gefragt, ob ich wohne ich einer schönen Wohnung im von der Caritas komme. Bei einer Senio- zweiten Stock. Durch „Corona“ fällt leider renstunde in einer Gemeinde wurde ich einiges aus, z.B. Gesprächskreise, an de- gefragt, woher ich die schönen Andach- nen ich normalerweise teilnehme. Bis vor ten hätte. Die hatte ich natürlich selbst kurzem habe ich im Eine-Welt-Laden mit- verfasst, das wurde einer Diakonie-Mit- gearbeitet, doch das geht nun gesund- arbeiterin damals nicht zugetraut. Umso heitlich nicht mehr. Regelmäßig besuche mehr freue ich mich, dass die Diakonie ich meine Schwester in Sterkrade. heute „Mittendrin“ ist und mehr mit evan- gelischer Kirche in Verbindung gebracht Sie bleiben in Kontakt mit der Diakonie? wird. Ich treffe mich dann und wann mit einigen Mit 60 Jahren sind Sie dann in Rente ehemaligen und noch beschäftigten Mit- gegangen… arbeitenden, das ist ganz schön. Und ich Bild: Gisela Heinrichs lese natürlich die Mittendrin! Ja, ich dachte bei mir, wenn ich bis 65 durchhalten will, müsste ich mal „Dienst Haben Sie Wünsche für die Diakonie? Dinslaken/Goch. Gisela Heinrichs gehört nach Vorschrift“ machen. Denn meine neben Gerhard Hüsch zu den Wurzeln, Arbeit passte nie in eine 40 Stunden-Wo- Ja, dass die Mitarbeitenden, vor allem aus denen die Diakonie im Kirchenkreis che. Menschen riefen mich auch abends Pflegekräfte, angemessen für das, was Kleve in ihrer heutigen Form mit 150 be- im Feierabend noch in Goch-Asperden sie leisten, bezahlt werden. Darüber hin- ruflich und 600 ehrenamtlich Mitarbei- an. Aber ich habe es ja gerne gemacht. aus würde ich mich freuen, wenn Diako- tenden gewachsen ist. Im Interview fragt Froh, in Rente zu gehen, war ich auch aus nie immer auch als Seelsorge für die Men- Stefan Schmelting, wie es ihr kurz vor ih- eine anderem Grund: Anfang 1999 stellte schen verstanden würde. rem 82. Geburtstag geht. man mir den ersten Computer ins Büro! Den Tipp eines Kollegen, ihn einfach aus Vielen Dank und alles Gute! Frau Heinrichs, sie waren bis 1999 bei der Diakonie beschäftigt, in welchen Zertifizierte Fachkräfte: Zieloffene Suchtarbeit Funktionen waren Sie für die Diakonie tätig? Wir waren ja nur zu zweit anfangs, eigent- lich haben wir zusammen alles gemacht. Sozialberatung, Vormundschaften mit Eh- renamtlichen - die Vorform der rechtlichen Betreuung heute, Beratung bei Kur-An- trägen damals „Eigenerholung“ genannt, Rentenberatung, Besuche bei Frauen- hilfen, Gedächtnistraining, Seniorenar- beit und vieles mehr. Aufgebaut wurden Suchtberatung und ein Arbeitslosenzent- rum. In den Kirchengemeinden war ich als Gemeindepädagogin unterwegs. Wie kamen Sie zur Diakonie? Erfolgreich – Teilnehmende mit ihren Abschlusszertifikaten Vor dem Beginn bei der Diakonie war ich 10 Jahre in Speyer in der dortigen Geldern. Torsten Beckmann-Loeks, Trai- konsums auf ein Ziel hinzuarbeiten, das Diakonissen-Anstalt tätig. Als Klassen- ner der Quest Akademie, konnte acht Teil- sie sich selbst setzen. Es kann die Abs- lehrerin unterrichtete ich Religionslehre nehmenden die Zertifikate der Ausbildung tinenz, es kann die Reduktion des Kon- in einer Pflegevorschulklasse und war zum Trainer/zur Trainerin für Konsumkon- sums sein. Mit der Ausbildung können die 6 Jahre lang Internatsleiterin. Dann kam trollprogramme im ambulanten Bereich Fachkräfte nun strukturierte Einzel- und die Anfrage in Duisburg oder Kleve zu überreichen. Die Fachkräfte der Diakonie Gruppenprogramme anbieten. Im Am- arbeiten, ich habe mich für die Diako- aus den Bereichen Suchtberatung und bulant Betreuten Wohnen haben Mitar- nie Kleve entschieden. Zunächst hatte Ambulant Betreutes Wohnen sind jetzt beitende teilweise mit Suchtproblemen ich 1980 beim Kirchenkreis in Pfalz- zertifizierte Fachkräfte in der zieloffenen der Nutzerinnen und Nutzer zu tun. Eine dorf mein Büro an der Kirchstraße, spä- Suchtarbeit. Zielfoffene Suchtarbeit be- Sucht ist häufig Auslöser für weitere Pro- ter war ich in Geldern und zum Schluss deutet, mit Menschen an einer Verände- bleme, die einem geregelten Alltag und noch an der Klever Straße in Goch. rung ihres problematischen Suchtmittel- eigenständigem Wohnen im Wege stehen.
Beschäftigung bringt Struktur in den Alltag Nutzerinnen und Nutzer des Ambulant Betreuten Wohnens sind aktiv. Geldern. Nichts ist schlimmer als Her- umzusitzen. Nutzerinnen und Nutzer des Ambulant Betreuten Wohnens sind gerne beschäftigt. Sie brauchen nur jemanden, der eine Idee hat, der Materialien besorgt, das nötige Werkzeug bereithält und ihnen über die Schulter schaut. Die Werkstatt im Haus der Diakonie in Geldern ist so ein Ort, wo Kreative ans Werk gehen. Wechsel in der stellvertretenden Leitung Am Ende wieder etwas Schönes erschaffen: Hubert Janssen baut Nistkästen. Nachhaltigkeitsprojekte des BeWo in Kleve Wegwerfen kann jeder. Dinge immer neu Tischdecken und Sofakissen anfing, ist zu kaufen ist teuer und dient nicht der heute gepatchten Handtaschen zu (aus Umwelt. BeWo-Nutzerinnen und -Nutzer alten Jeanshosen) avanciert. Die Nähak- erlebten bei unterschiedlichen Projekten tionen finden wöchentlich statt, derzeit an der Stechbahn, dass es auch anders mit einer Fachkraft zur Anleitung und Geldern. Als neue stellvertretende Fach- geht. zwei Klienten. Weitere Ideen sind genug bereichsleitung des Ambulant Betreuten vorhanden: „Ich mache eine Handyhülle Wohnens für den Südkreis übernahm im Nach etwas mehr als einem Jahr wurde für meinen Freund zum Geburtstag. Ich Mai Silvia Weyenberg (links) die Aufgaben das Projekt „Nachhaltigkeit“ evaluiert. schenke meiner Mutter eine selbstge- von Ulrike Heines. Diese kehrt nach vie- „Es ist sehr gut von den BeWo-Klienten machte Tischdecke zu Ostern. Ich habe len erfolgreichen Jahren als Teamleitung angenommen worden und hat viele ver- meiner Betreuerin einen Tischläufer ge- und stellvertretende Fachbereichsleitung borgene Ressourcen aufgedeckt“, sagt näht. Ich hab mir eine Jeans-Handtasche auf eigenen Wunsch in die Tätigkeit als Monika Köster, stellvertretende BeWo- genäht und alle finden die toll, ich könnte Sozialarbeiterin und Bezugsbetreuerin im Fachbereichsleiterin. Weder die Klienten schon Aufträge haben...“ Ambulant Betreuten Wohnen zurück. noch die Mitarbeitenden hatten damit gerechnet. Aufgrund der Wetterlage und Für weitere Außenaktionen (Möbel-Up- Die digitale BeWo- natürlich wegen der Pandemie musste cycling), wurden bereits einige Möbel- die Anzahl der Teilnehmenden stark ein- stücke gesammelt, die ab Mai bearbeitet Weihnachtsfeier schränkt werden. „Wir halten jedoch bis werden können, auch der Garten an der heute Freizeitangebote vor und diese wer- Stechbahn soll nach seiner Pflege Lecke- den extrem gut angenommen“, so Köster. res hervorbringen. „Es wird auf jeden Fall Der Weihnachtsmann kam 2020 per www. Zwei Näherinnen präsentieren auf dem Foto ihre Einzelstücke: Taschen und Schürzen. Geldern. Coronabedingt fiel die große Nachdem im Oktober von geschenkten wieder selbstgemachtes Kräuter-Pesto, Weihnachtsfeier für die BeWo-Nutzer lei- Äpfeln Marmelade gekocht wurde, gab es Kräuterbutter aus Kapuzinerkresse, ein- der aus. Im Team suchten die Mitarbei- bei einem weiteren Termin Backäpfel und gelegte Tomaten, Pfefferminztee und vie- tenden eine Alternative, um die Klienten Apfelkuchen. les mehr aus unserem Biogarten herge- trotzdem glücklich zu machen. Statt ge- stellt“, freuen sich die Beteiligten. meinsamer Andacht und Musik, Buffet Derzeit findet ein Nähangebot statt, bei und Verlosung wurde eine Weihnachtsfei- dem sich sogar zwei Männer angemel- Kontakt er für youtube aufgenommen. Mit Musik det haben. Es wurden inzwischen vier Monika Köster und Worten der Mitarbeitenden, einer An- Nähmaschinen angeschafft und tolle Sa- stv. Fachbereichsleitung dacht und der Verlosung mit dem Weih- chen hergestellt. „Die Freude bei unseren Ambulant Betreutes Wohnen nachtsmann höchstpersönlich. Über 100 Klienten ist sehr groß, eigenständig ein Telefon: 02821 / 74 86-13 Geschenke erreichten die Menschen. Unikat hergestellt zu haben.“ Was mit koester@diakonie-kkkleve.de
Sie war die erste Tafel im Kreis - auch die BeWo Nutzer*innen profitieren Vorsitzender Alfred Mersch bringt die Menschen zusammen. Foto vlnr.: die Tafelmitarbeitenden Bruna Mundt, Henrike Ortlieb, Werner Bocksteger, den 4-5 Tonnen Lebensmittel durch die Diakonie-Freiwillige Mona Hennesen (2. von links) holt die wöchtentliche Ration ab. Gelderner Tafel verteilt, die ansonsten in vielen Fällen weggeworfen würden“, Geldern. Im April gibt es die Tafel in Gel- Ladenlokal wurde coronabedingt aufge- sagt Mersch. Hinsichtlich ökonomischer dern seit 20 Jahren. Nicht nur darum ein rüstet mit Spuckschutz, Raum-Luftreini- Wertschöpfungsketten und ökologischer Grund, die Arbeit vorzustellen. Auch die ger, Mund- und Nasenschutz und einem Verantwortung macht es mehrfach Sinn, Diakonie kooperiert langjährig mit der Desinfektionsständer. dass einmal produzierte Lebensmittel ver- Tafel. Es werden Pakete für nicht mobile zehrt werden. Und darüberhinaus? Auch Bedürftige, die von der Diakonie betreut Durch eine großzügige Ausschüttung der Schulmaterialien werden mittlerweile an werden, von der Tafel zurückgestellt. „Aktion Mensch“ konnten zu Ostern und Schüler*innen in Familien mit geringem Stefan Schmelting war an einem Abholtag auch Weihnachten Essensgutscheine Einkommen gegeben. An jedem letzten dabei. an die Bedürftigen verteilt werden. Rund Mittwoch im Monat öffnet das „Schul- 250 Personen haben sie in ihrer Kartei. magazin“ im Bahnhof Geldern von 16-18 Zu den Anfängen: Im Jahr 2000 analy- Uhr (Bedürftigkeitsnachweis mitbringen). sierte Alfred Mersch, frisch pensionierter Mersch verweist zudem auf die Schulbro- Kreisjugendamtsleiter, die Situation in taktion, welche seit 17 Jahren liefe sowie Geldern. „Schon damals hatten wir über an den wöchentlichen Bringdienst der 4.000 Bürgerinnen und Bürger, die von Tafel für kranke und gebrechliche Men- Transferleistungen lebten“, so Mersch. schen. Er hospitierte bei zwei Tafeln außerhalb des Kreises. Was sich dann in 20 Jahren Das Vorurteil, Tafeln würden die Bedürf- getan hat, ist eine Erfolgsgeschichte der tigkeit nicht verringern, kann Mersch so ersten Tafel im Kreis Kleve. nicht stehen lassen: „Wir helfen Men- schen in der unmittelbaren Not. Die Politik Das Team umfasst mittlerweile 80 Eh- hat es in den vergangenen Jahrzehnten renamtliche, die Waren bei Supermärk- versäumt, diesen Armutsentwicklungen ten und anderen Geschäften abholen. in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Sortiert und ausgegeben werden sie im Bekannt waren sie allen.“ Der Vorwurf, Tafelladen Geldern und an der Ausgabe- Bedürftige nutzten den Staat aus, sei un- stelle ev. Kirche in Straelen. Das Tafelmo- gerecht: „Es wird gesamtgesellschaftlich bil fährt zudem Issum, Sevelen, Kapellen zu wenig getan, um Menschen aus dem und Nieukerk an. „Es machen eigentlich Kreislauf des Leistungsbezugs herauszu- alle Supermärkte und Händler mit“, freut holen.“ sich Mersch. Er sucht regelmäßig den Kontakt zu den Marktleitern, um sein An- liegen in Erinnerung zu bringen. „Wir neh- Von Anfang an dabei: Alfred Mersch men jedoch nicht alles mit, zum Beispiel keine verdorbene Ware.“ Aufgrund vieler Ein „Tafelausweis“ berechtigt zum Ab- - auch finanzieller - Spenden aus der Be- holen der Lebensmittel-Pakete. Er wird völkerung wird von den Bedürftigen kein für den Zeitraum ausgestellt, in denen Obolus genommen, wie andere Tafeln es Transferleistungen bewilligt worden sind. tun. „Unsere Tafelbesucher und Märkte Viele Menschen kämen auch aufgrund schätzen die Verlässlichkeit, mit der wir einer geringen Rente, weiß der Vorsit- kommen“, berichtet Mersch. Auch in Fe- zende. Bedürftige haben natürlich auch rienzeiten oder an Feiertagen. „Nur ein Familienanhänge, so versorgt die Tafel Lockdown erschwert die Ausgabe“. Das über 1.000 Menschen. „Jede Woche wer- Die Tafel an der Jahnstraße in Geldern
Die Nerven liegen blank (immer noch) Coronaüberdruss, Stress wegen Kurzarbeit, Kinderbetreuung und Pflege der Eltern? Geldern. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve bietet Hilfe zur Reduzierung von Belastung, Druck und Konflikten. Kinder- betreuung, Kontaktreduzierung, Home- Schooling, Home-Office, ständiges Bei- sammensein, das alles führt zu Stress, Konflikten und Dauerbelastung. Ein schnelles Ende der Pandemie scheint in absehbarer Zeit nicht in Sicht zu sein. Kein Ausgleich, keine Ablenkung, kei- ne Entlastung. Die Situation bedarf nicht vieler Worte. Besonders Familien, die es schon vor der Pandemie nicht leicht hatten und auch Familien mit genügend Wohnraum, guter Medienausstattung und einem intakten Familienleben, die meisten kommen derzeit an ihre Gren- zen. Kinder und Jugendliche sehen ihre Freunde seltener, Distanzunterricht for- dert auf neue Art, intensives Familienle- ben nimmt den persönlichen Freiraum. Auch Alleinlebende fühlen sich einsam. Das Beratungsteam der Diakonie im Kir- chenkreis Kleve hört zu, hat Verständnis für die Belastungen und bietet denen Unterstützung an, die gerade keine Idee haben, wie sie die Belastungen weiterhin stemmen können. Kontakt Petra van Bergen Fachbereichsleitung Wem die Decke auf den Kopf fällt: Diese freundlichen Diakonie-Mitarbeitenden zeigen Soziale Dienste ihnen, wie Lösungen aussehen können. Telefon: 02831 / 91 30-800 vanbergen@diakonie-kkkleve.de Spende für die Wohnungslosenberatung Geldern. Über die Bundesarbeitsgemein- schaft für Wohnungslosenhilfe e. V. erhielt Hilfe für Menschen, die es sich sonst nicht leisten können. die Fachberatungsstelle für Wohnungs- losenhilfe eine Spende über 1.000 Euro vom SAP Solidarity Fund e.V. Obwohl Wohnungslose als besonders gefährdete Gruppe in Bezug auf die Ansteckung mit dem Coronavirus gelten, ist eine Bereitstel- lung von Schutzutensilien - etwa für Bera- tungssituationen - nicht vorgesehen. Als Schutzutensilien verwenden Wohnungs- lose häufig Tücher, Schals oder schon häufig benutze Masken. Handdesinfekti- onsmittel besitzen die wenigsten von ih- nen. Durch diese Spende konnten Hand- desinfektionsmittel im Taschenformat und FFP2-Masken angeschafft werden, die nun an Besucherinnen und Besucher der Fachberatungsstelle für Wohnungslose in Geldern ausgegeben werden. Die Firma S.M.I., Metall- und Handelswaren als An- bieter der FFP2-Masken unterstützte das Vorhaben zusätzlich, indem sie die An- zahl der bestellten Masken auf 500 auf- füllte und dadurch mehr als verdoppelte. Rainer Blix, Mitarbeiter der Fachbera- tungsstelle und die Diakonie im Kirchen- kreis Kleve sagen herzlichen Dank!
Diakonie sorgt sich um Wohnungslose Auch die Mittelschicht bleibt nicht verschont. in Geldern. Neben Beratung spiele das Umfeld eine wesentliche Rolle. Wenn die Eltern als Fürsorgende, als Ankerpunkt im Leben ausfallen, könnten andere erwach- sene Vertrauenspersonen ihnen zuhören, ihnen das Gefühl vermitteln, angenom- men und wertvoll zu sein. Solche sicheren Bezugspersonen können Großeltern oder andere Verwandte sein, Lehrer, Erziehe- rinnen, Eltern von Spielfreunden oder Mit- arbeitende von Jugendeinrichtungen. Kinder und die Schuldfrage „Wenn Kinder oder Jugendliche gegen- über einer erwachsenen Vertrauensper- Kinder in Suchtfamlien leiden unter den suchtkranken Eltern. son das Suchtproblem der Eltern anspre- chen, ist es wichtig, dass ihnen geglaubt Kreis Kleve. Vom 14. bis 20. Februar 2021 darauf, dass ihre Eltern genügend Alko- wird und auch sie Informationen über die fand die bundesweite Aktionswoche für hol haben, damit deren Pegel und Laune Sucht erhalten“, so die Fachberaterin. Sie Kinder aus Suchtfamilien statt. Die Diako- stabil bleiben. Sie schämen sich für ihre müssten vor allem erfahren, dass Sucht nie im Kirchenkreis Kleve beteiligte sich Eltern und wollen sie schützen, kaufen eine Krankheit ist, an der sie und die El- mit online-Formaten etwa Fachgesprä- darum den Alkohol für sie.“ So ende die tern keine Schuld haben. Professionelle chen, einer Buchvorstellung und Sprech- eigene Kindheit mit Freunden, Spiel und Beratung wie die der Diakonie könne da- zeiten. Freizeit früh. bei unterstützen, erstens die Sucht in den Griff zu bekommen, zweitens den Kindern Kinder suchtkranker Eltern wachsen in Das Suchthilfe-Team der Diakonie bie- ihre Rolle als Kind zurückzugeben. Denn einer spannungsgeladenen Atmosphäre tet mit dem FitKids®-Programm Kindern ihre Aufgabe könne es nicht sein, die auf. Sie leben in ständiger Unsicherheit, aus suchtbelasteten Familien Hilfe an. Eltern zu heilen. Es reiche vollkommen was ihre (suchtkranken) Eltern im nächs- Gerade jetzt, in der Ausnahme-Situation aus, sich auf ihre Freundschaften und die ten Moment tun. In Deutschland wird die der Corona-Pandemie, sind diese Kinder Schule zu konzentrieren. „Dieses Wissen Zahl der Kinder aus Suchtfamilien von mehr denn je auf Unterstützung angewie- entlastet Kinder, hilft ihnen, Emotionen Experten auf 2,6 Millionen geschätzt, ca. sen. Denn auch in diesen Familien ist der zuzulassen, Schuld- und Schamgefühle jedes sechste Kind. Sehr früh überneh- Suchtmittelkonsum angestiegen. zu überwinden und es stärkt ihr oft ange- men diese Kinder Verantwortung für die kratztes Selbstwertgefühl.“ Eltern und springen in die Bresche, wenn Das Umfeld kann helfen die Erwachsenen – suchtbedingt – aus- Kontakt fallen. Nicht selten erledigen die Kinder „Je eher Kinder in suchtbelasteten Fa- Suchtberatung und -vorbeugung den Haushalt und versorgen die kleineren milien Hilfe erfahren, desto größer ist die Petra van Bergen Geschwister. Melanie Seier, Suchtbera- Chance, seelische Folgen und Nachwir- Ostwall 20, 47608 Geldern terin der Diakonie im Kirchenkreis Kleve kungen im Erwachsenenleben abzumil- Telefon: 02831 / 91 30-800 berichtet: „Kinder achten bisweilen sogar dern“, ist die Erfahrung der Suchtberatung vanbergen@diakonie-kkkleve.de Viele halfen in der Not Xanten. 750 FFP2-Masken wurden im Januar vom Arbeitskreis Asyl mit Unter- stützung des Xantener Apothekers Ma- ximilian Dyckmans (Hirsch-Apotheke) für geflüchtete Menschen bereigestellt. Die Verteilung erfolgte über die Flüchtlings- beraterinnen der Diakonie und der Cari- tas sowie die Sprachpaten. Sie geschieht unabhängig vom Aufenthaltsstatus oder der Aufenthaltsdauer der Flüchtlinge in Xanten. Beigelegte Erläuterungen mit Pik- togrammen sollen zur korrekten Nutzung helfen. Die FFP-2 Masken hatte Apothe- ker Dyckamns für den Arbeitskreis Asyl besorgt. Die dabei entstehenden Kosten trägt zur Hälfte der Arbeitskreis Asyl, die andere Hälfte hat Apotheker Dyckmans Foto: Apotheker Maximilian Dyckmans übergibt FFP2-Masken an Barbara Kleinpaß und gespendet. Vielen Dank! Dr. Wolfgang Schneider vom Xantener Arbeitskreis Asyl.
Actionbound - eine App gegen die Langeweile. Familien im Dauerbetreuungsmodus - da sind Ideen zur Freizeitgestaltung gefragt. Ideen gegen die Langeweile präsentiert die Fachstelle Suchtvorbeugung im Kreis Kleve. Kreis Kleve. Die Fachstelle für Suchtvor- Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Er arbei- beugung im Kreis Kleve hat einen soge- tet mit drei weiteren Mitarbeitern der Dia- nannten Actionbound entwickelt. Dabei konie in der Fachstelle für Suchtvorbeu- handelt es sich um eine kostenlose App gung, genauso wie zwei Mitarbeiter des QR-Code Nordkreis QR Code Südkreis – nicht nur für Familien. Klever Caritasverbandes. Gemeinsam ha- ben sie einen eigenen Actionbound entwi- Bestimmte Ortskenntnisse sind nicht von Mit dem „Langeweilevertreiber“ möchten ckelt. „Langeweilevertreiber“ heißt dieser. Nöten, auch Menschenansammlungen die Klever Caritas und die Diakonie im Kir- werden vermieden. chenkreis Kleve nicht nur Abwechslung in „Mit unserem Actionbound möchten wir dieser für alle so schwierigen Zeit schaf- vor allem Familien unterstützen und ihnen Wer den Actionbound spielen möchte, fen, sondern auch auf eine andere Art und neue Spielanreize aufzeigen“, sagt Jenni- muss sich lediglich die kostenlose App Weise auf die Präventionsfachstelle auf- fer Dellnitz, die für den Caritasverband in herunterladen und den dazugehörigen merksam machen. „Actionbound ist ein der Fachstelle für Suchtverbeugung ar- QR-Code einscannen. Danach kann es digitales Spiel, eine App, die zwei Studen- beitet. Sieben Kategorien wurden entwi- eigentlich schon losgehen. Einmal ge- ten im Jahr 2012 entwickelt haben. Nut- ckelt – „Beschäftigungsangebote“, „Raus startet, kann das Spiel jederzeit pausiert zer können damit digitale Schatzsuchen, an die frische Luft“, „Entspannung“, Stär- oder abgebrochen werden. Die Nutzung mobile Abenteuer und interaktive Guides ken stärken, „Wer kann das? Wer weiß ist nicht mit monatlichen Gebühren ver- erstellen und diese einem Publikum öf- was?“, „Körper & Co.“ sowie „So war das! bunden. „Wir freuen uns aber über An- fentlich oder exklusiv zur Verfügung stel- Nein so! Streitzeit“. „Es ist für jeden etwas merkungen, Lob und Kritik“, sagt Jennifer len. In vielen Kommunen wird die App dabei. Das Schöne ist auch, dass der Ac- Dellnitz. Denn die Fachstelle für Suchtvor- Actionbound bereits für Stadtführungen tionbound überall und jederzeit gespielt beugung möchte nicht nur ein modernes genutzt“, erklärt Tim Rambach von der werden kann“, ergänzt Tim Rambach. Angebot für Familien schaffen, sondern auch auf eine andere Art und Weise sicht- Betreuungsverein: neue Themen in der Pandemie bar werden. „Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Digitalisierung auf Goch. Die Möglichkeiten sich persönlich richt überbringen konnten, dass auch sie dem Vormarsch ist. Auch wir erweitern zu treffen sind ja nun leider sehr einge- nun zur priorisierten Gruppe gehören, war unsere Angebote“, so Tim Rambach. schränkt. Trotzdem sind die Betreuerinnen das für viele eine große Erleichterung.“ und Betreuer des Betreuungsvereins für Die Fachstelle für Suchtvorbeugung im alle Fragen rund um ehrenamtliche recht- Auch die Infoabende des Betreuungs- Kreis Kleve gibt es seit 1993. Aufgaben liche Betreuungen telefonisch erreichbar. vereins zu den Themen Patientenver- sind die Suchtvorbeugung und die Ge- fügung und Vorsorgevollmacht kön- sundheitsförderung. Dazu gehört präven- „Gerade in diesen Corona-Zeiten ergeben nen nicht wie gewohnt stattfinden. tive Arbeit in Schulklassen und erlebnis- sich für unsere Mitglieder nochmal neue Sobald Präsenzveranstaltungen wie- pädagogische Arbeit, Projekte, Vorträge Fragestellungen“, so die Mitarbeitenden. der möglich sind, werden die Termine und Schulungen sowie Engagement in „Themen waren beispielsweise der Um- über die Tagespresse und die Internet- diversen Arbeitskreisen. Geleistet wird gang mit Besuchsregelungen und ande- seite der Diakonie bekanntgegeben. die Arbeit von Mitarbeitern des Caritas- ren Maßnahmen im Zuge des Infektions- verbandes Kleve und der Diakonie im Kir- schutzes in stationären Einrichtungen. Die inzwischen etablierte Seminarreihe chenkreis Kleve. für ehrenamtliche Betreuerende „Gut be- Zur Impfung der zu Betreuenden stellten treut!“ musste 2020 coronabedingt ab- Kontakt Nordkreis Kleve sich wichtige Fragen wie: Wer entschei- gesagt werden. Die Fortbildung wird auf- Caritasverband Kleve, Hoffmannallee 66 - 68, det über die Einwilligungsfähigkeit? Was grund des starken Interesses 2021 (wenn 47533 Kleve, Friedhelm Körner und Jen- ist, wenn ich aus medizinischen Gründen möglich) erneut angeboten. nifer Dellnitz, Telefon 02821/7209-300 selbst den Impfungen sehr kritisch ge- genüberstehe, mein Betreuter sich aber Kontakt Kontakt Südkreis Kleve auf jeden Fall impfen lassen will? Es ging Betreuungsverein Diakonie im Kirchenkreis Kleve, aber auch um die eigene Impfberechti- Helma Bertgen, Stefanie Krettek Ostwall 20, 47608 Geldern, Petra van Ber- gung als ehrenamtliche Betreuerin bzw. und Christof Sieben gen, Tim Rambach, Stephan Gnoß und als ehrenamtlicher Betreuer. Als wir un- Brückenstraße 4, 47574 Goch Melanie Seier, Telefon 02831 9130-800, seren Mitgliedern Anfang März die Nach- Telefon: 02823 / 93 02-0 E-Mail: infogeldern@diakonie-kkkleve.de
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