Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV

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Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Jubiläumszeitung
  10 Jahre “Haus Wegwarte“

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Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Inhaltsverzeichnis / Impressum                                                                                                                                                                                   Vorwort
                                                                                                                                                                                                        mit die Versorgung der Region nochmals deutlich
Vorwort, Prof. D. Nürnberg................................................................................................ Seite 3                                                                      verbessern wird.
Auf dem Weg zum neuen Hospiz in Neuruppin, Prof. D. Nürnberg.................................... Seite 4
                                                                                                                                                                                                        Ein Jubiläum ist auch immer Anlass, zurück zu schau-
„Wegwarte“, Text von W. Voss, 2004................................................................................ Seite 5                                                                              en und danke zu sagen.
                                                                                                                                                                                                        Zurück zuschauen auch auf 15 Jahre Hospiz-Verein in
Ein lebendiges Haus.......................................................................................................... Seite 6                                                                   Neuruppin und viele engagierte Mitglieder und Eh-
Zeittafel............................................................................................................................ Seite 7                                                           renamtler und eben 10 Jahre Haus Wegwarte als
                                                                                                                                                                                                        Heimstatt für den Hospiz-Gedanken, symbolgeworde-
Frühjahr 2004 – ein Name fürs Haus wird gesucht, S. Hoch.............................................. Seite 10                                                                                         ne Fürsorge in der Not und feste Instanz und Zu-
                                                                                                                                                                                                        fluchtsort für viele Betroffene und auch die Angehöri-
Zehn Jahre „Haus Wegwarte“ – Zwölf Jahre stationäres Hospiz                                                                                                                                             gen.
Eine Entwicklungsgeschichte, R. Schwarz........................................................................ Seite 11                        10 Jahre Haus Wegwarte                                  Ein Dankeschön gilt insbesondere den hoch engagier-
                                                                                                                                                                                                        ten Mitarbeitern und auch all denen, die in den ver-
Berechtigte Vorbehalte, A. Leddin.................................................................................... Seite 12                  Ist die Wegwarte tatsächlich schon 10 Jahre alt? Es     gangenen Jahren das Hospiz begleitet haben.
                                                                                                                                                kommt mir noch gar nicht so lange vor, dass wir mit     Einige davon werden wir zu diesem Anlass nennen.
Hospize bejahen das Leben, M. Kapell............................................................................. Seite 13.                     Schwester Conny Kaiser, Frau Gabriele Plaasch, Herrn    Wir danken aber auch den unzähligen Unterstützern
Hospiz und Hausärztin, M. Thierock.................................................................................. Seite 14                   Pfarrer Karau und anderen uns zum 1. Spatenstich        und Spendern.
                                                                                                                                                trafen.                                                 Wenn Sie am 18. Oder 19. September etwas Zeit ha-
Zusammenarbeit zwischen Hospiz und                                                                                                                                                                      ben und uns zu unserer kleinen Feierstunde oder im
                                                                                                                                                Wie froh sind wir heute, dass war damals den Mut        Haus Wegwarte besuchen, freuen wir uns sehr. Dann
MBN Medizinische Bildungsakademie Neuruppin, C. Kikel............................................... Seite 16
                                                                                                                                                hatten, eigenes Risiko einzugehen und nicht nur eine    gibt es Gelegenheit, sich auszutauschen, über ge-
„Schafft euch ein Nebenamt, ein unscheinbares“, Text von A. Schweitzer........................ Seite 16                                         Etage, sondern eine zweite Etage zu bauen, um einen     meinsam Erlebtes nachzudenken oder sich auch nur
                                                                                                                                                Ort zu schaffen, an dem auch andere im Palliativ- und   darüber zu freuen, welchen wichtigen und hochwill-
Die Bedeutung der ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterinnen und                                                                                     Hospizbereich Engagierte Platz finden. Großzügige       kommenen Stand unsere „Wegwarte“ in Neuruppin
                                                                                                                                                Spender machten uns die Entscheidung leichter.          und in ganz Nordwest-Brandenburg heute hat.
–mitarbeiter – der ambulante Hospizdienst, E. Bark-Nawrath.......................................... Seite 17
Hospiz macht Schule, K. Wendt......................................................................................... Seite 21                 Inzwischen ist das Hospiz gewachsen. Wir begannen
                                                                                                                                                mit 8 Plätzen, dann wurden es 10 und schließlich bau-   Wir laden Sie herzlich ein
Willkommen im Tageshospiz, J. Schößler........................................................................... Seite 31                      ten wir 2012/13 um und es sind nunmehr 12 Plätze.
Trauerbegleitung, R.Schwarz............................................................................................. Seite 32               Das Haus Wegwarte beherbergt heute nicht nur das
                                                                                                                                                stationäre Hospiz, sondern auch den ambulanten          Ihr Dieter Nürnberg
Ruppiner Hospiz e.V. ........................................................................................................ Seite 33          Hospizdienst und seit dem vergangenen Jahr auch
                                                                                                                                                das einzige Tageshospiz im Land Brandenburg. Der        Vorsitzender Ruppiner Hospiz e.V.
Informationen................................................................................................................... Seite 34
                                                                                                                                                Palliativdienst komplettiert hervorragend die Bedürf-
Spendenaufruf.................................................................................................................. Seite 36        nisse von Patienten und Angehörigen des Umlandes.
                                                                                                                                                Der Versammlungsraum ist zu einer gern für Fortbil-
Impressum                                                                                                                                       dungen und Begegnungen genutzten Räumlichkeit
                                                                                                                                                auch für Gäste wie z.B. das GeriNet geworden.
Herausgeber:
   Ruppiner Hospiz e.V.
   16816 Neuruppin                                                                                                                              Inzwischen platzt das Haus Wegwarte aus den Näh-
   Fehrbelliner Straße 38                                                                                                                       ten. Eine durchaus logische Schlussfolgerung, dass
   Tel.: 03391 394955                                                                                                                           der Ruppiner Hospiz e.V. gerade im Jahr 2014 Ge-
   Fax: 03391 394999                                                      Druck:
                                                                             Lübke Druck & Design Neuruppin                                     burtshelfer des demnächst jüngsten Hospizes im Land
Herausgabe-Datum: August 2014                                                Ahornallee 9 - 16818 Werder                                        Brandenburg, in Oranienburg, sein wird und sich da-
                                                                             Tel: 033920 - 50 55 0
Auflage: 1500 Stk.                                                           Fax: 033920 - 50 55 25

2                                                                                                                                                                                                                                                           3
                                                                                                                                                                                                 3
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Chronik                                                                                                                                                                                          Die Wegwarte
Auf dem Weg zum neuen Hospiz in Neu-                                                     Unterstützung in allen Bereichen der Behörden sowie                                                            Oase auf halber Strecke, nicht Endstation,
ruppin                                                                                   Verständnis von Seiten der Baufachleute, so dass                                                               begrenzter Aufenthalt zwischen schon jetzt und noch
Aus der Rede Prof. Nürnbergs anlässlich der                                              heute – im September 2004 – das neue Haus dem                                                                  nicht,
Eröffnung des „Haus Wegwarte“ am                                                         Ruppiner Hospiz e.V., den Mitarbeitern und Bewoh-                                                              Ermunterung zur Weiterfahrt, das Ziel vor Augen.
15. September 2004:                                                                      nern übergeben werden kann.
                                                                                                                                                                                                        Warte:
„Die Idee zum Aufbau eines stationären Hospizes                                          Der Bau wird ungefähr 1,5 Millionen Euro kosten. Er                                                            Von dieser hohen Warte aus gesehen,
wurde im Kreise von Ärzten geboren, die eng in die                                       wird unterstützt durch Fördermittel aus Bund und                                                               werden die Wege überschaubar,
Betreuung krebskranker Patienten einbezogen sind.                                        Land in Höhe von 800.000 Euro. Der Verein hat bisher                                                           die Täler und die Höhen,
Sie kamen zu dem Schluss, dass gerade das Kranken-                                       80.000 Euro Eigenmittel selbst aufgebracht und dar-                                                            die Biegungen und die Umwege,
haus in der letzten Lebensphase oft nicht in der Lage                                    über hinaus ein Darlehen in Höhe von 500.000 Euro                                                              der Weg alles Irdischen.
                                                                                                                                                Wegwarte:
ist, menschenwürdige und auf die Bedürfnisse des                                         aufgenommen, um das neue Haus entsprechend den
                                                                                                                                                Himmelsblume, schöner Stern, blaue Sonnenwende,
Betroffenen zugeschnittene Bedingungen zu bieten.                                        Bedürfnissen auch des ambulanten ehrenamtlichen                                                                Warten,
                                                                                                                                                der aufgehenden Sonne zugeneigt,
Initiatoren fanden sich 1999 in einem Verein, dem                                        Hospizdienstes und offen für weitere Möglichkeiten                                                             dass jemand kommt und eine Meile mit mir geht oder
                                                                                                                                                sich verschließend vor dem grellen Zenit des Tages.
Ruppiner Hospiz e. V. zusammen, um Mitstreiter zu                                        der Nutzung zu gestalten. 120.000 Euro Zuwendun-                                                               zwei,
                                                                                                                                                sponsa solis (lat.) = Braut der Sonne,
suchen und gemeinsam den Weg im Aufbau der Hos-                                          gen aus Großspenden wurden dem Vorstand des                                                                    auf lang Ersehntes, auf das lösende Wort.
                                                                                                                                                die nach dem Weg der Sonne am Himmel Ausschau-
pizbewegung in Neuruppin und Umgebung zu gehen.                                          Hospiz e. V. übergeben und dem Neubau zugeführt.                                                               Blumen, Kinder und Kranke warten, pflegen,
                                                                                                                                                ende, von filigraner Gestalt,
                                                                                                                                                nicht bedürftig des verschwenderischen Blattwerks,      auf sie achthaben, für sie sorgen.
Der guten Abstimmung untereinander sowie der Fä-                                         Der Vorstand des Ruppiner Hospizes weiß wohl, dass
                                                                                                                                                die Blüte ans Feste geschmiegt, der Stängel geknickt,
higkeit immer mehr Personen für die Hospizidee zu                                        mit dem neuen Haus lediglich eine Hülle geschaffen                                                             Wegwarte:
                                                                                                                                                doch aufrecht,
begeistern, ist es zu danken, dass es in einem relativ                                   ist, um den hier Wohnenden eine gute Betreuung und                                                             Verweis auf die blaue Blume der Sehnsucht,
                                                                                                                                                gedeihlich auf kargem Erdreich, am Weg noch an viel
kurzen Zeitabschnitt gelang, alle Hürden zu einem                                        Zuwendung zukommen zu lassen. Das Kernstück und                                                                immer gesucht und niemals erreicht,
                                                                                                                                                befahrenen Straßen.
stationären Hospiz zu nehmen und dies bereits im                                         damit das Wichtigste für die Betreuung der uns An-                                                             ein Versprechen, das noch aussteht
Jahre 2001 zu eröffnen.                                                                  vertrauten werden aber immer die motivierten und                                                               und doch den Vorschein des Kommenden trägt,
                                                                                                                                                Wegwarte:
                                                                                         gut ausgebildeten Mitarbeiter und helfende Hände                                                               ein Abglanz des Himmels.
                                                                                                                                                der Name ist Gleichnis,
Auf dem weiteren Weg zum neuen Haus gab es für                                           der Ehrenamtlichen und Angehörigen sein. Die Men-
                                                                                                                                                rührt an Geheimnisvolles:
das Anliegen der Mitarbeiter und der Betroffenen viel                                    schen, die in diesem Haus arbeiten und leben, werden                                                           Hôtel de dieu, Ruppiner Hospiz
                                                                                                                                                schon immer waren Menschen von ihrem Zauber be-
                                                                                         ihm Geist und Leben einflößen.“
                                                                                                                                                glückt,
                                                                                                                                                schrieben ihr Heilkraft zu,                             Text: Wilhelm Voss, August 2004
                                                                                                                                                besänftigenden Einfluss auf die Seele,
                                                                                                                                                altes Kräutlein „Nimmerweh“,
                                                                                                                                                natura pura palliativa:
                                                                                                                                                alles an ihr tut dem Menschen gut.
                                                                                                                                                Dem Nutznießer eine gemeine Zichorie, ein Kaffee-
                                                                                                                                                kraut in dürftigen Zeiten,
                                                                                                                                                dem Sehenden eine Augenweide,
                                                                                                                                                darum auch Wegleuchte genannt.
                                                                                                                                                Sinnbild hoher Erwartung.

                                                                                                                                                Eine Warte am Weg:
                                                                                                                                                Vor den Toren der Stadt zu den nächstgelegenen Dör-
                                                                                                                                                fern,
                                                                                                                                                ein Ort der Ausschau und der Wacht,
                                                                                                                                                eine Stätte der Rast fürs Gespann,
                                                                                                                                                willkommene Gastlichkeit für Reisende,
v.l.n.r. Pfarrer i. R. Heinz-Joachim Karau, Architektin Cimona Dubec, Prof. Dieter Nürnberg, Schirmherrin Anne-Karin Glase

4                                                                                                                                                                                                                                                        5
                                                                                             4                                                                                                   5
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Chronik                                                                                                                                                                               Zeittafel
Ein lebendiges Haus                                     eröffnungen jeweils festlich begangen: Die Malerin        2011 hatte der stellvertretende Vorsitzende des Hos-     Cornelia Felsch. Seit Februar 2014 zeigt Fotograf Sil-
                                                        Rosel Müller aus Dorf Zechlin stellte 2002 - damals       pizvereins Karsten Gustavs eine Sonderausstellung        vio Thieme „Neuruppiner Ansichten“ im Hospiz. Allen
                                 Mit dem „Haus          noch im Haus S der Ruppiner Kliniken - als erste          mit Malerei und Grafik aus dem Nachlass von Eggert       Ausstellungen gemeinsam ist der „Blick nach drau-
                                 Wegwarte“ sollte       Aquarelle aus unter dem Titel „Atemholen in der Na-       Gustavs (1909 – 1996) im „Haus Wegwarte“ veran-          ßen“, die Perspektive weit und offen zu halten, ganz
                                 ein „offenes Haus“     tur“. Es folgten viele weitere: Die „Ruppiner Palette“,   lasst und organisiert. 2013 schließlich machte sich      im Sinne der bereits erwähnten Cicely Saunders, die
                                 entstehen, in dem      die Kunsterzieherin und Malerin Gudrun Wendt aus          Reinhilde Dech, vormals Lehrerin für Kunst, Malerin      hier noch einmal zitiert sei: „Du zählst, weil Du
                                 Gäste – Betroffene,    Alt Ruppin (2004), die frühere Rheinsberger Lehrerin      und dann selbst Gast im Hospiz, daran, eine letzte       du bist. Und Du wirst bis zum letzten Au-
                                 Angehörige und         und Malerin Heidi Rau (2007) folgte und die Alt Frie-     eigene Ausstellung im Hospiz zu initiieren. Ihr folgte   genblick Deines Lebens Bedeutung haben.“
                                 Freunde sowie Mit-     sackerin Helga Kirfel stellte 2009 ihre Werke aus. Da-    eine Ausstellung von Teilnehmerinnen einer Malerin-
                                 arbeitende, freiwil-   zwischen gab es vielfältige Fotoausstellungen: Peter      nengruppe unter Leitung der Neuruppiner Künstlerin       Susanne Hoch
                                 lige Helfer und an-    Frank (2002), Birgit Borchardt (2003), die sich mit
                                 dere mehr - jeder-     Bäumen beschäftigten, der frühere Landrat Christian
 „Mohn“ Heidi Rau
                                                        Gilde folgte 2004, Claus Huxdorff 2005. 2006 zeigte       Zeittafel
                                zeit    willkommen
sind. Es gehört zum Konzept, Angehörige und Freun-      Dr. Michael Schmidt unter dem Titel „Stimmen des
                                                                                                                                                                              1999
                                                        Unsichtbaren“ Fotografien. 2007 hatte Manfred                                                                         Gründung des Ruppiner Hospiz e. V.
deskreis, soweit gewünscht und möglich, in die Be-
gleitung und Betreuung der Betroffenen einzubezie-      Koch, Mitglied im Hospizvorstand, eigene Fotos aus-
hen. Wo keine Angehörigen da sind, können ehren-        gestellt. Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse des                                                                          2001
amtliche Hospizmitarbeiter/innen angesprochen           Ev. Gymnasiums hatten unter dem Thema „Hände“
                                                                                                                               Etablierung ehrenamtlicher Hospiz-                     01.10.2001 Beginn mit stationärer
werden. Sie sind auf Wunsch bereit, da zu sein.         Texte und Gedichte geschrieben und mit Fotos veran-
                                                                                                                               arbeit aufbauend auf Hospizinitiative                  Hospizarbeit in Neuruppin im Haus S
                                                        schaulicht. Auch Kinderzeichnungen („Anna-Lena“)
                                                                                                                               Dörte Wehowsky, Heli Voss                              - Leiterin ist Krankenschwester und
Cicely Saunders (1918 – 2005), Ärztin und Gründerin     waren schon gezeigt worden (2003). Der Alt Ruppiner
                                                                                                                                                                                      Pflegedienstleiterin Cornelia Kaiser
des ersten Hospizes der modernen Zeit 1967 in Lon-      Ulrich Kriele stellte 2010 Ölmalerei im Hospiz aus. Im
don (St. Christophers Hospice in London) meinte mit     gleichen Jahr präsentierte sich das „Offene Atelier“
                                                        der Ruppiner Kliniken unter Leitung von Sigrid Klein-
                                                                                                                                                     2002
Blick auf ihre Patienten und Hospizgäste: „Sie sind                                                                                                                             erste Vorbereitungskurse für ehrenamliche Hos-
wichtig, weil Sie eben Sie sind. Sie sind bis           od. Der Mitarbeiter Andreas Leddin zeigte eigene Fo-                  Fördermittelbescheid und Bau-                     pizhelfer, Oberin Diakonisse Sr. Ruth Sommer-
zum letzten Augenblick Ihres Lebens wich-               tos unter dem Titel „Natur – Zeichen der Vielfalt                     planung für Hospizneubau                          meyer kommt zum Grundkurs
tig, und wir werden alles tun, damit Sie                Gottes“.
nicht nur in Frieden sterben, sondern auch                                                                        Hospiz-Beirat findet sich:                                Schirmherrin wird Anne-Karin Glase
bis zuletzt leben können.“                                                                                        Inge Scharnweber, Kreissozialdezernentin,                            Podiumsdiskussion mit Dr. Barbara Schu-
                                                                                                                  Gerda Petersen, Mitarbeiterin der Sparkasse OPR,                     bert, Palliativmedizinerin in Dresden
In diesem Sinne ist es den Mitarbeitenden und Ver-                                                                Ute Bahr, Medizinpädagogin Krankenpflegeschule,
antwortlichen großes Anliegen, Leben im Hospiz nicht                                                              Anne-Karin Glase, EU-Abgeordnete und Schirm-
nur zu ermöglichen, sondern jeden Tag lebenswert zu                                                               herrin des Ruppiner Hospizes                                      2003
gestalten. U. a. wird versucht, immer wieder größere                                                                                                                                 Land- u. Bundesförderung 640.000 Euro
und kleinere Höhepunkte im Alltäglichen zu schaffen:                                                                                        Grundsteinlegung                         Grossspenden             120.000 Euro
Einmal im Monat findet sonnabends ein Brunch statt,                                                                                         02.12.2003                               Eigenanteil               88.000 Euro
an dem die Gäste und Angehörigen eingeladen sind.                                                                                           Bauleitung Cimona Dubec
Chöre, Laienmusiker, Mitglieder der Kantoreien und
Musikschüler, Schülerinnen und Schüler verschiede-
ner Schulen sowie Kindergartengruppen und viele
andere besuchen das Hospiz und sorgen mit Musik
                                                                                                                                               2004
und Unterhaltung immer wieder für lockere Stim-                                                                                  12.03.2004 - Richtfest
mung, Abwechslung und Lebendigkeit – und das                                                                                                                                    06.05.2004 Namenskonferenz unter
nicht nur in der Zeit vor Weihnachten.                                                                                                                                          Leitung des Krankenhausseelsorgers
Mehrmals im Jahr werden in den Räumen unter-                                                                                                                                    Pfarrer Harro Lucht: „Haus Wegwarte“
schiedliche Ausstellungen gezeigt; die Ausstellungs-

  6                                                                                                                                                                                                                          7
                                                            6                                                                                                     7
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Zeittafel                                                                                                                                                                        Zeittafel

                                                          15.09.2004 - Eröffnung des „Haus
                                                          Wegwarte“ mit einer Festwoche                                                                                            2009
                                                                                                                                                                                 Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“
                                2005                                                                                                                                             von Fritz Roth in der Pfarrkirche
    jährlich stattfindende Mitgliederver-
    sammlungen und Vorstandssitzungen
                                                                                                                                        2010                       Eigener Hospizverein in Kyritz entsteht

                                                              2006                                                                                                  Erweiterung auf 10 Plätze
                                                                                                                          Karsten Gustavs, langjähriges Vor-
                                                             Neuerscheinung des „Wegzeichenheftes“                        standsmitglied im Ruppiner Hospiz e.V.
                                                             u. a. Mitarbeit: Heli Voss, Liane Lange-Neiß
       5-jähriges Jubiläum des Ruppiner Hospizes                                                                                                                       Regionaler Hospiztag im Klosterstift Heiligengrabe
                                                                                                                                                                       „Spiritualität“
                                                     Renate Schwarz ist Leiterin des „Haus Wegwarte“

4. Brandenburger Landeshospiztag „Die Kunst der
                                                                                                                                             2011
Balance - Spannung zwischen Leid und Trost             Fotoausstellung „Stimmen des Unsichtbaren“                  ein Film entsteht über die Arbeit                  10 jähriges Bestehen des Ruppiner Hospizes
                                                       von Dr. Michael Schmidt                                     des „Haus Wegwarte“
                                                                                                                                                                   30.09.2011 Hospiz- und Palliativtag in der Pfarrkir-
        jährliche Einkehrtage (Begleiter-                                                                                                                          che Neuruppin „Über Brücken“ mit Prof. Jens Reich
                                                   Neuer Schirmherr des Ruppiner Hospizes ist der
        treffen für langjährige ehrenamt-
        liche Hospizmitarbeiterinnen)
                                                   Neuruppiner Bürgermeister Jens-Peter Golde
                                                                                                                                     2012
                                                                                                                                                                        Apfelbaumpflanzung im Garten des Hospizes
                                                                                                                                                                        (Initiative der Bundeshospizakademie Wupper-
                                                                                                             Einladung im Bundestag bei Dagmar Ziegler -
                                                                                                                                                                        tal, Dr. Timmermanns)
                                                                                                             von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen:
                                                      Der ambulante Pflegedienst „Hospa mobil“               Frau Wackrow und Frau Vogt
                                 2007                 bezieht Räume im „Haus Wegwarte“
    Ausbau Obergeschoss „Haus Wegwarte“
                                                                                                                                                                             2013
                                                   Besuch der Hospizmitarbeiterinnen in anderen Pflegeein-              Eröffnung des Tageshospizes im                      Lesung in der Fontanebuchhandlung Neuruppin
                                                   richtungen z. B. im Seniorenwohnpark Radensleben                     OG „Haus Wegwarte“                                  Dr. Petra Anwar und John von Düffel „Geschich-
                                                                                                                                                                            ten vom Sterben“
Alljährliche Schüleraktion „Tagwerk“ der
Grundschule des „EVI“                                                        2008
                                                                                                                                                                                 Erweiterung auf 12 Plätze
           Aufbau des
           Palliativstützpunktes (SAPV)                   jährlich stattfindende Palliative-Care-Kurse                           2014
                                                          in Zusammenarbeit mit der MBN

                                                                                                             Durchführung Projekt „Hospiz macht
       2 x jährlich Palliativmedi-                                                                                                                                   Ruppiner Hospiz e.V. unterstützt beim Auf-
                                                                                                             Schule“ an der Ev. Grundschule Neuruppin
       zinische Qualitätszirkel                      „Hospa mobil“ ist Palliativpflegedienst und von der                                                             bau des stationären Hospizes in Oranienburg
                                                     LAGO zertifiziert

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                                                      8                                                                                                        9
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Namensfindung                                                                                                                                                                   Jubiläum
Frühjahr 2004: Ein Name für das Haus                     Dr. Storch, der „immer bereit war, auch zu Fuß bis   Zehn Jahre Haus Wegwarte – Zwölf
wird gesucht                                             nach Dabergotz zu gehen“ sowie                       Jahre stationäres Hospiz
In der Presse war dazu aufgerufen worden, Namen          Dr. David als Renten- und Röntgenarzt.               Eine Entwicklungsgeschichte

                                                         In einem sehr bewegten und bewegenden Auswahl-       Vor zehn Jahren wurde das Haus Wegwarte feierlich
                                                         verfahren entschieden sich die Teilnehmerinnen und   eröffnet und es wurde der Betrieb des stationären
                                                         Teilnehmer der „Namenskonferenz“, dem Vorstand       Hospizes mit acht Plätzen aufgenommen.
                                                         und der Mitgliederversammlung des Hospizvereins      Als 1999 der Ruppiner Hospiz e.V. gegründet wurde,
                                                         sechs Vorschläge für den Namen des neuen Hospiz-     war es den Vereinsmitgliedern ein Anliegen, die Situa-
                                                         Hauses vorzulegen:                                   tion sterbenskranker Menschen zu Hause zu verbes-
                                                                                                              sern und ihnen durch ehrenamtliche Hospizhelfer
                                                         o  Wegwarte                                          einfühlsame Begleiter zur Verfügung zu stellen.             Das Haus ist so gebaut worden, dass acht kranke
                                                         o  Lebensbogen                                       Obwohl es der Herzenswunsch der meisten Menschen           Menschen jeweils ein Zimmer mit einer Gartenterras-
                                                         o  Lebensbrücke                                      ist, in ihrem Zuhause zu sterben, lässt sich dies wegen    se und Bad für sich haben.
                                                         o  Arche                                             der Schwere der Erkrankung oder der sozialen Situa-
                                                         o  Oase                                              tion nicht immer realisieren. Deshalb war es sinnvoll
                                                         o	Eirene (griech.: Frieden)                          eine Einrichtung zu schaffen, in der die sterbenskran-
                                                                                                              ken Menschen ihre letzten Wochen in Würde verbrin-
für das Hospiz vorzuschlagen. Auf einer Konferenz        Vorstand und Mitgliederversammlung entschieden       gen können.
unter der Moderation von Krankenhausseelsorger           schließlich, das Hospiz in Neuruppin „Haus Weg-      Auf einer vorübergehend leerstehenden ehemaligen
Pfarrer Harro Lucht am 6. Mai 2004 wurde ausge-          warte“ zu nennen.                                    Krankenhausstation wurde ein kleines Hospiz ge-
wählt. Insgesamt waren 117 Vorschläge eingegan-                                                               schaffen, in dessen Räumen die Kranken eine fachlich
gen.                                                                                                          kompetente Pflege und eine liebevolle und fürsorgli-
                                                                                                              che Lebens - und Sterbebegleitung erhalten konnten,
Folgende Vorschläge wurden mehrfach genannt:                                                                  in die auch die Familie der Betroffenen mit einbezo-
o      5 x Abendsonne                                                                                         gen werden konnte.
o      3 x Abendrot                                                                                           Von Beginn an war klar, dass diese Station einen sehr
o      3 x Abendfrieden                                                                                       guten Rahmen für die Betreuung der Schwerkranken
o      3 x Abendruhe                                                                                          darstellt, vor allem weil die inhaltliche Arbeit von ei-
o      3 x Wegwarte                                                                                           nem hoch motivierten Team und gut zugerüsteten
o      3 x Sonnenblume                                                                                        Ehrenamtlichen ausgeführt wurde. Parallel dazu war
o      2 x Vergissmeinnicht                                                                                   ein Fördermittelantrag an das Land Brandenburg ge-
o      2 x Feierabend                                                                                         stellt worden, damit perspektivisch ein eigenes Haus
o      2 x Schwalbennest.                                                                                     für Hospizgäste zur Verfügung steht.
                                                                                                              Mit dem – positiv beschiedenen – Fördermittelbe-           Es gibt eine Küche, in der alle Mahlzeiten zubereitet
Zu zwei Namenskategorien kamen die meisten Vor-                                                               scheid im Rücken konnte deshalb schon bald der Bau         werden und ein Speisezimmer gleich daneben, in dem
schläge von Bürgerinnen und Bürgern:                                                                          unseres heutigen Hauses in Angriff genommen wer-           die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden
                                                                                                              den. Die Erfahrungen, die in der täglichen Arbeit bei      können. Oft zieht der Duft von frisch gebackenem
o  „Haus …“ und                                          Susanne Hoch, Koordinatorin des Ambulanten Hos-      der Betreuung der acht Hospizgäste im Haus S der           Kuchen oder leckerem Essen durch den Raum und
o	Stimmungsbegriffe sowie Blumennamen.                   pizdienstes                                          Ruppiner Kliniken gemacht wurden, konnten bei der          regt den Appetit auf die Lieblingsspeise an.
                                                                                                              Fertigstellung des Neubaus als Anregungen verarbei-        Am Nachmittag ist das Wohnzimmer immer gut fre-
Auch die Namen zweier Ruppiner Ärzte aus der un-                                                              tet werden.Und so entstand unser zweckmäßiges und          quentiert und es herrscht eine wahrhafte Kaffeehaus-
mittelbaren Nachkriegszeit waren genannt worden.                                                              schönes Haus, in dem sich die Gäste und Familien           atmosphäre. Hier treffen sich die Hospizgäste und
Sie hätten sich verdient gemacht durch ihre ständige                                                          geborgen und gut aufgehoben fühlen können und die          deren Besucher in ungezwungener und oft auch fröh-
Bereitschaft und Sorge, vor allem für Alte und Kinder:                                                        Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen vorfinden.         licher Atmosphäre. Die Traurigkeit des schweren

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Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Interview                                                                                                                                                                            Interview
Schicksals wird für einige Zeit vergessen oder ver-       Berechtigte Vorbehalte                                    lichkeit des gemeinsamen Essens. Dabei werden viele     Hospize bejahen das Leben
drängt und es gibt angeregte Gespräche. Ein zweck-        Interview mit dem Hospizgast Anneliese Re-                individuelle Wünsche erfüllt. Wichtig finde ich auch
mäßiges und komfortables Pflegebad gibt die Mög-          chenberg (2010)                                           die Gespräche dabei. Man fühlt sich integriert und      Meine dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und
lichkeit in der Badewanne zu entspannen und zum                                                                     nicht einsam. Prima ist auch, dass Angehörige zu fast   Krankenpflegerin habe ich im April 2006 angefangen.
Beispiel eine Aromapflege oder Wohlfühlmassage in         Bei welcher Gelegenheit haben Sie das erste               allen Zeiten zu Besuch kommen können und z. T. auch     Vom 6. bis 20. April 2008 hatte ich die Möglichkeit im
Anspruch zu nehmen.                                       Mal etwas über ein Hospiz gehört?                         hier übernachten. Die Gesamtkonstruktion des Hau-       Rahmen eines Praktikums im Hospiz „Haus Wegwar-
                                                          Dieses Thema wurde in TV-Reportagen behandelt. Ich        ses mit den schönen Zimmern, der Terrasse, dem klei-    te“ in Neuruppin zu arbeiten. Dadurch haben sich
Im Raum der Stille können die Angehörigen eine Oase       beschäftigte mich aber nicht intensiv damit, weil es      nen Garten, dem Teich usw. ist spitze. Auch für Rau-    meine gemischten Gedanken im Bezug auf die Arbeit
der Ruhe vorfinden und sich mit einem Hospizmitar-        mich oder mein Umfeld zu dieser Zeit nicht betraf.        cher besteht die Möglichkeit, dieser Neigung nachzu-    im Hospiz und im Umgang mit Abschied ordnen kön-
beiter, einem Psychologen oder Seelsorger ausspre-        Man könnte sagen, ich schob es weg.                       gehen. Der vertraute Hausarzt kann hier auch die        nen. Zur Vorbereitung habe ich im Internet auf der
chen. Sie finden hier die Gelegenheit den Gefühlen in                                                               Betreuung weiterführen… Im Hospiz kann es auch          Seite www.hospize.eu einen für mich Richtung wei-
einer geschützten Atmosphäre mal freien Lauf zu           Wann erfuhren Sie von der Existenz des Neu-               zur Verbesserung des Zustandes kommen, so wie in        senden Text gefunden:
lassen und über ihre Sorgen und Ängste zu reden.          ruppiner Hospizes „Haus Wegwarte“?                        meinem Fall.
Zunächst gab es im Erdgeschoß auch ein Zimmer, in         Der Neubau des Hospizes war längere Zeit Stadtge-                                                                 „Hospize bejahen das Leben. Hospize machen
dem Familienangehörige übernachten konnten, das           spräch und fand auch durch Zeitungsberichte große         Welche Hoffnungen und Wünsche haben Sie                 es sich zur Aufgabe, Menschen in der letzten
wurde aber bald in ein weiteres Hospizgästezimmer         Aufmerksamkeit. Ebenso wurde über wechselnde              ganz persönlich?                                        Phase einer unheilbaren Krankheit zu unter-
umgewandelt, da der Bedarf groß war. 2010 wurde           Ausstellungen im neuen Hospiz informiert. Diese in-       Ich möchte noch einige Zeit leben und möglichst noch    stützen und zu pflegen, damit sie in dieser Zeit
der Mitarbeiterumkleideraum in das Obergeschoß            teressierten mich zwar, dennoch kam der Besuch die-       mal nach Hause gehen. Ich hoffe, die dazu notwendi-     so bewusst und zufrieden wie möglich leben
verlagert und daraus auch ein Hospizzimmer ge-            ses Hauses für mich damals nicht in Frage.                ge Selbstständigkeit zu erlangen.                       können. – Hospize wollen den Tod weder be-
macht.                                                                                                                                                                      schleunigen noch hinauszögern. Hospize leben
Im Jahr 2012 fanden dann noch einmal recht umfang-        Hatten Sie Vorbehalte bzw. Vorurteile, als man            Welche Befürchtungen, Sorgen oder Ängste                aus der Hoffnung und Überzeugung, dass sich
reiche Bauarbeiten statt, so dass die maximale Größe      Ihnen den Hospizaufenthalt nahe gelegt hat?               beunruhigen Sie?                                        Patienten und ihre Familien so weit geistig und
des Hospizes erreicht ist. Wir haben jetzt die Möglich-   Ja!! Für mich bedeutete Hospiz Sterbehaus. Obwohl         Ich habe keine Ängste, da alles mir Wichtige geregelt   spirituell auf den Tod vorbereiten können, dass
keit, zwölf Menschen ein angenehmes Zimmer mit            Ärzte und Pflegepersonal der Klinik mir viel Positives    ist.                                                    sie bereit sind, ihn anzunehmen. Vorausset-
Bad und Terrasse anzubieten.                              berichteten, hatte ich Vorbehalte.                                                                                zung hierfür ist, dass eine angemessene Pflege
Im Obergeschoß stehen für die zugehörigen Familien                                                                  Sie haben viel Positives über das Hospiz ausge-         gewährleistet ist und es gelingt, eine Gemein-
zwei Zimmer mit Bad zur Verfügung. Und natürlich          Sollten wir etwas tun, um das Entstehen sol-              sagt. Welche Anregungen oder Verbesserungs-             schaft von Menschen zu bilden, die sich ihrer
wurde die Mitarbeiterstruktur der Gästezahl ange-         cher Vorurteile zu vermeiden oder sind das Ih-            vorschläge haben Sie für die Mitarbeiter?               Bedürfnisse verständnisvoll annimmt.“ (Natio-
passt, so dass eine gleichbleibend gute Betreuungs-       rer Meinung nach ganz berechtigte Gefühle,                Da fällt mir nichts ein. Ich kann Sie nur ermuntern,    nal Hospice Organization – USA)
qualität vorgehalten werden kann.                         mit denen man sich auseinandersetzen muss?                weiterhin so freundlich und zuwendungsvoll zu blei-
Durch das Angebot von interessanten Weiterbildun-         Es sind berechtigte Gefühle, mit denen sich jeder         ben.                                                    Viele denken, dass die Menschen ins Hospiz gehen,
gen können wir Mitarbeiter unser Wissen erweitern.        selbst auseinandersetzen muss. Hilfreich dabei kön-                                                               um zu sterben. Meine Meinung darüber hat sich
Regelmäßige Supervisionen sorgen dafür, dass wir          nen aufklärende Gespräche bzw. Publikationen sein,        Das Interview führte Andreas Leddin, Pfleger            schon nach dem ersten Tag meiner Arbeit schlagartig
unser seelisches Gleichgewicht trotz der emotionalen      wie z. B. diese Veröffentlichung.                         im Hospiz                                               geändert. Ich habe schwerkranke Menschen getrof-
Schwere unseres Arbeitsalltages in der Balance halten.                                                                                                                      fen, die geweint haben, aber auch die, die gelacht
                                                          Sie entschieden sich nun doch für einen Auf-                                                                      haben; Menschen, die in einer tiefen Trauer versunken
                                                          enthalt im Hospiz. Hat sich an Ihrer Einstellung                                                                  waren, aber auch die, die sehr zufrieden waren; Men-
                                                          durch eigene Erfahrungen etwas geändert?                                                                          schen, die die Hoffnung schon lange verloren hatten,
                                                          Ganz sicher und zwar sehr. Fakt ist zwar, dass die mei-                                                           aber auch Menschen, die unheimliche Kraft und Glau-
                                                          sten Hospizgäste hier versterben, aber es wird ihnen                                                              ben hatten.
                                                          in der letzten Lebensphase so angenehm wie möglich
                                                          gemacht. Das Pflegepersonal stellt sich auf die indivi-                                                           Schmerzlinderung und die Wünsche der Bewohner
                                                          duellen Bedürfnisse und den jeweiligen Zustand der                                                                stehen an erster Stelle der Aufgaben des Personals.
                                                          Gäste ein. Sie haben Zeit, sich den Gästen und auch                                                               Ein geschulter Blick für die Bedürfnisse der Gäste und
Renate Schwarz,                                           deren Angehörigen zuzuwenden. Schön ist die Mög-                                                                  liebevolle Pflege wecken in den Menschen Vertrauen,
Pflegedienst- und Hospizleiterin                                                                                    Pfleger Andreas Leddin mit Anneliese Rechenberg

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Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Ambulanz                                                                                                                                                                            Ambulanz
Ruhe und Entspannung. Alle Fragen und Probleme           Hospiz und Hausärztin                                     druck ist vergessen. Die Ruhe versuche ich an meine     des Lebens und des Sterbens erfahren, bin immer
werden offen und sehr gründlich besprochen. Auch         „Leben, Leben lassen und irgendwann das Le-               Bewohner weiter zugeben. Und ich nehme sie oft          wieder tief bewegt, wie sterbende Menschen mir et-
die Familien der Bewohner werden mit Rat und Tat         ben gelassen gehen lassen“                                genug mit in meinen Alltag.                             was zurückgeben.
unterstützt. Das soll auf keinen Fall eine Werbung für                                                             Wie empfinden meine Patienten und deren Angehöri-
diese Einrichtung sein. Ich bin persönlich sehr beein-   Als seit Oktober 2006 tätige Hausärztin mit der seit      ge „unser“ Hospiz? Oft gibt es vor dem Einzug viel      Soweit einige Eindrücke, die ich als Hausärztin in Zu-
druckt, dass es in Neuruppin eine Möglichkeit gibt,      2009 vorhanden Zusatzbezeichnung Palliativmedizin         Skepsis und Angst. Meist legt sich die Angst vor die-   sammenarbeit mit dem Hospiz „Haus Wegwarte“
den Menschen das Leiden mitzutragen und ein Lä-          möchte ich meine eigenen Eindrücke in unserem Hos-        sem Ort bei den Bewohnern nach einer kurzen Einge-      gewinnen konnte. Ich bin über diese Möglichkeit die-
cheln auf dem Gesicht zu erwecken.                       piz „Haus Wegwarte“ schildern, die meinen Hospiz-         wöhnungsphase von ein bis zwei Tagen. Die häufig        ser Arbeit sehr froh. Wir haben in den letzten Jahren
                                                         gedanken und seine praktische Verwirklichung be-          vorher in der Häuslichkeit bestehende Überforderung     eine uralte zutiefst menschliche Tradition, die in unse-
Malgorzata Kapell war als Praktikantin im stationä-      stimmt haben.                                             mit der Pflege, mit den Alltagsbelastungen löst sich    rer modernen Welt allzu häufig verloren gegangen
ren Hospiz (2008).                                       Durch meine vorausgegangenen, nicht immer guten,          auf. Themen wie Angst vor Schmerzen, Angst auf          war, wiederbelebt. Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft
                                                         Erfahrungen mit dem Sterben in meiner Familie und         fremde Hilfe angewiesen zu sein und letztendlich        viele Menschen (wie Ärzte, Patienten, Pflegende) auf
                                                         während meiner klinischen Tätigkeit angeregt, suchte      Angst vor dem Sterben tritt in den Vordergrund. Und     diese Tradition besinnen und es uns weiterhin gelin-
                                                         ich eine Möglichkeit, meinen Patienten eine Alternati-    kann in dieser Atmosphäre gemeinsam „bearbeitet“        gen mag, dem Sterben die angemessene Würde zu
                                                         ve zu bieten. Diese sollte vor allem von Ruhe und         werden. Oft durch Gespräche, durch bedarfsgerechte      verleihen.
                                                         Würde geprägt sein. Für wen sollte das Hospiz eine        Therapie und nicht selten einfach nur „durch Küm-
                                                         Alternative darstellen? Für alle meine Patienten, die     mern“. Dabei haben auch Angehörige immer die
                                                         an einer unheilbaren Erkrankung leiden würden und         Möglichkeit unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen.
                                                         für die eine Betreuung zu Hause aus verschiedenen         Das alles funktioniert nur, weil es ein wunderbares
                                                         Gründen nicht in Frage käme. Eine Betreuung im            Team aus Mitarbeitern/-innen, Ehrenamtlern/-innen
                                                         Krankenhaus wollte ich vermeiden.                         und kooperierenden Ärzten und Psychologen-Innen
                                                         Als ich mir 2006 das Hospiz „Haus Wegwarte“ ansah,        gibt.
                                                         war ich von der Weitläufigkeit überrascht. Wie sein       Ich durfte in den letzten Jahren viele wunderbare
                                                         Vorgänger ist es farbig und hell gestaltet, bietet aber   Menschen kennen lernen, habe viel über die Vielfalt
                                                         mehr räumliche Freiheit. Die Zimmer sind alle mit gro-
                                                         ßen Fenstern ausgestattet, haben eine eigene Terrasse
                                                         und bieten eine warme Wohnzimmeratmosphäre.
                                                         Kaum etwas würde meine Patienten an ein Kranken-
                                                         haus erinnern, abgesehen von der Möglichkeit eine
                                                         Notklingel zu benutzen oder mit Sauerstoff versorgt                                                               Maren Thierock,
                                                         zu werden. Neben dem eigenen Zimmer mit separa-                                                                   Hausärztin, Fachärztin für Allgemeinmedizin, ZB Pal-
                                                         tem Bad haben die Bewohner (so nennen wir unsere                                                                  liativmedizin
                                                         Patienten) die Möglichkeit ein Wohnzimmer, ein ge-
                                                         meinsamen Essensraum oder ein großes Wannenbad
                                                         zu nutzen. Zusätzlich gibt es einen Raum der Stille für
                                                         Gespräche. Komplettiert wird alles von einer wunder-
                                                         baren Gartenanlage. Und oft duftet es herrlich nach
                                                         Hausmannskost. Alles wird frisch in der eigenen Kü-
                                                         che zubereitet. Kost-Wünsche werden liebevoll umge-
                                                         setzt.
                                                         Ich war und bin von der unglaublichen Ruhe beein-
                                                         druckt, die dieser Ort ausstrahlt und gleichzeitig ist
                                                         das Hospiz lebendig. Auch Freude und Lachen treffe
                                                         ich häufig an. Betrete ich das Hospiz wirkt diese be-
                                                         wegende Stille auf mich und der alltägliche Termin-

14                                                                                                                                                                                                                              15
                                                          14                                                                                                        15
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Ehrenamtlich                                                                                                                                                                Ehrenamtlich

                                                                                                                 Die Bedeutung der ehrenamtlichen Hos-                    Zusammenfassend könnte man sagen: Begleiten
Zusammenarbeit zwischen Hospiz und                       Schafft euch ein Nebenamt
                                                                                                                 pizmitarbeiterinnen und –mitarbeiter –                   heißt den anderen ein Stück weit auf seinem Lebens-
MBN Medizinische Bildungsakademie                                                                                der ambulante Hospizdienst                               weg begleiten, sodass er imstande ist, seinen eigenen
Neuruppin                                                Schafft euch ein Nebenamt, ein unscheinbares,
                                                                                                                                                                          Weg nach den von ihm bestimmten Zielen zu gehen.“
                                                         womöglich geheimes Nebenamt!
                                                                                                                 Viele Angehörige von Erkrankten sind allein, überfor-    und weiter:
Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung von pflegen-
                                                                                                                 dert und oft auch ausgelaugt, z.B. bei langer Krank-
den Berufen besteht seit Jahren eine enge Zusam-         Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch
                                                                                                                 heit, und es kann für sie entlastend sein, über anste-   „Es ist seine Aufgabe (des Begleiters), die zweite Par-
menarbeit zwischen dem Hospiz-Team und der Schule        ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme, ein
                                                                                                                 hende Dinge zu sprechen:                                 tie zu spielen. Man könnte meines Erachtens sogar
für Gesundheitsberufe der MBN Medizinische Bil-          bisschen Gesellschaft, ein bisschen Fürsorge
                                                                                                                 „Wie ist das mit Beerdigung und Friedhof?“               sagen: Von dem Moment an, da ein Begleiter die erste
dungsakademie Neuruppin.                                 braucht.
                                                                                                                 „Wie geht es mit dem Abzahlen von unserem Haus           Geige spielen will oder sich die Rolle des Solisten an-
Sei es bei der Integration des Hospiz-Praktikums in                                                                                                                       eignet, hört er auf, ein echter Begleiter zu sein.“
                                                                                                                 weiter?“
die praktische Ausbildung der Gesundheits- und           Vielleicht ist es ein Einsamer, ein Verbitterter,
                                                                                                                 „Was kann mir helfen mit dem Ereignis/Schicksal um-
Krankenpflege, als auch in der Fortbildung für Pflege-   ein Kranker, ein Sterbender oder nur ein Unge-
                                                                                                                 zugehen?“                                                Denn der Betroffene hat ein unantastbares Recht: Das
kräfte, die durch fachliche Expertise aus dem Mitar-     schickter, dem du etwas sein kannst.
                                                                                                                 „Wie mache ich das alles?“                               Recht nicht allein zu sterben – allein zu sterben.
beiterkreis des Hospiz bereichert wird.
                                                                                                                 „Und was ist denn mit dem Menschen, wenn er ge-
                                                         Wer kann die Verwendungen aller aufzählen,
                                                                                                                 storben und begraben ist?“                               Wofür soll eine ehrenamtliche Begleitung ei-
Seit nunmehr 6 Jahren wird der Palliative-Care-Basis-    die das kostbare Betriebskapital, Mensch ge-
                                                                                                                 „Was wird aus mir?“                                      gentlich gut sein?
kurs in Kooperation durchgeführt. Dies konnte dazu       nannt, haben kann? An ihm fehlt es an allen
                                                                                                                 Wir möchten uns auch an Hausärzte, Fach- und Klinik-
beitragen, das Netzwerk in der regionalen und über-      Ecken und Enden.
                                                                                                                 ärzte sowie die pflegenden Personen wenden und sie       Während die behandelnden Ärzte und das Pflegeper-
regionalen Palliativversorgung zu stärken. Das Kurs-                                                                                                                      sonal hauptsächlich auf das körperliche System des
                                                                                                                 ermutigen, eine Begleitung durch den ambulanten
programm in der palliativen Weiterbildung wurde          Darum suche, ob sich nicht eine Anlage für dein
                                                                                                                 Hospizdienst zu empfehlen. Häufig wird übersehen,        Kranken einwirken müssen, wobei sie die Zusammen-
außerdem seit 2012 um den Palliative-Care-Plus-          Menschentum findet. Lass dich nicht abschrec-
                                                                                                                 dass eine ehrenamtliche Begleitung für ihren Patien-     hänge der körperlich-seelischen Befindlichkeit sehr
Aufbaukurs erweitert.                                    ken, wenn du warten oder experimentieren
                                                                                                                 ten eine wertvolle Unterstützung ihrer eigenen Arbeit    wohl kennen, erfordert eine Behandlung des körperli-
                                                         musst.
                                                                                                                 am Patienten sein kann und „Seelenarbeit“ ihres Pa-      chen Systems den Schwerpunkt ihrer Aufmerksamkeit
Mit großem Engagement wird es verstanden, die öf-                                                                                                                         und ihrer Zeit. Die Ehrenamtlichen müssen sich beruf-
                                                                                                                 tienten ist, dass Patienten ihren Frieden machen kön-
fentliche Wahrnehmung und das Bewusstsein für die        Auf auf Enttäuschungen sei gefasst. Aber lass
                                                                                                                 nen. Begleiter sind oft Gesprächspartner für Sachen,     lich nicht um das körperlich-psychische System des
Hospizarbeit in Neuruppin und darüber hinaus zu          dir dein Nebenamt, in dem du dich als Mensch
                                                                                                                 die vom Patienten an anderer Stelle nicht gesagt         Patienten kümmern. Das liegt in den Händen der
fördern. Ausbildungskurse erhalten durch Führungen       am Menschen ausgibst, nicht entgehen.
                                                                                                                 werden können.                                           Ärzte und des Pflegepersonals.
und Schulungen im Hospiz wertvolle Einblicke und         Es ist dir eines bestimmt, wenn du nur richtig
Kenntnisse für die späteren Tätigkeiten im Gesund-       willst.
                                                                                                                 Wer und was sind „Begleiter“, wer und was sind           Ehrenamtliche Begleitung ist eine menschliche Be-
heitswesen. Das hierbei etablierte „Sterbeseminar“                                                                                                                        gegnung zwischen Schwerkrankem und Begleiter und
                                                                                                                 „Ehrenamtliche“?
bietet einen nicht alltäglichen Raum für Gedanken-       Albert Schweitzer (1875 – 1965)
                                                                                                                                                                          kein „Job“. Sein Einsatz liegt dort, wo es um zutiefst
und Erfahrungsaustausch, der viele TeilnehmerInnen                                                                                                                        existentielle Fragen geht wie z. B. „Was hat (hatte)
                                                                                                                 Der Priester und Medizin-Ethiker Paul Sporken be-
prägt.                                                                                                                                                                    mein Leben für einen Sinn?“ oder „Was kommt jetzt
                                                                                                                 schreibt Begleitung folgendermaßen: „Begleitung hat
                                                                                                                 eine viel tiefere Bedeutung und bezieht sich auf das     noch auf mich zu?“ oder „Was war gut in meinem
Auch in der Angehörigenarbeit können Hospiz und                                                                                                                           Leben?“
                                                                                                                 Wohl und Wehe des ganzen Menschen. Begleitung
MBN zusammen seit 2011 mit dem „Pflegekurs für
                                                                                                                 umfasst alle Versuche, dem anderen Menschen nahe
pflegende Angehörige“ wichtige Aufklärungsarbeit                                                                                                                          Was heißt begleiten?
                                                                                                                 zu sein, dessen eigene Möglichkeiten zu wecken und
leisten.
                                                                                                                 zu verstärken.
                                                                                                                                                                          Ehrenamtliche bauen eine Beziehung mit dem Kran-
Christian Kikel, Assistent der Schulleitung                                                                                                                               ken und seinen Angehörigen, soweit diese das zulas-
                                                                                                                 Begleitung bedeutet nicht, die Probleme für den an-
                                                                                                                 deren zu lösen und seine Last für ihn zu tragen, son-    sen können, auf.
                                                                                                                 dern ihn so zu unterstützen, dass er sein eigenes Le-    • Sie haben sich aufgrund ihrer eigenen Lebenser-
                                                                                                                 ben leben und seinen eigenen Tod sterben kann.               fahrung und durch das Absolvieren einer entspre-
                                                                                                                                                                              chenden Vorbereitung Fähigkeiten und Verständ-
                                                         Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizhelfer 2011
                                                                                                                                                                              nis angeeignet, die sie bewusst in der Begleitung

16                                                                                                                                                                                                                            17
                                                          16                                                                                                      17
Jubiläumszeitung 10 Jahre "Haus Wegwarte" - www.ruppiner-hospiz.de - Ruppiner Hospiz eV
Ehrenamtlich                                                                                                                                                                               Ehrenamtlich
     anbieten.                                            aber mit Respekt und Ehrfurcht vor dem ande-              amtliche kennt und wertschätzt die Arbeit der beruf-               Viele ehrenamtliche Hospizhelfer begründen ihr En-
•    Sie bringen Zeit mit und eine Hand, die den zu       ren und seiner Art zu leben und seiner Art zu             lich pflegenden Personen und kann als Begleitender                 gagement damit, dass sie etwas „Sinnvolles tun“
     Begleitenden halten kann.                            sterben. Genau für diese Zeitspanne sind die              beide Seiten erfassen und verstehen.                               möchten und schließen sich dem Leitgedanken der
•    Sie haben Einfühlsamkeit entwickelt und können       ehrenamtlichen Hospizhelfer und ich da. Jede                                                                                 Hospizbewegung an, die sich für einen natürlichen
     aufgrund der geschaffenen Vertrauensbasis un-        Begleitung ist anders, so wie die Menschen, die           Ehrenamtliche haben sich aus eigener Motivation und                Umgang mit dem Tod einsetzt und den Tod als einen
     konventionelle Angebote und Handlungen ein-          wir begleiten, unterschiedlich sind.“                     in Schulungen mit Fragen des Lebensendes beschäf-                  immanenten Teil des Lebens versteht. Das bedeutet
     bringen und können Körperkontakt nichtmedizi-                                                                  tigt, z. B. mit dem Sterben in Würde und Individualität,           eine ganz bestimmte Einstellung dem Tode und der
     nischer Art aufnehmen, der unglaublich wohltu-       Die Begleiterin wirkt durch ihr Präsentsein               wie es im Hospiz geschehen kann. Ehrenamtliche Be-                 Pflege sterbender Menschen gegenüber, sowie einer
     end sein kann, wie Füße massieren, Hand halten                                                                 gleitung geschieht aus einer bestimmten Haltung                    besonderen spirituellen Fürsorge.
     usw.                                                 Ehrenamtliche Hospizmitarbeiter sind keine Pflege-        heraus. Der Berliner Palliativmediziner Müller-Busch
•    Sie haben die Fähigkeit entwickelt, miteinander      kräfte. Sie arbeiten auch nicht mit Einsatz von Körper-   sagt: „Das kulturelle Niveau einer Industrienation                 Ein Begleiter erzählt: „Durch eigene Anschauung
     schweigen zu können und zu akzeptieren was ist.      kraft, sondern man kann sagen dass sie durch ihr          kann daran gemessen werden, wie sie mit Sterbens-                  wurde mir deutlich, dass sich schmerzliche De-
•    Sie können Impulse geben, die das Denken des         Präsentsein wirken, mit sprachlicher oder auch            kranken und Sterbenden umgeht …“                                   fizite ergeben, wenn allein dem äußeren Men-
     Sterbenden erweitern.                                schweigender Kommunikation. Sie folgen dabei ihrer                                                                           schen Aufmerksamkeit geschenkt wird und
•    Sie können zuhören.                                  Intuition und den momentanen Bedürfnissen des             Aus einem Bericht einer Ehrenamtlichen:                            Anteilnahme und Mitmenschlichkeit fehlen. Als
•    Sie können da sein.                                  Kranken und setzen dabei ihre eigene Lebenserfah-         „Durch meine ehrenamtliche Begleitung kann                         eine Mitpatientin schwerstkrank dalag und es
•    Sie bringen sich freiwillig und unentgeltlich ein.   rung, ihren Spürsinn, Gefühle, Ideen ein. Zum Bespiel     ich Menschen in schwierigen Situationen zur                        ihr immer schlechter ging, wunderte sie sich
•    Sie möchten dazu beitragen, Krankheit und Ster-      kann sein, dass gespürt wird, dass der Kranke be-         Seite stehen mit Unterstützung, Zeit schenken                      sehr. Offenbar war sie im Unklaren gelassen
     ben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen.       drückt ist, weil ungeklärte Dinge oder Schuldgefühle      und zuhören, Ängste nehmen. Dabei geht es                          worden über den zu erwartenden Verlauf ihrer
•    Sie möchten menschliches Sterben liebevoll be-       sein Herz beschweren. Unter Einsatz ihrer Intuition       um die erkrankten Personen wie auch die An-                        Erkrankung. So nahm man ihr die Möglichkeit,
     gleiten und auch für Angehörige und Hinterblei-      können sie einen Zugang zu genau diesem Stein auf         gehörigen. Begleitungen können auch zu                             „letzte Dinge“ in ihrem Leben zu regeln und zu
     bende da sein.                                       dem Herzen und die Worte und Gesten finden, die es        Freundschaften werden. Bei den Treffen geht es                     erledigen, was ihr selbst noch sehr am Herzen
                                                          dann dem Kranken ermöglichen, Frieden in sich zu          nicht nur um das Leid, sondern wenn die Situa-                     lag. Ich wurde ungewollt zur Zeugin ihres Ster-
Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung bis zu-             finden und seinen Frieden mit anderen Personen zu         tion es zulässt auch um fröhliche Begegnungen.                     bens. Und unbeabsichtigt erwuchs aus dieser
letzt                                                     machen, die gar nicht anwesend zu sein brauchen,          Hilfen können vielseitig sein, wie Aufarbeitung                    Erfahrung der Wunsch, Schwerstkranke und
Aus dem Bericht einer Begleitenden:                       weil es um innere Prozesse geht. Es gibt so wunder-       der Vergangenheit, Vermittlung zu Fachkräften,                     Sterbende zu begleiten, wenn dies notwendig
„Meine Tätigkeit als Krankenschwester im Al-              volle Wege, die die letzte Etappe vor dem Verlassen       Hilfe bei Antragstellungen, Begleitung zu Ärz-                     sein sollte.“
tenpflegeheim, der Verlust meiner Großmutter,             des Körpers für den Betroffenen erleichtern können        ten, Erfüllung von unerledigten Wünschen im
welche ebenfalls in einer Einrichtung starb so-           und zu einer Vollendung seines Lebens führen.             Rahmen der Möglichkeiten, Unterstützung bei
wie der frühe Verlust eines geliebten Menschen                                                                      Spannungen zwischen Partnern, aber auch
vor 24 Jahren und die damit verbundene Hilf-              Dazu erzählte ein Begleiter:                              Nähe geben durch Stimulationen in der letzten
und Sprachlosigkeit meinerseits gaben mir den             „Regelmäßig besuche ich ihn im Seniorenwohn-              Phase, einfach nur Dasein. … Wir ehrenamtli-
Anstoß, über eine Tätigkeit im Hospiz nachzu-             park. Wir unterhalten uns, schauen alte Fotos             chen Begleiter können Antworten auf viele Fra-
denken. Heute, 24 Jahre später, möchte ich                an, lesen aus der Zeitung. Ich habe ihn auch              gen geben und so helfen, das Leid zu lindern
Unterstützung anbieten und betroffene Famili-             schon im Rollstuhl ausgefahren. Uns verbindet             und die Ängste vor dem Alleinsein zu nehmen.
en sowie Sterbende emotional entlasten. …Ich              ein gemeinsames Hobby, der Fußball. … Der
begleite Menschen in der Abschiedsphase ihres             Mann erzählt mir seine „kleinen Sorgen“, die er
Lebens und bei der Vorbereitung auf den Tod.              der Familie evtl. nicht erzählt, denn ich bin eine
Jemanden begleiten, d. h. zunächst ihn da ab-             neutrale Person und kann zuhören und auch                                                                                    Die Teilnehmerinnen des Vorbereitungskurses 2013 v.l.n.r. Dani-
holen, wo er jetzt ist. Wer begleitet, führt nicht,       schweigen. … Es verbindet uns eine Freund-                                                                                   ela Schick, Marianne Grusa, Kursleiterin Dipl.-Psych. Heike Lam-
der andere bestimmt die Richtung, die Schritt-            schaft trotz des Altersunterschieds.“                                                                                        pe, Heike Lentz, Franziska Kerstan, Ulrike Langenhahn, Edeltraud
folge und das Tempo. Vielleicht gelingt es mir,                                                                                                                                        Bark-Nawrath, Katja Wendt
dass ich mit ihm gehe, gleichsam ein – zwei               Ehrenamtliche sind auf die Kooperation des medizini-
Schritte hinter ihm. Niemand weiß, wie Sterben            schen und pflegenden Personals angewiesen. Doch
geht. Ich möchte begleiten, wie ich es eben               auch die Pflegekräfte könnten auf die Kooperation         Die ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin Annette Oertel mit Siglin-
kann, mit meiner Angst, meiner Hilflosigkeit,             eines Ehrenamtlichen angewiesen sein. Der Ehren-          de Hollin im Hospiz „Haus Wegwarte“ (Sommer 2013)

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Ehrenamtlich                                                                                                                                                     Hospiz macht Schule
Cicely Saunders, Krankenschwester, Sozialarbeiterin,     men verbringt, entscheidend ist, sondern was          Hospiz macht Schule                                            „Hospiz macht Schule“ hat zum Ziel, im Rahmen ei-
Ärztin und Gründerin des ersten modernen Hospizes        in dieser Zeit passiert.“                             Projektwoche rund um Tod und Trauer                            ner Woche gerade Kinder im Grundschulalter mit dem
1967 in London, maß den Freiwilligen höchste Be-         Eine andere antwortete auf die Frage nach ihrem Mo-                                                                  Thema „Tod und Sterben“ nicht allein zu lassen. Im
deutsamkeit bei – ohne sie sei Hospizarbeit gar nicht    tiv, ehrenamtlichen Hospizdienst zu leisten:                                                                         geschützten Rahmen sollen sie vielmehr die Möglich-
denkbar. „Man kann viele Menschen sehen, die be-                                                                                                                              keit bekommen, alle Fragen, die sie zum Thema Ab-
wundernswert stark geworden sind, nachdem sie ei-        „Aus mehrfachen eigenen Erfahrungen weiß                                                                             schiednehmen /Lebensende bewegen, zu stellen und
nen schmerzhaften Verlust durchlebt hatten …. Weil       ich, wie sich der Schmerz um den Verlust ge-                                                                         so gut wie möglich beantwortet zu bekommen. Viele
sie selbst so verwundet wurden, sind sie jetzt die       liebter Menschen anfühlt. Nichts ist mehr in                                                                         Kinder sind schon einmal mit den Themen „Verlust
„verwundeten Heiler“ … Sie sind einfach sehr gut         Balance! … Mein Engagement als Hospizhelfer                                                                          und Tod“ auf unterschiedlicher Weise in Berührung
darin, Menschen in Not zu helfen, denn sie sind selbst   praktiziere ich als bedingungslose Selbstver-                                                                        gekommen:
dort gewesen und haben es überstanden.“                  ständlichkeit, es entspricht meiner ehrlichen,                                                                       Tod des Haustieres, Umzug der Familie oder des be-
                                                         grundlegenden menschlichen Einstellung. …                                                                            sten Freundes, Trennung der Eltern oder sogar des
Jeder ehrenamtliche Begleiter stellt sich den            Mein Einsatz im Hospizdienst ist auch berei-                                                                         Versterben eines Familienmitgliedes.
Fragen: Warum will ich Hospizarbeit ma-                  chernd und erfüllt mich mit innerer Zufrieden-                                                                       Bei diesem Konzept handelt es sich um eine fünftägi-
chen? Was hat das mit meinem Leben zu tun?               heit. … Wir bauen gemeinsam Nähe und Ver-                                                                            ge Unterrichtswoche von täglich 4 Stunden. Diese
                                                         trauen auf, in dem beiderseitigen Wissen, bald                                                                       Projektwoche , die themenorientiert arbeitet und den
Hospizhelfer haben in ihrer eigenen Entwicklung „Le-     wieder loslassen zu müssen. … Mir ist es wich-                                                                       Kindern vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten an die
ben“ gelernt und möchten dies erworbene „Gut an          tig, bei all ihren Befindlichkeiten, vielfach meine                                                                  Hand gibt, hat folgenden Inhalt:
Weisheit“ weitergeben. In Berichten darüber, wie sie     Perspektive zu wechseln. Nur so kann ich mit
zum Hospizdienst kamen und was sie davon haben           aufrichtigem Mitgefühl offen für die Bedürfnis-                                                                      1. Tag: Werden und Vergehen –
heißt es z. B.:                                          se der Betroffenen sein.“                                                                                               Wandlungserfahrungen
                                                                                                               „Was man verstehen gelernt hat,                                2. Tag: Krankheit und Leid
„Ich weiß jetzt, dass nicht die Länge der Zeit,          Edeltraud Bark- Nawrath                               fürchtet man nicht mehr.“                                      3. Tag: Sterben und Tod
die man mit einem anderen Menschen zusam-                Ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin                     Marie Curie                                                    4. Tag: Vom Traurigsein
                                                                                                                                                                              5. Tag: Trost und Trösten

                                                                                                               Klassenfoto der Klasse 4a der Evangelischen Grundschule

20                                                                                                                                                                                                                             21
                                                          20                                                                                                             21
Hospiz macht Schule                                                                                                                                         Hospiz macht Schule

 Vom 31. März bis 4. April 2014 organisierte eine                                                                  In den Kleingruppen beschrifteten die Kinder helle    Nach der Pause suchte sich jeder im Ruheraum einen
 Gruppe von Hospizmitarbeitern des Ruppiner Hospiz                                                                 Wolken mit schönen und glücklichen Erlebnissen und    Platz. Zu einer schönen Meditationsmusik ging es auf
 e. V. an der Evangelischen Grundschule in Neuruppin                                                               dunkle Wolken mit traurigen Erlebnissen aus dem ei-   eine Fantasiereise mit der Entstehungsgeschichte ei-
 zum ersten Mal das einwöchige Projekt „Hospiz                                                                     genem Leben. Diese Wolken wurden in der Großgrup-     nes Schmetterlings. Anschließend malten die Kinder
 macht Schule“.                                                                                                    pe vorgestellt.                                       die Wandlungssituation des Schmetterlings auf.
 Vorher wurden die Eltern der Kinder über Inhalt und
 Zielsetzung der Projektwoche bei einem Elternabend                                                                                                                      Nun wurden die vorher eingesammelten Fotos aus
 informiert.                                                                                                                                                             den unterschiedlichen Lebenssituationen der Kinder
 Nach längerer intensiver Vorbereitung führte das                                                                                                                        auf Plakatkarton in den Gruppenfarben aufgeklebt.
 „Hospiz macht Schule“- Team die Kinder der Klasse
 4a auf altersgerechte und einfühlsame Weise an das                                                                                                                      Bei dieser Tätigkeit sprachen die Schüler und Schüle-
 Thema heran.                                                                                                                                                            rinnen, welche Veränderungen sie an sich entdeckt
 Dazu gehörten ehrenamtliche Hospizhelferinnen wie                                                                                                                       hatten. Der Tag endete mit dem Abschussritual.
 Simone Martschinke, Birgit Frauböse, Edeltraud Bark-
 Nawrath sowie hauptamtliche Mitarbeiterinnen Chri-
                                                                                                                   Eine Schülergruppe stellt ihre Wolken vor
 stine Wiegand, Anja Gammelin und Renate Schwarz.
 Johannes Nürnberg machte in dieser Woche viele Fo-
 tografien. Des Weiteren wirkte Frau Dr. Sigrid Radies,      Einstiegs - bzw. Abschiedsritual
 die im Vorstand des Ruppiner Hospiz e. V. tätig ist, mit.
 Geleitet wurde dieses Projektes von den Koordinato-         An diesem Tag übernahm Anja Gammelin die Mode-
 rinnen des ambulanten ehrenamtlichen Hospizdien-            ration in der Großgruppe. Die Klasse verfolgte sehr
 stes Susanne Hoch und Katja Wendt.                          aufmerksam den vorgelesenen Text „Zairas Himmels-
 Jeder Tag war einem anderen Thema gewidmet. Die             reise“. Die verschiedenen Symbole wie Sonne, Mond,
 Themen der fünf Tage wurden auf farbigen Plakaten           dunkle und helle Wolken wurden an die Leine ge-
 präsentiert. Jede Farbe wurde einem Teammitglied            hängt.
                                                                                                                                                                                         Kinder malen die Wandlungssituation des
 zugeordnet, der an dem betreffenden Tag die Mode-
                                                                                                                                                                                         Schmetterlings
 ration in der Großgruppe übernahm. Gleichzeitig war
 die Farbe das Erkennungszeichen für die Kleingrup-
 pen, die von dem entsprechenden Mitarbeiter geleitet
 wurde.

 1. Tag
 Werden und Vergehen - Wandlungserfahrung

 Nach der Begrüßung wurde die Klasse in fünf Grup-
 pen eingeteilt. Jedes Kind erhielt ein Namensschild
 sowie ein Band in der Gruppenfarbe, diese wurden zu
 einem großen Kreis verknüpft. Jeder Tag begann und
 endete mit dem Gemeinschaftsband, aus vielen bun-
 ten Bändern und dem Lied „Der Himmel geht über
 allen auf“. Dabei wanderte das Band von Hand zu
 Hand und symbolisierte die starke Gemeinschaft der
 Viertklässler.
                                                             Anja Gammelin liest den Text „Zairas Himmelsreise“
                                                                                                                   Gruppen stellen ihre „Fotoplakate“ vor

22                                                                                                                                                                                                                           23
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Hospiz macht Schule                                                                                                                                                        Hospiz macht Schule
2. Tag
Krankheit und Leid

Simone Martschinke übennimmt die Moderation in der Groß-
gruppe

Nach dem Anfangsritual erzählten die Kinder über
Krankheiten, die sie schon selbst einmal gehabt hat-
ten. Dabei kamen viele persönliche Erlebnisse zur
Sprache. Anschließend konnte jedes Kind Krankheiten
                                                                                                                        Eine Kleingruppe stellt ihre Ideen vor
und Symptome benennen und aufschreiben.                    Symptome /Krankheiten werden in der Großgruppe dargestellt

                                                           Die Schüler konnten nun all ihre Fragen zum Thema            3.Tag                                                            lich herausgearbeitet, als sie erzählen sollten, was sie
                                                           Krankheit und Leid an die Kinderärztin Fr. Dr. Kalz stel-    Tod und Sterben                                                  auf den Bildern sahen.
                                                           len.

                                                                                                                        Diesen Tag gestaltet Christine Wiegand in der Großgruppe.        Eine Schülerin überlegt, was sie für einen Erkrankten tun kann
                                                           Fr. Dr. Kalz beantwortet die Fragen der Kinder
Johannes beim Überlegen                                                                                                 Nach dem Einstieg äußerten sich die Kinder zu zwei               Über diese Bilder kamen wir in Kleingruppen zu der
                                                           Im Anschluss befassten sich die Kinder in Kleingrup-         Bildern aus dem Buch „Julia bei den Lebenslichtern“.             Frage: „Habt ihr schon einmal erlebt, dass jemand so
Jetzt überlegten sich die Schüler und Schülerinnen         pen mit dem Aspekt: Was hat mir gut getan, als ich           Auf dem ersten Bild sieht man ein helles, gemütliches            krank war, dass er nicht mehr gesund wurde?“ Die
Krankheiten, die sie in der Großgruppe pantomimisch        mal krank war? Hierbei erzählten die haupt- und eh-          Zimmer und eine Großmutter, die ihrem Enkelkind aus              Kinder erzählten von ihren Erfahrungen. Im Anschluss
darstellen wollten. Die anderen Kinder mussten die         renamtlichen Teammitglieder von ihrer hospizlichen           einem Buch vorliest. Auf dem zweiten Bild ist das glei-          überlegten die Schüler, was sie eventuell für einen
dargestellten Krankheiten erraten.                         Arbeit. Was bei einer Erkrankung gut tut, wurde auf          che Zimmer abgebildet, die Großmutter liegt im Bett              Schwerkranken tun können und schrieben das auf.
                                                           Plakate geschrieben und anschließend in der Groß-            und die Vorhänge sind zugezogen, das Zimmer ist                  Die Ergebnisse stellten sie später in der Großgruppe
                                                           gruppe vorgestellt.                                          abgedunkelt. Das wurde von den Schülern sehr deut-               vor.

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