Vereinigung Aargauischer Beerenpflanzer - Landwirtschaftliches ...

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Vereinigung Aargauischer Beerenpflanzer - Landwirtschaftliches ...
Landwirtschaftliches Zentrum, Gemüse und Beeren
                                       Suzanne Schnieper, Liebegg 1, 5722 Gränichen
                                       Tel. direkt 062 855 86 40, Fax 062 855 86 88
                                       suzanne.schnieper@ag.ch

Reisebericht

 Beerenfachreise nach Österreich/Slowakei/Bayern
               28. – 30. April 2019

               Vereinigung Aargauischer Beerenpflanzer
Vereinigung Aargauischer Beerenpflanzer - Landwirtschaftliches ...
Reiseroute

Sonntag, 28.4.2019
Abfahrt in Jonen um 06.00 Uhr, Brunch in Imst um 09.00 Uhr, kurzer Mittagshalt in der Raststätte Mondsee, Weiterfahrt nach Haag
15.30 Uhr Besichtigung der Beerenbetriebe Lehner, Haag und Halbmayr, Wolfsbach
20.00 Uhr Nachtessen im Hotel Schachner in Maria Taferl

Montag, 29.4.2019
8.15 Uhr Fahrt der Donau entlang bis Krems, letztes Teilstück
bis Kúty über Land, 11.20 Uhr Besichtigung von Donauspargel
und Donauerdbeeren (Bernhard Thome), Weiterfahrt nach Prel-
lenkirchen zum späten Mittagessen (Brotzeit mit Heurigem),
danach nach Bratislava. Mit dem Twin City Liner auf der Donau
nach Wien, mit Car retour nach Maria Taferl.

Dienstag, 30.4.2019
8.30 Uhr Abfahrt über Linz, Passau, Deggendorf nach Straubing. Mittagessen (frische Spargeln und Kaiserschmarrn) im Hotel Murrer
in Aiterhofen (https://www.murrerhof.de), anschliessend Besichtigung des Betriebes Baumann, Geiselhöring. Lange Rückfahrt mit
Baustellen und Staus (Feierabendverkehr Grossraum München). Ankunft Jonen um 22.30 Uhr

An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an unsere Chauffeuse Jacky (Jacqueline Rutter-Brumann) von Brumann Reisen in Jonen. Die
ruhige und angenehme Fahrweise war sensationell!
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Betrieb Lehner
Lehner Beeren und Spargel aus dem Mostviertel, Wienerstrasse 20, A-3350 Haag
www.lehners-beeren.at

Fam ilie / Geschichte
Vater Franz Lehner mit seinen drei Söhnen. Sohn Martin Lehner zeigt uns den Beerenanbau, Vater stösst auch dazu.
Vor 40 Jahren Beginn mit Erdbeeranbau auf Ackerbaubetrieb. Betriebsgebäude direkt an Hauptstrasse im Dorf, Kulturen auf Anhöhe
gegenüber. Verkehrslage für Direktverkauf ideal, für innerbetrieblichen Verkehr gefährlich.

Kulturen
7 ha Erdbeeren im Folientunnel (gotische Form)
7.5 ha Erdbeeren auf Stellagen im Freiland
5 ha Himbeeren Long Cane
Grün- und Bleichspargel

Sorten
Erdbeeren fast nur Asia (Kundschaft wünscht 1 Hauptsorte), wenig Elsanta und Remontierende (Favori, Vivara). Versuche mit Malling
Centenary und Sensation.
Himbeeren Tulameen, für Handel Glen Ample, neu auch Lagorai, in Zukunft auch Enrosadira

Anbau / Kultursy stem e
Tunnel bleiben 5 – 6 Jahre, Dämme für 2 Kulturen nacheinander
Nach Ernte werden Tunnels geschlossen: «Hitzephase» tötet Ungeziefer ab
Danach werden trockene Pflanzen mit Spargelmesser herausgestochen und die Dämme wieder bepflanzt (im August mit Topfgrün-
pflanzen), Tropfschläuche werden jedes Jahr neu eingezogen
Sorte Asia ist wenig Botrytisanfällig, z.T. Blattlausbekämpfung nötig
Stellagenkulturen im Freiland, dort eher Probleme mit Mehltau. Stellagen mit Terminkulturen: Herbsternte für Markt, im 2. Standjahr
für Selbstpflücke
Für Stellagenkulturen Substrat von BVB (Kokosfasern, Torf, Perlit). EC bei Erdbeeren 2.5, bei Himbeeren 2.2
Düngung mit Fertigation, 2 x Fosfik, Wiege-Einheit zur Kontrolle (Drainmenge)
Boden ist lehmig, relativ schwer.

Ernte
47 Erntehelfer, 30 für Erdbeeren, 17 für Spargel
Vorwiegend aus Rumänien und Ukraine
Akkordlohn von 40 Ct. pro kg Erdbeeren (Anmerkung: Pflückleistung guter Leute beträgt bis 20 kg/h)
Pflücker tragen gefüllte Kisten selber zum Sammelfahrzeug

Markt und Preise
Bis Ende Juni wird alles über Direktvermarktung abgesetzt, erst danach an Handel (Rewe)
Direktvermarktung heisst: Hofladen (grösster Absatz), 25 Verkaufsstände (bis Region Salzburg und Linz), Wochenmärkte, ab 2019
weiterer Hofladen in Salzburg, dazu kommen 50 – 70 Stammkunden aus Gastronomie
Zum Saisonstart beträgt der Preis ca. 4.50 € pro Schale (9 € pro kg), in der Hauptsaison 6 – 7 € pro kg (Anmerkung: sehr gute Preise
dank Direktvermarktung, ähnlich CH Niveau)

Bauen
Bisher keine Bewilligungen nötig, Bauanzeige reicht aus. Dürfte aber in Zukunft schwieriger werden. Aktuell wird gerade viel gebaut,
die Profile für ein Foliengewächshaus für Himbeeren sind gestellt, gerade fertiggestellt wurde eine neue Hallle, wo die ganze Fertiga-
tionstechnik untergebracht ist, mit Fotovoltaik-Anlagen auf Dach. Davor eine mit Folie/Mypex überzogene Fläche für die Traypflan-
zen-Anzucht.
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Wasser
Neu wurde ein Speicherbecken mit 10'000 m3 errichtet, ist leider noch leer, da es dieses Frühjahr kaum geregnet hat. Bei unserem
Besuch sind die Böden sehr trocken, da es seit Mitte März nicht mehr geregnet hat. Jahresniederschlage im Schnitt 800 – 900 mm,
im Vorjahr aber deutlich weniger.
Entnahme aus Bach weiterhin möglich (Wasserrecht für Entnahme für die nächsten 12 Jahre gesichert, d.h. aber nur wenn genügend
Durchflussmenge vorhanden ist.

Willi Staubli dankt Martin und Franz Lehner                       Professioneller Hofladen

Erste Beeren der Sorte Asia sind reif                             Frühkulturen auf Dämmen im Tunnel

Terminkulturen für Sommerernte                                    Neue Anlage für Himbeerkulturen

Neue Halle neben Himbeeranlage                                    Zentrale Steuerung der Fertigation
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Betrieb Halbmayr
Fam. Halbmayr, Bachlerboden 11, A-3354 Wolfsbach
www.beerenwelt-halbmayr.at

Fam ilie / Geschichte
Schwiegervater des Betriebsleiters hatte Betrieb mit Ackerbau und Geflügelmast, hat 1980 mit Erdbeeranbau angefangen. Betriebs-
leiterehepaar sind Quereinsteiger (Physiotherapeutin/Techniker) mit drei kleinen Töchtern. Gut gepflegter historischer Vierkanthof
weit ausserhalb des Dorfes.

Kulturen
Erdbeeren, Himbeeren
Heidelbeeren, Spargeln (nicht besichtigt)

Sorten
Erdbeeren Tunnelkulturen: 80 % Clery, 20 % Malling, wenig Elsanta
Erdbeeren Stellagen: Murano (remontierende Sorte)
Himbeeren Substratkulturen im Tunnel: Tulameen

Anbau / Kultursy stem e
Seit 6 Jahren geschützter Anbau. Ernte am 19. April gestartet, Erdbeeranbau gestaffelt bis Ende November.
Erdbeeren im Hochstätter Tunnel mit substratgefüllten Dämmen. Terminkulturen Anfangs Februar gepflanzt. Tunnels stehen nach der
Frühernte im Sommer leer, werden ab August wieder bepflanzt (Elsanta Mini-Tray oder A+).
Eigene Anzucht der Traypflanzen (Stecklinge von Mazzoni).
Chinaschilf auf Erdbeersubstrat gegen Schnecken.

Ernte
Personal ist im historischen Gebäude untergebracht. Personal hauptsächlich aus Rumänien, sind aber ungarische Minderheit. 30 – 40
Angestellte.

Markt und Preise
70 % wird direkt abgesetzt, 30 % über Spar. 3 Selbstpflückfelder bis 35 km entfernt, keine Bewässerungsmöglichkeit (wird bald ein-
gestellt)
Verkauf früher in Zelten, dann in Erdbeerhäuschen (Kunststoff). Jetzt in rot-weissen Holzhütten = Optimum. Einfach montierbar, sta-
pelbar, angenehmes Klima für Verkaufspersonal.
Verkauf bis in die Region Burgenland. Region Wiesen ist traditionelles Erdbeeranbaugebiet von Österreich, dort aber sehr kleinstruk-
turierte Betriebe.
Eigene Kartonschalen

Wasser
Aus eigenem Brunnen. Wird sicherheitshalber in Vorratssilo gepumpt. Zweites Silo ist geplant (für Bewässerung alles doppelt vorhan-
den als Sicherheit).
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Drei Generationen auf dem Betrieb Halbmayr             Eigene Erdbeerschalen

Typischer Vierkanthof im Schönbrunner Gelb             Betrieb Halbmayr aus der Ferne

Erdbeeranbau nach System Hochstätter                   Erntebeginn Ende April

Hauptsorte Clery, Chinaschilfhäcksel gegen Schnecken   Himbeerkulturen in Substrat
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Donau Spargel und Erdbeeren aus biologischem Anbau, Kúty
Donauspargel GmbH, Brunnenstraße 15, A-2410 Hainburg an der Donau
www.donauspargel.at

Bernhard Thome, Geschäftsführer von Donau Spargel und Donau Erdbeeren zeigt uns die Spargelpackerei und die Bio-Erdbeer-Kultu-
ren in Kúty, dem Hauptstandort der Fima.

Zum Betrieb
Nach der Wende* 1989 wurde an diesem Standort in Kúty mit dem Anbau von konventionellem Bleichspargel begonnen. Die Firma
ist seither stark gewachsen und besteht inzwischen aus 4 Firmen, der damalige slowakische Partner ist abgesprungen. Bleichspargel
wird inzwischen an anderem Standort in der Slowakei und in Südungarn angebaut. Wird aber hier an diesem Standort sortiert und
abgepackt (Kühltransport über Nacht, 400 km). Der Boden hier in der Region ist sehr sandig, der Sand ist aber zu grobkörnig für
Bleichspargel (verletzt die empfindlichen Spargelstangen). In Kúty wird deshalb nur noch Grünspargel kultiviert. Neben den drei An-
baustandorten ist die Handelsfirma in Österreich eingetragen. Dies war in der Anfangszeit sehr wichtig, als die Slowakei noch nicht
zur EU gehörte.
* Pikantes Detail: rund 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Slowakei wird von Holländern bewirtschaftet! Nach der Wende
wurden viele Betriebe von westlichen Investoren aufgekauft.

Anbauflächen und Markt
Spargel: Grünspargel 40 ha in Kúty und weitere 10 ha an and. Standort, Bleichspargel insgesamt 200 ha, ein Teil Bio, ein Teil kon-
ventionell (2 Packbetriebe). Spargel grossteils für Export, 30% in die Schweiz.
Erdbeeren: 14 ha unter Tunnel (alles Bio), Frühanbau für slowakischen Markt (Billa, mit Regionallabel). Frühanbau mit Preisen von 5
€ netto pro kg (Hochsaison im Juni: 2.50 €/kg)
Luzerne: ca. 60 ha (als Düngung)

Besichtigung der Spargelpackerei
Anfuhr mit Kühltransport, Bleichspargel läuft über Sortierband, und wird sofort mit Eiswasser gekühlt und geht nach Dicke und
Länge in verschiedenfarbige Kisten. Bei Bleichspargel ist dies sehr wichtig, da er an der Wärme rasch bitter wird. Für Grünspargel
reicht normale Kühlung aus.
Personal aus Ukraine und Rumänien, Arbeitskräfte erhalten 5 € pro h, allerdings sind die Lohnnebenkosten sehr hoch (Krankenkasse,
Unfallversicherung, Renten- und Arbeitslosenversicherung). Mein persönlicher Eindruck: die Leute waren schlecht angezogen und
ausgerüstet: dünne Kleidung in Kühlräumen, Trainerhosen neben Waschanlagen, Einwegschürzen aus Plastik. Düstere, schlecht be-
leuchtete Halle.

Zur Erdbeerkultur
Alles in Wandertunnels, riesige Anlage – 99 Tunnels mit 1-jährigen Kulturen. Sorte zu 80% Clery, 15% Joly, Rest Renaissance, Al-
legro und Versuchssorten. Sehr hohe Dämme mit Doppelreihen, gepflanzt mit Topfgrünpflanzen, eigene Anzucht, da Knospe-Pflanz-
gut nicht erhältlich. Pflanzmenge 40'000 Pflanzen pro ha. Ev. Steigerung auf 50'000 Stück (Sinnvoll??). Sorte Allegro hat viel stärke-
res Laub als Clery.
Düngung: Vor der Dammerstellung werden grosse Mengen von Luzerne in den Boden eingearbeitet, zur Kultur wird dann nur noch
Vinasse gegeben. Zusätzlich Espo Top (Mg) und Ca versuchsweise übers Blatt (teuer, sucht biologische Alternative zum Calcinit).
Zurückhaltende Bewässerung, damit Nährstoffe nicht ausgewaschen werden.
Im Sandboden: keine Probleme mit Wurzelkrankheiten! Pflanzenschutz vorbeugend mit Cu und S, Vitisan. Botrytis wird mit Hygiene
bekämpft. Echter Mehltau ist im biologischen Anbau schwierig: Sorte Sonata ist Katastrophe, Clery ist wenig anfällig. Gegen Spinn-
milben und Läuse wird Neudosan (Kaliseife) eingesetzt oder Neem. Tipp: Läuse im Herbst bekämpfen, damit weniger überwintern.
Im Frühjahr ist die Wirkung der Bio-Mittel zu schlecht.
Diskussion über Erntewagen. Pflückleistung rel. schlecht mit Ø 8 kg/ Stunde. In der Schweiz Ø 10 – 15 kg/h in ähnlichen Kulturen.
2-jährige Kultur sieht erstaunlich gut aus, obwohl Dammfolie sich zersetzt hat. Werden noch für Selberpflücke gelassen. Überhaupt
sehr schöne und gesunde Erdbeerkulturen.
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Tafeln sind slowakisch…              ... aber Bernhard Thome kommt aus Deutschland

Eiswasserkühlung für Bleichspargel   Anlagen zum Sortieren und Schneiden

99 Folientunnels mit Bioerdbeeren    Frühanbau für slowakischen Markt

Diskussion unter Fachleuten          Hauptsorte Clery, Versuchssorten Allegro und Renaissance
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Betrieb Baumann Spargel + Beeren
Dingolfinger Str. 26, D-94333 Geiselhöring
www.spargel-baumann.de

Führung durch Tochter Annika Baumann, 24, Gartenbau-Ingenieurin (Studium in Weihenstephan). Sie ist seit 2018 in der Betrieblei-
tung tätig und führt die beiden Geschäftsbereiche Agrar und Handel, arbeitet sich aktuell v.a. in Betriebswirtschaft, Planung und
Controlling ein.
Dabei ist auch Mili Dizdarevic, Agaringenieur aus Bosnien mit viel Erfahrung im Beerenanbau
Besichtigung mit Schwerpunkt Himbeeren/Brombeeren, kurz auch Erdbeeren, Spargelabpackerei und Hofladen

Fam ilie / Geschichte / Standort
Siehe Artikel über Karl Baumann und Firmenprospekt. Beginn 1990 mit rund 30 ha, heute werden rund 1000 ha bewirtschaftet (alles
Pachtland). Pachtlandpreise in der Region mit guten Lössböden (Gäuböden): rund 1800 – 2300 €/ha für Sonderkulturen. Im Raum
Dingolfing höheres Preisniveau wegen Konkurrent BMW (Ausgleichsflächen für überbautes Industrieland).
Tochter über die Zukunft: kein weiteres Wachstum, Optimierung der Standorte

Kulturen
45 ha Himbeeren, davon nur 6 ha im Freiland, alle anderen im Tunnel, Brombeeren, Heidelbeeren
200 ha Erdbeeren, davon 60 ha für Selbstpflücke
380 ha Spargel (vorwiegend Bleichspargel, wenig Grünspargel)

Hauptsorten
Himbeeren: Tulameen (wird reduziert), Lagorai (3.5 ha), neu Maravilla (Driscolls)
Brombeeren: Loch Ness, neu Victoria (Vertragsanbau mit Driscolls)
Erdbeeren: Clery, Elianny, Jive, Malwina, Aprica (nur für Handel), Sincerely (schlechte Erfahrungen). Fehllieferung aus Italien: Aprica
statt Clery.

Anbau / Kultursy stem e
Brombeeren als Long Cane in 10 l-Containern mit 50 cm Abstand (Loch Ness) bzw. 66 cm Abstand (Victoria), im Folientunnel, alles
1-jährige Kulturen. Um Jungruten zu bremsen wird mit Herbizid Quickdown (=Reglone) & Teeöl behandelt. Beim Schnitt der Jungru-
ten gab es zu viele Schäden (Haupttriebe verletzt, Bewässerung beschädigt). Long Cane der Sorte Victoria kosten € 8.50 /Stück.
Himbeeren werden ähnlich kultiviert, aber in 7 l –Töpfen, in Zukunft ev. sogar in 5 l, um Substrat zu sparen. Keine Verwendung für
altes Substrat. Besichtigte Lagorai-Kultur: 10'400 Pflanzen wurden am Vortag aufgestellt, Erntebeginn ist in 10 Wochen geplant,
danach wird Kultur abgeräumt. Erträge: Tulameen 1.9 – 2.1 kg pro Topf, Maravilla 2.4 kg/Topf. Mit Maravilla ist mehrjähriger Anbau
geplant, mit verschiebbaren Wandertunnels.
Anbau für Driscolls ist genau vorgeschrieben, Jungpflanzen sind wesentlich teuer, aber dafür auch qualitativ sehr gut, die Ernte ist
genau terminiert. Substrat ist ebenfalls vorgeschrieben (Kokos, Torf, Perlit). Anbau erfolgt versuchsweise (Betrieb ist skeptisch einge-
stellt)!
Erdbeeren nicht auf Kartoffelflächen (Wurzelkrankheiten), nicht neben Raps (schlechte Bestäubung, da Raps attraktiver), nicht an
Waldran (Wildschäden). Für Selbstpflücke möglichst nahe am gleichen Standort. Viele Standorte, bis 60 km entfernt.
Anmerkung zu den Erdbeeren: Die Erdbeerkulturen waren eher enttäuschend. Sowohl von der Kulturführung (teilweise 3- bis 4-jäh-
rige Kulturen) als auch von der Beerenqualität her unterdurchschnittlich. Grosser Gegensatz auch im Vergleich zu den modernen
Strauchbeeren-Kulturen.
Heidelbeeren haben wir nicht gesehen. Wird bei Baumanns auch nicht forciert, da Profi-Anbau in Norddeutschland stattfindet.
Spargel: verfrühte Spargelkulturen werden mit Abwärme von Papierfabrik geheizt. Schwarzweisse Folien werden bei Hitze gewendet
(weisse Seite nach oben). Versuche mit Spargelvollernter Kirpy.

Ernte und Personal
Personal aus Rumänien (viele Roma), Ukraine (viele Studenten) und Kroatien, Mazedonien, Bosnien
Personalunterkünfte: in altem Gutsbetrieb (Schafhöfen bei Sünching), dazu wurden in der Region diverse alte Wohnhäuser gekauft
und hergerichtet, ein Teil der Leute ist auch in Wohncontainern untergebracht.
Rund 60 Festangestellte und 580 Erntehelfer
In Spargelabpackerei etwas moderner unterwegs als Donauspargel. Zusätzlich Schälmaschinen für Verkauf von geschältem Spargel.
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Markt
Grösster Himbeer- und Brombeererzeuger in Bayern, Verkauf über Direktvermarktung, Grosshandel, Lebensmitteleinzelhandel, Hofla-
den und viele Verkaufsstände in Niederbayern und Oberpfalz

Bauen / Wasser / Diverses
Die Erstellung der Folientunnels ist in dieser Region problemlos möglich. Tunnelkulturen sind gegen Sturm und Hagel versichert.
Alle Sonderkulturen (mit Ausnahme von 12 ha) können bewässert werden.
Stroh ist 2019 knapp wegen Trockenheit 2018.

Annika Baumann und Mili Dizdarevic                                  Beeindruckende Dimensionen

Pflanzmaterial (Himbeeren Long Cane Sorte Lagorai)                  Am Vortag aufgestellt, Ernte folgt in 10 Wochen

Brombeeren Victoria: drei Ruten pro Topf                            … und sehr gleichmässiger Bestand

… und noch rasch zum Erdbeerfeld                                    Spargelabpackerei und Büroräume in Geiselhöring
Sonstiges

Ganz herzlichen Dank an Willi und Ruth Staubli für die Organisation dieser Beerenreise!

Noch ein paar Eindrücke von unterwegs:

Donau                                                     Wallfahrtskirche in Maria Taferl

Windräder und endlose Rapsfelder                          Historische Weinkeller in Prellenkirchen

Twin City Liner mit 4600 PS                               Es kamen einige Kilometer Busfahrt zusammen…

Frischer Spargel und sehr gute Kartoffeln (Sorte Linda)   Und überall sehr freundlicher Service
Hintergrundinfos (aus Wikipedia)

Der Vierkanthof, auch Vierkanter (Österr.) genannt, ist eine Bauform von Bauern- und Gutshöfen in Österreich und Deutschland. In
Ober- und Niederösterreich ist sie besonders im Städteviereck Linz-Wels-Steyr-Amstetten als Gutshof verbreitet, in Deutschland be-
sonders in Bayern oder in landwirtschaftlich besonders ertragreichen Gegenden. Meist zwischen 1840 und 1880 erbaut. Der Most-
oder Traunviertler Vierkanthof ist dank seines Ebenmasses und seiner Schmucklosigkeit einer der klassischsten aller alpenlän-
dischen Zweckbauten und erreicht einen Umfang bis 200 Meter.

Schönbrunner Gelb (auch Habsburgergelb, Kaisergelb, fälschlich Maria-Theresiengelb) ist die traditionelle Farbe österreichischer
Repräsentationsarchitektur der ausgehenden Barockzeit. Die Farbe ist ein erdiges rötliches Gelb. Sie entspricht der Farbnuance einer
Färbung mit dem Pigment Goldocker in Kalk. Eine dem Zeitgeschmack des späten 19. Jahrhunderts angepasste, mehr ins Pastell ge-
hende Nuance ist das Seitenstettner Gelb. Entsprechende farbliche Gestaltungen sind als Barockgelb im ganzen Raum von Bayern bis
nach Böhmen, Ungarn und Slowenien verbreitet.

Der Katamaran Twin City Liner stellt seit dem 1. Juni 2006 eine Verbindung zwischen den Stadtzentren der österreichischen
Hauptstadt Wien und der slowakischen Hauptstadt Bratislava auf der Donau dar. Wien und Bratislava sind in Europa die Hauptstädte
mit der geringsten Distanz, verbunden durch die Donau. Die Fahrzeit beträgt 75 bis 90 Minuten. Technische Daten zu den aktuellen
Schiffen: Baujahr 2018/2019 (Grossbritannien), Länge ca. 39,9 Meter, Breite ca. 11 Meter, Tiefgang max. 0,8 m, Höhe 5,9 Meter,
Gewicht leer 70 Tonnen, Passagiere: 250 Personen, Leistung 4600 PS, Geschwindigkeit max. 38 kn = Knoten (70 km/h)

Seit 1974 gibt es die Kartoffelsorte LINDA, die Königin der deutschen Kartoffel. Doch seit dem 01.01.2005 wurde sie nicht mehr
in der Bundessortenliste geführt. Der Kartoffelzüchterkonzern "Europlant" hatte kurz vor Ablauf der Sortenschutzzeit (für Kartoffeln
30 Jahre) die Zulassung für Linda zurückgezogen, um Linda vom Markt zu nehmen. Denn nach der Sortenschutzzeit bekommt das
Zuchtunternehmen keine Lizenzgebühren mehr. Damit war es Bauern plötzlich nicht mehr erlaubt, Linda als Pflanzkartoffel weiter zu
vermehren. Bauern und Konsumenten wehrten sich und gründeten «Rettet Linda Freundeskreis» und erreichten, dass die Kartoffels-
orte 2009 eine neue Zulassung für Pflanzkartoffeln erhielt (in Großbritannien). Jeder darf sie jetzt mit einer Pflanzgutanerkennung als
Pflanzkartoffeln innerhalb der EU verkaufen. Im Februar 2010 erfolgte dann auch die Zulassung für die deutsche Pflanzkartoffelliste
durch das Bundessortenamt in Hannover.
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