Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
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Christoph Keller, in der Schweiz geboren, in Peru aufgewachsen, ist Autor zahlreicher Radio- und Printreportagen und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Er arbeitete als Reporter bei der WochenZei- tung WoZ, beim Magazin des Tages-Anzeigers, seine Reporta- gen und Essays erschienen auch in mare, in GEO und in Buch- form. Christoph Keller ist heute hauptberuflich bei Schweizer Radio SRF2 Kultur tätig, er wohnt und arbeitet in Basel. »Hotel Galaxy« ist sein dritter Roman. (Foto: Yolanda Fae) Leseprobe Die Frage nach Valérie, sie nahm mich seit ersten Mal seit wir uns kennengelernt hatten, exakt elf Tagen gefangen. Bis zu den ersten vor vier Jahren, sechs Monaten, zwei Wochen, Morgennachrichten hatte ich alle Möglichkei- drei Tagen. ten durchgespielt, was ihr zugestossen sein mochte, war zwanzig Mal schon meine Nach- Von draussen das Dröhnen eines Flugzeugs … richtenliste durchgegangen, Tag für Tag. Aber Mich befiel der Gedanke an den Beitrag, der in an diesem Sonntagmorgen, fünf Uhr sieben, Trümmern auf meinem Laptop lag. Nicht jeder, verschob ich meine Gedanken, dachte zurück, der sich in diesen Tagen das Leben nimmt, tut wie sie mich verabschiedet hatte, Valérie, an der es aus ehrenwerten Gründen, ich würde auch Tür zu ihrem Atelier, die Hand am Türrahmen, diesen Satz verwerfen. sie hatte ein Winken angedeutet. Mittwoch Ann, sie lag neben mir, flacher Atem und der abend, kurz nach Mitternacht, die immergleiche Mund leicht geöffnet, sie lag auf dem Rücken, widerspenstige, schwarze S trähne war ihr in die den Kopf zur Seite. Die Decke gab ihre Schulter Stirn gefallen … ich war die Treppe hinabgestie- frei, ich deckte sie zu, fünf Uhr achtundvierzig, gen, hundertsechzehn Stufen, die Quersumme ich rekapitulierte, was sie mir angeraten hatte, acht, zwei mal die vier, und ich hatte mir nicht Ann, in ihrer praktischen Art. Dass ich es mit vorstellen können, dass ich am Mittwoch darauf Schlaftee versuchen soll … vor einer geschlossenen Tür stehen würde, zum 2
Christoph Keller HOTEL GALAXY Roman verlag die brotsuppe Christoph Keller Hotel Galaxy Roman ca. 336 Seiten, gebunden ca. CHF 33 / Euro 30 ISBN 978-3-03867-006-3 Sie treffen sich immer mittwochs, und niemand Dieser andere hat seine ganze Liebe R_O_S_E soll erfahren, was genau sie tun, aneinander, geschenkt, einem Computerprogramm, das ihn miteinander. Beide sind in alltäglichen Dingen reich gemacht hat. verunsichert, aber füreinander wild entschlos- Dermassen reich, dass er sich jede Geschichte sen – Thom, der als Journalist vom vollendeten dieser Welt kaufen kann, jederzeit, von über- Text träumt, Valérie, die mit ihrer Kamera die allher, nicht nur die von Valérie und Thom – im Grenzen der Existenz erkundet. HOTEL GALAXY, einem de Sade’schen Schloss Sie wissen nicht, ob sie es Leidenschaft nennen des 21. Jahrhunderts, an einem Ort der Macht wollen oder eine besondere Form von Liebe, und der Bemächtigung, der am Ende seinem jedenfalls halten sie ihre wöchentlichen Be- Erfinder und Betreiber zum Verhängnis werden gegnungen für einzigartig, geheimnisvoll und wird. nicht korrumpierbar. Bis Valérie eine seltsame Einladung erhält ins HOTEL GALAXY und dort entdeckt, dass ein anderer sich buchstäblich ein- Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung. geloggt hat in ihre Stunden am Mittwoch, und nicht nur dort hinein. 3
Patrick Savolainen, geboren 1988 in Malaga, studierte am Literaturinstitut in Biel und an der Hochschule der Künste Bern. Er lebt und schreibt in den Nordischen Ländern und in der Schweiz. Leseprobe Wer »den Wind hört«, hört, wie sich die Luft- sung. Wer auf dem Vorbau seiner Holzhütte massen an den die Ebene eingrenzenden sitzt und seine Stiefel reinigt, blickt nun auf die Gebirgsausläufern reiben, wie die ausgedorrten Scherben der Vase und danach über die weite, Sträucher rascheln, wie der Wind herumlie- vor ihm liegende Ebene. Er sieht die Luft trüben gendes, dünnes Geäst über die trockene Erde und über ihr Wolken den Himmel bedecken. schleift. Wer auf dem Vorbau seiner Hütte die Stiefel Wer später auf dem Vorbau seiner Holzhütte reinigte, zieht jetzt diese an, steht auf und geht am Fusse des Gebirges sitzt und seine Stiefel in die Hütte. reinigt, hört nicht nur die Bürste, die das Le- Er hört das Prasseln der Sandkörner gegen die der reibt; er hört auch das leichte Biegen der Fensterscheiben; er hört das Knarzen der Decke. hölzernen Stützen, das Knarren der Hütten- Er geht ins kleine Schlafzimmer und greift unter wand und das Schaukeln des unter dem Vor- dem Bett nach einer Schachtel Kerzen. Er hört dach hängenden Blumentopfs. Ferner hört er das wechselnde Auf- und Zuschlagen der Fens- das Kreischen der Türangel und das Zuschlagen terläden; er legt die Schachtel auf das Bett und der Tür; er hört das Umfallen des Plastikeimers eilt zum Fenster. Hastig öffnet er das Fenster und das Aufschwappen der darin enthaltenen und klemmt den dünnen Vorhang, der ihm ins Flüssigkeit; er hört das Zerspringen der auf den Gesicht weht, hinter den Fensterrahmen. Er ver- Boden gestürzten Vase und schliesslich, hinter riegelt den Laden und schliesst mit einer schnel- sich, das leichte Rütteln seiner ganzen Behau- len Bewegung sogleich wieder das Fenster.
Patrick Savolainen Farantheiner ca. 120 Seiten, gebunden ca. CHF 24 / Euro 20 ISBN 978-3-03867-007-0 Wenn man die Schwerkraft geometrisiere, Wenn das Schreiben nun auch, vielleicht um seien die Bewegungen, die unsere Planeten um einen unsichtbaren, Stern kreist, sind dann die die Sonne machten, nur scheinbar kreis- oder Bahnen, die es zieht, auch eigentliche Geraden? ovalförmige. Vielmehr müssten sie als Geraden Die Stationen dieses Buches wären in diesem beschrieben werden, da sie den direktestmögli- Fall unter anderem die folgenden: chen Weg dieser Körper um die Sonne bedeute- Ein an Bedingungen geknüpftes Testament. ten. Wie der Apfel, der von Newtons Baum fällt, Ein Weinberg in den Weiten des nordamerika- durch die Schwerkraft nicht von einem mögli- nischen Kontinents. Cowboys. Das Öffnen von chen Ideal – am Baum oder in der Luft geister- Türen. Das Gehen unter der Sonne. Ein Pferde- haft zu schweben? – abgelenkt werde: Im Fallen dieb. Und mitten drin: das »ungezügelte Verlan- würde er sich, den Planeten gleich, auf die Reise gen«. seiner Lebens begeben und die geradestmögli- che Bewegung ausführen, zu der er auf dieser Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung. Erde fähig sei. Oder umgekehrt: Das Umkreisen der Sonne ist ein fortwährendes Fallen und das Sonnensystem eigentlich ein Früchtekorb voller Fallobst. 5
Sabine Haupt (geb. 1959 in Giessen) lebt und arbeitet seit 1980 in der französischen Schweiz, sie hat zwei Töchter und unterrichtet als Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Fribourg. Neben wissenschaftlichen Arbeiten publiziert sie auch für Presse, Rundfunk und Fernsehen. Sie hat zwei Erzählbände veröf- fentlicht sowie diverse Prosa- texte in Literaturmagazinen. »Der blaue Faden. Pariser Dun- kelziffern« ist ihr erster Roman. (Foto: Christian Fotsch) Leseprobe Ich solle die Eingangstür beim Betreten und Ver- Anonymität, dabei auch gerne Experimente lassen der Wohnung ganz vorsichtig schliessen, mit Ratten und Mäusen erwähnte, vermutlich hatte Philippe bei meiner Ankunft gesagt. Der weil ihm die Sache mit den Menschen immer Knauf, an dem man die Türe festhalten könne, ein w enig zu fremd, zu kompliziert, ja wis- sei leider vor Monaten abgebrochen, und wenn senschaftlich suspekt erschien. Dabei kannte die schwere Wohnungstür – in Paris seien die Philippe sich mit Sachen wirklich gut aus, nur Wohnungstüren nun mal so schwer wegen der diese eine Sache, die mit den Menschen, egal vielen Verriegelungen – zu schnell ins Schloss ob Nachbarn, Freunde oder Familie, blieb ihm fiele, bekäme ich Ärger mit dem Nachbarn. stets ein Rätsel. Neurotische Nachbarn seien Der nämlich sei verrückt, so verrückt wie viele schlimmer als jede Naturkatastrophe, meinte Menschen hier in Paris: »Eine Form von urbaner er und drückte die Tür vorsichtig zurück ins Tollwut. Sie beissen aus Einsamkeit um sich und Schloss. Zum Glück werde man das »Rätsel weil sie glauben, dass es die anderen eigentlich Mensch« aber schon bald in den Griff bekom- gar nicht gibt, oder gar nicht geben sollte.« men, schliesslich sei der genetische Kode seit Ich hatte Philippes Erklärung keine Beachtung April vollständig entschlüsselt. »Endlich hat die geschenkt, ich wusste ja, dass er bei solchen menschliche DNA ihre Geheimnisse preisgege- Geschichten gerne ein wenig übertrieb, vom ben. Schon bald werden wir ganz genau wissen, universalen Dichtestress der Metropolen sprach, in welcher A-T-G-C-Kombination der Wahnsinn von territorialen Kämpfen und enthemmter von Paris eigentlich steckt.« 6
Sabine Haupt Der blaue Faden. Pariser Dunkelziffern Roman verlag die brotsuppe Sabine Haupt Der blaue Faden. Pariser Dunkelziffern Roman ca. 528 Seiten, gebunden ca. CHF 39 / Euro 35 ISBN 978-3-03867-008-7 Der Roman »Der blaue Faden. Pariser Dunkel- zwischenmenschlich, um Liebe und Tod und den ziffern« spielt im Hitzesommer 2003. Ort der Wahnsinn des Lebens. Handlung ist eine Pariser Mansarde, aus der es zunächst noch ein paar Auswege gibt: in die »Sabine Haupts Kritik am Mann ist nicht, wie Strassen von Paris, ins Internet, in die Vergan- so oft, denkschwache Verlegenheitspose und genheit der Heldin, d.h. nach Genf und Wien Behauptung, sondern sprachliches Programm und an den Bodensee. Hinzu kommen reale und und Demontage, eine liebevoll boshafte Parabel virtuelle Begegnungen mit fremden Männern auf das Männliche in der Frau und umgekehrt, und einer ziemlich ungewöhnlichen Concierge. auf Geburtsängste und das Sich-schreibend-zur- Doch die mysteriöse Hitze nimmt weiter zu, Welt-bringen-Wollen.« Martin R. Dean die Atmosphäre wird klaustrophobischer, das Erzählen zunehmend fragmentarisch. Zentrales Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung. Thema des Romans ist das Warten, in all sei- (http://sabinehaupt.ch) nen alltäglichen, aber auch existenziellen und kulturgeschichtlichen Erscheinungsweisen. Es geht um Zeit und Geschichte: historisch, phi- losophisch, physikalisch, mathematisch und 7
Thomas Sandoz, geboren 1967, ist Schriftsteller, Erkenntnis- theoretiker und Psychologe. Er lebt im Kanton Neuenburg und hat Prosa, Essays und Mono- graphien veröffentlicht und dafür diverse Auszeichnungen bekommen. Insbesondere 2011 den Schillerpreis für »Même en terre« (Grasset). Die zuletzt erschienenen Titel sind »Les temps ébréchés (Grasset, 2013), »Malenfance« (Grasset, 2014), »Croix de bois, croix de fer« (Grasset, 2016). (Foto: M.F. Schorro) Leseprobe Er betritt ein Spielwarengeschäft, irrt durch fordert jeden seiner Kleinen zu einem Lebehoch die Regale, bis er die Miniaturautos findet. Die auf, kniet nieder, reisst die Packung auf. Ein Dinky Toys fehlen, die sein Bruder so liebte. In Bulldozer aus Metall und gelbem Plastik, mit Ruhe wählt er das schönste Modell aus, das er mobilen Raupen, stark genug, um Himmel und sich leisten kann, besteht darauf, dass die Ver- Hölle in Bewegung zu setzen. käuferin es als Geschenk sorgfältig verpackt. Er könnte sich im Tag geirrt, ein unpassendes Dann kehrt er zum Friedhof zurück. Er geht auf Geschenk ausgewählt haben, er hat keine Zehenspitzen hinein, um den Überraschungs Ahnung. Er hört das Vivat der Kinder, die von effekt zu steigern. Bevor er wieder aufsteht und der Magie des Augenblicks mitgerissen werden. sich mit einem Räuspern bemerkbar macht, legt Ihr Übermut, das gemeinsame Glückserlebnis er das Päckchen verstohlen auf Forsithias Grab. heitern ihn auf. Von Weitem die knirschenden Schritte eines späten Besuchers. Eine Rosenschleife und die Grabnummer sind alles, was noch auf dieser Parzelle liegt. Kein Er verschwindet im Gehölz. Holzkreuz, kein Stein, kein Blumengebinde. Er 8
Thomas Sandoz Ruhe sanft Roman übersetzt von Yves Raeber verlag die brotsuppe Thomas Sandoz Ruhe sanft Roman übersetzt von Yves Raeber ca. 112 Seiten, gebunden ca. CHF 25 / Euro 22 ISBN 978-3-03867-010-0 Der Mann arbeitet als Gärtner im städtischen inneren Aufruhr, unternimmt alles, um sie zu Friedhof. Man hat ihm den Bezirk mit den Kin- schützen. dergräbern zugeteilt. Mit Hingebung kümmert er sich um die Grabstätten, liebevoll pflegt er Immer unangepasster wird sein Verhalten am die Grünanlagen. Arbeitsplatz. Er kündigt seine Stelle. Er ist ein Gezeichneter. Auf der Spur dunkler Doch er hat einen Plan: den Kauf eines ab- Erinnerungen will er die Einsamkeit der eigenen seits gelegenen, leerstehenden Häuschens mit Kindheit auslöschen, will ganz Familie sein. Être Garten. Den Toten wird es am neuen Ort gut famille enfin. Dafür geht er mit den Frühver- gehen. storbenen eine geheime, innige Verbindung ein. Yves Raeber aus Zürich hat das Buch ins Deut- sche übersetzt (www.yvesraeber.com/de/). Er tauft sie Primula, Forsithia, Hyazinthe, hört auf ihre Wünsche und erfüllt sie nach Kräften. Übersetzer und Autor stehen für Lesungen zur Verfügung. In der bevorstehenden Umstrukturierung des Friedhofsgeländes sieht der »Kindergärtner« eine Bedrohung seiner Schützlinge. Er gerät in 9
Antoinette Rychner (1979 gebo- ren) studierte in Vevey Thea- tertechnik, arbeitete danach in verschiedenen Westschweizer Theatern, bevor sie selbst Büh- nenstücke zu schreiben begann. Sie hat am Literaturinstitut in Biel studiert und u.a. veröffent- licht: »Intimité Data Storage« (Les Solitaires Intempestifs, 2013, aufgeführt im Genfer Théâtre Saint Gervais) »Lettres au chat« (Prosa, d’autre part, 2014), »Petite collection d’ins- tants-fossiles« (L’Hèbe, 2010). »Le Prix« erschien 2015 bei Buchet Chastel in Paris. Sie tritt auch als Performerin auf (http://toinette.ch). (Foto: Yvonne Böhler) Leseprobe Immer noch am Fenster schaue ich zu, wie es sie wirklich bekommen! Den Medikus braucht’s über den Wohnhäusern leise dunkel wird. Da jetzt nicht mehr, damit man daran glaubt, kommt in ihrem Mantel nun gerade diejeni- und wenn S dem Kleinen in den ersten Mona- ge daher, die ich meine Frau nenne – heute ten ihren Salinensaft schenken, sich ZEIT zum Morgen, im Zimmer, trug sie knapp einen Slip, Hätscheln nehmen und dafür die Stunden, die während sie sich ihren Wasserfall von Haaren sie ihrem Arbeitgeber widmet, reduzieren will, kämmte, gibt es meines Wissens nicht zigtausend Lösun- gen, was kann ich anderes tun, als sie verdienen summte sie ein Liedchen? Um sie hing ein gehen, diese Kröten, die sie weniger kassieren Dunstschleier, der einen vom Weg abkommen wird, und die uns umgehend fehlen werden, ja, liess, was ist da in Betracht zu ziehen, wenn nicht in ich habe sie an mich ziehen müssen und ihren die Galerie zurückkehren, morgen und über- Bauch begrapschen, ihre phänomenalen Brüste morgen, schlicht nur um zu unserem Krusten- und ihr jodhaltiges Haar, sie hat gelacht, hat brot zu kommen? sich vorsichtig an MICH geschmiegt, so gut ihre Sackerments-Fortsätze ihr das erlaubten, und ich hab gedacht: diesen zweiten Chnopf, den wird 10
Antoinette Rychner DER PREIS Roman übersetzt von Yla M. von Dach verlag die brotsuppe Antoinette Rychner Der Preis Roman übersetzt von Yla M. von Dach ca. 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag ca. CHF 27 / Euro 24 ISBN 978-3-03867-009-4 Er ist ICH. Er ist Bildhauer und seine Frau, die zwischen kreativem Impetus und Verzweiflung. sinnliche, seine Sinne betörende S, ist ein Meer. Antoinette Rychner hat für diese wohl allen Ein Meer, das ihn als Liebenden manchmal zu Künstlerinnen und Künstlern bekannte Situ- verschlingen droht. Ein Kind haben die beiden ation eine Form und eine Sprache gefunden, auch, einen Chnopf, und im Verlauf des Buches die ihresgleichen sucht: Ihr Buch ist ein wahres kommt ein zweites zur Welt, Chnopfzwo. Bei Feuerwerk an sprachlichen Bildern und luzidem dessen Geburt verliert der Vater angesichts der Witz, lebensnah und höchst kunstvoll gestaltet entfesselten Naturgewalten vollends den Boden zugleich. unter den Füssen, denen ganz grundsätzlich Nicht umsonst hat die Autorin dafür 2015 den in etwas fehlt, damit sie so richtig fest auftreten der Westschweiz angesehenen Prix Dentan und könnten: Diese Etwas ist der PREIS, den ICH sich 2016 dann auch einen der Schweizer Literatur- als Bildhauer von Jahr zu Jahr erhofft, und der preise gewonnen. ihm nicht zugesprochen wird. Yla M. von Dach hat das Buch ins Deutsche Die aufopfernde Güte von S, die der Familie die übersetzt. Es erscheint im Rahmen der ch-reihe. materielle Lebensgrundlage sichert, kann ICH nicht davor bewahren, sich in den Abgründen, Übersetzerin und Autorin stehen für Lesungen aber auch in den Höhenflügen der schöpferi- zur Verfügung. schen Arbeit zu verlieren, hin- und hergerissen 11
… immer noch frisch, lesenswert Jérôme Meizoz Hoch oben im Tal der Wölfe Wahrer Roman übersetzt von Andreas Grosz 128 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag CHF 25 / Euro 22 ISBN 978-3-905689-78-5 Der Roman geht auf ein tragisches Ereignis zurück: auf die Gewalt, die im Februar 1991 im Wallis gegen einen Umweltaktivisten des WWF verübt wurde. Er erzählt die ungestümen, komischen Jahre einer G ruppe von jungen Leuten, die sich, grimmig entschlossen, die Natur zu retten und die Welt zu verändern, mit einer geschlossenen Gesellschaft angelegt hat. Dem Autor gelingt es auf beeindruckende Weise, ein Stück Zeitgeschichte in Litera- tur zu verwandeln. Amsél Wiedersehen in Tanger Roman 312 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag CHF 27 / Euro 24 ISBN 978-3-905689-74-7 Amsél Der erfahrene Einzelgänger Tarik sucht Erleuchtung, die Ornithologin Chaya nach Wiedersehen einem sibirischen Zugvogel und die Botanikerin Thelma meint, nichts mehr suchen zu in Tanger müssen. Die drei Protagonisten begegnen sich in der Hafenstadt Tanger auf einem Kongress über die Gefahren der Ausbreitung der Wüsten. Es ist der Beginn einer Roman verlag die brotsuppe Liebe und abenteuerlicher Ereignisse, die ihr Leben und ihre Weltanschauungen grundlegend verändern werden. Amsél hat für ihren ersten Roman 2017 einen der Anerkennungspreise der Stadt Zürich bekommen. Marco Frigg 1969 Marco Frigg Zwei Freunde Ein Sommer 224 Seiten, gebunden CHF 29 / Euro 27 Zwei Freunde ISBN 978-3-03867-003-2 Ein Sommer Der Autor lädt ein zu einer Zeitreise in die 1960er-Jahre. Für Peter Knittel und Mario Frei gleicht das Leben einem kunterbunten Kaleidoskop. Zukunftsträume, Freund- schaft, erste Liebe, Musik und viel Lebenslust prägen diese Zeit. Unbeschwert und facettenreich wie der Sound ihrer amerikanischen Lieblingsband verläuft der Alltag der beiden Freunde im beschaulichen Chur. Doch plötzlich überlagern Dissonanzen die harmonischen Klänge. Enttäuschungen, verlag die brotsuppe Ängste sowie eine fatale Abhängigkeit drohen Peter in den Abgrund zu reissen. fort→schreiben Schweizerisches Literaturinstitut (Hrsg.) FORTSCHREIBEN Kollektivtext 9 Schweizerisches Literaturinsitut (Hrsg.) Texte collectif Kollektivtext aus raturinstitut in ECRIRE ENCORE und ehemaligen 228 Seiten verlag die brotsuppe Institut littéraire suisse (ed.) nden im zehnten lage – literarische – hat nichts einen furiosen CHF 23 / Euro 20 ISBN 978-3-03867-000-1 sche Universen. Korrespondenzen 123 exte collectif de Correspondances éalisé par des fort→schreiben | ecrire→encore e-s et des enseig- 0ème anniversaire. ire, promet une Fortschreiben ist der erste Kollektivtext aus dem Schweizerischen Literaturinstitut 100 univers in Biel, verfasst von aktuellen und ehemaligen Studierenden und Dozierenden im zehnten Jubiläumsjahr. Die Spielanlage – literarische Antwort im Vorwärtsgang – Essay Essai hat nichts weniger hervorgebracht als einen furiosen Ritt durch fast 100 literarische 155 PostfaceUniversen. Im zweiten Teil des Buches geht es um die Werdegänge derjenigen, die Schlusswort 175 den Bachelor in Literarischem Schreiben absolviert haben. Biografien Biographies 183 ecrire→encore 12
... und unvergleichlich gut Marius Daniel Popescu Die Farben der Schwalbe Marius Daniel Popescu Roman übersetzt von Yla M. von Dach Die Farben der 268 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Schwalbe CHF 27 / Euro 24 Roman ISBN 978-3-905689-64-8 übersetzt von Yla M. von Dach »Marius Daniel Popescu hat einen grossartigen Roman geschrieben über die Geburt und den Tod und über alles und nichts, das sich dazwischen abspielt. Allein ging die Mutter des Erzählers in den Tod, schreiend kommt seine Tochter, ihre Enkelin, zur Welt. Und nun erzählt Popescu die Geschichten beider, er schildert Episoden aus dem Leben seiner Mutter in Rumänien, er berichtet von seiner Toch- verlag die brotsuppe ter, mit der er in Lausanne lebt, und dahinein verwebt er seine eigene Geschichte: vom Leben im Land dort und im Land hier.« Roman Bucheli, NZZ Noëmi Lerch Grit Noëmi Lerch Roman 104 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag CHF 24 / Euro 20 ISBN 978-3-905689-85-3 Roman Die Ältere hat eine erfolgreiche politische Karriere hinter sich, wurde aber durch einen Schicksalsschlag jäh aus der Bahn geworfen. Die Jüngere umsorgt einen kleinen Hof und zwei Kinder, während ihr Mann den Sommer über mit den Scha- fen unterwegs ist. Trotz ihrer Verschiedenheit sind die beiden Frauen durch das vielleicht stärkste Band aller menschlichen Beziehungen verbunden. Sie sind Mutter und Tochter. verlag die brotsuppe Noëmi Lerch Die Pürin 2. Auflage 96 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag CHF 19 / Euro 19 ISBN 978-3-905689-73-0 Die Geschichte über eine Pürin und ihre Gehilfin. Die Gehilfin notiert sich alles, was sie nicht vergessen will: von den Kühen, den Hühnern, der Arbeit im Kreislauf der vier Jahreszeiten. Die Pürin merkt an, ergänzt, fragt nach, schliesst den Reissver- schluss ihrer Jacke bis unters Kinn. Lässt die Gehilfin machen. »Noëmi Lerch erweist sich in ihrem Prosadebüt als fabelhafte Erzählerin … Sie hört auf die Herztöne der Dinge, der Lebewesen, selbst der Maschinen, auch der Steine. Ob beseelt oder angeblich unbeseelt, ob belebt oder nicht: Alles ist ihrer erzähleri- schen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gleicherweise bedeutsam.« Roman Bucheli, NZZ Basia Feninsky Eigentümer des Lapsus Lyrik und Bilder 80 Seiten, gebunden Basia Feninsky CHF 25 / Euro 23 ISBN 978-3-03867-005-6 Eigentümer des Lapsus In ihrem ersten Lyrikbildband »Eigentümer des Lapsus« versammelt Basia Feninsky lyrische Kurztexte, die sich um die Themen Wunden, Tiere, Kunstlandschaften und verlag die brotsuppe Alltagsdetails gruppieren. Den motivischen Gravitationszentren schliessen sich die Elemente Wasser, Kälte, Strukturen und Himmelskörper an. Dazu die dem Moment verschriebenen Bilder der Künstlerin und Autorin. 13
… erscheint im Mai 2018 Roswitha Ziegler Es war doch nur Sex Erzählungen verlag die brotsuppe 13 Autorinnen und Autoren Roswitha Ziegler 13 Schundromane Es war doch nur Sex 13 Hefte à je 48 Seiten, Erzählungen 624 Seiten insgesamt ca. 144 Seiten, gebunden mit Banderole und zusammengeschweisst ca. CHF 25 / Euro 21 CHF 33 / Euro 30 ISBN 978-3-03867-002-5 ISBN 978-3-03867-004-9 Ein Projekt: 13 Autorinnen und Autoren haben Sehnsucht, Hoffnung, Suche, Täuschung, Enttäu- sich für eine Hommage an den Schundroman zu- schung, verlieben, entlieben und scheitern, sammengetan. Alle hatten längstens zehn Tage darum kreisen die Kurzgeschichten. Zeit zum Schreiben und herausgekommen sind Das Beckettsche Motto: »Try again, fail again, viele nervenraubende, gruselige, schleimige, fail better« steht als Ermutigung dahinter. zarte, angsteinflössende und auch happy enden- de Geschichten. Da ist zum Beispiel sie, im Ranking des Dating Portals mit maximaler Punktzahl verbunden mit Raul Rabbassi, Ash Wood, Sascha Dorn, Dylan einem Mann, der sie über kurz oder lang über Dillan, Dan D. Dutch, Dora Pan, Oedipa Maas, die Prinzipien der Täuschung bei Entfernungs- Rubia Ramone, Harry von Heinzmann-Hagen, wahrnehmung nachdenken lässt. Emma Allen, Modesty Maissen, Kelly Dickens und Oven P. G. Lanais haben die jeweils 48-seiti- Oder da ist die Putzfrau, die Geliebte, die will, gen Romane geschrieben. dass er aus ihrem Kopf verschwindet, und da ist die Ehefrau, die nicht mehr weiss, was falsch Und wir versprechen: Es mangelt nicht an und was richtig ist. Und da ist der Ehemann, der Action, Spannung, Liebe, Mythos, Erotik, Aben- seine Frau nicht mehr erträgt, aber braucht. teuer und Heldentum. Oder er, der davon träumt, sie zu heiraten, Kin- Die Autorinnen und Autoren stehen für Lesun- der mit ihr zu haben. Sie ist gerührt, will in ihrer gen zur Verfügung. Heimat alles regeln, bittet um ein paar Tage Zeit. Roswitha Ziegler hat über dreissig Dokumentar- filme für Kino und Fernsehen gemacht als Regis- seurin, Kamerafrau, Cutterin und Autorin. 14
… erscheinen im April 2018 Yla M. von Dach Das Konterfei Eine Welt in Spiegelsplittern verlag die brotsuppe Hans P. Schaad Yla M. von Dach sChly Mandli Das Konterfei Text auf Mundart, Deutsch, Französisch, Eine Welt in Spiegelsplittern Italienisch und Rätoromanisch ca. 144 Seiten, gebunden 32 Seiten, gebunden, 17,5 x 19,5 cm ca. CHF 25 / Euro 23 CHF 19 / Euro 17 ISBN 978-3-03867-001-8 ISBN 978-3-905689-69-3 Was tun, wenn etwas nicht so ist, wie es sein »Dieses Buch muss nicht unbedingt von vorne sollte? Verzweifeln? Jemand anderem die nach hinten gelesen werden: Es ist schliesslich Schuld geben? Aufgeben? Schlecht gelaunt ein Kaleidoskop!« sein? Das Konterfei besitzt ein Wirklichkeitssieb, Hans P. Schaad gelang es mit viel Humor, auch das ganze Fragmente von Lebensgeschichten Galgenhumor, und Poesie, für den kleinen einfach durchrutschen lässt! Kaum erlebt, Mann etwas zwar schade, dann aber auch wie- scheinen diese Fragmente zu den Sedimenten der gut zu finden. aller anderen geschriebenen und ungeschrie- benen Geschichten zu fallen, in Staub, Sand Hans P. Schaad, 1928 geboren und aufgewach- und Dreck! sen in Eglisau, besuchte die Kunstgewerbe- schule in Zürich. 1953 eröffnete er sein eigenes Was das Sieb zurückbehält, sind eigenartige grafisches Atelier in Zürich. Er illustrierte und Splitter, die aussehen wie Glas- und Spiegel schrieb zahlreiche Bilderbücher. splitter, die seit Unendlichkeiten an Kieselsträn- den von der Brandung gebeutelt, zerkleinert Hans P. Schaad starb 2002 in Eglisau. und geschliffen worden sind und im Wasser das sChly Mandli erschien zum ersten Mal 1969 im Sonnenlicht auffangen, das ihnen die Leucht- Diogenes Verlag. kraft von Kristallen verleiht. Ins Französische, Italienische und Rätoroma- So setzt sich dem Konterfei aus Splittern das nische haben Yla M. von Dach zusammen mit merkwürdige, immer neu entstehende Muster Daniel Guesnon, Matteo Terzaghi und Jano einer Welt und eines ihm so vertrauten wie Felice Pajarola übersetzt. fremden Lebens zusammen, das zu betrachten es nicht müde wird. Yla M. von Dach lebt als freischaffende Autorin, journalistische und literarische Übersetzerin in Biel und Paris. 15
verlag die brotsuppe Auslieferung Auslieferung in Schwadernauweg 12 in der Schweiz Deutschland/Österreich CH-2504 Biel/Bienne Telefon +41 (0) 32 323 36 31 AVA Verlagsauslieferung AG Lambertus Verlag GmbH Telefax +41 (0) 32 323 36 33 Centralweg 16 Mitscherlichstr. 8 CH-8910 Affoltern a.A. D-79108 Freiburg info@diebrotsuppe.ch Telefon +41 44 762 42 60 Telefon +49 761 368 25-0 www.diebrotsuppe.ch Telefax +41 44 762 42 10 Telefax +49 761 368 25-33 Der Verlag ist Mitglied beim SBVV verlagsservice@ava.ch info@lambertus.de und bei SWIPS (einem Zusammen- www.ava.ch www.lambertus.de schluss unabhängiger Schweizer Verlage). Vertreterin: Petra Troxler www.swips.ch E-Mail: p.troxler@ava.ch www.diebrotsuppe.ch
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