Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler

 
WEITER LESEN
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
verlag die
brotsuppe

Frühjahr 2018
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Christoph Keller, in der Schweiz
                                                                        geboren, in Peru aufgewachsen,
                                                                        ist Autor zahlreicher Radio- und
                                                                        Printreportagen und wurde
                                                                        für seine Arbeiten mehrfach
                                                                        ausgezeichnet. Er arbeitete als
                                                                        Reporter bei der WochenZei-
                                                                        tung WoZ, beim Magazin des
                                                                        Tages-Anzeigers, seine Reporta-
                                                                        gen und Essays erschienen auch
                                                                        in mare, in GEO und in Buch-
                                                                        form. Christoph Keller ist heute
                                                                        hauptberuflich bei Schweizer
                                                                        Radio SRF2 Kultur tätig, er
                                                                        wohnt und arbeitet in Basel.
                                                                        »Hotel Galaxy« ist sein dritter
                                                                        Roman.
                                                                        (Foto: Yolanda Fae)

    Leseprobe

    Die Frage nach Valérie, sie nahm mich seit          ersten Mal seit wir uns kennengelernt hatten,
    exakt elf Tagen gefangen. Bis zu den ersten         vor vier Jahren, sechs Monaten, zwei Wochen,
    Morgennachrichten hatte ich alle Möglichkei-        drei Tagen.
    ten durchgespielt, was ihr zugestossen sein
    mochte, war zwanzig Mal schon meine Nach-           Von draussen das Dröhnen eines Flugzeugs …
    richtenliste durchgegangen, Tag für Tag. Aber       Mich befiel der Gedanke an den Beitrag, der in
    an diesem Sonntagmorgen, fünf Uhr sieben,           Trümmern auf meinem Laptop lag. Nicht jeder,
    verschob ich meine Gedanken, ­dachte zurück,        der sich in diesen Tagen das Leben nimmt, tut
    wie sie mich verabschiedet hatte, Valérie, an der   es aus ehrenwerten Gründen, ich würde auch
    Tür zu ihrem Atelier, die Hand am Türrahmen,        diesen Satz verwerfen.
    sie hatte ein Winken angedeutet. Mittwoch­
                                                        Ann, sie lag neben mir, flacher Atem und der
    abend, kurz nach Mitternacht, die immergleiche
                                                        Mund leicht geöffnet, sie lag auf dem Rücken,
    widerspenstige, schwarze S­ trähne war ihr in die
                                                        den Kopf zur Seite. Die Decke gab ihre Schulter
    Stirn gefallen … ich war die Treppe hinabgestie-
                                                        frei, ich deckte sie zu, fünf Uhr achtundvierzig,
    gen, hundertsechzehn Stufen, die Quersumme
                                                        ich rekapitulierte, was sie mir angeraten hatte,
    acht, zwei mal die vier, und ich hatte mir nicht
                                                        Ann, in ihrer praktischen Art. Dass ich es mit
    vorstellen können, dass ich am Mittwoch darauf
                                                        Schlaftee versuchen soll …
    vor einer geschlossenen Tür stehen würde, zum

2
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Christoph Keller

      HOTEL
     GALAXY
                             Roman
                             verlag die brotsuppe

                                                                Christoph Keller
                                                                Hotel Galaxy
                                                                Roman
                                                                ca. 336 Seiten, gebunden
                                                                ca. CHF 33 / Euro 30
                                                                ISBN 978-3-03867-006-3

Sie treffen sich immer mittwochs, und niemand       Dieser andere hat seine ganze Liebe R_O_S_E
soll erfahren, was genau sie tun, aneinander,       geschenkt, einem Computerprogramm, das ihn
miteinander. Beide sind in alltäglichen Dingen      reich gemacht hat.
verunsichert, aber füreinander wild entschlos-
                                                    Dermassen reich, dass er sich jede Geschichte
sen – Thom, der als Journalist vom vollendeten
                                                    dieser Welt kaufen kann, jederzeit, von über-
Text träumt, Valérie, die mit ihrer Kamera die
                                                    allher, nicht nur die von Valérie und Thom – im
Grenzen der Existenz erkundet.
                                                    HOTEL GALAXY, einem de Sade’schen Schloss
Sie wissen nicht, ob sie es Leidenschaft nennen     des 21. Jahrhunderts, an einem Ort der Macht
wollen oder eine besondere Form von Liebe,          und der Bemächtigung, der am Ende seinem
jedenfalls halten sie ihre wöchentlichen Be-        Erfinder und Betreiber zum Verhängnis werden
gegnungen für einzigartig, geheimnisvoll und        wird.
nicht korrumpierbar. Bis Valérie eine seltsame
Einladung erhält ins HOTEL GALAXY und dort
entdeckt, dass ein anderer sich buchstäblich ein-   Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung.
geloggt hat in ihre Stunden am Mittwoch, und
nicht nur dort hinein.

                                                                                                      3
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Patrick Savolainen, geboren
                                                                    1988 in Malaga, studierte am
                                                                    Literaturinstitut in Biel und
                                                                    an der Hochschule der Künste
                                                                    Bern. Er lebt und schreibt in
                                                                    den Nordischen Ländern und in
                                                                    der Schweiz.

Leseprobe

Wer »den Wind hört«, hört, wie sich die Luft-      sung. Wer auf dem Vorbau seiner Holzhütte
massen an den die Ebene eingrenzenden              sitzt und seine Stiefel reinigt, blickt nun auf die
Gebirgsausläufern reiben, wie die ausgedorrten     Scherben der Vase und danach über die weite,
Sträucher rascheln, wie der Wind herumlie-         vor ihm liegende Ebene. Er sieht die Luft trüben
gendes, dünnes Geäst über die trockene Erde        und über ihr Wolken den Himmel bedecken.
schleift.                                          Wer auf dem Vorbau seiner Hütte die Stiefel
Wer später auf dem Vorbau seiner Holzhütte         reinigte, zieht jetzt diese an, steht auf und geht
am Fusse des Gebirges sitzt und seine Stiefel      in die Hütte.
reinigt, hört nicht nur die Bürste, die das Le-    Er hört das Prasseln der Sandkörner gegen die
der reibt; er hört auch das leichte Biegen der     Fensterscheiben; er hört das Knarzen der Decke.
hölzernen Stützen, das Knarren der Hütten-         Er geht ins kleine Schlafzimmer und greift unter
wand und das Schaukeln des unter dem Vor-          dem Bett nach einer Schachtel Kerzen. Er hört
dach hängenden Blumentopfs. Ferner hört er         das wechselnde Auf- und Zuschlagen der Fens-
das Kreischen der Türangel und das Zuschlagen      terläden; er legt die Schachtel auf das Bett und
der Tür; er hört das Umfallen des Plastikeimers    eilt zum Fenster. Hastig öffnet er das Fenster
und das Aufschwappen der darin enthaltenen         und klemmt den dünnen Vorhang, der ihm ins
Flüssigkeit; er hört das Zerspringen der auf den   Gesicht weht, hinter den Fensterrahmen. Er ver-
Boden gestürzten Vase und schliesslich, hinter     riegelt den Laden und schliesst mit einer schnel-
sich, das leichte Rütteln seiner ganzen Behau-     len Bewegung sogleich wieder das Fenster.
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Patrick Savolainen
                                                              Farantheiner
                                                              ca. 120 Seiten, gebunden
                                                              ca. CHF 24 / Euro 20
                                                              ISBN 978-3-03867-007-0

Wenn man die Schwerkraft geometrisiere,             Wenn das Schreiben nun auch, vielleicht um
seien die Bewegungen, die unsere Planeten um        einen unsichtbaren, Stern kreist, sind dann die
die Sonne machten, nur scheinbar kreis- oder        Bahnen, die es zieht, auch eigentliche Geraden?
ovalförmige. Vielmehr müssten sie als Geraden       Die Stationen dieses Buches wären in diesem
beschrieben werden, da sie den direktestmögli-      Fall unter anderem die folgenden:
chen Weg dieser Körper um die Sonne bedeute-        Ein an Bedingungen geknüpftes Testament.
ten. Wie der Apfel, der von Newtons Baum fällt,     Ein Weinberg in den Weiten des nordamerika-
durch die Schwerkraft nicht von einem mögli-        nischen Kontinents. Cowboys. Das Öffnen von
chen Ideal – am Baum oder in der Luft geister-      Türen. Das Gehen unter der Sonne. Ein Pferde-
haft zu schweben? – abgelenkt werde: Im Fallen      dieb. Und mitten drin: das »ungezügelte Verlan-
würde er sich, den Planeten gleich, auf die Reise   gen«.
seiner Lebens begeben und die geradestmögli-
che Bewegung ausführen, zu der er auf dieser        Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung.
Erde fähig sei. Oder umgekehrt: Das Umkreisen
der Sonne ist ein fortwährendes Fallen und das
Sonnensystem eigentlich ein Früchtekorb voller
Fallobst.

                                                                                                      5
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Sabine Haupt (geb. 1959 in
                                                                       Giessen) lebt und arbeitet
                                                                       seit 1980 in der französischen
                                                                       Schweiz, sie hat zwei Töchter
                                                                       und unterrichtet als Professorin
                                                                       für Literaturwissenschaft an
                                                                       der Universität Fribourg. Neben
                                                                       wissenschaftlichen Arbeiten
                                                                       publiziert sie auch für Presse,
                                                                       Rundfunk und Fernsehen. Sie
                                                                       hat zwei Erzählbände veröf-
                                                                       fentlicht sowie diverse Prosa-
                                                                       texte in Literaturmagazinen.
                                                                       »Der blaue Faden. Pariser Dun-
                                                                       kelziffern« ist ihr erster Roman.

                                                                       (Foto: Christian Fotsch)

    Leseprobe

    Ich solle die Eingangstür beim Betreten und Ver-   Anonymität, dabei auch gerne Experimente
    lassen der Wohnung ganz vorsichtig schliessen,     mit Ratten und Mäusen erwähnte, vermutlich
    hatte Philippe bei meiner Ankunft gesagt. Der      weil ihm die Sache mit den Menschen immer
    Knauf, an dem man die Türe festhalten könne,       ein w
                                                           ­ enig zu fremd, zu kompliziert, ja wis-
    sei leider vor Monaten abgebrochen, und wenn       senschaftlich suspekt erschien. Dabei kannte
    die schwere Wohnungstür – in Paris seien die       Philippe sich mit Sachen wirklich gut aus, nur
    Wohnungstüren nun mal so schwer wegen der          diese eine ­Sache, die mit den Menschen, egal
    vielen Verriegelungen – zu schnell ins Schloss     ob Nachbarn, Freunde oder Familie, blieb ihm
    fiele, bekäme ich Ärger mit dem Nachbarn.          stets ein Rätsel. Neurotische Nachbarn seien
    Der nämlich sei verrückt, so verrückt wie viele    schlimmer als jede Naturkatastrophe, meinte
    Menschen hier in Paris: »Eine Form von urbaner     er und ­drückte die Tür vorsichtig zurück ins
    Tollwut. Sie beissen aus Einsamkeit um sich und    Schloss. Zum Glück werde man das »Rätsel
    weil sie glauben, dass es die anderen eigentlich   Mensch« aber schon bald in den Griff bekom-
    gar nicht gibt, oder gar nicht geben sollte.«      men, schliesslich sei der genetische Kode seit
    Ich hatte Philippes Erklärung keine Beachtung      April vollständig entschlüsselt. »Endlich hat die
    geschenkt, ich wusste ja, dass er bei solchen      menschliche DNA ihre Geheimnisse preisgege-
    Geschichten gerne ein wenig übertrieb, vom         ben. Schon bald werden wir ganz genau wissen,
    universalen Dichtestress der Metropolen sprach,    in welcher A-T-G-C-Kombination der Wahnsinn
    von territorialen Kämpfen und enthemmter           von Paris eigentlich steckt.«

6
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Sabine Haupt

    Der blaue Faden.
                         Pariser Dunkelziffern
                                    Roman
  verlag die brotsuppe

                                                            Sabine Haupt
                                                            Der blaue Faden.
                                                            Pariser Dunkelziffern
                                                            Roman
                                                            ca. 528 Seiten, gebunden
                                                            ca. CHF 39 / Euro 35
                                                            ISBN 978-3-03867-008-7

Der Roman »Der blaue Faden. Pariser Dunkel-        zwischenmenschlich, um Liebe und Tod und den
ziffern« spielt im Hitzesommer 2003. Ort der       Wahnsinn des Lebens.
Handlung ist eine Pariser Mansarde, aus der es
zunächst noch ein paar Auswege gibt: in die        »Sabine Haupts Kritik am Mann ist nicht, wie
Strassen von Paris, ins Internet, in die Vergan-   so oft, denkschwache Verlegenheitspose und
genheit der Heldin, d.h. nach Genf und Wien        Behauptung, sondern sprachliches Programm
und an den Bodensee. Hinzu kommen reale und        und Demontage, eine liebevoll boshafte Parabel
virtuelle Begegnungen mit fremden Männern          auf das Männliche in der Frau und umgekehrt,
und einer ziemlich ungewöhnlichen Concierge.       auf Geburtsängste und das Sich-schreibend-zur-
Doch die mysteriöse Hitze nimmt weiter zu,         Welt-bringen-Wollen.« Martin R. Dean
die Atmosphäre wird klaustrophobischer, das
Erzählen zunehmend fragmentarisch. Zentrales       Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung.
Thema des Romans ist das Warten, in all sei-       (http://sabinehaupt.ch)
nen alltäglichen, aber auch existenziellen und
kulturgeschichtlichen Erscheinungsweisen. Es
geht um Zeit und Geschichte: historisch, phi-
losophisch, physikalisch, mathematisch und

                                                                                                    7
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Thomas Sandoz, geboren 1967,
                                                                       ist Schriftsteller, Erkenntnis-
                                                                       theoretiker und Psychologe. Er
                                                                       lebt im Kanton Neuenburg und
                                                                       hat Prosa, Essays und Mono-
                                                                       graphien veröffentlicht und
                                                                       dafür diverse Auszeichnungen
                                                                       bekommen. Insbesondere 2011
                                                                       den Schillerpreis für »Même
                                                                       en terre« (Grasset). Die zuletzt
                                                                       erschienenen Titel sind »Les
                                                                       temps ébréchés (Grasset, 2013),
                                                                       »Malenfance« (Grasset, 2014),
                                                                       »Croix de bois, croix de fer«
                                                                       (Grasset, 2016).

                                                                       (Foto: M.F. Schorro)

    Leseprobe

    Er betritt ein Spielwarengeschäft, irrt durch       fordert jeden seiner Kleinen zu einem Lebehoch
    die Regale, bis er die Miniaturautos findet. Die    auf, kniet nieder, reisst die Packung auf. Ein
    ­Dinky Toys fehlen, die sein Bruder so liebte. In   Bulldozer aus Metall und gelbem Plastik, mit
     Ruhe wählt er das schönste Modell aus, das er      mobilen Raupen, stark genug, um Himmel und
     sich leisten kann, besteht darauf, dass die Ver-   Hölle in Bewegung zu setzen.
     käuferin es als Geschenk sorgfältig verpackt.
                                                        Er könnte sich im Tag geirrt, ein unpassendes
    Dann kehrt er zum Friedhof zurück. Er geht auf      Geschenk ausgewählt haben, er hat keine
    Zehenspitzen hinein, um den Überraschungs­          Ahnung. Er hört das Vivat der Kinder, die von
    effekt zu steigern. Bevor er wieder aufsteht und    der Magie des Augenblicks mitgerissen werden.
    sich mit einem Räuspern bemerkbar macht, legt       Ihr Übermut, das gemeinsame Glückserlebnis
    er das Päckchen verstohlen auf Forsithias Grab.     heitern ihn auf. Von Weitem die knirschenden
                                                        Schritte eines späten Besuchers.
    Eine Rosenschleife und die Grabnummer sind
    alles, was noch auf dieser Parzelle liegt. Kein     Er verschwindet im Gehölz.
    Holzkreuz, kein Stein, kein Blumengebinde. Er

8
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Thomas Sandoz

   Ruhe sanft
                     Roman

                     übersetzt
                     von Yves Raeber

                     verlag die brotsuppe
                                                             Thomas Sandoz
                                                             Ruhe sanft
                                                             Roman
                                                             übersetzt von Yves Raeber
                                                             ca. 112 Seiten, gebunden
                                                             ca. CHF 25 / Euro 22
                                                             ISBN 978-3-03867-010-0

Der Mann arbeitet als Gärtner im städtischen        inneren Aufruhr, unternimmt alles, um sie zu
Friedhof. Man hat ihm den Bezirk mit den Kin-       schützen.
dergräbern zugeteilt. Mit Hingebung kümmert
er sich um die Grabstätten, liebevoll pflegt er     Immer unangepasster wird sein Verhalten am
die Grünanlagen.                                    Arbeitsplatz. Er kündigt seine Stelle.

Er ist ein Gezeichneter. Auf der Spur dunkler       Doch er hat einen Plan: den Kauf eines ab-
Erinnerungen will er die Einsamkeit der eigenen     seits gelegenen, leerstehenden Häuschens mit
Kindheit auslöschen, will ganz Familie sein. Être   Garten. Den Toten wird es am neuen Ort gut
famille enfin. Dafür geht er mit den Frühver-       gehen.
storbenen eine geheime, innige Verbindung
ein.                                                Yves Raeber aus Zürich hat das Buch ins Deut-
                                                    sche übersetzt (www.yvesraeber.com/de/).
Er tauft sie Primula, Forsithia, Hyazinthe, hört
auf ihre Wünsche und erfüllt sie nach Kräften.      Übersetzer und Autor stehen für Lesungen zur
                                                    Verfügung.
In der bevorstehenden Umstrukturierung des
Friedhofsgeländes sieht der »Kindergärtner«
eine Bedrohung seiner Schützlinge. Er gerät in

                                                                                                    9
Verlag die brotsuppe - Frühjahr 2018 - Gerhard Ziegler
Antoinette Rychner (1979 gebo-
                                                                        ren) studierte in Vevey Thea-
                                                                        tertechnik, arbeitete danach in
                                                                        verschiedenen Westschweizer
                                                                        Theatern, bevor sie selbst Büh-
                                                                        nenstücke zu schreiben begann.
                                                                        Sie hat am Literaturinstitut in
                                                                        Biel studiert und u.a. veröffent-
                                                                        licht: »Intimité Data Storage«
                                                                        (Les Solitaires Intempestifs,
                                                                        2013, aufgeführt im Genfer
                                                                        Théâtre Saint Gervais) »Lettres
                                                                        au chat« (Prosa, d’autre part,
                                                                        2014), »Petite collection d’ins-
                                                                        tants-fossiles« (L’Hèbe, 2010).
                                                                        »Le Prix« erschien 2015 bei
                                                                        Buchet Chastel in Paris.
                                                                        Sie tritt auch als Performerin
                                                                        auf (http://toinette.ch).

                                                                        (Foto: Yvonne Böhler)

     Leseprobe

     Immer noch am Fenster schaue ich zu, wie es        sie wirklich bekommen! Den Medikus braucht’s
     über den Wohnhäusern leise dunkel wird. Da         jetzt nicht mehr, damit man daran glaubt,
     kommt in ihrem Mantel nun gerade diejeni-          und wenn S dem Kleinen in den ersten Mona-
     ge daher, die ich meine Frau nenne – heute         ten ihren Salinensaft schenken, sich ZEIT zum
     Morgen, im Zimmer, trug sie knapp einen Slip,      Hätscheln nehmen und dafür die Stunden, die
     während sie sich ihren Wasserfall von Haaren       sie ihrem Arbeitgeber widmet, reduzieren will,
     kämmte,                                            gibt es meines Wissens nicht zigtausend Lösun-
                                                        gen, was kann ich anderes tun, als sie verdienen
     summte sie ein Liedchen? Um sie hing ein
                                                        gehen, diese Kröten, die sie weniger kassieren
     Dunstschleier, der einen vom Weg abkommen
                                                        wird, und die uns umgehend fehlen werden, ja,
     liess,
                                                        was ist da in Betracht zu ziehen, wenn nicht in
     ich habe sie an mich ziehen müssen und ihren       die Galerie zurückkehren, morgen und über-
     Bauch begrapschen, ihre phänomenalen Brüste        morgen, schlicht nur um zu unserem Krusten-
     und ihr jodhaltiges Haar, sie hat gelacht, hat     brot zu kommen?
     sich vorsichtig an MICH geschmiegt, so gut ihre
     Sackerments-Fortsätze ihr das erlaubten, und ich
     hab gedacht: diesen zweiten Chnopf, den wird

10
Antoinette Rychner

                        DER
                         PREIS
                              Roman
                              übersetzt
                              von Yla M. von Dach

                              verlag die brotsuppe

                                                              Antoinette Rychner
                                                              Der Preis
                                                              Roman
                                                              übersetzt von Yla M. von Dach
                                                              ca. 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
                                                              ca. CHF 27 / Euro 24
                                                              ISBN 978-3-03867-009-4

Er ist ICH. Er ist Bildhauer und seine Frau, die     zwischen kreativem Impetus und Verzweiflung.
sinnliche, seine Sinne betörende S, ist ein Meer.    Antoinette Rychner hat für diese wohl allen
Ein Meer, das ihn als Liebenden manchmal zu          Künstlerinnen und Künstlern bekannte Situ-
verschlingen droht. Ein Kind haben die beiden        ation eine Form und eine Sprache gefunden,
auch, einen Chnopf, und im Verlauf des Buches        die ihresgleichen sucht: Ihr Buch ist ein wahres
kommt ein zweites zur Welt, Chnopfzwo. Bei           Feuerwerk an sprachlichen Bildern und luzidem
dessen Geburt verliert der Vater angesichts der      Witz, lebensnah und höchst kunstvoll gestaltet
entfesselten Naturgewalten vollends den Boden        zugleich.
unter den Füssen, denen ganz grundsätzlich
                                                     Nicht umsonst hat die Autorin dafür 2015 den in
etwas fehlt, damit sie so richtig fest auftreten
                                                     der Westschweiz angesehenen Prix Dentan und
könnten: Diese Etwas ist der PREIS, den ICH sich
                                                     2016 dann auch einen der Schweizer Literatur-
als Bildhauer von Jahr zu Jahr erhofft, und der
                                                     preise gewonnen.
ihm nicht zugesprochen wird.
                                                     Yla M. von Dach hat das Buch ins Deutsche
Die aufopfernde Güte von S, die der Familie die
                                                     übersetzt. Es erscheint im Rahmen der ch-reihe.
materielle Lebensgrundlage sichert, kann ICH
nicht davor bewahren, sich in den Abgründen,         Übersetzerin und Autorin stehen für Lesungen
aber auch in den Höhenflügen der schöpferi-          zur Verfügung.
schen Arbeit zu verlieren, hin- und hergerissen

                                                                                                        11
… immer noch frisch, lesenswert
                                                                                                                                                                           Jérôme Meizoz
                                                                                                                                                                           Hoch oben im Tal der Wölfe
                                                                                                                                                                           Wahrer Roman
                                                                                                                                                                           übersetzt von Andreas Grosz
                                                                                                                                                                           128 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
                                                                                                                                                                           CHF 25 / Euro 22
                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-905689-78-5

                                                                                                                                                                           Der Roman geht auf ein tragisches Ereignis zurück: auf die Gewalt, die im Februar
                                                                                                                                                                           1991 im Wallis gegen einen Umweltaktivisten des WWF verübt wurde. Er erzählt
                                                                                                                                                                           die ungestümen, komischen Jahre einer G ­ ruppe von jungen Leuten, die sich,
                                                                                                                                                                           grimmig entschlossen, die Natur zu retten und die Welt zu verändern, mit einer
                                                                                                                                                                           geschlossenen Gesellschaft angelegt hat.
                                                                                                                                                                           Dem Autor gelingt es auf beeindruckende Weise, ein Stück Zeitgeschichte in Litera-
                                                                                                                                                                           tur zu verwandeln.

                                                                                                                                                                           Amsél
                                                                                                                                                                           Wiedersehen in Tanger
                                                                                                                                                                           Roman
                                                                                                                                                                           312 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
                                                                                                                                                                           CHF 27 / Euro 24
                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-905689-74-7
                                                                                                Amsél
                                                                                                                                                                           Der erfahrene Einzelgänger Tarik sucht Erleuchtung, die Ornithologin Chaya nach
                                                                             Wiedersehen                                                                                   einem sibirischen Zugvogel und die Botanikerin Thelma meint, nichts mehr suchen zu
                                                                             in Tanger                                                                                     müssen. Die drei Protagonisten begegnen sich in der Hafenstadt Tanger auf einem
                                                                                                                                                                           Kongress über die Gefahren der Ausbreitung der Wüsten. Es ist der Beginn einer
                                                                                                Roman
                                                                                                verlag die brotsuppe
                                                                                                                                                                           Liebe und abenteuerlicher Ereignisse, die ihr Leben und ihre Weltanschauungen
                                                                                                                                                                           grundlegend verändern werden.
                                                                                                                                                                           Amsél hat für ihren ersten Roman 2017 einen der Anerkennungspreise der Stadt
                                                                                                                                                                           Zürich bekommen.

                                                                                                                                                                           Marco Frigg
                                                                                                                                                                           1969
                                                                                                     Marco Frigg                                                           Zwei Freunde
                                                                                                                                                                           Ein Sommer
                                                                                                                                                                           224 Seiten, gebunden
                                                                                                                                                                           CHF 29 / Euro 27
                                                                                                 Zwei Freunde                                                              ISBN 978-3-03867-003-2
                                                                                                 Ein Sommer

                                                                                                                                                                           Der Autor lädt ein zu einer Zeitreise in die 1960er-Jahre. Für Peter Knittel und Mario
                                                                                                                                                                           Frei gleicht das Leben einem kunterbunten Kaleidoskop. Zukunfts­träume, Freund-
                                                                                                                                                                           schaft, erste Liebe, Musik und viel Lebenslust prägen diese Zeit. Unbeschwert und
                                                                                                                                                                           facettenreich wie der Sound ihrer amerikanischen Lieblingsband verläuft der Alltag
                                                                                                                                                                           der beiden Freunde im beschaulichen Chur.
                                                                                                                                                                           Doch plötzlich überlagern Dissonanzen die harmonischen Klänge. Enttäuschungen,
                                                                                                 verlag die brotsuppe                                                      Ängste sowie eine fatale Abhängigkeit drohen Peter in den Abgrund zu reissen.

                                                                                          fort→schreiben                                                                   Schweizerisches Literaturinstitut (Hrsg.)
                                                                                                                                                                           FORTSCHREIBEN
                                                                                                                                                                   Kollektivtext     9
                                                                                                                        Schweizerisches Literaturinsitut (Hrsg.)

                                                                                                                                                                   Texte collectif
Kollektivtext aus
raturinstitut in
                                                                                                                                                                           ECRIRE ENCORE
 und ehemaligen
                                                                                                                                                                           228 Seiten
                              verlag die brotsuppe

                                                            Institut littéraire suisse (ed.)

nden im zehnten
lage – literarische
 – hat nichts
 einen furiosen
                                                                                                                                                                           CHF 23 / Euro 20
                                                                                                                                                                           ISBN 978-3-03867-000-1
sche Universen.

                                                                                                                                                                   Korrespondenzen   123
 exte collectif de                                                                                                                                                 Correspondances
éalisé par des
                           fort→schreiben | ecrire→encore

 e-s et des enseig-
0ème anniversaire.
 ire, promet une
                                                                                                                                                                           Fortschreiben ist der erste Kollektivtext aus dem Schweizerischen Literaturinstitut
 100 univers
                                                                                                                                                                           in Biel, verfasst von aktuellen und ehemaligen Studierenden und Dozierenden im
                                                                                                                                                                           zehnten Jubiläumsjahr. Die Spielanlage – literarische Antwort im Vorwärtsgang –
                                                                                                                                                                   Essay
                                                                                                                                                                   Essai   hat nichts weniger hervorgebracht als einen furiosen Ritt durch fast 100 literarische
                                                                                                                                                                                     155

                                                                                                                                                                   PostfaceUniversen. Im zweiten Teil des Buches geht es um die Werdegänge derjenigen, die
                                                                                                                                                                   Schlusswort       175

                                                                                                                                                                           den Bachelor in Literarischem Schreiben absolviert haben.
                                                                                                                                                                   Biografien
                                                                                                                                                                   Biographies
                                                                                                                                                                                     183

                                                                                               ecrire→encore

                      12
... und unvergleichlich gut
                                                   Marius Daniel Popescu
                                                   Die Farben der Schwalbe
  Marius Daniel Popescu                            Roman
                                                   übersetzt von Yla M. von Dach
 Die Farben der                                    268 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
 Schwalbe                                          CHF 27 / Euro 24
   Roman                                           ISBN 978-3-905689-64-8
   übersetzt von Yla M. von Dach

                                                   »Marius Daniel Popescu hat einen grossartigen Roman geschrieben über die Geburt
                                                   und den Tod und über alles und nichts, das sich dazwischen abspielt.
                                                   Allein ging die Mutter des Erzählers in den Tod, schreiend kommt seine Tochter,
                                                   ihre Enkelin, zur Welt. Und nun erzählt Popescu die Geschichten beider, er schildert
                                                   Episoden aus dem Leben seiner Mutter in Rumänien, er berichtet von seiner Toch-
                           verlag die brotsuppe
                                                   ter, mit der er in Lausanne lebt, und dahinein verwebt er seine eigene Geschichte:
                                                   vom Leben im Land dort und im Land hier.« Roman Bucheli, NZZ

                                                   Noëmi Lerch
                                                   Grit
                     Noëmi Lerch
                                                   Roman
                                                   104 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
                                                   CHF 24 / Euro 20
                                                   ISBN 978-3-905689-85-3
                                   Roman

                                                   Die Ältere hat eine erfolgreiche politische Karriere hinter sich, wurde aber durch
                                                   einen Schicksalsschlag jäh aus der Bahn geworfen. Die Jüngere um­sorgt einen
                                                   kleinen Hof und zwei Kinder, während ihr Mann den Sommer über mit den Scha-
                                                   fen unterwegs ist. Trotz ihrer Verschiedenheit sind die beiden Frauen durch das
                                                   vielleicht stärkste Band aller menschlichen Beziehungen verbunden. Sie sind Mutter
                                                   und Tochter.

                            verlag die brotsuppe

                                                   Noëmi Lerch
                                                   Die Pürin
                                                   2. Auflage
                                                   96 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
                                                   CHF 19 / Euro 19
                                                   ISBN 978-3-905689-73-0

                                                   Die Geschichte über eine Pürin und ihre Gehilfin. Die Gehilfin notiert sich alles, was
                                                   sie nicht vergessen will: von den Kühen, den Hühnern, der Arbeit im Kreislauf der
                                                   vier Jahreszeiten. Die Pürin merkt an, ergänzt, fragt nach, schliesst den Reissver-
                                                   schluss ihrer Jacke bis unters Kinn. Lässt die Gehilfin machen.
                                                   »Noëmi Lerch erweist sich in ihrem Prosadebüt als fabelhafte Erzählerin … Sie hört
                                                   auf die Herztöne der Dinge, der Lebewesen, selbst der Maschinen, auch der Steine.
                                                   Ob beseelt oder angeblich unbeseelt, ob belebt oder nicht: Alles ist ihrer erzähleri-
                                                   schen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gleicherweise bedeutsam.« Roman Bucheli,
                                                   NZZ

                                                   Basia Feninsky
                                                   Eigentümer des Lapsus
                                                   Lyrik und Bilder
                                                   80 Seiten, gebunden
Basia Feninsky                                     CHF 25 / Euro 23
                                                   ISBN 978-3-03867-005-6
    Eigentümer
    des Lapsus                                     In ihrem ersten Lyrikbildband »Eigentümer des Lapsus« versammelt Basia Feninsky
                                                   lyrische Kurztexte, die sich um die Themen Wunden, Tiere, Kunstlandschaften und
    verlag die brotsuppe

                                                   Alltagsdetails gruppieren. Den motivischen Gravitationszentren schliessen sich die
                                                   Elemente Wasser, Kälte, Strukturen und Himmelskörper an.
                                                   Dazu die dem Moment verschriebenen Bilder der Künstlerin und Autorin.

                                                                                                                                            13
… erscheint im Mai 2018

                                                                Roswitha Ziegler
                                                           Es war
                                                           doch nur
                                                           Sex         Erzählungen

                                                                       verlag die brotsuppe

     13 Autorinnen und Autoren                           Roswitha Ziegler
     13 Schundromane                                     Es war doch nur Sex
     13 Hefte à je 48 Seiten,                            Erzählungen
     624 Seiten insgesamt                                ca. 144 Seiten, gebunden
     mit Banderole und zusammengeschweisst               ca. CHF 25 / Euro 21
     CHF 33 / Euro 30                                    ISBN 978-3-03867-002-5
     ISBN 978-3-03867-004-9

     Ein Projekt: 13 Autorinnen und Autoren haben        Sehnsucht, Hoffnung, Suche, Täuschung, Enttäu-
     sich für eine Hommage an den Schundroman zu-        schung, verlieben, entlieben und scheitern,
     sammengetan. Alle hatten längstens zehn Tage        darum kreisen die Kurzgeschichten.
     Zeit zum Schreiben und herausgekommen sind
                                                         Das Beckettsche Motto: »Try again, fail again,
     viele nervenraubende, gruselige, schleimige,
                                                         fail better« steht als Ermutigung dahinter.
     zarte, angsteinflössende und auch happy enden-
     de Geschichten.                                     Da ist zum Beispiel sie, im Ranking des Dating
                                                         Portals mit maximaler Punktzahl verbunden mit
     Raul Rabbassi, Ash Wood, Sascha Dorn, Dylan
                                                         einem Mann, der sie über kurz oder lang über
     Dillan, Dan D. Dutch, Dora Pan, Oedipa Maas,
                                                         die Prinzipien der Täuschung bei Entfernungs-
     Rubia Ramone, Harry von Heinzmann-Hagen,
                                                         wahrnehmung nachdenken lässt.
     Emma Allen, Modesty Maissen, Kelly Dickens
     und Oven P. G. Lanais haben die jeweils 48-seiti-   Oder da ist die Putzfrau, die Geliebte, die will,
     gen Romane geschrieben.                             dass er aus ihrem Kopf verschwindet, und da
                                                         ist die Ehefrau, die nicht mehr weiss, was falsch
     Und wir versprechen: Es mangelt nicht an
                                                         und was richtig ist. Und da ist der Ehemann, der
     ­Action, Spannung, Liebe, Mythos, Erotik, Aben-
                                                         seine Frau nicht mehr erträgt, aber braucht.
      teuer und Heldentum.
                                                         Oder er, der davon träumt, sie zu heiraten, Kin-
     Die Autorinnen und Autoren stehen für Lesun-
                                                         der mit ihr zu haben. Sie ist gerührt, will in ihrer
     gen zur Verfügung.
                                                         Heimat alles regeln, bittet um ein paar Tage Zeit.

                                                         Roswitha Ziegler hat über dreissig Dokumentar-
                                                         filme für Kino und Fernsehen gemacht als Regis-
                                                         seurin, Kamerafrau, Cutterin und Autorin.

14
… erscheinen im April 2018

                                                       Yla M. von Dach

                                                        Das
                                                       Konterfei
                                                              Eine Welt
                                                              in Spiegelsplittern
                                                                        verlag die brotsuppe

Hans P. Schaad                                      Yla M. von Dach
sChly Mandli                                        Das Konterfei
Text auf Mundart, Deutsch, Französisch,             Eine Welt in Spiegelsplittern
Italienisch und Rätoromanisch                       ca. 144 Seiten, gebunden
32 Seiten, gebunden, 17,5 x 19,5 cm                 ca. CHF 25 / Euro 23
CHF 19 / Euro 17                                    ISBN 978-3-03867-001-8
ISBN 978-3-905689-69-3

Was tun, wenn etwas nicht so ist, wie es sein       »Dieses Buch muss nicht unbedingt von vorne
sollte? Verzweifeln? Jemand anderem die             nach hinten gelesen werden: Es ist schliesslich
Schuld geben? Aufgeben? Schlecht gelaunt            ein Kaleidoskop!«
sein?
                                                    Das Konterfei besitzt ein Wirklichkeitssieb,
Hans P. Schaad gelang es mit viel Humor, auch       das ganze Fragmente von Lebensgeschichten
Galgenhumor, und Poesie, für den kleinen            einfach durchrutschen lässt! Kaum erlebt,
Mann etwas zwar schade, dann aber auch wie-         scheinen diese Fragmente zu den Sedimenten
der gut zu finden.                                  aller anderen geschriebenen und ungeschrie-
                                                    benen Geschichten zu fallen, in Staub, Sand
Hans P. Schaad, 1928 geboren und aufgewach-
                                                    und Dreck!
sen in Eglisau, besuchte die Kunstgewerbe-
schule in Zürich. 1953 eröffnete er sein eigenes    Was das Sieb zurückbehält, sind eigenartige
grafisches Atelier in Zürich. Er illustrierte und   Splitter, die aussehen wie Glas- und Spiegel­
schrieb zahlreiche Bilder­bücher.                   splitter, die seit Unendlichkeiten an Kieselsträn-
                                                    den von der Brandung gebeutelt, zerkleinert
Hans P. Schaad starb 2002 in Eglisau.
                                                    und geschliffen worden sind und im Wasser das
sChly Mandli erschien zum ersten Mal 1969 im        Sonnenlicht auffangen, das ihnen die Leucht-
­Diogenes Verlag.                                   kraft von Kristallen verleiht.
Ins Französische, Italienische und Rätoroma-        So setzt sich dem Konterfei aus Splittern das
nische haben Yla M. von Dach zusammen mit           merkwürdige, immer neu entstehende Muster
Daniel Guesnon, Matteo Terzaghi und Jano            einer Welt und eines ihm so vertrauten wie
Felice Pajarola übersetzt.                          fremden Lebens zusammen, das zu betrachten
                                                    es nicht müde wird.
                                                    Yla M. von Dach lebt als freischaffende Autorin,
                                                    journalistische und literarische Übersetzerin in
                                                    Biel und Paris.

                                                                                                         15
verlag die brotsuppe                Auslieferung                 Auslieferung in
Schwadernauweg 12                   in der Schweiz               Deutschland/Österreich
CH-2504 Biel/Bienne
Telefon +41 (0) 32 323 36 31        AVA Verlagsauslieferung AG   Lambertus Verlag GmbH
Telefax +41 (0) 32 323 36 33        Centralweg 16                Mitscherlichstr. 8
                                    CH-8910 Affoltern a.A.       D-79108 Freiburg
info@diebrotsuppe.ch                Telefon +41 44 762 42 60     Telefon +49 761 368 25-0
www.diebrotsuppe.ch                 Telefax +41 44 762 42 10     Telefax +49 761 368 25-33

Der Verlag ist Mitglied beim SBVV   verlagsservice@ava.ch        info@lambertus.de
und bei SWIPS (einem Zusammen-      www.ava.ch                   www.lambertus.de
schluss unabhängiger Schweizer
Verlage).                           Vertreterin:
                                    Petra Troxler
www.swips.ch                        E-Mail: p.troxler@ava.ch

www.diebrotsuppe.ch
Sie können auch lesen