VERWERTUNG AUF HÖCHSTEM NIVEAU - Müllverwertung Borsigstraße - MVB
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Unternehmensziel, Umweltpolitik Unser Verfahren: Ökonomisch vernünftig Die Stadtreinigung Hamburg ist seit Dezember 2014 über die SRH Verwaltungsgesellschaft mbH alleiniger Eigentümer der Müll- verwertung Borsigstraße GmbH (MVB). Innerhalb der Organisation der Stadtreinigung Hamburg ist MVB ein verlässlicher Bestandteil zur Gewährleistung der Ent- sorgungssicherheit der Stadt und zur Umsetzung der gestellten Ziele zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit. Die MVB veröffentlicht bereits seit 1996 jährliche Umwelterklärungen. Das Unternehmensziel der MVB ist die thermische Die vorliegende Umwelterklärung Behandlung von Abfall und Biomasse auf kostengünstige erfüllt die Anforderungen der Öko- Weise bei maximaler Verfügbarkeit. Wir wollen mit unseren Audit-Verordnung und wird auch in 2 Anlagen am Standort Borsigstraße Fernwärme und Strom Zukunft jährlich aktualisiert. erzeugen, verwertbare Stoffe produzieren und dabei Abfälle Unser Umweltmanagementsystem umfasst alle umweltrelevanten Pro- zesse am Standort der MVB. Unser Verfahren: ökonomisch ver- nünftig. Die Betriebsergebnisse des Jahres 2020 belegen die hohe energe- tische und stoffliche Ausnutzung der behandelten Abfälle und Biomasse. Den besten langfristigen Beweis für die effek- tive energetische Ausnutzung des Mülls liefert die seit 1994 zuverlässig durch uns sichergestellte Grundlast der Fernwärme- versorgung für Hamburg. Die hochgesteck- ten Ziele zur Wirtschaftlichkeit des Bio- masseheizkraftwerks konnten ebenso erfüllt werden. Wir pflegen eine enge Kooperation weitgehend vermeiden. In diesem Prozess sollen mit der ebenfalls zur Stadtreinigung hohe Standards bei Sicherheit, Arbeitsschutz und Hamburg gehörenden Hamburger Umweltverträglichkeit gewahrt werden. So verbin- Verbrennungsanlage MVR Müllverwertung den wir ökonomische und ökologische Vernunft! Rugenberger Damm GmbH & Co. KG (MVR).
5 6 8 9 S. 2 S. 4 S. 6 S. 8 0 2 4 0 e kt A n h . ssc it, S. 2 S. 3 S. 2 S. 2 2 un n S. 3 S. 1 S. 1 S. 2 litik erk tpo l, ng te ng z te m n te aft d3 e le w e l b l ä u fe U m e n sz i e hut t o re Lini i sdate e duk tz i e duk e r tu läru u n d sicherh rs c h a f tw t sy s ta s p tfak P ro we l P ro erk a erw we l r tne ehm izkr Ba s heit u n d h re n s e 1, men Um we l its eits he he üllv ehe t pa e ern Um t i sc age ff l i c Um Arb tigk fa ik M a ss we l Unt Ve r G es rg e Man S to Gül chn iom Um Ene n te ik B age chn Sicherheitsorientiertes Handeln Anl n te und Arbeiten schützt Mitarbeiter age und Umwelt. Die Mitarbeiter wer- Anl den deshalb wiederkehrend zu sicherheitsgerechten und umweltbe- wussten Handeln angeleitet, regelmä- ßig geschult und unterwiesen. Das Verantwortungsbewusstsein der MVB für die Umwelt manifestiert sich in der strikten Einhaltung der Gesetze, Richtlinien, Verordnungen und Auflagen der Genehmigungsbescheide. Der Bereich „Betriebliche Überwachung“ gewährleistet die Umsetzung dieses Anspruchs durch Unsere zusätzliche Eigenüberwachung. 3 Umweltpolitik Die „Betriebliche Überwachung“ kontrolliert und überwacht die Auswirkungen Thermische der Anlage auf die Umgebung. Durch geeignete Maßnahmen wird möglichen A b fa l l b e h a n d l u n g Störungen entgegengewirkt. bedeutet, eine wirt- Eine hohe Verfügbarkeit der Anlage wird angestrebt, um Materialien und schaftliche und ökologi- Energie gut auszunutzen, wobei Anlagensicherheit, Arbeitsschutz und sche Alternative zu anderen Umweltfreundlichkeit Vorrang haben. Verfahren der Abfallverwer- Das umweltfreundliche Handeln der MVB ist auf eine kontinuierli- tung zu bieten. che Verbesserung ausgerichtet. Die Basis umweltrelevanter Da die Restabfälle zu ungefähr Entscheidungen kann dabei nur eine ganzheitliche 50 % aus nachwachsenden Roh- Betrachtung sein. In diesem Sinne wirken wir auch auf unse- stoffen bestehen, können durch die re Geschäftspartner ein. Bereitstellung von Wärme und Strom fossi- Die MVB betreibt eine aktive und offene Information le Brennstoffe ersetzt werden. Damit wird ein der eigenen Mitarbeiter, der Öffentlichkeit, der Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Weiterhin ist Fachwelt und der Aufsichtsbehörden. der Eigenverbrauch von Energie wirtschaftlich Die Umweltpolitik wird durch die vertretbar zu minimieren, um die externe Nutzung Geschäftsleitung der MVB regelmäßig über- von Kraft und Wärme zu optimieren. prüft, um sie neueren Erkenntnissen oder Neben der Bereitstellung nutzbarer Energie sollen weit- aktualisierten gesetzlichen oder gesell- gehend stofflich verwertbare Produkte erzeugt werden, um schaftlichen Rahmenbedingungen eine Rückführung von hochwertigen Stoffen in den anzupassen. Wirtschaftskreislauf zu ermöglichen. Deshalb kommt unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit die beste verfügbare Technik zum Einsatz. Die Organisations- und Verantwortungsstruktur ist darauf ausgerichtet, die umweltpolitischen und wirtschaftlichen Ziele der MVB zu erfüllen.
Anlagentechnik Müllverwertung Müll hat’s in sich: Energie und Rohstoffe Unsere Anlage liegt östlich der Hamburger City im Industriegebiet Hamburg-Billbrook. Im Norden wird sie durch die Borsigstraße, im Osten durch Verfahrensablauf s. Anh. Gleisanlagen und im Süden und Westen durch das Betriebsgelände der AVG Abfall-Verwertungs- Gesellschaft mbH begrenzt. Die gesamte Grundstücksfläche der MVB beträgt 68.135 m2. Davon sind ca. 61.442 m2 bebaut. Auf dem Gelände der MVB sind ca. 14.249 m2 naturnahe Flächen. Naturnahe Flächen abseits des Standortes existieren nicht. Hierunter zählen z.B. auch begrün- te Dächer. Die gesamte versiegelte Fläche beträgt 4 32.008 m2. Die MVB ist auf einen jährlichen Durchsatz von rund 320.000 Mg Siedlungsabfällen ausgelegt. Die Verwertung dieser Menge erfolgt in zwei Ver- brennungslinien mit je einer Rostfeuerung und einem Dampferzeuger mit einem stündlichen Durchsatz von je 21,5 Mg Abfall. Bei der Verbrennung des Abfalls wird in den Ver- brennungsgasen Energie in Form von Wärme freige- setzt. Mit dieser Wärme wird im Dampferzeuger das voll entsalzte Wasser (Kondensat) zu Dampf umge- wandelt, der anschließend in das örtliche Fern- wärmesystem übertragen wird. Ein Teil der erzeugten Wärme wird zur Deckung des Eigenbedarfs der MVB verwendet.
Parallel zur Verbrennung und Energiegewinnung beginnt bereits im Kessel die Abgasreinigung durch die Gestaltung eines optimalen Verbrennungsablaufs. Im SNCR-Verfahren werden die Stickoxide durch Eindüsen von Ammoniakwasser in elementaren Stickstoff und Wasser umgesetzt. Jeder Verbrennungslinie ist eine Abgasreinigungsanlage nachgeschaltet. Dem Abgas wird nach dem Kesselaustritt Herdofenkoks zugegeben. Schwermetalle und organische Verbindungen lagern sich am Herdofenkoks an. Staubpartikel des Abgases und der beladene Koks werden auf der Filterschlauchober- fläche des Gewebefilters abgeschieden und entsorgt. Zur Abscheidung der leicht löslichen Halogenverbindungen von Chlor, Fluor, Brom und Jod durchläuft das Abgas auf dem weiteren Reinigungsweg den 2-stufigen HCl-Wäscher, in den Wasser eingedüst wird. In den vielen kleinen Was- 5 sertropfen werden die Schadgase gelöst und damit aus dem Abgas abgeschieden. Im nachfolgenden 1-stufigen SO2-Wäscher wird zur Bindung der Schwefeloxide (SO2/SO3) Kalkmilch eingesetzt. Diese reagiert mit Schwefelverbindungen im Abgas zu Kalziumsulfat, besser bekannt als Gips. Die Messergebnisse der Emissionswerte sind auf Seite 17 dargestellt.
Anlagentechnik Biomasseheizkraftwerk Das Biomasseheizkraftwerk: So funktioniert’s Sortierung und Nachbereitung: Der Biomassebrennstoff (qualitätskontrolliertes Altholz der Klassen A1 – A4) wird bereits zerkleinert als Holzhackschnitzel angeliefert und von der An- lieferungshalle aus in den Holzbunker abgekippt. Eine Nachbereitung der Holzhackschnitzel erfolgt in Scheibensichtern zur Überkornabscheidung. Die abgeschiedenen Störstoffe wer- den einer separaten Aufarbeitung zugeführt. Trogkettenförderer transportieren den Brennstoff zum Dosiersilo. Von dort gelangt er über weitere Förderaggregate in den Kessel. Verbrennung: Bei der Verbrennung in der zirkulierenden Wirbelschicht des Kessels werden der Festbrennstoff (Holz- hackschnitzel) und das Bettmaterial (inerter, d. h. nicht mehr reaktionsfähiger Sand mit Aschebestandteilen) über dem Düsenboden von unten mit Luft 6 angeströmt, aufgelockert und vom verti- kalen Gasstrom fast vollständig mitgerissen. Die gleichmäßige Verbrennung erfolgt während der Aufwärtsbewegung bei einer Temperatur von M 850 °C. Die heißen Rauchgase und die mitgeführten Partikel durch- strömen anschließend die Heißgaszyklone, in denen mit Hilfe der Fliehkraft die groben Bestandteile vom Rauchgas getrennt und erneut der Wirbelschichtbrennkammer zuge- führt werden. Die Wärme aus dem Material und dem Rauchgas wird zur Produktion von Heißdampf (510 °C, 90 bar) genutzt. Hierzu dienen u. a. die zwei im Rauchgasstrom und die zwei im Sandbett (Intrex) befindlichen Überhitzer. Energiegewinnung: Der im Wirbelschichtkessel erzeugte Dampf wird im Dampf- turbosatz zur Erzeugung von 20 MW elektrischer Leistung genutzt. Die Konden- sationsturbine treibt über ein zwischengeschaltetes Getriebe einen 10-kV-Generator an. Die Kondensation des Dampfes erfolgt in einem Luftkondensator. Gleichzeitig wird Wärmeenergie in Form von Dampf für die Fernwärmeversorgung der Stadt Hamburg ausgekoppelt. Dies ist bis 20 Mg/h möglich.
Verfahrensablauf s. Anh. 7 Abgasreinigung: Die Reinigung der Abgase erfolgt im Flugstrom-Adsorptionsverfahren. Grobe Partikel werden in zwei Zyklonen abgeschieden. Die restlichen im Rauchgas enthaltenen staubförmi- gen und gasförmigen Schadstoffe werden nach dem Prinzip der konditionierten Trockensorption durch Einsatz eines Kugelrotors in Verbindung mit einem Gewebefilter abgeschieden. An die Rauchgasreinigungsanlage schließen sich das Saugzuggebläse sowie der 80 m hohe Schornstein an. Im Reingaskanal zwischen Gebläse und Schornstein befinden sich die Emissionsmesseinrichtungen. Die Messergebnisse der Linie 3 sind auf Seite 18 dargestellt. Die Rückstände aus der Verbrennung und Rauchgasreinigung werden in zwei Reststoffsilos gesammelt und durch externe Fachfirmen vorschriftsmäßig und zuverlässig entsorgt.
Energetische Produkte Energie: Wärme und Strom für Hamburg Müllverwertung: Die bei der Verwertung freigesetzte Energie wird hauptsächlich zur Erzeugung von Heizwärme genutzt. Dabei spie- len Menge und Qualität des angelie- ferten Mülls eine große Rolle. Der in der MVB angelieferte Restmüll besteht zu einem großen Teil aus brennbarem Material und hat einen mit Braunkohle vergleichbaren Heizwert (Energiegehalt). Die Dampferzeuger der Linien 1 und 2 sind für Abfall mit Heiz- 8 werten in einer Bandbreite von 6,5 bis 12 MJ/kg ausgelegt. Zum Vergleich: Braun- kohle hat einen Heizwert von ca. 10 MJ/kg. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird zur Erzeugung von Dampf aus voll entsalztem Wasser genutzt. Die Dampf- erzeuger der MVB erreichen einen sehr hohen Wirkungsgrad von etwa 87 %. Ein geringer Teil des Dampfes wird zur Der von der MVB gelieferte Dampf dient zur Erzeugung von Elektrizität für den Eigenbedarf Sicherstellung der Grundlastversorgung des genutzt. Die restliche Dampfmenge wird in Form Netzes. von Heizdampf über das Kraftwerk Tiefstack in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist. Biomasseverwertung: Im Biomasseheizkraft- werk (Linie 3) der MVB werden Altholzhack- schnitzel thermisch verwertet. Der Heizwert ist abhängig von der Qualität des Brenn- stoffes. Er beträgt im Durchschnitt etwa Dampflieferung L1/L2 u. L3, Stromlieferung L3 13 MJ/kg. Jahr Dampfabgabe L1/L2 L3 Stromabgabe L3 MWh MWh MWh Der im Wirbelschichtkessel der Linie 3 erzeugte 2018 729.479 56.069 118.996 überhitzte Dampf wird mittels einer Konden- 2019 735.184 52.701 118.366 sationsturbine zur Produktion von 20 MW elek- 2020 725.217 57.587 114.045 trischer Leistung genutzt.
Ein kleiner Teil des erzeugten Stroms wird zur Deckung des elektrischen Eigenbedarfs verwendet. Der restliche Strom wird von 10 kV auf 110 kV trans- formiert und in das örtliche Hochspannungsnetz eingespeist. Um im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Energie- versorgung zu ermöglichen, hat der Gesetzgeber den erneuerbaren Energien einen Vorrang bei der Vermarktung eingeräumt. Der durch die MVB ins Netz eingespeiste Strom wird auf dieser ge- setzlichen Grundlage vergütet. Gleichzeitig erfolgt die Auskopplung von Wärmeenergie in das Fernwärmenetz aus der Linie 3 in Form von Dampf von bis zu 20 Mg/h. 9
Stoffliche Produkte Stoffe: Für Bauwirtschaft und Industrie Bei der Abfallverbrennung bzw. der Abgasreinigung in der MVB werden folgende Stoffe in marktgängiger Qualität erzeugt: Schlacke, Schrott, Säure und Gips. Schlacke: Die nicht brennbaren Bestandteile des Mülls und die bei der Verbrennung entstandenen inerten Materialien werden insgesamt als Rostasche bzw. -schlacke bezeichnet. Diese Rostschlacke wird am Austrag im Entschlacker mit Zusatzwasser gewaschen, um den Gehalt an leicht löslichen Salzen zu reduzieren. Dann wird die Schlacke gebrochen und gesiebt. In der Schlackenaufbereitung werden Eisenschrott und Nicht-Eisen-Metalle abgetrennt, die in Metallhütten wieder als Rohstoff eingesetzt werden. Das so erzielte 10 Endprodukt ergibt einen geprüften und zugelassenen Baustoff, ver- gleichbar mit einem Mineralgemisch aus aufbereitetem Bauschutt und Naturprodukten. Durch die Wäsche im Entschlacker und die aufwändige mechanische Nebenprodukte s. Anh. Behandlung ist unsere Schlacke von hoher Qualität. Der Gehalt an lösli- chen Salzen ist vergleichsweise gering, und der restliche abtrennbare Metallgehalt liegt nahe 0 %. Zur Sicherstellung der geforderten Korngrößenverteilung wird der Schlacke seit September 2019 ca. 13 - 15% Asphaltgranulat zugegeben. Die Schlacke erfüllt die gültigen einschlägigen technischen Richtlinien und Lieferbedingungen und wird überwiegend im Straßen- und Wegebau eingesetzt. Sie konnte im letzten Betriebsjahr vollständig über das Hanseatische Schlackenkontor (www.schlackenkontor.de) vermarktet werden. Eisenschrott: Der über Magnete aus der Schlacke abgetrennte Schrott enthält nur geringe Schlackeanhaftungen. Deshalb erfüllt der von der MVB produzierte Schrott die vom Schrotthandel geforderte Reinheit für Schrott aus Müllverbrennungsanlagen und kann bedenkenlos wieder in der Stahlherstellung eingesetzt werden.
Nicht-Eisen-Metalle: Die nicht ferritischen (nicht mit Magneten abtrennbaren) Metalle werden über ein Wirbelstromverfahren zu weit über 90 % aus der Schlacke abgetrennt und damit zurück- gewonnen. Es handelt sich bei diesen Metallen überwiegend um Aluminium, Kupfer und Messing, aber auch um Teile aus Chromstahl. Das Schrottgemisch wird an einen externen Betrieb abgegeben. Salzsäure: Bei der Abgasreinigung entsteht in der sauren Wäsche eine 10- bis 12%ige Rohsalzsäure. Diese wird in einer unabhängig von der Ver- brennungsanlage betriebenen Rektifikationsanlage zu 30%iger Salzsäure (HCI) aufbereitet. In mehreren Behandlungsstufen werden unerwünschte anorga- nische und organische Störstoffe abgetrennt, bevor in einem Destillationsprozess aus der vorbehandelten Rohsäure HCI-Gas erzeugt wird. Ein gewissenhaftes Be- treiben der HCl-Rektifikationsanlage und intensive Kontrollen stellen die Qualität 11 der erzeugten Salzsäure gemäß DIN EN 939 sicher. Hierfür wurde das gemäß EU- Richtlinie geforderte Sicherheitsdatenblatt nach REACH erarbeitet. Gips: Aus dem SO 2-Wäscher wird eine Gipssuspension ausgeschleust und daraus Gips abgetrennt. Um leicht lösliche Salze zu entfernen, wird der Gips in einer Zentrifuge gewaschen und auf einen Feuchtegehalt von unter 10 % gebracht. Die Qualität des erzeugten Gipses ist sehr gut. Die zu überprüfenden Parameter liegen seit Betriebsbeginn stets deutlich unter den Richtwerten einer Studie für REA-Gips (Gips aus den Entschwefelungsanlagen der Kraft- werke) und Naturgips. Er wird u.a. an die Bauindus- trie zur Herstellung von Gipsputz ausgeliefert.
Umweltfaktoren Müllverbrennung: Ein Beitrag zum Klimaschutz Die Verbrennung dient nicht nur der schadlosen Entsorgung der Abfälle, sie stellt auch erhebliche Mengen von Heizwärme bereit. Neben der nutzbaren Energie, die zum großen Teil CO 2-neutral ist, liefern auch die gewonnenen Wertstoffe (Eisen- und Nicht- Eisen-Metalle) und Produkte einen Beitrag zur positiven Klimabilanz. Für den in einer Müllverbrennungsanlage üblicherweise ein- gesetzten Hausmüll/Siedlungsabfall wird sowohl im Nationalen Inventarbericht 2020 als auch in der Nationalen Energiebilanz die Annahme getroffen, dass er bezogen auf den Energiegehalt, zu 50% aus Biomasse besteht. Die Menge der angelieferten Abfälle hat sich in den letz- 12 ten Jahren wie folgt entwickelt: Abfallanlieferung L1/L2 Jahr Abfallanlieferung Mg 2018 347.259 2019 338.902 2020 337.410
Holzannahme: Das Ende der Schrankwand Das Biomasseheizkraftwerk (Linie 3) der MVB verfeuert Altholzhackschnitzel der Klassen A1 – A4. Die langfristig gesicherte Versorgung der Anlage erfolgt aus dem Raum Hamburg/Schleswig-Holstein durch die Biomasse Einkauf Nord GmbH. Die Standorte der Altholzaufbereiter befinden sich in bzw. bei Hamburg. Sowohl Bauholz (z. B. Dachstühle, Fenster, Türen) als auch sortierter Sperrmüll werden zu Holzhackschnitzeln verarbeitet. Für das Biomasseheizkraftwerk ist es der MVB gestattet, gefährliche Abfälle mit fol- genden Abfallschlüsselnummern anzunehmen: Abfallschlüsselnummern Abfallschlüsselnummer Abfallbezeichnung 15 01 10* Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche 13 Stoffe verunreinigt sind 17 02 04* Glas, Kunststoff und Holz, die gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind 19 12 06* Holz, das gefährliche Stoffe enthält (mechanische Behandlung) 20 01 37* Holz, das gefährliche Stoffe enthält (Außenbereich) Altholzanlieferung L3 A1-A4 Jahr Altholzanlieferung Mg 2018 149.343 2019 145.772 2020 145.444
Umweltfaktoren Restabfall: Auf Nummer sicher 14 Schädliche Stoffe aus Müll und Biomasse (Altholz), welche auch die thermi- sche Abfallverwertung nicht einfach verschwinden lassen kann, werden wei- testgehend in einer kleinen Reststofffraktion konzentriert. Diese Reste wer- den mit größter Sorgfalt fachgerecht und sicher unter Tage verwahrt. Restabfälle L3 s. Anh. Stäube: Die in den Kesseln und in der Abgasreinigung abgeschiedene Staub- bzw. Aschemenge wird vollständig als Versatzmaterial in Salzbergwerken eingesetzt und damit verwertet. Einzig geringe Mengen an Reinigungsrückständen müssen deponiert werden. Feine Bettasche: Der verbrauchte Sand der Wirbelschichtverbrennung wird der oberirdischen deponiebautechnischen Verwertung zugeführt. Er wird zur Oberflächenabdichtung bzw. -rekultivierung von Deponien verwendet. Grobe Bettasche: Die im Sandbett des Wirbelschichtkessels ange- sammelten groben Bestandteile (z. B. Steine, Metallteile, Versinterungen) werden kontinuierlich abgezogen und als Deponieersatzbaustoff verwertet.
Calciumchloridsalze: In der Salzsäure-Rektifikationsanlage fällt Calciumchlorid in fester Form an. Durch die Calciumchloridsalze werden insbesondere Halogene wie Brom, Jod, Fluor, aber auch Ammoniumverbindungen aus dem Stoffkreislauf ausgeschleust und in ausgekolkten Salzkavernen sicher verwahrt. Rohsäure: Bis auf geringe Mengen konnte die gesamte 10- bis 12%ige Rohsalzsäure zu einer 30%igen Salzsäure aufbereitet werden. 15 Restabfälle L1/L2 s. Anh.
Umweltfaktoren Emissionen: Weniger als erlaubt Die Emissionen der MVB bleiben auf sehr niedrigem Niveau. Die Messwerte liegen zum Teil unter der jeweiligen Nachweisgrenze. Auch 2020 lagen die emittierten Frachten ebenso wie die spezifischen (auf das Volumen bezogenen) Werte teils deut- lich unter den genehmigten Werten (s. Grafiken). Trotz der guten Ergebnisse lassen sich kurzzeitige Überschreitungen von Grenzwerten nicht immer vermeiden. Gründe dafür können schlechte Müllqualitäten, Ausfall von Komponenten oder auch (in seltenen Fällen) Bedienfehler sein. In den letzten drei Jahren wurden jeweils 99,9 % der kontinuierlich gemessenen Halbstundenmittelwerte der drei Verbrennungslinien eingehalten. Annähernd ausgeschöpft wird die zulässige Fracht bei den Stickoxiden (ca. 96 % bzw. ca. 81 %). Sonst liegen die Ausnutzungsgrade im Jahr 2020 zwischen ca. 0 % und ca. 32 %*. Dabei ist zu beachten, dass die Grenzwerte der MVB zum Teil deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten der 17. BImSchV liegen. 16 Auf unserer Homepage (www.mvb-hh.de) ist eine detaillierte Darstellung der MVB- Emissionen zu finden. * Im Jahr 2017 wurde bei zwei Einzelmessungen durch das externe Messinstitut jeweils die Überschreitung des Dioxinwertes an der Hausmüllverbrennungslinie 2 festgestellt. In beiden Fällen war es einige Tage vorher zu einer technischen Betriebsstörung in der Anlage gekommen. Nach Rücksprache mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) wurden diese Messwerte in der Berechnung der gemeinsamen Jahresfracht für die beiden Verbrennungslinien berücksichtigt. Obwohl der Mittelwert aller Konzentrationsmessungen innerhalb der gesetzlich vor- geschriebenen Grenzwerte lag, ergab sich damit eine Überschreitung des Emissionsgrenzwertes für die Jahresfracht der Dioxine. Daher wurden in den Jahren 2018 und 2019 in Abstimmung mit der BUKEA technische (z.B.: Erhöhung der Herdofenkoksdosiermenge, Wechsel der Gewebefilterschläuche, Precoating der Gewebefilterschläuche vor jedem Anfahren, Einbau von ADIOX-Tropfenabscheidern in die Rauchgaswege, etc.) und organisatorische Maßnahmen erfolgreich (siehe Seite 17) umgesetzt. MVB hat im Jahr 2020 wieder die Grenzwerte für die Einzelmessungen und die gemeinsame Jahresfracht weit unterschritten.
Emissionsfrachten L1/L2 Kontinuierliche Messungen Diskontinuierliche Messungen2) Jahr NOx1) CO Staub Cges HCI SO2 NH33) Hg Cd/TI HF Sb,...,Sn PCDD/F As,...,BaP3) kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg mg kg Jahresfracht 2018 139.053 22.730 1.303 715 826 8.643 506 4,0 0,9 46,0 17,8 28,9 3,4 2019 135.879 24.986 1.150 598 1.280 11.698 578 4,0 0,0 0,0 0,0 12,5 0,9 2020 147.127 23.525 1.006 420 1.156 10.029 492 3,0 0,0 0,0 14,1 23,7 1,0 Grenzwert (Jahresfracht) 153.391 74.460 1) 4.468 7.446 7.446 44.676 - 29,78 2,98 1.192 56,59 75 - Ausnutzung des 2017 94,0% 33,9% 29,0% 8,8% 9,8% 16,5% - 15,7% 29,7% 3,7% 21,5% 124,0% - Frachtgrenzwertes 2018 90,0% 30,5% 29,2% 9,6% 11,1% 19,3% - 12,9% 28,5% 3,9% 31,4% 38,5% - 2019 88,5% 33,6% 25,7% 8,0% 17,2% 26,2% - 13,8% 0,3% 0,0% 0,0% 16,7% - 2020 95,9% 31,6% 22,5% 5,6% 15,5% 22,4% - 10,3% 0,5% 0,0% 25,0% 31,6% - 1) max. Wert; Grenzwert ist abhängig von Betriebsstundenzahl 2) Neue Berechnungsgrundlage ab 2019 bei Analysewerten kleiner Nachweisgrenze (NWG): Statt bisher die halbe NWG zu verwenden wurden die Werte wie bundeseinheitlich üblich zu Null gesetzt. 3) Kein Frachtgrenzwert vorhanden Emissionskonzentrationen L1/L2 mg/Nm3 200 Zugelassener Grenzwert 120 10 mg/Nm3 nach 17. BImSchV 17 98,9 Grenzwert Genehmigung: 100 5 Tagesmittelwert (TMW) bzw. Mittelwert Probenahme (MWP) 80 1,2 Jahresmittelwerte (Messwerte) 60 0,9 2017–2020 (2020 auch in Ziffern angegeben) 40 0,6 0,4 20 0,3 0,2 0,2 10,1 6,2 0,00 0 0 NOx CO SO2 Staub Cges HCl HF (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (MWP) mg/Nm3 mg/Nm3 ng/Nm3 µg/Nm3 0,5 10 0,1 50 0,1 0,6 0,06 20 0,05 0,5 0,05 5 0,04 0,4 0,04 4 0,03 0,3 0,03 3 0,2 0,02 0,2 0,02 2 0,016 0,0096 0,01 0,1 0,01 1 0,7 0,00001 0,0019 0 0 0 0 Cd/TI Hg Sb,...,Sn NH3 PCDD/F As,...,BaP (MWP) (TMW) (MWP) (TMW) (Dioxine, Furane) (MWP) (MWP)
Umweltfaktoren Emissionsfrachten L3 Kontinuierliche Messungen Diskontinuierliche Messungen1) Jahr NOx CO2) Staub2) Cges2) HCI2) SO22) HF2) Hg2) Cd/TI2) Sb,...,Sn2) PCDD/F2) As,...,BaP2) kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg mg kg Jahresfracht 2018 115.711 24.946 351 260 1.691 624 38 0,2 0,592 7,2 0,9 1,6 2019 112.121 21.767 119 169 1.708 368 24 0,5 0,0 0,0 0,5 0,3 2020 108.934 22.257 275 204 1.375 520 31 0,4 0,0 2,9 0,9 0,0 Grenzwert (Jahresfracht) 135.000 – – – – – – – – – – – Ausnutzung des 2017 89,8% – – – – – – – – – – – Frachtgrenzwertes 2018 85,7% – – – – – – – – – – – 2019 83,1% – – – – – – – – – – – 2020 80,7% – – – – – – – – – – – 1) Neue Berechnungsgrundlage ab 2019 bei Analysewerten kleiner Nachweisgrenze (NWG): Statt bisher die halbe NWG zu verwenden wurden die Werte wie bundeseinheitlich üblich zu Null gesetzt. 2) Kein Frachtgrenzwert vorhanden Emissionskonzentrationen L3 18 mg/Nm3 200 Zugelassener Grenzwert mg/Nm3 nach 17. BImSchV 140 10 111,2 Grenzwert Genehmigung: 100 5 Tagesmittelwert (TMW) bzw. Mittelwert Probenahme (MWP) 80 2,2 1,0 Jahresmittelwerte (Messwerte) 60 0,9 2017–2020 (2020 auch in Ziffern angegeben) 40 0,6 22,6 20 0,3 0,1 0,1 0,2 0,0 0 0 NOx CO SO2 Staub Cges HCl HF (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) (TMW) mg/Nm3 ng/Nm3 µg/Nm3 0,5 0,1 50 0,1 0,06 20 0,05 0,05 5 0,04 0,04 4 0,03 0,03 3 0,02 0,02 2 0,01 0,01 1 0,0041 0,0000 0,00044 0,0013 0,0 0 0 0 Cd/TI Hg Sb,...,Sn PCDD/F As,...,BaP (MWP) (TMW) (MWP) (Dioxine, Furane) (MWP) (MWP)
Energiebedarf: So gering wie möglich Der Dampfeigenbedarf wurde als Eigenbedarf für den Betrieb von Nebenanlagen (z.B. HCl-Aufbereitungs- anlage, Rußbläser, Kaltwassersatz, Speisewasservorwärmung etc.) ver- braucht. 2020 wurden 725.217 MWh Dampf aus L1/L2 und 57.587 MWh Dampf aus L3 in das Fernwärmesystem abgegeben. Mit der 3 MW-Eigenstromerzeugungsanlage konnten 22.830 MWh erzeugt werden. Auf der Grundlage des Kreislauf- wirtschaftsgesetzes wurde für die 19 Verbrennungslinien 1 und 2 ein Energie- effizienzwert (R1-Faktor) von 0,97 klima- korrigiert ermittelt. Somit wird dem Verwertungsverfahren die Haupt- verwendung des Abfalls als Brennstoff oder als anderes Mittel zur Energieerzeugung bestätigt. Die MVB muss aus mehreren Gründen neben Primärenergie L1/L2 und L3 Abfall und Biomasse auch Primärenergie (Heizöl) Jahr Heizöl Heizöl L1/L2 L3 einsetzen. MWh MWh Heizöl wird verwendet, um in den Kesseln gege- 2018 7.507 3.534 benenfalls die notwendige Mindestverbrennungs- 2019 6.523 3.499 temperatur sicherzustellen bzw. um die Kessel- 2020 12.411* 3.843 anlagen nach Stillständen kontrolliert und * Erhöhter Bedarf für den Stützfeuerungsbetrieb L2 sowie für An- und Abfahrprozesse L1+2 emissionsarm aufheizen und anfahren zu können. Dampfeigenbedarf L1/L2 und L3 Stromverbrauch L1/L2 und L3 Jahr Dampfeigenbedarf Jahr Stromverbrauch Stromverbrauch L1/L2 L3* L1/L2 L3 MWh MWh MWh MWh 2018 140.722 105.756 2018 32.483 13.205 2019 149.513 107.178 2019 31.842 13.398 2020 133.445 146.581 2020 31.474 13.147 * Die Berechnungsgrundlage wurde 2019 angepasst.
Umweltfaktoren Betriebsmittel: Betriebsmittel L1/L2 s. Anh. Nicht mehr als nötig Unter den Betriebsmitteln werden alle Stoffe zusammengefasst, die zur Auf- rechterhaltung des Prozesses erforderlich sind. Der Verbrauch der wesentli- chen Betriebsmittel für die Linien 1, 2 und 3 ist im Anhang ersichtlich. Wasser: Das Konzept der MVB für alle drei Verbrennungslinien basiert u. a. auf einem abwasserfreien Betriebswasserkreislauf. Eine Einleitung in das öffentliche Schmutzwassernetz (nach vorheriger Analyse) findet lediglich statt, wenn infolge extrem starker Regenfälle die Kapazität des Regenrückhaltebeckens erschöpft ist. Die sanitären Abwässer werden in das öffentliche Siel eingeleitet. Der gesamte Wasserverbrauch aller drei Linien ist in der unten stehenden Tabelle aufgeführt. Im Falle des Bedarfs bei einem Brand kann Löschwasser aus dem Tiefstackkanal entnom- men werden. 20 Wasserverbrauch L1 bis L3 Jahr Kondensat Regen/ Trink- Wasser- Einleitung Prozess- wasser3) entnahme Misch- wasser2) Tiefstack- wassersiel kanal2,3) m3 m3 m3 m3 m3 2018 100.695 178.794 15.263 48.118 221) 2019 106.031 177.683 17.284 28.418 4.302 2020 100.755 177.386 17.613 38.020 3.735 1) Aufgrund geringer Regenmengen in 2018 reduzierten sich die Einleitungen 2) Die Berechnungsgrundlage wurde 2019 angepasst 3) Externer Bezug
Betriebsmittel L3 s. Anh. 21 Im Gegensatz zu den Linien 1 und 2 wird für die Biomasseverbrennung (Linie 3) zusätzlich Sand benötigt. Dieser dient als Wärmeträger und sorgt unter dem Verbrennungsprinzip der zirkulierenden Wirbelschicht für einen opti- malen Ausbrand. Die Qualität des Sandes, vor allem aber die Korngrößenverteilung ist maßgeblich für den Wärmeübergang von der Feuerung auf das zu verdampfende Wasser. Aufgrund von Störstoffen im Brennstoff (z. B. Nägel, Beschläge, Steine) ist es notwendig, den Sand regelmäßig zu erneuern. Hierzu wird ein Teil des Sandes aus dem unteren Bereich des Kessels abgezogen und durch neuen Sand ersetzt bzw. der verbrauchte Sand nach einer Absiebung anteilig wieder dem Kreislauf zugeführt. Die nicht mehr verwendbare Bettasche wird verwer- tet. Durch eine regelmäßige Kontrolle der Bettasche stellen wir sicher, dass nur so viel Sand wie nötig ausgetauscht wird.
Umweltfaktoren Lärm, Störungen, Unfälle: Alles unter Kontrolle Heizkraftwerk Tiefstack MVB: Linie 1 und 2 MVB: Linie 3 Abfall-Verwertungs-Gesellschaft mbH 22 Die MVB befindet sich östlich der Hamburger City im Industriegebiet Hamburg-Billbrook. Wohnbebauung ist in der unmittelbaren Nähe nicht vorhanden. In diesem Industriegebiet mit hohem Verkehrsauf- kommen ist die Lärmbelastung im Umfeld relativ hoch. Die MVB hält alle relevanten Lärmgrenzwerte sowohl an den Grundstücksgrenzen als auch für den Innenbereich laut Arbeitsstättenverordnung sicher ein. Im Jahr 2020 traten insgesamt 19 Betriebsunterbrechungen der beiden Müllverbrennungslinien (L1/L2) auf, davon waren vier Stillstände geplant (Revisionen). 16 Betriebsunterbrechungen (davon zwei Revisionen) wurden beim Biomasseheizkraftwerk (L3) verzeichnet. Alle ungeplanten Betriebsunterbrechungen waren keine Störfälle im Sinne der Störfallverordnung und verursachten keinerlei Auswirkungen über die Grundstücksgrenzen der Anlage hinaus. Die Folgen der technischen Störungen konnten problemlos beseitigt wer- den. Keine Störung war mit unerwünschten Umwelteinwirkungen verbunden. Schwere Arbeitsunfälle haben sich im Jahr 2020 nicht ereignet.
Umweltaspekte: Darauf ist zu achten Neben den bereits beschriebenen, der MVB direkt zuzuordnenden Umwelteinwirkungen werden durch den Betrieb der MVB auch indirekte Um- welteinwirkungen verursacht. Daher wurde im Rahmen der Genehmigung der MVB eine ganzheitliche Umweltbetrachtung durchgeführt. Auf dieser Grundlage verfolgt die MVB gemäß der EU-Verordnung alle Umweltaspekte ihrer Tätigkeit kontinuierlich: A) Die direkten Umweltaspekte werden jährlich bilanziert und ihre Entwicklung wird stetig verfolgt. B) Zu den indirekten Umweltaspekten zählt u.a. die Qualität der Produkte sowie der Reststoffe. Nur wenn die von der MVB ausgelieferten Produkte und Abfälle zur Verwertung die geforderten Qualitätskriterien einhalten, können natürliche Ressourcen geschont wer- den. Durch die Verwertung von Reststoffen soll keine relevante Schadstoffanreicherung im Wertstoffkreislauf erfolgen. Unter diesem Aspekt werden hohe Qualitätsanforderungen an unsere Stoffe gestellt. Ihre Qualität wird ständig überwacht. 23 Die Vermarktung und Abwicklung der ordnungsgemäßen Entsorgung der Reststoffe wird durch ein externes zertifiziertes Unternehmen organisiert. Somit können Erfahrungen und Synergien genutzt werden. Die Philosophie bei der Beschaffung von Betriebsmitteln ist vergleichbar angelegt. Stehen Nebenprodukte aus anderen Produktionsprozessen oder aufbereitete Stoffe in ausreichender Qualität zur Verfügung, werden sie vorrangig eingesetzt (z.B. Ammoniakwasser, Heizöl). Alternativen zu Gefahrstoffen werden ständig gesucht. Insofern versuchen wir auch, auf unsere Partnerfirmen einzuwirken, dass sie umweltgerecht produzieren und handeln. Ein weiterer indirekter Umweltaspekt ist die Geräuschbelastung durch den Anlieferverkehr fremder Fahrzeuge. In Gesprächen mit der Stadtreinigung Hamburg als Hauptanlieferer wurde festgelegt, dass nur lärm- und schadstoff- arme Fahrzeuge eingesetzt werden.
Managementsystem Erfolge sichern: Management mit System Unter dem Leitgedanken „Agieren statt reagieren“ leisten wir bei der MVB mit aktivem Umweltschutz einen wich- tigen Beitrag zur Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und zur Sicherung unseres Unternehmens. Zum Erreichen dieses Zieles verfügt die MVB über ein einheitliches Managementsystem, das unter Berücksichtigung der Anforderungen von Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Risikomanage- ment praktiziert sowie u.a. durch regelmäßige in- und externe Audits stetig weiterentwickelt wird. 24 Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktiv in die Umwelt- und Arbeitsschutzaktivitäten einbezogen. Auf zwei Ebenen wird betrieblich sichergestellt, dass die gesetzlichen, behördlichen und unternehmensinternen Anforderungen eingehalten werden. Ebene 1: In so genannten Verfahrensanweisungen werden festgeschrieben: Grundsätze; integriertes Management; Umweltpolitik, -ziele, -programme; Leitlinie „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“; Regelung des Aufbaus und der Abläufe; Zuweisung von Verantwortung und Befugnissen. Ebene 2: Betriebsanweisungen; Handlungsanweisungen für Störfälle; Detailregelungen für Arbeitsabläufe und Handlungen. Der Technische Geschäftsführer trägt die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz der MVB. Er ist verantwortlich für die Entwicklung, Umsetzung und Einhaltung der im Umweltschutz sowie im Bereich Arbeitssicherheit geltenden gesetzlichen und behördlichen Anforderungen. Zur Unter- stützung wurden bei der MVB verschiedene Instrumentarien eingeführt, z. B. ein Umweltausschuss,
25 ein Arbeitsschutzausschuss sowie regelmäßige Schulungen und Unterweisungen. Weiterhin sind das Verbesserungsvorschlagswesen und die Einbindung des Betriebsrates wichtig für den Gesamterfolg. Der Geschäftsführer delegiert wesentliche Führungsaufgaben in diesem Bereich an den Leiter Betriebliche Überwachung, welcher gleichzeitig die Funktion des Störfall-, Immissionsschutz- und Abfallbeauftragten wahrnimmt. Er ist verantwortlich für den Aufbau, die Aufrechterhaltung und die Weiterentwicklung des Umwelt- und Sicherheitsmanagementsystems. Er nimmt die gesetzlich zu bestellenden Betriebsbeauftragtenfunktionen wahr bzw. koordiniert die Tätigkeit von externen Beauftragten. Für Aufgaben des Strahlenschutzes und Funktionen der Arbeitssicherheit sind weitere Mitarbeiter benannt. Die Aufgaben des Gefahrgutbeauftragten, Ex-Schutzbeauftragten und der Fachkraft für Arbeitssicherheit hat die MVB extern vergeben. Die eingerichteten Ausschüsse beraten und kontrol- lieren die Aufgabenerfüllung und stellen die Beteiligung der Belegschaft und des Betriebsrates sicher.
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz Sicherheitsmanagement: „SICHER in der MVB“ Um die Priorität von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der MVB zu unterstreichen, wurde hierzu eine Unter- nehmensleitlinie erarbeitet. Unternehmensphilosophie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind wichtige Elemente der Unternehmenskultur in der Müllverwertung Borsigstraße GmbH. Unser Arbeitsumfeld ist gekennzeichnet durch Verantwortlichkeit, Offenheit und Respekt vor jedem Einzelnen. Jeder, der bei der MVB arbeitet, hat die Möglichkeit, sich persönlich und als Mitarbeiter weiterzuentwickeln, und zwar in einer sicheren, gesunden und anregenden Umgebung. Ein bedeuten- der Teil unserer Unternehmenspolitik ist es, ein führendes Unternehmen auf 26 den Gebieten Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu sein. Ein kontinuier- licher Verbesserungsprozess sichert ein dauerhaftes, qualitativ hochwertiges Niveau in Sachen Sicherheit und Gesundheit. Unser Engagement für Gesundheit und Sicherheit findet Ausdruck in den folgenden Prinzipien: • Gesundheit und Arbeitssicherheit sind in unserer Unter-nehmensstrategie integriert und tragen dazu bei, das Wohlergehen der Mitarbeiter und damit auch den wirtschaft- lichen Erfolg des Unternehmens weiterhin zu sichern. • Wir handeln gemäß den geltenden gesetzlichen Bestim-mungen und Industriestandards. • Jede unserer Führungskräfte sowie die Mitarbeiter selbst sind für den Schutz der im Unternehmen beschäftigten Personen vor Unfällen oder Gesundheitsgefahren verantwort- lich. • Alle unsere Mitarbeiter haben das Fachwissen, das Verständnis und den Freiraum für sichere Arbeitsabläufe. Die SARS Cov-2 Pandemie war auch bei MVB 2020 nicht nur im Bereich Gesundheitsschutz das bestimmende Thema. Es wurde u.a. ein Pandemiekrisenstab bei der Stadtreinigung Hamburg (SRH) gebildet, um das Maßnahmenkonzept zu SARS Cov-2 standortspezifisch unter Berücksichtigung der entsprechenden Gefährdungsbeurteilungen zu entwickeln und laufend auf Aktualität zu prüfen. Die entsprechende PSA (Masken/Desinfektionsmitell/etc.) wurden den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Weiterhin wurde u.a. Mobiles Arbeiten/Homeoffice wo möglich forciert, sowie z.B. räumliche Abtrennungen installiert. Drei Mitarbeiter hatten sich im Jahr 2020 außerhalb der MVB infiziert. Dies führte jedoch nicht zu einer Einschränkung des Anlagenbetriebes.
Für die Umsetzung der Leitlinie wurden konkrete Ziele und Vorgaben festgelegt: Ziele A) Arbeitssicherheit: Im Jahr 2020 ereigneten sich 5 Arbeitsunfälle und 1 Wegeunfall mit einer Ausfallzeit von jeweils größer einem Arbeitstag. Wir bei der MVB sind der Meinung, dass jeder Unfall vermeidbar ist. Dabei wollen wir uns nicht nur auf die meldepflichtigen Unfälle beschränken. Auf Grundlage der o.g. Unfallzahlen kann für die MVB nur das Ziel bestehen: weiterhin 0 Unfälle. Unsere künftigen Maßnahmen: • Untersuchung und Auswertung von Beinahe- und Bagatellunfällen • Regelmäßige Information zum Stand der Unfallzahlen • Realisierung der regelmäßigen Kurzunterweisungen • Durchführung der innerbetrieblichen Schulungen/Aktionstage 27 • Fortführung des Konzeptes „Moderierte Gefährdungsbeurteilung“ durch die direkten Vorgesetzten mit ihren Mitarbeitern • Mitarbeiter-Prämie bei 365 aufeinanderfolgenden Tagen unfallfreiem Arbeiten B) Gesundheitsschutz: Reduzierung der Krankheitstage wegen z. B. grippalen Infekts und Steigerung des Gesundheitsbewusstseins. Dies wollen wir erreichen durch: • Rechtzeitige Bekanntgabe des genauen Termins für die kostenlose Grippeschutzimpfung • Angebot für die kostenlose Hepatitisimpfung • Angebot von Massagen • Angebot zur kostenfreien Teilnahme an Raucherentwöhnungskursen • Angebot eines kostenlosen wöchentlichen Bewegungstrainings Überprüfung Das Managementsystem der MVB wurde im Jahr 2018 wiederholt zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vom Amt für Arbeitsschutz der Hansestadt Hamburg überprüft. Im Jahr 2018 fand auch das Wiederholungsaudit der Unfallkasse Nord statt. Beide Institutionen sind zu dem Schluss gekommen, dass das System den Anforderungen OHSAS 18001:2007 bzw. dem Hamburger Arbeitsschutzmodell entspricht und im gesamten Unternehmen praktiziert wird.
Umweltziele Umweltziele: Es geht immer noch besser Wir suchen ständig nach Möglichkeiten, die Umweltverträglichkeit weiter zu steigern und Schwachstellen zu beseitigen. Die Umweltziele werden jährlich fortgeschrieben. Unsere Bemühungen richten sich u.a. auf folgende Bereiche aus: Energieeinsparung: Durch fest installierte Messungen soll der Druckluftverbrauch der Aggregate geprüft und Optimierungspotenziale aufgezeigt werden. Das ursprünglich für 2019 geplante Projekt konnte im Jahr 2020 aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht abgeschlossen werden, sodass es in 2021 weiterver- folgt wird. (2019/2020/2021, Betriebsleiter) Die Sprühdüsen der HCl-Wäscherstufe II wurden 2020 durch moderne Sprühdüsen, welche feinere Tröpfchen erzeugen, ausgetauscht. Hierdurch werden ca. 1.000 MWh/a eingespart. Das Projekt ist somit abgeschlossen. Im Rahmen des Projektes „Zusätzliche Wärmeauskopplung“ sollen frequenzgeregelte Saugzuggebläse für Linie 1 und 2 installiert werden. Durch den Einsatz der frequenzgeregelten Saugzuggebläse können ca. 1.300 MWh/a Elektrizität eingespart werden. (2023, Betriebsleiter) Es ist vorgesehen eine zentrale Spülluftversorgung zu installieren. Somit soll die Vielzahl der eingesetzten Seitenkanalverdichter reduziert werden. Neben einer Vereinfachung der Instandhaltung wird hiermit auch 28 elektrische Energie (ca. 30.000 kWh/a) eingespart. (2021, Betriebsleiter) Klimaschutz: Das seit 2017 angedachte Projekt „Zusätzliche Wärmeauskopplung“ wird realisiert. Die Umsetzung des Projektes erfolgt in Teilabschnitten bis Ende 2023. Um 60 MW erhöht sich die Fernwärmeleistung ohne zusätzlichen Brennstoffeinsatz. Die Änderungsgenehmigung nach § 16 BImSchG wird im zweiten Quartal 2021 erwartet. (2023, Technischer Geschäftsführer) MVB wird im Rahmen der „Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität“ vier weitere Parkplätze für Elektrofahrzeuge und zehn Stellplätze für e-bikes inkl. Ladesäulen einrichten. Die Voraussetzungen für die Umsetzung wurden 2019 erarbeitet. Die Einrichtung der Parkplätze sollte ursprünglich 2019 / 2020 erfolgen. Aufgrund von Verzögerungen bei der Förderung und durch Dritte ist die Umsetzung jetzt bis Mitte 2021 geplant. (2019/2020/2021, Betriebsleiter) Luftreinhaltung: Mit den beiden Kühltürmen unterliegt die MVB den Anforderungen der 42. BImSchV. Eine Belastung der Umgebung mit Mikroorganismen (insbesondere Legionellen) durch austretenden Wasserdampf ist nicht auszuschließen. Es wurde beschlossen, die Kühlkreisläufe der Linie 3 bis 2023 als geschlossene Systeme auszuführen, sodass die Belastung mit Legionellen künftig zuverlässig ausgeschlos- sen werden kann. Hierdurch werden Biozide und Abschlämmwasser eingespart. 2021 wird als erster Schritt ein neuer Kühlkreislauf installiert. Die Wärme aus dem Kühlkreis Bettasche Linie 3 soll zur Heizung der Räume der Rauchgasreinigung der Linie 3 genutzt werden. (2023, Betriebsleiter) 2019 hat MVB jeweils ein Messgerät zur kontinuierlichen Dioxinprobenahme an Linie 1+2 für einen mehr- monatigen Test in Betrieb genommen. Nach Auswertung und Abstimmung mit der BUKEA sollen die Geräte zusätzlich zu den gemäß 17. BImSchV geforderten diskontinuierlichen Messungen dauerhaft eingesetzt werden. Das Projekt ist abgeschlossen. Die vorhandenen Rußfilter der beiden Notstromdieselaggregate werden durch neue Kata- lysatoren/Rußfilter ersetzt. (2021, Betriebsleiter)
Umweltpartnerschaft, Nachhaltigkeitsbericht MVB ist Umweltpartner der Stadt Hamburg Die Müllverwertung Borsigstraße GmbH ist seit 2003 von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) der Freien und Hansestadt Hamburg als Umweltpartner anerkannt. Im Jahr 2011 war die MVB Partner der Initiative „Umweltpartnerschaft: Projekt 2011“ im Rahmen von „Hamburg Umwelthauptstadt Europas“. Grundlage ist die langjährige Anerkennung des EMAS-Zertifikates (Eco-Management and Audit Scheme Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung der EU) durch einen externen Umweltgutachter, sowie die Zertifizierung nach DIN ISO 14001 und der hiermit verbundenen Umweltziele (siehe Seite 28). Seit Anfang 2013 ist die MVB auch Mitglied in der „Partnerschaft für Luftgüte und schadstoff- arme Mobilität“. „Umweltfreundliche betriebliche Mobilität ist seit dem Jahr 2021 bei der Umwelt Partnerschaft 29 Hamburg (UPHH) angesiedelt. Das separate Logo der Luftgütepartnerschaft wird künftig entfallen.“ Nachhaltigkeitsbericht Der Hamburger Corporate Governance Kodex (HGCK) verpflichtet, erstmalig für das Jahr 2020, Töchter öffentlicher Unternehmen zur regelmäßigen Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Die Stadtreinigung Hamburg AöR erfüllt diese Berichtspflicht bereits seit einigen Jahren mit ihrem Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht. MVB wird mit dem Berichtsjahr 2020 in den Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadtreinigung Hamburg AöR integriert und somit die Berichtspflicht erfüllen.
Basisdaten Linie 1, 2 und 3 Linie 1/Linie 2 Linie 3 Müllmenge (Auslegung) Mg/a 320.000 Altholzmenge, Kl. A1–A4 Mg/a ca. 160.000 Zeitverfügbarkeit % > 90 Wirkungsgrad (el.) % ca. 33 Fernwärmeerzeugung MWh/a 720.000 Dampferzeugung (max.) Mg/h ca. 90 Dampferzeugung Mg/a 1.000.000 Fernwärmeauskopplung (mgl.) Mg/h max. 20 Müllannahme/Lagerung Brennstoffannahme/Lagerung Anlieferung (Fahrzeuge/Tag) 150 Anlieferung (Fahrzeuge/Tag) 25 Kippstellen 12 Kippstellen 2 Stapelvolumen Bunker m3 ca. 20.000 Nutzmasse (netto) Mg ca. 3.000 Krananlagen 2 Bevorratung für d ca. 4–5 Sperrmüllzerkleinerer 1 vollautom. Krananlagen mit Motoren-Mehr- schalengreifer, Aufgabetrichter, Scheibensichter/ Dampferzeuger Magnetabscheider, Trogkettenförderer zum Dosiersilo Stck. je 2 2 Linien, Fa. Steinmüller, Vorschubrost. Nenndaten pro Linie: Erzeugungswärmeleistung MW 53 Dampferzeuger Mülldurchsatz normal Mg/h 21,5 4 Heizölbrenner (2 Anfahr-, 2 Lastbrenner), Druckzerstäuber Frischdampfdruck bar 19 Erzeugungswärmeleistung MW 62,7 Frischdampftemperatur °C 380 Brennstoffdurchsatz (normal) Mg/h 20 Frischdampfmenge Mg/h max. 72 Frischdampfdruck bar 90 Volumenstrom Rauchgas m3/h ca. 85.000 Frischdampftemperatur °C 510 Rauchgastemperatur am Kesselende °C 135–145 Rauchgasreinigung Volumenstrom Rauchgas Nm3/h 105.000 Nenndaten pro Linie: nichtkatalytische Entstickung (SNCR) Rauchgasreinigung • Ammoniakwasser % 24,5 Ausführung Trockensorption 30 Herdofenkokseindüsung mg/Nm3 ca. 250 Filterkammern Stck. 6 • nach Kessel Gewebefilter Schläuche 3.840 Gewebefilter Schläuche 1.344 Filterschlauchmaterial PPS/PTFE-Nadelfilz 2-stufiger HCI-Wäscher Mg/h 0,9 • Produktion von Rohsäure Schornsteinhöhe m 80 1-stufiger SO2-Wäscher kg/h 90 • Gipsausschleusung Dampfturbosatz Schornsteinhöhe m 80 Leistung MW 20 Abdampfdruck bar ca. 0,1 Dampfturbosatz Leistung (für Eigenbedarf) MW 3 Emissionsgrenzwerte, gem. Genehmigung TMW1: Emissionsgrenzwerte, gem. Genehmigung Staub mg/m3 5 TMW1: HCI (Chlorwasserstoff) mg/m3 10 Staub mg/m3 5 SO2 (Schwefeldioxid) mg/m3 50 HCI (Chlorwasserstoff) mg/m3 5 HF (Fluorwasserstoff) mg/m 3 1 SO2 (Schwefeldioxid) mg/m3 30 NOx (Stickoxide) mg/m3 140 HF (Fluorwasserstoff) mg/m3 1 Cges (Gesamt-Kohlenstoff) mg/m3 10 NOx (Stickoxide) mg/m3 120 CO (Kohlenmonoxid) mg/m 3 50 Cges (Gesamt-Kohlenstoff) mg/m3 5 Hg (Quecksilber) mg/m3 0,01 CO (Kohlenmonoxid) mg/m3 50 Cd, TI mg/m3 0,01 Hg (Quecksilber) mg/m3 0,03 Sb+As+Pb+Cr+Co+Cu+Mn+Ni+V+Sn mg/m3 0,1 Hg Jahresgrenzwert mg/m3 0,01 As+BaP+Cd+Co+Cr mg/m 3 0,02 Cd+Ti mg/m3 0,01 davon BaP mg/m3 0,01 Sb+As+Pb+Cr+Co+Cu+Mn+Ni+V+Sn mg/m3 0,1 Dioxine und Furane ng/m3 0,05 As+BaP+Cd+Co+Cr mg/m3 0,02 1 Tagesmittelwerte bzw. Mittelwerte über Probenahmezeit davon BaP mg/m3 0,01 NH3 mg/m3 10 Mitarbeiter L1 bis L3 Dioxine und Furane ng/m3 0,1 Beschäftigte gesamt (davon 5 Auszubildende) 119 1 Tagesmittelwerte bzw. Mittelwerte über Probenahmezeit
Verfahrensablauf Linie 3 S. 21 Betriebsmittel * Jahr Kondensat Kalkhydrat mit Sand elektr. Energie Verbrauch 5% Herdofenkoks Verbrauch Mg Mg Mg MWh 2018 26.318 915 2.151 13.205 2019 30.675 941 2.352 13.398 2020 33.261 889 1.929 13.147 * angelieferte Jahresmengen S. 7 Verfahrensablauf Anzapfung zur Fernwärmeauskopplung Turbine Strom Kondensat Generator Reingas Dampf Luftkondensator Altholz Kessel Kamin Zirkulierende Wirbelschicht 31 Dosiersilo Kugel- Gewebe- rotor- filter reaktor Saug- Inertmaterial zug (Sand) Zyklone Gemisch Kalkhydrat +5% Siebmaschine Herdofenkoks S. 14 Restabfälle ** Jahr Bettasche Flugstaub Reinigungs- (fein) (grob) rückstände Mg Mg Mg Mg 2018 5.892 3.988 5.764 85 2019 5.281 3.920 5.400 10 2020 5.924 3.971 5.628 91 ** ausgelieferte Jahresmengen
Umweltaspekte Linie 3 Unsere Umweltleistung auf einen Blick Nachfolgend werden die Kernindikatoren gemäß EMAS III für die Verbrennungslinie 3 genannt. Energieeffizienz 2018 2019 2020 Stromlieferung (MWh/MgAltholz) 0,80 0,81 0,78 Dampflieferung (MWh/MgAltholz) 0,38 0,36 0,40 Primärenergieeinsatz (Heizöl) (MWh/MgAltholz) 0,02 0,02 0,03 Stromverbrauch (MWh/MgAltholz) 0,09 0,09 0,09 Anteil erneuerbaren Energien (%) 100,00 100,00 100,00 am bezogenen Strom Materialeffizienz Kalkhydrat mit Herdofenkoks (kg/MgAltholz) 6,1 6,5 6,1 Sand (kg/MgAltholz) 14,4 16,1 13,3 32 Wasser Gesamtwasserbedarf (m3/MgMüll und Altholz) 0,27 0,10 0,12 Dieser Indikator wird für alle drei Verbrennungslinien gemeinsam betrachtet. Abfall Bettasche fein (kg/MgAltholz) 39,5 36,2 40,7 Bettasche grob (kg/MgAltholz) 26,7 26,9 27,3 Flugstaub (kg/MgAltholz) 38,6 37,0 38,7 Summe gefährlicher Abfälle (kg/MgAltholz) 38,6 37,0 38,7 Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (bebaut) (m2/MgMüll und Altholz) 0,12 0,13 0,13 naturnahe Fläche (am Standort) (m2/MgMüll und Altholz) - 0,03 0,03 versiegelte Fläche (m2/MgMüll und Altholz) - - 0,07 Dieser Indikator wird für alle drei Verbrennungslinien gemeinsam betrachtet. Emissionen Emissionen an CO2* (Mg) 185.574 181.150 180.836 (kg/MgAltholz) 1.243 1.243 1.243 Emissionen an SO2 (kg/MgAltholz) 0,004 0,003 0,004 Emissionen an NOx (kg/MgAltholz) 0,775 0,769 0,749 Emissionen an Staub (kg/MgAltholz) 0,002 0,001 0,002 * Davon sind ca. 99% klimaneutral - bezogen auf Altholz. Die Berechnung erfolgte unter Anwendung der entsprechenden Emissionsfaktoren, siehe https://wiki.prtr.bund.de/wiki/Emissionsfaktoren. Weitere als Treibhausgase bezeichnete Stoffe wie CH4, N2O, Hydroflourkarbonat, Perfluorkarbonat und SF6 sind nicht relevant.
Verfahrensablauf Linie 1 und Linie 2 S. 20 Betriebsmittel * Jahr Ammoniak- Kondensat Herdofen- Branntkalk Asphaltgranulat elektr. Energie elektr. Energie wasser Verbrauch2) koks 1) Verbrauch davon Fremdbezug Mg Mg Mg Mg Mg MWh MWh 2018 1.227 74.377 324 381 - 32.483 9.051 2019 1.218 75.356 336 474 2.590 31.842 9.932 2020 1.150 67.495 309 386 7.065 31.474 8.644 * angelieferte Jahresmengen 1) seit 09/2019 2) „Bezug“ auf „Verbrauch“ geändert Fernwärme (Grundlast für Hamburg) Ammoniak- wasser Kondensat Reingas S. 4 Verfahrensablauf Wasser Kalkmilch Kessel Imprägnierte Kamin Abfall Aktivkohle 1 SNCR Herd- ofen- koks 2 Gewebe- filter HCl- Rost Wäscher SO2- Wäscher Schlacken- HCl-Auf- 33 aufbereitung bereitung Gipsauf- Saugzug bereitung 1 Dosierung nur bei Hg-Einträgen 2 kontinuierliche Dosierung S. 10 Nebenprodukte ** Jahr Schlacke1) Schrott Salzsäure Gips Mg Mg Mg Mg 2018 67.973 10.354 2.981 615 2019 62.180 9.768 2.578 853 2020 68.751 9.813 2.810 693 ** ausgelieferte Jahresmengen 1) seit 09/2019: inkl. Asphaltgranulat S. 15 Restabfälle ** Jahr Flug- Kalzium- Reinigungs- staub chloridsalze rückstände Mg (fest) Mg Mg 2018 9.131 320 288 2019 8.843 606 383 2020 8.638 528 370 ** ausgelieferte Jahresmengen
Umweltaspekte Linie 1 und Linie 2 Unsere Umweltleistung auf einen Blick Nachfolgend werden die Kernindikatoren gemäß EMAS III für die Verbrennungslinien 1 und 2 genannt. Energieeffizienz 2018 2019 2020 Dampfproduktion (MWh/MgMüll) 2,10 2,17 2,15 Dampfeigenbedarf* (MWh/MgMüll) 0,41 0,44 0,40 Primärenergieeinsatz (Heizöl) (MWh/MgMüll) 0,02 0,02 0,04 Stromverbrauch (MWh/MgMüll) 0,09 0,09 0,09 Anteil erneuerbaren Energien (%) 100,00 100,00 100,00 am bezogenen Strom * inkl. Eigenstromerzeugung Materialeffizienz Ammoniakwasser (kg/MgMüll) 3,5 3,6 3,4 Herdofenkoks (kg/MgMüll) 0,9 1,0 0,9 34 Branntkalk (kg/MgMüll) 1,1 1,4 1,1 Wasser Gesamtwasserbedarf (m3/MgMüll und Altholz) 0,27 0,10 0,12 Dieser Indikator wird für alle drei Verbrennungslinien gemeinsam betrachtet. Nebenprodukt / Abfall Schlacke (kg/MgMüll) 195,7 183,5 203,8 Flugstaub (kg/MgMüll) 26,3 26,1 25,6 Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (bebaut) (m2/MgMüll und Altholz) 0,12 0,13 0,13 naturnahe Fläche (am Standort) (m2/Mg Müll und Altholz) - 0,03 0,03 versiegelte Fläche (m2/MgMüll und Altholz) - - 0,07 Dieser Indikator wird für alle drei Verbrennungslinien gemeinsam betrachtet. Emissionen Emissionen an CO2* (Mg) 313.514 314.252 307.908 (kg/MgMüll) 903 927 913 Emissionen an SO2 (kg/MgMüll) 0,025 0,035 0,030 Emissionen an NOx (kg/MgMüll) 0,400 0,401 0,436 Emissionen an Staub (kg/MgMüll) 0,004 0,003 0,003 * Davon sind ca. 50% klimaneutral - bezogen auf Müll. Die Berechnung erfolgte unter Anwendung der entsprechenden Emissionsfaktoren, siehe https://wiki.prtr.bund.de/wiki/Emissionsfaktoren. Weitere als Treibhausgase bezeichnete Stoffe wie CH4, N2O, Hydroflourkarbonat, Perfluorkarbonat und SF6 sind nicht relevant.
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