Visionary Leaders Podcast Transkript, 23. August 2021 - Accenture

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Visionary Leaders
Podcast Transkript, 23. August 2021
Zusammenfassung Stichworte
#tomorrowtoday, digital, divers, nachhaltig, Führungskräfte, Geschäftsmodell,
Unternehmensstrategie, Neugründung, Autoindustrie, Corporate Start-up, smart,
IAA, Urban Companion, Connectivity, Direktvertriebsmodell, Customer Journey

Sprecher
Johannes Trenka, Dirk Adelmann, Björn Schick

Johannes Trenka                                       man unsere Lebensläufe nebeneinan-
Herzlich willkommen zum #tomorrow-                    der legt, dann bekommt man einen
today, dem Accenture Strategy Podcast                 ganz guten Eindruck, wie die Firma in
rund um die Themen Digitalisierung,                   Summe aufgestellt ist, nämlich sehr
Nachhaltigkeit und Diversität. Mein Name              divers. Ich persönlich bin jetzt seit 2002
ist Johannes Trenka, ich bin Partner und              in der Automobilbranche unterwegs,
Geschäftsführer in der Auto Practice hier             immer überwiegend im Vertrieb, Marke-
im deutschsprachigen Raum, und ich                    ting, Aftersales-Umfeld.
freue mich ganz besonders, heute unsere
beiden Gäste begrüßen zu dürfen. Das                  Johannes Trenka
sind zum einen der Dirk Adelmann, CEO                 Super, vielen Dank. Björn?
smart Europa und zum anderen der Björn
Schick, Director Customer Experience und              Björn Schick
Teil des Boards von smart Europa. Lieber              Hallo lieber Johannes, danke, dass auch
Dirk, lieber Björn, schön, dass ihr da seid,          ich hier sein darf. Dirk hat das wunder-
noch mal herzlichen Dank für eure Zeit, wir           bar eingeleitet. Diverser kann es nicht
freuen uns wahnsinnig auf den Austausch               sein, unterschiedlicher kann es nicht
und eure Perspektive rund um die Zukunft              sein. Für mich ist es das erste Mal,
der Autoindustrie, und deshalb würde ich              corporate-ähnlich fest angestellt zu
mich freuen, wenn ihr euch unseren Zu-                sein. Meine letzten zwanzig-plus Jahre
schauern einmal vorstellen könntet.                   in meinem Arbeitsleben und auch das
                                                      Studenten- und Selbstständigen-Leben
Dirk Adelmann                                         davor hat sich hauptsächlich geprägt
Machen wir sehr gerne Johannes, erstmal               durch IT, durch Computer, durch Inter-
danke für die Einladung. Ich denke, wenn              net, durch Technologie. Ganz span-

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nend, ohne dass ich es wollte, kann ich-              AG. Und wir in Europa sind eine 100%
heute sagen, hat mich mein Leben darauf               Tochter dieses Joint Venture Unterneh-
vorbereitet, was heutzutage relevant ist:             mens, das ihren Hauptsitz in Hangzhou
Technologie mit Kommunikation zu ver-                 in China hat.
binden und durch Daten irgendetwas über
unsere Endkunden zu erfahren. Und es                  Johannes Trenka
freut mich wahnsinnig, heute hier zu sein             Kannst du ein bisschen beschreiben, so
in einem Corporate-Start-up, weil da fühle            ein bisschen das Stichwort Diversität im
ich mich wohl.                                        Hinterkopf habend, Zusammenarbeit
                                                      mit China, Cross-Teams, ihr seid in
Johannes Trenka                                       Europa, habt da eine eigene GmbH, in
Corporate-Start-up, das finde ich ist ein             China gibt es auch eine eigene Entität,
spannendes Wort. Dirk, vielleicht das als             ein bisschen uns dazu aus dem Alltag
Stichwort nehmend, kannst du ein kleines              berichten, wie das aussieht?
bisschen etwas zu eurer wahrscheinlich
mehr Corporate-Vergangenheit als smart                Dirk Adelmann
sagen und wie sich das jetzt in dem Re-               Wir lernen unglaublich viel aktuell, muss
launch mehr in ein Start-up, jedenfalls für           ich sagen. Und es ist geprägt von einem
den Moment, entwickelt hat, dass man so               gegenseitigen Respekt und Vertrauen,
ein bisschen ein Gefühl dafür hat, woher              den habe ich bisher so noch nicht er-
kommt ihr und wohin geht die Reise.                   lebt. Wir sind extrem happy, dass wir
                                                      von den Kollegen in China eben nicht
Dirk Adelmann                                         nur die Plattform und die Technik be-
Smart wurde 94 gegründet als Koopera-                 kommen, sondern das komplette Engi-
tion zwischen Swatch und der Mercedes-                neering Paket, die Produktion, da ist so
Benz, also smart-Mercedes, Swatch-Mer-                viel vorhanden, was uns ganz andere
cedes-Art, daher smart. Wir wurden dann               Türen öffnet hier mit smart auch in
2006 komplett integriert in die Daimler AG            Europa. Logischerweise von der Merce-
beziehungsweise in die Mercedes-Benz                  des-Benz-Seite kommt eine ganze Ecke
- Pkw-Teil der Daimler AG - und sind seit             Struktur, kommt ein voll ausgebautes
2018 auch mit rein elektrischen Fahrzeu-              Service-Aftersales-Netz dazu, das wir
gen unterwegs und haben Anfang letzten                selbstverständlich weiter nutzen wer-
Jahres auf komplett Elektro umgestellt,               den, kommt wahnsinnig viel Vertriebs-
muss man auch wissen, wir waren die                   Know-how speziell für Europa dazu und
erste Marke, die wirklich konsequent den              kommen auch ein paar Leute dazu für
Verbrenner verabschiedet hat und auf rein             smart Europe.
Elektro umgestellt hat. Wahrscheinlich mal
wieder ein Stück weit der Zeit voraus. Jetzt          Johannes Trenka
kommt es uns sehr zugute. Wir haben uns               Kannst du beschreiben, wenn du sagst,
in 2019 neu aufgestellt, was die Eigen-               ihr seid jetzt ein EV-Start-up im weites-
tümerstruktur angeht. Wir reden nun von               ten [Sinne], wie ihr euch positioniert im
einem 50:50 Joint Venture zwischen der                Wettbewerbsumfeld und was die Kern-
Geely Holding und der Mercedes-Benz                   pfeiler eurer USP sind?

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Dirk Adelmann                                         die der Kunde kennt. 100% integriert.
Das war eine sehr, sehr lange und ausführ-            Das ist in a nutshell, wie wir uns smart in
liche Diskussion am Anfang der Joint-Ven-             der Zukunft vorstellen.
ture-Gründung, wie man sich vorstellen
kann. Wir kommen mit Produkten, der                   Johannes Trenka
Erste ist in der Presse ja bereits lanciert,          Also für mich ist smart auch, wenn ich
ist ein B-Segment SUV, relativ groß für               so sagen darf, ein Teil von den Iconic
die Marke smart. Das heißt, wir haben uns             Brands, also sehr bekannt, und viele
natürlich Gedanken gemacht, wie können                haben eine Vorstellung dazu und Asso-
wir anknüpfen an die Markenwerte. Ist                 ziationen damit. Ich glaube, es ist auch
uns aus meiner Sicht sehr gut gelungen,               unstrittig, dass Tesla als ein Iconic Brand
sowohl vom Design, als auch vom klassi-               gilt, lange Jahre zu Unrecht belächelt
schen smart USP, außen relativ kompakt,               von den großen Herstellern, jetzt dann
aber innen sehr, sehr, sehr groß. Also das            sehr ernst genommen. Für euch ein
ist definitiv etwas, was wir in die smart-            Vorbild?
Neuwelt nenne ich es jetzt mal hinüberge-
rettet haben, beziehungsweise was auch                Dirk Adelmann
markenprägend sein wird in der Zukunft.               Tesla würde ich nicht unbedingt als Vor-
Das Thema vollelektrisch selbstverständ-              bild bezeichnen, sondern eher als Weg-
lich und das Thema digital und das Thema              bereiter. Also die waren mit die ersten,
Zweistufigkeit im Vertrieb waren auch                 die das Thema Direktvertrieb vernünftig
schon immer smart-Eigenschaften, die                  umgesetzt haben und auch das Thema
wir logischerweise jetzt mit dem neuen                Online-Sales sehr weit getrieben haben.
Partner noch mal eine Ebene höher heben               Also in der Automobilindustrie würde
werden. Und das ganze Thema Connec-                   ich sagen, Dosenöffner, Wegbereiter, ja.
tivity, jeder der smart schon mal mit den
Ready-to-Services erlebt hat, das war ja              Björn Schick
auch zwei, drei Jahre bevor die Industrie             Ich glaube, man muss Tesla auf dem
auf den Connectivity-Zug aufgesprungen                Schirm haben, die haben sehr viel
ist, hatten wir bei smart schon zwei, drei            richtig gemacht. Wir im CX-Bereich
richtig interessante Services. Das bauen              orientieren uns aber definitiv auch in
wir jetzt logischerweise auch aus. Also               anderen Gefilden. Zum Beispiel gibt es
auch hier ist einiges von uns zu erwarten,            Patagonia, die eine wahnsinnig gute
was sehr gut zu smart passt, aber auch                Storytelling/ einen wahnsinnig tollen
ein Stück weit, noch mal eine andere, eine            Storytelling-Approach haben. Wir den-
neue Geschichte erzählt, mehr Richtung                ken über shoppable Storytelling, Edi-
Hightech, mehr Richtung klassischer, wir              torial Shopping, wir wollen Ideen in die
nennen es Urban Companion. Also wir                   Köpfe der Kunden bringen, was man mit
wollen letztendlich für den Kunden, für               unseren Fahrzeugen und unseren Ser-
unsere Fans der perfekte Begleiter in der             vices machen kann, weggehend vom
Stadt sein. Also 100% connected mit dem               klassischen „wir haben ein Produkt und
Ecosystem oder Ökosystem der Kunden,                  jetzt fahr es“, sondern wir wollen Fanta-
mit dem Smartphone, mit quasi der Welt,               sien aufmachen. Wir sehen es im klas-

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sischen Start-up-Umfeld, unu mit den                  eingekauft, wir gestalten es neu. Wir ha-
E-Scootern oder Cowboy mit den sehr,                  ben Visionen und die Visionen sind sehr,
sehr eleganten stylishen Fahrrädern.                  sehr zukunftsorientiert, das heißt, unser
Welche Services bieten diese den Endkun-              Northstar ist da, die Basis an innovati-
den? Testdrive, Homedoor, (.) wahnsinnig              ven Gedanken und Kreativität ist gege-
toll. Es gibt aber auch alternative Ansätze,          ben, und das macht bei uns Innovation
wie zum Beispiel Fleetpool, welche in eine            letztendlich aus.
ganz andere Richtung gehen, in ein an-
deres Besitzmodell, wir haben die Augen               Johannes Trenka
und Ohren offen, weil wir denken, dass da             In deinem Titel steckt ja auch so ein
weit, weit mehr drin ist, wie der reine Fahr-         bisschen alles rund um das Thema
zeugerkauf.                                           Customer Experience. Kannst du das
                                                      ein bisschen beschreiben, was da die
Johannes Trenka                                       Elemente sind und was der Endkunde
Björn, kannst du ein bisschen was sagen,              erwarten darf, sozusagen?
was für euch die Kernelemente eurer Inno-
vationsstrategie sind?                                Björn Schick
                                                      Wie du es gerade gesagt hast, in mei-
Björn Schick                                          nem Titel steckt das drin, es ist ja nicht
Wir sind gegründet als Greenfield-Unter-              nur der Titel, es ist eine Organisations-
nehmen ohne irgendwelche Legacies. Wir                form. Das war auch ein sehr innovativer
haben ein innovatives Businessmodel, auf              Gedanke von den Gründern - mitunter
welchem wir aufbauen. Das heißt, wir trei-            links neben mir - Teams zu verbinden,
ben nicht Innovation, sondern wir haben               die früher Silos waren. Das heißt, eine IT
Innovation. Jeglicher Prozess wird hinter-            mit Marketing zu verbinden, mit
fragt, ohne den Druck Disruption herzu-               E-Commerce zu bereichern, das Busi-
stellen oder disruptiv auf dem Markt auf-             ness Development draus zu entwickeln,
zutreten, sondern mit einer Freiheit, Dinge           die Data Insights in diesem Team zu
zu gestalten. Wir haben eine Kultur, die              haben, Dinge, die eigentlich nicht zu-
das Kollektiv fördert, die Meinung vieler             sammenpassen, zusammenzufügen,
aus unterschiedlichen Bereichen zusam-                weil genau diese Bereiche den nächs-
menbringt und dadurch neue Gedanken,                  ten Schritt ausmachen. Und es ist hin
kreative Räume schafft, um genau diese                und wieder spooky, wenn wir in so
Innovation als Überbegriff an der Basis               einem heterogenen und diversen Team
schon wie Samen wachsen zu lassen, und                dann unsere Teammeetings haben,
ich glaube, das ist genau unser Erfolgs-              wenn Techniker mit extrovertierten
geheimnis oder ein Part dessen, wie wir               Marketeers sprechen, aber genau diese
Innovation für uns sehen. Auf der anderen             Mischung macht es aus. Und das ist
Seite ist es natürlich so, wir haben Tech-            dann auch unsere kulturelle Basis, wie
nologie. Die Technologie gibt uns auch                wir es ernst meinen, organisatorisch kei-
die Möglichkeiten, sehr, sehr innovativ auf           ne Silos zu bauen und im Großen und
dem Markt zu agieren. Wir haben alles                 Ganzen zu denken. Wir alle sehen uns
from scratch neu und state-of-the-art                 als Verkäufer, als Sales-Menschen, als

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Sales-Verantwortliche, als Marketeers, als            machen, eine Kultur aufzubauen, die
Geschichtenerzähler, als Vertreter der                sehr positiv KPI-gesteuert ist. Das heißt,
Marke. Und genau das gegenüber dem                    in positiven Absichten, in Zielen zu agie-
Endkunden zu vertreten, ist dann tatsäch-             ren und diese auch tatsächlich in ihrer
lich der Erfolg. Aber jetzt mal um tiefer zu          Effizienz und in ihrer Wirkung auch zu
gehen, was du gefragt hast mit Customer               messen. Das bedeutet, angefangen na-
Experience, wir bauen hier eine große                 türlich im Sales, erreiche ich meine Sa-
Infrastruktur auf, um vor allem die Journey           les-Ziele, aber viel, viel mehr noch, in so
end-to-end tatsächlich bedienen zu kön-               klassischen Themen wie Marketing, wo
nen, kontinuierlich zu optimieren. Und wir            Investitionen getätigt werden, wo oft-
sind sicherlich einer der noch einzigen,              mals gar nicht hinterfragt wird, was ist
wenn nicht sogar longterm der einzige                 eigentlich der Impact. Marketing oder
OEM, der tatsächlich die ganze Journey                Display-Placement führt zu Traffic. Das
end-to-end für sich behaupten kann. Das               ist für uns zu wenig. Das ist die alte Welt,
heißt, wir sind vom ersten digitalen Touch-           dafür stehen wir morgens nicht auf,
point bis oder über den Stationary Sales,             wir wollen wissen, was für unser Invest
bis hin zum Aftersales mit dem Kunden                 kriegen wir denn tatsächlich als Conver-
verbunden, auf seinen Touren im Auto mit              sion. Wie können wir partizipieren am
dem connecten mit seinen Freunden, wir                Gesamterfolg der Unternehmung, und
dürfen ihn begleiten und tun das auch mit             jeder einzelne bringt da auch ein Stück
der Verantwortung, eine hohe Experience               weit das unternehmerische Denken mit,
anbieten zu können, welche ihn an uns                 um den Einsatz von Geld, von Mitteln,
bindet. Und das ist unsere Prämisse. Wir              in einen Return wieder zu konvertieren.
wollen nicht aufdringlich sein, wir wollen            Wir sind alle in dem Bewusstsein unter-
in einer Attitude unterwegs sein, wie smart           wegs, du kannst das ausgeben, was
gekannt ist und wie der Endkunde sich                 du auch verdienst. Und deshalb haben
auch gerne mit uns verbinden möchte.                  wir eine KPI-basierte Plattform, die auf
Und das ist uns ganz wichtig.                         Daten fundiert und diese wird im Prin-
                                                      zip unsere zentrale Einheit sein, um
Johannes Trenka                                       das Unternehmen im wirklich positiven
Ihr wollt Entscheidungen datengetriebe-               Sinne auszusteuern.
ner tun. Kannst du das noch ein bisschen
beschreiben, wie ihr euch da aufstellen               Johannes Trenka
wollt?                                                Das ist total spannend, Dirk vielleicht
                                                      darauf auch noch mal eingehend, du
Björn Schick                                          hast es vorhin gesagt, die Zweistufigkeit
So, wie wir uns gegenüber dem Kunden                  im Vertrieb, das Agentursystem, Direkt-
datenorientiert aufstellen, das heißt, das            vertrieb, es gibt ganz viele Namen dafür,
Tun messen über Responses oder auch                   kann das sicherstellen, dass wir mit den
Insights generieren über das Kundenver-               Daten wirklich arbeiten können? Kannst
halten, so sehen wir auch die Möglichkeit,            du vielleicht zwei, drei Sätze zu diesem
mit einer zentralisierten Plattform uns als           innovativen Geschäftsmodell, Vertriebs-
Unternehmen ebenfalls transparent zu                  modell, Agentur, etwas sagen und es

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unseren Zuhörern ein bisschen beschrei-               vollen unternehmerischen Verantwor-
ben, was das beinhaltet, was die Vor- und             tung von „ich kaufe ein Auto - ich ver-
Nachteile sind und was ihr euch davon                 kaufe ein Auto - ich habe ein Riesenla-
versprecht?                                           ger vor mir“, das nehmen wir ihnen ab
                                                      komplett. Das heißt, wir werden dann
Dirk Adelmann                                         in die Lage versetzt, sämtliche Schnitt-
Das fängt an beim Produktangebot vor                  stellen vom Kunden bei uns einzusehen
Kunde. Und das heißt, wenn jemand wirk-               und dadurch auch sämtliche Daten aus
lich in einen direkten Vertrieb möchte,               dieser Beziehung verwerten, auswerten
wenn jemand in eine direktere Ansprache               zu können, um die Beziehung besser
der Kunden möchte, muss er sein Ange-                 gestalten zu können. Das ist die Idee
bot auch so ausrichten. Das heißt, wir kön-           hinter dem Direktvertriebsmodell, wenn
nen keine 24 Seiten Options- oder Sonder-             man es so bezeichnen möchte.
ausstattungsliste anbieten, wir werden vor
Kunde ein sehr schlankes, sehr einfaches,             Johannes Trenka
aber gut abgestuftes Angebotsportfolio                Die Autoindustrie hat ja jetzt die letzten
spielen, das online-ready ist, also bereit            fünf, sechs, sieben, acht Jahrzehnte in
für den Onlinevertrieb, für den direkten              einem anderen Vertriebsmodell ge-
Onlinevertrieb von unserer Seite aus.                 arbeitet, dafür gibt es bestimmt auch ei-
Wir werden mehr oder weniger vier, fünf               nen guten Grund. Nun hat sich die Zeit
Klicks bis hin zu einem fertigen Leasing-             verändert, der Kunde wird digitaler und
angebot - wovon wir ausgehen, dass das                Anforderungen verändern sich, was der
der Haupt-Kaufpfad sein wird - realisieren            Kunde möchte. Das ist aber auch nicht
mit unserer E-Commerce-Plattform, die                 seit heute, sondern das geht ja schon
Björn mit seinem Team dann hochzieht.                 ein paar Jahre. Kannst du auch mal die
Wir werden den physischen Vertrieb, also              kritischen Elemente ein bisschen be-
unsere heutigen smart-Händler, entspre-               schreiben, die der Hersteller, so wie ihr
chend einbauen in die Journey, allerdings             einer seid, beachten muss bei der Ein-
ist der Leadkanal so wie wir es nennen, die           führung eines solchen Modells?
Online-Journey. Heißt, wir werden versu-
chen, den Kunden von Awareness bis hin                Dirk Adelmann
zum Wiederverkauf, bis hin Aftersales, die            Also kritische Elemente würde ich - so
komplette Journey online gestalten, online            wie du es auch skizziert hast - vielleicht
bespielen, online moderieren, aber Aus-               beim heutigen Händler anfangen. Das
griffe in den physischen Retail zulassen              wird ein kompletter Mindset-Change
und auch ermuntern. Das heißt, unsere                 sein, den wir aber schon vor circa drei-
dann Agenten, Vermittler sozusagen, in                einhalb Jahren eingeleitet haben. Also
den verschiedenen Ländern haben eine                  das ist nichts, was über Nacht passiert.
ganz neue Rolle, eine ganz andere Funk-               Man muss die Vorteile, aber auch die
tion. Die sind für uns die Visitenkarte vor           Risiken, falls man nicht in diesen Weg
Ort, die Customer-Relationship-Manager,               geht, klar aufzeigen. Da geht es um ex-
die Vertrauensperson nach wie vor für den             terne Faktoren, Aggregatoren, Plattfor-
Endkunden, allerdings nicht mehr in der               men, die sich zwischen den Händler

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und den Endkunden schieben. Da geht es                desgesellschaften, zehn an der Zahl,
um auch Elektromobilität, die die Kontakte            das heißt wir werden Töchter in sämtli-
zum Handel in der Aftersales-Phase auf                chen Hauptmärkten in Europa aufbauen
ein Minimum reduzieren werden in der                  und werden im September auf der IAA
Zukunft. Das heißt, der Kundenkontakt                 unser erstes Showcar zeigen. Nächstes
Händler - Endkunde, der wird definitiv                Jahr ist dann Weltpremiere und im Janu-
abnehmen. Und diese Einsicht hat sich                 ar 2023, wenn alles gut läuft, kommen
zumindest bei unseren Partnern draußen                die ersten Fahrzeuge in Kundenhand.
mittlerweile durchgesetzt. Das heißt, gebe
ich jetzt diese Schnittstelle Dritten oder            Johannes Trenka
gebe ich sie meinem OEM, also meinem                  Bei der Zukunft bleibend, ich weiß, da
Wholesale-Partner. Mittlerweile sind ziem-            werdet ihr ganz nervös, ich stelle die
lich alle Handelsorganisationen so weit,              Frage trotzdem! Könnt ihr uns ein biss-
dass sie sagen, nein, das muss zum                    chen was verraten zum Produkt, was
Wholesale wandern, die Kundenschnitt-                 auch immer möglich ist, ohne dass es
stelle, die Kundendatenhaltung, Kunden-               später Schwierigkeiten gibt, dass ich
datenmanagement muss zum Wholesale                    noch mal zu euch nach Esslingen darf.
wandern. Wenn es dorthin wandert,                     Welche Attribute wird es haben, welche
macht es auch nur Sinn, dass man in ein               Features wird es haben? Alles das, was
Direktvertriebsmodell umswitcht. Was für              ihr teilen könnt, würden wir uns sehr
uns eine besondere Herausforderung ist                freuen. Vielleicht an euch beide gestellt
als Hersteller oder Vertriebsstufe Wholesa-           die Frage, Björn und Dirk.
le, wir müssen auf einmal Retail machen.
Wir sind voll verantwortlich für den Absatz,          Dirk Adelmann
wir sind voll verantwortlich für sämtliche            Also ich würde mal mit dem Blech an-
Discount-Instrumente, Kampagnensteue-                 fangen, sozusagen und dann an Björn
rung, Marketing sowieso, bis runter zum               übergeben für die digitalen Services.
Retail, Dealer-Marketing. Also das ist schon          Wir werden einen B-Segment-SUV
auch eine Umstellung auf der Wholesale-               bringen, der vom Design her an smart
Stufe und bedingt anderen Profile, andere             erinnert, aber noch mal eine ganz an-
Persönlichkeiten. So wie es Björn vorhin              dere Liga spielen wird. Den hat Gordon
gesagt hat, ein internationaleres Team,               Wagener aus der smart/ aus der Merce-
das teilweise eben nicht aus der Automo-              des-Benz Design Ecke natürlich für uns
bilindustrie kommt, sondern von auswärts              entworfen und sein Team auch mitge-
noch mal frische Ideen reinbringt.                    staltet. Da kann man sich drauf freuen.
                                                      Also es ist wirklich vom Design her
Johannes Trenka                                       einzigartig wunderschön. Wir werden
Ihr habt euch ja neu gegründet und be-                eine Reichweite anbieten, die in dem
reitet gerade die Markteinführung in ver-             Segment, wir reden über das B-Seg-
schiedenen europäischen Märkten vor.                  ment, definitiv Benchmark sein wird. Wir
                                                      bauen auf eine Plattform auf, die eine
Dirk Adelmann                                         sogenannte Open-Source-Plattform von
Wir sind aktuell in Gründung unserer Lan-             unserer Mutter in China, von Geely, sein

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wird. Diese sogenannte SEA-Plattform                  auf seiner Urban Journey, gibt es hier
ist nicht nur uns vorbehalten, sondern                Teams von Datenspezialisten und auch
vielen, vielen anderen Herstellern auch,              von Business-Developern, die genau in
dadurch hat man entsprechende Ska-                    die Richtung gehen.
leneffekte und einen ganz anderen Kos-
tenpunkt für den Einstieg in die Fahrzeug-            Dirk Adelmann
vermarktung. Das Fahrzeug wird deutlich               Vielleicht noch einen Teaser für die IAA,
mehr können, als nur geradeaus fahren,                wir werden einen sogenannten Digital
lenken, fahrdynamisch entsprechend                    Twin einführen für das Fahrzeug selbst.
agieren, gute Reichweite bieten. Der Kern             Und das gibt uns ungeahnte Möglich-
und der USP bei smart, wie vorhin schon               keiten, die wir bisher so noch nicht
erwähnt, wird das Thema Connectivity                  hatten. Aber mehr demnächst.
sein. Und da würde ich jetzt an Björn kurz
übergeben, vielleicht ein paar Details raus-          Johannes Trenka
zulassen, was wir vor der IAA schon sagen             Lieber Björn, lieber Dirk, herzlichen Dank
können.                                               für dieses tolle Gespräch und für eure
                                                      Einsichten, die ihr uns hier gewährt
Björn Schick                                          habt, wir drücken euch von Herzen die
Herzlichen Dank Dirk, die Challenge ist               Daumen, dass sich eure Bemühungen,
jetzt bei mir rauszufiltern, was man sagen            das Team weiter wachsen zu lassen,
darf und was man nicht sagen darf. Also               ergeben und natürlich noch fast ein
im Prinzip, ich freue mich auf die Zukunft,           bisschen wichtiger 2023 der Marktein-
weil du gesagt hast, wir werden kribbelig,            tritt, den ihr euch verdient habt mit der
wenn wir über die Future sprechen, und                vielen Arbeit. Alles Gute und auf bald!
was kann das Car. Wir werden connected
sein, wie Dirk es sagt. Wir bauen gerade              Dirk Adelmann
aktuell eine große Connectivity-Land-                 Danke Johannes, bis zur IAA.
scape neben dem physischen Auto auf,
um Connected Services anzubieten. Wir                 Björn Schick
denken in verschiedene Richtungen. Sei                Danke dir!
es jetzt Partnerschaften mit Kooperations-
partnern für Micro-Insurance-Services,
für Hyper-Convenience, ohne jetzt zu tief
ins Detail zu gehen. Das sind Themen,
die in Zukunft kommen werden über eine
Schnittstelle. Wir sprechen von einem
Auto, was in Zukunft mehr und mehr den
Charakter hat eines Smartphones, es geht
nicht mehr nur um das Device, sondern
es geht um die Möglichkeiten, die ich mit
dem Device habe. Und um da genau für
den Benutzer den entsprechenden Mehr-
wert zu bieten, um ein Companion zu sein,

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