VO Finanzrecht - Einkommensteuer - Einheit - Univ. Prof. Dr. Sabine Kirchmayr - Schliesselberger
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VO Finanzrecht - Einkommensteuer Univ. Prof. Dr. Sabine Kirchmayr y - Schliesselberger g WS 2011/12 1. Einheit VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 2
Literatur • Doralt, Steuerrecht 2011/12, Manz 2012 (Pflichtlektüre) • Doralt/Ruppe, Steuerrecht, Band I9, Manz 2007 • Doralt/Ruppe, Steuerrecht, Band II5, Manz 2006 • Heinrich/Ehrke, Basiswissen Steuerrecht 2010/20115, g Österreich 2010 Verlag , Casebook Steuerrecht4, WUV facultas 2010 • Unger/Vock, g • Wichtig: g Aktueller (unkommentierter) ( ) Gesetzestext! VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 3 Allgemeines zum Steuerrecht VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 4
Grundsätzliches • Steuerrecht = Teil des Finanzrechts • Steuern, Gebühren und Beiträge • Aufbau des Finanzrechts: – Besonderes Steuerrecht – Allgemeines Steuerrecht • Allgemeine Vorschriften • Verfahrensrecht • Vollstreckungsrecht • Finanzstrafrecht • Funktionen von Steuern: – Finanzierungsfunktion – Umverteilungsfunktion – Lenkungsfunktion VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 5 Einteilung der Steuern Nach verschiedenen Kriterien: • Finanzverfassung – Bundes Bundes-, Landes Landes- und Gemeindesteuern • Erhebungsform – Veranlagungssteuern, Veranlagungssteuern Selbstbemessungsabgaben Selbstbemessungsabgaben, Abzugssteuern • Anknüpfung – Personensteuern, Personensteuern Objektsteuern, Objektsteuern Verkehrsteuern • Steuerträger – Direkte und indirekte Steuern VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 6
Einkommensteuer VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 7 Allgemeines zur ESt • EStG 1988 1988, vielfach novelliert • EStR 2000, vielfach ergänzt und abgeändert • Personensteuer • Direkte Steuer • Gemeinschaftliche Bundesabgabe • Ertragsteuer VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 8
Prinzipien der ESt • Leistungsfähigkeitsprinzip (Progression) • Individualbesteuerung • Periodenprinzip (Abschnittsbesteuerung) • Objektives Nettoprinzip • Subjektives Nettoprinzip VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 9 Erhebungsformen • Veranlagungsteuer (§ 39 EStG) – Bescheid • Abzugssteuer - Einbehaltung und Abführung durch die auszahlende Stelle - Lohnsteuer (§ 47 EStG) - Kapitalertragsteuerabzug (§ 93 EStG) - Besonderer Steuerabzug für beschränkt Steuerpflichtige (§ 99 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 10
Persönliche Steuerpflicht (§ 1 EStG) • Einkommensteuerpflichtig sind natürliche Personen • Unbeschränkte Steuerpflicht – Wohnsitz – Gewöhnlicher Aufenthalt – Zweitwohnsitz-VO (BGBl II 2003/528) Universalitätsprinzip p p • Beschränkte Steuerpflicht – Kein Wohnsitz – Kein g gewöhnlicher Aufenthalt Territorialitätsprinzip VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 11 Exkurs: Zweitwohnsitz-VO • Trotz „Innehabung einer Wohnung“ im Inland besteht p , wenn keine unbeschränkte Steuerpflicht, – die Wohnung g im Inland max 70 Tage g im Jahr g genutzt wird – der Mittelpunkt der Lebensinteressen länger als 5 Jahre im Ausland liegt und – ein Verzeichnis darüber geführt wird. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 12
Wohnsitz / gewöhnlicher Aufenthalt • Wohnsitz W h it (§ 26 Abs Ab 1 BAO) – … dort, wo jemand „eine Wohnung innehat unter Umständen, die darauf schließen lassen, lassen dass er die Wohnung beibehalten und benutzen wird“. – Wohnung steht jederzeit zur Verfügung – zB auch durch Ferienwohnung, Untermietzimmer • Gewöhnlicher Aufenthalt (§ 26 Abs 2 BAO) – … dort, dort wo sich jemand „unter unter Umständen aufhält, aufhält die erkennen lassen, dass er an diesem Ort oder in diesem Land nicht nur vorübergehend verweilt“. – Jedenfalls bei einem Aufenthalt von mehr als 6 Monaten. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 13 „Doppelwohnsitz“ - Doppelbesteuerung • Kann vorliegen bei – Wohnsitz in zwei Staaten – Wohnsitz W h it und d gewöhnlicher öh li h Aufenthalt A f th lt in i zweii Staaten St t – Unbeschränkte und beschränkte Steuerpflicht in zwei Staaten Problem der Doppelbesteuerung • Abhilfe durch – Doppelbesteuerungsabkommen pp g • völkerrechtliche Verträge zwischen zwei Staaten • Beseitigen/Einschränken von Besteuerungsrechten, begründen keine Besteuerungsrechte • Anrechnungsmethode A h h d • Befreiungsmethode mit Progressionsvorbehalt – § 48 BAO • Gegenseitigkeit G iti k it • kein Rechtsanspruch, liegt im Ermessen des BMF VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 14
Sachliche Steuerpflicht (§ 2 EStG) • Der Einkommensteuer ist das Einkommen zugrunde zu g , das der Steuerpflichtige legen, p g innerhalb eines Kalenderjahres bezogen hat. • Einkommen ist – der Gesamtbetrag der Einkünfte (7 Einkunftsarten) – nach Ausgleich mit Verlusten aus den Einkunftsarten – nach Abzug der Sonderausgaben (§ 18 EStG) und – nach Abzug der außergewöhnlichen Belastungen (§ 34 und 35 EStG). VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 15 Einkünfte • Steuerbar – 7 Einkunftsarten – steuerpflichtig (keine Steuerbefreiung) – steuerfrei (§ 3 EStG) • Nicht steuerbar – außerhalb der 7 Einkunftsarten, zB: • Lotteriegewinne • Vermögensvermehrungen durch (private) Erbschaften und Schenkungen • Finderlohn • (Einmalige) Schadenersatzzahlungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 16
Die sieben Einkunftsarten 1. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (§ 21 EStG) 2. Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 22 EStG) 3 Einkünfte 3. Ei kü ft aus Gewerbetrieb G b t i b (§ 23 EStG) 4. Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 25, 25 26 EStG) 5. Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 27 EStG) 6. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (§ 28 EStG) 7. Sonstige Einkünfte (§ 29 – 31 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 17 Einteilung der 7 Einkunftsarten • Nach 2 Gesichtspunkten – Art der Einkünfteermittlung (vgl § 2 Abs 4 EStG) • Betriebliche Einkunftsarten: „Gewinneinkünfte Gewinneinkünfte“ • Außerbetriebliche Einkunftsarten: „Überschusseinkünfte“ – Subsidiarität • Haupteinkunftsarten • Nebeneinkunftsarten – sind auch untereinander subsidiär VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 18
Einteilung der 7 Einkunftsarten nkunftsarrten 1. Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft he Betrieblich (§ 21 EStG) kunfttsarten uptein- 2. Einkünfte aus selbständiger Arbeit (§ 22 EStG) Ein Hau B 3. Einkünfte aus Gewerbetrieb (§ 23 EStG) 4 Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit 4. (§ 25, 26 EStG) bliche nkunftsarrten p g 5. Einkünfte aus Kapitalvermögen ßerbetrieb (§ 27 EStG) kunftsarten enein- 6. Einkünfte aus Vermietung und Ein Nebe Verpacht ng Verpachtung Auß (§ 28 EStG) 7 Sonstige Einkünfte (§ 29 – 31 EStG) 7. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 19 Betriebliche vs außerbetriebliche Ei kü ft Einkünfte Betriebliche Außerbetriebliche Einkunftsarten Ei k f Ei k f Einkunftsarten Gewinnermittlung Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten g Betriebsvermögen Privatvermögen Wertveränderungen und Gewinne Wertveränderungen g und aus der d VVeräußerung ä ß d der Gewinne aus der Veräußerung Wirtschaftsgüter und der der Wirtschaftsgüter unterliegen Steuerquelle (dem Betrieb) gs nicht der ESt unterliegen der ESt VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 20
Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft Gemäß § 21 EStG sind dies ua: • Urproduktion (zB Land- und Forstwirtschaft, Weinbau) Tierzucht und Tierhaltung, Fischerei, Jagd • Nebenbetriebe, die dem Hauptbetrieb dienen (zB Verarbeitung eigener Produkte) • Gewinnanteile aus Mitunternehmerschaften • Veräußerungsgewinne iSd § 24 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 21 Einkünfte aus selbständiger Arbeit Gemäß § 22 EStG sind dies ua: • Freiberufliche Tätigkeiten zB Künstler, Steuerberater, Rechtsanwälte • Vermögensverwaltende Tätigkeiten (Verwaltung von fremden Vermögen) • Gesellschafter-Geschäftsführer einer Kapitalgesellschaft (Beteiligung über 25 %) • Gewinnanteile aus Mitunternehmerschaften • Veräußerungsgewinne iSd § 24 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 22
Einkünfte aus Gewerbebetrieb Gemäß § 23 EStG sind dies: • Einkünfte aus einer selbständigen, nachhaltigen Betätigung mit Gewinnabsicht, die sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt • wenn diese nicht unter § 21 und § 22 EStG fallen. • Gewinnanteile an Mitunternehmerschaften (Durchgriffsprinzip) • Veräußerungsgewinne iSd § 24 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 23 Einkünfte aus Gewerbebetrieb • Merkmale eines Gewerbetriebes: – Selbständigkeit • Gegensatz G t zur nichtselbständigen i ht lb tä di Täti Tätigkeit k it – Nachhaltigkeit • Wiederholungsabsicht, objektive Umstände – Gewinnabsicht G i b i ht • im Unterschied zur Einnahmenabsicht – Beteiligung am wirtschaftlichen Verkehr • an eine unbestimmte Anzahl von Personen gerichtet • Gilt grundsätzlich auch für die anderen betrieblichen Einkünfte deshalb EK aus Gewerbebetrieb nur dann, wenn nicht EK aus LuF oder EK aus selbständiger Tätigkeit vorliegen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 24
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit Gemäß § 25 EStG sind dies ua: • Bezüge und sonstige Vorteile aus einem bestehenden oder früheren Dienstverhältnis • Einkünfte aus Pensionen • Einkünfte eines Gesellschafter-Geschäftsführers einer K it l Kapitalgesellschaft ll h ft bbeii einer i B Beteiligung t ili bi bis zu 25 % • Einkünfte von politischen Funktionären • Einkünfte Ei kü ft von Lehrbeauftragten L hb ft t • § 26 EStG: EStG Ei Einkünfte, kü ft didie nicht i ht unter t § 25 EStG ffallen ll VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 25 Exkurs: Geschäftsführer • Fremdgeschäftsführer: – Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit bei Weisungsgebundenheit – Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit Tätigkeit, wenn freier Dienstnehmer oder im Werkvertrag tätig • Gesellschafter-Geschäftsführer: Gesellschafter Geschäftsführer: – Wenn bis zu 25 % beteiligt UND in einem Dienstvertrag tätig Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 25 Abs 1 Z 1 lit b EStG) – Wenn zu mehr als 25 % beteiligt und sonst alle Merkmale eines Dienstverhältnisses Einkünfte selbständiger Arbeit (§ 22 Z 2 zweiter Teilstrich EStG) – Als freier Dienstnehmer oder im Werkvertrag: unabhängig vom Beteiligungsausmaß Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit (§ 22 Z 2 erster Teilstrich EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 26
Einkünfte aus Kapitalvermögen Gemäß § 27 EStG • Einkünfte aus der Überlassung von Kapital (insb Dividenden und Zinsen) (§ 27 Abs 2 und 5 EStG) • Einkünfte aus der Veräußerung von Kapitalvermögen (realisierte Wertsteigerungen) (§ 27 Abs 3 und 6 EStG) • Einkünfte aus Derivaten (§ 27 Abs 4 EStG) • Zu beachten: KESt siehe dazu später VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 2 Einheit 2. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 28
Einkünfte aus Kapitalvermögen Einkünfte aus der Überlassung Ü von Kapital gemäß § 27 Abs 2 und 5 EStG sind dies ua: • Gewinnanteile (Dividenden, Zinsen etc.) an Kapitalgesellschaften • Zinsen aus Bankeinlagen • Zinsen aus privaten Darlehen • Gewinnanteile eines echten stillen Gesellschafters • bestimmte Versicherungsleistungen • Zuwendungen g von Privatstiftungen g • Sonstige Vorteile aus Kapitalvermögen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 29 Einkünfte aus Kapitalvermögen • Einkünfte aus der Veräußerung von Kapitalvermögen ( § 27 Abs 3 und 6) – Sind die laufenden Erträgnisse aus einer Kapitalveranlagung steuerpflichtig, dann ist auch der Gewinn im Fall einer Veräußerung steuerpflichtig • Einkünfte aus Derivaten ( § 27 Abs 4) – Zu den Einkünften aus Derivaten gehören die Einkünfte aus verschiedenen Termingeschäften Termingeschäften, zB Optionen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12
Verluste aus der Veräußerung von Kapitalvermögen und Derivaten • Verluste aus der Veräußerung von Kapitalvermögen und aus Derivaten sind nur mit Überschüssen aus Kapitalvermögen ausgleichsfähig und auch insoweit nur eingeschränkt ( § 27 Abs 8): – Verluste aus der Veräußerung von Kapitalvermögen sind nur mit Überschüssen aus gleichartig besteuerten Kapitalvermögen ausgleichsfähig und nur im selben Jahr. Eine Verrechnung der Verluste mit Zinserträgen aus Bankeinlagen ist ausgeschlossen. – Verlustanteile eines stillen Gesellschafters können nur mit späteren Gewinnen aus der stillen Gesellschaft verrechnet werden. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung Gemäß § 28 EStG sind dies: • Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermögen • Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen (zB Unternehmen) • Einkünfte aus der Überlassung von Rechten • Einkünfte Ei kü ft aus der d V Veräußerung ä ß von Miet- Mi t undd Pachtzinsforderungen • Hinweis: außerbetriebliche (gelegentliche) Vermietung von beweglichem Vermögen § 29 Z 3 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 32
Sonstige Einkünfte Wiederkehrende Bezüge Veräußerungsgeschäfte Einkünfte aus Leistungen Funktionsgebühren Spekulationsgeschäfte Siehe Rentenbesteuerung § 30 EStG Beteiligungsveräußerungen § 31 EStG, geändert ab Oktober 2011 Taxative Aufzählung in § 29 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 33 Spekulationsgeschäfte (§ 30 EStG) • Veräußerung von – Grundstücken, innerhalb von 10 (15) Jahren ab der Anschaffung – anderen d Wi Wirtschaftsgütern t h ft üt (insbesondere (i b d b bewegliche li h Wi Wirtschaftsgüter), t h ft üt ) innerhalb von einem Jahr ab der Anschaffung • Einkünfte Ei kü ft (§ 30 Abs Ab 4 EStG) = Unterschiedsbetrag zwischen Veräußerungserlös und Anschaffungskosten – Verluste sind nur mit anderen Spekulationsgewinnen, nicht jedoch mit anderen Einkünften ü f ausgleichsfähig fä • spekulative p Absicht nicht erforderlich – Hauptwohnsitzbefreiung (§ 30 Abs 2 Z 1 EStG): 2 Jahre – Verminderung des Spekulationsgewinns für unbebauten Grund & Boden g nach 5 Jahren bei Veräußerung VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 34
Beteiligungsveräußerungen (§ 31 EStG) •ALTE Rechtslage: • Veräußerung von Anteilen nur dann steuerpflichtig, wenn der Veräußerer innerhalb der letzten 5 Jahre zu mindestens 1 % an einer Körperschaft beteiligt war • nach dem BBG 2011 unterliegtg die Veräußerungg von Anteilen an Kapitalgesellschaften unabhängig vom Beteiligungsausmaß der ESt (§ 27 Abs 3) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 35 Leistungen (§ 29 Z 3 EStG) • Tun, Dulden und Unterlassen • Kennzeichen: nicht regelmäßig • Insbesondere – gelegentliche Vermittlungen – Vermietung beweglicher Gegenstände VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 36
Funktionsgebühren (§ 29 Z 4 EStG) • Einkünfte aus Tätigkeiten für öffentlich-rechtliche p Körperschaften,, soweit sie nicht zu den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit gehören. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 37 Gemeinsame Vorschriften (§ 32 EStG) • Zu den Einkünften zählen auch: – Entschädigungen als Ersatz für entgangene oder entgehende Einnahmen • Verteilungsmöglichkeit nach § 37 Abs 2 Z 2 EStG – Einkünfte aus ehemaligen Tätigkeiten im Rahmen einer der Einkunftsarten – Rückzahlung aufgrund von Kapitalherabsetzung, die innerhalb von 10 JJahren h nach h einer i steuerfreien t f i K Kapitalerhöhung it l höh aus Gesellschaftsmitteln erfolgt • § 32 Z 3 iVm § 3 Abs 1 Z 29 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 38
Befreiungsmethoden • Befreiung von Einnahmen (§ 3 EStG) • Befreiung von Einkünften – Freibetrag – Freigrenze (Prinzip: „Entweder - Oder“) – betraglich unbegrenzte Befreiung VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 39 Steuerfreie Einkünfte (§ 3 EStG) Ua sind U i dbbefreit: f it • Bestimmte Leistungen aus öffentlicher Hand aus sozialpolitischen Überlegungen – Familienbeihilfe, Wochengeld, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe (unter Progressionsvorbehalt), Progressionsvorbehalt) Karenzurlaubsgeld etc etc. – Sozialleistungen aus Kranken- und Unfallversicherung, ausgenommen g Unfallrente und Krankengeld g ((vgl g § 25 Abs 1 Z 1 lit c EStG) – Ferialpraktikantenbenefizien • Sachleistungen an Arbeitnehmer – Zuwendungen des Arbeitgebers für die Zukunftssicherung seiner Arbeitnehmer, Mitarbeiterbeteiligungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 40
Verluste und Liebhaberei • Einkunftsquellen, die auf Dauer keine Gewinne erwarten lassen,, werden steuerlich nicht anerkannt. • Beispiele: Hobbies, Freizeitbeschäftigungen, private Vermögensvorsorge mit hoher Fremdfinanzierung • Verluste sind nicht abzugsfähig!!! VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 41 Liebhaberei-Verordnung • Liebhabereivermutung („geborene“ Liebhaberei; § 1 Abs 2 LVO) – Tätigkeiten, die in erster Linie der Sport- und Freizeitausübung oder der langfristigen Vermögensanlage dienen • Einkünftevermutung („gekorene“ Liebhaberei; § 1 Abs 1 LVO) – Typische gewerbliche Tätigkeiten – Anlaufverluste in ersten 3 Jahren jedenfalls anerkannt • Unwiderlegbare Einkunftsquelleneigenschaft (§ 1 Abs 3 LVO) – Verluste werden aus Gründen der Gesamtrentabilität in Kauf genommen • Betriebe gewerblicher Art von KöR und gemeinnützige Einrichtungen sind niemals Liebhaberei (§ 5 LVO) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 42
Zeitliche Zuordnung von Einkünften • Abschnittsbesteuerung – Wirtschaftliche Zuordnung bei den betrieblichen Einkünften – Zu- und Abflussprinzip bei den Überschusseinkünften (§ 19 EStG) • Wirtschaftsjahr (§ 2 Abs 5 ff EStG) – grundsätzlich Kalenderjahr – Vom Kalenderjahr abweichendes Wirtschaftsjahr • nur für § 5-Ermittler und buchführende L&F (§ 4/1)) • bei einer Änderung des Bilanzstichtages ist die Zustimmung des FA erforderlich • Rumpfwirtschaftsjahr VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 43 Persönliche Zuordnung von Einkünften • Die Einkünfte aus einer Einkunftsquelle sind demjenigen zuzuordnen,, der die Einkunftsquelle q bewirtschaftet. = idR der Eigentümer – Beachte: Wirtschaftliches Eigentum g • Vermietung oder Verpachtung der Einkunftsquelle – Mieter/Pächter und Vermieter/Verpächter p haben jjeweils eigene g Einkunftsquelle • Spezialfälle – Fruchtgenuss – Verträge zwischen nahen Angehörigen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 44
Wirtschaftliches Eigentum • „Wirtschaftsgüter, über die jemand die Herrschaft gleich einem Eigentümer ausübt, werden diesem zugerechnet“ (§ 24 Abs 1 lit d BAO) • Zivilrechtliches Zi il htli h und d wirtschaftliches i t h ftli h Eigentum Ei t können kö auseinander fallen bei – Sicherungsübereignung – Eigentumsvorbehalt – unentgeltlichem Fruchtgenuss – Treuhandeigentum T h d i t – Finanzierungsleasing • wenn das Wirtschaftsgut nach Ablauf der Mietdauer zu einem wirtschaftlich unbedeutenden Entgelt erworben werden kann VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 45 Ermittlung der Einkünfte • Gewinnermittlung bei den betrieblichen Einkunftsarten (§ 4, 5 EStG) – Land- und Forstwirtschaft – Selbständige Arbeit – Gewerbebetrieb • Überschuss der Einnahmen (§ 15 EStG) über die Werbungskosten (§ 16, 20 EStG) bei den außerbetrieblichen Einkunftsarten – Nichtselbständige Ni ht lb tä di A Arbeit b it – Kapitalvermögen – Vermietungg und Verpachtung p g – Sonstige Einkünfte VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 46
Gewinnermittlungsarten - Übersicht At Arten Betriebsvermögens- Einnahmen/Ausgaben-Rechnung Pauschalierung vergleich § 4 Abs 3 EStG § 17 EStG § 4 Abs 1 EStG § 5 EStG Vollpauschalierung Teilpauschalierung Ausnahme: Schätzung (§ 184 BAO) 47 3 Einheit 3. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 48
Gewinnermittlungsarten - Übersicht At Arten Betriebsvermögens- Einnahmen/Ausgaben-Rechnung Pauschalierung vergleich § 4 Abs 3 EStG § 17 EStG § 4 Abs 1 EStG § 5 EStG Vollpauschalierung Teilpauschalierung Ausnahme: Schätzung (§ 184 BAO) 49 Betriebsvermögensvergleich • Gewinnermittlung nach § 4 Abs 1 EStG (= steuerliche g) Gewinnermittlung) – Land- und Forstwirte,, wenn diese nach § 125 BAO buchführungspflichtig sind • Umsatz von mehr als € 400.000,-- • Einheitswert von mehr als € 150.000,-- – Steuerpflichtige, die freiwillig Bücher führen • zB Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 50
Betriebsvermögensvergleich • Gewinnermittlung nach § 5 EStG – Gewerbetreibende, die – nach UGB buchführungspflichtig sind • UGB-Buchführungspflicht (§ 189 UGB) – Unternehmer mit Umsätzen über € 700.000,-- 700 000 -- (ausgenommen freie Berufe Berufe, Land- und Forstwirtschaft, außerbetriebliche Einkünfte) – unabhängig vom Umsatz: Kapitalgesellschaften / unternehmerisch tätige Personengesellschaften, wenn keine natürliche Person unbeschränkt haftet • OG und KG ermitteln den Gewinn nach § 5 EStG, wenn sie – nach UGB buchführungspflichtig sind und – Einkünfte aus Gewerbetrieb erzielen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 51 Einnahmen-/Ausgabenrechnung • Keine Buchführungspflicht nach §§ 124, 125 BAO – Gewerbetreibende und Selbständig Tätige, die keine Freiberufler sind mit Umsatzerlösen bis € 700.000, -- (UGB) – Land- und forstwirtschaftliche Betriebe bis zu einem Umsatz von € 400.000,-- oder einem Einheitswert von € 150.000,-- – Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit • Generell keine Buchführungspflicht bei freien Berufen, daher auch keine Umsatzgrenze • Buchführung auf freiwilliger Basis möglich VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 52
Was ist der Gewinn? • Vermögensvergleich (vgl § 4 Abs 1 EStG) –„Gewinn ist der durch doppelte Buchführung zu ermittelnde Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermögen am Schluss des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermögen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres“ + Entnahmen – Einlagen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 53 § 4 Abs 1 und § 5 EStG • Wichtig: Maßgeblichkeitsprinzip • Unterschiede: U t hi d – Wertveränderungen des Grund und Bodens im Anlagevermögen nur bei § 5 steuerwirksam – Umfang des Betriebsvermögens: gewillkürtes Betriebsvermögen nur bei § 5 („vollständiger“ bzw. „unvollständiger“ Betriebsvermögensvergleich) – Maßgeblichkeitsprinzip bei § 5: Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten nur bei § 5 zwingend – Abweichendes Wirtschaftsjahr (§ 2 Abs 5 EStG) – Unterschiede in der Bewertung des BV unterschiedliche Ergebnisse der beiden Gewinnermittlungsarten (anders als bei § 4 Abs 1 und § 4 Abs 3 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 54
Maßgeblichkeitsprinzip • für „rechnungslegungspflichtige Gewerbetreibende“ – Unternehmensbilanz ist Grundlage für die Steuerbilanz – Unternehmensrechtliche Ansätze sind für das Steuerrecht maßgeblich, außer es gibt zwingende steuerliche Regelungen – Grundsätze ordnungsgemäßer g g Buchführung g und Bilanzierung g sind zu beachten (GoB und GoBil) – Abweichungen in Mehr-Weniger-Rechnung darstellen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 55 Betriebs- und Privatvermögen • Notwendiges Privatvermögen (PV): – dient objektiv erkennbar der privaten Bedürfnisbefriedigung • Notwendiges Betriebsvermögen (BV): – ist objektiv erkennbar zum unmittelbaren Einsatz im Betrieb bestimmt • Gewillkürtes Betriebsvermögen: – dient weder objektiv erkennbar dem Betrieb noch privaten Zwecken – subjektive Zuordnung (Aufnahme in Bücher) • Gemischt genutzte WG: – bewegliche: Überwiegensprinzip – unbewegliche: b li h A Aufteilung ft il (80/20 (80/20-Regel) R l) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 56
Einteilung des Betriebsvermögens • Anlagevermögen – jene Wirtschaftsgüter, die dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen – Bestimmung g / Zweck / Funktion im Betrieb – Verweildauer im Betrieb / Nutzungsdauer • Umlaufvermögen – alles übrige g – Beispiel: Ein LKW ist bei einem Kfz-Händler Umlaufvermögen und bei einem Frächter Anlagevermögen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 57 Bilanzgliederung (vgl § 224 UGB) Aktiva Passiva 1. Anlagevermögen 1. Eigenkapital – Immaterielle – Nennkapital p Vermögensgegenstände – Kapitalrücklagen – Sachanlagen – Gewinnrücklagen – Finanzanlagen – Bilanzgewinn/Bilanzverlust 2. Umlaufvermögen 2. Unversteuerte Rücklagen – Vorräte 3. Rückstellungen – Forderungen 4. Verbindlichkeiten – Wertpapiere und Anteile 5. Passive Rechnungsabgrenzung – Kassa/Bank 3. Aktive Rechnungsabgrenzung VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 58
Bewertungsgrundsätze • Einzelbewertung • Stichtagsprinzip – Werterhellende Umstände – Wertbeeinflussende (wertbegründende) Umstände • Bewertungsstetigkeit • „Going Going – Concern Concern“ • Vorsichtsprinzip • Realisationsprinzip/Imparitätsprinzip VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 59 Übersicht: Bewertungsmaßstäbe • Anschaffungskosten • Herstellungskosten • Teilwert • Gemeiner Wert • Nicht: Buchwert VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 60
Anschaffungskosten • Unmittelbare Aufwendungen zum Erwerb eines Wirtschaftsgutes • Anschaffungsnebenkosten, zB Transport, Verpackung, Versicherung, Maklergebühr, GrESt etc. • Aufwendungen, A f d um den d G Gegenstand t d in i einen i betriebsbereiten Zustand zu versetzen – Anschaffungsnaher Erhaltungsaufwand • Nicht: Fremdkapitalzinsen • Vgl § 203 Abs 2 UGB VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 61 Herstellungskosten • Eigenbearbeitung bzw Eigenschaffung im eigenen Betrieb – Schaffung eines neuen Wirtschaftsgutes – Erweiterung eines bestehenden Wirtschaftsgutes, zB Gebäudeanbau – Änderung Ä der Wesensart eines bestehenden Wirtschaftsgutes, zB Gebäudeumbau • Insbesondere Materialkosten und Fertigungskosten • Auch Fremdkapitalzinsen, p soweit sie auf den Herstellungszeitraum entfallen • Vgl § 203 Abs 3 UGB VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 62
Herstellungskosten Material- und Fertigungseinzelkosten + Sonderkosten der Fertigung = unternehmensrechtlicher Mindestansatz + angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten (§ 6 Z 2 lit a EStG) = steuerrechtlicher Mindestansatz + fixe Material- und Fertigungsgemeinkosten + Fremdkapitalzinsen + Sozialaufwand = unternehmens- und steuerrechtlicher Höchstansatz Nicht: Verwaltungs- und Vertriebskosten VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 63 Teilwert • „Jener Betrag, den der Erwerber des ganzen Betriebes im p Rahmen des Gesamtkaufpreises für das einzelne Wirtschaftsgut ansetzen würde“ (§ 6 Z 1 EStG; § 12 BewG) • bei Fortführung des Unternehmens („Going-concern“) • WG in betrieblicher Verwendung – Teilwert = Wiederbeschaffungskosten • Nicht mehr gebrauchte WG – Teilwert = gemeiner Wert • Teilwertvermutungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 64
Gemeiner Wert • „Preis, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach der g Beschaffenheit des Wirtschaftsgutes bei der Veräußerung g zu erzielen wäre“ (§ 10 Abs 2 BewG) • Einzelveräußerung, auch von einem Privaten • Liquidations- oder Zerschlagungswert • „Verkehrswert“ VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 65 Bewertung von abnutzbarem AV • Zu bewerten mit – Anschaffungs- oder Herstellungskosten – Vermindert um die Absetzung für Abnutzung •TW < Buchwert UND dauernde Wertminderung – § 5-Ermittler muss abwerten – § 4/1 4/1-Ermittler Ermittler darf abwerten (Wahlrecht) •TW > Buchwert – § 5-Ermittler darf aufwerten (Wahlrecht in UGB-Bilanz) – § 4/1-Ermittler darf nicht aufwerten (uneingeschränkter W t Wertzusammenhang)h ) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12
4 Einheit 4. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 67 Absetzung für Abnutzung (AfA) • § 7 und § 8 EStG • Bei Wirtschaftsgütern, deren Verwendung oder Nutzung … sich erfahrungsgemäß auf einen Zeitraum von mehr als einem Jahr erstreckt (abnutzbares Anlagevermögen), g oder Herstellungskosten • sind die Anschaffungs- g • gleichmäßig verteilt auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abzusetzen. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 68
Absetzung für Abnutzung (AfA) • Beginn der AfA – Inbetriebnahme (nicht: Anschaffung!), ausgenommen bei Wirtschaftsgütern, die der Witterung ausgesetzt sind • Lineare AfA – Gleichmäßige Verteilung auf die Nutzungsdauer – ausgenommen Substanzwert-AfA • Ganz- und Halbjahres-AfA – bei Inbetriebnahme in erster bzw zweiter Jahreshälfte –§ 7 Abs 2 EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 69 Absetzung für Abnutzung (AfA) • Vorzeitige AfA - § 7a EStG (KonjbG, BGBl I 2009/27) – Als Anreiz für mehr bzw vorgezogene Investitionen • Konjunkturbelebung – Für körperliche WG des AV, die – im Kj 2009 oder 2011 angeschafft oder hergestellt werden – Höhere Abschreibung im Jahr der Anschaffung (Herstellung) 30 % der AK/HK • 30 % einschließlich i hli ßli h d der lilinearen AfA • Effekt: vorzeitige Abschreibung auf NULL • Abschreibung von insg mehr als 100 % wird dadurch nicht ermöglicht Ausgenommen sind bestimmte WG, zB: • Gebäude (Z 1) • PKW,, Kombis (Z ( 2)) • Luftfahrzeuge (Z 3); etc VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 70
Abschreibungsdauer • Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer • Gesetzliche Nutzungsdauerfiktion für – Gebäude • unmittelbar dem Gewerbebetrieb dienende (Produktion, Lager, Verkauf): 33 1/3 Jahre (3 %) • Land- und Forstwirte: 33 1/3 Jahre (3 %) • Bank- und Versicherungswesen: 40 Jahre (2,5 %) • Sonstige betriebliche Zwecke: 50 Jahre (2 %) • außerbetriebl. außerbetriebl Zwecken dienende: 66 2/3 Jahre (1 (1,5 5 %) – PKW: 8 Jahre – Firmenwert: 15 Jahre (Freiberufler nicht gesetzlich geregelt geregelt, idR 5 Jahre) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 71 Außerordentliche Abnutzung (AfaA) • § 8 Abs 4 EStG • Außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung – unter der Voraussetzung, dass auch eine Verkürzung der Nutzungsdauer eintritt (sonst Teilwertabschreibung bei § 4/1 und § 5 E ittl Ermittlern auch hbbeii bl bloßer ß W Wertminderung t i d möglich) ö li h) • Beispiele B i i l – Totalschaden des KFZ – Patent P t t wird i d wertlos tl VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 72
Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) • § 13 EStG • Abnutzbare Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu € 400,-- können im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben werden. – dürfen keine wirtschaftliche Einheit bilden, zB „Gaszählerfall“, Bestuhlung eines Theaters – dürfen nicht entgeltlich an Dritte überlassen (vermietet) werden • Beispiele: Büromaterial, EDV-Anlage darf in Drucker, Monitor und Maus zerlegt werden VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 73 Bewertung von nicht abnutzbarem AV • zu bewerten mit den Anschaffungskosten TW < Buchwert •TW B h t UND d dauernde d WWertminderung t i d – § 5-Ermittler muss abwerten, bei vorübergehender Wertminderung dürfen g abgewertet nur Finanzanlagen g werden – § 4/1-Ermittler darf abwerten (Wahlrecht) • TW > Buchwert – § 5-Ermittler: Zuschreibungsgebot mit Unterlassungsmöglichkeit (Wahlrecht in UGB-Bilanz;; Achtung: g § 6 Z 13 EStG)) – § 4/1-Ermittler darf aufwerten, aber nur bis zu den Ako/Hko (eingeschränkter Wertzusammenhang) – für beide: Zuschreibungspflicht bei Beteiligungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 74
Bewertung von UV • zu bewerten mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten •TW < Buchwert – § 5-Ermittler muss abwerten unabhängig von Dauer (strenges Niederstwertprinzip) – § 4/1-Ermittler darf abwerten (Wahlrecht; VwGH nur bei dauernder Wertminderung) • TW > Buchwert – § 5-Ermittler 5 Ermittler Zuschreibungsgebot mit Unterlassungsmöglichkeit bis Ako/Hko (= Zuschreibungswahlrecht) – § 4/1-Ermittler dürfen aufwerten, aber nur bis zu den Ako/Hko (eingeschränkter Wertzusammenhang) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 75 Bewertung von Verbindlichkeiten • mit Rückzahlungsbetrag zu bewerten • Disagio (Damnum) = Differenz zwischen niedrigem Auszahlungs- und höherem Rückzahlungsbetrag – ist zu aktivieren und aufwandswirksam über die Laufzeit zu verteilen • Geldbeschaffungskosten ebenfalls aktivieren und steuerlich auf die Laufzeit verteilen – Ausnahme: höchstens EUR 900 und kein Disagio (EStR 2000, Rz 2464) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 76
Rückstellungen (§ 9 EStG) • § 5-Ermittler 5 E ittl muss / § 4 Abs Ab 1-Ermittler 1 E ittl d darff Rü Rückstellungen k t ll (Vorsichtsprinzip) – für Verbindlichkeiten, die dem Grunde und/oder der Höhe nach ungewiss sind –Ihre wirtschaftliche Ursache in einer abgelaufenen Periode hat • Aufgrund privatrechtlicher, öffentlich-rechtlicher oder wirtschaftlicher Verpflichtungen – Drittverpflichtung p g erforderlich – keine Aufwandsrückstellungen • Fremdkapital (im Unterschied zu Rücklagen!) • Keine Pauschalrückstellungen (§ 9 Abs 3 EStG) • Bewertung: – 80 % d der voraussichtlichen i htli h Verpflichtung V fli ht b beii L Laufzeit f it von mehr h als l 12 Monaten VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 77 Arten von Rückstellungen • In der Steuerbilanz können nur folgende Rückstellungen gebildet werden (§ 9 EStG) – Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften („Drohverlustrückstellungen“) – Rückstellungen g für sonstigeg ungewisse g Verbindlichkeiten („Verbindlichkeitsrückstellungen“) – Sozialkapitalrückstellungen • Abfertigungsrückstellungen • Pensionsrückstellungen • Jubiläumsgeldrückstellungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 78
Abfertigungsrückstellungen •Abfertigung-ALT – Dienstverhältnisse, die bis 2002 begründet g wurden – Rückstellung von 45 % der am Bilanzstichtag bestehenden fiktiven Ansprüche (60 % bei mindestens 50-jährigen Mitarbeitern) •Abfertigung-NEU – Betriebliches MitarbeitervorsorgeG g – Dienstverhältnisse, die ab 2003 begründet wurden – Zahlungen des Arbeitgebers von 1,53 % des Monatsgehaltes an Mitarbeitervorsorgekasse abzugsfähig – keine Rückstellung erforderlich VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 79 Einlagen und Entnahmen • Wechsel eines Wirtschaftsgutes vom Betriebs- ins Privatvermögen bzw. vice versa • Entnahmen – immer zum Teilwert zu bewerten (§ 6 Z 4 EStG) • Einlagen – immer zum Teilwert zu bewerten (§ 6 Z 5 EStG) –Wird ein WG innerhalb der Spekulationsfrist p in einen Betrieb eingelegt g g und innerhalb der Spekulationsfrist veräußert, dann ist der Veräußerungsgewinn entsprechend den Zeiträumen in Betriebsgewinn und Spekulationsgewinn zu teilen. –Kapitalvermögen Kapitalvermögen ist mit dem Teilwert zu bewerten bewerten, wenn jedoch die AK niedriger waren als der TW im Zeitpunkt der Einlage, dann AK ansetzen. ≠ Einlage in Körperschaft (§ 6 Z 14 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 80
Betriebseinnahmen/-ausgaben • Betriebseinnahmen = betrieblich veranlasste Wertzugänge (keine Definition im EStG) • Betriebsausgaben (§ 4 Abs 4 EStG) = die Aufwendungen oder Ausgaben, die durch den Betrieb veranlasst sind – Nachweispflicht (Empfängerbenennung, § 162 BAO) • Rechnungsabgrenzungsposten Ausgaben und Einnahmen insb. insb aus Dauerschuldverhältnissen der Periode zuordnen, zu der sie wirtschaftlich gehören VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 81 Betriebsausgaben • Beispiele: – Absetzung für Abnutzung – Erhaltungsaufwendungen iZm dem Betriebsvermögen – Zinsen iZm mit Anschaffung und Herstellung von Betriebsvermögen – Pflichtversicherungsbeiträge – Reisekosten – Mitgliedsbeiträge an Berufs- und Wirtschaftsverbände – Studienbeiträge, wenn das Studium eine Aus- oder Fortbildungsmaßnahme iZm mit dem ausgeübten Beruf ist •Beachte § 20 EStG – nicht abzugsfähige Aufwendungen! VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 82
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung • § 4 Abs Ab 3 EStG • Zufluss-Abfluss-Prinzip: Z fl Abfl P i i nur Z Zahlungsströme hl tö relevant l t • Ausnahmen: – Anlagevermögen: Anlagenverzeichnis mit AfA, keine T il Teilwertabschreibungen t b h ib – Geleistete Vorauszahlungen von Beratungs-, Bürgschafts-, Fremdmittel- Garantie-, Fremdmittel-, Garantie- Miet-, Miet- Treuhand-, Treuhand- Vermittlungs-, Vermittlungs- Vertriebs- und Verwaltungskosten müssen gleichmäßig auf den Zeitraum der Vorauszahlung g verteilt werden, außer sie betreffen lediglich g das laufende und das folgende Jahr (§ 4 Abs 6 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 83 Übersicht Pauschalierung Pauschalierung Gewinn- Betriebsausgaben- Werbungskosten- pauschalierung p g pauschalierung p g pauschalierung p g VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 84
Pauschalierungen (§ 17 EStG) • Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen – Auf Grund des Gesetzes (Basispauschalierung) – Auf Grund von Verordnungen • Gesetzliche Betriebsausgabenpauschalierung („Basispauschalierung“; § 17 Abs 1) – selbstständige Arbeit oder Gewerbebetrieb – Vorjahresumsatz höchstens € 220.000,-- – Einnahmen-Ausgaben-Rechnung gem § 4 Abs 3 EStG – Betriebsausgabenpauschale 12 % des Umsatzes (höchstens € 26.400,--), 6 % (höchstens € 13.200,--) für kaufmännische oder technische Beratung, schriftstellerische, vortragende, unterrichtende, erzieherische, wissenschaftliche g Tätigkeit –Abgegolten AfA, Mieten, Zinsen –Daneben dürfen Waren, Löhne, Sozialversicherungsbeiträge geltend gemacht werden –Gemäß § 10 Abs 1 Z 4 EStG steht Gewinnfreibetrag in Höhe Grundfreibetrag zu VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 85 Pauschalierungen (§ 17 EStG) • Pauschalierungen aufgrund von Verordnungen – § 17 Abs 4 und 5 EStG: VO-Ermächtigung – Vollpauschalierungen (Gewinnpauschalierungen) – Teilpauschalierungen (Betriebsausgabenpauschalierungen) – Werbungskostenpauschalierungen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 86
Schätzung (§ 184 BAO) • Voraussetzung: V t Aufzeichnungen A f i h über üb Gewinnermittlung G i ittl nicht vorhanden oder formell oder sachlich unrichtig • Schätzungsmethoden: – innerer Betriebsvergleich – äußerer Betriebsvergleich – Schätzung nach dem Lebensaufwand – Schätzung nach dem Vermögenszuwachs – kalkulatorische Schätzung Schätzung, insbes insbes. Wareneinkauf • Verletzung g von Aufzeichnungspflichten g p ist Finanzordnungswidrigkeit VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 87 5 Einheit 5. VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 88
Wechsel der Gewinnermittlungsart • Vgl § 4 Abs 10 EStG: Durch Zu- und Abschläge ist sicherzustellen, dass – Betriebsvermögensveränderungen nicht oder doppelt erfasst werden und – Sonstige g Änderungen g der Gewinnermittlungsgrundsätze g g berücksichtigt g werden • Übergang auf die Gewinnermittlung gem § 5 EStG (§ 4 Abs 10 Z 3a EStG) – Grund und Boden: steuerneutrale Aufwertung auf den Teilwert • Übergang von der Gewinnermittlung gem § 5 EStG auf eine andere Gewinnermittlungsart (§ 4 Abs 10 Z 3b EStG) – Stille Reserven von Grund und Boden und gewillkürten Betriebsvermögen sind aufzudecken und zu versteuern – Grund und Boden: unversteuerte Rücklage möglich – Gewillkürtes Betriebsvermögen gilt als entnommen • Übergangsgewinn/-verlust (§ 4 Abs 10 Z 1 EStG) – Übergangsgewinn im ersten Gewinnermittlungszeitraum nach dem Wechsel zu berücksichtigen g – Übergangsverlust zu je 1/7 in den nächsten 7 Gewinnermittlungszeiträumen zu berücksichtigen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 89 Wiederholung: Unterschiede § 4 Abs 1/§ 5 EStG • Wichtig sind zB die Unterschiede zwischen § 4 Abs 1 und § 5 EStG: – Wertveränderungen des Grund und Bodens im Anlagevermögen nur bei § 5 steuerwirksam – Umfang des Betriebsvermögens: gewillkürtes Betriebsvermögen nur bei § 5 („vollständiger“ bzw. „unvollständiger“ Betriebsvermögensvergleich) – Maßgeblichkeitsprinzip bei § 5: Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten nur bei § 5 zwingend – Abweichendes Wirtschaftsjahr (§ 2 Abs 5 EStG) – Unterschiede in der Bewertung des BV –Unterschiedliche Ergebnisse g der Gewinnermittlungsarten g (anders als bei § 4 Abs 1 und § 4 Abs 3 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 90
Übersicht - Investitionsförderungen •Übertragung g g stiller Reserven (§ 12 EStG)) • Gewinnfreibetrag (§ 10 EStG) • Forschungsprämie (§108 c EStG) • Bildungsfreibetrag bzw Bildungsprämie (§ 4 Abs 4 Z 8 und 10 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 91 Übertragung stiller Reserven (§ 12 EStG) • Stille Reserve = Unterschiedsbetrag zwischen Veräußerungserlös und Buchwert – Grundsätzlich: sofortige Versteuerung der Stillen Reserve • Möglich: Übertragung der Stillen Reserve • Voraussetzungen: – Veräußerung von Anlagevermögen – Übertragung auf Anlagevermögen – Mindestzugehörigkeitsdauer des ausgeschiedenen WG zum Betriebsvermögen: • 7 Jahre bzw 15 Jahre • bei b i behördlichem b hö dli h Eingriff Ei iff oder d höhere höh Gewalt G lt keine k i Mindestzugehörigkeit Mi d t hö i k it VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 92
Übertragung stiller Reserven (§ 12 EStG) • Sonderregeln – von körperlichen nur auf körperliche WG, – von unkörperlichen nur auf unkörperliche WG, – von Grund & Boden nur auf Grund & Boden • Ausschluss der Übertragung – Keine Übertragung auf (Teil-)Betriebe, Mitunternehmeranteile und Finanzanlagen – Stille Reserven dürfen nicht aus Veräußerung eines (Teil-) Betriebes oder Mitunternehmeranteils stammen • Übertragungsrücklage (§ 12 Abs 8 EStG) – Übertragung innerhalb von 12 bzw 24 Monaten ab Ausscheiden VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 93 Gewinnfreibetrag - § 10 EStG •Vgl „Jahressechstel“ (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) bei nichtselbständigen Einkünften – Betragsmäßig unbegrenzt • Gewinnfreibetrag beträgt 13 % des Gewinnes, höchstens jedoch 100 100.000 000 € • Steht unabhängig von Gewinnermittlungsart zu – Ausnahme: bei Pauschalierung nur Grundfreibetrag möglich VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 94
Gewinnfreibetrag - § 10 EStG • Zu unterscheiden: • Grundfreibetrag bis zu Gewinn von 30 30.000 000 €, € ergibt einen gewinnmindernden Freibetrag bis zu 3.900 € (13 % v 30.000) –Keine weiteren Voraussetzungen • Investitionsbedingter Freibetrag – Soweit der Gewinn 30 30.000 000 € übersteigt, übersteigt maximaler ib Fb 96.100 96 100 € – iH dieses Freibetrages müssen entsprechende Investitionen getätigt werden zB bestimmte Wertpapiere; bestimmte b i abnutzbare b b kö körperliche li h WG Ausgenommene WG in Abs 4 (zB PKW, GWGs, etc) BEHALTEDAUER (!), sonst droht Nachversteuerung VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 95 Gewinnfreibetrag - § 10 EStG • Beispiel: a.) b.) c.) d.) Gewinn vor Gewinnfreibetrag 20.000 -30.000 50.000 1.200.000 Davon 13 % 2.600 0 6.500 156.000 Investitionen begünstigte WG 1.000 20.000 20.000 850.000 Grundfreibetrag 2.600 0 3.900 3.900 Investitionsbedingter Gewinnfreibetrag 0 0 2.600 96.100 Gewinnfreibetrag insgesamt 2.600 0 6.500 100.000 Gewinn endgültig 17.400 -30.000 43.500 1.100.000 VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 96
Unterscheidung • Freibetrag – kürzt die Bemessungsgrundlage (fiktive Betriebsausgabe) • Prämie – Gutschrift auf dem Abgabenkonto g • Absetzbetrag – kürzt die Steuerschuld • Freigrenze – wird diese überschritten ist der gesamte Betrag steuerlich zu erfassen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 97 Überschuss der Einnahmen über die Werbungskosten g • Vgl § 2 Abs 4 Z 2 EStG • Einnahmen (§ 15 EStG) – … wenn dem Stpfl Geld oder geldwerte Vorteile im Rahmen der Einkunftsart zufließen • Werbungskosten (§ 16 EStG) – Aufwendungen oder Ausgaben zur Erwerbung, Sicherung oder Erhaltung der Einnahmen • Einnahmen > Werbungskosten = „Überschuss Überschuss“ • Werbungskosten > Einnahmen = Verlust • Verluste sind grundsätzlich mit anderen Einkünften ausgleichsfähig, aber b nicht i ht vortragsfähig t fähi (!) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 98
Werbungskosten (§ 16 EStG) • „Aufwendungen oder Ausgaben zur Erwerbung, Sicherung oder Erhaltung der Einnahmen“ • finale fi l D Definition fi iti •g gesetzlich aufgezählte g Werbungskosten: g –Schuldzinsen, Renten und dauernde Lasten –Abgaben und Versicherungsbeiträge –Pflichtbeiträge zu Interessensvertretungen –Pflichtversicherungsbeiträge –Arbeitsmittel –Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte –Reisekosten Reisekosten –Aus- und Fortbildungsmaßnahmen VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 99 Werbungskosten • Aus nichtselbständiger Arbeit – Werbungskostenpauschale: € 132, 132,-- pro Jahr ohne besonderen Nachweis – Pendlerpauschale p • Aus us Kapitalvermögen ap a e öge – zB Depotkosten VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 100
Werbungskosten aus VuV • Werbungskosten: – laufende Aufwendungen –AfA AfA •AfA - Bemessungsgrundlage für die Afa (Gebäudewert): –entgeltlicher Erwerb und Herstellung • Anschaffungs- oder Herstellungskosten – unentgeltlicher t ltli h Erwerb E b (Erbschaft, (E b h ft S Schenkung) h k ) • BMG des Voreigentümer wird fortgeführt (seit 1.8.2008) – Gebäude zunächst privat genutzt genutzt, dann vermietet ((„Quasi-Einlage Quasi Einlage“)) • Fiktive Anschaffungskosten im Zeitpunkt der erstmaligen Vermietung • Afa-Satz: 1 1,5 5% VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 101 Werbungskosten aus VuV • Herstellungsaufwand – aktivieren und abschreiben • Erhaltungsaufwand bei Mietwohngebäuden – Instandhaltungsaufwand • sofort absetzbar,, auf Antrag g über 10 Jahre zu verteilen – Instandsetzungsaufwand • erhöht bzw. verlängert den Nutzwert oder die Nutzungsdauer des G bä d wesentlich Gebäudes tli h • auf 10 Jahre zu verteilen g § 28 Abs 2 und § 4 Abs 7 EStG • Vgl VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 102
Instandsetzungsaufwand bei Übertragung des Gebäudes • Veräußerung – restliche Zehntelabschreibungen gehen verloren – AfA als Kaufpreisbestandteil • Unentgeltliche Übertragung (Erbschaft, Schenkung) – Erwerber kann die restlichen Zehntelbeträge nach der Übertragung weiter geltend machen und – setzt die AfA des Voreigentümers g fort VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 103 Ermittlung des Einkommens Einkunftsarten I bis VII - Verlustausgleich Gesamtbetrag der Einkünfte - Sonderausgaben (§ 18 EStG) - Außergewöhnliche Belastungen (§ 34 EStG) - Veranlagungsfreibetrag: für Arbeitnehmer (bis zu € 730) - Freibeträge nach §§ 104 ff EStG = Steuerpflichtiges Einkommen (Bemessungsgrundlage; § 2 Abs 2 EStG) VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 104
Ermittlung der Steuerschuld Einkommensteuer laut Tarif - Absetzbeträge = Einkommensteuerschuld - bereits entrichtete Lohnsteuer - bereits entrichtete KESt: auf Antrag oder wenn nicht endbesteuert = veranlagte Einkommensteuer - Vorauszahlungen: vierteljährlich = Steuerschuld / Guthaben VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 105 Verlustausgleich • Ausgleich von Verlusten mit anderen positiven Einkünften – innerbetrieblicher Verlustausgleich – horizontaler Verlustausgleich • innerhalb derselben Einkunftsart – vertikaler Verlustausgleich • mit Einkünften aus anderen Einkunftsart • Verlustausgleichsverbote – Verluste aus Spekulationsgeschäften – Verluste aus Kapitalvermögen – Verluste aus Leistungen iSv § 29 Z 3 EStG – Verluste aus einer echten stillen Beteiligung • Verrechnungsgrenze – Vgl auch § 2 Abs 2a EStG VO Finanzrecht – ESt WS 2011/12 106
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