Volatil ohne Grenzen Die Evolution der AnaConDa auf der Intensivstation - Symposien 2007-2018 für Sie zusammengefasst! - Sedana Medical
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Volatil ohne Grenzen Die Evolution der AnaConDa auf der Intensivstation Symposien 2007-2018 für Sie zusammengefasst! 1
Inhalt 1. Entwicklung der inhalativen Sedierung.............................3 2. Respiratorische Problempatienten.............................................. 6 3. Neuroprotektion in der Praxis.............................................................. 10 4. Kardioprotektion......................................................................................................................14 2
1. Entwicklung der inhalativen Sedierung Vielseitiger Einsatz der AnaConDa im Intensivalltag Was in kreativen Köpfen in den 90er Jahren ent- verkürzten Aufwach- und Extubationszeiten (10 stand, ist heute mit AnaConDa auf mehr als 550 vs. 150 min) mit Isofluran. Unter inhalativer Sedie- Intensivstationen in Deutschland Standard gewor- rung sind die Aufwachzeiten planbar geworden! In den, erklärte Priv.-Doz. Dr. Kerstin D. Röhm, vom einer Untersuchung von Mesnil et al. (2) wurden St. Marien- und Annastiftskrankenhaus Ludwigs- Patienten mit Sevofluran nach durchschnittlich hafen auf dem 28. Symposium für Intensivmedizin 33 min, mit Propofol nach 326 min und mit Mi- + Intensivpflege in Bremen. Im Jahr 2007 orga- dazolam nach 599 min extubiert, erklärte Dr. R. nisierte sie das erste Symposium zur inhalativen Bogdanski vom Klinikum rechts der Isar/München. Sedierung und sprach von einem „Paradigmen- Er teilt auch die Beobachtung, dass unter Sevoflu- wechsel“. Obwohl volatile Anästhetika bereits lan- ran der Morphinbedarf nach Extubation deutlich ge fester Bestandteil einer Allgemeinanästhesie verringert war. Jerath et al. (3) in Toronto/Kanada waren, zeigte erstmals eine Studie im Jahr 1989 untersuchten kürzlich eine inhalative Sedierung die Überlegenheit einer Sedierung mit Isofluran mit Iso- oder Sevofluran gegenüber Propofol nach gegenüber Midazolam in Bezug auf Aufwach- und kardiochirurgischen Eingriffen. Auch hier zeigten Extubationszeiten. Limitierend für den Routine- sich signifikant frühere Aufwach- und Extuba- einsatz blieb die fehlende Technik zur Applikation tionszeiten mit volatilen Anästhetika gegenüber der Narkosegase im intensivmedizinischen Alltag. Propofol. Kombination von Medizinprodukt und Verkürzte Krankenhausverweildauer idealem Sedativum Die Studiengruppe von Frau PD Dr. Röhm ver- glich Sevofluran zur postoperativen Sedierung Nach der Jahrtausendwende wurde der hoch- mit AnaConDa gegenüber Propofol bei herzchi- potente Reflektor AnaConDa (Anaesthetic Con- rurgischen Patienten. Interessanterweise, sagte serving Device) mit mehr als 90%iger Einsparung Frau Dr. Röhm bereits auf dem „AnaConDaY“ in von Narkosegas vorgestellt und im Jahr 2004 in Heidelberg im Jahr 2010, ergab sich bei gleicher Deutschland zur Applikation von volatilen An- Sedierungsdauer ein signifikant schnelleres ästhetika zugelassen. Aufwachverhalten in Form von Augenöffnen, Händedrücken und Befehle befolgen, sowie eine signifikant frühere Extubation (22 vs. 151 min) mit Planbares Aufwachverhalten Sevofluran. Daneben zeigte sich eine signifikant und Extubation verkürzte Krankenhausverweildauer (10.6 vs. 14 d) in der Sevoflurangruppe (4). Dr. Peter Sackey vom Karolinska Institut in Stock- holm/Schweden (1) untersuchte als Erster den Nach Empfehlung der deutschen S3-Leitlinien Einsatz der AnaConDa mit Isofluran gegenüber (DAS-Guidelines 2015) werden nicht nur indivi- Midazolam bei Patienten, die bis 96 Stunden be- dualisierte und patientenorientierte Konzepte atmet wurden. Beeindruckend waren die deutlich angestrebt, sondern auch die Wahl eines kurz- 3
wirksamen, gut steuerbaren Sedativums mit ge- Mortalitätsreduktion durch ringer, organunabhängiger Metabolisierungsrate favorisiert (5). Volatile Anästhetika im Intensiv- inhalative Sedierung setting sind aufgrund dieser Charakteristika als In der derzeit größten Outcome-Beobachtung von fast "ideale Sedativa" sehr attraktiv. Die veröf- inhalativ-sedierten Patienten über mehr als 96 fentlichten Metaanalysen (6-8) zur inhalativen Stunden wurde als primärer Endpunkt die Rate Sedierung konnten die Überlegenheit des Auf- der Krankenhausentlassung und sekundär die wach- und Extubationsverhaltens mit volatilen 1-Jahresüberlebensrate evaluiert (9). Dr. Bell- Anästhetika herausarbeiten. Selbst bei längerer gardt, Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Anwendung entwickelt sich keine Abhängigkeit, Bergmannsheil Bochum, konnte von 2005-2010 Organfunktionen werden kaum beeinträchtigt und 369 beatmete Patienten im Alter von 40-79 Jahre prolongiertes Koma vermieden. in die retrospektive Analyse einschließen. Die Applikation von volatilen Anästhetika via Ana- Auf verschiedenen Kongressen und Symposien ConDa gegenüber i.v.-Sedierung zeigte folgende der letzten 10 Jahre nannten Referenten überein- Ergebnisse (Abb. 1): stimmend folgende Indikationen für den Einsatz ►► 23% höhere Krankenhaus-Entlassrate mit der inhalativen Sedierung: Isofluran (60% vs. 37%) ►► 20% Reduktion der Einjahres-Überlebensrate ►► Komplexe und schwierige Sedierungen bei Isofluran-sedierten Patienten (Adipositas, C2-Abusus, Polytoxikomanie) (50% vs. 30%) ►► COPD und Asthma ►► Risikofaktoren für Mortalität sind koronare ►► Patienten nach kardio-pulmonaler Herzkrankheit, COPD, Nierenversagen, Reanimation Alter und SAPS II >40 Punkte ►► Neurologische Erkrankungen (Status epilepticus, intrakranielle Blutung und Apoplex) Keine Gesundheitsgefährdung! ►► Sepsis ►► Nieren- und Leberinsuffizienz Die Arbeitsplatzbelastung durch volatile Anäs- ►► Polytrauma und Schädel-Hirn-Trauma thetika war zu Beginn ein großes Thema bei den ►► ARDS und ECMO-Therapie Mitarbeitern, berichtet Carsten Hermes von der ►► HNO- und Kieferchirurgische Eingriffe Abb. 1: Über- 100 lebensrate nach Langzeitsedierung 90 Survival analysis mit Isofluran vs. Propofol (9). 80 70 60 Probality of survival 50 40 P< 0.001 by log-ranktest 30 Propofol/Midazolam (n = 237) 20 10 0 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 Days since need for sedation 4
ppm 2 1,9 1 0,7 0,5 0,4 0,4 0 Suctioning Suctioning Oral Body Postitioning (sed. suff.) (sed. insuff.) hygiene hygiene Abb. 2: Isofluran-Messung (25 cm über dem Tubus) während pflegerischer Maßnahmen. †1/2: Umlagerung des Patienten; *:Tracheale Absaugung; Pfeil nach unten: Husten des Patienten; Pfeil nach links: Aufziehen der Spritzenpumpe (10). Uniklinik Bonn auf dem 25. Symposium Intensiv- AnaConDa-S = HME medizin + Intensivpflege in Bremen. Durch das National Institute of Occupational Safety and Das Team von Dr. Bellgardt, Uniklinik Bochum, Health (NIOSH) wurden bereits 1977 Richtwerte und Dr. Meiser, Uniklinik Homburg/Saar zeigte am für einzelne Narkosegase empfohlen. Für die neu- Lungenmodell eine effektive und klinisch bedeut- eren Narkosegase Sevo- und Desfluran wurden auf same Einsparung des Totraums von 50% mit der europäischer Ebene keine Grenzwerte festgelegt, AnaConDa-S, vergleichbar dem Totraum eines so dass sich heute klinische Anwender an den ma- HME-Filter. Auch der Verbrauch von Narkosegas ximal empfohlenen Arbeitsplatzkonzentrationen blieb im Bereich von 0,1-1 Vol% für Iso-/Sevofluran der USA mit 2 ppm orientieren. bei der 50 und 100 ml AnaConDa konstant gleich, nur Konzentrationen >1 Vol% Sevofluran bedurften In Bochum hat sich die Arbeitsgruppe um Dr. Bell- bei Verwendung der 50 ml-AnaConDa einer gerin- gardt und Dr. Herzog-Niescery intensiv mit der gen, höheren Anpassung der Spritzenpumpenrate Messung von Narkosegaskonzentrationen bei der (1-2 ml/h). Dies deckt sich, so Dr. Bellgardt, mit Anwendung der AnaConDa beschäftigt (10). Dabei seinen klinischen Beobachtungen der AnaConDa-S fiel auf, dass im Tagesablauf wiederholte Konzen- bei hohen Sevoflurankonzentrationen (>0.5 MAC) trationsspitzen, insbesondere beim Absaugen, bei und hohen Atemminutenvolumina (11). der Lagerung und der Körperpflege der Patienten auftraten. Die gemessenen Spitzenwerte lagen Es ergeben sich mit der AnaConDa-S auch neue aber durchgehend unter einem Maximalwert von Einsatzgebiete bei Patienten mit geringen Atem- 2 ppm und bestätigen den gefahrlosen Einsatz bei zugvolumina unter 350 ml, z.B. im ARDS, aber adäquatem Handling der inhalativen Sedierung auch in der pädiatrischen Intensivmedizin. Die An- mittels dem AnaConDa-System (Abb. 2). wendung der AnaConDa bei Kindern wurde bereits 2005 von Dr. Peter Sackey beschrieben (12). Der- Technische Weiter- zeit arbeiten Pädiater der Universitätsklinik Köln entwicklung der AnaConDa mit der inhalativer Sedierung bei kritisch kranken Früh- und Neugeborenen und wählen gerade bei Dr. P. Sackey, Intensivmediziner am Karolinska komplexen und schwierigen Sedierungssituationen Institut Stockholm/Schweden, beschrieb auf dem diese alternative Option (13). ESICEM Vienna 2017 sehr prägnant die Weiter- entwicklungen der AnaConDa: Der Luer-Lock wurde aufgrund der Gefahr der Verwechslung mit einen i.v. Einsatz frühzeitig durch einen neu- en einzigartigen Konnektor beseitigt, außerdem wurde dem Totraum der AnaConDa mit 100 ml Rechnung getragen und die neue AnaConDa-S mit 50 ml zugelassen. 5
Protektive Eigenschaften bei Hochrisikopatienten Die Lunge 2. Respiratorische Problempatienten Bereits in den 80er Jahren wurden volatile „Die Diagnose ARDS ist über 50 Jahre alt“, sagte Anästhetika erfolgreich zur Therapie des Sta- Prof. Dr. Jean-Michel Constantin, Klinik für Anäs- tus asthmaticus eingesetzt – heute bietet die thesiologie und Intensivmedizin am Universitäts- inhalative Sedierung mit AnaConDa auf einer klinikum Clermont-Ferrand/Frankreich, auf dem internistisch-pulmonologischen Intensivstation ESICEM in Wien 2017. Es sind verschiedenste The- zahlreiche Vorteile, kommentierte PD Dr. Philipp rapien, wie die Gabe von Surfactant, Ketoconazol, M. Lepper, Klinik für Innere Medizin V des Uni- Lisofylline, Almitrine, aktiviertes Protein C oder versitätsklinikums Homburg/Saar auf dem auch die Immunnutrition ausprobiert worden, um 25. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege die schlechte Prognose des ARDS zu modulieren. 2015 in Bremen. Volatile Sedierung ist nicht Zurzeit gibt es aber nur wenige Empfehlungen nur gut steuerbar, sondern lässt von Anfang an zum ARDS-Management: Spontanatmung zu und kann mit extrakorpora- len Verfahren wie ECMO kombiniert werden. Sie ►► Lungenprotektive Beatmung mit reduziert bei pneumologischen Patienten mit Tidalvolumina von 6-8 ml/kg KG obstruktiven Ventilationsstörungen (COPD oder ►► Plateaudrücke unter 30 cmH₂0 Asthma) die Atemwegswiderstände, optimiert die ►► Hoher PEEP (unklar wie hoch) pulmonal-arterielle Hämodynamik und vermin- ►► Recruitment-Manöver (teilweise von Vorteil) dert die hypoxische pulmonale Vasokonstriktion. Für beatmete Transplantations-Patienten, deren Gerade in der Frühphase eine ARDS ist eine mit Intensivaufenthalt wegen der Wartezeit auf ein dem Patienten synchronisierte lungenprotek- Spenderorgan ungewiss ist, stellt die AnaConDa tive Beatmung sehr wichtig. Prof. Constantin zusätzlich wegen der raschen neurologischen Be- arbeitet seit mehr als 10 Jahren mit AnaConDa urteilbarkeit neben der pulmonalen Komponente und ARDS-Patienten. Das ARDS lässt sich patho- eine wichtige Option dar. morphologisch in den diffusen und den Lobär-Typ 6
einteilen. Beide Subtypen gehen mit einer sehr unter Isofluran spontan (vs. 16% mit i.v.Sedierung). schlechten Oxygenierung einher, aber das inflam- Der Spitzendruck und PEEP konnten unter Isoflu- matorische Profil ist verschieden, und somit auch ran gegenüber Midazolam und Propofol innerhalb die Mortalität. Anhand des CT-Scan lassen sich von 24 h signifikant reduziert werden (15). beide Typen voneinander unterscheiden, v.a. der diffuse Typ geht mit einer schlechteren Lungen- mechanik und Compliance sowie einer vermin- Inflammation und ARDS derten alveolären Fluid Clearance (AFC) einher. Die Untersuchungen des Referenten konnten zei- „Auf der Intensivstation behandeln wir täglich gen, dass der sensitive Marker sRAGE für einen kritisch kranke Patienten, die häufig einer Inflam- Alveolareptithelschaden (soluable receptor for mationsreaktion auf dem Boden einer Sepsis oder advanced glycation end-products) im diffusen eines ARDS ausgesetzt sind“, eröffnete Dr. Patrick ARDS deutlich höher ist und durch den Einsatz Kellner vom Universitätsklinikum Lübeck seinen von volatilen Anästhetika moduliert wird: sRAGE Vortrag auf dem 28 Symposium Intensivmedizin war erniedrigt bei gleichzeitig besserer AFC und + Intensivpflege 2018 in Bremen. GABA-Rezep- geringerem Alveolarödem. In einer Pilotstudie bei toren sind der Dreh- und Angelpunkt nicht nur ARDS-Patienten untersuchte Prof. Constantin die der Inflammation, sondern sie besitzen mit ihrer Effekte von Sevofluran gegenüber Midazolam über alpha-Untereinheit auch die neuronale Andock- 48 h (14). Hier zeigten sich signifikant höhere Oxy- stelle für die sedierende Komponente von volatilen genierungsindices bei erniedrigten Werten von Anästhetika. Midazolam und Propofol treten mit inflammatorischen Zytokinen und dem sensiblen anderen Untereinheiten des GABA-Rezeptors in alveolären Marker sRAGE sowohl in der broncho- Interaktion und lösen daher in der Inflammations- alveolären Lavage (BAL) als auch im Plasma kaskade andere Reaktionen aus. In der Lunge führt (Abb.3). der Einsatz von Isofluran in Alveolarzellen Typ II über eine COX2-Hemmung und Reduktion der Auch die Arbeitsgruppe um Dr. Andreas Meiser, Prostaglandinsynthese zu einer Downregulation Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklini- der Inflammationsantwort (16). Ein Chloridkanal kum Homburg/Saar, sieht einen großen Vorteil in am GABA-Rezeptor transportiert passiv zum inhalativer Sedierung bei ARDS und Lagerungs- Ladungsausgleich Wasser und kann deshalb den therapie (Rotorest™). Insgesamt 38 Patienten mit Ödemgehalt in der Lunge positiv modulieren. v.a. Pneumonie oder Sepsis wurden retrospektiv in Bezug auf Sedierungstiefe (RASS), Spontanat- Volatile Anästhetika treten über die Lunge in direk- mung und Oxygenierung untersucht. Die Sedierung ten Kontakt mit dem alveolären Epithel und sind im Rotorest-Bett war mit Isofluran problemlos im ARDS genau am idealen Ort, um antiinflam- anwendbar. Der RASS war niedriger während der matorisch zu wirken, erklärte Dr. Kellner. Unter- Isofluransedierung im Vergleich zu Propofol oder suchungen seiner Studiengruppe in einem Rat- Midazolam, allerdings atmeten 90% Patienten ten-Modell für akute Lungeninsuffizienz zeigten Abb. 3: Oxygenierungsindex und sRAGE-Werte unter Sedierung mit Sevofluran oder Midazolam. sRAGE (soluble form of receptor for advanced glyation end-products): sensibler Marker der Alveolarzell-Typ I- Schädigung (14). 7
Abb. 4: Oxygenierungsindices und Gesamtzellzahl der Bronchoalveolären Lavage (BALF). LPS: intratracheale Lipopolysaccharid-Lösung; PBS: Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (Kontrollgruppe); S: Sevoflurane; P: Propofol; † p
ECMO-Therapie erhalten. Die Überlebensrate be- es kam innerhalb von 24 Stunden zu einer deut- trug 50% ohne Unterschiede zwischen den Sedie- lichen Verbesserung des Atemzugvolumens (Abb. rungsgruppen, auch für sekundäre Endpunkte wie 5). Insbesondere die Spontanatmung blieb auch Dauer des Intensiv- und Krankenhausaufenthalts, unter tiefer Sedierung erhalten und das Weaning der ECMO-Therapie sowie die Inzidenz des Delirs konnte früher beginnen. Daneben konnte die Va- konnten keine Unterschiede gesehen werden. sopressor-Therapie als auch die Opiatdosierung deutlich reduziert werden (20). In einer kürzlich veröffentlichten Fallserie stellten die Kollegen aus Homburg/Saar 6 Patienten im „Die AnaConDa-S mit 50 ml ist heute sicher der ARDS mit ECMO-Therapie vor, die innerhalb von neue klinische Standard für die Erwachsenen- 24 h nach ECMO-Start Isofluran zur Sedierung sedierung geworden und stellt eine Verbesserung erhielten. Für die tiefe Sedierung von RASS -4 in der Versorgung von kritisch kranken, intubier- bis -5 waren nur 1-3 ml/h Isofluran notwendig. ten Patienten dar“, beendete Dr. Bellgardt seinen Das Konzept der Lungenprotektion konnte pro- Vortrag zum 28. Symposium Intensivmedizin + blemlos mit AnaConDa umgesetzt werden und Intensivpflege 2018 in Bremen. Abb. 5: ARDS unter ECMO-Therapie mit Isofluran-AnaConDa (20). 9
Das Gehirn 3. Neuroprotektion in der Praxis Jedes Jahr erleiden in Europa bis zu 700.000 seiner Intensivstation in den Jahren 2011-2012 Menschen außerhalb des Krankenhauses einen applizierte er Isofluran endtidal von 0,2-0,6 Vol% Herzstillstand - nur 10% davon überleben den (und Sufenta) während therapeutischer Hypo- Krankenhausaufenthalt! Die inhalative Sedierung thermie (33°C). Ein Aufwachversuch und neuro- könnte zukünftig einiges verändern, da zahlrei- logische Beurteilung erfolgte bei Normothermie. chen Daten daraufhinweisen, dass Inhalations- Von insgesamt 31 prospektiv eingeschlossenen anästhetika nicht nur sedierend wirken, sondern Patienten überlebten 22 (71%), wobei 18 der Über- durch Präkonditionierung auch einen zusätzlichen lebenden (82%) ein gutes neurologisches Outcome positiven Outcome-Effekt für den Patienten haben. (Glasgow-Pittsburgh CPC 1 oder 2) hatten. Die Neuronen-spezifische Enolase (NSE) erwies sich als guter prognostischer Parameter bei CPC 1-2 Kontrollierte Hypothermie Patienten. Diese Daten verglich Dr. Kersten mit historischen Kontrollen der Jahre 2009-2010: Bei Bereits auf dem „AnaConDaY“ am Universitäts- 97 Patienten war eine i.v.-Sedierung erfolgt, die klinikum Heidelberg im Jahr 2010 stellte Dr. Mortalität betrug darunter 40% (im Vergleich zu Schmid vom Klinikum St. Marien Amberg erste 29% mit Isofluran) und lediglich 67% der Überle- Daten zum Einsatz von Sevofluran via AnaConDa benden hatten ein gutes neurologisches Outcome. nach Reanimation und Hypothermie-Behandlung vor. Nach Umstellung auf ein inhalatives Regime Die Hoffnung auf neuroprotektive Effekte stei- mit Sevofluran stieg der Anteil der Entlassungen gerte in den letzten Jahren den Stellenwert der mit einem zufriedenstellenden Zustand (Cognitive Isofluran-Sedierung erheblich. Hirnblutungen füh- performance category, CPC 1-2) von vormals 35% ren nicht nur zu irreversiblen primären Schäden, auf 62% im Jahr 2007, auf 88% in 2008 und 86% sondern durch ein perihämorrhagisches Ödem in 2009 an. Diese Patienten gingen ohne neuro- zu einer Störung der Blut-Hirn-Schranke mit Ver- logisches Defizit nach Hause und kehrten teilweise minderung der zerebralen Perfusion und damit ins Berufsleben zurück, außerdem sank der Anteil sekundären Zellschäden. Im Tierversuch konnte der Patienten mit apallischem Syndrom von 50% gezeigt werden, dass Isofluran nach Okklusion bei- (2004) auf 7% (2009). der Karotiden zu einer Verringerung der zerebralen Ischämie, des Ödems und der Neuroinflammation Dr. Alexander Kersten, Klinik für Kardiologie, Pul- führt. Neuroprotektive Eigenschaften der Inhala- mologie, Angiologie und internistische Intensivme- tionsanästhetika können durch eine Erniedrigung dizin am Universitätsklinikum Aachen präsentierte der zerebralen Metabolisierungsrate, Reduktion auf dem 23. Symposium Intensivmedizin + Inten- von reaktiven Sauerstoff-Spezies (ROS) und In- sivpflege in Bremen 2013 ähnliche Ergebnisse. duktion von Stickstoffmonoxid-Synthese (iNOS) Nach Aufnahme der reanimierten Patienten auf erklärt werden. 10
Nach Herz-Kreislaufstillstand kommt es zu einem dies der erste Hinweis auf eine hypoxische Hirn- ausgeprägten Reperfusionssyndrom mit starker schädigung. Ein Blick auf den Narkosegasmonitor Schädigung des Gehirns. Die aktuellen Leitlinien reicht, um zu sehen, ob die Sedierung suffizient empfehlen, so berichtete PD Dr. Storm, Leiter oder das Gas abgeflutet ist. des Cardiac Arrest Center of Excellence der Charité-Universitätsmedizin Berlin, beim Sym- Eine weitere aktuelle Untersuchung zeigte die posium für Intensivmedizin + Intensivpflege in Outcome-Relevanz der Sedierungswahl nach Bremen 2016, bei komatösen Reanimationspa- Reanimation. Bei 432 Patienten nach Herzstill- tienten mind. 24 h eine Hypothermie (32-36°C) stand wurde der Einsatz von Isofluran gegenüber durchzuführen. Damit die sehr invasive Kältebe- Midazolam verglichen, es zeigten sich eine Ver- handlung toleriert wird, ist zumindest initial eine kürzung der Beatmungsdauer von über 4 Tagen, tiefe Sedierung (RASS -4 bis -5) erforderlich, um sowie eine signifikant frühere Verlegbarkeit von v.a. auch Shivering proaktiv zu vermeiden. Ob über- der Intensivstation von 4.5 Tagen mit Isofluran haupt und mit welchem Ausmaß eine hypoxische (21). Diese Ergebnisse sind auch ökonomisch von Schädigung vorliegt, ist meist unbekannt. Eine besonderer Bedeutung (Abb. 6). sichere Einschätzung der Prognose ist nur mög- lich, wenn ein wie bei i.v.-Sedativa häufig auftre- tender Sedierungsüberhang sicher ausgeschlos- Intrazerebrales Monitoring sen werden kann. Die Hypoxie post reanimationem betrifft nicht nur das Gehirn, sondern den ganzen Bei neurologischen Patienten kommt der Kontrolle Körper. Die Kühlung verlangsamt den Metabolis- von Hirndruck (ICP) und zerebralem Perfusions- mus und somit Pharmakokinetik und -dynamik druck (CPP) eine große Bedeutung zu. Volatila aller Narkosemedikamente. Die Aktivität der galten lange wegen der Gefäßdilatation als kon- CYP450-Enzyme in der Leber kann bis zu 50% traindiziert, ein optimales Sedierungsregime für reduziert sein, ohne dass eine Leberschädigung z.B. Patienten nach Schädel-Hirn-Trauma gab es messbar wäre. Propofol hat zwar günstige Eigen- nicht und wurde meist mit Midazolam durchge- schaften, bei Körpertemperaturen unter 34°C führt. kommt es aber zu einer Wirkverlängerung durch den gebremsten Metabolismus. Der große Vorteil PD Dr. Bösel, Neurologische Klinik an der Univer- der inhalativen Sedierung nach Reanimation ist sität Heidelberg, sah bereits im Jahr 2010 einen die gute Steuerbarkeit der Sedierungstiefe und deutlichen Vorteil der inhalativen Sedierung und schnelle neurologische Beurteilbarkeit nach Be- integrierte AnaConDa fest in das Sedierungssche- endigung. Sinkt die Gaskonzentration auf Null und ma seiner Intensivstation. Eine seiner ersten Pa- der Patient wacht nicht auf, so PD Dr. Storm, ist tienten war eine junge Frau mit NMDA-Rezeptor- Abb.6: Beatmungsdauer und ICU LOS (21). 11
Enzephalitis. Bei dieser entzündlichen Auto- und Perfusionsdruck aufrechterhalten, sekundäre immunerkrankung bildete ein ovarieller Tumor neurologische Schäden reduzieren, den erhöhten Antikörper gegen den NMDA-Rezeptor, was zu ICP senken, antikonvulsiv und im Idealfall neuro- schweren Psychosen, Anfällen und kaum be- protektiv wirken. Bei Hirnschäden tritt regelhaft herrschbaren dyskinetischen Übererregungszu- eine gestörte Autoregulation mit konsekutivem ständen führt. Die Patientin erhielt 5 verschiedene Abfall des CPP bei Hypotonie und Abnahme des i.v.-Sedativa plus Analgetika in Höchstdosis und zerebralen Blutfluss (CBF) auf, das zerebrale Vo- war immer noch so erregt, dass sie sich fast die lumen nimmt zu und der ICP steigt. Hier ist ein Zunge abbiss und nicht kontrolliert zu beatmen Mitteldruck (MAP) von 60-70 mmHg notwendig, war. Nachdem der Kollege auf niedrigdosiert Iso- sonst droht ein Teufelskreis und Nervenzellen fluran via AnaConDa umgestellt hatte, ließ sich sterben ab. die Patientin leicht führen. Die immunsuppressive Therapie war jetzt möglich und schlug an, nach In einer prospektiven Beobachtungsstudie (Vola- 3-monatiger Isofluran-Sedierung steht die Frau tile Anesthetics for Neuro-Intensive Stroke and heute wieder voll im Leben und arbeitet. Hemorrhage, VANISH) untersuchte Dr. Bösel an der Uniklinik Heidelberg bei 19 Patienten mit Apo- Die Prognose bei beatmeten neurologischen plex, Hirnblutung oder Subarachnoidalblutung Patienten ist insgesamt schlecht. Das ideale „Neu- die neurologischen Parameter beim Switch von ro“-Sedativum sollte zerebrale Autoregulation einer konventionellen i.v. Sedierung auf Isofluran (22). Es traten keine kritischen Anstiege des ICP auf, der mittlere arterielle Druck und der Arteria cerebri media-Blutfluss blieben weitgehend stabil. 0.3 Lediglich die zur Aufrechterhaltung des arteriellen Noradrenaline (µg/kg/min) NA Mitteldrucks benötigte Noradrenalin-Dosierung 0.2 stieg an, ohne primäre Folgen für den Patienten. Außerdem wurde mittels Nah-Infrarotspektro- 0.1 skopie (NIRS) eine reduzierte Sauerstoffextraktion des Hirngewebes nachgewiesen (Abb.7). Diese Be- 0.0 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 obachtungen decken sich mit den Erfahrungen bei 110 inhalativ sedierten, neurochirurgischen Patienten 100 in anderen Zentren. Hirndruckanstiege sind aus ICP / CPP/ MAP (mmHg) 90 der Erfahrung bei einzelnen Patienten möglich, 80 70 auch Störungen der Pupillomotorik wurden verein- 60 zelt beschrieben - für die Referenten ist deshalb 50 MAP 40 CPP ein Neuromonitoring obligat. 30 ICP 20 10 In einer ähnlichen Studie wurden 13 Patienten mit 0 neurologischer oder neurochirurgischer Schädi- -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 gung von einer Sedierung mit Propofol auf Isoflu- Wechsel von intravenösem Sedativum auf Isofluran ran über 3 Stunden umgestellt (23). Mit Isofluran zeigten sich ein stabiler ICP, eine reduzierte Sauer- stoffextraktion und ein stabiler CPP. Außerdem wurde ein erhöhter peripherer PBF registriert Abb. 7 Verhalten von intrakraniellem, mittlerem arteriellen und ze- (Abb.8). Diese Kombination, keine Erweiterung rebralem Perfusionsdruck unter Isofluran-Sedierung bei schweren ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfällen (22). der zentralen Gehirnarterien aber mehr Blut in 12
rCBF variation CVR variation 60 8 p0.05 p>0.05 p>0.05 100 12 7.5 ± 3.1 6.6 ± 2.3 90 10 CPP nmHg ICP nmHg 80 8 6.6 ± 3.9 70 6 80.1 ± 10.8 79.7 ± 10.7 79.3 ± 10.3 4 60 p>0.05 50 2 p>0.05 Step I Step II Step III Step I Step II Step III Abb. 8 Zerebrale Parameter vor, während und nach Isofluran-Sedierung im Vergleich zu Propofol; rCBF:: regionaler Zerebraler Blutfluß; CVR: zentralvenöser Widerstand; CPP: zerebraler Perfusionsdruck; ICP: intrazerebraler Druck (23). der Peripherie könnte für einige Patienten genau Leukämie entwickelte nach Infektion einen ge- das Richtige sein, so PD Dr. Bösel auf dem DIVI neralisierten Status, der auswärtig nicht unter- 2013 in Leipzig. brochen werden konnte. Nach Umstellung auf Isofluran via AnaConDa konnte eine Suppression Der Einsatz volatiler Sedativa wird seit Jahrzehn- der Hirnaktivität erfolgreich herbeigeführt werden. ten in der Behandlung des Status epilepticus ein- Bei Gassedierung lassen sich Phenobarbital und gesetzt. Dr. Felix Lehmann, Klinik für Anästhesio- Benzodiazepine problemlos eintitrieren. logie der Universitätsklinik Bonn, präsentierte auf dem 24. Symposium für Intensivmedizin + Intensiv- pflege in Bremen einen Fall im Status epilepticus: Ein 24-jähriger Patient mit akuter lymphatischer 13
Das Herz 4. Kardioprotektion Die demographische Entwicklung führt zu einer Volatile Anästhetika wirken im Gegensatz zu Zunahme der älteren Bevölkerung, insbesondere intravenöser Anästhesie sowohl bei Applikation die Prävalenz der koronaren Herzerkrankungen vor der Ischämie als auch danach, zum Zeitpunkt und damit das Risiko einer Myokardischämie neh- der Reperfusion (Postkonditionierung) protektiv. men mit zunehmendem Lebensalter zu. Volatile Im Gegensatz zu Opioiden, die äußerlich am Anästhetika sind das Herzstück der Anästhesie! Sarkolemm angreifen, passieren die Volatila die Sie besitzen auch ohne Ischämieinduktion positive, Zellmembran und wirken über ATP-abhängige organprotektive Eigenschaften und sollten bei Kaliumkanäle von Mitochondrien. Die Öffnung der allen Patienten mit kardiovaskulärem Risikoprofil Kaliumkanäle verhindert den Zelltod, weil die Zelle großzügig eingesetzt werden, empfiehlt Prof. Kehl, trotz Ischämie und Reperfusion ihren ATP-Gehalt Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin vom aufrechterhalten kann und keine Apoptose-Signa- Klinikum Karlsruhe. In seinen früheren Untersu- le aussendet. Adenosin- und ATP-abhängige Ka- chungen an Tieren (24) konnte er demonstrieren, liumkanäle in den Mitochondrien des Sarkolemms dass der kardioprotektive Effekt der Präkonditio- spielen eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit nierung mit Isofluran bereits in subanästhetischen Untersuchungen zur Prä- und Postkonditionierung Konzentrationen von 0.25 MAC die Infarktgröße am Herzen. De Hert et al. (25) konnten in ihren Stu- nach 60-minütiger Koronararterienokklusion deut- dien zeigen, dass die Proteinkinase C als zentraler lich vermindert (Abb.9). Bestandteil und Sauerstoffradikale entscheidend dafür sorgen, dass reaktive Sauerstoffspezies als auch Calcium in der Zelle erniedrigt werden und zu einer erhöhten zellulären ATP-Synthese führen. Klinisch zeigen sich eine geringere Infarktgröße und eine bessere myokardiale Funktion. Wäre daraus zu folgern, dass eine alleinige post- operative Gabe von Inhalationsanästhetika via AnaConDa zu einem Postkonditionierungsef- fekt führt? Durch Prä- und Postkonditionierung mit volatilen Anästhetika lassen sich auch am menschlichen Herzen ischämische Organschäden Abb. 9 Anästhetika-induzierte Präkonditionierung am Mäuseherz im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (links). 14
begrenzen, berichtete Frau Prof. B. Beck-Schim- gere NT-proBNP-Werte (Herzinsuffizienz-Marker) mer, Institut für Anästhesie am Universitäts- messbar, daneben wurden kürzere Aufenthalte spital Zürich bereits 2010. Die Schweizer Studie auf der Intensivstation und im Krankenhaus im untersuchte 100 herzchirurgische Patienten, die Vergleich zur i.v.-Sedierung beobachtet (4). nach intravenöser Narkose im Weaning entweder Ein weiterer Bezug zur Klinik findet sich auch bei Sevofluran via AnaConDa oder Propofol auf der Patienten mit Myokardischämie, die operativ oder Intensivstation erhielten. Diese späte Postkondi- interventionell revaskuliert werden, als auch nach tionierung lange nach der Reoxygenierung führte stattgehabter Reanimation. PD Dr. Kellner stellte bei mit Sevofluran-sedierten Patienten zu signi- 2018 in Bremen die herzchirurgische Studie von fikant niedrigeren CK-MB- und Troponin T-Werte, Guerrero Orriach et al. (28) heraus, da hier unter- einen Trend zu besserer Oxygenierung und weniger schiedliche Konditionierungzeiträume untersucht pulmonale Komplikationen (26). wurden: 60 Patienten, die sich einer aortokorona- ren Bypassoperation im Off-Pump-Verfahren (OP- CAP) unterzogen, wurden eingeschlossen. Zwei Outcome-Verbesserung nach Herzoperation Studienarme mit je 20 Patienten erhielten über den Gesamtbeobachtungszeitraum entweder nur In einer italienischen Studie waren volatile An- Propofol oder nur Sevofluran, ein dritter Studien- ästhetika bei Bypass-Patienten mit signifikant arm erhielt Sevofluran zur Präkonditionierung und niedrigeren Troponin-Spiegeln assoziiert als postoperativ Propofol. Die Herzinsuffizienz- und eine intravenöse Sedierung. Außerdem war die Ischämiemarker wurden über 48 h gemessen. Es hämodynamische Stabilität besser (geringerer zeigten sich in Abhängigkeit der Dauer der Sevof- Inotropika-Bedarf) und weniger Patienten wurden luran-Applikation signifikant niedrigere Ischämie- mehr als 7 Tage stationär behandelt (27). (Troponin I) und NT-proBNP-Werte (Abb.10). Die Studiengruppe von Frau PD Dr. Röhm, Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Ludwigshafen, stell- Auf der Basis dieser Studien, so berichtet Prof. te im Jahr 2010 bei einem AnaConDa-Symposium Kehl, gibt es inzwischen Empfehlungen: „Die Ver- ebenfalls interessante Ergebnisse bei Patienten wendung volatiler Anästhetika kann vorteilhaft nach Bypasschirurgie vor: In der mit Sevoflu- sein bei hämodynamisch stabilen und kardial ge- ran-sedierten Gruppe waren signifikant niedri- fährdeten Patienten“ (Evidenzgrad B, Klasse IIa). Abb. 10: Troponin I- und NT-proBNP-Spiegel über verschiedene Konditionierungszeiträume mit Sevofluran vs. Propofol; *p
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