Vor Ort 1 Grétry Beethoven
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Vor Ort 1 Grétry Beethoven
Löwenherz und mehr ANDRÉ-ERNEST-MODESTE GRÉTRY □
Vor Ort 1 1741 — 1813
arr. von Franz H. Ehrenfried
Richard cœur de Lion
Do 11 / 11 / 2021 20:00 Suite Nr. 2 für Harmoniemusik ( 1788 )
La Redoute
Romance – Une fièvre brûlante
Ein brennendes Fieber
□△
Harmoniemusik-Ensemble:
Trinklied – Que le Sultan Saladin
□
Keita Yamamoto, Susanne
Dass der Sultan Saladin
Lucker-van Zoelen → Oboe
Ensemble – Oui, chevaliers,
Amelie Bertlwieser und
□△
oui, ce r empart
Florian Gyßling → Klarinette
Ja, Ritter, dort in jener Burg
Daniel Lohmüller und
□△
Prélude – Vorspiel zum zweiten Akt
Rohan Richards → Horn
Chor – Sais-tu, connais-tu
Thomas Ludes und
□△
Weißt Du, kennst Du
Henning Groscurth → Fagott
Finale – Marche noble
□
Frank Geuer → Kontrabass
+
LUDWIG VAN BEETHOVEN △
○
Beethoven Orchester Bonn
1770 — 1827
Mikhail Ovrutsky → Konzertmeister
Sextett Es-Dur op. 71
und musikalische Leitung
Lorenzo Coppola → Einstudierung Pause
LUDWIG VAN BEETHOVEN ○
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
Adagio molto – Allegro con brio
Andante cantabile con moto
Menuetto ( Allegro molto e vivace )
Adagio – Allegro molto e vivace
3
Die Hofkapelle Die ersten zwanzig Jahre sei- Bonner » Ur-Orchesters «. Um
und wir nes Lebens verbrachte Ludwig die Position Beethovens in
van Beethoven in Bonn. Bonn besser verstehen und
Lebensmittelpunkt der Familie darstellen zu können und um
war die Hofmusik des in Bonn ein Stück Bonner Kulturge-
residierenden Kölner Erzbi- schichte als Botschafter nach
schofs. Die Aktivitäten des außen strahlen zu lassen,
Hoforchesters, der Churcöllni- befasst sich das Beethoven
schen Hofkapelle, waren dem Orchester seit dem Jubiläums-
Knaben von frühester jahr 2020 – gefördert von der
Kindheit an vertraut, Jubiläumsgesellschaft
später war er ein Teil BTHVN2020 – intensiv mit
des Hoflebens als im dem Repertoire und der Spiel-
und für das Orches- weise der Hofkapelle. In
ter arbeitender Cem- Zusammenarbeit mit der Uni-
balist und Bratscher. versität Wien entstanden und
Das Repertoire, das entstehen Konzertprogramme,
man gemeinsam welche die Basis für eine CD-
musizierte, dürfte ihn Edition bei unserem Label
nicht unbeträchtlich Dabringhaus & Grimm sind. Ein
geprägt haben. Im guter Teil der eingespielten
DIE GESCHICHTE Jahr 1794, als Beet- Werke wurde in den Konzerten
hoven schon nach des Beethoven Orchesters zum
N A H M Wien umgezogen ersten Mal seit über 200 Jah-
IHREN LAUF
war, wurde die Hof- ren aufgeführt.
kapelle aufgelöst. Bis ins zwan- Die Redoute in Bad Godesberg
zigste Jahrhundert hinein hatte scheint der ideale Ort für diese
die Stadt Bonn kein festes Reihe. Dort trafen der alte
Orchester mehr. Haydn und der junge Beetho-
In gewisser Weise ist also das ven im Juli 1792 aufeinander:
Beethoven Orchester Bonn Die Geschichte nahm ihren
legitimer Nachfolger dieses Lauf …
Zum Konzert 4 5
Harmoniemusik im kurfürstlichen Bonn: Um die Wende zum 19. Jahrhundert Zeitgenossendes Kurfürsten stieß dies
Nicht nur Dinner-Musik ! wurde der Begriff » Harmoniemusik «, gleichermaßen auf Erstaunen, wie
der sowohl ein kammermusikalisches etwa bei Carl Ludwig Junker, der bei
Ensemble aus Blech- und Holzbläsern einem Besuch im Jahr 1791 der Musik
als auch die dafür geschriebene Musik weit mehr Aufmerksamkeit schenkte
bezeichnete, im deutschsprachigen als dem Essen:
Raum vor allem mit leichter Unterhal- » Gleich am ersten Tage hörte ich
tung in Verbindung gebracht. Diese Tafelmusik…Sie ist besezt mit 2
hörte man bei Tisch oder unter freiem Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotts,
Himmel – nicht notwendigerweise 2 Hörner. Man kann diese 8 Spieler
bewusst. Man assoziierte hastig arran- mit Recht Meister in ihrer Kunst nen-
gierte Nummern aus populären Opern, nen. Selten wird man eine Musik von
die wenig bis gar keinen musikalischen der Art finden, die so gut zusammen-
Wert hatten. Ebenso bestanden Vor- stimmt, so gut sich versteht, und
urteile, zumindest unter Kritikern, besonders im Tragen des Tons einen
gegen das Ensemble, das als kosten- so hohen Grad von Wahrheit und
günstiger Orchesterersatz abgetan Vollkommenheit erreicht hätte, als
wurde. Bereits 1796 beklagte diese. Auch dadurch schien sie sich
Johann Ferdinand von Schön- mir von ähnlichen Tafelmusiken zu
feld den Verfall der Orchester unterscheiden, daß sie auch größere
in Wiener Adelshäusern, die Stücke vorträgt; wie sie d
enn damals
allesamt von einer Harmonie- die Ouvertüre zu M .[ozarts]
musik ersetzt wurden. Don Juan spielte. «
Von daher ist es um so Dass Maximilian sich der Pflege eines
überraschender, dass ein solchen Ensembles widmete, hing mit
achtstimmiges Harmoniemu- seiner Erziehung am Wiener Hof
sik-Ensemble für den musikaf- zusammen, wo er und sein Bruder, Kai-
finen Kurfürst Maximilian ser Joseph II, einem Bericht von 1783
Franz, kurz nach seinem zufolge jeweils eine eigene Harmonie
Amtsantritt am Bonner Hof im unterhielten. Doch auch andere Ein-
Jahr 1784, ein zentrales Anlie- flüsse spielten hierbei eine Rolle. Zwei
gen war – nicht als Ersatz für zentrale Figuren der Bonner Hofkapelle,
ein vollbesetztes Orchester, der Leiter des Orchesters Josef Rejcha
sondern als eine erstklassige Zusam- und der Hornist und Musikalienhändler
menstellung von Virtuosen innerhalb Nikolaus Simrock, bemühten sich um
einer größeren Musikergruppe. Bei die Einstellung von Spezialisten auf
Zum Konzert 6 7
ihrem Instrument und die Versorgung Auch die anderen drei Instrumente hat- sicherlich auch von Simrock in Bonn hervorstechendste Leistung angese-
dieser mit » größeren Stücken. « Rejcha ten bereits eine Entwicklung von ihren vertrieben. Im Mittelpunkt der zweiten hen. Genau dieser Bereich seiner
war zuvor als Kapellmeister am fürstli- schwer stimmbaren Vorgängern bis zu Suite steht die beliebteste Melodie künstlerischen Fähigkeiten, die er im
chen Hof von Oettingen-Wallerstein ihrem jetzigen Stadium hinter sich. der Une fièvre brûlante , die später von Laufe seines Lebens durch den Kontakt
tätig gewesen, welcher für seine Har- Zum ersten Mal wurden bei den Blas- Beethoven als Thema für die Klavierva- mit Musikern und eifriges Verfolgen
moniemusik gerühmt wurde und des- instrumenten vielfältige Klangkombi- riationen WoO 72 verwendet wurde. In der technologischen Entwicklung der
sen Fürst Kraft Ernst ebenso » les gran- nationen und eine feine dynamische ihrem ursprünglichen Kontext wird Instrumente ausbaute, hatte seinen
des parthies avec des passages et des Phrasierung möglich, und jedes Instru- diese Romanze zuerst von Blondel Ursprung in Beethovens Bonner Jahren,
minuets « bevorzugte, worunter man ment konnte jederzeit die Führung gesungen, dem treuen Troubadour des in denen die erste Fassung seines
entweder viersätzige Werke im sinfoni- übernehmen. Der Reiz einer guten Har- gefangenen Königs, und dann im Laufe Oktetts op. 103 entstand. Dieses Werk
schen Stil oder anspruchsvolle Opern- monie bestand also darin, eine neue der Oper acht weitere Male an ent- wurde 1793 unter Haydns Aufsicht
arrangements verstand. Art von Musik zu hören und gleichzeitig scheidenden Stellen der Handlung wie- zusammen mit dem Rondino WoO 25
Harmoniemusik als Teil eines höchste Virtuosität und die techni- dergegeben. Sie symbolisiert, in den ( das möglicherweise als Finale für
Avantgarde-Projekts? Diese Vorstel- schen Errungenschaften feiern zu kön- Worten von Steven Whiting, » treue op. 103 gedacht war ) überarbeitet und
lung erscheint weniger widersprüch- nen. Freundschaft, die alle Hindernisse 1796 durch das Sextett op. 71 ergänzt –
lich, wenn man ein weiteres Element überwindet, die rohe politische Macht trotz ihres viel späteren Veröffentli-
berücksichtigt, das heute leicht über- den edelherzigen Menschen in den chungsdatums – wurden alle drei in
sehen wird: die Instrumente selbst, die Ehrenfried: Suite Nr. 2 von Grétrys Weg legen kann «. Ehrenfried verwen- ihrer jetzigen Form während seiner frü-
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun- Richard Cœur-de-lion det die Romanze nicht nur zur Eröff- hen Wiener Jahre fertiggestellt.
derts eine rasante Entwicklung durch- nung der Suite, sondern auch als Remi- Als Gruppe betrachtet, weisen
machten. Um ein so anspruchsvolles Die Gattung der Harmoniemusik niszenz im dritten Satz. Die anderen Beethovens Werke für Harmoniemusik
Repertoire zu spielen, brauchte man erfüllte auch eine wichtige Funktion bei Sätze verarbeiten viel des atmosphäri- die fortschrittlichsten Merkmale der
nicht nur hervorragende Spieler, der Übertragung populärer Opern in schen, quasi-mittelalterlichen Kolorits, Gattung auf: der sinfonisch anmutende
sondern auch Instrumente, die ein neues Medium. In Oettingen-Wal- das Grétrys Oper so einprägsam macht. Umfang, die vielfältige klangliche
dem neuesten Stand der Tech- lerstein, das mit seinem bescheidenen Gestaltung, die großen dynamischen
nik entsprachen. Insbesondere Budget kein Opernensemble unterhal- und ausdrucksstarken Kontraste und
die Klarinette ist für das Publi- ten konnte, gab Kraft Ernst zahlreiche Beethoven: Sextett op. 71 natürlich die immer wieder aufblitzen-
kum der 1780er Jahre eine abso- solcher Bearbeitungen in Auftrag, viele den virtuosen Momente – blitzschnelle
lute Neuheit gewesen, einzig- davon beim Oboisten Franz Ehrenfried Von Beethovens diversen Innovationen Horn-Arpeggi, rasante Staccati, rau-
artig in der Klangfarbe und im Dienste des Mainzer Kurfürsten. in Sachen Instrumentation wurde seine schende Tonleitern, die die gesamte
ungewöhnlich in der Spieltech- Ehrenfrieds drei Suiten aus André Gré- idiomatische Behandlung der Holzblas- Spanne des Ensembles umfassen – sol-
nik. Sie erforderte daher einen trys überregionalem Hit Richard Cœur- instrumente – sein Bemühen, die indi- len gleichsam erstaunen und erfreuen.
ausgewiesenen Experten und de-lion ( 1788 ) für Bläseroktett plus Kon- viduellen Ausdrucksmöglichkeiten Keinesfalls handelt es sich hierbei um
nicht einen Allrounder, der auch trabass scheinen sich rasch an anderen eines jeden Spielers herauszuarbeiten – Musik als verdauungsförderndes Ele-
Oboe oder Flöte spielen konnte. Höfen verbreitet zu haben und wurden von seinen Zeitgenossen wohl als seine ment – am besten hört man diese Har-
Zum Konzert 8 9
moniemusik, wenn Messer und Gabel weiter. Neuerdings – vielleicht sogar Haydnstil! « – wird der arme Zuhörer der Empfindungen des Solospielers
bereits wieder sicher in die Küche zum ersten Mal – treten jedoch die schnell enttäuscht: Das Hauptthema des Solospielers u. dgl. war also
befördert wurden. Bläser und Streicher als jeweils eigen- besteht wieder aus einem Dialog zwi- keine Spur. Im zweyten Theil der
ständiger Klangkörper miteinander schen stabilisierenden Streichern und Symphonie wurden sie sogar so
Beethoven: Sinfonie Nr. 1 op. 21 in Dialog. frech abschweifenden Bläsern. Der bequem, dass, alles Taktierens
Die langsame Einleitung des ers- erste Satz, sowie die ganze Sinfonie, ist [=Dirigierens] ungeachtet, kein Feuer
Auch wenn Beethovens Harmoniemu- ten Kopfsatzes beginnt mit einem tatsächlich so vom Bläserklang domi- mehr – besonders in das Spiel der
sik ein überschaubarer Bestandteil sei- beliebten » harmonischen Witz «: ein niert, dass der Kritiker der Urauffüh- Blasinstrumente, zu bringen war. «
nes Gesamtœuvres bleibt, setzt der Dominantseptakkord auf C ( mit seinem rung am 2. April 1800 – der Beethovens Beethoven schrieb also seine
Komponist seine Experimentierfreu- irritierenden B ) an der Stelle, wo man Konzert sonst als » wahrlich die interes- erste Sinfonie mit einem weitaus bes-
digkeit mit Blasinstrumenten in seinem einen reinen Tonika-Akkord erwarten santeste Akademie seit langer Zeit « seren Orchester im Ohr, das zu dieser
sinfonischen Schaffen fort. Bis zur Voll- würde. Die weitere Akkordfolge klärt lobte – doch nicht in der Lage war, die Zeit jedoch nicht mehr existierte, näm-
endung seiner 1799 / 1800 entstande- die Haupttonart noch immer nicht. Die Sinfonie als solche zu erkennen: » …Am lich jenes, mit dem er in Bonn groß
nen ersten Sinfonie führt Beethovens Verwirrung wird durch eine ungewöhn- Ende wurde eine Symphonie von seiner geworden war. Diese Erkenntnis wird
Herausarbeitung des Potenzials eines liche Klangfarbe verstärkt: Alle zehn Komposition aufgeführt, worin sehr durch die geplante Widmung an Kur-
jeden einzelnen Instruments zu einer Blasinstrumente halten diese verblüf- viel Kunst, Neuheit und Reichtum an fürst Maximilian Franz unterstrichen;
individuellen Konzeption des Orches- fenden Akkorde ungeheuer lang aus, Ideen war; nur waren der Blasinstru- damit wollte Beethoven wohl seinen
ters. In früheren Sinfonien ( auch bei während die Streicher, die normaler- mente gar zu viel angewendet, so dass ersten bedeutenden Unterstützer
jenen Haydns und Mozarts ) war der weise eine führende Stellung einneh- sie mehr Harmonie, als ganze Orches- öffentlich anerkennen. Während der
Einsatz der Bläser primär auf zwei men sollten, diese bloß mit Pizzicato- termusik war. « Aber der Rezensent Drucklegung im Sommer 1801 wohnte
Funktionen beschränkt: Entweder Akkorden im Hintergrund begleiten. bemängelte in erster Linie die Spieler er in Hetzendorf bei Wien, wenige
erklangen Bläsersoli punktuell, um » Was will der Beethoven uns damit selbst, die ihre kritische dialogisierende Schritte entfernt von seinem ehemali-
einem bestimmten Teil des Stücks sagen? « hätte sich ein skeptischer Rolle offenbar nicht ernstnehmen gen Dienstherrn. Der an Gicht
einen besonderen Charakter ( wie etwa Zuhörer der Uraufführung fragen kön- konnten oder wollten: erkrankte Musikkenner starb jedoch
im Pastoralton ) zu verleihen oder alle nen. Ein paar Takte später wechseln » Es zeichnete sich dabey das überraschend im Alter von 44 Jahren.
Blasinstrumente unterstützten die sich Bläser und Streicher mit emphati- Orchester der italienischen Oper Beethoven war in solchen Angelegen-
Streicher bei Tuttistellen. Erst in den schen Akkorden ab – nur Pauke und sehr zu seinem Nachteile aus…Die heiten allerdings alles andere als senti-
anspruchsvollsten Sinfonien der 1780er Trompeten kämpfen stur mit ihrem rei- ober gerügten Fehler dieses Orches- mental: Er wechselte in letzter Minute
und 1790er Jahren kommt zunehmend benden C gegen den Rest an. » Ein ters wurden sodann hier desto auffal- die Widmung.
eine dritte Funktion hinzu – hin und Kopistenfehler? « murrt nun der ent- lender, da B.s Komposition schwer zu
wieder hörte man brillante Passagen nervte Hörer, » oder ist der Komponist exekutiren ist. Im Akkompagnieren
von unterschiedlichen Blasinstrumen- schuld? « Auch wenn das anschlie- nahmen sie sich nicht die Mühe auf
ten im konzertanten Stil. Beethoven ßende Allegro con brio etwas Normali- den Solospieler acht zu haben; vom
knüpft in seiner Sinfonie Nr. 1 an eben tät zu bringen verspricht – » Ach, ein Delikatesse im Akkompagnement,
jene drei Funktionen an und führt diese fröhliches Streicherthema, ganz im vom Nachgeben gegen den Gang
Zum Konzert 10 11
Lorenzo Coppola Der Klarinettist und Pädagoge Lorenzo Manon Quartett und Quatuor
Einstudierung Coppola ist eine der faszinierendsten Terpsycordes. Mit der Pianistin Cristina
Erscheinungen in der Welt der histo- Esclapez gründete er das Ensemble
risch informierten Aufführungspraxis. Dialoghi, in dem die beiden ein umfas-
Er trat in den vergangenen Jahren nicht sendes Kammermusik-Repertoire
nur als Instrumentalist in Erscheinung, erforschen, mit besonderem Fokus auf
sondern mit Ensemblecoachings und die Kommunikation mit dem Publikum.
Einstudierungen sowohl von Kammer-, Lorenzo Coppola hat bedeutende
als auch von Orchestermusik. Beim Werke des Klarinettenrepertoires auf-
Beethoven Orchester war er im Früh- genommen, darunter Mozarts Konzert
jahr 2021 zu Gast und nahm mit unseren KV 622 mit dem Freiburger Barockor-
Musiker*innen eine CD mit Har- chester, das späte Quintett KV 581 mit
moniemusik-Werken von Grétry, dem Kuijken-Quartett, die Serenaden
Reicha und Beethoven auf, die KV 375, 388 und 370a mit dem Zefiri
bei unserem Label Dabringhaus Ensemble, Johannes Brahms’ Sonaten
& Grimm erscheint. mit Andreas Staier sowie Mozarts und
Lorenzo Coppola wurde in Beethovens Quintette für Klavier und
Rom geboren. Er studierte histo- Bläser mit dem Dialoghi Ensemble. Seit
rische Klarinetten in der Klasse 2004 unterrichtet Lorenzo Coppola
von Eric Hoeprich am Königli- historische Klarinetten an der Escola
chen Konservatorium in Den Superior de Música de Catalunya in
Haag. 1991 zog er nach Paris und Barcelona.
begann, mit verschiedenen
Ensembles zusammenzuarbei-
ten, die sich auf das Spiel auf
historischen Instrumenten spe-
zialisiert haben, unter anderem
das Freiburger Barockorchester,
Les Arts Florissants, La Petite
Bande, The Orchestra of the
18th Century, La Grande Ecurie et la
Chambre du Roy und Libera Classica.
Zu seinen Kammermusikpart-
ner*innen zählen unter anderem
Andreas Staier, Isabelle Faust,
Alexander Melnikov, Bernhard Forck,
das Kuijken Quartett, Ensemble Zefiro,
Biographie 12 13
Beethoven Orchester Bonn Das Beethoven Orchester Bonn ver- der Hofkapelle im Jahr 1794 wieder ein
steht sich als leidenschaftlicher Orchester bekam. Dirigenten wie
Botschafter Beethovens – sowohl in Richard Strauss, Max Reger, Dennis
die Stadt hinein, als auch in die Welt Russell Davies, Marc Soustrot und Kurt
hinaus. Neben der Arbeit mit inter- Masur etablierten den Klangkörper in
nationalen Solist*innen wie Cameron der Spitzenklasse der Orchester in
Carpenter, Katja Riemann, Martin Deutschland. Seit Beginn der Saison
Grubinger und Lucienne Renaudin Vary 2017 / 2018 steht das Beethoven
richtet sich der Fokus der Arbeit auf die Orchester Bonn unter der Leitung von
Erarbeitung historischen Repertoires in Dirk Kaftan, davor lenkten der Schwei-
der Reihe Hofkapelle, auf inter- zer Stefan Blunier und Christof Prick
kulturelle Projekte sowie partizipative die Geschicke des Orchesters.
und pädagogische Konzerte. Erfolgreiche Konzerte und
Dabei werden ungewöhnliche Gastspiele weit über die Grenzen
Konzertformate erprobt und Deutschlands hinaus trugen zum guten
gemeinsam mit Kooperations- Ruf des Orchesters bei. Während der
partnern wie z. B. der Kunst- und COVID-19 Pandemie engagierten sich
Ausstellungshalle der Bundes- die Orchestermusiker*innen in ver-
republik Deutschland, der schiedenen gesellschaftlichen
Universität Bonn, dem Theater Bereichen: Sie traten u. a. in ihrer
Bonn und der Deutschen Tele- Freizeit mit Konzerten vor und in
kom nach lebendigen und Senior*innen-, Pflege- und Kinder-
zeitgemäßen Wegen für die heimen auf, halfen beim Betrieb des
Vermittlung künstlerischer Bonner Impfzentrums und streamten
Inhalte gesucht. zahlreiche Konzerte. Außerdem sind
Exemplarisch für die unterschiedliche digitale Formate für
Arbeit des Orchesters standen Kinder, Schüler*innen und Erwachsene
in der Vergangenheit außer- entstanden.
gewöhnliche Konzertprojekte Anfang 2021 wurde das
und verschiedene mit Preisen aus- Beethoven Orchester vom UN-Klima-
gezeichnete Aufnahmen wie z. B. die sekretariat ( UNFCCC ) zum » United
Oper Irrelohe von Franz Schreker. Die Nations Climate Change Goodwill
erste gemeinsame Produktion mit Dirk Ambassador « ernannt, im Herbst 2021
Kaftan, Beethovens Egmont, wurde von wurde das Orchester mit dem Europäi-
der Kritik hoch gelobt und 2020 mit schen Kulturpreis, sowie mit dem
dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet. LEOPOLD-Preis für gute Musik für
Die Geschichte des Orchesters Kinder und Jugendliche für seine
reicht bis ins Jahr 1907 zurück, in dem CD-Produktion WUM und BUM und die
die Beethovenstadt nach der Auflösung Damen DING-DONG.
Biographie 14 15
Vorschau
Gestatten, Carl Emanuel Bach,
Zeitungsleser
Titanisch Bonner Glanz
Im Spiegel 1 Vor Ort 2 / Hofkapelle
So 21 / 11 / 2021 11:00 Do 31 / 03 / 2022 20:00
Opernhaus Bonn La Redoute
Im Gespräch Mariska van der Sande → Flöte
→ Eckart von Hirschhausen Mikhail Ovrutsky → Violine
Beethoven Orchester Bonn Beethoven Orchester Bonn
Dirk Kaftan → Moderator & Dirigent Dirk Kaftan → Dirigent
€ 29 / 25 / 23 / 18 / 15 € 20
Bei diesem Konzert erhalten Schulklassen
und Musikkurse der Mittel- und Oberstufe
Eintrittskarten für € 5 / Schüler*in
ANDREA LUCHESI 1741 — 1801
Ouvertüre zur Oper L’inganno
„Zumindest lesen wir
( begrenztes Angebot ) scoperto
+
ungebildeten Musiker,
Der Titan von Gustav Mahler
auch im Freitagskonzert 2
ANTON REICHA 1770 — 1836
Sinfonia concertante für Flöte,
Monsieur, die Zeitung“.
Violine und Orchester (Carl Emanuel Bach in einem Brief an Diderot*)
+
JOSEPH HAYDN 1732 — 1809
Sinfonie Nr. 80 in d-Moll
GUSTAV MAHLER 1860 — 1911
Sinfonie Nr. 1 D-Dur
Der Titan
*Als Antwort auf einen Brief Diderots, in dem dieser um Noten für seine Tochter bittet und
auf seine Bedeutung als Schriftsteller und Verfasser der Enzyklopädie hinweist, schreibt
Bach: „Monsieur, ich bin Hermandure, vielleicht sogar Ostgote, und dennoch ist mir der
Name Diderot nicht unbekannt. Aber auch angenommen, ich wüsste weder vom Vater
der zärtlichen Sophie, noch vom berühmten Herausgeber dieses bewundernswerten Bu- ga-bonn.de
ches, zumindest lesen wir ungebildeten Musiker, Monsieur, die Zeitung“.
16
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Energie und Wasser
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Welch ein Duett!
Beethoven Orchester Bonn
Wachsbleiche 1 53111 Bonn
0228 77 6611
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begrüßen zu dürfen. Zum Schutz aller Konzert-
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Smart. Günstig. Einfach.
BEETHOVEN • ENERGIE
info@beethoven - orchester.de Mitarbeiter*innen verfolgen wir in allen Spielstätten
beethoven - orchester.de ein sorgfältig ausgearbeitetes, strenges Hygiene-
konzept gemäß der aktuell gültigen Corona-
Generalmusikdirektor: Schutzverordnung NRW. Bitte halten Sie Abstand
Dirk Kaftan ( mind. 1,5 m ) und achten Sie auf die Händedesin-
Redaktion: fektion sowie die Hust- und Niesetikette. Innerhalb
Tilmann Böttcher der Spielstätten ist eine medizinische Maske
( sogenannte OP-Maske ) zu tragen. Diese darf am
Texte: Sitzplatz im Konzert oder an festen Stehtischen
Die Texte von John D. Wilson sind ein Originalbei- abgenommen werden. Die Veranstaltung wird unter
trag zu diesem Programmheft. » Die Hofkapelle und den geltenden Hygienevorschriften durchgeführt.
wir « ist ein Text von Tilmann Böttcher für dieses Kurzfristige Änderungen können nicht ausgeschlos-
Programmheft. sen werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das
Einlasspersonal oder eine*n Orchestermitarbei-
Fotos: ter*in vor Ort. Weitere Informationen unter www.
S. 2 Jasmin Egger beethoven-orchester.de/service/karten/
S. 6 Dani Millington
ate
Wir möchten Sie bitten, während des gesamten
Druck:
on
24 M arantie
Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu
Köllen Druck + Verlag GmbH lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir
g
Preis hern!
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Das Programmheft des Beethoven Orchester Bonn ersten Klatschpause einlassen können. In diesem
sic
ist auf 100%-Recyclingpapier, das nach FSC, Blauem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rück-
Engel und EU-Ecolabel zertifiziert ist, gedruckt. erstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton-
und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen
durch jede Art elektronischer Geräte strikt unter-
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