Wachstumsvergleich zwischen gentechnisch modifizierten und natürlich mutierten Bakterien - Impuls Mittelschule
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Wachstumsvergleich zwischen gentechnisch modifizierten und natürlich mutierten Bakterien am Beispiel der Streptomycin-Resistenz von Escherichia coli Maturitätsarbeit von Miles Burri Kantonsschule Hohe Promenade, Gymnasium Klasse 6d Fachbereich Biologie Zürich, Schuljahr 2017/2018 Betreuende Lehrperson: Dominique Grüter Korreferent: Christian Bürkli
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ..................................................................................................... 3 1.1 Persönliche Motivation ............................................................................................ 3 1.2 Fragestellung und Hypothese ................................................................................... 3 2 Material und Methode ................................................................................. 3 2.1 Escherichia coli ......................................................................................................... 3 2.2 Streptomycin............................................................................................................ 3 2.2.1 Wirkungsmechanismus ............................................................................................... 3 2.2.2 Streptomycin Stammlösung ........................................................................................ 4 2.3 CRISPR/Cas-Methode ............................................................................................... 4 2.3.1 Vorteile von CRISPR/Cas .............................................................................................. 5 2.3.2 Funktionsweise ........................................................................................................... 5 2.3.3 Template DNA, RNA und Cas9 im konkreten Versuch .................................................. 7 2.4 LB-Medium .............................................................................................................. 7 2.5 Utensilien ................................................................................................................. 7 2.6 Sicherheit und Sterilität............................................................................................ 7 2.7 Versuche .................................................................................................................. 8 2.7.1 Vorbereitung............................................................................................................... 8 2.7.2 Mutationsversuch ....................................................................................................... 8 2.7.3 CRISPR/Cas Versuch .................................................................................................... 8 2.7.3.1 Kompetente Bakterien herstellen ............................................................................ 8 2.7.3.2 Transformation ....................................................................................................... 9 2.7.4 Kontrollgruppe ............................................................................................................ 9 2.8 Messungen............................................................................................................... 9 3 Ergebnisse .................................................................................................. 11 3.1 Wachstumsvergleich .............................................................................................. 11 3.2 Mutationsversuch .................................................................................................. 12 3.3 CRISPR/Cas Versuch ............................................................................................... 13 3.4 Kontrollgruppe ....................................................................................................... 14 4 Diskussion .................................................................................................. 16 4.1 Grösse der Kulturen ............................................................................................... 16 4.2 Morphologie der Kolonien...................................................................................... 16 4.3 Verteilung .............................................................................................................. 17 4.4 Kontamination ....................................................................................................... 17 4.5 Wichtigkeit von CRISPR/Cas ................................................................................... 17 4.6 Signifikanz der Daten.............................................................................................. 17
5 Zusammenfassung ..................................................................................... 18 6 Danksagung................................................................................................ 18 7 Quellenverzeichnis ..................................................................................... 19 7.1 Zeitschriften und Bücher ........................................................................................ 19 7.2 Internetseiten ........................................................................................................ 20 7.3 Abbildungen ........................................................................................................... 20 8 Glossar ....................................................................................................... 21 9 Anhang....................................................................................................... 22
Maturitätsarbeit Miles Burri 1 Einleitung 1.1 Persönliche Motivation Genmanipulierte Organismen geniessen in unserer Gesellschaft keineswegs einen guten Ruf. Ein Film zu diesem Thema (Mais im Bundeshuus [1]) im Rahmen des Staatskundeunterrichts gab mir Einsicht in die hitzige Diskussion einer Nationalratskommission, welche ein inzwischen bis 2021 verlängertes Moratorium für den Einsatz der Technologie vorschlug. Inspiriert durch diesen Film, recherchierte ich im Internet. Ich stiess dabei auf die Seite „The Odin“ [2], welche „DIY Gene Engineering Kits“ anbietet. Fasziniert von der Idee, ganz ohne fortschrittliches Labor Genversuche durchzuführen, habe ich ein solches Kit in meine Maturaarbeit integriert. 1.2 Fragestellung und Hypothese In dieser Arbeit wird das Wachstum streptomycin-resistenter Escherichia coli verglichen. Dabei wird zwischen Organismen verglichen, welche ihre Resistenz auf dem „natürlichen“ Weg der zufälligen Mutation erlangt haben, und solchen, die gezielt gentechnisch modifiziert wurden. Es wird erwartet, dass der Weg, auf welchem die Organismen ihre Resistenz erlangt haben, keinen Einfluss auf ihr Wachstum hat. Ein möglicher Unterschied könnte jedoch darauf beruhen, dass bei der Modifikation bei allen Organismen die gleiche, spezifische Veränderung vorgenommen wird, während bei den natürlichen Mutanten verschiedene Veränderungen auftreten können, welche eine Streptomycin-Resistenz hervorrufen (SPRINGER 2001). Es existieren bis anhin jedoch keine Beweise dafür, dass diese verschiedenen Mutationen auch unterschiedlich starke Resistenzen hervorrufen. Falls dies so wäre, müssten bei den Mutanten Unterschiede bezüglich des Wachstums der einzelnen Kolonien sichtbar werden. In den Messwerten wäre dies an einer grösseren Verteilung zu erkennen. 3
Maturitätsarbeit Miles Burri 2 Material und Methode 2.1 Escherichia coli Für die Experimente wurde der Stamm HME63 der Art Escherichia coli verwendet. Erworben wurden die Bakterien in Form einer Stichkultur von The Odin [2]. Escherichia coli eignet sich hervorragend für Experimente im gentechnischen Bereich, da ihr Genom weitestgehend bekannt ist. Ein weiterer Vorteil dieses Bakteriums liegt in seiner einfachen Kultivierung im Labor, sowie in der kurzen Generationszeit von 20-30 Minuten bei optimalen Bedingungen (KNIPPERS 1971), was das schnelle Beobachten der Ausprägung neu eingefügter Gene Abb. 1 Escherichia coli Kolonien nach 6 Tagen Wachstum vereinfacht. unter optimalen Bedingungen. Wie man in der Abbildung 1 erkennt, bilden die Bakterien weisse, leicht transparente Kolonien, welche eine kreisrunde Form mit durchgehender Aussengrenze haben. Ein weiteres Merkmal ist die gleichmässige, konvexe Erhöhung der Kolonien. 2.2 Streptomycin Streptomycin ist ein bakterizid wirkendes Aminoglykosid-Antibiotikum. In der Schweiz findet es in der Humanmedizin keine Verwendung mehr. In der Veterinärmedizin wird es jedoch weiterhin gegen bakterielle Infektionskrankheiten verwendet [3]. Auch in der Landwirtschaft fand das Antibiotikum Verwendung, und zwar in der Bekämpfung des Feuerbrandes. Weil von der Anwendung von Streptomycin im grossen Stil jedoch die Gefahr der Resistenzentwicklung ausgeht, darf es seit 2016 in der Schweizer Landwirtschaft nicht mehr für die Bekämpfung des Feuerbrandes eingesetzt werden [4]. Ein weiterer Grund für das Verbot liegt darin, dass Streptomycin zu einer Verunreinigung von Honig führen kann. Dazu kommt es, wenn Bienen Nektar und Pollen von Pflanzen sammeln, die mit dem Antibiotikum behandelt wurden. 2011 mussten im Thurgau deshalb über sieben Tonnen Honig vernichtet werden [5]. 2.2.1 Wirkungsmechanismus Streptomycin wirkt indem es an ein Protein der 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms bindet. Dort verhindert das Molekül die korrekte Translation, indem es eine Fehlablesung der mRNA verursacht. Das betroffene Bakterium kann somit keine, beziehungsweise nur noch funktionsunfähige Proteine synthetisieren und stirbt ab. (HÖCK, FILLE 2012) 3
Maturitätsarbeit Miles Burri Abb. 2 Bändermodell der Streptomycin-Bindungsstelle im Ribosom. Die gelbe Struktur ist das Streptomycin- Molekül, orange dargestellt ist das S12-Protein. Eine Resistenz gegen Streptomycin basiert meist auf einer Veränderung des rpsL-Gens, welches die Information für die Synthese des S12-Proteins, eines Teils der 30S-Untereinheit, enthält. Durch zufällige Mutation oder gezielte Manipulation kann dieses Gen so verändert werden, dass es nun ein leicht anderes S12-Protein kodiert, an welches Streptomycin nicht mehr binden kann. Somit kann die 30S-Untereinheit des Ribosoms, und damit auch die Proteinbiosynthese nicht mehr vom Aminoglykosid-Antibiotikum beeinflusst werden. (TRAUB, NOMURA 1968) Diese Resistenz tritt in der Natur durch zufällige Mutation des rpsL-Gens mit einer Wahrscheinlichkeit von 0.3 · 10-10 bis 1.1 · 10-10 auf (NEWCOMBE, HAWIRKO 1949). Dieser Wert mag vorerst gering erscheinen, wenn jedoch die oftmals grosse Anzahl der Bakterien berücksichtigt wird, ist das absolute Vorkommen der Resistenz nicht sehr selten. Im menschlichen Stuhl beispielsweise kommen im einem Gramm 108-109 E. coli Bakterien vor (SCHLEGEL 2007). Statistisch gesehen müsste also pro 10 Gramm Stuhl ein streptomycin-resistentes Bakterium vorhanden sein. Gemäss STENDERUP (1953) kann eine schrittweise Erhöhung der Streptomycin- Konzentration die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass in E. coli Resistenzen auftreten. 2.2.2 Streptomycin Stammlösung Für die Selektion der erfolgreich transformierten und mutierten Bakterien wurden diese dem Aminoglykosid-Antibiotikum ausgesetzt. Es wurde dazu eine Streptomycin-Stammlösung mit einer Konzentration von 100 mg/mL hergestellt, welche dann in gewünschter Menge den Nährmedien hinzugefügt werden konnte. 2.3 CRISPR/Cas-Methode Die CRISPR/Cas-Methode ist ein Werkzeug zum Verändern der DNA, basierend auf einem Immunsystem ähnlichen, antiviralen Mechanismus der in Prokaryoten vorkommt. Ein Bakterium kann nach dem erstmaligen Kontakt mit einer fremden, viralen DNA eine kurze Sequenz jener in seine eigene DNA einbauen. Diese Sequenz - genannt „Spacer“ - ermöglicht es dem Bakterium, bei erneutem Kontakt mit derselben viralen DNA diese zu erkennen und zu 4
Maturitätsarbeit Miles Burri zerschneiden. Das Zerschneiden deaktiviert die fremde DNA und macht sie somit ungefährlich für den Organismus. Diese Spacer-Sequenzen kann ein Bakterium mehrmals und für verschiedene Viren anfertigen, wobei die verschiedenen fremden Sequenzen in der eigenen DNA stets von einer sich wiederholenden Sequenz getrennt werden. Solche Abschnitte von sich abwechselnden fremden und sich wiederholenden Sequenzen in der prokaryotischen DNA heissen auf Englisch Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats, kurz CRISPR. 2.3.1 Vorteile von CRISPR/Cas Die wichtigsten Vorteile dieser Methode gegenüber anderen Möglichkeiten zur gentechnischen Veränderung sind die Einfachheit der Arbeitsschritte und die hohe Effizienz, mit welcher Gene eingefügt werden können. Auch die Möglichkeit, mit nur wenigen, kurzen RNA-Molekülen präzise Schnittstellen zu definieren ist von Vorteil (STERNBERG, DOUDNA 2015), ebenso wie der grosse Anwendungsbereich der Methode, denn mittels CRISPR/Cas können sogar Stammzellen sowie befruchtete Embryos gentechnisch modifiziert werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist der geringe Preis der Ausgangsmoleküle. 2.3.2 Funktionsweise Das System besteht im Grundsatz aus vier Komponenten: der Endonuklease Cas9, der CRISPR RNA (crRNA), der trans-activating CRISPR RNA (tracrRNA) und der Template DNA. Das Cas9- Protein ist das eigentliche «Werkzeug» dieser Methode. Es ist in der Lage, die DNA an einer präzisen Stelle doppelsträngig zu zerschneiden und so die Möglichkeit zu schaffen, Veränderungen vorzunehmen. Die crRNA fungiert als eine Art „GPS“. Sie kann das Cas9-Protein an eine exakte Stelle der DNA lotsen, die zerschnitten werden soll. Dies geschieht mithilfe eines RNA-Abschnittes, welcher eine kurze Kopie der Ziel-DNA enthält und somit an jene binden kann. Damit dies geschehen kann, bricht das Cas9-Protein in der Ziel-DNA die Wasserstoffbrücken von etwa 20 Basenpaaren auf. Nun kann-die crRNA mit ihrer Kopie der Ziel-DNA an diese binden. Die tracrRNA hat dabei die Aufgabe, Cas9 und crRNA zu verbinden und somit einen funktionsfähigen Komplex zu bilden. Sobald dieser Komplex sein Ziel gefunden hat und an die DNA gebunden ist, zerschneidet das Cas9-Enzym die DNA doppelsträngig. Die Zelle versucht daraufhin sofort ihre DNA wieder zu reparieren, und zwar mittels homologer Rekombination. Bei dieser Reparation können Veränderungen an der DNA vorgenommen werden. Denn um ihre DNA zu reparieren, braucht die Zelle eine Vorlage, vorgesehen dafür wäre das jeweils homologe Chromosom. Wenn die Zelle jetzt jedoch mit einer DNA-Sequenz geflutet wird, die bis auf die gewünschte Modifikation genau der zerschnittenen Stelle entspricht (genannt Template DNA, Engl. für Vorlage-DNA), wird sie in einigen Fällen als Vorlage bei der Reparation genommen. Die Zelle baut die Modifikation somit selber in ihre eigene DNA ein. (CHARPENTIER, DOUDNA 2014) 5
Maturitätsarbeit Miles Burri 1. Funktionsfähiger Komplex bestehend aus tracrRNA (1), 2. Kopie der Ziel-DNA (1, rot) und schematisch dargestellt crRNA (2) und Cas9 (3). die molekularen Scheren von Cas9 (2). 3. Die crRNA (1) bindet an die aufgebrochene Ziel-DNA (2). 4. Cas9 zerschneidet die Ziel-DNA doppelsträngig. 5. Die Zelle beginnt mit der homologen Rekombination zur 6. In einigen Fällen wird die Modifikation von der Template- Reparatur der zerschnittenen DNA. DNA auf die Ziel-DNA kopiert. Abb. 3 Ablauf der verschiedenen Prozesse bei einer gentechnischen Modifikation mit CRISP/Cas. 6
Maturitätsarbeit Miles Burri 2.3.3 Template DNA, RNA und Cas9 im konkreten Versuch Die Template DNA, die crRNA und tracrRNA sowie das Cas9-Protein wurden allesamt von The Odin [2] in Form eines „Bacterial- Engineering-Kits“ erworben. Es folgt die in der crRNA enthaltene Sequenz, welche genau komplementär zur Schnittstelle im rpsL-Gen ist. Im Folgenden wird jede Nukleinbase durch einen Buchstaben dargestellt. (A = Adenin, C = Cytosin, G = Guanin, T = Thymin) [7] TACTTTACGCAGCGCGGAGTTCGGTTTTTT Die folgende Sequenz bildet einen Strang der Template DNA. Rot markiert ist die einzige Abb. 4 Darstellung des genetischen Codes. Drei Basen Base, welche sich vom Wildtyp unterscheidet kodieren jeweils eine Aminosäure. In unserem Fall wird (anstelle von Cytosin (C) wäre dort ein Adenin anstelle eines Lysins (AAA) ein Threonin (ACA) kodiert. (A) vorhanden). Wie man in der Abbildung 4 an den roten Pfeilen erkennen kann, führt dieser Basenwechsel dazu, dass anstelle eines Lysins ein Threonin kodiert wird. [7] TATGAAATGCGACGCGCCTCAAGCCAAAACATCCTCACCATCATATATGTGCTCATGTA Diese Mutation des rpsL-Gens wird K42T genannt, da die 42. Aminosäure des kodierten Proteins von einem Lysin (K) zu einem Threonin (T) mutiert wird. Das Resultat der Mutation ist eine Resistenz gegen Streptomycin (JIANG 2013). 2.4 LB-Medium Zur Kultivierung der Bakterien wurde LB-Medium (vom Englischen «Lysogeny Broth») in zwei Formen verwendet. Zum einen als flüssiges Nährmedium, zum anderen zusammen mit Agar- Agar als festes Nährmedium in einer Petrischale. Das flüssige LB-Medium wurde bei Faust Laborbedarf AG erworben, das Agar-Medium bei The Odin. 2.5 Utensilien Die meisten Instrumente und Behältnisse waren im Kit von The Odin inbegriffen, lediglich die L-förmigen Ausplattierrechen sowie die 10ml Röhrchen mussten zusätzlich erworben werden. (KS Hohe Promenade Biologie bzw. Faust Laborbedarf AG) 2.6 Sicherheit und Sterilität Der verwendete Stamm von E. coli ist nicht pathogen. Trotzdem wurde, weitestgehend mit Atemschutz und Nitrilhandschuhen gearbeitet. Die Arbeitsflächen wurden vor und nach dem Arbeiten mit 99.99% Ethanol desinfiziert. Gearbeitet wurde immer neben einem brennenden Bunsenbrenner, da so ein aufwärtsgerichteter Luftstrom erzeugt wird, welcher die Sterilität verbessert. 7
Maturitätsarbeit Miles Burri 2.7 Versuche 2.7.1 Vorbereitung Für die folgenden Versuche wurde jeweils 48h vor der Durchführung eine LB-Agarplatte mit einer Impföse E. coli HME63 aus einer Stichkultur angeimpft. Die Platte wurde danach mit dem Deckel nach unten bis zu ihrem Gebrauch bei Raumtemperatur und unter Abschluss von Licht inkubiert. Die Inkubation mit dem Deckel nach unten verhindert bei Agarplatten das Heruntertropfen von Kondensationswasser auf die Bakterienkultur. 2.7.2 Mutationsversuch Die empfohlene Endkonzentration für die erfolgreiche Selektion streptomycin-resistenter Bakterien beträgt 100 µg/mL [6]. Diese wurde durch zweimalige Zugabe von 5 µL Streptomycin- Stammlösung erreicht. Durch die zweistufige Erhöhung der Konzentration wird die Wahrscheinlichkeit für Resistenzentwicklung erhöht (siehe Kapitel 2.2). Es wurden 10 mL flüssiges LB-Medium mit einer Impföse voll E. coli HME63 beimpft. Nach 20 Stunden bei Raumtemperatur wurde ein erstes Mal 5 µL Streptomycin-Stammlösung hinzugefügt. Dies wurde nach 20 Stunden nochmals wiederholt. Bei einer jetzigen Konzentration von 100 µg/mL wurden die Bakterien über Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden 200 µL dieser Lösung auf eine Agarplatte mit 100 µg/mL Streptomycin pipettiert und anschliessend mit einem Ausplattierrechen verteilt. Die Platte wurde danach für 6 Tage bei 37 °C in einem Wärmeschrank an der KS Hohe Promenade inkubiert. 2.7.3 CRISPR/Cas Versuch Dieser Versuch basiert auf einer Anleitung von The Odin [7]. 2.7.3.1 Kompetente Bakterien herstellen Als kompetent werden in der Mikrobiologie Zellen bezeichnet, die die Fähigkeit besitzen, DNA aus ihrem Umfeld aufzunehmen. Da E. coli nicht zu den Bakterien gehört, welche von Natur aus kompetent sind, muss künstlich eine Kompetenz erreicht werden (CHEN, DUBNAU 2004). Dies geschieht chemisch durch Zugabe einer bakteriellen Transformationsmischung bestehend aus 10% Polyehylenglycol (PEG), 5% Dimethylsulfoxid (DMSO) und 25mM Calciumchlorid (CaCl2). Die genaue Funktion dieser Stoffe bei der Herstellung kompetenter Zellen ist noch nicht völlig verstanden. Von PEG und CaCl2 wird im Allgemeinen jedoch angenommen, dass sie die negative Ladung der DNA neutralisieren und so ein einfacheres Eindringen dieser durch die ebenfalls negativ geladene Plasmamembran ermöglichen. Es konnten jedoch keine beweisenden Studien dazu gefunden werden. DMSO erhöht gemäss NOTHAM (2006) die Permeabilität von Lipiddoppelschichten. Temperaturwechsel erhöhen ebenfalls die Chance, dass DNA passiv in die Zelle aufgenommen wird. Der Mechanismus dahinter ist jedoch nicht geklärt. Für die Herstellung der kompetenten Zellen wurden 200 µL Transformationsmischung in ein Eppendorf-Röhrchen gegeben. Hinzugegeben wurde eine Impföse voll E. coli HME63. Der 8
Maturitätsarbeit Miles Burri Behälter wurde danach so lange von Hand geschüttelt, bis die Bakterien homogen in der Lösung verteilt waren. 2.7.3.2 Transformation Für die Transformation der nun kompetenten Bakterien wurden demselben Eppendorf- Röhrchen 10 µL Cas9+tracrRNA (100 ng/µL), 10 µL crRNA (100 ng/µL) und 10 µL Template DNA (100 ng/µL) zugegeben. Die Probe wurde dann für 30 Minuten im Kühlschrank bei 4°C inkubiert. Danach wurde das Röhrchen für 30 Sekunden einem Hitzeschock bei 42°C unterzogen. Zum Schluss wurden noch 800 µL flüssiges LB-Medium mit Raumtemperatur hinzugegeben, anschliessend wurde die Probe für 2.5 Stunden bei 37°C inkubiert. Nach dieser Inkubationszeit wurden 200 µL der Kultur auf eine Agarplatte mit 100 µg/mL Streptomycin gegeben und mit einem Ausplattierrechen verteilt. Die Platte wurde danach für 6 Tage bei 37 °C im Wärmeschrank inkubiert. 2.7.4 Kontrollgruppe Die Daten einer unbehandelten Kontrollgruppe wurden ebenfalls erhoben. Dazu wurden 10 mL flüssiges LB-Medium mit einer Kolonie E. coli HME63 beimpft. Diese Flüssigkultur wurde anschliessend für 12 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden 200 µL dieser Kultur auf eine Agarplatte ohne Streptomycin gegeben und für 6 Tage bei 37 °C inkubiert. 2.8 Messungen Gemessen wurden nach 6 Tagen Inkubationszeit die Durchmesser der einzelnen koloniebildenden Einheiten (KbE), sowie ihre Anzahl auf jeder Agarplatte. Dazu wurden die Agarplatten aus dem Wärmeschrank genommen und unter dem Binokular fotografiert. Abb. 5 Beispiel einer Messung. Die abgebildete Kolonie weist einen Durchmesser von 1.9 mm auf. 9
Maturitätsarbeit Miles Burri Es war vorgesehen, die Kolonien direkt unter dem Binokular und einem unter den Agarplatten liegenden Millimeterpapier zu vermessen. Aufgrund des geringen Wachstums der Kulturen wurden sie jedoch digital in Photoshop vermessen, indem das Millimeterpapier als Längenreferenz genommen wurde. Ein digitaler Massstab mit 10 Teilabständen wurde dann auf genau einen Millimeter Länge gebracht und über das Foto der Kolonie gezogen. So konnte dessen Durchmesser auf 0.1 mm genau bestimmt werden. 10
Maturitätsarbeit Miles Burri 3 Ergebnisse 3.1 Wachstumsvergleich Vergleich der Mittelwerte 2.50 2.27 2.00 Durchmesser in mm 1.50 1.60 1.00 1.03 0.50 0.00 CRISPR/Cas Mutation Kontrollgruppe Abb. 6 Vergleich der Durchmesser-Mittelwerte der drei Versuche. Abbildung 6 zeigt die Mittelwerte der drei Versuchsreihen in Bezug zueinander. Klar zu erkennen ist, dass die unbehandelten Kolonien der Kontrollgruppe, welche ohne Streptomycin wachsen konnten mit einem Durchschnitt von 2.27 mm Durchmesser am grössten wurden. Gefolgt werden sie von den natürlichen Mutanten, dessen mittlerer Durchmesser 1.60 mm betrug. Am wenigsten gut wuchsen die mittels CRISPR/Cas transformierten Bakterien. Die Kolonien wurden hier im Mittel lediglich 1.03 mm gross. 11
Maturitätsarbeit Miles Burri 3.2 Mutationsversuch Häufigkeitsverteilung natürliche Mutation 6 5 Häufigkeit 4 3 2 1 0 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3 Durchmesser in mm Abb. 7 Häufigkeitsverteilung des Durchmessers der Kolonien der natürlichen Mutanten. Abbildung 7 zeigt die Häufigkeitsverteilung der Durchmesser der KbE des natürlichen Mutationsversuchs. Zu beobachten ist eine eher schmale Verteilung, mit einem Minimalwert von 1.3 mm und einem Maximalwert bei 1.9 mm. Das Dichtemittel befindet sich bei 1.5 mm, der Median bei 1.6 mm und der arithmetische Mittelwert beträgt ebenfalls 1.6 mm. Die Standardabweichung hat einen Wert von ± 0.167 mm. Zur Zeit der Messung befanden sich 15 KbE auf der Agarplatte, was dem geringsten Wert der drei Versuche entspricht. Abb. 8 Kolonie der natürlichen Mutanten nach 6 Tagen Wachstum auf streptomycinhaltigem Agar. Von Auge betrachtet erschienen alle Kolonien weiss, während sie durch das Binokular betrachtet nahezu farblos und durchsichtig erschienen. Zu beobachten war bei allen Kolonien die Bildung glatter, rundlich aus der Mitte der Kolonie herausragender Verdickungen sowie unregelmässige Aussengrenzen (siehe Abb. 8). 12
Maturitätsarbeit Miles Burri 3.3 CRISPR/Cas Versuch Häufigkeitsverteilung CRISPR 8 7 6 5 Häufigkeit 4 3 2 1 0 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3 Durchmesser in mm Abb. 9 Häufigkeitsverteilung der Durchmesser des mittels CRISPR/Cas transformierten E. coli. Auf Abbildung 9 erkennt man die Häufigkeitsverteilung der Durchmesser der KbE des CRISPR/Cas Versuchs. Mit einem Minimalwert von 0.4 mm und einem Maximalwert von 2.0 mm liegt eine eher breite Verteilung vor. Dies zeigt sich auch an der Standardabweichung von ± 0.343 mm. Der Mittelwert der Datenreihe beträgt 1.03 mm, der Median hat einen Wert von 1.0 mm. Bei diesem Versuch waren nach 6 Stunden Wachstum 39 KbE auf der Agarplatte vorhanden. Abb. 10 Kolonie der mittels CRISPR/Cas transformierten E. coli nach 6 Tagen Wachstum. Vor dem blossen Auge erschienen die Kolonien weiss, unter dem Binokular jedoch hatten sie eine nahezu farblose Erscheinung. Die Bildung der rundlichen Verdickungen war auch hier bei allen Kolonien zu beobachten. Unregelmässige Aussengrenzen traten ebenfalls bei allen Kolonien auf (siehe Abb. 10). 13
Maturitätsarbeit Miles Burri 3.4 Kontrollgruppe Häufigkeitsverteilung Wachstum ohne Streptomycin 16 14 12 Häufigkeit 10 8 6 4 2 0 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3 Durchmesser in mm Abb. 11 Häufigkeitsverteilung der Durchmesser der Kontroll-Kolonien. Der Abbildung 11 ist die Häufigkeitsverteilung der Durchmesser der KbE des Kontrollversuchs zu entnehmen. Mit einem Minimum von 1.7 mm und einem Maximum bei 2.6 mm ist eine mittelmässige Verteilung zu beobachten. Die Standardabweichung beträgt ± 0.191 mm. Der Median beträgt 2.3 mm, das arithmetische Mittel 2.27 mm. Abb. 12 Rechts die Agarplatte ohne Streptomycin, 6 Tage nach der Inokulation mit E. coli. Zum Vergleich links der gleiche Versuch mit Streptomycin. Wie auf der Abbildung 12 zu erkennen ist, wurde die Agarplatte ohne Streptomycin kontaminiert. Die regelmässigen, runden Kolonien mit weisser Farbe (1) sind die E. coli Kolonien. Sie sind die Einzigen, die für die Datenerhebung berücksichtigt wurden. Zu erkennen sind aber viele andere Kolonien. Eine (2) teilt bis auf ihre gelbliche Farbe das Erscheinungsbild mit den E. coli Kolonien. Auf der Oberfläche des Agars wurde eine weitere unbekannte Kolonie 14
Maturitätsarbeit Miles Burri beobachtet (3) sowie mehrere, grössere Kolonien, welche nicht auf der Oberfläche, sondern im Agar zu wachsen schienen (4). Links ist die Platte mit Zugabe von Streptomycin abgebildet. Zu erkennen ist nur das Wachstum einiger weniger, resistenter Kolonien. 15
Maturitätsarbeit Miles Burri 4 Diskussion 4.1 Grösse der Kulturen Der Fakt, dass die streptomycin-resistenten Bakterien deutlich weniger schnell wuchsen als die unbehandelte Kontrollgruppe legt nahe, dass die K42T-Mutation des rpsL-Gens negative Auswirkungen auf die Proteinbiosynthese hat. Dies widerspricht einer Studie von CHUMPOLKULWONG ET AL. (2004), welche für diese Mutation eine höhere Proteinproduktion sowie eine höhere Genauigkeit bei der Translation gegenüber dem Wildtyp beobachtete. Jene Studie beruht jedoch auf Beobachtungen bei der zellfreien Genexpression, während in dieser Arbeit lebende Zellen untersucht wurden. In einer Studie von PAULANDER ET AL. (2009) wurde festgestellt, dass zwei ähnliche Mutationen (K42N, K42R) bei Salmonella Typhimurium ebenfalls eine Beeinträchtigung des Wachstums verursachen. Interessanterweise wurde in jener Studie jedoch herausgefunden, dass diese Mutationen den Bakterien in einem kohlenstoffarmen Milieu einen Vorteil gegenüber dem Wildtyp verschaffen, was sich in einem schnelleren Wachstum zeigte. Dies lässt die Frage offen, ob auch die in dieser Arbeit erzielte K42T-Mutation von E. coli unter suboptimalen Wachstumsbedingungen einen Vorteil gegenüber dem Wildtyp schaffen würde. Die Untersuchung dieser Frage konnte in dieser Arbeit jedoch nicht aufgegriffen werden, lässt aber Raum für weitere Arbeiten in der Zukunft. In dieser Arbeit wurde weiter festgestellt, dass die mittels CRISPR/Cas modifizierten Bakterien weniger wuchsen als die natürlichen Mutanten. Dies könnte damit begründet werden, dass der Hitzeschock sowie die Transformationsmischung eine Belastung für die Bakterien darstellten. Dieser zusätzlichen Belastung sollte mit den 2.5 Stunden Inkubation zwischen dem Beenden der Transformation und dem Animpfen der Agarplatte entgegengewirkt werden. Die vorgesehenen 2.5 Stunden könnten jedoch nicht genug Zeit für die Bakterien gewesen sein, sich vollständig zu erholen. Ein weiterer Grund für den beobachteten Unterschied könnte darin liegen, dass die DNA der transformierten Bakterien zuerst repariert werden muss, bevor sich die Organismen teilen können. Zudem können bei diesen Reparaturen durchaus Fehler entstehen. Genau diese Anfälligkeit für Fehler bei der Reparatur der DNA wurde bei der Transformation mittels CRISPR/Cas ausgenutzt. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass weitere, ungewollte Fehler in die DNA der Zelle eingebaut werden, welche einen negativen Einfluss auf das Wachstum hatten. 4.2 Morphologie der Kolonien Das Aussehen der Kolonien der Mutanten und der modifizierten Bakterien war nahezu identisch. Der drastische Unterschied dieser gegenüber den Kolonien der Kontrollgruppe ist jedoch sehr interessant. Farbe und Form der unter Einfluss von Streptomycin gewachsenen Kolonien unterschieden sich grundlegend von den Attributen einer klassischen E. coli-Kolonie, wie wir sie in der Kontrollgruppe beobachten konnten. Es kann nicht völlig ausgeschlossen 16
Maturitätsarbeit Miles Burri werden, dass auf den mit Streptomycin angereicherten Agarplatten gar keine E. coli Kolonien, sondern fremde Bakterien vorhanden waren. Sehr unwahrscheinlich erscheint jedoch, dass bei beiden Versuchen die gleichen Kontaminanten aufgetreten sind, da die Versuche zeitlich versetzt und mit unterschiedlichen Instrumenten durchgeführt wurden. Das auffallend andere Erscheinungsbild der resistenten Kolonien ist jedoch wahrscheinlich - analog zur geringeren Wachstumsrate - auf die Einflüsse der Mutation auf die Proteinbiosynthese zurückzuführen. 4.3 Verteilung Interessant war die Widerlegung der Hypothese, dass die Werte der natürlich mutierten Bakterien über ein grösseres Spektrum verteilt sein sollten. Genau das Gegenteil war der Fall. Dies legt nahe, dass die verschiedenen, zu einer Streptomycin-Resistenz führenden Mutationen ähnlich starke Resistenzen hervorrufen, was bei den Mutanten in einem sehr konstanten Wachstum der KbE resultierte. 4.4 Kontamination Wann und wie die Agarplatte kontaminiert wurde, konnte nicht bestimmt werden. Mit diesem Risiko muss jedoch gerechnet werden, da sich immer Bakterien aus der Luft auf dem Agar absetzen können, wenn nicht in einem vollkommen sterilen Labor gearbeitet wird. Dass eine Kontamination nur bei den Agarplatten ohne Streptomycin erfolgte, kann als Hinweis dafür interpretiert werden, dass das Streptomycin auch tatsächlich wirkte. 4.5 Wichtigkeit von CRISPR/Cas Es mag auf den ersten Blick unnötig scheinen, den Aufwand und die Kosten in Kauf zu nehmen, eine Modifikation mittels CRISPR/Cas durchzuführen, zumal die natürliche Mutation ähnlich erfolgreich war. Es muss an dieser Stelle klargestellt werden, dass dieser Versuch lediglich um die Untersuchung einer Antibiotikaresistenz bemüht war, welche auch in der Natur relativ häufig vorkommt. Die enorme Wichtigkeit von CRISPR/Cas in der Forschung liegt jedoch darin, dass nahezu jede mögliche Sequenz eingefügt werden kann, unabhängig davon ob sie in der Natur existiert oder nicht. In der Krebsforschung werden zum Beispiel T-Zellen des Immunsystems von Patienten mittels CRISPR/Cas so verändert, dass sie besser an Tumorzellen binden und diese somit vernichten können. Das Verfahren hat in diversen klinischen Studien bei bis zu 90% der Patienten zu einem völligen Verschwinden der Symptome geführt [8]. 4.6 Signifikanz der Daten Aufgrund der nur einmaligen Durchführung der Versuche und der damit verbundenen geringen Zahl der erhobenen Rohdaten, kann nicht von repräsentativen Ergebnissen gesprochen werden. Es war ursprünglich geplant, jeden Versuch drei Mal durchzuführen. Dies war aber wegen der geringen Menge an Ausgangsmolekülen für den CRISPR/Cas-Versuch schliesslich nicht möglich. 17
Maturitätsarbeit Miles Burri 5 Zusammenfassung In dieser Arbeit wurde das Wachstum streptomycin-resistenter Escherichia coli verglichen. Dazu wurden auf zwei Arten resistente Bakterien erhalten. Zum einen wurde die gentechnische CRISPR/Cas-Methode angewendet, zum anderen wurden durch den Prozess der Selektion natürliche Mutanten ausfindig gemacht. Das Wachstum dieser resistenten Bakterien wurde anschliessend untereinander und mit einer unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Festzustellen war, dass die mutierten Organismen besser wuchsen als die gentechnisch manipulierten, sowie dass das Wachstum der resistenten Bakterien unter dem der Kontrollgruppe lag. Interessant war auch die Morphologie der resistenten Kolonien, welche sich stark von jener des Wildtyps unterschied. Die Arbeit bietet mit dem natürlichen Mutationsversuch auch ein beängstigendes Beispiel dafür, wie schnell Bakterien eine Resistenz gegen ein Antibiotikum erlangen können. Nachdem die Bakterien nur 40 Stunden lang dem Streptomycin ausgesetzt waren, konnten bereits einige resistente Kolonien ausselektioniert werden. Es wird somit gut verständlich, weshalb Antibiotika nicht im grossen Stil, sondern nur sehr selektiv angewendet werden sollen. 6 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich beim Durchführen der Versuche unterstützt und motiviert haben und beim Verfassen dieser Arbeit begleiteten. Allen voran ein grosses Merci an Herr Dominique Grüter, der diese Arbeit fachlich betreut und begutachtet hat. Er hat mich sehr beim Finden einer interessanten Fragestellung und bei der Planung der Versuche unterstützt. Vor allem als die Materialien für die Versuche nicht eintrafen und ernsthafte Probleme in Sicht kamen, konnte ich auf seine Hilfe zählen. Mein Dank gebührt auch Frau Sibylle Schwarz-Scheidegger und Frau Pascale-Anne Sommerhalder-Molinari, den beiden Biologieassistentinnen. Sie stellten mir jegliche Instrumente für die Versuche bereit und waren sehr hilfsbereit, wenn ich Probleme oder Unsicherheiten hatte. Ebenfalls danken möchte ich meinen Eltern, sowohl für ihre Unterstützung bei der Beschaffung der Versuchsmaterialien als auch für das mehrmalige Gegenlesen meiner Arbeit. Diese Arbeit wäre ohne all diese Unterstützung niemals möglich gewesen, vielen Dank! 18
Maturitätsarbeit Miles Burri 7 Quellenverzeichnis 7.1 Zeitschriften und Bücher Charpentier E, Doudna J. (2014): The new frontier of genome engineering with CRISPR-Cas9. In: Nature, 28:346. Chen I, Dubnau D. (2004): DNA uptake during bacterial transformation. In: Nature Reviews Microbiology, 2:241. Chumpolkulwong N, et al. (2004): Effects of Escherichia coli ribosomal protein S12 mutations on cell-free protein synthesis. In: European Journal of Biochemistry, 6:271. Höck M, Fille M. (2012): Aminoglykoside. In: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer Verlag. Jiang W, et al. (2013): CRISPR-Assisted Editing of Bacterial Genomes. In: Nature biotechnology, 31:233. Knippers R. (1971): Vermehrung von Bakterien. In: Molekulare Genetik. Georg Thieme Verlag. Notham R, et al. (2006): Molecular Basis for Dimethylsulfoxide (DMSO) Action on Lipid Membranes. In: Journal of the American Chemical Society, 128. Paulander W, et al. (2009): The Fitness Cost of Streptomycin Resistance Depends on rpsL Mutation, Carbon Source and RpoS (σS). In: Genetics, 2:183. Schlegel H. (2007): Prokaryoten. In: Allgemeine Mikrobiologie. Georg Thieme Verlag Springer B, et al. (2001): Mechanisms of Streptomycin Resistance: Selection of Mutations in the 16S rRNA Gene Conferring Resistance. In: Antimicrobial Agents Chemotherapy, 45:10. Stenderup A. (1953): Development of Streptomycin resistance in E. coli. In: Acta Pathologica Microbiologica Scandinavica, 33:2. Sternberg S, Doudna J. (2015): Expanding the Biologist’s Toolkit with CRISPR-Cas9. In: Molecular Cell, 58:4. Traub P, Nomura M. (1968): Streptomycin resistance mutation in Escherichia coli: altered ribosomal protein. In: Science, 12:160. 19
Maturitätsarbeit Miles Burri 7.2 Internetseiten [1] https://www.youtube.com/watch?v=uaz1wx6gt9g Abgerufen am: 22.10.2017 [2] www.the-odin.com Abgerufen am: 20.07.2017 [3] http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Streptomycin Abgerufen am: 11.12.2017 [4] https://www.bnl.gov/newsroom/news.php?a=24251 Abgerufen am: 12.11.2017 [5] https://www.suedostschweiz.ch/politik/im-thurgau-muss-uber-sieben-tonnen-honig- vernichtet-werden Abgerufen am: 11.12.20217 [6] https://www.thermofisher.com/fr/fr/home/life-science/cell- culture/transfection/selection.html Abgerufen am: 19.09.2017 [7] http://www.the-odin.com/crispr-bacterial-guide/ Abgerufen am: 02.10.2017 [8] https://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/gentechnik-crispr-bringt-krebskranken-neue- hoffnung-ld.103183 7.3 Abbildungen Abbildung 2 https://www.bnl.gov/newsroom/news.php?a=24251 Abbildung 3 Bildschirmaufnahmen aus einem Film des McGovern Institute for Brain Research am MIT. https://www.youtube.com/watch?v=2pp17E4E-O8 Abbildung 4 https://de.wikipedia.org/wiki/Genetischer_Code#/media/File: Aminoacids_table.svg Die restlichen Abbildungen sind eigene Abbildungen des Autors. 20
Maturitätsarbeit Miles Burri 8 Glossar Fachbegriff Erklärung 30S-Untereinheit Teil des Ribosoms. Aminoglykosid-Antibiotikum Bakterizid wirkender Stoff, hemmt die Proteinbiosynthese. Animpfen Auftragen von Zellen auf ein Nährmedium. Ausplattierrechen L-Förmiges Instrument zum Verteilen von Zellen auf Nährböden. bakterizid Bakterien abtötend. Bändermodell Darstellungsvariante für Proteine bei der Sekundärstrukturen sichtbar sind. Basenpaar Komplementär liegende Basen im Doppelstrang der DNA, zusam- mengehalten durch Wasserstoffbrücken. DNA Desoxyribonukleinsäure, Träger der Erbinformation. Form einer Doppelhelix. Eppendorf-Röhrchen Plastikgefäss mit Deckel und Volumen im Mikroliterbereich. preFeuerbrand Vor allem bei Kernobstbäumen vorkommende Pflanzenkrankheit, ausgelöst durch das Bakterium Erwinia amylovora. homologe Rekombination Neuanordung von genetischem Material basierend auf einer ähn- lichen Nukleotidsequenz. Impföse Instrument zum Auftragen von Zellen auf Nährmedien. Inkubation Ausbrühten von Organismen unter guten Bedingungen. Inokulation Auftragen von Zellen auf ein Nährmedium. mRNA Von engl. „Messenger-RNA“, beteiligt an der Proteinbiosynthese im Ribosom. Nukleinbase Variabler Teil eines Nukleotids, ihre Reihenfolge enthält die ei- gentliche Information des Erbguts. Nukleotid Bausteine von Nukleinsäuren, z. B. von DNA und RNA. Plasmamembran Jede Zelle umgebende Schicht, bildet die Grenze zur Aussenwelt. Prokaryoten Zelluläre Organismen ohne Zellkern, Vertreter sind Bakterien und Archaeen. Proteinbiosynthese Neubildung von Proteinen in Zellen. Ribosom Ort der Proteinbiosynthese in der Zelle, indem die DNA-Sequenz in Aminosäuresequenz übersetzt wird. RNA Einzelsträngige Ribonukleinsäure. rpsL-Gen Gen, welches die Informationen für die Synthese des S12-Pro- teins enthält. S12-Protein Teil der 30S-Untereinheit, wichtig für die Genauigkeit der Transla- tion. Stichkultur Nährmedium in länglichem Röhrchen, das mittels Einstechen ei- nes Drahtes mit Bakterien angeimpft wurde, eignet sich für Lage- rung von Bakterien. Transformation (Mikrobiologie) Übertragung von DNA in eine kompetente Zelle Translation Synthese von Proteinen am Ribosom von lebenden Organismen. T-Zelle Teilgruppe der weissen Blutzellen, beteiligt an der Immunab- wehr. Wildtyp Organismus, dessen Erbgut durch Evolution zustande kam und das in der Natur überwiegt. zellfreie Genexpression Proteinbiosynthese ausserhalb einer lebenden Zelle. 21
Maturitätsarbeit Miles Burri 9 Anhang Rohdaten Versuche: CRISPR Versuch Mutatuionsversuch Kontrollgruppe (Kontrollgruppe, (Durchmesser in mm) (Durchmesser in mm) (Durchmesser in mm) Fortsetzung) 1,1 1,6 2,00 2,20 1,0 1,5 2,50 2,20 0,9 1,5 2,30 2,20 0,8 1,5 2,10 2,50 0,6 1,6 2,20 2,60 0,6 1,3 1,80 2,20 0,9 1,7 2,00 2,10 0,7 1,8 2,50 2,30 0,4 1,7 2,10 2,40 2,00 2,30 0,7 1,5 2,00 1,70 1,0 1,9 2,40 2,40 0,6 1,4 2,20 2,00 0,5 1,9 2,10 2,00 1,0 1,5 2,30 2,60 0,9 1,6 2,30 2,20 1,1 Ø = 1.6 2,30 2,30 1,1 2,10 2,40 1,0 2,20 2,20 1,8 2,00 2,40 1,2 2,40 2,50 2,0 2,30 2,20 1,3 2,20 2,50 1,5 2,40 2,10 1,4 2,40 2,40 1,0 2,50 2,50 1,2 2,20 2,40 1,1 2,20 2,40 1,0 2,10 2,30 0,9 2,20 2,30 1,0 2,10 2,50 1,4 2,30 2,60 1,4 2,40 2,50 1,3 1,90 2,20 1,5 2,30 2,30 1,1 2,00 2,30 0,9 2,40 2.6 2,50 Ø = 2,27 0,8 2,40 0,5 2,40 0,8 Ø = 1.03 22
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