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Berufswahl Ausbildungswege Lehre Schule Studium BILD © LUKAS BISCHOFBERGER • WWW.BLOGONADE.DE AUSGABE 2014/2015 Berufs WAHL Ausbildungswege Ausbildungswege
Karrierevideos die AMS-Webseite für Filme über die Arbeitswelt Auf dieser Plattform www.ams.at/karrierevideos finden Sie ca. 300 interessante Filme. Sie interessieren sich für einen bestimmten Beruf oder möchten sich einen allgemeinen Überblick über beruflichen Möglichkeiten schaf- fen. Dann wählen Sie aus unseren ca. 300 Videos jene Themen aus, die Ihnen bei der Beantwortung Ihrer beruflichen Fragen helfen können. Zu folgenden Themenbereichen stehen Filme zur Verfügung: Berufsvideos Orientierung Betriebsbesuche FEMtech DESIGN: WWW.WERBEKUNST.AT | FOTO: © STEPHEN EASTOP: STEPHENEASTOP@GMAIL.COM BE R U F S -I N F OS ON LIN E www.ams.at/karrierevideos
Impressum Medieninhaber: A rbeitsmarktservice Österreich Bundesgeschäftsstelle, 1200 Wien, Treustraße 35-43 2. Auflage 2013 Stand: Juli 2013 Druck: September 2013 Redaktion: M ag. Karin Hackensöllner-Ali, Arbeitsmarktservice Österreich Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation/ABI Text: M ag. Dagmar Achleitner, Mag. Helmut Dornmayr, ibw Olja Alvir, Biber Verlagsgesellschaft mbH Überarbeitung: Mag. Heike Arlt Grafische Gestaltung: Mehmet Sel, dil.at & Biber Verlagsgesellschaft mbH Überarbeitung und Reinzeichnung: Daniela Toth, D-Punkt, www.d-punkt.at Fotos: AMS, Fotolia, Lucia Bartl, Michaela Tubikanec Umschlag: Ideenmanufactur, 1020 Wien Überarbeitung: Werbekunst, www.werbekunst.at Inserate: Werbekunst, www.werbekunst.at Gesamtherstellung: Druckerei Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn 2 ISBN: 978-3-85495-546-4
Ausbildungswege inhalt Vorwort ............................................................................................4 Allgemeine Informationen ...........................................................6 Kindergarten ..................................................................................8 Volksschule .................................................................................. 10 Sonderschule ................................................................................ 12 Neue Mittelschule....................................................................... 16 Hauptschule.................................................................................. 20 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) = Gymnasium........ 22 Polytechnische Schule (PTS)..................................................... 26 Lehre .............................................................................................. 28 Berufsbildende mittlere Schule (BMS) ..................................... 32 Berufsbildende höhere Schule (BHS) ........................................ 36 Fachhochschule (FH), Pädagogische Hochschule und Universität ........................... 40 Nostrifikation von Bildungsabschlüssen................................. 42 Unterstützung bei der Wahl der richtigen Ausbildung ........ 44 Bereit für eine Lehre? 5 Tipps zur Berufswahl ..................... 46 Glossar und Abkürzungen .......................................................... 47 Hilfreiche Internetseiten ........................................................... 48 Wichtige Adressen ....................................................................... 50 3
vorwort Liebe Leserinnen und Leser! Eine gute Ausbildung ist ein wichtiger Grund- stein für Ihre berufliche und persönliche Zukunft. Bestimmt möchten Sie später auf eigenen Beinen stehen und einen Beruf ausüben, der Ihnen Spaß macht. Daher ist es wichtig, dass Sie sich rechtzei- tig über mögliche Ausbildungswege informieren. Doch bei der Vielzahl an unterschiedlichen Schul- formen und Berufsausbildungen ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Vielleicht kom- men Sie oder Ihre Familie ursprünglich aus einem anderen Land und sind mit dem österreichischen Bildungssystem noch nicht ganz vertraut. Diese Broschüre bietet Ihnen einen Überblick über Aus- bildungsmöglichkeiten in Österreich. Vom Kindergarten bis zur Universität werden in Österreich viele unterschiedliche Ausbildungen angeboten. Welche Schul- oder Berufsausbildung für Sie persönlich in Frage kommt, hängt in erster Linie von Ihren Interessen, Stärken, Vorausset- zungen und Zielen ab. Sind Sie handwerklich begabt und eher praktisch veranlagt? Dann ist vielleicht eine Lehre das Richtige für Sie. Wenn Sie gerne studieren möchten, bereitet Sie eine AHS oder eine andere höhere Schule optimal darauf vor. Ein großer Vorteil am österreichischen Bil- dungssystem ist, dass meist mehrere Wege zum Ziel führen können. Diese Broschüre soll Sie dabei unterstützen, Ihren persönlichen Weg zu finden. Wenn Sie sich für eine bestimmte Ausbildung interessieren, erhalten Sie in den BerufsInfo- Zentren (BIZ) des AMS weitere Informationen dazu. Nutzen Sie Ihre Chance und gestalten Sie Ihre Zukunft mit der richtigen Ausbildung! 4
allgemeine informationen Diese Broschüre gibt einen groben Überblick über die Ausbil- dungsmöglichkeiten in Österreich. Weitere Informationen erhalten Sie in den BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS, beim Bundesmini- sterium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) und bei vielen anderen Organisationen. Auf den letzten Seiten dieser Broschüre finden Sie Angebote, die Sie bei der Wahl der richtigen Ausbildung unterstützen sowie hilfreiche Adressen und Links zur Orientierung. Viele Schulen und Universitäten haben Internetseiten und auch zur Lehre finden Sie viele Informationen im Internet. Schulpflicht In Österreich müssen alle Kinder neun Jahre die Schule besuchen. Diese Zeit bezeichnet man als Öffentliche Schulen und Privatschulen Schulpflicht. Sie beginnt in der Regel im Alter von 6 Jahren und endet im Alter von 15 Jahren. Da- In Österreich kann man zwischen öffentlichen und nach stehen den Jugendlichen zahlreiche weitere privaten Schulen wählen, wobei die Mehrheit aller Ausbildungsmöglichkeiten offen. Sie können zum Schulpflichtigen eine öffentliche Schule besucht. Beispiel eine weiterführende Schule besuchen oder einen Lehrberuf erlernen. Der Besuch einer öffentlichen Schule ist kosten- los. Beim Besuch einer öffentlichen Pflichtschule Vor dem Schuleintritt müssen alle Kinder ein Jahr (Volksschule, Neue Mittelschule/Hauptschule, Son- den Kindergarten besuchen. Die meisten Kinder derschule, Polytechnische Schule, Berufsschule) besuchen den Kindergarten bereits ab dem gibt es keine freie Schulwahl. Das heißt, die Kinder 3. Lebensjahr oder auch schon früher. müssen die Schule besuchen, die ihrem Wohnort zugeteilt ist (Schulsprengel). In der Regel ist das die Schule, die am nächsten beim Wohnort liegt. Die Hinweise Städte Wien, Linz, Graz und Salzburg gelten jeweils als ein Schulsprengel. Bei den Neuen Mittelschulen/ » Die Schulpflicht gilt für alle Kinder, die dauernd Hauptschulen mit einem besonderen Schwerpunkt in Österreich leben, egal welche Staatsbürger- (zum Beispiel Musik oder Sport) gibt es in der Regel schaft sie haben. keinen Schulsprengel, das heißt, hier kann die Schule frei gewählt werden. In der Praxis können » Die Schulpflicht ist nach neun Schuljahren auch darüber hinaus Ausnahmen von der Schul- erfüllt, egal ob man das letzte Schuljahr positiv sprengelregelung beantragt werden. oder negativ abschließt. Für die weitere Aus- bildung oder das Berufsleben ist es jedoch be- Privatschulen können frei gewählt werden. Es muss sonders wichtig, einen positiven Pflichtschul- ein monatliches Schulgeld bezahlt werden. Für abschluss zu erreichen, das heißt ein Zeugnis Privatschulen gelten nicht immer dieselben Aufnah- ohne „Nicht genügend“. mevoraussetzungen wie für öffentliche Schulen. Die 6 Voraussetzungen müssen bei der jeweiligen Schule nachgefragt werden.
Ausbildungswege Diese Möglichkeiten gibt es, die Schulpflicht zu erfüllen: Volksschule Sonderschule 4 Jahre 8 bzw. 9 Jahre Danach kann gewählt werden zwischen: • Neuer Mittelschule/Hauptschule oder • AHS-Unterstufe (Gymnasium) 4 Jahre Als 9. Schuljahr kann gewählt werden zwischen: • Polytechnischer Schule (PTS) oder • erste Klasse einer berufsbildenden Schule (BMS oder BHS) oder • fünfte Klasse einer AHS (= Gymnasium) Nach der Schulpflicht gibt es folgende weiterführenden Ausbildungsmöglichkeiten: • Lehre (mit verpflichtender Berufsschule) • Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) = Gymnasium • Berufsbildende mittlere Schule (BMS) = z.B. HAS, Fachschulen • Berufsbildende höhere Schule (BHS) = z.B. HAK, HTL Mit der Matura (Reifeprüfung), Berufsmatura (Berufsreifeprüfung) beziehungsweise Studienberechtigungsprüfung gibt es folgende weiterführenden Ausbildungsmöglichkeiten: • Kolleg • Fachhochschule • Pädagogische Hochschule • Universität 7
kindergarten So klein, und schon beginnt der Ernst des Lebens? Allerdings, in Österreich gibt es nämlich ein verpflich- tendes Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt. Dafür aber gratis: Fünfjährige werden ein Jahr lang kostenlos betreut. Natürlich ist es auch möglich, mehrere Jahre in den Kindergarten zu gehen, Mindestalter ist hier 2,5-3 Jahre. Besonders wichtig ist die Vorbereitung auf die Schule und das Erlernen der deutschen Sprache. Außerdem soll früh gelernt sein, wie man richtig mitei- nander umgeht. Wenn du aufgehört hast, es durch die Gegend zu werfen, bekommst du auch ein Mittagessen.
Ausbildungswege Dauer / Altersgruppe Der Besuch ist je nach Bundesland für Kinder ab 2,5 beziehungsweise 3 Jahren bis 6 Jahren möglich. Vor dem Schuleintritt müssen alle Kinder ein Jahr den Kindergarten besuchen. Das verpflichtende Kindergartenjahr beginnt immer im September und gilt für alle Kinder, die bis zum 31. August des jeweiligen Jahres 5 Jahre alt geworden sind. Nutzen Der Kindergarten ist eine gute Vorbereitung auf die Schule und unter- stützt die Eltern bei der Kindererziehung. Die Kinder finden hier andere Kinder, mit denen sie spielen können und lernen so, mit anderen richtig umzugehen. Besonders wichtig ist auch das Erlernen und Vertiefen der deutschen Sprache. Der Kindergarten bietet den Kindern viele Möglich- keiten, sich zu bewegen, kreativ zu sein und Neues zu lernen. Dadurch sollen die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung optimal gefördert werden. Der Kindergarten kann entweder nur am Vormittag oder auch den ganzen Tag besucht werden. Gegen Bezahlung bekommen die Kinder ein Mittag- essen. Kostenlose In ganz Österreich ist für alle Fünfjährigen der Besuch des Kindergartens Besuchsmöglichkeiten im Ausmaß von 20 Stunden pro Woche gratis (= verpflichtendes letztes Kindergartenjahr). In den meisten Bundesländern ist darüber hinaus ein kostenloser Besuch des Kindergartens auch in einem höheren Stunden- ausmaß beziehungsweise für andere Altersgruppen möglich. Ansonsten ist für den Kindergartenbesuch zu zahlen. Hinweis: Mehr Infos dazu finden Sie unter www.help.gv.at > Familie und Partnerschaft > Kinderbetreuung > Formen der Kinderbetreuung > Kindergärten Anmeldung Die Anmeldung für einen Platz in einem öffentlichen Kindergarten erfolgt im Kindergarten selbst oder am zuständigen Gemeindeamt beziehungs- weise Magistrat. Tipps: » Erkundigen Sie sich möglichst bald, welche Kindergärten es in Ihrer Nähe gibt. Sehen Sie sich die Einrichtungen persönlich an und sprechen Sie mit den verantwortlichen Personen. » Vergessen Sie nicht, Ihr Kind rechtzeitig anzumelden. In vielen Kin- dergärten muss man das Kind bereits 1 bis 2 Jahre vorher anmelden, um einen Platz zu bekommen. Fragen Sie am besten im Kindergarten nach, wann Sie Ihr Kind anmelden sollen. Link www.kinderbetreuung.at 9 Wie könnte es weitergehen? Volksschule______________________________________ Seite 10 Sonderschule____________________________________ Seite 12
volksschule Grundgerüst für dein restliches, folgendes Lesen, Schreiben, Rechnen – ohne geht’s eben nicht. Und damit das alles mal Wissen vorstellen. Wenn deine Mutter- ordentlich sitzt, dafür ist die Volksschule sprache gut ausgebaut ist, dann kannst zuständig. Außerdem gibt’s auch schon du auch sicher Deutsch und andere Sachunterricht, Englisch, Turnen, Musik, Sprachen darauf bauen. Dafür wird in der Werken und Zeichnen im Stundenplan. Volksschule mit Zusatzunterricht gesorgt Damit alle sicher unterwegs sind, wird (für deine Religion gilt das übrigens auch). auch noch das richtige Verhalten im Aber keine Angst, wenn das anfangs mit Straßenverkehr erlernt. Für einen guten dem Deutsch noch nicht so gut klappt: im Start ins Bildungsleben ist es unbedingt Förderunterricht holst du bestimmt schnell notwendig, dass du deine Muttersprache auf. Genug Grundwissen? Dann auf ins gut beherrschst. Das kannst du dir wie ein Bildungsgetümmel!
Ausbildungswege Dauer 4 Jahre Altersgruppe Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren Nutzen Die Volksschule legt den Grundstein für den weiteren Bildungsweg. Hier lernen die Kinder Schreiben, Lesen, Rechnen und sich allmählich in der Welt des Wissens zurechtzufinden. Auch erlernen die Kinder das richtige à Förderunterricht, Verhalten im Straßenverkehr. Wer Unterstützung beim Lernen braucht, Förderstunden zusätzliches Angebot kann den wöchentlichen à Förderunterricht besuchen. Die Volksschüle- für SchülerInnen außer- rInnen sollen auch lernen, in der Gruppe mit anderen Kindern zurechtzu- halb des normalen Unter- kommen und mit Konflikten umzugehen. richts zur Verbesserung ihrer Leistungen Für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gibt es à Förder- stunden in Deutsch. Wenn möglich, erhalten sie Zusatzunterricht in ihrer Muttersprache sowie ihrer Religion. In der 4. Klasse besprechen die LehrerInnen mit den Eltern, welche wei- terführende Schule für das Kind geeignet ist. Voraussetzung • Wird das Kind bis zum 31. August 6 Jahre alt, dann ist es mit 1. September des gleichen Jahres schulpflichtig. • Schulreife: Bei der Anmeldung in der Schule wird festgestellt, ob das Kind schulreif ist, das heißt, ob es schon fähig ist, am Unterricht teilzunehmen. Hinweis: » Schulpflichtige Kinder, die noch nicht schulreif sind, werden in die Vor- schulstufe aufgenommen. Gegen diese Entscheidung kann von den Eltern Berufung eingelegt werden. In der Vorschule werden die Kinder langsam auf den Besuch der ersten Volksschulklasse vorbereitet. Anmeldung Schulpflichtige Kinder müssen von den Eltern in der Volksschule ange- meldet werden (= Schuleinschreibung). Das Kind muss zur Schuleinschreibung mitgenommen werden, damit der/ die DirektorIn feststellen kann, ob das Kind bereits schulreif ist. Die Einschreibfristen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Der genaue Termin wird öffentlich bekannt gegeben und ist meist auch am Schultor ausgehängt. Der Termin kann bis zu einem Jahr vor Schul- beginn sein. Hinweise: » Sie werden vom Kindergarten informiert, wann und in welcher Volks- schule Sie Ihr Kind einschreiben müssen. » In der Regel erhalten Sie von Ihrer Gemeinde oder vom Stadtschulrat einen Brief, wann die Einschreibtermine in Ihrer Volksschule sind und welche Dokumente mitzubringen sind. Link www.schulen-online.at Wie könnte es weitergehen? 11 Neue Mittelschule_______________________________________________ Seite 16 Hauptschule___________________________________________________ Seite 20 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) = Gymnasium_________________ Seite 22 Sonderschule__________________________________________________ Seite 12
sonderschule Kinder mit Benachteiligungen (bei körperlicher oder geistiger Behinderung sowie Lernschwächen) können anstelle einer Volksschule und/oder Neuen Mittelschule/Hauptschule eine Sonderschule besu- chen. Speziell ausgebildete LehrerInnen betreuen die SchülerInnen, der Unterricht ist genau auf die Bedürfnisse der Einzelnen angepasst. Eine andere Möglichkeit für Kinder mit Förderbedarf ist es, in Integrationsklassen zu gehen, wo sie gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung von Sonderpäda- gogInnen unterrichtet werden. Ganz wichtig: Schlechtes Deutsch ist kein Grund für die Sonderschule! Du kannst natürlich Förder- unterricht in deiner Volksschule/Neuen Mittel- schule/Hauptschule/Polytechnischen Schule bekommen – musst nur danach fragen! 12
Ausbildungswege Dauer 8 bis 9 Jahre Mit Bewilligung der Schulbehörde kann die Sonderschule maximal zwölf Jahre besucht werden. Altersgruppe Kinder/Jugendliche von 6 bis 15 Jahren Nutzen Kinder/Jugendliche mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder einer Lernschwäche haben die Möglichkeit, eine Sonderschule zu besuchen. Hier sind weniger SchülerInnen in einer Klasse. Die Kinder/ à Förderunterricht, Jugendlichen erhalten – je nach ihren Fähigkeiten – eine ähnliche Aus- Förderstunden bildung wie in der Volksschule, Neuen Mittelschule/Hauptschule bezie- zusätzliches Angebot hungsweise Polytechnischen Schule und werden auf das Berufsleben für SchülerInnen außer- halb des normalen Unter- vorbereitet. Sie werden von speziell ausgebildeten Sonderschullehre- richts zur Verbesserung rInnen unterrichtet und erhalten eine individuelle Förderung. Falls nötig ihrer Leistungen werden auch spezielle Möbel sowie Unterrichts- und Hilfsmittel einge- setzt. à Integrationsklasse/ Integrativer Unterricht: gemeinsames Lernen In den letzten beiden Schuljahren findet eine Berufsorientierung statt. und Arbeiten von Kindern/ Dabei lernen die SchülerInnen die verschiedenen Berufs- und Ausbil- Jugendlichen mit und ohne dungsmöglichkeiten kennen und finden heraus, in welchen Bereichen Behinderung ihre Interessen und Begabungen liegen. Das soll sie bei der späteren à Pädagoge, Pädagogin: Berufswahl unterstützen. Als neunte Schulstufe kann in der Sonderschule Erzieher, Erzieherin; ein „Berufsvorbereitungsjahr“ absolviert werden. Lehrer, Lehrerin Für Kinder/Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gibt es à Förderstunden in Deutsch, und, wenn möglich, Zusatzunterricht in ihrer Muttersprache sowie ihrer Religion. Hinweise: » Kinder/Jugendliche mit speziellem Förderbedarf können auch eine à Integrationsklasse in der Volksschule, Neuen Mittelschule/Haupt- schule oder AHS-Unterstufe besuchen. In einer Integrationsklasse werden Kinder/Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam von einem/einer LehrerIn und einem/einer Sonder à pädagogIn unterrichtet und somit intensiver betreut und gefördert. » Während oder nach dem Besuch der Sonderschule besteht die Möglichkeit, den Abschluss der Neuen Mittelschule bzw. den Haupt- schulabschluss nachzuholen. » Die Arbeitsmarktchancen sind mit einem Sonderschulabschluss geringer als mit anderen Schulabschlüssen (z.B. Hauptschule, Neue Mittelschule, AHS). Für die berufliche Zukunft ist eine weiterführende Ausbildung (z.B. Lehre) besonders empfehlenswert. Voraussetzung Beim Kind muss ein Sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt werden. Dazu muss beim Bezirksschulrat beziehungsweise Stadtschulrat ein Antrag gestellt werden. Dieser kann bereits vor Schuleintritt oder erst später im Laufe der Schulzeit gestellt werden. Der Antrag wird in der Re- gel von der Schulleitung eingebracht, er kann aber auch von den Eltern gestellt werden. Geringe Deutschkenntnisse sind KEINESFALLS ein Grund für den Be- such der Sonderschule. In diesem Fall stehen Förderstunden in Deutsch und, wenn möglich, Zusatzunterricht in der Muttersprache in den Volks- schulen und Neuen Mittelschulen/Hauptschulen zur Verfügung. 13 Gegen die Einstufung des Kindes in die Sonderschule kann von den Eltern Berufung eingelegt werden.
sonderschule 14
Ausbildungswege Anmeldung Schulpflichtige Kinder sollten von den Eltern in der Volksschule ange- meldet werden (= Schuleinschreibung, siehe Seite 10). Wird beim Kind ein sonderpädagogischer Förderbedarf vermutet, wird es in ein Sonder- pädagogisches Zentrum geschickt. Wird dort ein Sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, werden gemeinsam mit den Eltern die Möglich- keiten (Sonderschule oder Integrationsklasse) und die weitere Vorgehens- weise besprochen. Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung beziehungs- weise Kinder, bei denen bereits ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, können auch direkt in der Sonderschule angemeldet werden. Abschluss je nach den individuellen Leistungen: Jahres- und à Abschlusszeugnis beziehungsweise nur à Jahreszeugnis à Abschlusszeugnis escheinigung über den B positiven Abschluss der Im Zeugnis ist angeführt, nach welchem à Lehrplan und nach welcher letzten Schulstufe; wird Schulstufe die einzelnen Gegenstände benotet wurden. Je nach den indi- entweder zusätzlich viduellen Leistungen können einzelne Gegenstände auch nach anderen zum Jahreszeugnis oder gemeinsam mit diesem Schulstufen oder auch nach dem Lehrplan der Neuen Mittelschule oder ausgestellt Hauptschule unterrichtet und benotet werden. Mögliche Schultypen • Allgemeine Sonderschule (für leistungsbehinderte und lernschwache Kinder) • Sonderschule für körperbehinderte Kinder à Jahreszeugnis • Sonderschule für sprachgestörte Kinder escheinigung über die B Leistung eines Schülers/ • Sonderschule für hörbehinderte Kinder einer Schülerin am Ende • Sonderschule für gehörlose Kinder eines Schuljahres (Institut für Gehörlosenbildung) • Sonderschule für sehbehinderte Kinder à Lehrplan • Sonderschule für blinde Kinder (Blindeninstitut) Hier sind Lernziele und Lerninhalte festgehalten. • Sondererziehungsschule (für erziehungsschwierige Kinder) • Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder • Sonderschulklassen für mehrfach behinderte Kinder • Heilstättenschulen Link www.schulen-online.at Wie könnte es weitergehen? Polytechnische Schule (PTS)______________________________________ Seite 26 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) = Gymnasium_________________ Seite 22 Berufsbildende mittlere Schule (BMS)_______________________________ Seite 32 Berufsbildende höhere Schule (BHS)_______________________________ Seite 36 Nach Erfüllung der Schulpflicht: 15 Lehre________________________________________________________ Seite 28 Direkter Einstieg ins Berufsleben und berufliche Weiterbildung Informationen und Tipps zur Berufswahl: www.ams.at/karrierekompass Tipps zur Bewerbung und Musterbewerbungen unter: www.ams.at/bewerbung
neue mittelschule Die Neue Mittelsschule ist hoch im tagsbetreuung mit vielen interessanten Kurs und hat schon viele Hauptschu- Freizeitaktivitäten und Lernhilfen. Der len ersetzt. Was kann man sich ei- wichtigste Unterschied zur Hauptschu- gentlich unter einer Neuen Mittelschu- le ist, dass du hier nach Abschluss le vorstellen? Nun, prinzipiell ist die ein Zeugnis bekommen kannst, das Neue Mittelschule eine Mischform aus gleichwertig mit dem AHS-Unterstu- Hauptschule und Unterstufengymna- fenzeugnis ist. Das aber natürlich nur, sium. AHS-/BHS- und Hauptschulleh- wenn du besonders fleißig bist. rerInnen unterrichten gemeinsam. Der Einsatz von modernen Unterrichts- Ansonsten sehen die Möglichkeiten methoden (Projekte, Gruppenarbeit, nach Abschluss der Neuen Mittelschu- selbstständiges Lernen) und verschie- le ähnlich aus wie bei der Hauptschu- dene Fördermaßnahmen stehen am le: Übertritt in AHS-Oberstufe, HAK, Programm. Und weil das noch nicht HAS, HTL, Lehre … das Bildungs- genug ist, gibt es auch noch Nachmit- büffet ist eröffnet! 16
Ausbildungswege Dauer 4 Jahre Altersgruppe Kinder/Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren Nutzen Die SchülerInnen erhalten in der Neuen Mittelschule eine gute à Allge- meinbildung und werden auf die künftige Berufswahl vorbereitet. Sie werden von Hauptschul-, AHS- und/oder BHS-LehrerInnen unterrichtet. à Allgemeinbildung Der à Lehrplan der Neuen Mittelschule unterscheidet sich fachlich nicht mfassende Bildung in u vom AHS-Lehrplan. möglichst vielen Lebens- bereichen In der Neuen Mitteschule wird jede/r SchülerIn speziell gefördert. Dazu à Lehrplan werden moderne Unterrichtsmethoden wie z.B. Unterricht in Kleingrup- Hier sind Lernziele und pen, Durchführung von Projekten und selbstständiges Lernen eingesetzt. Lerninhalte festgehalten. Braucht ein Kind/Jugendlicher mehr Unterstützung, gibt es verschiedene Fördermaßnahmen. à Leistungsgruppen System zur Einstufung von SchülerInnen nach ihren Im Unterschied zur Hauptschule gibt es in der Neuen Mittelschule keine Leistungen in den Haupt- à Leistungsgruppen mehr. Stattdessen werden immer wieder neue gegenständen Deutsch, Mathematik, Lebende Lerngruppen gebildet, in denen ein bestimmtes Thema oder eine Aufgabe Fremdsprache; in vielen gemeinsam erarbeitet wird. Hauptschulen werden Die Noten 1 bis 5 gibt es auch in der Neuen Mittelschule. Neu ist die Un- 3 Leistungsgruppen geführt terscheidung zwischen „grundlegender Allgemeinbildung“ und „vertiefter à Förderunterricht, Allgemeinbildung“ in den Hauptgegenständen Deutsch, Mathematik und Förderstunden Lebende Fremdsprache (meist Englisch). zusätzliches Angebot Die vertiefte Allgemeinbildung richtet sich nach den Anforderungen des für SchülerInnen außer- AHS-Lehrplans. Bei der grundlegenden Allgemeinbildung werden zwar halb des normalen Unter- richts zur Verbesserung dieselben Inhalte gelernt, aber der Schwierigkeitsgrad ist nicht so hoch. ihrer Leistungen Ab der 3. Klasse steht im Zeugnis, ob nach vertiefter oder grundlegender Bildung benotet wurde. Zusätzlich zum Zeugnis bekommen die Schüle- rInnen eine Leistungsbeschreibung, in der ihre Stärken, Fähigkeiten und Begabungen beschrieben werden. In der 3. und/oder 4. Klasse findet eine Berufsorientierung statt. Dabei lernen die SchülerInnen die verschiedenen Berufs- und Ausbildungsmög- lichkeiten kennen und stellen fest, in welchen Bereichen ihre Interessen und Begabungen liegen. Die Jugendlichen sollen dadurch herausfinden, ob sie eine weiterführende Schule besuchen oder eine Lehre machen möchten. Für Kinder/Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gibt es à Förderstunden in Deutsch und, wenn möglich, Zusatzunterricht in ihrer Muttersprache sowie ihrer Religion. In der Neuen Mittelschule gibt es zudem eine umfassende Nachmittags- betreuung mit Lernhilfen und Freizeitangeboten. Info Seit dem Schuljahr 2012/13 ist die Neue Mittelschule Regelschule. Das heißt, sie ist kein Modellversuch mehr, wie in den Jahren davor. Bis zum Schuljahr 2015/16 müssen alle 1. Klassen der Hauptschule als Neue Mittelschule geführt werden. 17
neue mittelschule
Ausbildungswege Voraussetzung Positiver Abschluss der 4. Klasse Volksschule Für den Besuch einer Neuen Mittelschule mit dem Schwerpunkt Musik oder Sport muss eine à Eignungsprüfung abgelegt werden. Anmeldung Die Anmeldung findet in der Regel in den ersten zwei Wochen nach den Semesterferien (Februar) direkt in der Neuen Mittelschule statt. à Eignungsprüfung meist praktische Prüfung, Für die Anmeldung sind meist folgende Unterlagen mitzubringen: mit der die Eignung (Fähigkeit, Begabung ...) einer Person für eine • Schulnachricht (Halbjahreszeugnis) der 4. Klasse Volksschule bestimmte Schulart (Original und Kopie) festgestellt wird • Meldezettel Abschluss à Abschlusszeugnis der Neuen Mittelschule Mögliche Schwerpunkte In der Neuen Mittelschule gibt es vier mögliche Schwerpunktbereiche: beziehungsweise • sprachlich-humanistisch-geisteswissenschaftlich Schulformen • naturwissenschaftlich-mathematisch • ökonomisch-lebenskundlich à Abschlusszeugnis • musisch-kreativ escheinigung über den B positiven Abschluss der Link www.neuemittelschule.at letzten Schulstufe; wird entweder zusätzlich zum Jahreszeugnis oder gemeinsam mit diesem ausgestellt Wie könnte es weitergehen? Polytechnische Schule (PTS)______________________________________ Seite 26 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) – z.B. Oberstufenrealgymnasium__ Seite 22 Berufsbildende mittlere Schule (BMS)_______________________________ Seite 32 Berufsbildende höhere Schule (BHS)_______________________________ Seite 36 Nach Erfüllung der Schulpflicht: (wenn jemand z.B. nach der 4. Klasse Neue Mittelschule oder Hauptschule bereits 9 Jahre die Schule besucht hat, da eine Klasse wiederholt wurde, oder im ersten Jahr seiner/ihrer Schulpflicht die Vorschule besucht hat): 19 Lehre___________________________________________ Seite 28 Direkter Einstieg ins Berufsleben und berufliche Weiterbildung Informationen und Tipps zur Berufswahl: www.ams.at/karrierekompass, Tipps zur Bewerbung und Musterbewerbungen unter: www.ams.at/bewerbung
hauptschule Die Hauptschule gibt es nicht Wahl nach der Hauptschule eine mehr lange. Sie wird auf die Neue Aufnahmsprüfung machen – es Mittelschule umgestellt, was schon lohnt sich also, sich schon hier oft der Fall ist. In der Hauptschule anzustrengen! gibt es Unterricht in sogenannten Leistungsgruppen. Somit ist si- Aber Achtung! Mit einem Haupt- cher, dass alles auf deine Bedürf- schulabschluss alleine wirst du nisse abgestimmt ist. Im Zeugnis dir sehr schwer am Arbeitsmarkt werden dann Gruppe und Note tun. Deshalb ist es besonders vermerkt. Damit du später weißt, wichtig, dass du danach noch was du mit dir anfangen sollst, gibt eine Ausbildung machst. Ob dies es in der 3. und 4. Klasse Berufs- nun eine weiterführende Schule in orientierung. Je nachdem, was Großbuchstaben (HAK, HAS, HTL, in deinem Zeugnis steht, musst AHS ...) oder lieber eine Lehre du vielleicht an der Schule deiner sein soll, bleibt dir überlassen. 20
Ausbildungswege Dauer 4 Jahre Altersgruppe Kinder/Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren Nutzen In der Hauptschule erhalten die SchülerInnen eine gute à Allgemeinbildung. Die Kinder/ Jugendlichen werden auf den Besuch einer weiterführenden Schule und das Berufsleben à Allgemeinbildung vorbereitet. mfassende Bildung in u möglichst vielen Lebens- In den meisten Hauptschulen gibt es für die Gegenstände Deutsch, Lebende Fremdsprache bereichen (z.B. Englisch) und Mathematik drei verschiedene Leistungsgruppen. Die à Lehrpläne der ersten (= höchsten) Leistungsgruppe entsprechen jenen einer AHS (= Gymnasium). In der à Lehrplan dritten Leistungsgruppe werden den SchülerInnen leichtere Aufgaben gestellt und der Lern- Hier sind Lernziele und Lerninhalte festgehalten. stoff wird langsamer erlernt. Bei Bedarf wird für die Pflichtgegenstände – vorwiegend jedoch für Deutsch, Lebende à Förderunterricht, Fremdsprache und Mathematik – ein à Förderunterricht angeboten, der die SchülerInnen Förderstunden beim Lernen unterstützt. zusätzliches Angebot für SchülerInnen außer- In der 3. und 4. Klasse findet eine Berufsorientierung statt. Dabei lernen die SchülerInnen die halb des normalen Unter- verschiedenen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten kennen und stellen fest, in welchen richts zur Verbesserung Bereichen ihre Interessen und Begabungen liegen. Die Jugendlichen sollen dadurch heraus- ihrer Leistungen finden, ob sie eine weiterführende Schule besuchen oder eine Lehre machen möchten. à Eignungsprüfung Für Kinder/Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gibt es à Förderstunden in meist praktische Prüfung, Deutsch und, wenn möglich, Zusatzunterricht in ihrer Muttersprache sowie ihrer Religion. mit der die Eignung Der Hauptschulabschluss allein ist am Arbeitsmarkt zu wenig. Für die berufliche Zukunft ist (Fähigkeit, Begabung ...) eine weiterführende Ausbildung (Lehre, Schulen wie HAS, HAK, HTL) unbedingt nötig. einer Person für eine bestimmte Schulart festgestellt wirdHinweis: » Viele Hauptschulen sind bereits auf die Neue Mittelschule umgestellt. Bis zum Schuljahr 2015/16 müssen alle 1. Klassen der Hauptschule als Neue Mittelschule geführt werden. Voraussetzung Positiver Abschluss der 4. Klasse Volksschule Für den Besuch einer Musik-Hauptschule, Sport-Hauptschule oder Ski-Hauptschule muss eine à Eignungsprüfung abgelegt werden. Anmeldung Die Anmeldung findet in der Regel in den ersten zwei Wochen nach den Semesterferien (Februar) direkt in der Hauptschule statt. Für die Anmeldung sind meist folgende Unterlagen mitzubringen: • Schulnachricht (Halbjahreszeugnis) der 4. Klasse Volksschule (Original und Kopie) • Meldezettel Abschluss Hauptschul-à Abschlusszeugnis Mögliche Neben den speziellen Sonderformen (Musik-Hauptschule, Sport-Hauptschule und Ski-Haupt- Schwerpunkte schule) gibt es viele Hauptschulen, die einen bestimmten Schwerpunkt haben, z.B. Fremd- sprachen, musisch-kreativer Bereich, Sport, naturkundlich-technischer Bereich, Informatik. à Abschlusszeugnis escheinigung über den B positiven Abschluss der Link www.schulen-online.at letzten Schulstufe; wird entweder zusätzlich zum Jahreszeugnis oder Wie könnte es weitergehen? gemeinsam mit diesem ausgestellt Polytechnische Schule (PTS)______________________________________ Seite 26 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) – z.B. Oberstufenrealgymnasium__ Seite 22 Berufsbildende mittlere Schule (BMS)_______________________________ Seite 32 Berufsbildende höhere Schule (BHS)_______________________________ Seite 36 Nach Erfüllung der Schulpflicht: (wenn jemand z.B. nach der 4. Klasse Neue Mittelschule oder Hauptschule bereits 9 Jahre die Schule besucht hat, da eine Klasse wiederholt wurde, oder im ersten Jahr seiner/ihrer Schulpflicht die Vorschule besucht hat): Lehre___________________________________________ Seite 28 Direkter Einstieg ins Berufsleben und berufliche Weiterbildung Informationen und Tipps zur Berufswahl: www.ams.at/karrierekompass, Tipps zur Bewerbung und Musterbewerbungen unter: www.ams.at/bewerbung
allgemeinbildende hohere schule (ahs) = Gymnasium Möchtest du nach der Schule studieren? Dann ist die AHS genau das Richtige für dich. Aber auch wenn du dich noch nicht genau festlegen willst, ist eine Allgemeinbildung keine schlechte Idee. Denn am Arbeitsmarkt ist die Matura ein großes Plus. Zudem kommen Gymnasien auch noch in vielen verschiedenen Geschmacksrich- tungen: wirtschaftskundlich, Realgymnasium, mit musischem, bildnerischem oder sportlichem Schwerpunkt – da ist für jeden etwas dabei. Die Vielfalt an Möglichkeiten ist wohl der größte Vorteil der AHS. Nach der Unterstufe kannst du nämlich auch in eine HLW, HAK oder HTL wech- seln, wo du eine Berufsausbildung bekommst – mit Matura obendrauf! 22
Ausbildungswege Dauer Die AHS gliedert sich in • die AHS-Unterstufe: 4 Jahre und • die AHS-Oberstufe: 4 Jahre Altersgruppe AHS-Unterstufe: Kinder/Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren AHS-Oberstufe: Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren Nutzen In der allgemeinbildenden höheren Schule (AHS) erhalten die SchülerInnen eine umfassende und vertiefende à Allgemeinbildung. Die AHS schließt mit der à Allgemeinbildung Matura (Reifeprüfung) ab und ist vor allem dann eine gute Wahl, wenn man weiß, mfassende Bildung in u dass man nach der Schule studieren möchte. Wer nach der Matura direkt ins möglichst vielen Lebens- Arbeitsleben einsteigen möchte, sollte eher den Besuch einer BHS überlegen. Man bereichen kann natürlich auch nach der AHS direkt ins Berufsleben einsteigen, allerdings à Pflichtschule werden in der AHS keine speziellen Berufskenntnisse vermittelt. Zu den Pflichtschulen zählen: Volksschule, Neue Die Matura ist am Arbeitsmarkt auf jeden Fall vorteilhaft. Im Vergleich zu Per- Mittelschule/Hauptschule, Sonderschule, Polytechni- sonen, die nur die à Pflichtschule abgeschlossen haben, sind à AbsolventInnen sche Schule, Berufsschule einer AHS viel seltener arbeitslos. à Absolvent/Absolventin Info: Nach erfolgreichem Besuch der AHS-Unterstufe kann die AHS-Oberstufe fort- Person, die eine Ausbil- dung/Schule erfolgreich gesetzt oder in eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule (z.B. HAS, HTL, abgeschlossen hat HAK) gewechselt werden. Neben den 8-jährigen AHS-Schulformen gibt es auch das 4-jährige Oberstufen- Realgymnasium (ORG), das erst ab der 9. Schulstufe beginnt. Es ist vor allem für SchülerInnen nach der 4. Klasse Neuen Mittelschule/Hauptschule geeignet. Sie können aber auch in die 8-jährigen AHS-Schulformen wechseln. Voraussetzung AHS-Unterstufe: • Positiver Abschluss der 4. Klasse Volksschule à Grundlegende und ver- • In Deutsch, Lesen und Mathematik muss die Note „Sehr gut“ oder „Gut“ erreicht tiefte Allgemeinbildung worden sein. Bei einem „Befriedigend“ können die LehrerInnen die AHS-Reife System zur Einstufung von SchülerInnen der Neuen feststellen und den Besuch der AHS empfehlen. Ansonsten ist eine Aufnahms- Mittelschule nach ihren prüfung abzulegen. Leistungen in den Haupt- • Bei AHS mit sportlichem beziehungsweise musischem Schwerpunkt muss eine gegenständen Deutsch, Eignungsprüfung gemacht werden. Mathematik und Lebende Fremdsprache Wechsel von der Neuen Mittelschule in die AHS- Oberstufe: àKlassenkonferenz • Ein Übertritt ist möglich, wenn der/die SchülerIn in Deutsch, Mathematik findet immer in der zweiten und einer lebenden Fremdsprache nach der à vertieften Allgemeinbildung Woche vor Schulschluss statt. Die LehrerInnen einer benotet wurde. Wenn er/sie in einem Gegenstand nach der à grundlegenden Klasse entscheiden hier Allgemeinbildung benotet wurde, entscheidet die à Klassenkonferenz, unter anderem, ob ein/eine ob der/die SchülerIn für die AHS-Oberstufe geeignet ist. SchülerIn bei einem „Nicht • Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ein Wechsel von der Neuen Mittel- Genügend“ aufsteigen darf. schule in die AHS-Unterstufe möglich. Wechsel von der Hauptschule in die AHS- Oberstufe: • Abschlusszeugnis mit „ausgezeichnetem Erfolg“ oder • Abschlusszeugnis der Hauptschule: In Deutsch, Lebende Fremdsprache und Mathematik gibt es eine positive Beurteilung in der ersten Leistungsgruppe oder mindestens die Note „Gut“ in der zweiten Leistungsgruppe. Die anderen Pflicht- gegenstände sind mindestens mit „Befriedigend“ benotet. Bei einem „Befriedi- gend“ in der zweiten Leistungsgruppe können die LehrerInnen die AHS-Reife feststellen und den Besuch der AHS empfehlen. • Treffen die Voraussetzungen nicht zu, muss eine Aufnahmsprüfung gemacht werden. • In Gegenständen, die in der Hauptschule nicht im gleichen Ausmaß wie in der AHS-Unterstufe unterrichtet werden, kann eine Aufnahmsprüfung verlangt wer- den (z.B. in Latein bei Übertritt in ein Gymnasium). Bei einem Eintritt ins Ober- stufenrealgymnasium (ORG) existiert dieses Problem nicht, diese Schulform baut auf dem Lehrplan der Hauptschule auf. • Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ein Wechsel von der Hauptschule in die AHS-Unterstufe möglich.
allgemeinbildende hohere schule (ahs) = Gymnasium 24
Ausbildungswege Anmeldung Die Anmeldung findet in der Regel in den ersten zwei Wochen nach den Semesterferien (im Februar) direkt in der AHS statt. Hinweise: » Die AHS ist keine Pflichtschule, daher kann die Schule frei gewählt werden. Es kann jedoch sein, dass aus Platzgründen nicht alle Kinder/ à Landesschulrat/ Jugendlichen von der Schule aufgenommen werden können. Stadtschulrat Schulbehörde, die für die » Die Anmeldung erfolgt in der Schule, die Sie am liebsten Verwaltung des Schul- besuchen möchten (= „Erstwunschschule“). wesens zuständig ist; » Überlegen Sie sich, welche Schulen sonst noch in Frage kommen. In in jedem Bundesland gibt manchen Bundesländern können Sie weitere Schulwünsche bei der es einen Landesschulrat und in Wien den Stadt- Anmeldung in der „Erstwunschschule“ anführen oder sich bei anderen schulrat. Schulen vormerken lassen. Eine richtige Anmeldung ist jedoch immer nur in einer Schule möglich. àMatura (Reifeprüfung) » Die „Erstwunschschule“ gibt Ihnen Bescheid, ob Sie aufgenommen erfolgreicher Abschluss einer AHS oder BHS; werden oder nicht. Bei einer Absage ist es wichtig, selbst aktiv zu wer- berechtigt zum Studi- den. Der à Landesschulrat bzw. Stadtschulrat informiert Sie über um an einer Universität, freie Plätze an anderen Schulen. Melden Sie sich so rasch als möglich Fachhochschule, Pädago- bei einer Schule mit offenen Schulplätzen an (zweite Anmelderunde). gischen Hochschule oder an einer anderen Hoch- Bitte achten Sie darauf, die Anmeldefristen einzuhalten. schule » Bei Fragen hilft Ihnen der Landesschulrat bzw. die Schulinfostelle des Stadtschulrats gerne weiter. Abschluss à Matura (= Reifeprüfung) Mögliche 8-jährige Schulformen mit AHS-Unter- sowie Oberstufe Schulformen (E instieg nach der 4. Schulstufe, also nach der Volksschule): Gymnasium: Latein, später Griechisch oder eine zweite lebende Fremd- sprache (z.B. Französisch oder Italienisch) neben der ersten lebenden Fremdsprache (meist Englisch) Realgymnasium: Insgesamt mehr Mathematik und Schwerpunkte in den naturwissenschaftlichen Fächern. In der Unterstufe: mehr Technisches oder Textiles Werken, zusätzlich Geometrisches Zeichnen. In der Ober- stufe: zweite lebende Fremdsprache oder Latein, Darstellende Geometrie oder mehr Biologie und Umweltkunde, Chemie und Physik. Wirtschaftskundliches Realgymnasium: Hier gibt es ergänzenden Unter- richt in Chemie. In der Unterstufe: mehr Technisches oder Textiles Wer- ken. In der Oberstufe: zweite lebende Fremdsprache oder Latein, mehr Geografie und Wirtschaftskunde, zusätzlich Psychologie und Philosophie sowie Haushaltsökonomie und Ernährung. 4-jährige Schulform (E instieg nach der 8. Schulstufe, z. B. nach der Neuen Mittelschule oder Hauptschule): Oberstufenrealgymnasium: mit naturwissenschaftlichem, musischem oder bildnerischem Schwerpunkt Link www.schulen-online.at Wie könnte es weitergehen? Fachhochschule (FH), Pädagogische Hochschule oder Universität____Seite 40 Kolleg____________________________________________________Seite 36 25 Lehre_____________________________________________________Seite 28 Direkter Einstieg ins Berufsleben und berufliche Weiterbildung Informationen und Tipps zur Berufswahl: www.ams.at/karrierekompass Tipps zur Bewerbung und Musterbewerbungen unter: www.ams.at/bewerbung
polytechnische schule (pts) Das Poly kann man sich wie einen fehlenden Legostein im Ausbildungsbauwerk vorstellen – die Schulpflicht umfasst 9 Jahre, Volksschule, Neue Mittelschule/Hauptschule/AHS- Unterstufe zusammen aber … nun, das kannst du dir ja selbst ausrechnen. Aber nicht, dass du denkst, dies wäre ein „Zwischenjahr“, in dem man auf der faulen Haut liegen kann! Ganz im Gegenteil, es gibt viel zu tun: Schnupperleh- ren und Betriebsbesuche erwarten dich. Schließlich sollst du gerade in diesem Jahr herausfinden, was dein Wunsch- beruf ist. Du wählst einen von 7 Fachbereichen, in dem du erste Schritte machen wirst. Ziel ist es, dich so gut wie möglich auf das Berufsleben vorzubereiten. Aber Vorsicht! Ein Poly-Abschluss alleine ist am Arbeits- markt zu wenig. Du solltest danach auf jeden Fall noch eine Lehre machen oder nach dem Poly in eine BMS oder BHS einsteigen – das ist nämlich auch möglich und noch dazu ganz ohne Aufnahmsprüfung!
Ausbildungswege Dauer 1 Jahr Altersgruppe Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren Nutzen Die Polytechnische Schule (PTS) wird vor allem von Jugendlichen be- sucht, die nach der à Schulpflicht eine Lehre machen möchten. Die Ju- à Schulpflicht gendlichen werden sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet: Sie erhalten ist erfüllt, wenn Schüle- rInnen nachweislich neun eine vertiefende à Allgemeinbildung, eine Berufsgrundbildung und ha- Jahre eine Schule besucht ben viele Möglichkeiten, die Berufswelt kennenzulernen (Betriebsbesuche, haben. Achtung: Die Erfül- Schnupperlehre, Besuch von Berufsinformationsveranstaltungen etc.) lung der Schulpflicht und der Pflichtschulabschluss sind nicht dasselbe! Die Jeder/jede Jugendliche muss einen Fachbereich wählen und kann darin Schulpflicht ist nach neun grundlegende berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten erlernen. Jahren auch bei einem negativen Abschluss erfüllt, Mögliche Fachbereiche sind: während ein Pflichtschul- abschluss nur erreicht wird, • Metall • Handel-Büro • Elektro • Dienstleistungen wenn die 8. Schulstufe po- • Bau • Tourismus • Holz sitiv abgeschlossen wurde. Für Jugendliche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gibt es à Allgemeinbildung mfassende Bildung in u à Förderstunden in Deutsch und, wenn möglich, Zusatzunterricht in ihrer möglichst vielen Lebens- Muttersprache sowie ihrer Religion. bereichen Der Abschluss der Polytechnischen Schule allein ist am Arbeitsmarkt zu wenig. Für die berufliche Zukunft ist eine weiterführende Ausbildung, z.B. eine Lehre, unbedingt notwendig. Voraussetzung Abschluss des 8. Schuljahres Hinweise: » Der Besuch der PTS ist auch mit einem negativen oder ohne Haupt- à Förderunterricht, schulabschluss/Abschluss der Neuen Mittelschule möglich. Förderstunden » Wer die 9-jährige Schulpflicht bereits erfüllt hat, aber keinen positiven zusätzliches Angebot à Pflichtschulabschluss hat, kann die PTS in einem freiwilligen für SchülerInnen außer- 10. Schuljahr besuchen, um den positiven Pflichtschulabschluss zu halb des normalen Unter- richts zur Verbesserung erlangen. Achtung: Die 3. Klasse Hauptschule/Neue Mittelschule/AHS ihrer Leistungen muss aber auf alle Fälle positiv abgeschlossen worden sein! Anmeldung Die Anmeldung findet in der Regel in den ersten zwei Wochen nach den Semesterferien (Februar) direkt in der Polytechnischen Schule statt. Abschluss à Abschlusszeugnis Wer die Polytechnische Schule positiv abschließt, kann: àPflichtschulabschluss ositiver Abschluss der 8. p Schulstufe (4. Klasse Neue • mit Aufnahmeprüfung in die 2. Klasse einer berufsbildenden mittleren Mittelschule, Hauptschule Schule gleicher Fachrichtung (BMS) einsteigen oder AHS); berechtigt zum Besuch einer weiterführen- • ohne Aufnahmsprüfung die 1. Klasse einer berufsbildenden den Schule (AHS, ORG, höheren Schule (BHS) besuchen BHS, BMS ...) • unter bestimmten Voraussetzungen die 5. Klasse einer AHS oder die 1. Klasse eines Oberstufenrealgymnasiums besuchen. à Abschlusszeugnis escheinigung über den B positiven Abschluss der Link http://pts.schule.at letzten Schulstufe; wird entweder zusätzlich zum Jahreszeugnis oder gemeinsam mit diesem ausgestellt Wie könnte es weitergehen? Lehre_____________________________________________________Seite 28 Allgemeinbildende höhere Schule (AHS) = Gymnasium_____________Seite 22 27 Berufsbildende mittlere Schule (BMS)___________________________Seite 32 Berufsbildende höhere Schule (BHS)___________________________Seite 36 Direkter Einstieg ins Berufsleben und berufliche Weiterbildung Informationen und Tipps zur Berufswahl: www.ams.at/karrierekompass Tipps zur Bewerbung und Musterbewerbungen unter: www.ams.at/bewerbung
Lehre Jetzt wird’s spannend: Sogar 214 verschiedene Lehrberufe gibt es in Österreich. Vom Augen- optiker/in zur Werkzeugbautechniker/in ist alles dabei. Und wenn du dich in dieser Hülle und Fülle dann mal für einen entschieden hast, geht’s rund: Du verbringst die meiste Zeit in deinem Lehrbetrieb und wirst dort direkt aus- gebildet. Zusätzliches Wissen zu deinem Fach- gebiet wird in der Berufsschule vermittelt. Und weil du ja schließlich schon arbeitest, gibt es auch Kohle für dich: Die so genannte Lehrlings- entschädigung liegt je nach Beruf und Lehrjahr zwischen etwa 340 (am Anfang deiner Ausbil- dung) und 1900 Euro (als erfahrener Lehrling). Als ausgebildete Fachkraft bist du am Arbeits- markt auf jeden Fall gesucht – ganz besonders, wenn du dir einen Lehrberuf aussuchst, der am Arbeitsmarkt gefragt ist. Außerdem kannst du dem Ganzen durch die Berufsmatura das Sahnehäubchen aufsetzen – dann wirst du erst recht unwiderstehlich. Wenn dir jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, dann pack deine 9 Pflichtschuljahre zusammen und mach dich auf die Suche nach deinem Lehrbetrieb! 28
Ausbildungswege Dauer 2 bis 4 Jahre, die meisten Lehrberufe dauern 3 Jahre Altersgruppe Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren Hinweis: Auch für SchulabbrecherInnen und à AbsolventInnen mittlerer oder à Absolvent/Absolventin höherer Schulen stellt die Lehre eine interessante Möglichkeit für den Ein- Person, die eine Ausbil- stieg in die Arbeitswelt dar. Der Vorteil für MaturantInnen: Für sie verkürzt dung/Schule erfolgreich sich die Lehrzeit in der Regel um ein Jahr. abgeschlossen hat Nutzen Die Lehre bietet Jugendlichen eine solide Berufsausbildung in 214 ver- schiedenen Lehrberufen. Die Lehre ist für alle die richtige Wahl, die nicht mehr weiter in die Schule gehen möchten, sondern eine Ausbildung in der à Pflichtschule Zu den Pflichtschulen Praxis bevorzugen. Die meiste Zeit lernen und arbeiten Lehrlinge direkt zählen: Volksschule, Neue im Lehrbetrieb. Rund 20 % der Ausbildungszeit verbringen sie in der Mittelschule/Hauptschule, Berufsschule. Dort wird das theoretische Wissen für den gewählten Beruf Sonderschule, Polytechni- sche Schule, Berufsschule erworben. Obwohl beim Lehrverhältnis die Ausbildung im Vordergrund steht, handelt Berufsmatura à es sich um ein Arbeitsverhältnis. Die Lehrlinge erhalten daher eine Lehr- (Berufsreifeprüfung) lingsentschädigung für ihre Leistung. Die Höhe der Lehrlingsentschädi- auch „Lehre mit Matura“ genannt; entspricht einer gung ist vom gewählten Beruf und vom Lehrjahr abhängig und steigt mit vollwertigen Matura (Reife- jedem Lehrjahr an. Sie liegt im ersten Lehrjahr ca. zwischen 350 und prüfung); 3 von 4 Teilprü- 850 Euro brutto monatlich; im letzten Lehrjahr ca. zwischen 550 und fungen können bereits vor 1600 Euro brutto monatlich (Stand 2013). der Lehrabschlussprüfung abgelegt werden. Mit einer abgeschlossenen Lehre ist man eine gesuchte Fachkraft. Im Vergleich zu Personen, die nur die à Pflichtschule abgeschlossen haben, sind LehrabsolventInnen seltener arbeitslos. Hinweis: Lehrlinge haben die Möglichkeit, kostenfrei und parallel zur Lehre die à Berufsmatura (Berufsreifeprüfung) zu machen. Voraussetzung Erfüllung der 9-jährigen Schulpflicht Hinweis: Ein positiver Abschluss (also ein Zeugnis ohne „Nicht Genügend“) der Neuen Mittelschule/Hauptschule oder Polytechnischen Schule ist zwar nicht verpflichtend, erhöht aber die Chancen auf eine Lehrstelle erheblich. Bewerbung Wer eine Lehre machen möchte, muss eine Lehrstelle in einem Lehrbe- trieb finden, sich bei diesem bewerben und dort einen à Lehrvertrag abschließen. Für die Anmeldung in der Berufsschule ist der Lehrbetrieb beziehungs- weise die Ausbildungseinrichtung zuständig. Hinweise: Es gibt in Österreich ein großes Angebot an Lehrberufen. Informieren Sie sich über die verschiedenen Lehrberufe, damit Sie die richtige Berufswahl à Lehrvertrag treffen können. Einen guten Überblick über die Lehrberufe erhalten Sie befristeter Arbeitsvertrag, unter: der zwischen dem Lehrling und dem Lehrberechtigten www.ams.at/berufslexikon (Betrieb) abgeschlos- www.bic.at sen wird; minderjährige Lehrlinge brauchen die Zustimmung eines/einer Beginnen Sie rechtzeitig mit der Suche nach einer Lehrstelle! Am besten Erziehungsberechtigten. bereits im vorletzten Schuljahr oder zu Beginn des letzten Schuljahres, spätestens aber vor den Semesterferien (im Februar). 29
Lehre
Ausbildungswege Tipps zur Es gibt viele Möglichkeiten, eine passende Lehrstelle zu finden. Je mehr Lehrstellensuche: Möglichkeiten Sie bei der Suche nützen, umso größer ist die Chance, die richtige Lehrstelle zu finden! à Überbetriebliche Das Arbeitsmarktservice (AMS) kontaktieren Lehrausbildung Das AMS hilft Ihnen bei der Suche nach einer Lehrstelle. Viele Unter- Diese vom AMS geförderte nehmen melden beim AMS, wenn sie eine freie Lehrstelle haben. Für Lehrausbildung findet nicht in einem Betrieb, sondern Jugendliche, die keine Lehrstelle in einem Betrieb finden, bietet das AMS in den Lehrwerkstätten von die Möglichkeit der à überbetrieblichen Lehrausbildung. Das AMS überbetrieblichen Ausbil- informiert Sie auch, welche Lehrberufe für Sie geeignet sind und steht dungseinrichtungen und Ihnen in den BerufsInfoZentren (Adressen finden Sie im hinteren Teil bei Praktikumsbetrieben statt. Die Berufsschule dieser Broschüre) mit Rat und Tat zur Seite. muss, wie bei einer norma- len Lehre, besucht werden. Das Internet als Informationsquelle nützen Lehrlinge, die eine überbe- - Lehrstellenbörse triebliche Lehrausbildung absolvieren, erhalten keine Hier finden Sie alle freien Lehrstellen, die dem AMS oder der Wirt- Lehrlingsentschädigung, schaftskammer gemeldet werden: sondern eine geringere www.ams.at/lehrstellen Ausbildungsbeihilfe. - Lehrbetriebsübersicht Alle Betriebe, die in Österreich Lehrlinge ausbilden, finden Sie unter: http://wko.at/lehrbetriebsuebersicht Direkt bei B etrieben nachfragen Auch wenn bei einem Betrieb keine freien Lehrstellen ausgeschrieben sind, können Sie dennoch anrufen und nachfragen. Vielleicht haben Sie Glück und es wird gerade ein Lehrling gesucht. Zeitungsinserate lesen In Tageszeitungen, Regionalzeitungen, Stadtmagazinen befinden sich oft Anzeigen über freie Lehrstellen. B erufspraktische Tage/Wochen („ Schnupperlehre“) nützen Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihren Wunschberuf und den möglichen Aus- bildungsbetrieb kennenzulernen. Dabei können Sie zeigen, was in Ihnen steckt und den Ausbildungsbetrieb auf Sie aufmerksam machen. Mit Verwandten, B ekannten, Freunden reden Informieren Sie Verwandte, Bekannte und Freunde darüber, dass Sie auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. Je mehr Menschen wissen, dass Sie eine Lehrstelle suchen, desto besser. Abschluss Lehrabschlussprüfung (LAP) Links ww.ams.at/lehrstellen w www.ams.at/berufslexikon www.arbeitszimmer.cc/lehre www.berufsschule.at Wie könnte es weitergehen? Weitere Beschäftigung im Lehrbetrieb Wechsel in einen anderen Betrieb, offene Stellen: www.ams.at/ejobroom Tipps zur Bewerbung: www.ams.at/bewerbung Berufliche Weiterbildung (z.B. Kurse, Meisterprüfung) Berufsreifeprüfung (BRP) Studienberechtigungsprüfung (SBP) Besuch einer Fachhochschule durch den Nachweis von Berufspraxis___Seite 40 31 Mit der Berufsmatura (Berufsreifeprüfung) könnte es auch so weitergehen: Kolleg ____________________________________________________Seite 36 Fachhochschule (FH), Pädagogische Hochschule oder Universität____Seite 40
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