Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt

Die Seite wird erstellt Merlin Schwab
 
WEITER LESEN
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Netze AG
Chollerstrasse 24
6301 Zug

Wärmeverbund Ennetsee
Fernwärmeleitung 2 x DN 250
Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch

Bauprojekt
Technischer Bericht
                                V2.1 / 27.04.2020

                                   Bildquelle: www.google.ch [32]
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                             Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                      Technischer Bericht

Impressum
 Auftraggeber
                                                   Herr Christian Müller                                                                             WWZ Netze AG
                                                   Gesamtprojektleiter                                                                               Chollerstrasse 24
                                                                                                                                                     6301 Zug
                                                   Herr Simon Müller
                                                   Projektleiter Hauptleitung

 Auftragnehmer
                                                   Jürg Müller                                                                                       IUB Engineering AG
                                                   Leiter Abteilung Leitungsbau                                                                      Obergrundstrasse 50
                                                                                                                                                     6003 Luzern
                                                   Thomas Schmied
                                                   Stv. Leiter Abteilung Leitungsbau

                                                   Matthias Kaufmann                                                                                 Durena AG
                                                   Fernwärmeplaner                                                                                   Murackerstrasse 6
                                                                                                                                                     5600 Lenzburg

Bearbeitung
 Erstellt:                                        V2.1/ 27.04.2020 / Alexander Frank, Thomas Schmied, Matthias Kaufmann

 Geprüft:                                         27.04.2020 / Thomas Schmied

 Freigegeben:                                     27.04.2020 / Thomas Schmied

Auflistung der Änderungen
 Version Datum           Änderungen                                                                                                                        Erstellt   Geprüft      Freigegeben
 v1.1       08.03.2019 Rückmeldungen                                                                                                                       afr        sc
 v1.2       29.03.2019 Einbezug Geologischer Bericht                                                                                                       afr        sc
 V2.0       14.02.2020 Projektänderungen                                                                                                                   sc         sc
 V2.1       27.04.2020 Projektänderungen Luzern                                                                                                            sc         sc

27.04.2020                                                                                                               Seite 2 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

Zusammenfassung
Die neue Fernwärmeleitung von der KVA Renergia in Perlen bis Rotkreuz ist hauptsächlich in der
Landwirtschaftszone geplant. Dabei orientiert sich die Linienführung an der best. 70 bar HD-Gaslei-
tung. Die Bauarbeiten entlang der Gasleitung stellen kein bauliches Risiko dar. Bei einer Havarie der
Gasleitung würde die FW-Leitung ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Bündelung der Lei-
tungstrassees werden jedoch die Beeinträchtigungen der Grundeigentümer auf ein Minimum reduziert.
Im Baustellenperimeter ist der Grundwasserspiegel relativ hoch. Dies könnte zu erhöhten baulichen
Massnahmen führen.
Auf der projektierten Linienführung müssen zudem mehrere Gewässer unterquert werden. Der Unter-
wasserkanal im Bereich KVA Renergia wird mittels Pressbohrvortrieb (Hammerbohrer) unterquert. Die
Reuss wird mittels Spülbohrverfahren unterquert. Dabei wird die Autobahn im selben Zuge ebenfalls
gekreuzt. Im Bereich Binzmatte werden zusätzlich ein Naturschutzgebiet sowie die SBB unterquert.
Die Unterquerung von 70bar-HD-Gasleitung, Reuss, Autobahn N14, SBB-Linie und Naturschutzgebiet
weist aufgrund der grossen Distanz (ca. 500m) ein sehr hohes Risiko auf.
In Rotkreuz angekommen, führt die Leitung über die Berchtwilerstrasse bis zur Binzmühlestrasse. Die
weitere Leitungsführung durch Rotkreuz ist Bestandteil des Projektes «Verteilnetz Rotkreuz».

Das bereinigte Absatzpotential bildet die Basis für die Wahl der Nennweite der Fernwärmeleitung. Die
Transportleitung zwischen KVA Renergia und Pfaffwil wird auf 19 MW ausgelegt. Zwischen Pfaffwil
und Rotkreuz wird die Transportleitung auf 15 MW ausgelegt.

 Transportkapazität der Leitung pro Teilgebiet
 Pos.                                                                                                                             Energie                    Leistung
    1         Risch-Rotkreuz                                                                                               17'200 MWh/a                    5'400 kW
   2          Bösch-Hünenberg                                                                                               2'600 MWh/a                      900 kW
   3          Hünenberg-See                                                                                                 4'200 MWh/a                    1'300 kW
   4          Cham                                                                                                         17'300 MWh/a                    5'200 kW
   5          Städler-Allmend / Cham                                                                                        7'000 MWh/a                    2'100 kW
   6          äussere Lorzenallmend                                                                                        12'000 MWh/a                    4'000 kW
   7          Gewächshaus                                                                                                     8'000 MWh/a                  4'000 kW
              Total (gerundet)                                                                                          68'000 MWh/a                    23'000 kW
              Total (ohne 6)                                                                                             56'300 MWh/a                    19'000 kW
              Total (ohne 6 & 7)                                                                                         48'000 MWh/a                    15'000 kW
Tabelle 1: Transportkapazität: Systematische Darstellung.
                                                                                                                                                          Tabelle: DURENA AG

Der Leitungsquerschnitt zwischen KVA Renergia und Rotkreuz wurde unter Berücksichtigung mehre-
rer Ziele (unter anderem kein überdimensioniertes Netz) auf DN250er Leitungen festgelegt.
Der Wärmeverbund Ennetsee wird in Druckstufe PN25 betrieben. Bei Druckstufe PN25, ist eine max.
Druckdifferenz von 17 barü möglich. Mit dem bereinigten Absatzpotential gemäss vorliegendem Bau-
projekt ist keine Druckerhöhungsstation innerhalb der Transportleitung notwendig. Sollten sich
äussere Rahmenbedingungen (z.B.: Erhöhung Wärmeabsatz, Reduktion Rücklauftemperaturen) än-
dern, können für die Transportleitung ab Bösch und einzelner Verteilleitungen ab Bösch Druckerhö-
hungsstationen installiert werden.

 27.04.2020                                                                                                               Seite 3 / 71
 l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                  Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                           Technischer Bericht

Inhaltsverzeichnis
1                     Ausgangslage und Auftrag                                                                                                                         7
1.1                   Ausgangslage und Projektbeschreibung                                                                                                             7
1.2                   Auftrag                                                                                                                                          7
1.3                   Terminplan                                                                                                                                       8
1.4                   Projektorganisation                                                                                                                              8
1.5                   Übersicht über den Projektperimeter                                                                                                              9
2                     Projektierungsgrundlagen                                                                                                                        11
2.1                   Topographie                                                                                                                                     11
2.2                   Geologie, Boden                                                                                                                                 12
2.3                   Gewässer- und Grundwasserschutz                                                                                                                 15
2.4                   Altlastenverdachtsflächen und belastete Standorte                                                                                               17
2.5                   Kulturdenkmäler                                                                                                                                 18
2.6                   Umwelt- und Naturschutz                                                                                                                         19
2.7                   Archäologie                                                                                                                                     20
2.8                   Weitere Projektanforderungen                                                                                                                    21
3                     Konzeption Fernwärmeversorgung                                                                                                                  23
3.1                   Auslegungsgrundlagen und Randbedingungen                                                                                                        23
3.2                   Anlagenkonzept und Dimensionierung                                                                                                              27
4                     Linienführung                                                                                                                                   36
4.1                   Variantenstudium                                                                                                                                36
4.2                   Leitungsführung definitiv                                                                                                                       37
5                     Bauwerke und Bauliche Massnahmen                                                                                                                50
5.1                   Fernwärmeleitung                                                                                                                                50
5.2                   Normalprofile                                                                                                                                   58
5.3                   Schächte und Kammern                                                                                                                            63
5.4                   Richtbauprogramm                                                                                                                                65
6                     Kostenvoranschlag                                                                                                                               66
6.1                   Randbedingungen                                                                                                                                 66
6.2                   Tiefbau                                                                                                                                         66
6.3                   Rohrbau                                                                                                                                         66
7                     Auswirkung auf Umwelt und Drittprojekte                                                                                                         67
7.1                   Natur- und Umweltschutzmassnahmen                                                                                                               67
7.2                   Auswirkungen auf Dritte und bestehende Anlagen                                                                                                  68
8                     Schlussbemerkungen und Ausblick                                                                                                                 69
9                     Quellenangaben                                                                                                                                  70
9.1                   Projektunterlagen                                                                                                                               70
9.2                   Literatur                                                                                                                                       70
9.3                   Plangrundlagen                                                                                                                                  70

27.04.2020                                                                                                               Seite 4 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

Beilagenverzeichnis
A.        Plangrundlagen
B.        Grundlagen KV ±10%
C.        Geologischer Bericht vom 20.03.2019
D.        Prinzipschema KVA Renergia bis Rotkreuz
E.        Protokoll Potentialbesprechung vom 06.09.2018
F.        Aktennotiz Jour-Fix Nr. 04, Rev. 02, 22. Mai 2018
G.        Segmentierungskonzept KVA Renergia bis Rotkreuz
H.        Hydraulisches Grobkonzept Wärmeverbund Ennetsee
I.        Richtbauprogramm
J.        Rohrstatik Bauprojekt KVA RK vom März 2019
K.        Schleifenkonzept mit Brandes vom 11.01.2019
L.        Hydraulik Variante PN25 DN250 vom 15.02.2019

Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Organigramm Teilprojekt Leitungsbau.                                                                                                                            8
Abb. 2: Projektperimeter mit geplanter Leitungstrasse.                                                                                                                  9
Abb. 3: Projektperimeter (Blick Richtung Südwest von Berchtwil nach Perlen-Root).                                                                                      10
Abb. 4: Projektperimeter (Blick Richtung Nordost von Perlen nach Gisikon-Honau).                                                                                       10
Abb. 5: Tertiärgeologische Übersicht (M 1:200'000).                                                                                                                    12
Abb. 6: Quartärgeologische Übersicht (M 1:200'000).                                                                                                                    12
Abb. 7: Quartäre Schichtungen im Bereich 1. Reussquerung.                                                                                                              12
Abb. 8: Übergang Tertiär/Quartär im Bereich 2. Reuss-Querung.                                                                                                          12
Abb. 9: Bohrung 19-1 auf dem Molasse-Plateau.                                                                                                                          14
Abb. 10: Bohrung 19-8 im Reusstal.                                                                                                                                     14
Abb. 11: Gewässernetz Kanton Luzern.                                                                                                                                   15
Abb. 12: Gewässernetz Kanton Zug.                                                                                                                                      15
Abb. 13: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Luzern.                                                                                            16
Abb. 14: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Zug.                                                                                               16
Abb. 15: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Luzern.                                                                                         17
Abb. 16: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Zug.                                                                                            17
Abb. 17: Auszug aus dem Kantonalen Denkmalverzeichnis und Bauinventar.                                                                                                 18
Abb. 18: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Zug.                                                                                            18
Abb. 19: Naturschutzkarte                                                                                                                                              19
Abb. 20: Detailausschnitt Querung Schutzgebiet Perler Unterallmend.                                                                                                    19
Abb. 21: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Zug.                                                                                               20
Abb. 22: Auszug aus dem archäologischen Inventar.                                                                                                                      20
Abb. 23: Transportkapazität: Systematische Darstellung.                                                                                                                24
Abb. 24: Vor- und Rücklauftemperaturen in Abhängigkeit der Aussentemperatur.                                                                                           25
Abb. 25: Systemgrenze Bauprojekt Transportleitung Renergia - Rotkreuz.                                                                                                 27
Abb. 26: Normalbetrieb, Volllast bei Ta ≤ - 8°C.                                                                                                                       28
Abb. 27: Jahresdauerlinie Wärmebedarf/Nutzung.                                                                                                                         29
Abb. 28: Druckdiagramm Leitungsdruck FW WWZ, Variante PN 25, DN 250.                                                                                                   30
Abb. 29: Teilausbau 1, Normalbetrieb, Volllast bei Ta ≤ - 8°C.                                                                                                         32
Abb. 30: Jahresdauerlinie Wärmebedarf/Nutzung Teilausbau 1.                                                                                                            32
Abb. 31: Teilausbau 2, Normalbetrieb, Volllast bei Ta ≤ - 8°C.                                                                                                         33
Abb. 32: Jahresdauerlinie Wärmebedarf/Nutzung Teilausbau 2.                                                                                                            33
Abb. 33: Leitungstrassierungen, die in der Varianten-/Machbarkeitsstudie 2018 untersucht wurden.                                                                       36
Abb. 34: Übersicht Linienführung                                                                                                                                       37
Abb. 35: Leitungsabschnitt 1 / Anschluss Renergia und Unterquerung Unterwasserkanal Kanton Luzern                                                                      38
Abb. 36: Leitungsabschnitt 2 / Entlang Naturschutzgebiet Kanton Luzern                                                                                                 39
Abb. 37: Leitungsabschnitt 3 / 1. Spülbohrung (Reuss- und Autobahnquerung) Kanton Luzern                                                                               40
Abb. 38: Leitungsabschnitt 3 / Längenprofil 1. Spülbohrung (Reuss- und Autobahnquerung) Kanton Luzern                                                                  41
Abb. 39: Leitungsabschnitt 4 / Neurüti - Pfaffelerbode Teil 1 Kanton Luzern                                                                                            42
Abb. 40: Leitungsabschnitt 5 / Herzighus Kanton Luzern                                                                                                                 44
Abb. 41: Leitungsabschnitt 6 / Körbligen Kanton Luzern                                                                                                                 45
Abb. 42: Leitungsabschnitt 7 / Gumpelsfahr Kanton Aargau                                                                                                               46
Abb. 43: Leitungsabschnitt 8 / 2.Spülbohrung (Reuss-, Autobahn- SBB-Querung)                                                                                           47
Abb. 44: Leitungsabschnitt 8 / Längenprofil 2.Spülbohrung (Reuss-, Autobahn- SBB-Querung)                                                                              48
Abb. 45: Leitungsabschnitt 9 / Neuhaus Kanton Zug                                                                                                                      49
Abb. 46: Schnittansicht Rohrleitung.                                                                                                                                   50
Abb. 47: Bereiche mit betrieblicher Selbstvorspannung (blaue Streckenabschnitte).                                                                                      52
Abb. 48: Segmentierung der Lecküberwachung.                                                                                                                            56
Abb. 49: Normalgrabenprofil in Landwirtschaftszone                                                                                                                     58
Abb. 50: Normalgrabenprofil im überbauten Gebiet                                                                                                                       59
Abb. 51: Spülbohrverfahren.                                                                                                                                            60
Abb. 52: Pressbohrvortrieb (Hammerbohren).                                                                                                                             62
Abb. 53: Vorgesehene Servicearmatur.                                                                                                                                   64
Abb. 54: Termine des Projektes «Transportleitung KVA Renergia bis Rotkreuz».                                                                                           65

 27.04.2020                                                                                                               Seite 5 / 71
 l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Transportkapazität: Systematische Darstellung.                                                                                                               3
Tabelle 2: Bodenkennwerte. Daten: Jäckli Geologen [4]                                                                                                                  13
Tabelle 3: Transportkapazität: Systematische Darstellung.                                                                                                              24
Tabelle 4: Temperaturdifferenz und max. übertragbare Leistung im Abschnitt Pfaffwil bis Rotkreuz.                                                                      31
Tabelle 5: Kostenvoranschlag Baumeister, Bauprojekt (±10%, exkl. MwSt.).                                                                                               66
Tabelle 6: Kostenvoranschlag Rohrbau, Bauprojekt (±10%, exkl. MwSt.).                                                                                                  66

 27.04.2020                                                                                                               Seite 6 / 71
 l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

1                    Ausgangslage und Auftrag

1.1                  Ausgangslage und Projektbeschreibung
                     Die KVA Renergia in Perlen hat das Potential über eine rund 8.5 km (7.7km bis Rotkreuz)
                     lange Fernwärmetransportleitung 2 x DN 250mm von der Perlen Papier AG über Rotkreuz
                     bis nach Hünenberg Bösch (und auch bis Cham) zusätzliche Abnehmer mit CO 2-neutraler
                     Fernwärme zu versorgen.
                     Im 2016 wurde durch die Ingenieurbüros Ramboll AG (Zürich) und Halter AG (Zürich) sowie
                     als Subplaner suisseplan Ingenieure AG (Zürich) in Auftrag der WWZ eine Machbarkeitsstu-
                     die für einen Wärmeverbund Ennetsee von Perlen über Hünenberg und Cham bis nach Zug
                     erarbeitet. Das Potenzial für eine Fernwärmeversorgung im Untersuchungsperimeter wurde
                     als hoch eingestuft. [2]
                     Die Vernehmlassung der Bauanfrage bei den Kantonen Luzern, Aargau und Zug für zwei der
                     vorgeschlagenen Linienführungen (Variante "blau" und "orange", siehe Abb. 33 S. 36) der
                     Fernwärmeleitung im 2017 war grundsätzlich positiv. Die zwei Infoveranstaltungen im 2017
                     für die privaten Grundeigentümer, welche von WWZ zusammen mit der Renergia durchge-
                     führt wurden, stiessen ebenfalls auf grossen Zuspruch.
                     Auf dieser Grundlage wurde im 2018 durch die INGE IDUR (IUB Engineering AG und
                     Durena AG) im Auftrag der WWZ eine Variantenstudie (Vorprojekt) inkl. grober Kostenermitt-
                     lung für die Linienführung der Fernwärmeleitung erarbeitet.
                     Eine Linienführung (orange Variante, siehe Abb. 33 S. 36) durch das Naturschutzgebiet im
                     Kanton Zug musste in erster Linie infolge fehlender Ortsgebundenheit ausgeschlossen wer-
                     den, denn Bauarbeiten im Naturschutzgebiet sind grundsätzlich zu vermeiden.
                     Die blaue Variante entlang der Kantonsstrasse sowie die zur Weiterbearbeitung vorgeschla-
                     gene gelbe Variante über Berchtwil erwiesen sich bei den Abklärungen mit den Grundeigen-
                     tümern als nicht realisierbar (siehe Abb. 33 S. 36). Der Widerstand der betroffenen Grundei-
                     gentümer ist zu gross.
                     Im weiteren Verlauf des Jahres 2018 wurde eine zusätzliche Variante mittels Spülbohrung
                     erarbeitet. Die Unterquerung von 70bar-HD-Gasleitung, Reuss, Autobahn N14, SBB-Linie
                     und Naturschutzgebiet weist aufgrund der grossen Distanz (ca. 500m) ein sehr hohes Risiko
                     auf. Die Bauherrschaft ist sich dem Risiko bewusst und gibt den Auftrag, diese Variante in
                     einem Bauprojekt auszuarbeiten.
                     Als Alternative ist eine Querung der Reuss im Bereich der Autobahnbrücke mittels Rohrbrü-
                     cke möglich. Hierfür sind jedoch Baumassnahmen im Naturschutz nötig, welche man noch-
                     mals mit den zuständigen Ämtern besprechen müsste. Die Alternative ist zurzeit nicht auszu-
                     arbeiten.

1.2                  Auftrag
                     Unter Berücksichtigung der Ausgangslage erarbeitete die INGE IDUR ein Bauprojekt
                     inkl. Kostenschätzung ±10%.

27.04.2020                                                                                                               Seite 7 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                       Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                Technischer Bericht

1.3                  Terminplan
                              Fertigstellung Bauprojekt inkl. KV:                                                                                   Mitte März 2019

                              Submission und Ausschreibung:                                                                                         Mitte März 2019

                              VR-Entscheid:                                                                                                         Mai 2019

                              Baumeisterangebote:                                                                                                   Juni/Juli 2019

                              Baueingabe:                                                                                                           Mitte Februar bzw. Ende April 2020

                              Baubeginn:                                                                                                            Herbst 2020

1.4                  Projektorganisation

                     Abb. 1: Organigramm Teilprojekt Leitungsbau.
                                                                                                                                                                                     Grafik: IUB

27.04.2020                                                                                                               Seite 8 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                         Technischer Bericht

1.5                  Übersicht über den Projektperimeter
                     Der Perimeter führt von der KVA Renergia in Perlen-Root westlich der Autobahn N14 vorbei
                     an der Abfahrt 4 "Gisikon-Root" bis zur Reussquerung nähe Berchtwil und von dort über Rot-
                     kreuz nach Bösch.

                                 Hagendorn
                                                                                                                                                                                 Zug

                                                                                                                                   Cham

                                                                                                                       Kemmatten
                                                       Hünenberg

                                                                                                                  Bösch

                                                                                                                                           Holzhäusern

                             Oberrüti
                                                                                                                                                         Buonas
                                                                                  Berchtwil                                                                       Risch
                                                                                                                                  Rotkreuz

                                              Dietwil                                                                                 Küntwil
                                                                                                                                                           Meierskappel

                                                                                                      Honau

                                                                                                   Gisikon

                                                                                                     Root

                        Inwil
                                                                Perlen
                                                                                               Oberfeld
                     Abb. 2: Projektperimeter mit geplanter Leitungstrasse.
                                                                                                                                                                          Bild: Google [32]

27.04.2020                                                                                                               Seite 9 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Wärmeverbund Ennetsee - WWZ Netze AG Chollerstrasse 24 6301 Zug - Bauprojekt
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                   Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                            Technischer Bericht

                                                                                                                                                        Emmen

                                           Root                                         KVA Perlen

                                                       Honau

                                                                                                                                                     2. Reussquerung

                                                                                                                                                                     Berchtwil

                     Abb. 3: Projektperimeter (Blick Richtung Südwest von Berchtwil nach Perlen-Root).
                                                                                                                                                        Zug                      Bild: Google [32]

                                                      Cham
                                                                                                                   Honau

                                                                                                                         Gisikon
                                                                                                                                                              Root

                                                                                      1. Reussquerung

                                                                                                                    KVA Perlen

                                                                                                            Querung Unterwasserkanal

                     Abb. 4: Projektperimeter (Blick Richtung Nordost von Perlen nach Gisikon-Honau).
                                                                                                                                                                                 Bild: Google [32]

27.04.2020                                                                                                               Seite 10 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                                         Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                                  Technischer Bericht

2                    Projektierungsgrundlagen

2.1                  Topographie
                     Der Perimeter Berchtwil bis Bösch liegt ca. 20 bis 30m höher als der Perimeter Perlen bis
                     Querung Reuss.

                                                                                                          Kanton                                                                            A'
                                                                                                          Aargau

                                                                                                                                                                                                     Kanton
                                                                                                                                                                                                      Zug

                               Perlen
                                                                                                    Kanton
                                                  A                                                 Luzern
                                                                                                                                                              Bildquelle: Geoportal des Bundes [33] https://map.geo.admin.ch

                                                                                                                                                                                                           Rotkreuz
                                                       A14                                                                                                                                   SBB ►
                                              Perlen Reuss                         Oberpfaffwil                           Unterpfaffwil / Körbligen
                                                      ▼▼                                                                                                                                   Reuss
                                                                                                                                                                                              ▼
                                            A                                                                                                                                                                     A'

                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal des Bundes [33] https://s.geo.admin.ch/88e79700ea

27.04.2020                                                                                                               Seite 11 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                            Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                     Technischer Bericht

2.2                  Geologie, Boden
2.2.1                Geologie
                     Tertiär
                     Im Projektperimeter stehen bunte Mergel und Mergelsandsteine mit dolomitreichen Sand-
                     steinen der Oberen Süsswassermolasse (OSM, "Tortonien") teilweise bis an die Oberfläche
                     an.
                     Quartär
                     Über diesen Ausgangsgesteinen liegt im Projektperimeter im Allgemeinen Moränenmaterial
                     der Würm-Vergletscherung (Kiese, Sande, Silte und Tone) mit einer Mächtigkeit von 5 bis
                     10m vor. Im Reusstal sind alluviale Ablagerungen (spät- und postglaziale Reuss-Schotter
                     über Seeboden-Ablagerungen und Schwemmlehme) anzutreffen. Im Bereich Rotkreuz bis
                     Bösch ist mit feinkörnigen Sedimenten (Seebodenlehme) zu rechnen.

                                                                                                                                                                               Molasse (Tertiär)
                                                                                                                                                                               Schotter (Würm)
                                                                                                                                                                               Moräne (Würm)

                     Abb. 5: Tertiärgeologische Übersicht (M 1:200'000).                                                               Abb. 6: Quartärgeologische Übersicht (M 1:200'000).
                                                                                                                                                           Bildquelle: Geoportal des Bundes, Swisstopo [33]

                                                                                      Schotter

                                                                                                                                                       Schotter

                                                                          Seeablagerungen

                     Abb. 7: Quartäre Schichtungen                                                                                     Abb. 8: Übergang Tertiär/Quartär
                     im Bereich 1. Reussquerung.                                                                                       im Bereich 2. Reuss-Querung.
                                                                                                                                                                        Bildquelle: jäckli Geologen, 2019 [4]

27.04.2020                                                                                                               Seite 12 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                                Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                         Technischer Bericht

2.2.2                Oberflächenschichten (Böden)
                     Im Allgemeinen sind im Bereich der Molasse als natürliche terrestrische Böden wie etwa
                     flachgründige Braunerden mit 10cm A-Horizont (Humus) und 20-30cm B-Horizont zu erwar-
                     ten.
                     Stellenweise wurden die natürlichen Oberflächenschichten auch durch künstliche Auffüllun-
                     gen mit unterschiedlicher Zusammensetzung ersetzt resp. mit solchen überschüttet. [4]
                     Die Oberflächenschichten können auch bis ca. 1.0m mächtig sein. [4]

2.2.3                Baugrund
                     Im Rahmen des Bauprojektes wurden Anfang 2019 diverse geologische Baugrunduntersu-
                     chungen durchgeführt. Der Untergrund ist der Baugrundklasse A (im Bereich Plateau bei
                     Rotkreuz) resp. Baugrundklasse C (im Reusstal) zuzuordnen. [4]
                     Folgende Tabelle zeigt die geschätzten Baugrundkennwerte gemäss SIA-Norm 267 (Geo-
                     technik). Es handelt sich dabei um geschätzte Mittelwerte (mit Angabe von Extremwerten in
                     Klammern). [4]

                           Schicht                                                        Raum-                      Kohäsion                        Reibungs-    Zusammendrückungsmodul
                                                                                          gewicht                                                    winkel       Erstbelastung   Wiederbelastung
                                                                                          γ [kN/m3]                  c' [kN/m2]                      φ [°]        Me [MN/m2]             Me' [MN/m2]
                         Deckschichten
                          - toniger Silt/Feinsand                                                         19                        (0) 2               (22) 24                     -                          -
                         Künstliche Auffüllungen
                          - tonig siltiger Sand mit
                                                                                                      19.5                                0             (28) 30                     -                          -
                            Kies und Steinen
                          - toniger Silt mit Sand, Kies
                            und Steinen                                                                   19                        (1) 3               (23) 25                     -                          -
                         Gehängeablagerungen
                          - toniger Silt bis siltiger Ton                                             19.5                          (3) 5               (22) 24                 (5) 8                         25
                          - sauber Sand                                                                 20                              0               (24) 26                (8) 10                         30
                         Verlandungssedimente
                                                                                                        19                          (3) 5               (22) 24               (2) 5                           15
                          - toniger Silt bis siltiger Ton
                          - (tonig-)siltiger Sand                                                     19.5                              0               (24) 26              (5) 10                           30
                          - Torf                                                                        13                              1               (18) 20           (0.1) 0.3                            1
                           Reuss-Schotter
                            - (tonig-)siltiger Kies mit
                              Sand, Steinen                                                               21                              0             (35) 37            (40) 50                        150
                           Moräne
                            - toniger Silt/Feinsand mit
                              Kies, Steinen, Blöcken                                                      21                        (3) 5               (29) 31        (20) 30 (50)                           90
                           Seebodenablagerungen
                            - toniger Silt bis siltiger
                                                                                                      19.5                          (3) 5               (23) 25        (10) 15 (30)                           45
                              Ton, z.T. mit Sand, Kies,
                              Steinen und Blöcken
                            - tonig-siltiger Feinsand                                                     20                              0             (25) 27            (15) 20                            60
                           Obere Süsswassermolasse
                            - Mergel, Sandstein,
                                                                                                          23                 (10) 20*                  (28) 30*            (50) 70                        200
                              verwittert
                            - Mergel, Sandstein,
                              unverwittert                                                                50                              -*                 -*                    **                         **
                           * : in mergeliger Schicht- oder Gleitfuge: φ '=15°, c'=0; ** : praktisch inkompressibel
                           Tabelle 2: Bodenkennwerte.                                                                                                                            Daten: Jäckli Geologen [4]

27.04.2020                                                                                                               Seite 13 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                            Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                     Technischer Bericht

2.2.4                Hydrogeologie
                     Auf dem Molasse-Plateau bei Rotkreuz gibt es gemäss der Grundwasserkarte des Kantons
                     Zug kein nutzbares Grundwasser. [4]
                     Im Reusstal entspricht die Grundwassermächtigkeit in der Regel etwa der Schottermächtig-
                     keit und liegt im Abschnitt der projektierten Leitung zwischen ca. 6 und 11 m. Den Grund-
                     wasserstauer bilden die unter dem Schotter liegenden Seeablagerungen. Gemäss der
                     Grundwasserkarte liegt der Mittelwasserspiegel ca. 1–2 m unter Terrain. Bei Hochwasser
                     dürfte der Grundwasserspiegel wohl nahe gegen die Terrainoberfläche ansteigen. Die
                     Grundwasserfliessrichtung erfolgt mit einem Gefälle von ca. 1.5–2.5‰ entlang der Talachse,
                     d.h. etwa von Südwest nach Nordost. Verschiedene in der Vergangenheit durchgeführte
                     Pumpversuche haben für den Schotter eine gute Durchlässigkeit ergeben (K-Werte 3 bis 9 x
                     10-3 m/s). [4]
                     Der Grundwasserspiegel im Projektperimeter liegt zwischen 405 und 410m ü.M.

                                                                          Gwsp.
                                                                          15.02.2019
                                                                          -1.40 m u.T.

                                                                                                                                                                Gwsp.
                                                                                                                                                                15.02.2019
                                                                                                                                                                -3.80 m u.T.

                                                                                                                                                                 …

                     Abb. 9: Bohrung 19-1 auf dem Molasse-Plateau.                                                                     Abb. 10: Bohrung 19-8 im Reusstal.
                                                                                                                                                                                Daten: Jäckli Geologen [4]

27.04.2020                                                                                                               Seite 14 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                             Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                      Technischer Bericht

2.3                  Gewässer- und Grundwasserschutz
2.3.1                Gewässernetz
                     Im Projektperimeter im Kanton Luzern liegen die Fliessgewässer die Reuss, der Iberig-
                     bach/Seilergrabderen und der Honauerbach sowie der Kanal "Von Ew" und der Foerndli-
                     bach.

                     Abb. 11: Gewässernetz Kanton Luzern.
                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Der Projektperimeter im Kanton Zug kreuzt die Reuss sowie den Binzmülibach.

                     Abb. 12: Gewässernetz Kanton Zug.
                                                                                                                                                       Bildquelle: Geoportal Kanton Zug [35]

27.04.2020                                                                                                               Seite 15 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                             Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                      Technischer Bericht

2.3.2                Grundwasserschutzzonen
                     Der Projektperimeter für die Leitungstrasse im Kanton Luzern liegt meist im Grundwasser-
                     schutzbereich Au. Jedoch durchquert die Trasse das projektierte Grundwasserschutzareal
                     "Nussbaum-Pfaffwil", welches voraussichtlich zurückgezont wird.
                     Die Leitung liegt mehrheitlich im Schotter und unter dem Mittelwasserspiegel.

                                                                                                                                                                          Reuss-
                                                                                                                         Nussbaum-                                        schachen
                                                                                                                         Pfaffwil                                          S3
                                                                                                                                                                             S2
                                Au                                                                                                                                               S1
                                                                                               GWSA

                          üB                                                                     Stauden-
                                                                                                 schachen

                     Abb. 13: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Luzern.
                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Der Projektperimeter im Kanton Zug liegt meist in den "übrigen Bereichen", grenzt jedoch
                     auch an die Grundwasserschutzareale "Reussschachen" und "Erlenwäldli".
                     Die Leitung verläuft nur auf der westlichen Seite der Reuss durch den Schotter und verläuft
                     danach in den Seeablagerungen und im Molassefels.

                                                                         Schachenweid

                                                                                                                                 Au
                                                                  Erlenwäldli                                                                üB

                                  Reuss-
                                  schachen

                                            S3
                                                  S2
                                                          S1

                     Abb. 14: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Zug.
                                                                                                                                                       Bildquelle: Geoportal Kanton Zug [35]

                     Für eine detailliertere Darstellung der Grundwasserschutz- und Grundwassernutzungsver-
                     hältnisse siehe Geolog. Bericht, Seite 14-18 [4].

27.04.2020                                                                                                               Seite 16 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                           Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                    Technischer Bericht

2.4                  Altlastenverdachtsflächen und belastete Standorte
                     Im Projektperimeter im Kanton Luzern befinden sich folgende Standorte:

                              Nr. 1033B0009: belasteter Betriebsstandort Ziegelei, Keramische Erzeugnisse

                              Nr. 1065A0022: Altablagerung "Unterallmend Staudenschachen"

                              Nr. 1057A0002: Altablagerung "Reussmatte"

                                                                                                                                             1033B0009

                                                                                                                                                         1057A0002

                                                                               1065A0022

                     Abb. 15: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Luzern.
                                                                                                                                                                Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Im Projektperimeter im Kanton Zug befinden sich folgende Standorte:

                              Nr. 03_A_014: Altablagerung "Rütihof / Bösch"

                                                                                                                                                                 03_A_014

                     Abb. 16: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Zug.
                                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal Kanton Zug [35]

                     Im Zuge der geologischen Erkundungen vom Februar 2019 sind diverse oberflächennahe
                     künstliche Auffüllungen angetroffen worden, die z.T. Fremdstoffe wie Beton, Ziegel, Holz etc.
                     enthalten. Der Fremdstoffanteil liegt zwischen 5 und 25% Gewichtsanteil. Solche Materialien
                     gelten als belastet und können nicht als unverschmutzter Aushub abgeführt werden.
                     Dadurch sind Mehrkosten zu erwarten, welche so gut als möglich berücksichtigt wurden. [4]
                     In einer Sondierung auf dem Areal der Papierfabrik Perlen rochen die künstlichen Auffüllun-
                     gen in ca. 3 m Tiefe nach Benzin. Das Material wurde beprobt und im chemischen Labor auf
                     aliphatische Kohlenwasserstoffe C5-C10 und auf BTEX (Benzinzusatzstoffe) untersucht. Es
                     konnten keine erhöhten Schadstoffbelastungen nachgewiesen werden, weshalb das Material
                     in chemischer Hinsicht als unverschmutzt klassiert werden kann. Wahrscheinlich handelt es
                     sich hierbei um eine ältere Verschmutzung, bei welcher sich die Schadstoffe weitgehend ab-
                     gebaut haben. Erfahrungsgemäss muss olfaktorisch (geruchlich) auffälliges Material, auch
                     wenn chemisch unverschmutzt, speziell entsorgt werden, da keine Aushubdeponie solches
                     Material annimmt. [4]

27.04.2020                                                                                                               Seite 17 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                            Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                     Technischer Bericht

2.5 Kulturdenkmäler
                     Im Projektperimeter im Kanton Luzern werden folgende erhaltenswerte Denkmäler tangiert:

                              Wegkreuz bei Nussbaum, Gisikon (GVL-Nr. 1278)

                              "Waschhaus" bei Nussbaum, Gisikon (GVL-Nr. 58 b)

                              Villa "Elsa", Körbligen 10, Gisikon (GVL-Nr. 127)

                              Hist. Stundenwegstein bei Körbligen (LU), Inwil / Dietwil (AG) (ohne GVL-Nr.)

                                                                                              GVL-Nr. 1278 und 58 b                                                                    ohne GVL-Nr.

                                                                                                                                                     GVL-Nr. 127

                     Abb. 17: Auszug aus dem Kantonalen Denkmalverzeichnis und Bauinventar.
                                                                                                                                                                   Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Im Projektperimeter im Kanton Aargau werden keine bekannten Denkmäler direkt tangiert.

                     Im Projektperimeter im Kanton Zug werden keine bekannten Denkmäler direkt tangiert.
                     In der Nähe der Trasse befinden sich folgende geschützte Denkmäler:

                              Wegkapelle, Berchtwil (GS-Nr. 564 / Ass-Nr. 187 a)

                              Wohnhaus/Bauernhaus "Stuberhof", Berchtwil 5 (GS-Nr. 2234 / Ass-Nr. 1366 a)

                              Kapelle St. Wendelin (GS-Nr. 499 / Ass-Nr. 94 a)

                              Ehem. Käserei "Wendelinshof", Holzhäusernstr. 4 (GS-Nr. 1991 / Ass-Nr. 96 c)

                                                                            Ass-Nr. 187 a                                      Ass-Nr. 1366 a                Ass-Nr. 94 a

                                                                                                                                                                                Ass-Nr. 96 c

                     Abb. 18: Auszug aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) Kanton Zug.
                                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal Kanton Zug [35]

27.04.2020                                                                                                               Seite 18 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                     Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                              Technischer Bericht

2.6                  Umwelt- und Naturschutz
                     Der Projektperimeter im Kanton Luzern quert das Amphibienlaichgebiet (IANB) "Unterall-
                     mend-Perlen", welches zum Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung ge-
                     hört.

                                   Nat. Flachmoor
                                "Unterallmend-Perlen"
                                      Nr. 2399

                     Abb. 19: Naturschutzkarte
                                                                                                                                                            Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Abb. 20: Detailausschnitt Querung Schutzgebiet Perler Unterallmend.
                                                                                                                                                     Bildquelle: Moorschutzverordnung, Kanton Luzern

27.04.2020                                                                                                               Seite 19 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                              Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                       Technischer Bericht

                     Im Kanton Zug quert das Projekt das kantonale Naturschutzgebiet (NSG) "Schachen".

                                                                Kant. NSG
                                                               "Schachen"
                                                                 Nr. 9.03

                     Abb. 21: Auszug aus der Grundwasser- und Gewässerschutzkarte Kanton Zug.
                                                                                                                                                       Bildquelle: Geoportal Kanton Zug [35]

2.7                  Archäologie
                     Im Projektperimeter im Kanton Luzern werden keine bekannten archäologischen Fundstät-
                     ten tangiert.

                     Abb. 22: Auszug aus dem archäologischen Inventar.
                                                                                                                                                     Bildquelle: Geoportal Kanton Luzern [34]

                     Für den Projektperimeter im Kanton Zug werden seitens GeoDiensten Kanton Zug keine Da-
                     ten zur Verfügung gestellt. Somit sind für den Projektperimeter Kanton Zug keine Aussagen
                     möglich.

27.04.2020                                                                                                               Seite 20 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                  Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                           Technischer Bericht

2.8                  Weitere Projektanforderungen
2.8.1                WWZ AG
                     Die Transportleitung ab Renergia soll auf den angestrebten maximal möglichen Leistungsbe-
                     zug von 19 MW ausgelegt werden. Die Temperatur in der Vorlaufleitung beträgt 105°C und
                     in der Rücklaufleitung sollen 50°C erreicht werden. [2]
                     Die WWZ entscheidet sich für 2 x DN 250 / Dämmstärke 2 von der Renergia bis Rotkreuz.
                     Das Brandes-System soll als Leckortung gewählt werden. Die Übertragung der Leckortung
                     erfolgt nicht über Funk.
                     Die Segmentierung wurde in Zusammenarbeit mit WWZ und Durena AG bestimmt.

2.8.2                Renergia AG
                     Der Anschluss der FW-Leitung an die KVA muss über die Fassade geschehen, da das Ge-
                     bäude nur an wenigen Stellen unterkellert ist. Projektgrenze ist die Fassadenaussenseite.
                     Das Projekt ist mit den Ausbauplänen der Anlage der Renergia Zentralschweiz AG abge-
                     stimmt und muss in den weiteren Phasen koordiniert werden.

2.8.3                Grundeigentümer und Pächter
                     WWZ führte Gespräche mit Grundeigentümern sowie Pächtern. Die Leitungsführung wurde
                     entsprechend den Auflagen aus diesen Gesprächen angepasst.
                     Terminliche Bedingungen seitens der Grundeigentümer sind, wenn möglich, einzuhalten.

2.8.4                Kantone und Gemeinden
2.8.4.1              Naturschutz
                     Die Trasseeführung wurde mit den Naturschutzverantwortlichen der Gemeinden und der
                     Kantone sowie den Eigentümern, Bewirtschaftern und Pächtern abgestimmt. Die geplanten
                     Massnahmen werden gemäss Vorabklärungen unter Einhaltung gewisser Auflagen und
                     Kompensationsmassnahmen als bewilligungsfähig eingestuft.
                     Die Leitungen im Naturschutzgebiet sowie im Waldbereich müssen unter erhöhten Vor-
                     sichtsmassnahmen gebaut werden. Spätere Bauarbeiten im Naturschutzgebiet sind nur un-
                     ter Spezialbewilligung möglich.
                     Das Flachmoor "Unterallmend-Perlen" im Kanton Luzern von nationaler Bedeutung darf
                     überhaupt nicht beansprucht werden. Eine Zufahrt über das Moor ist nicht gestattet. Vor
                     Baubeginn ist mit dem (noch festzulegenden) Bauunternehmer und den Naturschutzbeauf-
                     tragten des Kanton Luzerns nochmals eine Sitzung abzuhalten.
                     In Moorschutzflächen dürfen keine Bauten und Anlagen errichtet sowie keine Terrain- und
                     Bodenveränderungen vollzogen werden.
                     Für die Bauarbeiten im Bereich Fixpunktkammer der ersten Spülbohrung, kann die Natur-
                     schutzfläche (Perler Unterallmend) auch teilweise in Anspruch genommen werden. Dies hat
                     Ersatzmassnahmen zur Folge. Diese sind seitens Naturschutzbehörde Kt. LU noch festzule-
                     gen. Provisorische Ersatzparkplätze für den Fussballverein können im Streifen zwischen Na-
                     turschutz und Strasse realisiert werden (siehe Abb. 20, S. 19).
                     Die zweite Spülbohrung kann nach ersten Abklärungen mit der Naturschutzbehörde Kt. Zug
                     durch das vorhandene Naturschutzgebiet gebohrt werden.

27.04.2020                                                                                                               Seite 21 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                  Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                           Technischer Bericht

2.8.4.2              Grund- und Hochwasserschutz
                     Der Grundwasserfluss darf durch die zweite Spülbohrung nicht beeinträchtigt werden, da
                     sich unterhalb eine wichtige Grundwasserfassungen befindet.
                     Allgemein ist auf das Hochwasserschutzprojekt des Kantons Luzern zu achten. Dieses wird
                     durch die IUB Engineering AG projektiert.
                     Im Kanton Zug ist ebenfalls ein Hochwasserschutz geplant, dieser wird aber zu einem späte-
                     ren Zeitpunkt realisiert und hat keinen Einfluss auf die vorgesehene Spülbohrung.

2.8.5                ASTRA, Autobahn N14
                     Generell gibt es keine Einwände gegen die geplante Unterquerung der Autobahn N14 mittels
                     Spülbohrverfahren. In einer weiteren Projektphase ist jedoch eine Aussage zu Baugrund und
                     Pfählung der Brücke zu machen, welche durch die zweite Spülbohrung unterquert wird.
                     Eine alternative Linienführung mittels Rohrbrücke auf den Brückenfundamenten der Reuss
                     kann nur unter gewissen Auflagen realisiert werden. Die Auflagen wurden noch nicht konkret
                     angegeben. Man muss jedoch damit rechnen, dass bei einer Sanierung oder Verbreiterung
                     der Brücke die Fernwärmeleitungen während den Arbeiten entfernt werden müssen.
                     Die Querung der Nationalstrassen benötigt ein Ausnahmegesuch.

2.8.6                Eidgenössisches Rohrleitungsinspektorat (ERI)
                     Grundsätzlich ist der minimale seitliche Abstand zu bestehenden Gasanlagen bei einer Pa-
                     rallelverlegung abhängig von der Baumethode. Wenn ein üblicher offener Graben vorgese-
                     hen ist, so beträgt der Abstand (lichte Breite) 1.0m zuzüglich Tiefe des Grabens, jedoch mi-
                     nimal 2.00m. Der minimale vertikale Abstand beträgt 50cm (lichte Breite).
                     Bei einer Querung der bestehenden 70bar-HD-Gasleitung (ST DN 250mm) mittels Spülboh-
                     rung muss im Einzelfall abgeklärt werden, wie weit die Startgrube entfernt ist. Wenn der Ab-
                     stand zwischen Startgrube und Gasleitung nicht mehrere Meter beträgt, wird gefordert, dass
                     die Gasleitung vorgängig an der Kreuzungsstelle aufgegraben wird, so dass keine Gefähr-
                     dung besteht.
                     In den weiteren Projektphasen ist mit EGZ als Betreiberin Kontakt aufzunehmen.
                     Für Bauarbeiten in einem Bereich näher als 10m an der Gasleitung wird eine Bewilligung
                     seitens ERI benötigt

2.8.7                SBB
                     Unterquerungen von Gleisanalgen mittels Spülbohrverfahren benötigten eine separate Be-
                     willigung (Querungsvereinbarung) seitens SBB.

2.8.8                Werke
2.8.8.1              Erdgas Zentralschweiz AG (EGZ) / Energie Wasser Luzern (ewl)
                     Das Unterqueren der 70bar-HD-Gasleitung mittels Spülbohrung ist besonders zu koordinie-
                     ren. Die Geschäfte der Erdgas Zentralschweiz AG werden bei ewl geführt.

2.8.8.2              WWZ
                     Bauarbeiten im Bereich einer 5 bar Gasleitung dürfen ohne die Begleitung durch ein WWZ-
                     Mitarbeiter nur mit einem Mindestabstand von 5 m zur Gasleitung durchgeführt werden.

27.04.2020                                                                                                               Seite 22 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
    Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

3                        Konzeption Fernwärmeversorgung

3.1                      Auslegungsgrundlagen und Randbedingungen
3.1.1                    Wärmeabsatzpotential
                         Einleitung

                         Das bereinigte Absatzpotential bildet die Basis für die Wahl der Nennweite der Fernwärme-
                         leitung. Im vorliegenden Bauprojekt wird eine Transportleitung von der KVA Renergia in Per-
                         len bis nach Rotkreuz gebaut. Die WWZ plant jedoch die Transportleitung in einer späteren
                         Phase via Bösch, Hünenberg, Cham bis zur äusseren Lorzenallmend zu führen. Damit die
                         Wahl der Nennweite für den ersten Abschnitt von der Renergia bis nach Rotkreuz getroffen
                         werden kann, wird das Wärmeabsatzpotential für den gesamten Perimeter bereinigt.

                         Wärmeabsatzpotential
                         Die Höhe des realistischen Wärmeabsatzpotentials wurde an der Potentialbesprechung vom
                         06.09.2018 zusammen mit der WWZ bereinigt und als Basis für die weiteren Projektierungs-
                         arbeiten festgelegt. Der gesamte Wärmebezug ab KVA beträgt dabei 68 GWh pro Jahr. Die
                         realistischen Wärmeabsatzpotentiale der Teilgebiete sind in der Tabelle im folgenden Kapitel
                         ersichtlich. Weitere Details finden sich im entsprechenden Protokoll im Anhang.

3.1.2                    Transportkapazität der Fernwärmeleitung
                         Herleitung der erforderlichen Transportkapazität, bereinigtes Absatzpotential
                         Vom Wärmeabsatzpotential wurden unter Berücksichtigung der untenstehenden Einflussfak-
                         toren die maximal zu transportierenden Leistungen bestimmt:

                                  Anschlusswahrscheinlichkeiten pro Teilgebiete

                                  Gleichzeitigkeitsfaktor in Abhängigkeit der Anzahl Anschlussobjekte

                         Besonderheit zum Teilgebiet 6, äussere Lorzenallmend:

                                  Im Winterfall bzw. während Kapazitätsengpässen innerhalb des WV Ennetsee, kann die
                                   Heizzentrale der äusseren Lorzenallmend vom WV Ennetsee getrennt werden. Deshalb
                                   wird der Leistungsbedarf des Teilgebietes 6 für die Dimensionierung der Transportlei-
                                   tung im Auslegungsfall (Ta < -8°C) nicht mitberücksichtigt.

                                  Die zukünftige Heizzentrale der äussere Lorzenallmend wird von der WWZ betrieben.
                                   Gemäss einer durch die WWZ beauftragen Studie wird im Endausbau der Lorzenall-
                                   mend 9.2 MW und 13.3 GWh/a Wärmebedarf erwartet. Als Grundlast sollen 4 MW wäh-
                                   rend den Übergangszeiten (Herbst & Frühling) vom WV Ennetsee bezogen werden. Der
                                   übrige Wärmebedarf der äusseren Lorzenallmend wird mit einer anderweitigen Wärme-
                                   erzeugung abgedeckt.

                         Ergebnis
                                                                                                                  1
                         Die zu transportierenden Leistungen in der Transportleitung Wärmeverbund Ennetsee wer-
                         den in nachfolgender Tabelle und Abbildung dargestellt.

1
    Bei dT von 45°C, T_VL=102°C, T_RL=57°C
    27.04.2020                                                                                                               Seite 23 / 71
    l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                      Bauprojekt
Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                               Technischer Bericht

                       Transportkapazität der Leitung pro Teilgebiet
                       Pos.                                                                                                                   Energie            Leistung
                          1         Risch-Rotkreuz                                                                                     17'200 MWh/a            5'400 kW
                         2          Bösch-Hünenberg                                                                                     2'600 MWh/a              900 kW
                         3          Hünenberg-See                                                                                       4'200 MWh/a            1'300 kW
                         4          Cham                                                                                               17'300 MWh/a            5'200 kW
                         5          Städler-Allmend / Cham                                                                              7'000 MWh/a            2'100 kW
                         6          äussere Lorzenallmend                                                                              12'000 MWh/a            4'000 kW
                         7          Gewächshaus                                                                                           8'000 MWh/a          4'000 kW
                                    Total (gerundet)                                                                                68'000 MWh/a             23'000 kW
                                    Total (ohne 6)                                                                                   56'300 MWh/a             19'000 kW
                                    Total (ohne 6 & 7)                                                                               48'000 MWh/a             15'000 kW
                     Tabelle 3: Transportkapazität: Systematische Darstellung.
                                                                                                                                                            Tabelle: DURENA AG

                     Abb. 23: Transportkapazität: Systematische Darstellung.
                                                                                                                                                             Grafik: DURENA AG

27.04.2020                                                                                                               Seite 24 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                  Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                           Technischer Bericht

                     Fazit
                     Die Transportleitung zwischen KVA Renergia und Pfaffwil wird auf 19 MW ausgelegt. Zwi-
                     schen Pfaffwil und Rotkreuz wird die Transportleitung auf 15 MW ausgelegt.

3.1.3                Betriebstemperaturen
                     Der WV Ennetsee wird auf eine maximale Temperatur von 109.9° C ausgelegt. Die
                     Heisswasserverordnung muss damit nicht eingehalten werden. Die Betriebstemperaturen
                     können aus untenstehender Grafik entnommen werden.

                     Abb. 24: Vor- und Rücklauftemperaturen in Abhängigkeit der Aussentemperatur.
                                                                                                                                                          Grafik: DURENA AG

                     Für den Vorlauf gilt:

                              Die max. Vorlauftemperatur im Betrieb liegt bei Aussentemperaturen kleiner/gleich -8°C
                               bei 105°C. Während diesen Aussentemperaturen wird mutmasslich am meisten Wärme
                               bei den Wärmebezügern bezogen. Je höher die Vorlauftemperatur (bei konstanten
                               Rücklauftemperaturen) umso grösser ist die übertragbare thermische Leistung.

                              Da ab einer Aussentemperatur grösser als -8°C die Wärmebedarfsleistung bei den Kun-
                               den abnimmt, kann auch die Vorlauftemperatur gesenkt werden. Deshalb ist die Vorlauf-
                               temperatur gleitend. Die Absenkung der Vorlauftemperaturen hat verschiedene Vorteile:
                                                  Tiefere Wärmekosten ab KVA
                                                  Fliessgeschwindigkeit in der Transportleitung ist auch bei tieferem Leistungsbe-
                                                   darf hoch. Hohe Fliessgeschwindigkeiten bedeuten weniger Temperaturverluste
                                                   von der KVA bis zum Leitungsende
                                                  Die Wärmeverluste sind bei tieferen Medientemperaturen kleiner

                              Der Vorlauf beim Austritt der KVA liegt bei Temperaturen oberhalb der Heizgrenze (Aus-
                               sentemperatur >12°C) konstant bei 75°C.
                                                  Im Sommer kommt im Vorlauf beim Wärmekunden auf der Primärleitung 70°C
                                                   an

27.04.2020                                                                                                               Seite 25 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
    Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

                                                      Bei einer Grädigkeit von 3° über die Wärmetauscher hat der Kunde 67°C im se-
                                                       kundären Vorlauf um das BWW auf 60°C aufzuwärmen
                                                      Bei 75°C Vorlauf im Sommer ist anzunehmen, dass keine Absorptionskältema-
                                                       schinen als Wärmeabnehmer in Frage kommen.

                         Für den Rücklauf gilt:

                                  Für die Rücklauftemperaturen kann die WWZ keine Garantie abgeben, da die sekundä-
                                   ren Rücklauftemperaturen der potentiellen Objekte unbekannt sind.

                                  Für die Auslegung der Transportleitung werden im Rücklauf 57°C angenommen. Das ist
                                   ein realistischer Wert.

                                  Der Zielwert der Rücklauftemperaturen beim Eintritt der KVA beträgt 50°C und ist in der
                                   Temperaturkurve abgebildet.

3.1.4                    Betriebsdruck
                                  Der Wärmeverbund Ennetsee wird in Druckstufe PN25 betrieben.

                                  Bei Druckstufe PN25, ist eine max. Druckdifferenz von 17 barü möglich (Absicherungs-
                                   druck 23barü, Druckhaltung 6 barü)

                                  Herleitung Druckhaltung 6 barü:
                                                                1.2 bara Verdampfungsdruck bei 105°C
                                                                1 bar, Überlagerung Ruhezustand (Sicherheit)
                                                                0.8 bar, Reserve Planung Trasse
                                                                3 bar, maximale Höhendifferenz vom Standort Renergia (Terrain Renergia
                                                                            2
                                                                 413 m.ü.M. ) zum höchsten Punkt im Netz in Bösch (nördlichster Punkt,
                                                                 unmittelbar bei der Autobahn mit 443 m.ü.M.)
                         Der tiefste Punkt im Netz ist bei der Spülbohrung Reuss 1 mit rund 397 m.ü.M.

3.1.5                    Betriebszeit
                         Das Fernwärmenetz wird ab Inbetriebnahme ununterbrochen an 7 Tagen pro Woche wäh-
                         rend 24 Stunden pro Tag betrieben.

2
    Stutzenhöhe an Druckhaltung in m.ü.M. zum Zeitpunkt März 2019 noch nicht bekannt.
    27.04.2020                                                                                                               Seite 26 / 71
    l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                  Bauprojekt
 Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                           Technischer Bericht

3.2                  Anlagenkonzept und Dimensionierung
3.2.1                Einleitung
                     CO2-neutrale Fernwärme
                     Die KVA Renergia in Perlen hat das Potential Wärmeabnehmer mit CO2-neutraler Fern-
                     wärme zu versorgen.
                     Für die Wärmeverteilung und deren kommerziellen Nutzung plant die WWZ in einem ersten
                     Teilausbau ab KVA Renergia in Perlen bis nach Rotkreuz eine rund 7.7 km lange Fernwär-
                     metransportleitung. In einer zweiten Ausbauphase soll die Transportleitung von Rotkreuz via
                     Bösch, Hünenberg am See und Cham zur äusseren Lorzenallmend geführt werden. Die vor-
                     liegende Anlagenbeschreibung beschränkt sich auf die Transportleitung von der KVA Rener-
                     gia nach Rotkreuz.

                     Prinzipschema

                     Das Anlagenkonzept ist im Prinzipschema (siehe Anhang) dargestellt.

3.2.2                Systemgrenzen
                     Das Anlagenkonzept des vorliegenden Bauprojektes beschränkt sich – wo nicht anders ver-
                     merkt – auf die in untenstehender Abbildung dargestellten Systemgrenze.

                     Abb. 25: Systemgrenze Bauprojekt Transportleitung Renergia - Rotkreuz.
                                                                                                                                                          Grafik: DURENA AG

                     Beschreibung und Systemgrenzen

                              Die physische Schnittstelle zwischen Wärmeerzeugung der KVA Renergia und der Wär-
                               meverteilung bildet die Hausfassade der KVA Renergia.

                              Innerhalb der Systemgrenze ist kein Wärmeabnehmer enthalten.

                              In der Armaturenkammer in Rotkreuz Süd wird ein Abgang für die Verteilleitung Rot-
                               kreuz Süd gebaut. Bestehend aus einem T-Stück, Druckanzeige, Kugelhähne, Blind-
                               flansch.

                              Das provisorische Leitungsende der Transportleitung Perlen-Rotkreuz bilden im Mini-
                               mum zwei Endkappen an den erdverlegten Leitungen in Rotkreuz (Höhe Industrie-
                               strasse 21).

                              Da die Transportleitung im Endausbau via Bösch, Hünenberg und Cham bis zur äusse-
                               ren Lorzenallmend geführt werden soll, wird die hydraulische Netzauslegung bis zur
                               äusseren Lorzenallmend mitberücksichtigt. Das Anlagenkonzept des Gesamt-Wärme-
                               verbundes Ennetsee ist jedoch nicht Gegenstand des vorliegenden Bauprojektes.

27.04.2020                                                                                                               Seite 27 / 71
l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                                                      Bauprojekt
    Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                                               Technischer Bericht

                                  Folgende EMSRL-Projektteile sind im Bauprojekt enthalten:
                                                        Alarme der Leckageüberwachung (inkl. Schlaufenkonzept & Anordnungspositio-
                                                         nen für Messdosen und Trassenrechner)
                                                        Schwimmschalter (Alarmmeldung) in den Fixpunktbauwerken

                                  Nicht im Bauprojekt enthalten sind die folgenden EMSRL-Installationen:
                                                        Differenzdrucksensor der Fernwärme (Regelgrösse für Netzpumpen) am Netz-
                                                                       3
                                                         schlechtpunkt
                                                        Elektrische Erschliessung der Armaturenkammer Rotkreuz

3.2.3                    Wärmeverteilung
3.2.3.1                  Dimensionierung Transportleitung
                         Für die hydraulische Auslegung des Fernwärmenetzes sind nachfolgende Parameter mass-
                         gebend:

                                        Maximale Leistung Fernwärme Ennetsee ausgangs KVA Renergia (bei ∆T=45°C)                                                                                      19 MW

                                        Davon maximal übertragbare Leistung zwischen Pfaffwil und Rotkreuz (bei ∆T=45°C)                                                                              15 MW

                                        Vorlauftemperatur ab KVA Renergia                                                                                                                             105°C

                                        Vorlauftemperatur beim Kunden                                                                                                                                 102°C

                                        Rücklauftemperatur (Schätzung)                                                                                                                                57°C

                                        Nenndruck                                                                                                                                                     PN25

3.2.3.2                  Zielausbau
                         Abb. 26 zeigt den Zielausbau des WV Ennetsee:

                                  Normalbetrieb, Volllast

                                  Lastabwurf Lorzenallmend

                              Das Gewächshaus (Pmax = 4 MW) bezieht im Auslegungsfall (Aussentemperatur ≤ -8°C)
                               eher weniger
                           Normalbetrieb,           Leistung.
                                          Volllast bei Ta ≤ -8°C Die maximale Leistung des Gewächshauses fällt im März an.

                              100%
                                                                                                                                                                           Cham&Städlera.

                                                                                                                                                                                                               Lorzenallmend
                                                                                        Gewächshaus

                                                                                                                                                                           Hünenberg,
                                                                                                                                           Rotkreuz &
                                                                                                                                           Bösch
                                          KVA Renergia

                                                                             4.0 MW                                           6.4 MW                              8.6 MW

                                                                                ↑                                                 ↑                                 ↑
                                                         19.0 MW                                           15.0 MW                                       8.6 MW                             0.0 MW

                                                          →                                                   →                                           →
                         Abb. 26: Normalbetrieb, Volllast bei Ta ≤ - 8°C.
                                                                                                                                                                                                     Grafik: DURENA AG

3
 Der Netzschlechtpunkt wird für die erste Ausbaustufe im Rahmen des Bauprojektes «FW-Detailerschliessung Rotkreuz» fest-
gelegt.
    27.04.2020                                                                                                               Seite 28 / 71
    l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                   Bauprojekt
    Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                            Technischer Bericht

3.2.3.3                  Hydraulische Auslegung
                         Auf Basis des obenstehenden Zielausbaues erfolgt die hydraulische Auslegung des Ab-
                         schnittes von der KVA Renergia bis Rotkreuz.
                         Bei der Dimensionierung der Transportleitung wurden folgende Ziele verfolgt:

                                  Der wärmeseitige Leistungsbedarf der Kunden, welcher in Kapitel Wärmeabsatzpotential
                                   festgelegt wurde, muss mit dem Wärmeverbund Ennetsee abgedeckt werden können.

                                  Das grundlegende hydraulische Konzept muss mit der Wahl der Leitungsdimension zwi-
                                   schen KVA Renergia und Rotkreuz erreicht werden können.

                                  Die WWZ will kein überdimensioniertes Netz.

                                  Es soll das wirtschaftliche Optimum zwischen Investitions- und Betriebskosten erreicht
                                   werden.

                                  Sofern es das erhobene, realistische Absatzpotential zulässt, soll auf eine Druckerhö-
                                                                   4
                                   hungsstation verzichtet werden.
                         Mit diesen Zielen wurde der Leitungsquerschnitt zwischen KVA Renergia und Rotkreuz auf
                         eine DN250er Leitung festgelegt.

                                  Auf dem Abschnitt Pfaffwil bis Rotkreuz (5.1 Tkm bis zur Armaturenkammer) muss die
                                   gesamte thermische Leistung der nachfolgenden Wärmeabnehmer übertragen werden.
                                   Mit einer DN250er Leitung resultiert ein spezifischer Druckverlust von 65 Pa/Rm.

                                  Auf dem Abschnitt KVA Renergia bis Pfaffwil beträgt der spezifische Druckverlust rund
                                   110 Pa/m, jedoch nur über eine Distanz von 1200 Tm, was mit einer DN250er Leitung
                                   ebenfalls abgedeckt werden kann.

                         Jahresdauerlinie
                         Untenstehende Abbildung zeigt die Jahresdauerlinie, mit dem bereinigten Absatzpotential,
                         auf der Bedarfsseite des Wärmeverbundes Ennetsee im Zielausbau. Der gesamte Energie-
                         bedarf gemäss der untenstehenden Abbildung wird durch den WV Ennetsee und der Wär-
                         meerzeugungsanlage der äusseren Lorzenallmend abgedeckt.

                         Abb. 27: Jahresdauerlinie Wärmebedarf/Nutzung.
                                                                                                                                                              Grafik: DURENA AG

4
    Siehe dazu Detailabklärungen Differenzkostenvergleich, Aktennotiz Jour-Fix Nr. 04, Rev. 02, 22. Mai 2018
    27.04.2020                                                                                                               Seite 29 / 71
    l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
WWZ Wärmeverbund Ennetsee                                                                                                                                       Bauprojekt
    Fernwärmeleitung Perlen/Root ‐ Rotkreuz ‐ Hünenberg Bösch                                                                                                Technischer Bericht

                         Druckdiagramm
                                                                                                                                                         5
                         Die untenstehende Abbildung zeigt das Druckdiagramm mit den Dimensionen pro Abschnitt
                         innerhalb der Transportleitung.

                         Abb. 28: Druckdiagramm Leitungsdruck FW WWZ, Variante PN 25, DN 250.
                                                                                                                                                                  Grafik: DURENA AG

                              In der Armaturenkammer Rotkreuz stehen 7.5 bar Differenzdruck (zwischen VL und RL)
                               für die Wärmeverteilung im Auslegungsfall zur Verfügung

                              In Bösch stehen rund 6 bar Differenzdruck (zwischen VL und RL) für die Wärmeverteilung
                               im Auslegungsfall zur Verfügung

                              Ab Hünenberg stehen im Auslegungsfall noch rund 4 bar Differenzdruck zur Verfügung.
                               Sofern in den Teilgebieten zwischen Hünenberg und äussere Lorzenallmend längere Ver-
                               teilleitungen als 750 Tm (und einem spezifischen Druckverlust 150 Pa/Rm) entlang des
                               kritischen Astes notwendig sind, müssen Strangpumpen für die Netzabgänge installiert
                               werden.

                              Mit dem bereinigten Absatzpotential gemäss vorliegendem Bauprojekt ist keine Drucker-
                               höhungsstation innerhalb der Transportleitung notwendig. Sollten sich äussere Rahmen-
                               bedingungen (z.B.: Erhöhung Wärmeabsatz, Reduktion Rücklauftemperaturen) ändern,
                               können für die Transportleitung ab Bösch und einzelner Verteilleitungen ab Bösch Druck-
                               erhöhungsstationen installiert werden.

5
      Temperaturdifferenz 45°C, Rohrrauhigkeit 0.1mm
    27.04.2020                                                                                                               Seite 30 / 71
    l:\iub\projekt\200\200616000\32 bauprojekt\32-700_berichte\20200427 techn. bericht wv ennetsee - fwl perlen-root ‐ rotkreuz ‐ hünenberg bösch.docx
Sie können auch lesen