Warum Thailand meine große Urlaubsliebe ist - Endlich zurück - Nur noch Zucker
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Endlich zurück ... Warum Thailand meine große Urlaubsliebe ist Der „Große Palast“ (auch Königspalast) in Bangkok ist ein Muss für jeden Thailand-Tourist Durch Australien waren wir in unserem Auslandsjahr gereist, durch Indonesien – und jetzt wurde es langsam mal wieder Zeit für bekanntes Terrain. Ja, man könnte fast schon sagen für ein ganz klein wenig Heimatgefühl. Schließlich hatte mich mein erster Rucksackurlaub über- haupt vor genau zehn Jahren nach Thailand geführt. Damals hatten wir von Bangkok ausge- hende Ko Tao, Ko Pha-ngan und Ko Samui bereist. Unvergesslich! Vor wenigen Jahren kam dann noch eine Reise an der westlichen Küste entlang, durch Phuket, Ko Kho Khao und Koh Phayam hinzu, ebenfalls von Bangkok aus. Dieses Mal flogen wir von Bali aus direkt nach Phu- ket. Schon im Flieger packte mich die Vorfreude. Thailand tut der Seele gut. Es fällt einem fast schwer zu erklären, warum das so ist. Worte scheinen der unglaublich schönen Natur und der positiven und gastfreundlichen Stimmung in diesem Land nicht gerecht zu werden. Aber ich werde es in diesem Beitrag anhand unserer Stationen versuchen – ganz nach dem Motto: 1
„Warum Thailand meine große Urlaubsliebe ist“. Aber ich muss euch warnen: Es war nicht alles schön. Räusper. Hüstel. Viel Spaß beim Lesen! Punkt 1: Was für tolle Menschen ... Phuket Als der Taxifahrer uns auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel fragte, ob wir Rockmusik mögen, wollte ich ihm um den Hals fallen. Erst da wurde mir bewusst, wie mir das meist recht roman- tisch-verträumte Gedudel in indonesischen Taxis nach und nach missfallen war. Harte Gitar- renriffs und ein treibendes Schlagzeugsolo. Eine Wohltat! Dazu wurden uns – und auch mir! – nette Fragen gestellt. Wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin? Was habt ihr vor? Ich hatte fast selbst vergessen, dass es mich gibt. Ähnlich wie in Indien, wurde in Indonesien doch meist Jo von den Einheimischen angesprochen und in Gespräche einbezogen. Es war überhaupt kein Problem durch die muslimischen Inseln zu reisen, aber auf Dauer bekommt man eben doch mit, dass man als Frau besonderen Regeln unterliegt. Auch in unserem Hotel „Chill House“ wurden wir sehr sehr nett empfangen und mit Tipps zu Restaurants in der näheren Umgebung versorgt. Zum malerischen Sonnenuntergang gab es „Pad Se Ew“ (eine thailändische Reisnu- delpfanne) und ein Chang-Bier – mit einem Lächeln und einer kleinen Plauderei serviert. Jo und ich nach der Ankunft im Ein Sonnenuntergang zum Abendessen Phuket-Airport Ko Lanta Schon am nächsten Tag machten wir uns über Ko Phi Phi auf den Weg nach Ko Lanta. Wir hatten gehört, dass die Insel in der Off-Season herrlich unbesucht ist. Auf dem Boot zur Insel erfuhren wir auch warum – doch da war es leider schon zu spät. Die See kann um die Jahreszeit (es war Anfang Mai) sehr rau sein und die Überfahrt „etwas“ ruppig. In einem mittelgroßen Boot hatten sich mit uns etwa acht Backpacker versammelt und auf den sicher über 100 freien Sitzen verteilt. Die drei Besatzungsmitglieder wirkten schon beim Ablegen etwas angespannt. Ein leichtes Gefühl der Beklemmung machte sich breit. Aber erst, als die Wellen immer stärker gegen das Boot schlugen, begann uns das Ausmaß bewusst zu werden. Es dauerte nicht lang, da stürzte das Boot immer wieder in tiefe Schluchten, um wieder auf hohe Wellen gejagt zu werden. Die Wellen waren höher als das Boot selbst und die Reisenden im Boot bekamen eine immer hellere und dann auch leicht grünliche Gesichtsfarbe. Einer rannte immer wieder auf 2
die Toilette. Ich krallte mich an meinem Sitz fest und fragte mich, wie der das eigentlich bei dem Seegang schafft. Erst, als wir um ein Haar kenterten, kamen die Besatzungsmitglieder mit betont entspannter Körperhaltung aber vor Panik weit aufgerissenen Augen auf die inzwi- schen grasgrüngesichtigen Mitreisenden zu. „Bitte Rettungswesten anziehen. Ok. Alles ist ok. Aber bitte alle jetzt Rettungswesten anziehen.“ Ich hielt meinen Rucksack umklammert, Jo schien sich schon in anderen Sphären zu befinden. Wir starrten beide ungläubig vor uns hin, unfähig uns zu bewegen. Sollte das das Ende sein? Als ein Backpacker die Worte herausquetschte „Wie lange noch?“, kam die ernüchternde Ant- wort. „Eine halbe Stunde, vielleicht auch mehr.“ Hoch. Runter. Hoch. Runter. Es kam uns wie ein Wunder vor, als endlich der Hafen in Sicht war. Was für ein Höllenritt! Leerer Strand, leere Restaurants... ... leerer Pool – auf Ko Lanta ist in der Off- Season kaum etwas los Wir wurden belohnt – mit einem kostenlosen Upgrade in unserem wundervollen Resort, lee- ren Stränden und leeren Restaurants. Aber auch Letzteres wurde uns leider zum Verhängnis. Einen ganz besonderen Abend im „Hill Cliff“-Restaurant wollten wir uns gönnen, mit Blick auf die Bucht. Man reichte uns Rotwein aus dem Kühlschrank. Schon da hätten wir ahnen müssen, dass die eigentliche Belegschaft gefangen genommen und im Keller versteckt worden war. Trotzdem bestellten wir Spaghetti. Ich mit Carbonara-Soße und Jo mit Tintenfisch. Wir saßen da und aßen, ließen den Blick über die Bucht schweifen und genossen den Sonnenuntergang. Soweit, so gut. Doch schon als wir den ersten Fuß aus der Tür des Restaurants setzten, ging es los. Lebensmittelvergiftung. Beide. Gleichzeitig. Muss ich mehr sagen? Unsere Nacht war so schrecklich, dass wir am nächsten Morgen vom Golf-Caddie unseres Res- sorts abgeholt, in einen Jeep verladen und in die Notaufnahme der Insel gebracht werden mussten. Einen Tag hingen wir auf Holzbrettern liegend am Tropf. Unsere Krankenschwester war ein Engel. Sie kümmerte sich um uns und um unsere Versicherungen, regelte alles, wäh- rend wir kaum ansprechbar waren. Als wir es endlich überstanden hatten, kam der Arzt der Insel, um uns zu entlassen. „Ihr könnt jetzt Toast essen, Reis ... und Kekse“, sagte er. Ein netter Mann. Und damit schließt sich der Kreis. Die Thais sind einfach ein ganz wundervolles Volk. Hier noch die Moral von der Geschicht – internationale Gerichte in der Off-Season bestelle nicht. Wir können nur vermuten, wie lange Sahne und andere Zutaten schon geöffnet herum- standen, als wir entlang geschlendert kamen, um Spaghetti zu bestellen. Ich würde mal sagen lange. Sehr, sehr lange. 3
Punkt 2: Es gibt so viel zu sehen! Ko Pha-ngan Nach ein paar Zwischenstopps kamen wir auf Ko Pha-ngan an und es war ein Traum. Fast so, wie ich es noch in Erinnerung hatte. Wundervolle Strände, entspannte Bars, verspielte Stra- ßenhunde überall. Wir ließen es uns gutgehen. Schlenderten hier hin und dort hin, genossen das herrliche Wetter, aßen und tranken, was das Herz begehrte. Ein kühles Chang-Bier in der Strandbar. Hundeflüsterer Jo in So lässt es sich aushalten! seinem Element Die Party-Szene war etwas ruhiger, als bei meinem letzten Besuch vor zehn Jahren. Womög- lich, weil wir damals eine der legendären Fullmoon-Partys besuchten – dieses Mal fand gerade eine weniger legendäre, aber doch auch beliebte Halfmoon-Party statt. Aber vielleicht lag es auch einfach an meinem inzwischen schon fortgeschrittenen Alter. Ein Besuch der Amster- dam-Bar gefiel uns da schon besser. Unglaubliche Aussicht, tolle Stimmung und natürlich gu- tes Essen. Wie im Film: die Aussicht an von der in Bei guter Musik ein kühles Bier trinken, den Bergen gelegenen Amsterdam-Bar gut essen – was will man mehr?! 4
Ko Tao Bald schon reisten wir nach Ko Tao ab. Ich war sehr gespannt, wie sich die Insel wohl entwi- ckelt haben würde. Bei meinem ersten Besuch waren wir noch in einer Bucht, die man nur mit dem Fischerboot erreichen konnte. Völlig abgeschieden von der Außenwelt. Auch dieses Mal zog es uns in etwas ruhigere Gefilde, aber wir konnten mit dem Jeep hinfahren. Sofort fiel mir auf, dass die Insel sehr viel touristischer geworden war und sich sogar ein bisschen zur Party- Insel gemausert hatte. Die Stimmung war nicht mehr ganz so friedlich, die Taxi-Preise schos- sen durch die Decke. Wir waren fast ein bisschen froh, als wir in unserer traumhaft abgelege- nen Unterkunft an einem wilden Cliff ankamen. Wir hatten eine kleine Hütte gemietet. Der Sohn unserer Vermieterin zeigte uns alles. Aber erst, als wir wieder alle aus dem Bad der Hütte draußen waren und zurückschauten, fiel uns die riesige, grasgrüne Schlange auf, die sich auf einem langen Regal oben an der Wand entlang bewegte. Ich blieb (fast) ruhig. Ein gieksender Laut drang aus meiner Kehle: „Snake“. Unser Host machte große Augen, scheuchte uns hinaus und schloss die Tür hinter sich gut zu. Wir bekamen ein Upgrade, eine größere Hütte, ganz hinten, mit an den Felsen gezimmerter und mit Hängematte versehener Terrasse. Es war ein Traum! Aber das Bewusstsein, dass sich auf dem schmalen Weg dorthin scheinbar große, grüne Schlangen tummelten, hing mir noch etwas nach. Allerdings ist es letztlich ja diese wun- dervolle Natur, die uns hier in Thailand so sehr fasziniert. Mit all ihren faszinierenden Lebewe- sen. Der Weg zu unserem Resort auf Tierischer Freund und Chill-Buddy: Ko Tao Cat the cat Ich genieße immer sehr die Zeit, die wir durch unsere Reise haben. Zeit, um die wundervollen Landschaften unserer Reiseländer genau anzuschauen. Zeit, um eine Verbindung mit den Tie- ren, die dort leben, aufzubauen. Wir hatten eine süße Katze, die sich immer zum Abendessen zu uns setzte, einen Hund, der mit uns spazieren ging. Und wir hatten ein besonderes Erlebnis auf Ko Tao, das mich bis heute beschäftigt und beeinflusst. Auch wenn dieser Text wieder elendslang wird, möchte ich kurz davon erzählen: 5
Wir hatten uns schon früh am Morgen auf eine Spaziertour rund um die Insel begeben und liefen einen schmalen Schotterweg entlang, der nur von Rollern befahren wurde. Uns fielen zwei Zitronenfalter auf, die mitten auf dem Weg auf dem Boden saßen. Als wir genauer hin- schauten, bemerkten wir, dass einer der beiden überfahren worden und nicht mehr am Leben war. Wir machten uns Sorgen um den anderen, der bei seinem toten Freund saß und sicher das gleiche Schicksal erleiden würde, wenn er sich nicht wegbewegen würde. Wir beugten uns nach unten, um ihn vorsichtig wegzuscheuchen. Ohne Erfolg. Jo streckte seinen Finger aus um zu sehen, ob er vielleicht darauf klettern und sich wegtragen lassen würde. Aber dieser kleine zitronengelbe Schmetterling hatte etwas ganz anderes im Sinn. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen Jos Finger, um seinen Freund zu beschützen. Es war ein Anblick, den ich nie vergessen werde. Ein so zartes Wesen vergisst all seine Ängste und wächst über sich hinaus, um die sterblichen Überreste eines anderen zu beschützen. Er trauerte. Das war ganz offensichtlich. Eine Frage schoss mir durch den Kopf: Wenn so ein kleines Wesen so viel fühlen kann – wie können wir uns als Mensch erdreisten, uns über es zu stellen? Ich be- schloss, in meinem Leben noch rücksichtsvoller mit Tieren umzugehen – selbst mit den kleins- ten. Wir nahmen den überfahrenen Schmetterling und legten ihn in ein Stück Gras an der Straßenseite. Sein Freund flatterte weg – hoffentlich an einen Ort, der sicher war. Dankbar schaute ich ihm hinterher. Was für eine wichtige Lektion er uns erteilt hatte ... Aber neben der Natur, gibt es natürlich auch wundervolle Bauwerke zu erkunden. Noch heute werde ich immer ganz ehrfürchtig, wenn ich barfuß in einen noch so kleinen buddhistischen Tempel trete. Und wo sieht man am meisten davon? Natürlich in Bangkok, der vibrierenden Hauptstadt Thailands – die uns zum nächsten Punkt bringt. Punkt 3: Pad Thai, Massaman Curry & Gaeng Khiao Wan Gai Bangkok Essen. Thailändisches Essen ist ein Traum. Und in der Metropole Bangkok gibt es an jeder Ecke etwas, in jeder Ausformung, 24 Stunden am Tag. Ich liebe Bangkok. Ich liebe das Backpacker- Viertel „Khaosan Road“. Es ist einfach herrlich, einen Tag mal nichts vor zu haben und durch die kleinen Sträßchen zu bummeln, immer mal wieder mit Händlern zu feilschen und zwi- schendurch etwas Leckeres zu essen. Die Standards sind inzwischen sehr hoch und man muss eigentlich keine Angst mehr haben, sich eine Lebensmittelvergiftung einzufangen. Ich würde sogar sagen, dass das Essen an den Straßenständen der Khaosan Road authentischer ist, als das in den Restaurants – und immer super lecker. Vor allem am Abend hat die Straße ein ganz besonderes Flair. Man könnte Jahre hier verbringen, täglich genau das selbe tun, wie in einer Zeitschleife. Wir kosteten es aus, bis unsere Backpacker-Seelen wieder nach etwas Action riefen. 6
Die Khaosan Road in Bangkok Gebratener Reis mit Meeresfrüchten – bei Nacht mmhhh... Wir besuchten den Großen Palast, oder auch Königspalast, (großes Foto oben) und schauten in die größte Shopping Mall Thailands. Auch hier war das kulinarische Angebot wieder riesig und einfach nur gut. Wir schlugen uns die Bäuche voll und gingen ins Kino. Zum Glück hatte uns noch jemand erzählt, dass vor jedem Film die Nationalhymne gespielt wird und der ganze Kinosaal aufsteht. Auch von Touristen wird das erwartet. Zum Abschluss des Abends gönnten wir uns einen Cocktail in einer angesagten Sky-Lounge. Und dann war unsere Zeit in Thailand auch schon wieder vorbei. Sie war (trotz allem) herrlich und meine Seele mit wundervollen Eindrücken gefüllt. Für mich ist ganz klar: Ich komme wieder! Aber zunächst hatten wir andere Pläne: Kambodscha, mach dich bereit ... Fotos: www.nur-noch-zucker.de Mojitos in der Sky- Der Abschied von Thailand naht. Lounge in Bangkok Nächster Halt: Kambodscha! Mehr Infos und weitere Geschichten rund ums Reisen, Genießen – und um das schöne Leben an sich findet ihr unter www.nur-noch-zucker.de. Schaut vorbei! 7
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