Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Einzelhandels-
und Zentrenkonzepte
  Ein wirkungsvolles Instrument
  für lebens- und erlebenswerte Städte
Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Herausgegeben von den sechs Industrie- und
    Handelskammern im Ruhrgebiet mit Sitz in
    Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen und
    Münster/Gelsenkirchen

    Redaktion:
    Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen
    und als federführende Ruhr IHK 2018
    Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
    Märkische Straße 120
    44141 Dortmund
    www.dortmund.ihk24.de

    Gestaltung:
    www.atelier-oliver-hartmann.de

    Druck:
    Koffler DruckManagement GmbH, Dortmund

    Fotonachweis:
    Stephan Schütze (Titelfoto)
    Istockphoto/vgajic (S. 3)
    Thinkstock/IPGGutenbergUKLtd (S. 7)

    Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung,
    auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher und schriftlicher
    Genehmigung des Herausgebers.

    Stand:
    Juli 2018

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Vorwort

Der Einzelhandel hat in den vergangenen Jahren seine Struk-     Einzelhandelskonzepte sind ein wirkungsvolles Instrument,
turen und sein Gesicht stark verändert. Dieser Prozess ist      den Wandel aktiv zu begleiten und Strukturen zu erhalten,
noch lange nicht beendet. Demografischer Wandel, Digitali-      ohne die es auf Dauer keine vitalen Zentren gibt. Sie zeigen
sierung und Onlinehandel, Unternehmenskonzentrationen           die Leitlinien für die Entwicklung auf und geben einen ver-
und Filialisierung stellen besonders das traditionelle Modell   bindlichen Rahmen vor. So kann Stadtentwicklung selbstbe-
des familiengeführten stationären Einzelhandels in Frage.       stimmt durch die Kommune erfolgen. Und Investoren be-
                                                                kommen eine Richtschnur, an der sie sich orientieren
Viele Innenstädte und Ortskerne haben bereits ein Stück weit    können.
ihrer früheren Unverwechselbarkeit eingebüßt und damit an
Attraktivität verloren. Immer gleiche Einzelhandelsangebote     Die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet setzen
bestimmen das Bild innerstädtischer Einkaufslagen.              sich für den Erhalt lebenswerter Innenstädte und Ortskerne
Zwischennutzungen und Leerstände sind vielerorts Sinnbild       ein. Sie arbeiten aktiv an der Erarbeitung und Fortschreibung
für den schleichenden Bedeutungsverlust unserer Zentren.        von Einzelhandelskonzepten mit. Denn starke Zentren sind
                                                                ein wichtiger Standortfaktor für unsere Städte und Gemein-
Die Zentren sind aber nicht nur Versorgungsschwerpunkt          den im Ruhrgebiet.
einer Stadt, sondern auch Identifikationspunkt für viele Bür-
gerinnen und Bürger sowie Aushängeschild für die Stadt. Es      Setzen Sie sich mit uns gemeinsam dafür ein, dass ein at-
besteht daher ein öffentliches Interesse, die Innenstädte und   traktiver und wettbewerbsfähiger Handel zum Erhalt starker
Ortskerne mit ihren vielfältigen Versorgungsstrukturen,         Innenstädte und Ortskerne beiträgt.
Dienstleistungs-, Gastronomie- und Freizeitangeboten zu
stärken. Innenstädte und Ortskerne bleiben nur dann gesell-     Ihre Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet
schaftliche Mittelpunkte, wenn sie auch Mittelpunkte des
Handels sind. Der Einzelhandel ist meist der bestimmende
Faktor für die Attraktivität unserer Zentren.

                                                                                                           Inhalt
    Warum brauchen Kommunen ein Einzelhandelskonzept?                                                                      4

    Was müssen Einzelhandelskonzepte beinhalten?                                                                           6

    Wie werden Einzelhandelskonzepte erarbeitet?                                                                           8

    Einzelhandelskonzepte in der Region                                                                                    9

    Checkliste Einzelhandelskonzepte                                                                                     10

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
!

          Kreis
          Kleve                                          Kreis
                                                         Recklinghausen                             Hamm
                               Kreis Wesel
                                               Bottrop    Gelsen-
                                                          kirchen                           Kreis
                                             Ober-               Herne                      Unna
                                             hausen                            Dortmund
                                                        Essen   Bochum
                                    Duisburg
                                               Mülheim
                                               a. d. Ruhr            Ennepe-
                                                                     Ruhr-       Hagen
                                                                     Kreis

                                                                                          Märkischer
                                                                                          Kreis

    Warum brauchen Kommunen
    ein Einzelhandelskonzept?

    Der Einzelhandel übernimmt eine zentrale Schlüsselrolle für       Einzelhandelskonzepte bieten belastbare Aussagen:
    die Lebensqualität, Multifunktionalität und Attraktivität un-     • für die Verwaltung im Umgang mit Einzelhandels-
    serer Städte und Gemeinden. Wer lebens- und erlebenswerte           planungen
    Zentren erhalten will, muss den innerstädtischen Handel           • für die Politik bei Beschlüssen
    stärken. In Stadtteilen oder ländlichen Gebieten sichert der      • für Investoren zur Einordnung ihrer Planungen
    Einzelhandel darüber hinaus die Nahversorgung und ist             • für den Einzelhandel zum Treffen von Investitionsent-
    Treffpunkt für die Menschen.                                        scheidungen
                                                                      • für Grundstücks- und Immobilieneigentümer im Umgang
    Einzelhandelskonzepte sind ein wirkungsvolles Instrument für        mit Planungen für ihren Besitz
    eine gezielte Entwicklung des örtlichen Einzelhandels. In Ein-    • für die Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf vielfältige
    zelhandelskonzepten legen die Kommunen fest, nach wel-              und attraktive Angebotsstrukturen
    chen Gesichtspunkten Einzelhandel geplant und angesiedelt
    werden soll. Einzelhandelskonzepte verhindern nicht den           Die Erfolge solcher Konzepte hängen von einer konsequen-
    Wettbewerb, sondern lenken die Entwicklungen auf geeignete        ten Umsetzung in der Stadtentwicklung ab, das heißt die
    Standorte und verhindern so städtebauliche Fehlentwicklun-        Empfehlungen des Konzeptes müssen durch geeignete Bau-
    gen. Sie schaffen Klarheit über die Vorstellungen der Kommu-      leitplan- und Baugenehmigungsverfahren umgesetzt
    ne und geben Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer.         werden.

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Einzelhandelskonzepte
sind ein wirkungsvolles
Instrument für eine
gezielte Entwicklung des
örtlichen Einzelhandels!

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Was müssen
    Einzelhandelskonzepte beinhalten?

    Einzelhandelskonzepte müssen schlüssig, nachvollziehbar      Auf Grundlage der Ergebnisse zur Situationsanalyse legen
    sowie auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmt sein. Ein    die Städte und Gemeinden anschließend ihre Entwick-
    qualifiziertes Einzelhandelskonzept setzt sich daher aus     lungsziele für den Einzelhandel fest. Zu einem Einzelhan-
    mehreren Pflicht-Bausteinen zusammen. Sind diese nicht       delskonzept gehören zudem ein hierarchisch aufgebautes
    erfüllt, ist das Einzelhandelskonzept als planerisches       Standortkonzept, die räumliche Abgrenzung zentraler
    Steuerungsinstrument wirkungslos.                            Versorgungsbereiche sowie die örtliche Sortimentsliste.

    Grundlage ist eine Bestandserhebung und -analyse der         Die Ansiedlungsgrundsätze bilden letztlich die Grundlage
    örtlichen Einzelhandels- und Versorgungssituation. Neben     für die Bewertung von Standorten hinsichtlich ihrer
    der Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Nachfrage         Eignung im Rahmen der Bauleitplanung oder von Geneh-
    umfasst dies eine Vollerhebung aller Einzelhandelsbetriebe   migungsverfahren. Auch zeigen sie potenziellen Interessen-
    hinsichtlich ihrer wesentlichen Merkmale (unter anderem      ten und Investoren konkrete Standort- und Entwicklungs-
    Standortlage, Betriebstyp, Sortimente und Verkaufsfläche     perspektiven auf und verbessern so die Planungssicherheit.
    differenziert nach Warengruppen).
                                                                 Einzelhandelskonzepte können durch Befragungen,
    Im Rahmen der städtebaulichen Analyse werden unter           Kundenherkunftserhebungen, Passantenfrequenzzählungen
    anderem die Ausdehnung und Struktur der Einzelhandelsla-     oder Interviews sinnvoll ergänzt werden. Diese stützen die
    gen, ergänzende Nutzungen wie Gastronomie und Dienst-        Situationsanalyse und geben eine differenzierte Beurtei-
    leistungen, die Qualität des öffentlichen Raumes sowie die   lung der örtlichen Einzelhandelssituation beziehungsweise
    Leerstandssituation erfasst.                                 ein aktuelles Meinungsbild wieder.

                                              Pflicht-Bausteine

             SITUATIONSANALYSE                                                     KONZEPT
           Analyse der örtlichen Angebots- und                                    Leitlinien und Ziele
                   Nachfragesituation
         Städtebauliche Analyse der räumlichen                                    Standortkonzept
          Strukturen (Einzelhandelsstandorte)                             (hierarchisches Zentrenmodell)

                                                                               Abgrenzung zentraler
                                                                               Versorgungsbereiche

                                                                         Ortsspezifische Sortimentsliste

                                                                               Ansiedlungsgrundsätze

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Einzelhandelskonzepte müssen
            schlüssig, nachvollziehbar
            sowie auf die örtlichen
            Verhältnisse abgestimmt sein!

Auf konzeptioneller Ebene werden gesamtstädtische Ent-     Hinzu kommen Maßnahmen zur Gestaltung der Einkaufs-
wicklungspotenziale oder Strategien und Empfehlungen für   straßen durch Investitionen in den öffentlichen und priva-
den örtlichen Einzelhandel aufgezeigt. Hierzu zählen zum   ten Raum wie zum Beispiel Beleuchtung, Möblierung oder
Beispiel Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Branchen-     Sicherheit und Sauberkeit.
mixes oder zum Leerstands- und Ladenflächenmanagement.

                                 Ergänzende Bausteine

       SITUATIONSANALYSE                                                       KONZEPT
         Stärken-Schwächen-Profil,                                         Gesamtstädtische
    Szenarien zu Entwicklungsperspektiven                                Entwicklungsstrategien

        Durchführung von Befragungen                                     Bewertung potenzieller
     (Einzelhändler, Haushalte, Passanten)                               Entwicklungsstandorte

              Expertengespräche                                      Strategien und Empfehlungen
     (Einzelhändler, IHK, HWK, Verbände)                                  für den Einzelhandel

             Kundenherkunftsanalyse                                                   etc.

           Passantenfrequenzzählung

                                                                                                                        7
Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Wie werden
    Einzelhandelskonzepte erarbeitet?
                                                                          Die Kommunen werden in aller Regel durch ein externes Gut-
    Verwaltungsinternes Auftaktgespräch                                   achterbüro unterstützt. Die Erarbeitung eines Einzelhandels-
     • Absprache Vorgehensweise und Untersuchungsrahmen zwi-
       schen Verwaltung und Gutachter                                     konzeptes erfolgt zudem nicht hinter verschlossenen Türen,
     • Erstellung Zeitplan                                                sondern in einem breit angelegten Beteiligungsprozess. Ne-
     • Einrichtung eines Arbeitskreises                                   ben Abstimmungs- und Informationsveranstaltungen in den
                                                                          politischen Gremien umfasst dies die Einrichtung eines pro-
    Durchführung der Situationsanalyse                                    jektbegleitenden Arbeitskreises. Dieser setzt sich aus Vertre-
     • Analyse der Angebots- und Nachfragestrukturen durch                tern aus Politik und Verwaltung, der örtlichen Kaufmann-
       den Gutachter                                                      schaft, der Industrie- und Handelskammer, der Bezirksregie-
     • Durchführung optionaler Bausteine
                                                                          rung bzw. dem RVR, des Handelsverbandes, der Handwerks-
       (Expertengespräche, Befragungen, etc.)
                                                                          kammer und dem Gutachter zusammen. Bei der Erarbeitung
                                                                          wird zudem eine Beteiligung der Öffentlichkeit durch ent-
    Abstimmungstermine und Arbeitskreise                                  sprechende Bürgerinformationen empfohlen.
     • Verwaltungsinterne Abstimmung zu
       den Inhalten des Konzeptes
     • Durchführung der Arbeitskreise (mit Vertretern aus Politik, IHK,   Die frühzeitige Einbindung aller Interessensgruppen schafft
       Bezirksregierung, Regionalplanungsbehörde, Handwerks-              eine höhere Transparenz und wirkt sich damit positiv auf die
       kammer, Werbegemeinschaft, Verband, Gutachter etc.)                Akzeptanz eines solchen Konzeptes aus. Konflikte können
                                                                          frühzeitig erkannt werden. Gemeinsame Diskussionen bieten
    Präsentation der                                                      die Chance für einvernehmliche Lösungen. Dies erhöht die
    Entwurfsfassung in den Gremien                                        Qualität und die Rechtssicherheit und ist damit von Vorteil
     • Ergebnisse Situationsanalyse                                       für Bürger, Unternehmen, Politik und Verwaltung.
     • Entwurfsfassung Einzelhandels- und Zentrenkonzept
     • Weiteres Vorgehen                                                  Am Ende des Prozesses muss das Konzept vom Rat der Kom-
                                                                          mune nach Abwägung aller Belange förmlich beschlossen
    Öffentlichkeitsbeteiligung                                            werden, um verbindlich als Beurteilungs- und Abwägungs-
    Bürgerinformation                                                     grundlage im Rahmen von Bauleitplanverfahren als städte-
     • Öffentliches Beteiligungsverfahren innerhalb der Kommune           bauliches Entwicklungskonzept gem. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB
     • Beteiligung der Träger öffentlicher Belange
                                                                          und nach § 9 Abs. 2a BauGB berücksichtigt zu werden. Nur
     • Beteiligung der Nachbarkommunen
     • Bürgerinformation und Offenlage des Konzeptenwurfs                 so werden letztlich Planungsvorhaben erleichtert und die
                                                                          Planungssicherheit für Investoren erhöht. Durch den Ratsbe-
                                                                          schluss ist die Verwaltung schlussendlich zur Umsetzung des
    Beschlussfassung im Rat
                                                                          Konzeptes verpflichtet.
     • Abwägungsempfehlungen für Stellungnahmen
       aus den Beteiligungsprozessen
     • Präsentation der endgültigen Fassung des Konzeptes                 Für ein laufendes Monitoring sind die erfassten Einzelhan-
     • Ratsbeschluss                                                      delsdaten der Kommune zur eigenen Verwendung auszuhän-
                                                                          digen. Die Kommune kann diese dann laufend aktualisieren
                                                                          und so Veränderungen im Zeitverlauf erkennen. Ein Einzel-
    Umsetzung des Konzeptes
    in der Bauleitplanung                                                 handelskonzept ist zudem in regelmäßigen Abständen auf
                                                                          seine Aktualität und Wirksamkeit zu prüfen und bei Erforder-
                                                                          lichkeit fortzuschreiben.
    Regelmäßige Fortschreibung
    des Konzeptes

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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Einzelhandelskonzepte in der Region

 Im Ruhrgebiet – inklusive des Kreises Kleve und dem Märkischen Kreis – verfügen nahezu alle Städte und Gemeinden über ein
 Einzelhandelskonzept bzw. befinden sich aktuell in der Erstellung oder Fortschreibung eines Konzeptes. Die Verbreitung sol-
 cher Konzepte ist innerhalb der Region damit nahezu flächendeckend. Ein Einzelhandelskonzept ist für die Bauleitplanung
 allerdings nur geeignet, wenn die Daten- und sonstigen Grundlagen aktuell sind und der wirtschaftlichen Realität entspre-
 chen. Bei knapp der Hälfte der Städte und Gemeinden sind die Konzepte nicht mehr auf dem aktuellen Stand.

   Stand Einzelhandelskonzepte                                                                                                                           2015 - 2018
   (Teilfortschreibungen nicht berücksichtigt)                                                                                                           2010 - 2014
                                                                                                                                                         vor 2010
                                                                                                                                                         Konzept nicht vorhanden
                                                                                                                                                         Konzept in Aufstellung
                                                                                                                                                   * Konzept in Fortschreibung

                         Emmerich
                         am Rhein

            Kleve
Kranen-
  burg
                    Bedburg-                      Rees
                    Hau                                                                                                                        Haltern
                                                                                                                                               am See
                                                                        Hamminkeln
                                     Kalkar
                                                                                                                         Dorsten
                                                                                                 Schermbeck
          Goch                                                                                                                                       Oer-                                              Werne
                                                                                                                                                                                        Selm
                               Uedem                                                                                                    Marl         Erken-       Datteln                                                       Hamm*
                                                   Xanten               Wesel                                                                        schwick
                                                                                              Hünxe                                                                                                     Berg-
                                        Sonsbeck                                                                                                                            Waltrop*     Lünen*         kamen
                 Weeze                                                                                        Bottrop                              Reckling-                                                                Bönen
                                                                                                                                        Herten      hausen*
                                                            Alpen*              Voerde                                                                                                                         Kamen*
                                                                                                                        Glad-                                  Castrop-
                          Kevelaer                                                         Dinslaken*                   beck        Gelsen-                     Rauxel
                                                                                                                                    kirchen
                                                                          Rheinberg*                                                                                                                                   Unna*
                                                   Issum                                                                                           Herne*
                                                                                                        Ober-                                                                     Dortmund
                                                                                                        hausen*
                                Geldern                        Kamp-                                                                                                                                    Holz-
                                                               Lintfort                                                                                                                               wickede            Fröndenberg

                                                                     Neu-                                                                         Bochum
                                                       Rheurdt       kirchen- Moers*
                                              Kerken                                                                                                                                                                           Menden*
                                                                     Vluyn                                                      Essen
                           Straelen                                                      Duisburg*                                                                 Witten       Her-             Schwerte
                                                                                                          Mülheim
                                                                                                           a. d.                                                                decke
                                     Wachten-                                                              Ruhr
                                     donk                                                                                                      Hattingen                                                      Iserlohn
                                                                                                                                                                     Wetter                                                    Hemer
                                                                                                                                                                                        Hagen
                                                                                                                                                           Sprock-                                                                       Balve
                                                                                                                                                           hövel   Gevels-
                                                                                                                                                                   berg                                Nachrodt-
                                                                                                                                                                                                       Wibling-
                                                                                                                                                                                                       werde
                                                                                                                                                                Schwelm                                       Altena                Neuenrade
                                                                                                                                                                     Ennepetal     Brecker-      Schalks-
                                                                                                                                                                                   feld          mühle                    Werdohl

                                                                                                                                                                                                            Lüden-                     Plettenberg
                                                                                                                                                                                                            scheid
                                                                                                                                                                                        Halver                            Herscheid

                                                                                                                                                                                                    Kierspe
                                                                                                                                                                                                                     Meinerzhagen

   Stand: Juni 2018

                                                                                                                                                                                                                                                     9
Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Checkliste Einzelhandelskonzepte
     Die nachfolgenden Leistungen und Anforderungen sind bei der Erarbeitung eines Einzelhandelskonzeptes zu berücksichtigen.
     Hierbei ist zwischen den Pflichtbausteinen (A) sowie den ergänzenden Leistungen (B) zu unterscheiden, wobei die Liste der
     optionalen Bausteine nicht abschließend ist.

     I. Situationsanalyse
     Im Rahmen der Situationsanalyse erfolgen eine aktuelle Bestandsaufnahme der örtlichen Angebotsstrukturen
     sowie eine Analyse der Nachfragesituation wie auch der städtebaulichen Rahmenbedingungen. Die optionalen Bausteine
     stützen die Ergebnisse der Situationsanalyse und geben eine differenzierte Beurteilung der Einzelhandelssituation
     wieder.

      Herausforderungen im Einzelhandel                                                                                A B
           Aktuelle Trends im Einzelhandel mit Bezug zur untersuchenden Kommune
           Auswirkungen des Onlinehandels auf den stationären Handel

      Wirtschaftsräumliche Rahmenbedingungen
           Überblick der zentralörtlichen Funktion, der räumlichen Lage und der Stellung in der Region
           Darstellung der Siedlungsstruktur der Kommune
           Darstellung der Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung

      Analyse der Angebotsstrukturen
           Kompletterhebung, Kartierung und Bewertung des Einzelhandels (Betriebe, Flächen, Sortimente, etc.)
           Erhebung und Kartierung komplementärer Nutzungen in den zentralen Lagen
           Herleitung wesentlicher Kennzahlen (zum Beispiel: Verkaufsflächenausstattung) inkl. Kommunalvergleich
           Analyse der räumlichen Angebotsstrukturen (Einzelhandelsschwerpunkte, Nahversorgungsstruktur)
           Städtebauliche Bewertung der Einzelhandelslagen
           Herleitung möglicher Entwicklungspotenziale (Angebotslücken und -potenziale)
           Store-Check und qualitative Bewertung des Einzelhandels

      Analyse der nachfrageseitigen Rahmenbedingungen
           Bevölkerung, Bevölkerungsverteilung und Prognose zur Einwohnerentwicklung
           Darstellung weiterer soziodemographischer Daten (Erwerbstätigkeit, Pendler, Tourismusdaten …)
           Berechnung des örtlichen Kaufkraftpotenzials und der Kaufkraftentwicklung differenziert nach Warengruppen
           Berechnung des Kaufkraftpotenzials unter Berücksichtigung des Zuwachses im Onlinehandel
           Ermittlung von Kaufkraftbindungsquoten und der Kaufkraftbewegungen
           Herleitung potenzieller „Ziel-Zentralitäten“

      Stärken-Schwächen-Profil
      Expertengespräche (Einzelhändler, IHK, HWK, Verbände, Immobilieneigentümer ...)
      Durchführung von Befragungen (Haushalte, Passanten, Einzelhändler)
      Kundenherkunftserhebung und Abgrenzung und Gliederung des Marktgebiets
      Passantenfrequenzzählung
      Szenarien zur Einzelhandelsentwicklung

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II. Konzeptbausteine
Zu einem rechtssicheren Einzelhandelskonzept gehören die Ziele und Grundsätze der Einzelhandelsentwicklung, das
Standortkonzept, die Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche, die ortsspezifische Sortimentsliste sowie die Ansiedlungsre-
geln. Die optionalen Bausteine runden das Einzelhandelskonzept ab. Sie dienen dazu, bestimmte Themenfelder vertiefend zu
bearbeiten und weitere Empfehlungen zur Einzelhandelsentwicklung aufzuzeigen.

                                                                                                                   A B
 Zielkonzept (Ziele und Grundsätze der Einzelhandelsentwicklung)
 Standortstruktur und Zentrenhierarchie (Hierarchisierung der Standortlagen)
 Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche und sonstiger Standortlagen
 Herleitung der ortsspezifischen Sortimentsliste
 Definition von Prüfkriterien und Ansiedlungsregeln zur Bewertung künftiger Planvorhaben
 Hinweise und Empfehlungen für die Bauleitplanung
 Analyse realistischer Entwicklungsperspektiven für den Einkaufsstandort
 Städtebauliches Entwicklungskonzept für die zentralen Versorgungsbereiche
 Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Nahversorgung
 Bewertung potenzieller Entwicklungsstandorte
 Strategien und Empfehlungen für den Einzelhandel

III. Verfahren (Kommunikations- und Abstimmungsprozess)
Um die konzeptionellen Empfehlungen auf Grundlage einer breiten Akzeptanz per Ratsbeschluss verabschieden zu können,
sind nachfolgende Schritte erforderlich:

                                                                                                                   A B
 Laufende Abstimmung zwischen der Verwaltung und dem Gutachterbüro
 Einrichtung eines projektbegleitenden Arbeitskreises
 Vorstellung der Ergebnisse in Ausschüssen und/oder im Rat
 Beteiligung von Behörden, IHK, HWK, Verbände und örtlichen Akteuren
 Abstimmung mit den Nachbarkommunen
 Beteiligung der Öffentlichkeit (Informationsveranstaltung, Offenlage)
 Politischer Beschluss des Konzeptes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB
 Erstellung eines Abschlussberichts
 Übergabe der Einzelhandelsdaten und der GIS-Kartierung

                                                                                                                              11
Ansprechpartner in den
Industrie- und Handelskammern:

Niederrheinische Industrie- und Handelskammer   Industrie- und Handelskammer
Duisburg · Wesel · Kleve zu Duisburg            Nord Westfalen
Mercatorstraße 22 -24 | 47051 Duisburg          Rathausplatz 7 | 45894 Gelsenkirchen
www.ihk-niederrhein.de                          www.ihk-nordwestfalen.de
Michael Rüscher                                 Christian Paasche
Tel.:   0203 2821-267 | Fax: 0203 285349-366    Tel.:    0209 388-116 | Fax: 0209 388-81116
E-Mail: ruescher@niederrhein.ihk.de             E-Mail: paasche@ihk-nordwestfalen.de

Industrie- und Handelskammer                    Industrie- und Handelskammer
zu Essen                                        zu Dortmund
Am Waldthausenpark 2 | 45127 Essen              Märkische Straße 120 | 44141 Dortmund
www.essen.ihk24.de                              www.dortmund.ihk24.de
Guido Zakrzewski                                Patrick Voss
Tel.:   0201 1892-220 | Fax: 0201 1892-172      Tel.:    0231 5417-153 | Fax: 0231 5417-105
E-Mail: guido.zakrzewski@essen.ihk.de           E-Mail: p.voss@dortmund.ihk.de

Industrie- und Handelskammer                    Südwestfälische Industrie- und Handelskammer
Mittleres Ruhrgebiet                            zu Hagen
Ostring 30 -32 | 44787 Bochum                   Bahnhofstraße 18 | 58095 Hagen
www.bochum.ihk.de                               www.sihk.de
Stefan Postert                                  Stephanie Erben
Tel.:   0234 9113-135 | Fax: 0234 9113-335      Tel.:   02331 390-277 | Fax: 02331 390-270
E-Mail: postert@bochum.ihk.de                   E-Mail: erben@hagen.ihk.de
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