Einzelhandels- und Zentrenkonzepte - Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
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Einzelhandels- und Zentrenkonzepte Ein wirkungsvolles Instrument für lebens- und erlebenswerte Städte
Herausgegeben von den sechs Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet mit Sitz in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen und Münster/Gelsenkirchen Redaktion: Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen und als federführende Ruhr IHK 2018 Industrie- und Handelskammer zu Dortmund Märkische Straße 120 44141 Dortmund www.dortmund.ihk24.de Gestaltung: www.atelier-oliver-hartmann.de Druck: Koffler DruckManagement GmbH, Dortmund Fotonachweis: Stephan Schütze (Titelfoto) Istockphoto/vgajic (S. 3) Thinkstock/IPGGutenbergUKLtd (S. 7) Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher und schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Stand: Juli 2018 4
Vorwort Der Einzelhandel hat in den vergangenen Jahren seine Struk- Einzelhandelskonzepte sind ein wirkungsvolles Instrument, turen und sein Gesicht stark verändert. Dieser Prozess ist den Wandel aktiv zu begleiten und Strukturen zu erhalten, noch lange nicht beendet. Demografischer Wandel, Digitali- ohne die es auf Dauer keine vitalen Zentren gibt. Sie zeigen sierung und Onlinehandel, Unternehmenskonzentrationen die Leitlinien für die Entwicklung auf und geben einen ver- und Filialisierung stellen besonders das traditionelle Modell bindlichen Rahmen vor. So kann Stadtentwicklung selbstbe- des familiengeführten stationären Einzelhandels in Frage. stimmt durch die Kommune erfolgen. Und Investoren be- kommen eine Richtschnur, an der sie sich orientieren Viele Innenstädte und Ortskerne haben bereits ein Stück weit können. ihrer früheren Unverwechselbarkeit eingebüßt und damit an Attraktivität verloren. Immer gleiche Einzelhandelsangebote Die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet setzen bestimmen das Bild innerstädtischer Einkaufslagen. sich für den Erhalt lebenswerter Innenstädte und Ortskerne Zwischennutzungen und Leerstände sind vielerorts Sinnbild ein. Sie arbeiten aktiv an der Erarbeitung und Fortschreibung für den schleichenden Bedeutungsverlust unserer Zentren. von Einzelhandelskonzepten mit. Denn starke Zentren sind ein wichtiger Standortfaktor für unsere Städte und Gemein- Die Zentren sind aber nicht nur Versorgungsschwerpunkt den im Ruhrgebiet. einer Stadt, sondern auch Identifikationspunkt für viele Bür- gerinnen und Bürger sowie Aushängeschild für die Stadt. Es Setzen Sie sich mit uns gemeinsam dafür ein, dass ein at- besteht daher ein öffentliches Interesse, die Innenstädte und traktiver und wettbewerbsfähiger Handel zum Erhalt starker Ortskerne mit ihren vielfältigen Versorgungsstrukturen, Innenstädte und Ortskerne beiträgt. Dienstleistungs-, Gastronomie- und Freizeitangeboten zu stärken. Innenstädte und Ortskerne bleiben nur dann gesell- Ihre Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet schaftliche Mittelpunkte, wenn sie auch Mittelpunkte des Handels sind. Der Einzelhandel ist meist der bestimmende Faktor für die Attraktivität unserer Zentren. Inhalt Warum brauchen Kommunen ein Einzelhandelskonzept? 4 Was müssen Einzelhandelskonzepte beinhalten? 6 Wie werden Einzelhandelskonzepte erarbeitet? 8 Einzelhandelskonzepte in der Region 9 Checkliste Einzelhandelskonzepte 10 3
! Kreis Kleve Kreis Recklinghausen Hamm Kreis Wesel Bottrop Gelsen- kirchen Kreis Ober- Herne Unna hausen Dortmund Essen Bochum Duisburg Mülheim a. d. Ruhr Ennepe- Ruhr- Hagen Kreis Märkischer Kreis Warum brauchen Kommunen ein Einzelhandelskonzept? Der Einzelhandel übernimmt eine zentrale Schlüsselrolle für Einzelhandelskonzepte bieten belastbare Aussagen: die Lebensqualität, Multifunktionalität und Attraktivität un- • für die Verwaltung im Umgang mit Einzelhandels- serer Städte und Gemeinden. Wer lebens- und erlebenswerte planungen Zentren erhalten will, muss den innerstädtischen Handel • für die Politik bei Beschlüssen stärken. In Stadtteilen oder ländlichen Gebieten sichert der • für Investoren zur Einordnung ihrer Planungen Einzelhandel darüber hinaus die Nahversorgung und ist • für den Einzelhandel zum Treffen von Investitionsent- Treffpunkt für die Menschen. scheidungen • für Grundstücks- und Immobilieneigentümer im Umgang Einzelhandelskonzepte sind ein wirkungsvolles Instrument für mit Planungen für ihren Besitz eine gezielte Entwicklung des örtlichen Einzelhandels. In Ein- • für die Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf vielfältige zelhandelskonzepten legen die Kommunen fest, nach wel- und attraktive Angebotsstrukturen chen Gesichtspunkten Einzelhandel geplant und angesiedelt werden soll. Einzelhandelskonzepte verhindern nicht den Die Erfolge solcher Konzepte hängen von einer konsequen- Wettbewerb, sondern lenken die Entwicklungen auf geeignete ten Umsetzung in der Stadtentwicklung ab, das heißt die Standorte und verhindern so städtebauliche Fehlentwicklun- Empfehlungen des Konzeptes müssen durch geeignete Bau- gen. Sie schaffen Klarheit über die Vorstellungen der Kommu- leitplan- und Baugenehmigungsverfahren umgesetzt ne und geben Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer. werden. 4
Einzelhandelskonzepte sind ein wirkungsvolles Instrument für eine gezielte Entwicklung des örtlichen Einzelhandels! 5
Was müssen Einzelhandelskonzepte beinhalten? Einzelhandelskonzepte müssen schlüssig, nachvollziehbar Auf Grundlage der Ergebnisse zur Situationsanalyse legen sowie auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmt sein. Ein die Städte und Gemeinden anschließend ihre Entwick- qualifiziertes Einzelhandelskonzept setzt sich daher aus lungsziele für den Einzelhandel fest. Zu einem Einzelhan- mehreren Pflicht-Bausteinen zusammen. Sind diese nicht delskonzept gehören zudem ein hierarchisch aufgebautes erfüllt, ist das Einzelhandelskonzept als planerisches Standortkonzept, die räumliche Abgrenzung zentraler Steuerungsinstrument wirkungslos. Versorgungsbereiche sowie die örtliche Sortimentsliste. Grundlage ist eine Bestandserhebung und -analyse der Die Ansiedlungsgrundsätze bilden letztlich die Grundlage örtlichen Einzelhandels- und Versorgungssituation. Neben für die Bewertung von Standorten hinsichtlich ihrer der Ermittlung der einzelhandelsrelevanten Nachfrage Eignung im Rahmen der Bauleitplanung oder von Geneh- umfasst dies eine Vollerhebung aller Einzelhandelsbetriebe migungsverfahren. Auch zeigen sie potenziellen Interessen- hinsichtlich ihrer wesentlichen Merkmale (unter anderem ten und Investoren konkrete Standort- und Entwicklungs- Standortlage, Betriebstyp, Sortimente und Verkaufsfläche perspektiven auf und verbessern so die Planungssicherheit. differenziert nach Warengruppen). Einzelhandelskonzepte können durch Befragungen, Im Rahmen der städtebaulichen Analyse werden unter Kundenherkunftserhebungen, Passantenfrequenzzählungen anderem die Ausdehnung und Struktur der Einzelhandelsla- oder Interviews sinnvoll ergänzt werden. Diese stützen die gen, ergänzende Nutzungen wie Gastronomie und Dienst- Situationsanalyse und geben eine differenzierte Beurtei- leistungen, die Qualität des öffentlichen Raumes sowie die lung der örtlichen Einzelhandelssituation beziehungsweise Leerstandssituation erfasst. ein aktuelles Meinungsbild wieder. Pflicht-Bausteine SITUATIONSANALYSE KONZEPT Analyse der örtlichen Angebots- und Leitlinien und Ziele Nachfragesituation Städtebauliche Analyse der räumlichen Standortkonzept Strukturen (Einzelhandelsstandorte) (hierarchisches Zentrenmodell) Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche Ortsspezifische Sortimentsliste Ansiedlungsgrundsätze 6
Einzelhandelskonzepte müssen schlüssig, nachvollziehbar sowie auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmt sein! Auf konzeptioneller Ebene werden gesamtstädtische Ent- Hinzu kommen Maßnahmen zur Gestaltung der Einkaufs- wicklungspotenziale oder Strategien und Empfehlungen für straßen durch Investitionen in den öffentlichen und priva- den örtlichen Einzelhandel aufgezeigt. Hierzu zählen zum ten Raum wie zum Beispiel Beleuchtung, Möblierung oder Beispiel Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Branchen- Sicherheit und Sauberkeit. mixes oder zum Leerstands- und Ladenflächenmanagement. Ergänzende Bausteine SITUATIONSANALYSE KONZEPT Stärken-Schwächen-Profil, Gesamtstädtische Szenarien zu Entwicklungsperspektiven Entwicklungsstrategien Durchführung von Befragungen Bewertung potenzieller (Einzelhändler, Haushalte, Passanten) Entwicklungsstandorte Expertengespräche Strategien und Empfehlungen (Einzelhändler, IHK, HWK, Verbände) für den Einzelhandel Kundenherkunftsanalyse etc. Passantenfrequenzzählung 7
Wie werden Einzelhandelskonzepte erarbeitet? Die Kommunen werden in aller Regel durch ein externes Gut- Verwaltungsinternes Auftaktgespräch achterbüro unterstützt. Die Erarbeitung eines Einzelhandels- • Absprache Vorgehensweise und Untersuchungsrahmen zwi- schen Verwaltung und Gutachter konzeptes erfolgt zudem nicht hinter verschlossenen Türen, • Erstellung Zeitplan sondern in einem breit angelegten Beteiligungsprozess. Ne- • Einrichtung eines Arbeitskreises ben Abstimmungs- und Informationsveranstaltungen in den politischen Gremien umfasst dies die Einrichtung eines pro- Durchführung der Situationsanalyse jektbegleitenden Arbeitskreises. Dieser setzt sich aus Vertre- • Analyse der Angebots- und Nachfragestrukturen durch tern aus Politik und Verwaltung, der örtlichen Kaufmann- den Gutachter schaft, der Industrie- und Handelskammer, der Bezirksregie- • Durchführung optionaler Bausteine rung bzw. dem RVR, des Handelsverbandes, der Handwerks- (Expertengespräche, Befragungen, etc.) kammer und dem Gutachter zusammen. Bei der Erarbeitung wird zudem eine Beteiligung der Öffentlichkeit durch ent- Abstimmungstermine und Arbeitskreise sprechende Bürgerinformationen empfohlen. • Verwaltungsinterne Abstimmung zu den Inhalten des Konzeptes • Durchführung der Arbeitskreise (mit Vertretern aus Politik, IHK, Die frühzeitige Einbindung aller Interessensgruppen schafft Bezirksregierung, Regionalplanungsbehörde, Handwerks- eine höhere Transparenz und wirkt sich damit positiv auf die kammer, Werbegemeinschaft, Verband, Gutachter etc.) Akzeptanz eines solchen Konzeptes aus. Konflikte können frühzeitig erkannt werden. Gemeinsame Diskussionen bieten Präsentation der die Chance für einvernehmliche Lösungen. Dies erhöht die Entwurfsfassung in den Gremien Qualität und die Rechtssicherheit und ist damit von Vorteil • Ergebnisse Situationsanalyse für Bürger, Unternehmen, Politik und Verwaltung. • Entwurfsfassung Einzelhandels- und Zentrenkonzept • Weiteres Vorgehen Am Ende des Prozesses muss das Konzept vom Rat der Kom- mune nach Abwägung aller Belange förmlich beschlossen Öffentlichkeitsbeteiligung werden, um verbindlich als Beurteilungs- und Abwägungs- Bürgerinformation grundlage im Rahmen von Bauleitplanverfahren als städte- • Öffentliches Beteiligungsverfahren innerhalb der Kommune bauliches Entwicklungskonzept gem. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB • Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und nach § 9 Abs. 2a BauGB berücksichtigt zu werden. Nur • Beteiligung der Nachbarkommunen • Bürgerinformation und Offenlage des Konzeptenwurfs so werden letztlich Planungsvorhaben erleichtert und die Planungssicherheit für Investoren erhöht. Durch den Ratsbe- schluss ist die Verwaltung schlussendlich zur Umsetzung des Beschlussfassung im Rat Konzeptes verpflichtet. • Abwägungsempfehlungen für Stellungnahmen aus den Beteiligungsprozessen • Präsentation der endgültigen Fassung des Konzeptes Für ein laufendes Monitoring sind die erfassten Einzelhan- • Ratsbeschluss delsdaten der Kommune zur eigenen Verwendung auszuhän- digen. Die Kommune kann diese dann laufend aktualisieren und so Veränderungen im Zeitverlauf erkennen. Ein Einzel- Umsetzung des Konzeptes in der Bauleitplanung handelskonzept ist zudem in regelmäßigen Abständen auf seine Aktualität und Wirksamkeit zu prüfen und bei Erforder- lichkeit fortzuschreiben. Regelmäßige Fortschreibung des Konzeptes 8
Einzelhandelskonzepte in der Region Im Ruhrgebiet – inklusive des Kreises Kleve und dem Märkischen Kreis – verfügen nahezu alle Städte und Gemeinden über ein Einzelhandelskonzept bzw. befinden sich aktuell in der Erstellung oder Fortschreibung eines Konzeptes. Die Verbreitung sol- cher Konzepte ist innerhalb der Region damit nahezu flächendeckend. Ein Einzelhandelskonzept ist für die Bauleitplanung allerdings nur geeignet, wenn die Daten- und sonstigen Grundlagen aktuell sind und der wirtschaftlichen Realität entspre- chen. Bei knapp der Hälfte der Städte und Gemeinden sind die Konzepte nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Stand Einzelhandelskonzepte 2015 - 2018 (Teilfortschreibungen nicht berücksichtigt) 2010 - 2014 vor 2010 Konzept nicht vorhanden Konzept in Aufstellung * Konzept in Fortschreibung Emmerich am Rhein Kleve Kranen- burg Bedburg- Rees Hau Haltern am See Hamminkeln Kalkar Dorsten Schermbeck Goch Oer- Werne Selm Uedem Marl Erken- Datteln Hamm* Xanten Wesel schwick Hünxe Berg- Sonsbeck Waltrop* Lünen* kamen Weeze Bottrop Reckling- Bönen Herten hausen* Alpen* Voerde Kamen* Glad- Castrop- Kevelaer Dinslaken* beck Gelsen- Rauxel kirchen Rheinberg* Unna* Issum Herne* Ober- Dortmund hausen* Geldern Kamp- Holz- Lintfort wickede Fröndenberg Neu- Bochum Rheurdt kirchen- Moers* Kerken Menden* Vluyn Essen Straelen Duisburg* Witten Her- Schwerte Mülheim a. d. decke Wachten- Ruhr donk Hattingen Iserlohn Wetter Hemer Hagen Sprock- Balve hövel Gevels- berg Nachrodt- Wibling- werde Schwelm Altena Neuenrade Ennepetal Brecker- Schalks- feld mühle Werdohl Lüden- Plettenberg scheid Halver Herscheid Kierspe Meinerzhagen Stand: Juni 2018 9
Checkliste Einzelhandelskonzepte Die nachfolgenden Leistungen und Anforderungen sind bei der Erarbeitung eines Einzelhandelskonzeptes zu berücksichtigen. Hierbei ist zwischen den Pflichtbausteinen (A) sowie den ergänzenden Leistungen (B) zu unterscheiden, wobei die Liste der optionalen Bausteine nicht abschließend ist. I. Situationsanalyse Im Rahmen der Situationsanalyse erfolgen eine aktuelle Bestandsaufnahme der örtlichen Angebotsstrukturen sowie eine Analyse der Nachfragesituation wie auch der städtebaulichen Rahmenbedingungen. Die optionalen Bausteine stützen die Ergebnisse der Situationsanalyse und geben eine differenzierte Beurteilung der Einzelhandelssituation wieder. Herausforderungen im Einzelhandel A B Aktuelle Trends im Einzelhandel mit Bezug zur untersuchenden Kommune Auswirkungen des Onlinehandels auf den stationären Handel Wirtschaftsräumliche Rahmenbedingungen Überblick der zentralörtlichen Funktion, der räumlichen Lage und der Stellung in der Region Darstellung der Siedlungsstruktur der Kommune Darstellung der Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung Analyse der Angebotsstrukturen Kompletterhebung, Kartierung und Bewertung des Einzelhandels (Betriebe, Flächen, Sortimente, etc.) Erhebung und Kartierung komplementärer Nutzungen in den zentralen Lagen Herleitung wesentlicher Kennzahlen (zum Beispiel: Verkaufsflächenausstattung) inkl. Kommunalvergleich Analyse der räumlichen Angebotsstrukturen (Einzelhandelsschwerpunkte, Nahversorgungsstruktur) Städtebauliche Bewertung der Einzelhandelslagen Herleitung möglicher Entwicklungspotenziale (Angebotslücken und -potenziale) Store-Check und qualitative Bewertung des Einzelhandels Analyse der nachfrageseitigen Rahmenbedingungen Bevölkerung, Bevölkerungsverteilung und Prognose zur Einwohnerentwicklung Darstellung weiterer soziodemographischer Daten (Erwerbstätigkeit, Pendler, Tourismusdaten …) Berechnung des örtlichen Kaufkraftpotenzials und der Kaufkraftentwicklung differenziert nach Warengruppen Berechnung des Kaufkraftpotenzials unter Berücksichtigung des Zuwachses im Onlinehandel Ermittlung von Kaufkraftbindungsquoten und der Kaufkraftbewegungen Herleitung potenzieller „Ziel-Zentralitäten“ Stärken-Schwächen-Profil Expertengespräche (Einzelhändler, IHK, HWK, Verbände, Immobilieneigentümer ...) Durchführung von Befragungen (Haushalte, Passanten, Einzelhändler) Kundenherkunftserhebung und Abgrenzung und Gliederung des Marktgebiets Passantenfrequenzzählung Szenarien zur Einzelhandelsentwicklung 10
II. Konzeptbausteine Zu einem rechtssicheren Einzelhandelskonzept gehören die Ziele und Grundsätze der Einzelhandelsentwicklung, das Standortkonzept, die Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche, die ortsspezifische Sortimentsliste sowie die Ansiedlungsre- geln. Die optionalen Bausteine runden das Einzelhandelskonzept ab. Sie dienen dazu, bestimmte Themenfelder vertiefend zu bearbeiten und weitere Empfehlungen zur Einzelhandelsentwicklung aufzuzeigen. A B Zielkonzept (Ziele und Grundsätze der Einzelhandelsentwicklung) Standortstruktur und Zentrenhierarchie (Hierarchisierung der Standortlagen) Abgrenzung zentraler Versorgungsbereiche und sonstiger Standortlagen Herleitung der ortsspezifischen Sortimentsliste Definition von Prüfkriterien und Ansiedlungsregeln zur Bewertung künftiger Planvorhaben Hinweise und Empfehlungen für die Bauleitplanung Analyse realistischer Entwicklungsperspektiven für den Einkaufsstandort Städtebauliches Entwicklungskonzept für die zentralen Versorgungsbereiche Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Nahversorgung Bewertung potenzieller Entwicklungsstandorte Strategien und Empfehlungen für den Einzelhandel III. Verfahren (Kommunikations- und Abstimmungsprozess) Um die konzeptionellen Empfehlungen auf Grundlage einer breiten Akzeptanz per Ratsbeschluss verabschieden zu können, sind nachfolgende Schritte erforderlich: A B Laufende Abstimmung zwischen der Verwaltung und dem Gutachterbüro Einrichtung eines projektbegleitenden Arbeitskreises Vorstellung der Ergebnisse in Ausschüssen und/oder im Rat Beteiligung von Behörden, IHK, HWK, Verbände und örtlichen Akteuren Abstimmung mit den Nachbarkommunen Beteiligung der Öffentlichkeit (Informationsveranstaltung, Offenlage) Politischer Beschluss des Konzeptes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB Erstellung eines Abschlussberichts Übergabe der Einzelhandelsdaten und der GIS-Kartierung 11
Ansprechpartner in den Industrie- und Handelskammern: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Industrie- und Handelskammer Duisburg · Wesel · Kleve zu Duisburg Nord Westfalen Mercatorstraße 22 -24 | 47051 Duisburg Rathausplatz 7 | 45894 Gelsenkirchen www.ihk-niederrhein.de www.ihk-nordwestfalen.de Michael Rüscher Christian Paasche Tel.: 0203 2821-267 | Fax: 0203 285349-366 Tel.: 0209 388-116 | Fax: 0209 388-81116 E-Mail: ruescher@niederrhein.ihk.de E-Mail: paasche@ihk-nordwestfalen.de Industrie- und Handelskammer Industrie- und Handelskammer zu Essen zu Dortmund Am Waldthausenpark 2 | 45127 Essen Märkische Straße 120 | 44141 Dortmund www.essen.ihk24.de www.dortmund.ihk24.de Guido Zakrzewski Patrick Voss Tel.: 0201 1892-220 | Fax: 0201 1892-172 Tel.: 0231 5417-153 | Fax: 0231 5417-105 E-Mail: guido.zakrzewski@essen.ihk.de E-Mail: p.voss@dortmund.ihk.de Industrie- und Handelskammer Südwestfälische Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet zu Hagen Ostring 30 -32 | 44787 Bochum Bahnhofstraße 18 | 58095 Hagen www.bochum.ihk.de www.sihk.de Stefan Postert Stephanie Erben Tel.: 0234 9113-135 | Fax: 0234 9113-335 Tel.: 02331 390-277 | Fax: 02331 390-270 E-Mail: postert@bochum.ihk.de E-Mail: erben@hagen.ihk.de
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