Was ist möglich? Alternative Prüfungsformate und Leistungskontrollen in der Oberstufe Cornelia von Ilsemann Carla Runge - Deutsche Schulakademie
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Was ist möglich? Alternative Prüfungsformate und Leistungskontrollen in der Oberstufe Cornelia von Ilsemann Carla Runge
KMK Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung • „Der Unterricht in der gymnasialen Oberstufe ist fachbezogen, fachübergreifend und fächerverbindend angelegt. Er führt exemplarisch in wissenschaftliche Fragestellungen, Kategorien und Methoden ein und vermittelt eine Erziehung, die zur Persönlichkeitsentwicklung und - stärkung, zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung sowie zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft befähigt. • Im Unterricht in der gymnasialen Oberstufe geht es darüber hinaus um die Beherrschung eines fachlichen Grundlagenwissens als Voraussetzung für das Erschließen von Zusammenhängen zwischen Wissensbereichen, von Arbeitsweisen zur systematischen Beschaffung, Strukturierung und Nutzung von Informationen und Materialien, um Lernstrategien, die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit unterstützen“. (Zielsetzung der Gymnasialen Oberstufe, 2.2., Fassung vom 18. 2. 2021) Alternative Prüfungsformate & Leistungskontrollen 22/03/2021 Cornelia von Ilsemann & Carla Runge 2
In der E und Q Phase (ca. 2/3 der Abiturendnote) Klausuren (nicht von der KMK geregelt!) laufende Kursarbeit • Mündliche Leistung • In der Regel schriftliche Einzelarbeit • Schriftliche Tests • „schriftlicher, mündlicher, praktischer, • Praktische Leistungen gestalterischer, experimenteller Natur“ (BB) • Produkte aus dem Projektunterricht • AGs und schulinterne Wettbewerbe (BW, Bayern) Klausurersatzleistung/“kleiner Leistungsnachweis“(Bay) • Gesellschaftliches Engagement in einem • In acht Ländern freiwillig möglich, Formen z.B. : Gremium (BW) • Science Slam (Hamburg) – Referate oder Präsentationen → Alles was auch als KEL denkbar ist – „umfassende schriftliche Leistungen“ • Besonderheit in BW – mündliche Prüfungen in modernen – Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen Fremdsprachen – „komplexe Leistungen“ Facharbeit (unterschiedliche Länderregelungen, – fachpraktische Arbeiten Dauer 1 Semester) – Projekte – Experimente Arbeiten aus dem Seminarkurs (Projektarbeiten oder praktische Arbeiten möglich) – Praktikumsberichte oder Portfolios (Frankfurt) – Planen von Unterrichtsstunden (Hamburg) Alternative Prüfungsformate & Leistungskontrollen 22/03/2021 Cornelia von Ilsemann & Carla Runge 3
Als Teil der Abiturprüfung (ca. 1/3 der Abiturendnote) Besondere Lernleistung (Arbeit aus 2 3 Schriftliche Prüfungen (in BK, Mu Semestern, kann auch als Teil der Q und Sport auch als Fachprüfungen mit prakt. Phase eingebracht werden),Beispiele: Anteil möglich) • Seminar- bzw. Hausarbeiten • Konversationsprüfungen (in Sprachen) 1 – 2 Mündliche Prüfungen (z.T. als • vom Land geförderte Wettbewerbe Präsentationsprüfung oder • Praktische Leistungen in Kunst, Sport, Musik Kolloquium) • Experimente • Projekte • Praktika • Gesellschaftliches Engagement in Gremium oder Seminarkurs(BW) → Nötig ist schriftlicher Dokumentation und Kolloquium; kann auch Gruppenarbeit sein Alternative Prüfungsformate & Leistungskontrollen 22/03/2021 Cornelia von Ilsemann & Carla Runge 4
Zusätzlich denkbar (zum Teil realisiert) Zertifizierungen, z.B. - Sprachen (Herkunftssprachen (SH) und Fremdsprachen) - Kurse in (internationalen) Universitäten - außerschuliche Aktivitäten wie z.B. service learning - Praktika Alternative Prüfungsformate & Leistungskontrollen 22/03/2021 Cornelia von Ilsemann & Carla Runge 5
Fazit • Große Bandbreite an Klausurersatzleistungen • Auch die Facharbeit und die besondere Lernleistung ermöglichen selbstständiges und interdisziplinäres Lernen, teils sogar mit Gruppenergebnissen • Besonders viele Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich in der laufenden Kursarbeit • Die Zahl der Klausuren legen die Länder (unterschiedlich) fest, in den Fremdsprachen enthalten sie z.T. mündliche Anteile, in BK, Mu und Sport praktische Anteile Alternative Prüfungsformate & Leistungskontrollen 22/03/2021 Cornelia von Ilsemann & Carla Runge 6
Hessische Lehrkräfteakademie Dezernat Medien – Schulportal Hessen Im Mittelpunkt das Lernen - EPortfolio und Leistungsmessung Referentin: Antje Koenen - Hessische LA und Max-Beckmann-Schule/ Frankfurt (Oberstufe) antje.koenen@bildung.hessen.de
Es gibt zwei Arten der Portfolioarbeit- dies muss bei der Leistungsbewertung beachtet werden Entwicklungsportfolio - Bewertungsportfolio - prozessorientiert, Momentaufnahme gewisser Schwerpunkt Leistung, zunächst statisch Lernprozessbegleitung, beweglich Schule: Häufig Bewertung im Vordergrund: MISCHUNG ideal: möglich mit dem EPortfolio- Lernprozessbegleitung, Feedback einzelne Ausschnitte werden bewertet (Zwischenschritte) Gesamtleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt → Weiterarbeit 2
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Traumpartner gesucht - Liebe und Partnerwahl empirisch betrachtet Forschendes Lernen im fächerübergreifenden Unterricht am Oberstufen-Kolleg Bielefeld
Rahmenbedingungen • Fächerübergreifendes Profil in der Qualifikationsphase: “Mit Kopf, Herz und Hand - Wie Denken, Fühlen und Handeln uns und unsere Beziehungen beeinflusst” • Kursübergreifende Forschungsprojektphasen (spiralcurriculares Konzept): 36 Unterrichtsstunden (18 Doppelstunden) im Profil • Beteiligte fachliche Schwerpunkte: Biologie, Pädagogik, Literatur/Deutsch • Wissenschaftspropädeutik als wesentliches Element der Bildung in der Oberstufe (KMK-Vereinbarung 2018) • Explizite Ausweisung forschungsmethodischer Kompetenzen in den Kernlehrplänen der drei Profilfächer • Wissenschaftliche Begleitung durch das Forschungs- und Entwicklungsprojekt “Forschendes Lernen in der Oberstufe” (FLidO)
Durchführung • Arbeit in Kleingruppen: eigenständige interessengeleitete Entwicklung einer Fragestellung, Planung des Forschungsprojektes (z.B. Wahl der Forschungsmethoden) • Wissenschaftspropädeutische Anbahnung im Fachunterricht • Plenumsveranstaltungen, die die nötigen Rahmenbedingungen schaffen sollen (z.B. Einführung in Forschungsmethoden, Findung einer Forschungsfrage, Arbeitsplanung) • Freiwillige Workshops (z.B. zum Umgang mit Excel in der Datenauswertung) • Methodische Öffnung: quantitative Methoden (Umfragen, Experimente) im ersten Projekt, qualitative Methoden (z.B. Interviews) in Folgeprojekten • Aufbereitung der Daten unter Rückbezug auf die theoretischen Inhalte des Fachunterrichts und Erstellung von Postern (Orientierung an wissenschaftlichen Postern) • Präsentation der Poster • Feedback durch Profilgruppe und Bewertung durch Fachlehrende • Zuordnung der Leistungsnachweise: Biologie → Poster, Pädagogik → Vortrag, Literatur/Deutsch → schriftlicher Reflexionsbericht
Ziele Zentrale Ziele der Forschungsprojektphasen: • Anbahnung einer forschenden Grundhaltung der Kollegiat*innen • Kritisch-reflektierter Umgang mit empirischen Studien • Aufbau methodischer Kompetenzen • Förderung des Aufbaus von Kooperations-, Problemlöse- und Reflexionskompetenz • Schrittweise Steigerung des Umfangs, der Selbstbestimmungsmöglichkeiten und der methodischen Komplexität Literaturhinweise: - Cornelia Stiller et al.: Forschendes Lernen am Oberstufen-Kolleg Bielefeld https://www.biejournals.de/index.php/we_os/issue/view/263 - Nadja Jacobs/Christine Schumacher: “Traumpartner gesucht - Liebe und Partnerwahl empirisch betrachtet” - Ein Unterrichtskonzept zum Forschenden Lernen im Pädagogikunterricht, in: PädagogikUNTERRICHT 1/20, S. 48-55
REPORTAGEN AUS BERLIN ein fächerübergreifendes Projekt RE Marie-Theres Bär Max Brauer Schule
Kursportfolios im Mathematikunterricht ● Erfahrungen in den fächerübergreifenden Grundkursen der Hauptphase am Oberstufen-Kolleg ● Kursbegleitendes Portfolio mit hohen Anteilen an Reflexionsaufträgen ● Als Leistungsnachweis gleichwertig zu einer Klausur
Kursportfolios im Mathematikunterricht Bewertungskriterien – Prozessbewertung: ● Selbstständigkeit in der Bearbeitung der Aufgaben ● Nutzung von Beratung, Einholen und Berücksichtigung von Hilfestellung und Unterstützung ● Zeitmanagement ● Reflexion des Arbeitsprozesses
Kursportfolios im Mathematikunterricht Bewertungskriterien – Produktbewertung ● Inhaltliche und methodische Qualität der Bearbeitung der Aufgaben ● Ausführliche Erklärungen zu den Aufgaben ● Inhaltliche und methodische Reflexion ● Sprachliche Qualität der erklärenden Texte
Kursportfolios im Mathematikunterricht Format des Leistungsnachweises: Hausarbeit ● Formale Kriterien (Inhaltsverzeichnis, Seitenzahlen, Deckblatt ...)
Kursportfolios im Mathematikunterricht Erarbeitungsweise: ● Bearbeitung der Aufgaben im Kurs in festen Kleingruppen von mir als Lehrende betreut (gehört zur SoMi) ● Inputs von mir an der Tafel, über Logineo oder per Videokonferenz ● Erklärungen und Reflexionen sind individuelle Einzelarbeit
Kursportfolios im Mathematikunterricht Ziel: ● fachlich-mathematische Kompetenzen ● Sprechfähigkeit über mathematische Inhalte (Abiturvorbereitung) ● Reflexionsfähigkeit auf drei Ebenen: 1) Inhaltliche Reflexion 2) Methodische Reflexion 3) Lern- und Leitungsreflexion
Kursportfolios im Mathematikunterricht Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Über Fragen und Anregungen freue ich mich!
Stadtrundführungen
Was? ● Klausurersatzleistung im LK-Geographie, 12/1 ● Konzeption und Durchführung thematischer Stadtrundgänge in Berliner (Heimat-)Kiezen ● Eingebettet in eine Unterrichtsreihe zum Thema Stadtentwicklung ● ODER in eine interdisziplinäre Themenwoche „Berlin damals und heute“ ● Verknüpfung eines Themas (z.B. Sozialistischer Städtebau) mit einem Viertel (z.B. Friedrichshain)
Wie? ● Teams á max. 3 Personen ● 3-4 Doppelstunden Vorbereitungszeit oder 2 Tage während der Projektwoche für ... ● inhaltliche Recherche, Vortragsausarbeitung, Routenplanung, Handout ● „Produkt“: 1 Stadtrundgang pro Gruppe für die Mitschüler*innen (max. 90 Min.) & Sichtbarmachung der erarbeiteten Inhalte
Ziele & Leistungsüberprüfung ● Erwerb fachlicher Kompetenzen ● Erwerb überfachlicher Kompetenzen durch ... ● individuelle, z.T. enge Begleitung und Unterstützung während der Erarbeitungsphase ● kriterienorienterte Leistungsbewertung des Rundgangs, der vorgestellten Inhalte und des Handouts
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