Was wir in der Corona-Krise für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lernen können - Familienblog ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Was wir in der Corona-Krise für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lernen können Eltern in der Corona-Krise: zur Improvisation gezwungen Digitaler Familiendialog 2021 – Bündnis der Familie, Bildungshaus und Stadt Wolfsburg 22.2.2021, PD Dr. Martin Bujard Stellvertretender Institutsdirektor, BiB & Präsident der eaf
Gliederung 1. Arbeitsteilung während des Corona-Lockdowns 2. Homeoffice-Zunahme während der Corona-Krise 3. Rushhour des Lebens 4. Lessons learned
Zeit für Erwerbs- und Familienarbeit (Vergleich 2018 und 1. Lockdown 2020; Stunden pro Tag) Quelle: Bujard et al. 2020.
Zeit für Familienarbeit • Väter-Anteil der Familienarbeit steigt von 33 % auf 41 % • Corona-bedingter Rückgang der Erwerbsarbeit bei Vätern größer • Eltern improvisieren: Familienarbeit wird nach Arbeitssituation aufgeteilt 8,6 Beide beim Arbeitgeber 5,1 7,2 Beide in Homeoffice 5,9 Frau Kurzarbeit/ Mann 9,4 erwerbstätig 4,9 Mann Kurzarbeit/ Frau 7,1 erwerbstätig 8,6 0 2 4 6 8 10 Zeit für Familienarbeit (Stunden pro Tag) Mütter Väter Quelle: Mannheimer Corona-Studie 2020, gewichtet, Darstellung BiB. Mütter und Väter mit Kindern < 16 Jahren
Systemrelevante Berufe - Geschlechterperspektive Väter Mütter systemrelevant systemrelevant (1,5 Mio.) (1,8 Mio.) 34% 48% 52% nicht systemrelevant 66% nicht (2,9 Mio.) systemrelevant (1,7 Mio.) Quelle: Bujard et al. 2020, Daten aus Mikrozensus 2018, Sonderauswertung Statistisches Bundesamt, Berechnung BiB.
Psychosoziale Belastung von Eltern Gefühl von Niedergeschlagenheit 20 18 17,2 16 14 12,4 12,8 13,2 Anteil (in %) 12 10 9,2 8,4 7,9 8 6,5 6 4 2 0 Männer Frauen Männer Frauen mit Kindern bis 16 Jahre ohne Kinder bis 16 Jahre Oft oder immer (letzte 4 Wochen, 2018) An 3-7 Tagen pro Woche (2020) Quelle: Bujard et al. 2020, Daten: SOEP 2018 und Mannheimer Corona-Studie (GIP) 2020, gewichtet. Anmerkung: Die Frage zur Niedergeschlagenheit unterscheidet sich etwas zwischen SOEP und GIP, ebenso der erfragte Zeitraum der Antwortkategorien. Der Vergleich ist vorsichtig zu interpretieren, er weist auf Relationen zwischen den Geschlechtern und Eltern sowie Personen ohne Kinder hin. • Ähnliche Werte zur Niedergeschlagenheit wie vor der Corona-Krise, auffällig der höhere Wert bei Müttern von 17 % (statt 12 %) • Werte für April 2020; langfristige Folgen für psych. Gesundheit zu beachten
Homeoffice: Bisher nur für eine Minderheit Vor der Corona-Krise: • 5 % arbeiteten mindestens die Hälfte der Arbeitstage zuhause (MZ 2018) • 42 % der Beschäftigten gaben an, dass ihr Job die Möglichkeit zum Homeoffice böte (SOEP) Erster Lockdown: • 23 % der Erwerbstätigen arbeiten überwiegend im Homeoffice (Mannheimer Corona Studie 2020) Zweiter Lockdown: • 14 % November 2020 (Böckler Studie)
Homeoffice im ersten Corona-Lockdown Beschäftigungssituation von Personen mit Kindern unter 16 Jahren im Haushalt (April 2020) (in %) 51 27 22 Beim Arbeitgeber Im Homeoffice Andere (v.a. Kurzarbeit, freigestellt) Quelle: Mannheimer Corona-Studie 2020, gewichtet, Darstellung BiB.
Homeoffice – Chancen und Risiken Vorteile: • Homeoffice reduziert Pendelzeiten Mehr verfügbare Zeit Höheres subjektives Wohlbefinden, geringere Stressbelastung Geringere Verkehrsbelastung • bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter Gefahren: • Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben • Soziale Isolation • Unbezahlte Mehrarbeit • Datenschutz und Datensicherheit
„Homeoffice“ bei Kindern Zeit für schulische Aktivitäten vor und während des ersten Lockdowns (Stunden pro Tag) Vor Corona 5,9 1,5 Während Corona 0,9 2,7 Schulbesuch Lernen für die Schule Quelle: Wößmann et al. 2020. Der Wert 0,9 bezieht sich auf Zeit in der Notbetreuung.
Teil 3 Rushhour des Lebens
Tatsächliche (!) Erwerbsarbeit für Mütter mit
Wünsche und Leitbilder von Eltern Wer soll sich um die Wer soll für das Kinder kümmern? Einkommen sorgen?
Zeitverwendungsdaten - Methode • Zeitverwendungserhebung 2013 (Statistisches Bundesamt) • Synthetischer Querschnitts-Lebenslauf für Männer und Frauen ab 20 Jahre Alter Familienzyklus Alter
Rushhour des Lebens: Mütter Quelle: Bujard, Panova 2016, Rushhour des Lebens, in: Bevölkerungsforschung Aktuell 37 (1), S. 11-20.
Rushhour des Lebens: Väter Quelle: Bujard, Panova 2016, Rushhour des Lebens, in: Bevölkerungsforschung Aktuell 37 (1), S. 11-20.
Teil 4 Was wir in der Corona-Krise für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lernen können
…zunächst: die Kinder!
Lernen für die Vereinbarkeit Beruf und Familie in Zukunft – Teil 1 1) Flexible Arbeitszeiten im Lebensverlauf – dynamische Familienarbeitszeit hätte im Lockdown geholfen! Qualifizierte Teilzeitarbeit Brücken und Karrierepfade für familienbedingte Reduzierungen etablieren Berufliche Zeiten müssen familiäre Rhythmen berücksichtigen Chance durch Erkenntnisse in Krisen
Lernen für die Vereinbarkeit Beruf und Familie in Zukunft – Teil 2 2) Homeoffice als Zukunftsmodell Chance für Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter Hängt von Branche und Beruf ab, Unterschiede bei Bildungsgruppen Neue Balance von An- und Abwesenheit am Arbeitsplatz: Das Mischungsverhältnis muss stimmen Homeoffice heißt nicht halbe Arbeit und parallel Kinderbetreuung
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Literatur: Bujard, Martin; Laß, Inga; Diabaté, Sabine; Sulak, Harun; Schneider, Norbert F. (2020): Eltern während der Corona-Krise. Zur Improvisation gezwungen, in: BiB.Bevölkerungs.Studien 1/2020, Wiesbaden: BiB. DOI: 10.12765/bro-2020-01 https://www.bib.bund.de/Publikation/2020/Eltern- waehrend-der-Corona-Krise.html
Sie können auch lesen