Wichtigste Tendenzen der sozioökonomischen Entwicklung des ländlichen Raums in Russland Status-quo-Analyse des Deutsch-Russischen Agrarpolitischen ...
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Wichtigste Tendenzen der sozioökonomischen Entwicklung des ländlichen Raums in Russland Status-quo-Analyse des Deutsch-Russischen Agrarpolitischen Dialogs im Auftrag des Fachbeirats „Ländliche Entwicklung“, 2020 Unser ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Alexander W. Petrikow, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Direktor des Allrussischen Instituts für Agrarprobleme und Informatik, A.A. Nikonow, für die zur Verfügung gestellten Informationen und die fortwährende Unterstützung im Verlaufe der Arbeit. Das Allrussische Institut für Agrarprobleme und Informatik A.A. Nikonow ist eines der führenden russischen Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Agrarökonomie und Informatisierung des agrarindustriellen Komplexes. "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Inhalt I. Das Potenzial des ländlichen Raums und seine gegenwärtige sozioökonomische Entwicklung ..3 1.1. Die wichtigsten Begriffe ............................................................................................................3 1.2. Tendenzen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Regionen und die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung .........................................................................................4 1.2.1. Einkommen der ländlichen Bevölkerung .........................................................................4 1.2.2. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit der ländlichen Bevölkerung .....................................6 1.2.3. Wohnbedingungen der ländlichen Bevölkerung ..............................................................6 1.2.4. Vorschuleinrichtungen .................................................................................................. 10 1.2.5. Allgemeinbildende Schulen ........................................................................................... 11 1.2.6. Gesundheitswesen ........................................................................................................ 14 1.2.7. Kultur ............................................................................................................................. 16 1.2.8. Nutzung von Internettechnologien ............................................................................... 18 1.2.9. Soziodemografische Entwicklung der ländlichen Regionen .......................................... 19 II. Hauptgründe für die negativen Tendenzen in der sozioökonomischen Entwicklung des ländlichen Raums.................................................................................................................................................... 21 III. Politik für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums ................................................. 24 3.1. Föderales Zielprogramm „Soziale Dorfentwicklung“............................................................. 24 3.2. Strategie für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in der Russischen Föderation bis 2030 ............................................................................................................................................. 26 3.3. Strategie für die räumliche Entwicklung der Russischen Föderation bis 2025...................... 26 3.4. Staatliche Programme und Maßnahmen zur Förderung von Branchen der sozialen Infrastruktur 27 3.5. Spezielle Initiativen zur Förderung kleinbetrieblicher Wirtschaftsformen und des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens.................................................................................. 28 3.6. Föderales Projekt „Aufbau eines Systems zur Förderung von Landwirten und Entwicklung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens für den Zeitraum 2019-2024 ................................... 29 3.7. Staatliches Programm der Russischen Föderation „Komplexe Entwicklung des ländlichen Raums“ für den Zeitraum 2020-2025................................................................................................ 31 3.8. Initiativen zur Förderung der ländlichen Entwicklung auf der Ebene der Subjekte der Russischen Föderation ...................................................................................................................... 32 IV. Empfehlungen zur Entwicklung des ländlichen Raums ............................................................... 32 Anhang .............................................................................................................................................. 35 Staatliches Programm der Russischen Föderation „Komplexe Entwicklung des ländlichen Raums“ für den Zeitraum 2020-2025 .................................................................................................................. 35 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
I. Das Potenzial des ländlichen Raums und seine gegenwärtige sozioökonomische Entwicklung 1.1. Die wichtigsten Begriffe Gemäß der Strategie der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums der Russischen Föderation bis 2030, bestätigt durch die Regierungsverordnung Nr. 151-r vom 2. Februar 2015, zählen zum ländlichen Raum die Siedlungsgebiete der Landgemeinden und die Gebiete zwischen den Gemeinden, zur ländlichen Region die Gesamtheit der ländlichen Ortschaften. Gemäß Art. 2 des Föderalen Gesetzes Nr. 131 – FS „Über die allgemeinen Grundsätze der Organisation der kommunalen Selbstverwaltung in der Russischen Föderation“ vom 06.10.2003 (in der Fassung vom 27.12.2019) ist eine „Landgemeinde“1 - ein einzelner Ort oder der Verband mehrerer durch gemeinsame Flächen verbundener ländlicher Ortschaften (Siedlungen, Dörfer, Stanizen, Ortsgemeinden, Chutor, Kischlak, Aul u. a.), in denen die kommunale Selbstverwaltung unmittelbar durch die Bevölkerung und/oder durch gewählte und sonstige Organe der kommunalen Selbstverwaltung erfolgt; ein „Gebiet zwischen den Gemeinden“2 – ist ein kommunales Gebiet3 außerhalb der Grenzen der Gemeinden. Laut der Statistikbehörde Rosstat gab es am 01.01.2019 in Russland 17.380 Landgemeinden, deren Zahl jedoch aufgrund verwaltungstechnischer Umstrukturierungen rückläufig ist. Am 01.01.2009 waren es noch 19.863. Die Zuordnung der Ortschaften zu städtischen bzw. ländlichen Die Einstufung einer Ortschaft als „städtisch“ oder „ländlich“ ist durch die Gesetzgebung der Subjekte der Russischen Föderation geregelt. Dabei können ländliche Ortschaften sowohl zu Landgemeinden gehören als auch zu Stadtkreisen. Die Zahl der Landgemeinden (einschließlich der Gemeinden städtischen Typs) betrug laut Gesamtrussischem Zensus 2010 - 154.410, darunter 19.416 ohne Bevölkerung. Neue Daten über die Zahl der ländlichen Gemeinden werden nach dem Gesamtrussischen Zensus 2020 vorliegen, die vom 1. bis 31. Oktober dieses Jahres durchgeführt wird. Im Jahr 2019 zählte die ländliche Bevölkerung 37,3 Mio. Menschen (25,4 % der Gesamtbevölkerung) und 2009 37,8 Mio. Menschen (26,5 %). Die Rechtsgrundlage für die Umsetzung der staatlichen Sozial- und Wirtschaftspolitik im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums bildet das Föderale Gesetz Nr. 264 FS „Über die Entwicklung der Landwirtschaft“ vom 29. Dezember 2006. Dabei sind unter nachhaltiger Entwicklung des ländlichen Raums zu verstehen: eine stabile soziale und wirtschaftliche Entwicklung, die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, Verbesserung der Effizienz im Agrarbereich, Vollbeschäftigung der Landbevölkerung und Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse sowie rationelle Landnutzung. 1 Russisch: сельское поселение 2 Russisch: межселенные территории 3 Russisch: территория муниципального района "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
1.2. Tendenzen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Regionen und die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung 1.2.1. Einkommen der ländlichen Bevölkerung Einer der wichtigsten Faktoren für Lebensqualität sind die verfügbaren Ressourcen der Haushalte, d.°h. die Summe der Geldmittel, über die ein Haushalt zur Absicherung seiner Ausgaben und zur Bildung von Rücklagen verfügt, aber auch der Wert der Naturalien in Form von Nahrungsmitteln sowie die erhaltenen Zuschüsse und Vergünstigungen. Tabelle 1 enthält Daten über die verfügbaren Einkommen der Haushalte der städtischen und ländlichen Bevölkerung, die aus Erhebungen bei den Haushalten von Rosstat gewonnen wurden. Aus ihnen wird ersichtlich, dass die verfügbaren Einkommen der ländlichen Haushalte wesentlich geringer als die der städtischen sind (2018 – um 35,1 %). In den Jahren 2014- 2018 verringerte sich das Wohlstandsgefälle geringfügig (um 2,5 Prozentpunkte), wobei das über die Jahre nicht gleichmäßig der Fall war. Es gab Jahre, in denen das Gefälle kleiner wurde (2015 und 2017) und solche, in denen es sich vergrößerte (2016 und 2018). Tabelle 1. Verfügbare Einkommen der Haushalte in Abhängigkeit vom Wohnort, im Durchschnitt pro Mitglied des Haushalts, in Rubeln* Jahr Stadt Land Land/Stadt, % 2014 25.347,5 15.802,8 62,3 2015 25.466,4 16.639,7 65,3 2016 26.719,7 16.971,7 63,5 2017 27.206,8 18.309,1 67,3 2018 29.556,9 19.188,5 64,9 *Daten: Rosstat: www.gks.ru/folder/13397 Auch unterscheidet sich die Struktur der verfügbaren Einkommen der städtischen und ländlichen Bevölkerung (Tabelle 2). Auf dem Land ist der Anteil der Geldausgaben niedriger und der Wert der Naturalien in Form von Nahrungsmitteln höher. Tabelle 2. Struktur der verfügbaren Einkommen der Haushalte, in %* 2014 2018 Stadt Land Stadt Land Verfügbare Einkommen insgesamt 100 100 100 100 darunter Geldausgaben 86,0 80,3 86,0 80,3 Wert der Naturalien (Nahrungsmittel) 1,3 6,2 1,3 6,2 Wert der Naturalien in Form von Non-Food- 0,6 0,7 0,7 0,7 Erzeugnissen und Leistungen "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Gesamtbetrag der Rücklagen 12,1 12,8 12,0 12,8 * Daten: Rosstat: www.gks.ru/folder/13397 Die meisten einkommensschwachen russischen Bürger (Bürger mit verfügbarem Einkommen unterhalb des Existenzminimums) leben in ländlichen Gebieten (Tabelle 3) – 51,4 %, während der Anteil der ländlichen Bevölkerung im Jahr 2017 25,6 % ausmachte. Somit liegt der Koeffizient der Armutskonzentration auf dem Land (Verhältnis des Anteils der ländlichen Bevölkerung an der Gesamtzahl der Armen zu seinem Anteil an der Gesamtbevölkerung) im Jahr 2017 bei 2,02, in der Stadt dagegen bei 0,65. Der Anteil der ländlichen Einwohner an der Gesamtzahl der einkommensschwachen Bürger geht allmählich zurück (von 59,6 % im Jahr 2013 auf 51,4 % im Jahr 2017), ist aber nach wie vor hoch. Tabelle 3. Einkommensschwache Haushalte nach Wohnort (Ergebnis von Stichprobenerhebungen der Einkommen der Bevölkerung und ihrer Teilhabe an sozialen Programmen, in %)* 2013 2014 2015 2016 2017 alle einkommensschwachen Haushalte 100 100 100 100 100 darunter Haushalte in Städten insgesamt 40,4 40,2 46,3 46,9 48,6 in Landgemeinden insgesamt 59,6 59,8 53,7 53,1 51,4 Einwohnerzahl, Menschen weniger als 200 0,9 2,2 1,4 2,1 3,7 201 bis 1.000 22,3 24,4 19,0 20,7 20,0 1.001 bis 5.000 22,2 22,4 21,2 17,9 15,8 über 5.000 14,3 10,9 12,1 12,4 12,0 *Daten: Rosstat: https://www.gks.ru/folder/13397 Zu berücksichtigen ist auch, dass das Pro-Kopf-Einkommen der einkommensschwachen Haushalte auf dem Land niedriger ist als in der Stadt (Tabelle 4) und dass das Defizit an Geldeinkommen sowohl je Haushalt als auch entsprechend je Haushaltsmitglied in den ländlichen Regionen höher ist. Tabelle 4. Pro-Kopf-Einkommen und Defizit in einkommensschwachen Haushalten nach Wohnort im Jahr 2017 (Ergebnis von Stichprobenerhebungen der Einkommen der Bevölkerung und derer Teilhabe an sozialen Programmen, in Rubel monatlich) * Pro-Kopf- Defizit an Geldeinkommen Verteilung des Einkommen der Gesamtumfangs je Haushalt je Haushalts- einkommens- des Defizits an mitglied schwachen Geldeinkommen, Haushalte in Prozent alle Haushalte 7.204,9 12.333,4 3.142,7 100 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
nach Wohnort wohnhaft in einer 7.801,2 11.154,7 2.837,0 43,8 städtischen Region wohnhaft in einer 6.642,0 13.442,4 3.431,4 56,2 ländlichen Region *Daten: Rosstat: https://www.gks.ru/folder/13397 1.2.2. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit der ländlichen Bevölkerung Die Beschäftigungsquote ist in den ländlichen Regionen niedriger, und die Arbeitslosenquote entsprechend höher als in der Stadt (Tabelle 5). So war unter anderem die Beschäftigungsbeteiligung der ländlichen Bevölkerung (Anteil der Arbeitskräfte eines bestimmten Alters an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe, in Prozent) im Jahr 2017 in den ländlichen Gebieten 4,8 Prozentpunkte niedriger als in den Städten und die Beschäftigungsquote der ländlichen Bevölkerung (Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung) 7,7 Prozentpunkte niedriger. Dementsprechend war die Arbeitslosenquote (Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen – der erwerbstätigen und der arbeitslosen) auf dem Land 3,9 Prozentpunkte höher als in der Stadt. Die Arbeitslosigkeit der ländlichen Bevölkerung ist im Vergleich zu 2013 etwas zurückgegangen (um 0,5 Prozentpunkte), die Disparität zwischen Stadt und Land ist in dieser Kennziffer jedoch praktisch gleichgeblieben. Das zeugt von einer leichten Dynamik des Arbeitsmarktes. Beschäftigungsbeteiligung Tabelle 5. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter* Beschäftigungsbeteiligung Beschäftigungsquote Arbeitslosenquote städtische ländliche städtische ländliche städtische ländliche Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung 2013 80,4 76,8 76,6 70,1 4,7 8,7 2014 81,4 77,0 77,7 70,7 4,5 8,2 2015 81,6 77,5 77,5 71,0 5,0 8,4 2016 82,4 78,1 78,3 71,5 5,0 8,5 2017 83,1 78,3 79,4 71,7 4,5 8,4 *Arbeitskräfte, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Russland (Ergebnis von Stichprobenerhebungen des Arbeitskräftemarktes). 2018: Statistischer Sammelband/Rosstat. M., S. 16-17 1.2.3. Wohnbedingungen der ländlichen Bevölkerung Der Wohnungsfonds auf dem Land unterscheidet sich erheblich von dem in der Stadt. Etwa 70 % der ländlichen Bevölkerung lebt in Eigenheimen (Einfamilienhäusern) vom Typ eines Landhauses, während "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
es in der Stadt etwa 12 % sind (Tabelle 6). Je kleiner eine ländliche Ortschaft der Einwohnerzahl nach ist, umso größer ist der Anteil von Landhaus-Wohnraum. Tabelle 6. Haushalte nach Wohnverhältnissen 2018, in %* alle städtische ländliche Einwohnerzahl, Personen Haushalte Ortschaften Ortschaften insgesamt insgesamt 200 201 1001 über und bis bis 5.000 mehr 1.000 5.000 alle Haushalte 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 darunter in einer separaten 73,7 87,1 30,7 14,0 22,6 36,0 34,7 Wohnung in einer 0,7 0,8 0,2 0,0 0,1 0,2 0,2 kommunalen Wohnung im Eigenheim 21,0 9,7 57,5 82,5 63,8 51,8 55,9 (Einfamilienhaus) Mitbewohner in 4,3 2,1 11,5 3,5 13,3 12,0 9,0 einem Eigenheim (Einfamilienhaus) im Wohnheim 0,2 0,3 0,1 0,0 0,1 0,0 0,2 *Daten: Rosstat „Komplexe Untersuchung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung“ (im Weiteren KOUZ), 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Die quantitativen Kennziffern des Wohnungsfonds (Gesamtfläche je Haushaltsmitglied je Haushalt, Zahl der Wohnräume je Haushalt und je Ehepaar) fallen auf dem Land höher aus als in der Stadt (Tabelle 7). Tabelle 7. Lebensverhältnisse der Haushalte 2018, in %* Haus- in der auf dem Einwohnerzahl, Personen halte Stadt Land 200 201 1001 über insgesamt insgesamt und bis bis 5.000 weniger 1.000 5.000 Haushalte 100 100 100 100 100 100 100 in allen Wohnungstypen insgesamt "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
darunter Haushalte keine Beengtheit 77,4 75,8 82,5 88 84,3 81,6 81 gewisse Beengtheit 17 18,1 13,8 9,1 12,5 14,4 14,7 große Beengtheit 5,5 6,1 3,7 2,9 3,1 4 4,2 ohne Angabe 0,1 0,1 0 0 0 0 0 Gesamtfläche je 22,99 22,2 25,3 26,85 25,3 24,56 26,19 Haushaltsmitglied Wohnfläche je 15,75 14,92 18,17 19,65 18,26 17,71 18,57 Haushaltsmitglied Wohnräume je 2,37 2,24 2,79 2,91 2,69 2,76 2,96 Haushaltsmitglied Wohnräume je Ehepaar 2,6 2,45 3,02 3,24 2,89 2,98 3,2 *Daten: KOUZ 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Je kleiner die ländliche Siedlung und die Einwohnerzahl, desto höher die Werte. Infolgedessen ist auch der Anteil derer relativ gering, die eine gewisse oder große Beengtheit in ihren Wohnungen verspüren. Dem Komfort nach schneidet der Wohnungsfonds auf dem Land im Vergleich zur Stadt in allen Kennziffern schlechter ab. Der Anteil der Haushalte auf dem Land, in denen es keine Wasserleitung gibt, beläuft sich auf 13,1 %, während er in Stadt nur bei 1,3 % liegt (Tabelle 8). Warmwasser fehlt auf dem Land in 32 % der Wohnungen, in der Stadt in 5,5 %. Tabelle 8. Wasserversorgung der Haushalte 2018, in %* alle in Städten auf dem Einwohnerzahl, Personen Haushalte Land insgesamt insgesamt 200 201 1001 über und bis bis 5.000 weni- 1.000 5.000 ger alle Haushalte 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 die Wohnung hat nach eigenen Angaben eine zentrale 90,3 96,8 69,3 79,3 56,4 69,6 84,4 Wasserleitung eine Wasserleitung aus 3,4 1,3 10,0 5,2 13,4 9,9 6,2 eigener artesischer "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Quelle eine Wasserleitung aus 2,2 0,5 7,6 9,3 10,1 7,7 4,2 eigenem Brunnen keine Wasserleitung 4,1 1,3 13,1 6,2 20,1 12,8 5,1 von allen Haushalten verfügen nach eigenen Angaben über zentrale 57,6 72,0 11,3 5,9 7,7 14,1 12,2 Warmwasserversorgung Warmwasser aus 30,6 22,5 56,7 63,5 49,1 54,0 69,6 lokalen (individuellen) Warmwasserbereitern keine 11,8 5,5 32,0 30,6 43,2 31,9 18,2 Warmwasserversorgung *Daten: KOUZ 2014, 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Auch in der Ferngasversorgung bleiben die ländlichen Regionen hinter der Stadt zurück (Tabelle 9). Tabelle 9. Gasversorgung und Anschluss an das Gasversorgungsnetz 2018, in %* alle in der auf dem Einwohnerzahl, Personen Haushalte Stadt Land insgesamt insgesamt 200 und 201 1001 über weniger bis bis 5.000 1.000 5.000 alle Haushalte 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 nutzen nach eigenen Angaben Ferngas 66,7 67,1 65,4 66,9 55,3 68,8 73,2 geliefertes 2,0 2,2 1,2 4,3 1,3 1,1 1,1 Flüssiggas Flüssiggas in 5,8 2,2 17,3 17,7 26,2 13,7 10,9 Flaschen haben kein 4,6 4,0 6,6 1,2 8,5 5,2 6,5 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Propangas brauchen kein 21,0 24,5 9,5 10,0 8,8 11,1 8,3 Propangas Haushalte ohne 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Ferngas haben die Möglichkeit eines Ferngasanschlusses haben die 4,3 2,2 6,6 5,8 8,4 5,9 3,2 Möglichkeit und die Absicht eines Ferngasanschlusses in nächster Zeit haben die 12,7 7,7 18,1 27,2 17,2 20,3 16,4 Möglichkeit, aber kein Geld für einen Ferngasanschluss haben keine 71,5 73,8 68,9 63,5 69,3 62,9 77,7 Möglichkeit eines Ferngasanschlusses brauchen keinen 11,1 15,8 6,1 2,6 5,0 10,3 2,6 Anschluss ohne Angabe 0,4 0,5 0,3 0,8 0,2 0,7 0,2 *Daten: KOUZ 2014, 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html 1.2.4. Vorschuleinrichtungen Im Zeitraum 2014- 2018 ging die Zahl der Vorschuleinrichtungen auf dem Land um 8 % zurück, während sie in der Stadt praktisch unverändert blieb (Rückgang um lediglich 0,7 %) – siehe Tabelle°10. Vorschuleinrichtungen wurden auf dem Land 2017 von 50 % der Kinder besucht, in der Stadt von 72,4°%. Tabelle 10. Vorschuleinrichtungen, Kinderbetreuung (Stand Ende 2019) * 2014 2015 2016 2017 2018 2018 zu "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
2014, in % Einrichtungen insgesamt, in Tsd. 51,0 50,1 49,4 48,6 47,8 93,7 darunter in Städten und Gemeinden städtischen 27,1 26,6 26,3 26,2 26,9 99,3 Typs, in Tsd. in % zum vorhergehenden Jahr - 98,2 98,9 99,6 102,7 - in ländlichen Regionen, in Tsd. 23,8 23,5 23,1 22,5 21,9 92,0 in % zum vorhergehenden Jahr - 98,7 98,3 97,4 97,3 - Besuch von Vorschuleinrichtungen, in % 64,6 66,2 66,5 66,5 … - darunter in Städten und Gemeinden städtischen 72,1 73,6 73,2 72,4 … - Typs in ländlichen Regionen 46,1 47,7 48,8 50,0 … - *Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/population/obraz/tab2.htm 1.2.5. Allgemeinbildende Schulen In viel größerer Zahl als in der Stadt werden allgemeinbildende Einrichtungen auf dem Land geschlossen (Tabelle 11). Tabelle 11. Einrichtungen der Grundschul-, der unvollständigen und vollständigen mittleren Allgemeinbildung (Stand Schuljahresbeginn) * 2000/ 2010/ 2015/ 2016/ 2017/ 2017/2018 2001 2011 2016 2017 2018 im Vergleich zu in % 2000/ 2010/ 2001 2011 Zahl der Einrichtungen der 68,8 50,8 43,4 42,6 42,0 61,0 82,7 Grundschul-, der unvollständigen und vollständigen mittleren Allgemeinbildung, in Tsd. darunter in Städten und Gemeinden 23,3 20,2 18,1 18,0 17,9 76,2 88,6 städtischen Typs "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
auf dem Land 45,5 30,6 25,3 24,6 24,1 53,0 78,8 *Daten: Rosstat Die Schüler in den ländlichen Regionen haben weniger Möglichkeiten, zusätzliche Bildungsangebote wahrzunehmen als Gleichaltrige in der Stadt (Tabelle 12), auch wenn entsprechende Angebote in den Jahren 2014- 2018 mehr wurden (Tabelle 13). Tabelle 12. Besuch zusätzlicher Bildungsangebote für Schüler an allgemeinbildenden Einrichtungen, 2018, in %* alle in in ländlichen Einwohnerzahl, Personen Befragten städtischen Gemeinden Gemeinden insgesamt insgesamt 200 201 1001 über und bis bis 5.000 weni- 1.000 5.000 ger Jungen und 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Mädchen im Alter von 15 Jahren und älter, in allgemeinbildenden Einrichtungen insgesamt darunter Besuch zusätzlicher 76,8 79,8 68,3 64,0 68,8 73,6 Kurse insgesamt von ihnen besuchen fakultative Kurse 29,3 29,1 29,9 ... 27,6 34,3 27,3 oder Unterricht nach Sonderprogramm Förderunterricht 32,9 35,7 24,9 ... 23,0 22,3 31,8 Zentrum für 2,7 3,1 1,4 ... 2,7 0,9 0,4 zusätzliche Bildung Musikschule 5,1 5,8 3,1 ... 2,3 3,1 4,4 Zentrum für 5,1 5,1 5,2 ... 6,3 4,3 5,5 künstlerisches "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Schaffen, AG Technik u.°a. Sportschule, 34,9 34,9 34,6 ... 25,8 40,2 37,8 Sportsektion Fremdsprachen- 10,8 13,0 4,7 ... 4,8 5,9 3,0 kurse Kurse in Informatik 4,4 4,9 2,9 ... 2,4 3,4 3,0 und Programmieren, Studieren und Konstruieren von Technik Ausbildungs-zentren 0,5 0,6 0,3 ... 0,0 0,3 0,5 in der Produktion zusätzlichen Kurse 23,2 20,2 31,7 ... 36,0 31,2 26,4 *Daten: KOUZ 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Tabelle 13. Veränderungen im Besuch zusätzlicher Unterrichtsangebote für Schüler allgemeinbildender Schulen im Zeitraum 2014-2018, in %* in städtischen Gemeinden in ländlichen Gemeinden +/- +/-2018 2018 zu 2014 2018 zu 2014 2018 2014, 2014, %-Pkt. %-Pkt. Jungen und Mädchen im Alter von 15 Jahren und älter, in 100 100 - 100 100 - allgemeinbildenden Einrichtungen insgesamt darunter Besuch zusätzlicher Kurse 76,3 79,8 3,5 65,8 68,3 2,5 insgesamt von ihnen besuchten fakultative Kurse oder Unterricht 33,2 29,1 -4,1 28,5 29,9 1,4 nach Sonderprogramm Förderunterricht 32,9 35,7 2,8 17,6 24,9 7,3 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Zentrum für zusätzliche Bildung 2,7 3,1 0,4 2,4 1,4 -1 Musikschule 6 5,8 -0,2 2,9 3,1 0,2 Zentrum für künstlerisches 6,2 5,1 -1,1 7,1 5,2 -1,9 Schaffen, AG Technik u.°a. Sportschule, Sportsektion 32,2 34,9 2,7 32,3 34,6 2,3 Fremdsprachenkurse 10,6 13 2,4 2,2 4,7 2,5 Kurse in Informatik und Programmieren, Studieren und 5,1 4,9 -0,2 4,8 2,9 -1,9 Konstruieren von Technik Ausbildungszentren in der 0,6 0,6 0 0,2 0,3 0,1 Produktion keine zusätzlichen Kurse 23,6 20,2 -3,4 34,1 31,7 -2,4 *Daten: KOUZ 2014, 2018, Quelle https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html 1.2.6. Gesundheitswesen Der eigene Gesundheitszustand wird von den Befragten auf dem Land niedriger eingeschätzt als in der Stadt (Tabelle 14). Tabelle 14. Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes durch die Befragten 2018, in %* alle in in ländlichen Einwohnerzahl, Personen Befragten städtischen Gemeinden Gemeinden insgesamt insgesamt 200 201 1001 über und bis bis 5.000 weniger 1.000 5.000 Personen im Alter 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 von 15 Jahren und älter insgesamt nach eigener Einschätzung des Gesundheits- zustandes sehr gut 4,4 4,4 4,2 5,4 2,4 5,2 5,0 gut 38,8 40,4 33,8 41,1 30,2 35,3 35,7 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
befriedigend 46,8 45,3 51,3 43,9 55,3 49,4 49,5 schlecht 9,0 8,8 9,7 8,2 11,0 9,0 9,1 sehr schlecht 0,9 0,9 1,0 1,4 1,0 1,0 0,8 ohne Angabe 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 *Daten: KOUZ 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Im Zeitraum 2014-2018 schätzten die Befragten sowohl in den städtischen als auch in den ländlichen Gemeinden ihren Gesundheitszustand als besser ein, wenn auch nur unbedeutend (Tabelle 16). Tabelle 16. Veränderungen in der Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes durch die Befragten im Zeitraum 2014-2018 in %* in städtischen in ländlichen Gemeinden Gemeinden +/- +/- 2018 2018 zu 2014 2018 2014 2018 zu 2014, 2014, in %-Pkt. in %-Pkt. Personen im Alter von 15 Jahren und älter 100 100 - 100 100 - insgesamt nach eigener Einschätzung des Gesundheitszustandes sehr gut 3,8 4,4 0,6 2,7 4,2 1,5 gut 37,2 40,4 3,2 30,7 33,8 3,1 befriedigend 47,7 45,3 -2,4 52,9 51,3 -1,6 schlecht 10,1 8,8 -1,3 12,2 9,7 -2,5 sehr schlecht 1,1 0,9 -0,2 1,4 1 -0,4 *Daten: KOUZ 2014, 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Divergierende Tendenzen zeigen sich beim Bau von Objekten für das Gesundheitswesen in ländlichen Regionen (Tabelle 17). Die Zahl der Inbetriebnahme von Einrichtungen für die ambulante medizinische Grundversorgung steigt, bei den Krankenhäusern jedoch ist sie rückläufig. Tabelle 18. Inbetriebnahme von Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Russischen Föderation* Jahr Krankenhäuser insgesamt Einrichtungen für die ambulante in Tsd. Betten medizinische Grundversorgung insgesamt in Tsd. Besuche pro Schicht "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
in städtischen in ländlichen in städtischen in ländlichen Regionen Regionen Regionen Regionen 2014 1,8 0,9 10,4 8,4 2015 3,9 0,4 14,1 9,6 2016 5,5 0,6 9,9 8,2 2017 3,8 0,1 13,6 7,1 2018 2,5 0,4 14,8 10,2 2018/2014, 138,9 44,4 142,3 121,4 in % *Daten: Rosstat, Quelle: www.gks.ru/folder/14458 1.2.7. Kultur In den ländlichen Regionen werden Kultur- und Freizeitveranstaltungen weniger besucht als in der Stadt (Tabelle 19), obwohl diese Kennziffer im Zeitraum 2014- 2018 geringfügig angestiegen ist (Tabelle 20). Tabelle 19. Besuch von Kultur- und Freizeitveranstaltungen 2018, in %* alle in in Einwohnerzahl, Personen Befragten städtischen ländlichen Gemein- Gemein- den den insgesamt insgesamt 200 201 1001 über und bis bis 5.000 wenig 1.000 5.000 er Personen im Alter 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 von 15 Jahren und älter insgesamt davon besuchten in den vergangenen 12 Monaten Kino 39,5 44,5 24,4 19,8 18,7 26,6 28,7 Theater 17,8 21,2 7,6 9,0 5,8 8,4 8,7 Konzert 24,8 25,3 23,4 33,9 25,0 21,0 24,2 Kunstausstellung, 13,3 15,6 6,4 12,4 5,0 6,9 6,9 Museum "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Restaurant, Café, Bar 48,6 52,6 36,6 26,8 30,1 38,2 42,9 eine 20,1 21,0 17,2 13,7 14,1 17,1 21,2 Sportveranstaltung (als Besucher) wenigstens eine 56,9 61,1 44,4 42,5 40,4 43,7 50,1 Kultur- oder Freizeitveranstaltung *Daten: KOUZ 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Tabelle 20. Veränderungen im Besuch von Kultur- und Freizeitveranstaltungen im Zeitraum 2014-2018 in %* in städtischen Gemeinden in ländlichen Gemeinden +/- +/- 2018 zu 2018 zu 2014 2018 2014, 2014 2018 2014, in %- in %- Pkt. Pkt. Personen im Alter von 15 Jahren und älter 100 100 - 100 100 - insgesamt davon besuchten in den vergangenen 12 Monaten Kino 38,5 44,5 6 18 24,4 6,4 Theater 21,5 21,2 -0,3 6,7 7,6 0,9 Konzert 25,9 25,3 -0,6 23,2 23,4 0,2 Kunstausstellung, Museum 16,8 15,6 -1,2 6,6 6,4 -0,2 Restaurant, Café, Bar 46,9 52,6 5,7 28,9 36,6 7,7 eine Sportveranstaltung (als 18,6 21 2,4 15,2 17,2 2 Besucher) wenigstens eine Kultur- oder 58,3 61,1 2,8 39,7 44,4 4,7 Freizeitveranstaltung *Daten: KOUZ 2014, 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html Im Unterschied zur Stadt steigt auf dem Land die Zahl neuer Kultureinrichtungen (Tabelle 21). "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Tabelle 21. Inbetriebnahme neuer Kultureinrichtungen, Tsd. Plätze* Kultureinrichtungen insgesamt, Tsd. Plätze in städtischen in ländlichen Regionen Regionen 2014 4,9 12,5 2015 5,5 10,5 2016 8 8,5 2017 4,7 16,3 2018 2,4 13,2 2018/2014, in % 49,0 105,6 *Daten: Rosstat, Quelle: www.gks.ru/folder/14458 1.2.8. Nutzung von Internettechnologien Die Bevölkerung in den ländlichen Regionen hat im Vergleich zur Stadt schlechteren Zugang zum Internet (Tabelle 22). Tabelle 22. Nutzung des Internets 2018, in %* alle in in Einwohnerzahl, Personen Befragten städtischen ländlichen Gemeinden Gemeinden insgesamt insgesamt bis 201 1001 über 200 bis bis 5.000 1.000 5.000 Personen im Alter 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 von als 15 Jahren und älter insgesamt darunter nutzen den Zugang 72,9 76,5 62,3 58,7 55,6 62,8 69,8 zum Internet nutzen den Zugang 27,1 23,5 37,7 41,3 44,4 37,2 30,2 zum Internet nicht davon "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
haben nie das 26,7 23,1 37,4 41,1 44,0 36,9 29,9 Internet genutzt *Daten: KOUZ 2018, Quelle: https://gks.ru/free_doc/new_site/KOUZ18/index.html 1.2.9. Soziodemografische Entwicklung der ländlichen Regionen Das relativ niedrige Lebensniveau auf dem Land wirkt sich negativ auf die soziodemografische Entwicklung aus. Die allgemeine Kennziffer für die Lebensqualität ist die Lebenserwartung bei der Geburt. Dieser Wert ist auf dem Land niedriger als in der Stadt (Tabelle 23). Tabelle 23. Lebenserwartung bei Geburt (Jahre)* Jahr städtische ländliche Unterschied zwischen Bevölkerung Bevölkerung städtischer und ländlicher Bevölkerung 2014 71,44 69,49 1,95 2015 71,91 69,90 2,01 2016 72,35 70,50 1,85 2017 73,16 71,38 1,78 2018 73,34 71,67 1,67 *Daten: Rosstat, Quelle: www.gks.ru/folder/12781 Seit 2015 ist die Geburtenziffer auf dem Land im Vergleich zur Stadt niedriger und die Sterblichkeit nach wie vor höher. Dadurch kommt es zum zunehmenden natürlichen Schrumpfen der ländlichen Bevölkerung (Tabelle 24). Tabelle 24. Geburtenziffern, Sterbefälle und natürlicher Bevölkerungszuwachs* Jahr auf 1000 Einwohner Geborene Sterbefälle Natürlicher Zuwachs (+)/ Rückgang (-) Stadt Land Stadt- Stadt Land Stadt- Stadt Land Stadt- Land, Land, +/- Land, +/- +/- 2014 12,9 14,4 -1,5 12,6 14,5 -1,9 0,3 -0,1 0,4 2015 13,4 12,8 0,6 12,6 14,4 -1,8 0,8 -1,6 2,4 2016 13,1 12,2 0,9 12,4 14,2 -1,8 0,7 -2,0 2,7 2017 11,6 11,2 0,4 12,0 13,7 -1,7 -0,4 -2,5 2,1 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
2018 11,0 10,7 0,3 12,0 13,6 -1,6 -1,0 -2,9 1,9 *Daten: Rosstat, Quelle: www.gks.ru/folder/12781 Nach wie vor hält das negative Wanderungssaldo zwischen Stadt und Land an (Tabelle 25). Tabelle 25. Wanderung der ländlichen Bevölkerung innerhalb Russlands 2017-2018* 2014 2015 2016 2017 2018 Zuwanderung, Menschen insgesamt 119.0541 1.235.172 1.233.546 1.220.603 1.267.767 darunter im erwerbsfähigen 828.565 865.114 856.259 839.581 860.730 Alter Anteil der Bevölkerung im 69,6 70,0 69,4 68,8 67,9 erwerbsfähigen Alter, in % Abwanderung, Menschen insgesamt 1.393.261 1.354.837 1.331.466 1.318.489 1.369.034 darunter im erwerbsfähigen 989.692 948.060 912.433 892.914 919.197 Alter Anteil der Bevölkerung im 71,0 70,0 68,5 67,7 67,1 erwerbsfähigen Alter, in % Wanderungssaldo, Menschen insgesamt -202.720 -119.665 -97.920 -97.886 -101.267 darunter nach Einwohnern im -161.127 -82.946 -56.174 -53.333 -58.467 erwerbsfähigen Alter Anteil der erwerbsfähigen 79,4 69,3 57,4 54,5 57,7 Bevölkerung in % *Daten: Rosstat, Quelle: www.gks.ru/folder/12781 Die Verödung des ländlichen Raums schreitet voran, so steigt unter anderem die Zahl der individuellen Nebenerwerbsbetriebe und anderer individueller Wirtschaften von Bürgern mit aufgegebenen Flächen (leerstehenden Häusern) (Tabelle 26). Insgesamt betrug deren Zahl in ländlichen Gebieten 2.064 Tsd. (13,7 % der Gesamtzahl), während es im Jahr 2006 1.361 Tsd. (9,2 %) waren. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Zahl um 703,5 Tsd. (4,5°Prozentpunkte). Im städtischen Raum liegt diese Kennzahl bei knapp über der Hälfte. Tabelle 26. Individuelle Nebenerwerbsbetriebe und andere individuelle Wirtschaften mit aufgegebenen Flächen (leerstehenden Häusern) laut Daten des Gesamtrussischen landwirtschaftlichen Zensus 2006 und 2016 "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
2006 2016 2016 zu 2006 in Tsd. in % Individuelle Nebenerwerbsbetriebe und andere 1.556,1 2.630,1 1.074 169,0 individuelle Wirtschaften mit aufgegebenen Flächen (leerstehenden Häusern) insgesamt im ländlichen Raum 1.361,3 2.064,8 703,5 151,7 im städtischen Raum 194,8 565,3 370,5 290,2 Anteil der individuellen Nebenerwerbsbetriebe und anderer individueller Wirtschaften mit aufgegebenen Flächen (leerstehenden Häusern) an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe 6,8 11,2 х 4,4 %-Pkt. insgesamt im ländlichen Raum 9,2 13,7 Х 4,5 %-Pkt. im städtischen Raum 2,4 6,7 х 3,8 %-Pkt. II. Hauptgründe für die negativen Tendenzen in der sozioökonomischen Entwicklung des ländlichen Raums Die Gründe für das unzulängliche Niveau der sozioökonomischen Entwicklung des ländlichen Raums sind sowohl in historisch gewachsenen Problemen zu suchen (der ländliche Raum lieferte immer die Ressourcen für die Entwicklung auch der städtischen Gebiete) als auch im Fehlen zeitgemäßer Triebfedern der Entwicklung des ländlichen Raums. Dazu gehören: 1. Der drastische Rückgang der Beschäftigung in der Landwirtschaft infolge der Agrarkrise in den 90er Jahren und die darauffolgende Konzentration der Agrarproduktion in den Händen großer Unternehmer in den 2000er Jahren bei gleichzeitiger schwacher Diversifizierung des Agrarsektors und einer unzureichenden Entwicklung der kleinen Unternehmen. Die Gesamtrussische Landwirtschaftszählung 2016 und der Vergleich dieser Ergebnisse mit denen der vorherigen Landwirtschaftszählung 2006 zeigen, dass die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und Landwirte in zehn Jahren um 40 % zurückgegangen ist. Andere Arbeitsplätze sind auf dem Land in dieser Größenordnung nicht geschaffen worden. 2. Das Fehlen eines komplexen Ansatzes beim Agrarmanagement sowohl auf föderaler als auch auf regionaler Ebene. In den staatlichen Programmen zur Entwicklung der sozialen Infrastruktur- Bereiche fehlt in der Regel der Agrarbereich. Die spezifischen Kosten für die Bereitstellung von Leistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Kultur u. a. sind im ländlichen Raum aufgrund der niedrigeren Besiedlungsdichte höher als in den Städten, so dass die Behörden für Soziales auf Kosten der Ausgaben auf dem Land sparen. Einige staatliche Förderprogramme beinhalten Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums, diese sind jedoch nicht ausreichend "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
untereinander koordiniert. Das Landwirtschaftsministerium Russlands ist nicht befugt, die Arbeit der anderen Ministerien und Behörden in den ländlichen Gebieten zu koordinieren. 3. Unvollkommene Rechtsvorschriften zur ländlichen Entwicklung. Es gibt kein föderales Gesetz, das die rechtlichen Grundlagen für die Erarbeitung und Umsetzung einer komplexen Politik für die landwirtschaftliche Entwicklung festschreiben würde. Im Föderalen Gesetz „Über die Entwicklung der Landwirtschaft“ wird die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums als Teil der staatlichen Agrarpolitik ausgelegt (s. Artikel 5 dieses Gesetzes). Das Recht, die Grenzen zwischen den ländlichen und städtischen Kreisen festzulegen, obliegt den Subjekten der Russischen Föderation, was zu merklichen regionalen Unterschieden in der administrativen Aufteilung des Territoriums und zu einer höheren sozial-territorialen Differenzierung auf der Ebene des Lebensniveaus der Bevölkerung führt, in einigen Fällen sogar zum Verlust sozialer Ansprüche und Garantien, die auf föderaler Ebene festgelegt sind. Im Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation Nr. 1199 vom 21. August 2012 „Über die Beurteilung der Effizienz der Arbeit der staatlichen Behörden der Subjekte der Russischen Föderation“ fehlen in der Auflistung der zu beurteilenden Kennziffern, solche, die die sozioökonomische Entwicklung des ländlichen Raums kennzeichnen. 4. Ungenügender Zugang kleiner Betriebsformen zu den Erzeugnis-, Finanz- und Informationsmärkten und den materiell-technischen Ressourcen, was vor allem mit dem niedrigen Entwicklungsniveau der technischen und Marktinfrastruktur im ländlichen Raum, der vertikalen Agrarkooperation und einer relativ geringen Förderung der kleinen Unternehmen durch den Staat zusammenhängt. Aus den Daten in Tabelle 27, die in der Gesamtrussischen Landwirtschaftszählung 2016 ermittelt wurden, geht deutlich hervor, dass je größer ein landwirtschaftlicher Betrieb ist, er umso besser mit Zuschüssen und Krediten versorgt ist. Dasselbe betrifft auch die privaten Bauernbetriebe und die individuellen Nebenerwerbsbetriebe (Tabelle 28). Tabelle 27. Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit unterschiedlicher Saatfläche, die laut Gesamtrussischer Landwirtschaftszählung 2016 Zuschüsse und Kredite erhielten Saatfläche, Hektar bis 500 500 bis 1.500 4.000 bis über 1.500 10.000 10.000 Zuschüsse, in % 47,7 80,3 90,3 92,1 95,0 Kredite, in % 11,6 22,4 36,5 48,7 59,6 Tabelle 28. Anteil der privaten Bauernbetriebe und individuellen Nebenerwerbsbetriebe mit unterschiedlicher Saatfläche, die laut Gesamtrussischer Landwirtschaftszählung 2016 Zuschüsse und Kredite erhielten Saatfläche, in Hektar "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
bis 10 10 bis 50 bis 100 200 bis 500 1.500 über 50 100 bis 500 bis bis 3.000 200 1.500 3.000 Zuschüsse, in 19,5 19,2 39,4 54,1 66,0 78,4 83,00 87,5 % Kredite, in % 5,3 6,7 10,1 14,9 19,8 28,0 37,6 45,1 5. Unstetige und unzureichende Finanzierung von Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums im Rahmen des Staatlichen Zielprogramms für die Entwicklung der Landwirtschaft. Aus den Daten in Tabelle 29 geht hervor, dass von 2012 bis 2018 ungeachtet der gestiegenen Finanzierung des Staatlichen Zielprogramms „Nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums“ aus dem föderalen Haushalt (nominal, in Rubeln) das Gesamtvolumen der Mittel für diese Zwecke aus allen Quellen gesunken ist: um 14 % in Rubel und um 57 % in US-Dollar. Tabelle 29. Finanzielle Absicherung des Staatlichen Zielprogramms „Nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums“ für die Jahre 2012-2018* 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2018 zu 2012, in % insgesamt Mio. Rubel 39.973,9 38.184,6 38.060,6 31.745,0 31.692,3 35.828,4 34.601,0 86,6 Mio. US- 1.285,3 1.200,8 988,6 517,9 471,6 614,6 551,9 42,9 Dollar Föderaler Haushalt Mio. Rubel 10.020,0 9.012,3 10.176,6 12.215,0 12.070,9 14.912,4 17.046,5 170,1 Mio. US- 311,6 286,6 264,3 199,3 179,6 255,8 271,9 87,3 Dollar *Vom Autor berechnet nach Daten des Landwirtschaftsministeriums Russlands und der Bank Russlands Für die Umsetzung des Staatlichen Programms „Komplexe Entwicklung des ländlichen Raums“ wurden in Übereinstimmung mit dem FS „Über den föderalen Haushalt für 2020 und den Planungszeitraum 2021- 2022“ für das Jahr 2020 36 Milliarden Rubel eingeplant, während laut Projektleitfaden des Staatlichen Programms 79,2 Milliarden Rubel, d. h. das 2,2fache, veranschlagt wurden. Ein Teil dieser Fördermittel soll gemäß den Änderungen, die im o. g. Zielprogramm durch die Richtlinie der Regierung der "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
Russischen Föderation Nr. 1332 vom 17. Oktober 2019 erfolgten, für die Entwicklung kleiner Städte mit bis zu 30.000 Einwohnern bereitgestellt werden. 6. Haushaltsdefizit der Kommunen und besonders der Landgemeinden Laut Angaben des Gesamtrussischen Kongresses der Kommunen (im Weiteren - OKMO) sinkt der Anteil des Einnahmevolumens der örtlichen Haushalte in % am BIP ständig. 1997, als die aktuelle Fassung des föderalen Gesetzes über die kommunale Selbstverwaltung verabschiedet wurde, betrug der Anteil 10,9 % des BIP, 2011 – 5,4 %, 2017 – 4,2 %, 2018 – 4,1 %. Der Hauptgrund für das Haushaltsdefizit der Kommunen sind die niedrigen Einnahmen. 2018 beliefen sich die Einnahmen der kommunalen Haushalte auf 4.245,7 Milliarden Rubel. Dabei waren 65 % der Einnahmen (2.745,6 Rubel) Transfers zwischen den Haushalten, nur 29 % Steuereinnahmen (1.231,4 Milliarden Rubel) und 6 % Nichtsteuereinnahmen (268,7 Milliarden Rubel) (s. Bericht OKMO „Über die Lage der kommunalen Selbstverwaltung, ihre Entwicklungsperspektiven und Vorschläge zur Verbesserung der kommunalen Selbstverwaltung in der Russischen Föderation im Jahr 2018“. Moskau, 2019, S. 25 (im Weiteren - Bericht OKMO 2019). Im Haushalt der Landgemeinden (2018 – 208,5 Milliarden Rubel) war der spezifische Anteil der Haushaltstransfers etwas niedriger, aber dennoch mit 60 % bemerkenswert, die Steuereinnahmen machten 35 % aus, die Nichtsteuereinnahmen (ohne Subventionen) 4 %, die Subventionen 1 % (ebenda, S. 31). In den meisten Landgemeinden kann aus den eigenen Steuer- und Nichtsteuereinnahmen durch die geltende Haushalts- und Steuerpolitik nur die Unterhaltung der Organe der kommunalen Selbstverwaltung gesichert werden. Alle anderen Ausgaben dagegen werden durch die Finanzhilfe aus den regionalen Haushalten gedeckt. Die unzureichende finanzielle Absicherung der Arbeit der Organe der kommunalen Selbstverwaltung und vor allem der kommunalen Gebiete und Landgemeinden wirkt sich negativ auf deren sozioökonomische Entwicklung und die Lösung der sozialen Probleme der ländlichen Bevölkerung aus und schränkt damit die Chancen einer Teilhabe der ländlichen Kommunen an den unterschiedlichen föderalen und regionalen Programmen ein. III. Politik für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums 3.1. Föderales Zielprogramm „Soziale Dorfentwicklung“ Den Grundstein der Politik für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums legte die Regierung der Russischen Föderation mit ihrem Beschluss vom 3. Dezember 2002 über die Verabschiedung des Föderalen Zielprogramms (FZP) „Soziale Dorfentwicklung bis 2010“. Es wurde später bis Ende 2013 verlängert. Im ersten Abschnitt dieses Programms werden drei strukturelle Probleme angeführt, die seine Auflage notwendig gemacht haben: Erstens ist die soziale Infrastruktur im ländlichen Raum infolge mangelnder Finanzausstattung der Landwirtschaft und des deutlichen Rückgangs der landwirtschaftlichen Produktion in den 1990er Jahren in einem kritischen Zustand, hat sich die Kluft zwischen ländlichen und städtischen Lebensbedingungen vergrößert; der ländliche Raum hat somit soziale und politische "Deutsch-Russischer Agrarpolitischer Dialog" Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland Büro Moskau: 105064 Мoskau, Kasakova 10/2, Tel./Fax: +7 495 632 25 08, www.agrardialog.ru "Германо-Российский аграрно-политический диалог" Кооперационный проект Федерального министерства продовольствия и сельского хозяйства Германии Офис Москва: 105064, Москва, ул. Казакова д.10/2, тел/факс: (495) 632 25 08, www.agrardialog.ru
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