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Eisenmangelanämie

               01.03.2023
               Dr.med. Mersiha Jusic
               Oberärztin Medizin
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Definition

Eisenmangel (ID) und Eisenmangelanämie (IDA) sind weltweit wichtige und
weit verbreitete Erkrankungen

Der Eisenmangel kann je nach Ausprägung in drei Stadien unterteilt werden:
§ Eisenmangel = ist definiert als Verminderung des Gesamtkörpereisens
§ Eisendefizitäre Erythropoese (funktioneller Eisenmangel): Minderversorgung
  der Erythrozytenvorläufer im Knochenmark bei noch normwertigen
  Hämoglobinwerten
§ Eisenmangelanämie: Anämie aufgrund eines verminderten
  Gesamtkörpereisens
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§ Eine Eisenmangelanämie liegt vor, wenn die
  Hämoglobinkonzentration eisenmangelbedingt unter den alters-,
  bzw. geschlechtsspezifischen Normwert absinkt.
§ Dieser beträgt (gemäss WHO, 2008):
   v 12 g/dl (120g/l) für Frauen
   - (Schwangerschaft: Hb
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Eisenmagelsyndrom
             IDS- Iron Deficiencysyndrom

§ ist ein Krankheitsbild, das vorwiegend bei Frauen im Menstruationsalter, aber
  auch oft bei Kindern und alten Menschen vorkommt
§ Vorstufe von der Eisenmangelanämie
§ Leitsymptom:
    physische und/oder psychische Erschöpfungszustand mit allgemein verminderter
    Belastbarkeit
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Epidemiologie

§ Fast 1/3 der Weltbevölkerung leidet unter einem Eisenmangel
§ Ca. 1/4 der Weltbevölkerung (1,5 Mrd. Menschen) leidet an einer
  Eisenmangelanämie

§ Die Prävalenz in Europa beträgt 5-10%, bei Frauen im gebärfähigen Alter
  etwa 20%. Weitere Risikogruppen sind Säuglinge und Kleinkinder.
§ Bei Adoleszenten zwischen dem 13. und 15. Lebensjahr wird ein
  Eisenmangel in 4-8% beobachtet, wobei es sich vor allem um einen
  Speichereisenmangel ohne Eisenmangelanämie handelt.
§ Es gibt auch rassische und ethnische Ungleichheiten beim Eisenmangel.
§ Blutspender in der Allgemeinbevölkerung haben in der Regel etwas
  geringere Eisenspeicher als Nichtspender
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Ätiologie

Verlust durch Blutung            erhöhter Bedarf               verminderte Aufnahme
• Refluxösophagitis, Hernien,    • Schwangerschaft/Laktation   • inadäquate Ernährung
  Ulcera, Polypen,                                             • vegetarischen Kost
                                 • Wachstum
• Karzinome, chronische                                        • atrophische Gastritis,
  Entzündung, Angiodysplasien,   • Hochleistungssport            Achlorhydrie, Magenresektion,
  M. Osler, u.a.                                                 bariatrische OP
                                • chronische intravasale
• Starke Menstruationsblutungen   Hämolyse                     • Malabsorption, Zöliakie, M.
                                                                 Whipple
• Blutspenden
• Iatrogene (häufige                                           • chronisch-entzündliche
  Blutentnahmen)                                                 Darmerkrankungen
                                                               • Genetische Störungen wie
• Dialyse                                                        IRIDA-iron refractory iron
                                                                 deficiency anemia (selten)
• pulmonale Hämosiderose
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© 2015 Vifor Pharma
Nicht-kommerzielle Nutzung zu Ausbildungszwecken
in unveränderter Form und unter Quellenangabe gestattet.

www.ironatlas.com                                          Eisenstoffwechsel/Pathophysiologie
                                                                                                                      ABSORPTION

                                                              REGULIERUNG

                                                                                                                        1-2 m g / d
                                                                           25 m g / d

                                                                                          ~ 1000 mg                                   3 mg

                                          REZYKLIERUNG                                                                                       TRANSPORT
                                                                                   SPEICHERUNG
                                                                                                  Total-Körpereisen
                                                                                                   3000 - 4000 mg
                                                                              ~ 300 mg
                                                            ~ 600 mg

                                                                                                       ~ 300 mg

                                                                                                                                         VERWENDUNG
                                                                            1-2 m g / d

                                                                 VERLUST                                                              ~ 1800 mg
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         Absorption                                  •   Überwiegend im Duodenum/ oberen
                                                         Jejunum:

                                                          Ø Apikale Aufnahme aus dem Darmlumen
                                                            über Dcytb/DMT 1 oder HCP1 in die
                                                            Enterocyten
                                                          Ø Labile Iron Pool (LIP)
                                                          Ø Basolaterale Abgabe über Ferroportin an
                                                            das Eisentransportsytem (Transferrin) ins
                                                            Blut
                                                          Ø Umwandlung von Fe(II) in Fe(III) erfolgt an
                                                            der Ferroxidase Hephaestin.
                                                          Ø Jedes Transferrin kann zwei Eisenatome
                                                            binden. Beim unbeladenen Transferrin
                                                            spricht man von Apotransferrin.

                                                          Hepcidin ist das zentrale Negativ-
     •
                      IronAtlas: www.ironatlas.com   •    Regulatioshormon der Eisenhomöostase
                                                                       Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361
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                                           Transport

                                                                                                  Ø Fe(II) gelangt über
                                                                                                    Ferroportin in den
                                                                                                    Blutkreislauf, wo es
                                                                                                    via Hephaestin zu
                                                                                                    Fe(III) oxidiert wird.
                                                                                                  Ø In der Blutbahn (Fe
                                                                                                    III) via
                                                                                                    Transferrin(Eisen stehst
                                                                                                     in gebundenen Form an
                                                                                                     Transferrin)
                                                                                                  Ø Aufnahme in Zellen
                                                                                                    via Transferrin-
                                                               IronAtlas: www.ironatlas.com         Rezeptor (TfR)

      •
     Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361                                  •
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                                  Verwendung
                                                                                                      Ø Der EisenTransferrin/Transferrinrezeptor-
                                                                                                        Komplex wird mittels Endozytose
                                                                                                        internalisiert und das Eisen im sauren,
                                                                                                        reduktiven Milieu des Endosoms vom
                                                                                                        Transferrin dissoziiert.
                                                                                                      Ø Fe III wird durch DMT1 in das Plasma der
                                                                                                        Verbraucher-Zelle transportiert

                                                                   IronAtlas: www.ironatlas.com

     •   Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361                                  •
Verwendung

             IronAtlas: www.ironatlas.com
1. März 2023
14

                                     Verlust

                                                                                             Ø Kein aktiver
                                                                                               Ausscheidungsmechanismus

                                                                                             Ø 1-2 mg /Tag passiv:
                                                                                               hauptsächlich via
                                                                                               Desquamation von
                                                                                               Haut- und Schleimhautzellen

                                                                                             Ø Blutverlust = Eisenverlust
                                                                                             Ø 2ml Blutverlust= ca. 1mg
                                                                                               Eisenverlust

                                                              IronAtlas: www.ironatlas.com

      •                                                                                         •
    Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361
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                                            Rezyklierung
                                                                                                  Ø In der Milz, Leber und im
                                                                                                    Knochenmark

                                                                                                  Ø Abbau via Makrophagen über
                                                                                                    das Retikuloendotheliale
                                                                                                    System (RES) der Milz, des
                                                                                                    Knochenmarks und teilweise
                                                                                                    der Leber phagozytiert

                                                                                                  Ø In den Makrophagen wird
                                                                                                    Eisen entweder im Ferritin
                                                                                                    oder zur weiteren
                                                                                                    Verwendung dem Kreislauf
                                                                                                    über Ferroportin wieder
                                                                                                    zugeführt
                                                               IronAtlas: www.ironatlas.com

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     Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361                                  •
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                                    Speicherung

                                                                                              Ø Vorwiegend in Leber( ca
                                                                                                1000mg),
                                                                                                Milz und im Knochenmark
                                                                                              Ø Im Rahmen der
                                                                                                Eisenhomöostase wird
                                                                                                überschüssiges Eisen in Ferritin
                                                                                                gespeichert (teilweise in
                                                                                                Hämosiderin)
                                                                                              Ø Ferritin: enthält durchschnittlich
                                                                                                1000-1500 Eisenatome; kommt
                                                                                                in allen Zellen und
                                                                                                Körperflüssigkeiten vor

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     Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361   IronAtlas: www.ironatlas.com
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                                                                                              Ø Die Regulierung des
                                      Regulation                                                Eisenmetabolismus basiert auf der
                                                                                                Interaktion von „Iron Responsive
                                                                                                Proteins“ (IRP) mit „Iron Responsive
                                                                                                Elements“ (IRE).
                                                                                              Ø IRE sind spezielle mRNA-Sequenzen.
                                                                                                Bei ausreichender Eisenversorgung ist
                                                                                                die Expression der
                                                                                                Eisentransportproteine eingeschränkt,
                                                                                                da die IRP nicht an die entsprechende
                                                                                                IRE-mRNA binden.
                                                                                              Ø Hepcidin: Führt zur Degradation von
                                                                                                Ferroportin ➞ Blockierung der
                                                                                                Eisenabgabe aus Speicher und
                                                                                                Reduktion der Absorption im Darm

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     Muckenthaler MU et al., Cell 2017 Jan 26;168(3):344-361                                        •
                                                               IronAtlas: www.ironatlas.com
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Symptome

Symptome der Anämie:

Palpitationen, Tachykardie
Dyspnoe
                           Nicht hämatologische Symptome
Kopfschmerzen
Blasse Haut (Hb < 90g/l)
Unterschenkelödeme
                                Haut und Schleimhaut:
Müdigkeit
                                Hohlnägel (Koilonychie)
Leistungsintoleranz
                                Atrophie der Zungenschleimhaut
                                Mundwinkelrhagaden
                                Plummer-Vinson-Syndrom
Nervensystem:
Erschöpfung/Müdigkeit
Stimmungsschwankungen                   Anders:
Verminderte kognitive Funktionen        Reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit
Restless-Legs-Syndrom                   Kälteempfindlichkeit
                                        Haarausfall
Diagnostik
§   Blutbild( Erythrozyten,Hb, Hct, MCV,MCH,Retikulozyten)
§   Ferritin
§   CRP
§   Transferrinsättigung (TSAT)
§   TIBC-Test Total Iron Binding Capacity
§   Löslicher Transferrinrezeptor (sTfR) und sTfR-Ferritin-Index
§   Erythrozyten-Protoporphyrin und Erythrozyten-Zink-Protoporphyrin
§   Retikulozytenhämoglobingehalt (CHr)
§   Blutausstrich: Poikilozytose, Anisozytose, Anulozyten
§   Eisenfärbung (Preußischblau) eines Knochenmarkabstrichs
§   Das Serumeisen ist ein wenig spezifischer Marker und unterliegt zirkadianen
    Schwankungen. Seine Bestimmung ist in der Diagnostik der Eisenmangelanämie obsolet!
Relevante Laborparameter

Hb (+ MCV,MCHC)                                 CRP
§ Frauen ≥ 120 g/l
§ Männer ≥ 130 g/l

Ferritin
§ < 30 µg/l: Leere oder knappe Eisenspeicher
§ 31 - 50 µg/l: Eisenmangel möglich. TSAT messen
§ < 100 µg/l: Bei chronischen entzündlichen Erkrankungen (Ferritin ist ein Akutphasenprotein)

Transferrinsättigung (optional, wenn eine Entzündung vorliegt)
§ Bei chronischer Herzinsuffizienz
§ Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
§ Bei Tumorleiden
§ Bei chronischer Niereninsuffizienz
Relevante Laborparameter

Hb (+ MCV,MCHC)                                 CRP
§ Frauen ≥ 120 g/l
§ Männer ≥ 130 g/l

Ferritin
§ < 30 µg/l: Leere oder knappe Eisenspeicher
§ 31 - 50 µg/l: Eisenmangel möglich. TSAT messen
§ < 100 µg/l: Bei chronischen entzündlichen Erkrankungen (Ferritin ist ein Akutphasenprotein)

Transferrinsättigung (optional, wenn eine Entzündung vorliegt)
§ Bei chronischer Herzinsuffizienz
§ Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
§ Bei Tumorleiden
§ Bei chronischer Niereninsuffizienz
Relevante Laborparameter

Hb (+ MCV,MCHC)                                 CRP
§ Frauen ≥ 120 g/l
§ Männer ≥ 130 g/l

Ferritin
§ < 30 µg/l: Leere oder knappe Eisenspeicher
§ 31 - 50 µg/l: Eisenmangel möglich. TSAT messen
§ < 100 µg/l: Bei chronischen entzündlichen Erkrankungen (Ferritin ist ein Akutphasenprotein)

Transferrinsättigung (optional, wenn eine Entzündung vorliegt)
§ Bei chronischer Herzinsuffizienz
§ Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
§ Bei Tumorleiden
§ Bei chronischer Niereninsuffizienz
Algorithmus zur Abklärung
§ Bei symptomatischen ID-Patienten mit oder ohne Anämie reicht
  ein niedriger Ferritinspiegel aus, um einen Eisenmangel zu
  bestätigen.
§ Ein Serumferritinspiegel unter 30 μg/l kann als Grenzwert für die
  Diagnose eines Eisenmangels ohne Anämie in der
  Allgemeinbevölkerung angesehen werden.
§ Darüber hinaus kann ein TSAT
Ursache Abklärung

§ Die Ursache des Eisenmangels muss in jedem Fall geklärt
  werden bevor eine Therapie eingeleitet wird.
§ Wegen klinischer Relevanz muss dabei in erster Linie ein
  chronischer Blutverlust aus einer gastrointestinalen
  Blutungsquelle ausgeschlossen werden.
§ gezielte Anamnese sowie die körperliche Untersuchung, Basis
  Diagnostik und weiterführende Diagnostik
Viele andere Erkrankungen mit Eisenmangel, mit oder ohne
Anämie, treten als Hauptkomorbidität oder Folge auf.
Darunter:
§ chronische Herzinsuffizienz,
§ chronische Nierenerkrankung,
§ Krebs,
§ entzündliche Darmerkrankungen und andere chronische Magen-
  Darm- und Lebererkrankungen

§ Fazit: Eisenmangel ohne Anämie wird oft verpasst, unterschätz
  und nicht behandelt.
Therapie
                          oral                                    intravenös
                                                 § die die gastrointestinalen Nebenwirkungen
§ Orale Eisenpräparate sind für viele
                                                   von oralem Eisen nicht vertragen
  Patienten, insbesondere in unterversorgten
  Gebieten, die einzige verfügbare Form von      § Entzündliche Darmerkrankungen
  Eisen                                          § Anämie schwerwiegend (z. B. Hb
Vor/Nachteile oral vs intravenös
Diagnostik und Management von ID und IDA in
             verschieden Gruppen

§   Chronische Herzinsuffizienz
§   Fatigue-Syndrom
§   Geriatrische Patienten
§   Präoperative Anämie
§   Schwangerschaft
§   Post partum
§   Restless-Legs-Syndrom
§   Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
§   Chronische Niereninsuffizienz
§   Onkologie
Ursache für den Eisenmangel bei der
Herzinsuffizienz
DIAGNOSE/DEFINITION VON EISENMANGEL BEI
   PATIENTEN MIT HERZINSUFFIZIENZ

Absolute iron deficiency: Ferritin < 100 μg/l
Functional iron deficiency: Ferritin 100-299 or 300 μg/l if transferrin saturation < 20%
Ponikowski P, et al Eur Heart J 2016 37 27 2129 2200 2 McDonagh TA, et al Eur Heart J 2021 Aug 27 doi 10 1093 eurheartj /ehab 3681.
Therapie der ID und IDA bei chronischer
                 Herzinsuffzienz(CHF)

§   Behandlung:
§   Bolus 1g Fe als Kurzinfusion einmalig
§   Nach 3, 6 und 9 Monaten erneute Kontrolle
§   Bei persistierendem Mangel erneut 500 mg Fe als Kurzinfusion.
§   Bei stabilem Verlauf empfiehlt sich bei chronischen Herzinsuffzienz Patienten 1-2x/Jahr das
    Ferritin und TSAT zu kontrollieren
1.In den Herzmuskelzellen ist der Volumenanteil von Mitochondrien 10 × höher als
bei anderen Muskeln (ca. 35% vs. 3–8% im Bizeps)

2.Eisen ist wichtig für die Energieproduktion durch die Mitochondrien (in Form von
ATP)

3.Für die rhythmischen Kontraktionen benötigt das Herz eine schnelle und effektive
intrazelluläre Energieabgabe
Eisenmangel bei Patienten mit Fatigue-Syndrom

                           NOWAK, Albina, et al. Swiss Delphi study on iron deficiency. Swiss Medical Weekly, 2019
Therapiewahl

Bei Patienten ohne Anzeichen einer Entzündung (normales CRP) stellt intravenöses Eisen eine
Therapieoption dar bei Anämie und/oder Symptomen eines Eisenmangels, wenn:
§ Ferritin
Eisenmangelanämie bei geriatrischen Patienten

§   Anämie ist bei geriatrischen Patienten sehr häufig
§   >65 Jahre alt: ~10%
§   >85 Jahre alt: >20% (bis 40% bei Patienten in Pflegeheimen und im Spital)
§   Anämie im Alter ist keine normale Folge des Alterns, sondern muss auch im
    Alter immer als pathologisch betrachtet werden

Diverse Studien zeigen, dass im Alter schon eine milde Anämie diverse
Auswirkungen hat, wie z. B. erhöhte Sturzgefahr
Mögliche Konsequenzen einer Anämie im Alter

§ Veränderung kognitiver                          § Erhöhte Gebrechlichkeit
  Funktionen                                      § Reduzierte Mobilität
§ Iatrogene Verletzungen                          § Reduzierte Knochendichte
§ Verlängerte Hospitalisierung                    § Erhöhtes Sturz- und
§ Verminderte Lebensqualität                        Frakturrisiko
§ 2× höhere Mortalität                            § Dekompensation zugrunde
                                                    liegender Erkrankungen
                                                    (Herzinsuffizienz usw.)

  CAVE: Aspirin, Kortikosteroide und Antazida können Eisenmangel begünstigen
Ursache und Therapie

                       § Bei älteren Menschen hat die Anämie
                          bedeutende Auswirkungen auf die
                          Lebensqualität.
                       § I.v. Eisen ist indiziert bei bestätigtem
                          symptomatischem Eisenmangel,
                       § symptomatischer Eisenmangelanämie sowie
                          bei asymptomatischer Eisenmangelanämie
                       unter der Voraussetzung, dass:
                       § orales Eisen nicht toleriert wird
                       § orales Eisen nicht wirksam ist
                       § orales Eisen wegen des Risikos von
                          Komplikationen nicht anwendbar ist
                       § ein rasches Auffüllen der Eisenspeicher bzw.
                          Erhöhung des Hb-Wertes erforderlich ist
Präoperativer Eisenmangel

§ Präoperative Anämie ist häufig: 25–45% bei Knie- und
  Hüftoperationen
§ 90% der Patienten mit präoperativer Anämie werden vor elektiven
  Eingriffen nicht behandelt
            à 3–4 × höhere Transfusionsraten

                                            Adaptiert nach Spahn DR. Anesthesiology 2010
Auswirkungen der präoperativen Anämie auf die
        postoperative Prognose

§ Häufigere Komplikationen und verlangsamte Rekonvaleszenz
§ Relatives Mortalitätsrisiko um 30–40% erhöht bei milder Anämie,
  wobei der Anämiegrad direkt mit der Prognose korreliert
Präoperative Korrektur der Anämie und des
        Eisenmangels

§ Eine mögliche Anämie sollte idealerweise 3 bis 4 Wochen vor dem Eingriff
  abgeklärt und gegebenenfalls korrigiert werden
§ Vor einem Eingriff mit zu erwartendem hohem Blutverlust kann es ebenso
  vorteilhaft sein, die Eisenspeicher aufzufüllen
§ Bei Knie-, Hüft- oder Wirbelsäulenoperationen lag der mittlere präoperative
  Eisenbedarf bei anämischen Patienten bei 1000mg
Eisenmangel und Eisenmangelanämie in der
                            Schwangerschaft

Breymann C et al. Ferric carboxymaltose vs. oral iron in the treatment of pregnant women with ida: aninternational, open-label, randomized controlled trial (FER-ASAP), J Perinat Med 2016, 45 (4): 443–453.
Therapie

Das Hämoglobinziel in der Schwangerschaft beträgt >105 g/l. Die Dosis von Eisencarboxymaltose kann wie folgt geschätzt
werden:
Gesamtdosis [mg] = Körpergewicht [kg] × (Ziel-Hb – aktuelles Hb) [g/dl] × 2,4 + Speichereisen [mg].
                   *KG vor der Schwangerschaft
Postpartaler Eisenmangel und Eisenmangelanämie
§ Rund 1/3 aller Frauen weist postpartal eine Anämie auf
§ Postpartale Anämie : Hb
Eisenmangel bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom

§   RLS betrifft 1 bis 5% der Bevölkerung
§   Steigende Prävalenz im Alter (10% bei >65-Jährigen) und bei Schwangeren
§   43% der sekundären RLS-Formen sind bedingt durch Eisenmangel
§   Bei Symptomzunahme besteht der erste Schritt der Behandlung in der
    Beseitigung bzw. Korrektur von exazerbierenden Faktoren wie z. B.
    Eisenmangel
Eisenmangel bei chronisch-entzündlichen
        Darmerkrankungen (CED)
§ Entzündliche Darmerkrankungen-assoziierte Anämie kann multifaktoriell sein
  - eine Kombination aus Blutverlust, verminderter Eisenaufnahme und Anämie
  bei chronischer Erkrankungen.
§ Durchschnittlich leiden 45% der CED-Patienten unter Eisenmangel
§ Diagnostische Kriterien für Eisenmangel hängen vom Grad der Entzündung
  ab
§ ECCO-Consensus empfiehlt routinemässige Eisenmangel Screenings bei
  CED-Patienten

                      European Consensus on the Diagnosis and Management of Iron Deficiency and Anaemia in Inflammatory Bowel Diseases
Diagnoseparameter

Orale Eisentherapie kann bei CED-Patienten problematisch sein:
• Malabsorption aufgrund von Entzündungen
• Mögliche Reaktivierung oder Verstärkung der CED
• Oxidativer Stressàgastrointestinale Nebenwirkungen
• Veränderung der Mikrobiota
Therapie

I.v. Eisen ist als 1. Wahl indiziert bei:
§ klinisch aktiven CED-Erkrankungen
§ Unverträglichkeit von oralem Eisen
§ Hb-Wert < 100g/l

 ** Referenzwert im Fall von aktiver CED
Eisenmangelanämie bei Patienten mit nicht
dialysepflichtiger chronischer Niereninsuffizienz (ND-CKD)
Ursachen von Eisenmangel und Anämie bei ND-CKD

IDA ist die häufigste reversible Ursache für Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen und die
Hauptursache für das Nichtansprechen auf Erythropoese-stimulierende Wirkstoffe.
Therapie

§ Bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung und IDA
  sollte eine Eisenersatztherapie vor ESA begonnen werden, wenn
  Serumferritin
Eisenmangel und Anämie bei Onkologiepatienten

§ Bis zu 60% der Krebspatienten weisen einen Eisenmangel auf, die meisten
  unter ihnen leiden zudem an einer Anämie
§ Ferritin kann unabhängig von den Eisenspeichern erhöht sein und ist daher
  kein verlässlicher Marker für die Eisenspeicher bei Krebs

§ Folgen und Symptome von Eisenmangel mit oder ohne Anämie:                                         bei
                                                                                              R   P
                                                                                        d C
§   Verminderte kognitive Funktion                                                  )u n
                                                                              i ti n
§   Verminderte Lebensqualität                                          F err        dem
                                                                                    e
                                                                    SAT, vor j ieren
§   Psychische Störungen                                        b, T und troll
                                                          tus (H eginn s kon
§   Müdigkeit                                        ns ta gsb yklu
                                                    e        n     z
                                                 Eis andlu rapie
§   Verringerte körperliche Leistungsfähigkeit    Beh moth
                                                              e
                                                      e
§   Verminderte Behandlungstreue                   Ch
Ferinject®: Indikation in der Schweiz
§ Eisenmangel bei Patienten, bei welchen eine orale Eisentherapie
  ungenügend wirksam, unwirksam oder nicht durchführbar ist, wie bei
  Unverträglichkeit oraler Eisenpräparate, bei entzündlichen Magen-
  Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa), die sich durch eine orale
  Eisentherapie verschlimmern können, oder wie bei therapie-refraktären
  Eisenmangelzuständen mit Verdacht auf unzuverlässige Einnahme oraler
  Eisenpräparate

§ Ferinject® soll nur verabreicht werden, wenn der Eisenmangel diagnostisch
  gesichert und durch geeignete Laboranalysen (z.B. Ferritin-Plasma-spiegel,
  Transferrinsättigung (TSAT), Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl,
  MCV und MCH) bestätigt ist
Ferinject®: Dosierung und Verabreichung

§ Ermittlung des Eisenbedarfs

§ über die Ganzoni-Formel: empfohlen bei Patienten, die eine individuell
  angepasste Dosis benötigen, wie Patienten mit Anorexia nervosa, Kachexie,
  Übergewicht oder Schwangeren
Ferinject®: Dosierung und Verabreichung

§ Ermittlung des Eisenbedarfs

§ über die Ganzoni-Formel: empfohlen bei Patienten, die eine individuell
  angepasste Dosis benötigen, wie Patienten mit Anorexia nervosa, Kachexie,
  Übergewicht oder Schwangeren
Kontraindikationen für Ferinject Gabe

§ Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der
  Hilfsstoffe

§ Anämie ohne gesicherten Eisenmangel

§ Nachgewiesene Eisenüberladung

§ 1. Schwangerschaftstrimester
Fragen?
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
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