WIR WOLLEN IHNEN DAS SÜSSE LEBEN NICHT VERSALZEN - STRATEGIE-PAPIER ZUCKER, SALZ - REWE
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ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN WIR WOLLEN IHNEN DAS SÜSSE LEBEN NICHT VERSALZEN. STRATEGIE- PAPIER ZUCKER, SALZ
STRATEGIEPAPIER ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN EDITORIAL VORWORT Die REWE Group ist einer der führenden Lebensmittelhändler in Europa. Pro Woche „Änderungen der Rezeptur sollten haben wir rund 74 Millionen Kundenkontakte mit Augenmaß und im Dialog mit in unseren Supermärkten und Discount-Filialen. Unter mehreren tausenden Artikeln finden den Verbrauchern erfolgen.“ unsere Kunden immer mehr Eigenmarken artikel, die sie mittlerweile als eigenständige Mehr noch: Wir haben „Gesunde Ernährung Marken wahrnehmen. Eigenmarken spielen und Bewegung“ als ein zentrales Handlungs- für die REWE Group eine zentrale Rolle, wenn feld unseres gesellschaftlichen Engagements es darum geht, auf die Wünsche unserer K unden definiert. Als Gründungsmitglied des Vereins einzugehen und Trends zu gestalten. Ein „5 am Tag“ unterstützt die REWE Group zu- Sehr geehrte Damen und Herren, Beispiel ist unsere Strategie zu Reduktion von dem das Ziel, den Verzehr von Obst und Gemüse Zucker und Salz in unseren Eigenmarken. Der zu steigern und eine ausgewogene Ernährung wir sind heute in Deutschland in der glück darin formulierte Anspruch lautet: gemeinsam zu fördern. Wir werden aber nur dann dauer- lichen Lage, dass bestes Essen immer und mit unseren Kunden auszuloten, auf wie viel haft Erfolg haben, wenn wir gleichzeitig das überall zu günstigen Preisen verfügbar ist. die es zu berücksichtigen gilt. Dazu zählt auch Zucker und Salz wir bei unseren Eigenmarken Wissen des Verbrauchers über gesunde und Zudem nehmen uns Maschinen aller Art fast der Kaloriengehalt oder besser die Kalorien- verzichten können. Wir sind also nicht der ausgewogene Ernährung steigern. Um das zu jede körperliche Arbeit ab. Eigentlich leben dichte unserer Lebensmittel. Es ist sehr zu Vormund unserer Kunden, sondern deren erreichen, nutzen wir die modernen Kommu- wir heute im Schlaraffenland. Eigentlich des- begrüßen, wenn Hersteller ihrer gesellschaft- Partner. Wir leisten damit einen wichtigen Bei- nikationskanäle. halb, weil unser moderner Lebensstil auch eine lichen Verantwortung nachkommen und ent- trag, wenn es darum geht, den Volkskrankhei- Kehrseite hat und die nennt sich „Zivilisati- sprechende Änderungen in den Rezepturen ten wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreis- Vor allem auf unseren Internetseiten bieten onskrankheiten“ wie Übergewicht, Bluthoch- vornehmen. Diese können allerdings den lauf-Erkrankungen den Kampf anzusagen. wir praxisnahe Informationen zu unseren druck und Diabetes Typ 2. Die Lösung: Kalorien Geschmack und andere Lebensmitteleigen- Eigenmarkenprodukten, deren Rezepturen aufnahme verringern, Kalorienverbrauch er- schaften beeinflussen und müssen daher und den Anforderungen an eine ausgewogene höhen. Beides ist indes nicht ganz einfach, schrittweise, mit Augenmaß und im Dialog mit Ernährung. Auf den Produktverpackungen fin- weil es eine Vielzahl an Einflussfaktoren gibt, den Verbrauchern erfolgen. Das g esündeste den unsere Kunden verständliche Nährwert- Produkt ist sinnlos, wenn es n iemand kauft tabellen und Zutatenlisten. und isst. Auf unseren Eigenmarken selbst gibt die Nähr- werttabelle sowie die Zutatenliste Auskunft über die Zusammensetzung des Produkts. PD Dr. med. Thomas Ellrott Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie Vorstand REWE Group an der Georg-August-Universität Göttingen Januar 2018 2 3
STRATEGIEPAPIER ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN WIR SIND DER PARTNER UNSERER KUNDEN Gemeinsam loten wir aus, auf wie viel Zucker und Salz wir in unseren Eigenmarken verzichten können. Die Eigenmarken der REWE Group: vielfältig wie die Kundenwünsche. 4 5
STRATEGIEPAPIER ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN DIE ERNÄHRUNGSSITUATION IN DEUTSCHLAND Kurz gesagt: Wir brauchen heute weniger Ener- gie als frühere Generationen. Da das Ernäh- Lebensumstände und Essgewohnheiten rungsverhalten mehrheitlich nicht angepasst wurde, führte dies zu einem unausgewogenen INFORMATION FÜR DEN haben sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewandelt und verändern sich körperliche Arbeit nimmt ab. Selbst vor B erufen Ernährungsverhalten. VERBRAUCHER noch. Die klassische Abfolge von Mahlzeiten in Bereichen wie Landwirtschaft, Schwer Die Nährwertkennzeichnung auf jeder im häuslichen Familienumfeld verliert an Be- industrie, Bergbau oder Straßenbau macht Dieses Ungleichgewicht zwischen verminder- Fertigpackung ist seit Dezember 2016 deutung. Es wird immer mehr außer Haus ver- diese Entwicklung nicht halt. Dies führt jedoch ter Aktivität und ständig verfügbarem (Über) verpflichtend. Das alleine reicht uns nicht. zehrt Lebensmittel sind nahezu immer und dazu, dass die als Kind gelernten Ernährungs- Angebot an hochwertigen Lebensmitteln birgt Wir wollen unseren Kunden zusätzliche überall verfügbar. Immer weniger Menschen gewohnheiten heute überholt und zum Teil gesellschaftliche und individuelle Gesundheits- Informationen über veränderte Rezeptu- können kochen und immer mehr Menschen nicht mehr bedarfsgerecht sind. risiken und Probleme. ren geben. Denn wir sind davon überzeugt, fehlt die Zeit dazu. Auf der anderen Seite ver- dass wir unsere Kunden so in einem ers- ändert sich durch Technik und Digitalisierung Auch das Freizeitverhalten, insbesondere der Die steigende Anzahl von Übergewichtigen in ten Schritt sensibilisieren, damit sie dann die Arbeitswelt an sich. Eine zunehmende An- Kinder und Jugendlichen, hat sich massiv ver- allen Altersgruppen der Bevölkerung in Deutsch- ihr Ernährungsverhalten ändern können. zahl von Menschen arbeitet am Schreibtisch, ändert. Heute spielen Kinder und Jugendliche land ist besorgniserregend. Nach dem 13. Er- nährungsbericht der Deutschen Gesellschaft Die jetzige Rechtslage lässt eine Informa- mehr auf dem Smartphone oder auf der Play- für Ernährung (DGE) sind 59% der Männer und tion über z.B. eine Verringerung des Zucker station zum Beispiel Fußball, ohne dabei auch 37% der Frauen übergewichtig. Auch die Zahl gehaltes leider erst ab einer Reduktion um nur einen Meter zu laufen. übergewichtiger Kinder ist seit Jahren mit rund 30% zu. 10% auf einem hohen Niveau. Neben Über- Unter besonderer Berücksichtigung der gewicht steht bei der Diskussion um eine aus- Sensorik wird eine derartige Veränderung gewogene Ernährung auch Bluthochdruck als der Rezeptur in einem Schritt vom Ver- Auszug TK-Studie „Iss was, Deutschland“ zur Ernährung 2017 Risikofaktor für Herz- Kreislauferkrankungen braucher in der Regel nicht akzeptiert. „Aufklärungsbedarf: Vielen fehlt es an Wissen. Einen eindeutigen Hinweis im Fokus. Hier kann eine Senkung der Salz Eine Änderung des Verbraucherverhaltens darauf, dass es auch an Aufklärung über gesündere Ernährung mangelt, zufuhr dazu beitragen, das gesundheitliche und der Verbrauchererwartung herbeizu- liefert diese Studie ebenfalls. Und das, obwohl Kochen und Backen im Risiko zu verringern. führen ist ein langfristiger Prozess und Fernsehen und in Magazinen als Thema seit einigen Jahren inflationär bedarf der kontinuierlichen Begleitung häufig vorkommt. 31 Prozent der Befragten mit einfachem Schulabschluss Ein weiterer nicht zu unterschätzender nega- durch entsprechende Produktinformation. sagen, dass ihnen das Wissen über gesunde Ernährung fehlt, 25 Prozent tiver Einflussfaktor auf die Ernährungssituati- Eine Anpassung des Europäischen Kenn- von ihnen beklagen den Mangel an Beratung. Je höher das Bildungs on ist das abnehmende Verständnis und Wis- zeichnungsrechts ist erforderlich. Es spricht niveau, desto seltener wird mangelnde Kenntnis der Materie als Grund sen des Verbrauchers um eine ausgewogene aus unserer Sicht überhaupt nichts da angeführt. Offenkundig erreichen Hinweise und Tipps zu gesunder Ernährung und um die Art, Herstellung und gegen, unsere Kunden auch schon über Ernährung bestimmte Bevölkerungsschichten noch nicht ausreichend. Zusammensetzung der Lebensmittel. Dies zeigt eine Einsparung von 10 oder 20% Zucker Zu diesem Ergebnis kommt auch die Deutsche Adipositas- Gesellschaft auch eine neuere Studie der Techniker Kranken am Produkt zu informieren. (DAG).“ kasse aus dem Jahr 2017. www.tk.de 6 7
STRATEGIEPAPIER ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN ZIELE START Bereits seit Jahren wird die Anpassung Priorisierung des von Rezepturen im Hinblick auf Nährstoffe wie Sortiments Zucker, Salz, Fett oder gesättigte Fettsäuren Warengruppen innerhalb der REWE Group überprüft. Dies wir den Salzgehalt bereits bei Brot und Bröt- führte bereits zu verbesserten Rezepturen in chen sowie bei verschiedenen Feinkoster- verschiedenen Produktkategorien. So haben zeugnissen reduziert. Auch den Zuckerge- halt in alkoholfreien Erfrischungsgetränken haben wir verringert. Dabei werden keine Ersatzstoffe wie Süßmittel eingesetzt. AB 2018 Erste Umsetzungsphase UNSERE REDUKTIONSZIELE: Reduktion von 200 arengruppenanalyse im Bezug auf Zucker- und Salzgehalt W Einzelartikeln mit Priorisierung der Produkte für die Reduktion von Zucker (Erfrischungsgetränke, und Salz (kein Einsatz von Ersatzstoffen) Molkereiprodukte, Eis, Frühstückscerealien, uswahl von mindestens 200 Pilot-Produkten, die nach A Brot, Brötchen) Rezepturanpassungen ab Anfang 2018 sukzessive ins Sortiment einfließen BIS 2020 Weitere Umsetzungsphase berprüfung des gesamten Eigenmarken-Sortiments auf Ü Überprüfung des Eigen den Zucker- und Salzgehalt der Produkte bis 2020 markensortiments und Prüfung von Neulistungen Ziel ist es, bei mindestens 50% der relevanten Artikel eine Zucker- auf Reduktionspotentiale bzw. Salzreduktion umzusetzen. Reduktion von 50% der überprüften Artikel (relevante Rezepturen)* ZIEL Kontinuierliche Sensibilisierung der Verbraucher auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung * Wir konzentrieren uns auf zugesetzte Zucker- und Salzgehalte. 8 9
STRATEGIEPAPIER ZUCKER- UND SALZREDUKTION IN REWE GROUP-EIGENMARKEN UMSETZUNG FAZIT Gestartet haben wir dieses Vorhaben, indem Rezepturoptimierung ist nur ein Baustein hin wir Produktkategorien definiert und priorisiert zu einer ausgewogenen Ernährung. Informa- haben, die einen maßgeblichen Einfluss auf tion, Wissen und Bewegung sind weitere die Aufnahmemenge von Zucker und Salz Schlüsselfaktoren. haben. Ein wichtiger Aspekt bei Festlegung der Produktkategorien war die Frage, wie häu- fig Kinder und Jugendliche das jeweilige Je nach Artikel wird die Reduktion in größeren Lebensmittel zu sich nehmen. Als Pilotwaren- Schritten möglich sein. So werden viele Molkerei gruppen wurden daher Molkereierzeugnisse produkte wie Joghurts ohne größere sensori- „Gesunde Ernährung ist neben regelmäßiger sport wie Joghurt, alkoholfreie gesüßte Erfrischungs- sche Einbußen um 10% in ihrem Zuckergehalt licher Betätigung ein wesentlicher Bestandteil der getränke, Eis und Brot festgelegt. Eine Aus- gesenkt werden können, ohne Zuckeraus- gesundheitlichen Prävention. Es ist daher wichtig, weitung auf weitere Produktkategorien wie tauschstoffe oder Süßungsmittel einzusetzen. Convenienceartikel (Pizza, Baguette, Soßen Auch beim Salzgehalt von Brot und Brötchen schon Kinder früh an diese Themen heranzuführen, oder Wraps) folgte. Begleitet werden sollen ist bei vielen Produkten im ersten Schritt eine ihnen zu zeigen, dass gesunde Kost auch lecker ist, diese produktbezogenen Maßnahmen durch Reduzierung des Salzgehalts um 10% möglich. und ihnen damit die beste Grundlage für ein gesun- entsprechende kommunikative Schritte und des Heranwachsen zu geben.“ Informationsangebote in den zur Verfügung Produkte, bei denen eine Reduzierung nur in die rheinland-pfälzische G esundheitsministerin stehenden Medien. So wird der Verbraucher kleineren Schritten möglich ist, werden ebenfalls Bätzing-Lichtenthäler selbst Bestandteil dieses Entwicklungs in das Reduktionsprogramm aufgenommen. prozesses. Letztlich zählt, dass die REWE Group auf die- sem Weg einen Beitrag leisten wird, die Ge- samtaufnahme an Zucker und Salz bei ihren Die REWE Group wird auch in Zukunft mit ihren Kunden zu reduzieren. Dabei ist jeder Beitrag – Eigenmarken Trendsetter und -begleiter sein. jede Reduktion – sinnvoll. 10 11
Impressum Herausgeber: REWE Group Buying GmbH Qualitätsmanagement 50603 Köln Tel.: +49 221 149-0 Verantwortlich: Dr. Klaus Mayer qualitaetssicherung@rewe-group.com Stand: Januar 2018 Diese Broschüre wurde auf FSC-Mix-Papier gedruckt.
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