Wohin sonst sollten wir gehen?
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Nr. 11, 132. Jahrgang Sonntag, 27. November 2022 4053. Folge Wohin sonst sollten wir gehen? Mit diesem Bekenntnis in Frageform reagiert Petrus auf die schwert unsere Pläne schmieden, sondern uns dabei verstärkt Frage, die Jesus seinen Jüngern gestellt hatte: „Wollt ihr auch die Frage begleitet, wohin diese Krisen uns noch führen werden. weggehen?“ (Johannes 6, 67– 69) Die Adventszeit, die nun wieder beginnt, erinnert an die An- Viele Jesusanhänger hatten sich nämlich verärgert von ihm kunft Jesu Christi als Erlöser in seiner Welt mit uns Menschen, abgewandt. Sie wollten nicht hören, dass er sich als das eine als Bringer eines Friedens, für den sonst niemand sorgen kann. vom Himmel gekommene Brot Sie lenkt unseren Blick auch auf das, bezeichnete, durch das es ewiges was durch Jesus bereits geschehen Leben gibt. ist und auf das, was er zugesagt hat: Offenbar hielten sie es für reich- auf seine Wiederkunft und die Voll- lich anmaßend, dass Jesus sich endung seines Reiches in Ewigkeit. selbst als das wahre und damit er- Es gibt viele Glaubenszeugnisse heblich wertvollere Himmelsbrot von Christen, die erfahren haben, bezeichnete als das Manna, das den wie sich in ihrem Leben Glaube und Vorfahren während der Wüsten- Hoffnung ausgewirkt haben. Dazu wanderung das Überleben sicher- gehört z.B. Jochen Klepper, dem te. Sie konnten wohl auch nichts wir eine Reihe von Trost- und Hoff- Sinnvolles darin erkennen, dass Jesus dazu einlud, sein Fleisch nungsliedern verdanken. Klepper wusste wahrhaftig, wovon er zu essen und sein Blut zu trinken. Irritiert und verärgert zogen redete bzw. schrieb, wenn er Jesus Christus als das Licht in der sie sich zurück. Dunkelheit bezeichnete. Das war ein Zeugnis in an sich hoff- Wollt ihr auch weggehen? Diese Frage wird immer wieder ak- nungsloser Lage damals 1938, als sein Adventslied „Die Nacht ist tuell, wenn wir in Glaubenskrisen geraten, wenn Zweifel uns vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern“ entstand (EG 16). Er zu schaffen macht oder wenn wir etwas Anderes in unserem war bedrängt und bedroht, erfüllt von Angst und Sorge um das Leben die Bedeutung gewinnen lassen, die nur Jesus Christus Leben seiner jüdischen Ehefrau und deren beiden Töchter. zusteht. Diese Frage Jesu kann auch aktuell werden, wenn wir Der Name Jesus wird in diesem Lied zwar nicht ausdrück- um uns herum beobachten, wie das Interesse am Gottesdienst lich genannt. Aber es ist klar, dass niemand sonst gemeint ist, und überhaupt am Gemeindeleben abnimmt und zunehmend wenn vom hellen Morgenstern die Rede ist, der Angst und Pein Plätze leer bleiben. bescheint. In der Bibel ist an mehreren Stellen vom Morgen- Wie sieht es mit eurem Glauben und Gottvertrauen aus, mit stern als Hinweis auf den Messias zu lesen. Außerdem weist eurer Treue und Einsatzbereitschaft? Wie geht ihr mit Anfech- Klepper auf den Kind gewordenen Gott hin, der zur Rettung tungen und Enttäuschungen um? Welche Rolle spielt euer Glau- erschien (Str. 2) und im Stall zu finden ist (Str. 3). Jesus Christus be beim Umgang mit Ängsten und der Bewältigung von Krisen ist das Licht, welches das Dunkel der Nacht von Trostlosigkeit, wie denen, die uns gegenwärtig herausfordern? von Hoffnungslosigkeit, vom Gefangensein in Schuld und Not Uns kann auf jeden Fall eine Hilfe sein, wie Petrus auf Jesu durchbricht. Dass dadurch die Welt nicht zum Paradies gewor- Frage reagiert. Wohin sonst sollten wir denn wohl gehen? Mit den ist, dass die Vollendung des Reiches Gottes noch aussteht anderen Worten: Wo sonst sollten wir finden, was du für uns und wir noch unterwegs sind in einer unerlösten Welt – aber bist und was du uns gibst? doch mit festem Halt und begründeter Hoffnung – das bringt Denn du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben erkannt Jochen Klepper in den Strophen 4 und 5 zum Ausdruck: und glauben, dass Du der Heilige bist, den Gott uns gesandt hat. „Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und Wo sonst sollte es ein vergleichbares Heil geben, eine vergleich- -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. bare Hoffnung und Perspektive, einen solchen Frieden? Wo Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von sonst sollte es Vergebung geben und die Versöhnung mit Gott? Gottes Angesichte kam euch die Rettung her. Wohin sonst sollten wir gehen? Das darf auch unser Bekennt- Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als wollte nis sein. Jesus Christus und das, was wir IHM verdanken, ist er belohnen, so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, einzigartig als Halt, Trost und Hoffnung und auch Lebensori- der lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt entierung. Wir dürfen darauf vertrauen, dass sich das als sol- dort aus dem Gericht.“ ches auch in all den Krisen bewährt, mit denen wir gegenwärtig Mögen für uns diese vorweihnachtlichen Wochen eine Zeit konfrontiert werden. Dann, wenn gewohnte Sicherheiten weg- der besonderen Besinnung auf das sein, was uns trägt und uns brechen und Bedrohungen auftauchen, die wir eigentlich nicht an Hoffnung und Zuversicht festhalten lässt. Wo sonst sollten mehr für realistisch hielten. Wenn wir nicht wie sonst unbe- wir das auch finden? Habbo Heikens, Ihrhove
Im Strom der Zeit Kirche trifft Politik Anne Gidion neue Bevollmächtigte des Rates der EKD in Berlin und Brüssel Anne Gidion löst Martin Dutzmann ab (ehemaliger Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche), der diese Aufgabe von 2013 bis 2022 innehatte. Im Herzen des politischen Geschehens kann, darf, soll die Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland nicht nur Seelsorgerin von Parlamentariern sein, sondern auch die Anliegen der Kirche in den politischen Diskurs einbringen. Wir geben hier in etwas ge- kürzter Form ein Interview wieder, dass Anne Gidion mit dem Evangelischen Pressedienst vor ihrer offizi- ellen Einführung am 21. Oktober geführt hat. (gk) ?werde epd: Bei Ihrer Berufung haben Sie gesagt, die evangelische Kirche sich „gesamtgesellschaftlich neu positionieren müssen“. Wie gerüstet und gleichzeitig haben viele Menschen existenzielle Sorgen durch die hohen Energiepreise. Welche Rolle werden Sie als Stimme meinen Sie das? der evangelischen Kirche in diesen Debatten einnehmen? ! Gidion: Ich schlage noch einmal den Bogen zu 1999. Damals zog die Bonner Republik nach Berlin. Man hatte die mythische ! Das Thema treibt mich natürlich um und deswegen habe ich den Gottesdienst zum politischen Buß- und Bettag im Berliner Vorstellung, es würde evangelischer werden – auch durch den Dom unter das Thema „Wärme“ gestellt. Mir geht es darum, zu politischen Drive, den die evangelische Kirche in die Wiederver- fragen, wie man mit Zusammenrücken, offenen Türen, wachsa- einigung gebracht hatte. Diese Protestantisierung des öffentli- mer Wahrnehmung diejenigen unterstützen kann, die im Win- chen Lebens ist nicht eingetreten. Vielmehr ist alles bunter und ter frieren werden – sowohl von politischer Seite als auch von- diverser geworden seiten der Kirchen. ?nehmen wollen, nur noch eine unter vielen oder macht sie etwas ? Ist Kirche also unter all den Organisationen, die in Berlin Einfluss Und das Thema Waffenlieferungen? Die evangelische Kirche ist seit dem Ukraine-Krieg in einer neuen friedensethischen Auseinan- Besonderes aus? dersetzung. Wo stehen Sie? ! sie ist mehr als eine Interessenvertretung. Mit den politisch Han- ! Die evangelische Kirche darf den politischen Raum betreten, Wir brauchen keine neue Friedensethik. Was bislang für die evangelische Kirche galt, hat seine Gültigkeit nicht verloren. delnden ist sie auf unterschiedlichen Ebenen im direkten Kon- Wir müssen aber unsere Grundsätze über den gerechten Frie- takt, auch durch die Andachten im Bundestag und durch das den und die Rechtfertigung von Gewaltanwendung neu buch- Angebot seelsorgerlicher, vertraulicher Gespräche. ?sekretäre stabieren unter den Bedingungen eines in die Nähe gerückten Immer weniger Menschen – und damit auch Abgeordnete, Staats- Krieges. und Ministerinnen – gehören einer Kirche an. Kanzler Olaf Scholz und mehrere Kabinettsmitglieder verzichteten auf die re- ?Ist Pazifismus damit out geworden? ligiöse Formel beim Amtseid. Schmerzt Sie das? ! Es muss auch die radikalpazifistische Position geben, weil das ! Daran hängt es für mich nicht. Es gibt auch Christinnen und Christen, die diese Formulierung nicht benutzen. Ich finde es zur christlichen DNA gehört. Unsere Gründerfigur – Jesus – sagt nun einmal „Selig sind die Friedfertigen“. Das lässt sich schlecht wichtiger, mit den Politikerinnen und Politikern verschiedener auf einen Leopard-Panzer schreiben. Gleichzeitig ziehen auch in Couleur ins Gespräch zu kommen und dabei auch darüber zu der Bibel Menschen gegen den Feind in den Krieg, um für die reden, was sie trägt. Sache zu streiten. Wir können uns nicht verstecken, wenn in ?vonSieIhrer haben also keine Befürchtung, im Zweifel auch Kanzler Scholz Position überzeugen zu können? Europa ein Land mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überzogen wird, auch wenn es die christliche Seele und Praxis ! Ich freue mich jedenfalls, mit Kanzler Scholz an Gespräche aus Eine andere Aufgabe der Bevollmächtigten ist die Seelsorge für herausfordert. Hamburger Zeiten anknüpfen zu können. Ich habe es bislang so ? Abgeordnete und Regierungsmitglieder. Sie müssen jetzt also viele erlebt, dass die Politik dankbar ist für den Beitrag der Kirche zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kontakte knüpfen? Die Kirchen – auch die evangelische – verlieren durch die Glaub- ! Ich habe zum Amtsantritt an alle Abgeordneten, Verfassungs- ?würdigkeitskrise im Zusammenhang mit Fällen sexualisierter Ge- organe, Bundesminister und Fraktionsvorsitzenden einen Brief walt an Rückhalt. Wie sehr ist das eine Last für Ihre Arbeit? geschrieben, in dem ich mich vorstelle. Meine erste Andacht im ! In unserer Kirche wurde Menschen Unrecht angetan und Leid zugefügt. Das schmerzt mich zutiefst. Verlorenes Vertrauen zu- Bundestag war am 10. November. Ich bin zuversichtlich, dass sich daraus Kontakte ergeben. rückzugewinnen, ist ein langer Prozess. Dazu gehört, dass wir die Menschen, denen im Raum unserer Kirche Leid angetan ?gebot Es gibt auch Gottesdienste und Abgeordnetenfrühstücke als An- für die evangelischen Politiker. Halten Sie daran fest oder pla- wurde, hören und unterstützen. In der EKD haben wir ein neu- nen Sie etwas Neues? es Beteiligungsforum etabliert, um die verbindliche Mitwirkung von Betroffenen bei Aufarbeitung und Prävention sicherzustel- ! Wir planen auf jeden Fall weiter Abgeordnetenfrühstücke in Berlin und Brüssel. Ich suche aber auch nach Formaten, um kon- len. Die Mitarbeit dort gehört zu meinen Aufgaben und ist eine fessionslose Menschen im Politikbetrieb anzusprechen und den wirklich wichtige. Menschen auch an anderen Orten als der Kirche zu begegnen. ?Zeit:SieDurch beginnen Ihr Amt aber auch in einer politisch schwierigen den Krieg in der Ukraine wird auch in Deutschland auf- Ich möchte mich erkennbar und sichtbar als Seelsorgerin unter die Leute mischen. epd-Gespräch: Corinna Buschow
Theologische Gedanken 99 Das letzte Bibelbuch – ein großes Rätsel? Das letzte Bibelbuch ist für viele Men- storbene und auf- schen ein unverständliches Buch, ein erstandene Herr. Er Buch, in dem uns die Visionen beschrie- hat die Kirche, die ben werden, die Johannes von seinem Trägerin sein darf Herrn Jesus Christus empfangen hat. So- von Gottes Heil, in fort am Anfang lesen wir, dass das, was seiner Hand, er ist Johannes gezeigt wird, in Kürze gesche- das A und das O. hen wird. Bedeutet das, dass wir anhand Die Kirche wird ein dieses Buches genau wissen können, was goldener Leuchter auch in der heutigen unruhigen Zeit pas- genannt. Johannes sieren wird? Es gibt Leute, die meinen, mit muss im Auftrag diesem Buch in der Hand die heutige Zeit Christi an die sie- genau deuten zu können. Ob das richtig ben Gemeinden in Kleinasien einen Brief Wurzel Davids genannt wird. Er wird bei ist, bleibt eine offene Frage, ich glaube es schreiben. Sieben Gemeinden, das bedeu- allem, was passieren wird in der Welt, da- auf jeden Fall in diesem Sinne nicht. tet im Grunde genommen Briefe für alle bei sein. Calvin, der große Reformator aus Genf, Kirchen, weil sieben hier die Zahl der Voll- Nie wird die Kirche hilflos dastehen. der fast alle Bücher der Bibel erklärt hat, heit ist. Diese sieben Briefe haben große Das wird deutlich im sechsten Kapitel, hat das letzte Bibelbuch unberührt gelas- Bedeutung, sind voller Trost, Ermutigung da wird die Rolle aufgetan, die mit sieben sen. Der große Lehrer hat gesagt: „Mir ist und Ermahnung und haben an Aktualität Siegeln versiegelt war. In allen fürchterli- das letzte Bibelbuch zu kompliziert, ich nichts verloren. (Offenbarung 1, 9 – 4, 21) chen Dingen, die über die Welt kommen, verstehe es nicht, und wenn ich versuche Christus ist das Haupt der Gemeinde und ist auch hier Christus unter uns, der mit das Buch zu erklären, erkläre ich es viel- erforscht seine Gemeinde in seiner Liebe. seiner Liebe vorangeht. Die Urteile Got- leicht nicht richtig.” Und deswegen hat er So dürfen wir es noch immer bekennen. tes gehen über die Welt, anscheinend geht das Buch unerklärt gelassen. Dann sagt (Frage 54, HK) alles unter, aber wer durch Christus ver- er weiter: „Obschon ich es nicht verstehe, siegelt ist, der wird überwinden; alle, die glaube ich trotzdem, dass es Gottes Wort Die Frage ist und bleibt: ihre Kleider gewaschen haben im Blut des ist und bleibt, ich nehme meinen Hut ab, Wer bin ich im Lichte seiner Liebe? Lammes. (Offenbarung 7, 14) Der große grüße und gehe vorbei.” In der Offenbarung erscheinen sehr vie- Gegner Gottes, hier die Hure von Babylon Calvin hat auf jeden Fall richtig gese- le Zitate aus dem Alten Testament. Man genannt, wird verurteilt (Kapitel 17–19). hen, dass das Buch Offenbarung Gottes kann ruhig sagen, dass man ohne den Gott selber richtet in dem großen Welt- Wort ist. Und das Wort ist für uns ge- ersten Teil der Bibel den zweiten Teil der gericht. Dem Bösem wird endgültig das schrieben, damit wir getröstet, ermutigt Schrift nicht versteht, auf jeden Fall nicht letzte Wort genommen. In den letzten zwei und ermahnt werden. vollständig. Immer wieder wird der Leser Kapiteln hören wir über das Neue, was Im ersten Jahrhundert nach Christus darauf hingewiesen, dass Gott in Christus Gott schenken wird: einen neuen Himmel wird die Kirche schon verfolgt. Die Kai- das letzte Wort hat. Hier wird deutlich, und eine neue Erde. Da ist Gott bei den serverehrung hat große Formen ange- was unser Herr gesagt hat beim Abschied Menschen und sind die Menschen bei Gott nommen und jeder, der sich nicht beugt aus der Welt: „Siehe, ich bin bei euch alle zu Hause. Alles wird neu werden, der Tod vor dem Kaiser in Rom, der ist verdäch- Tage, bis an der Welt Ende, und mir ist wird nicht mehr sein und Gott wird alle tig. Der alte Johannes, wahrscheinlich der gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Tränen von den Augen seiner Kinder ab- Jünger von Jesus, war damals Pastor in Erden.” (Matthäus 28, 20) wischen. Das ist keine Traumwelt, sondern der Gemeinde von Ephesus. Er wird we- Im vierten Kapitel sieht Johannes, dass Gottes Verheißung. Daraus schöpfen wir gen seines Glaubens an Christus verhaftet da eine Tür aufgetan wird im Himmel. Trost und bitten um seine Wiederkunft in und auf die Insel Patmos verbannt. Was Und was sieht der Apostel? Er sieht, dass der Kraft des Heiligen Geistes. Jesus wird wird jetzt passieren? Wird die Gemein- ein Thron im Himmel steht und einer da- zurückkommen und alles richten. de auseinanderfallen und verschwinden? rauf thront. Gott thront, das wird klar. Er Das letzte Bibelbuch sagt uns klar, was Wie wird es dem Johannes gehen? Muss hat die endgültige Macht im Himmel und Sache ist: „Amen, ja, komm Herr Jesus!” er jetzt in Einsamkeit sterben? auf Erden. Unverständliches Buch? Großes Rätsel? Nein, Gott wird die Kirche im Druck Im fünften Kapitel sehen wir die große Ich glaube es nicht. Nicht alles kann man nicht loslassen. Gerade am ersten Tag Rolle der Geschichte, die versiegelt ist mit verstehen und deuten, aber der Trost ist der Woche, am Tag des Herrn, erscheint sieben Siegeln, und keiner ist würdig, die klar und deutlich. Gott ist in Christus Christus dem Johannes und offenbart Siegel aufzutun. Nur einer kann es, und immer in der Nähe – wer das weiß, der ihm, dass nicht der Kaiser in Rom das das ist das Lamm, das geschlachtet wur- weiß genug! letzte Wort hat, sondern Christus, der ge- de. Das Lamm ist Christus, der hier die Tammo J. Oldenhuis, Coevorden/NL
100 Konferenz für Diakonie und Entwicklung „Zu Transformation berufen: Lernprozess Ökumenische Diakonie“ Als Delegierter unserer Kirche durfte ich zum zweiten Mal an der Konferenz für Diakonie und Entwicklung teilnehmen, die im Oktober in Berlin abgehalten wurde. Neben dem offiziellen Bericht der Diakonie Deutschland möchte ich im Anschluss ein paar ganz subjektive Schlaglichter auf das richten, was ich auf der Konferenz wahrgenommen habe. Der offizielle Bericht zu sein“, erklärte Dr. Fidon Mwombeki, ten eine Verbandsempfehlung, um das er- der Diakonie Deutschland Generalsekretär der Gesamtafrikanischen klärte Ziel tatsächlicher Gleichstellung der Krieg, Energie- und Klimakrise, Inflation Kirchenkonferenz AACC. Geschlechter in der Diakonie Deutschland und die andauernde Corona-Pandemie – Die Diakonie Deutschland begleitet und ihrer Fachverbände, Träger und Ein- multiple Krisen belasten die Menschen in diesen Transformationsprozess ihrer Un- richtungen zu erreichen. Darüber hinaus Deutschland, Europa und weltweit massiv ternehmen, die in Pflegeheimen, Kran- wird eine verbindliche Frauenquote von und stellen auch neue Herausforderungen kenhäusern, Werkstätten für Menschen mindestens 50 Prozent in EWDE-Ent- an die Arbeit von Diakonie und Kirche. mit Behinderung oder Kindergärten bis scheidungsgremien angestrebt. Unter dem Titel „Zu Transformation be- 2035 die von der EU formulierten Ziele Für die Diakonie, Kathrin Klinkusch rufen: Lernprozess Ökumenische Diako- zur Klimaneutralität erreichen wollen. nie“ stellte die Konferenz Diakonie und Ulrich Lilie, stellvertretender EWDE- Individueller Blick Entwicklung die Rolle von Kirche und Di- Vorstandsvorsitzender und Diakonie- auf Geschehnisse der Konferenz akonie in der globalen Zeitenwende dieses Präsident: „Veränderungen zu gestalten Auf so einer Konferenz gibt es immer vie- Jahr in den Mittelpunkt ihrer zweitätigen ist auch für die Diakonie Deutschland le Möglichkeiten des Netzwerkens. Gera- Zusammenkunft am 19. und 20. Oktober eine zentrale Aufgabe. Zehn Jahre nach de die in Deutschland freikirchlich orga- in Berlin. Sie ist das höchste beschlussfas- der Fusion zum Evangelischen Werk für nisierten Kirchen sitzen eng beieinander sende Gremium des Evangelischen Werks Diakonie und Entwicklung arbeiten wir und werfen aus ihrer Kircherfahrung für Diakonie und Entwicklung (EWDE), im EWDE gemeinsam daran, dass die so- einen Blick auf das, was verhandelt wird. in dem die drei Werke Diakonie Deutsch- zial-ökologische Transformation gelingt Mir fiel z.B. bei der Rede von Prof. Dr. land, Brot für die Welt und Diakonie Kata- und wir unseren Teil dazu beitragen, dass Kjell Nordstokke, emeritierter Professor strophenhilfe arbeiten. Deutschland seine Klimaziele bis 2045 er- an der Uni von Oslo, auf, dass er nicht nur Dagmar Pruin, EWDE-Vorstandsvor- reicht.“ Es gehe darum, die UN-Nachhal- davon sprach, die Hilfswerke des Nor- sitzende und Präsidentin Brot für die Welt tigkeitsziele mit ihren ökologischen, sozi- dens müssten stärker mit den Kirchen des und Diakonie Katastrophenhilfe: „Die in- alen und gesundheitspolitischen Aspekten Südens vor Ort zusammenwachsen, son- ternationale Debatte zur ökumenischen als Gesamtanliegen zu verstehen und um- dern er betonte auch, dass die ekklesio- Diakonie wird bewusst nicht mehr vom zusetzen. „Der notwendige sozial-ökolo- logische Dimension der Diakonie wieder Begriff ‚Entwicklung‘ begleitet, der Jahr- gische Kurswechsel muss so gestaltet sein, stärker in den Vordergrund zu rücken sei. zehnte den Globalen Süden im Fokus hat- dass der soziale Zusammenhalt erhalten Die Glaubensbasis müsse klarer wer- te, sondern von ‚Transformation‘, die ins- bleibt. Daran arbeitet die Diakonie in ei- den, einer Trennung zwischen Kirche und besondere den Ländern des Nordens ein nem breiten Bündnis zivilgesellschaftli- professioneller Diakonie, wie sie zurzeit Umdenken abverlangt. Die Wurzeln der cher Organisationen“, so Lilie weiter. an manchen Stellen sichtbar wird, müsse globalen Klimakrise liegen bei uns und Auf der Tagesordnung standen Vor- entgegengewirkt werden. Für die Diako- unserem Anspruch von ökonomischem stands- und Ausschussberichte, die Ge- nie sei der religiöse Bezug von essentieller Wachstum und mehr Konsum. Es geht nehmigung des Jahresabschlusses des Bedeutung, genauso wie für die Kirche die um eine gemeinsame Orientierung an EWDE zum 31. Dezember 2021 und des Diakonie die DNA-Struktur sei. den globalen Nachhaltigkeitszielen der Wirtschaftsplans für das Jahr 2023. Au- Dabei sei die prophetische Dimension Vereinten Nationen.“ ßerdem verabschiedeten die 112 Delegier- der Kirche von fundamentaler Bedeutung. Ein zentrales Thema war die stärkere Anerkennung der Kirchen des Südens und deren Wirken, die für die ökumeni- sche Diakonie und ihre Hilfswerke wie Brot für die Welt bedeutungsvolle Im- plikationen haben kann. Lokale Kirchen und die internationalen Hilfswerke sollen sich wieder stärker auf einander beziehen, nachdem Erstere in der Vergangenheit zu oft übersehen worden seien. „Wir müssen diese Asymmetrie angehen, um das be- rechtigte Ziel der ACT-Allianz zu errei- Dr. Dagmar Pruin (von links) diskutiert mit Dr. Fidon Mwombeki, Generalsekretär der Ge- chen, eine ‚Action of Churches Together‘ samtafrikanischen Kirchenkonferenz, Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der EWDE und Prof. Dr. Kjell Nordstokke, Professor Emeritus der Universität in Oslo und der Moderatorin Tanja Samrotzki
Konferenz für Diakonie und Entwicklung / Humboldt-Forum 101 Da die Diakonie eine rechtebasierte Dia- der Geschlechter vor allem in der Konfe- auferlegt, der die Redebeiträge auf Ge- konie sei, habe sie die Aufgabe, Missstände renz und in den Gremien zu sichern. schlechterausgewogenheit prüft. anzuprangern. So wie die Propheten es im So kann es in Zukunft sein, dass ein Für den Betrachter mag das hölzern Alten Testament getan haben, so müssten Abgeordnetenplatz leer bleibt, wenn die/ und gezwungen wirken, aber Erfahrungen auch heute Ungerechtigkeit, Ungleichheit der Besteller dieser Abordnung keine anderer Konferenzen scheinen zu zeigen, und mangelnde Menschenwürde offen be- Frau entsenden kann, solange die Konfe- dass diese Maßnahmen auf Dauer durch- nannt werden. Das diakonische Handeln – renz oder die Ausschüsse noch nicht ge- aus fruchtbar sein und z.B. den Redeanteil wo auch immer es geschehe – geschehe nie schlechtergleich besetzt sind. Ebenso hat von Frauen stark befördern können. in einem luftleeren Raum, sondern in po- sich die Konferenz einen Mechanismus Gerold Klompmaker, Bad Bentheim litischen Kontexten, die aus prophetischer Sicht wahrzunehmen seien. Prof. Nordstokke umrahmte fünf Hand- lungsfelder, die in den Fokus der globalen „Wer ist dieser Jesus, dessen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Natio- nen zu nennen seien: Migration, Gerech- Kommen wir im Advent ersehnen?“ tigkeit, Ökonomie, Klima und Geschlech- Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig wer- tergleichheit. Diese könnten von der den. Apostelgeschichte 4, 12 Diakonie der Kirchen angegangen werden, wenn eine starke Kooperation zwischen ... dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. Philipper 2, 10 Hilfswerken des Nordens und kleinen Kir- chen des Südens geschmiedet würde. Diese beiden Bibelworte finden sich auf Grundlegend sei aber eben auch das der Kuppel des Berliner Schlosses. Aus- Bewusstsein der Diakonie, einen Gegen- gewählt hatte sie im 19. Jahrhundert der satz zum Status quo abbilden zu wollen. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. Ganz im Sinne von Römer 12, 2: „Stellt Wollte er damit den politischen Herr- euch nicht dieser Welt gleich, sondern schaftsanspruch des Christentums zum ändert euch durch Erneuerung eures Sin- Ausdruck bringen? Oder geschah es zur nes!“ Die hier angedeutete Änderung geht Ehre Gottes? Vielleicht spielten auch bei- im Griechischen auf ein Wort zurück, das de Motive eine Rolle. Wer weiß das heute wir mit Metamorphose/ Transformation noch?! übersetzen können. Das Humboldt-Forum, die Stiftung des Und hier schließt sich dann der Ge- Schlosses, distanzierte sich bereits vor gut Humboldt-Forum Berlin dankenkreis zu dem von Dr. Pruin an- einem Jahr „ausdrücklich von dem Al- geschnittenen Wechsel der Zielrichtung. so aus ihrem Kontext gerissen – vielleicht leingültigkeits- und Herrschaftsanspruch Es geht nicht mehr um Entwicklung, son- missverständlich. Denn einmal bekennt des Christentums, den die Inschrift zum dern um eine Transformation der Gesell- sich Petrus im Verhör zu seinem Glauben. Ausdruck bringt“. Nun ist es die Kultur- schaft. Wie das Ziel aussehe, könne man Dann wird die Gemeinde in Philippi er- staatsministerin Claudia Roth, die die vorher nicht sagen. Es sei wie bei einer mahnt, wie Jesus der Macht des Dienens Inschrift nachts per LED-Licht mit ande- Raupe, die zu einem Schmetterling wer- zu vertrauen. ren Texten überstrahlen will. Es gehe um de. Auch die Raupe weiß nicht, was aus Ich muss zugeben: Am Anfang war ich eine „temporäre Überblendung der re- empört über das Ansinnen von Claudia ihr wird, wenn sie sich der Transformati- konstruierten Inschrift mit alternativen, Roth. Beim weiteren Nachdenken den- on/ der Verwandlung hingibt. kommentierenden und reflektierenden ke ich: Vielleicht doch keine so schlech- Dabei ist die „vocatio“ (die Berufung) Texten“, wie die „Welt“ berichtet. te Idee. Womöglich kommt man so ins Gottes grundlegend für alles diakoni- Es ist eine Sache, wie wir mit unse- Gespräch darüber, wer dieser Jesus ist, in sche Handeln. Diakonie stehe immer als rem kulturellen Erbe umgehen. Ob ich dem wir das Heil für unser Leben sehen „advocatio“ (Anwalt) an der Seite der den Mitbürgern zutraue, sich selbst ein und darum unser Knie beugen. – Was Geschundenen, Schwachen und Hilfs- bedürftigen und müsse zur rechten Zeit Urteil zu bilden oder ob ich meine, die meint ihr? auch die „provocatio“ leisten, den Wider- Mitmenschen ständig belehren und be- Euch allen wünsche ich schöne Weih- stand gegen Unrecht. vormunden zu müssen. Mir scheint, der nachtstage, an denen wir uns an die Ge- politische Zeitgeist tendiert gerade eher burt dieses Kindes im Stall erinnern. Die Thema Geschlechtergleichheit zu letzterem. Hirten knieten vor diesem Kind, nicht Die Diakonie Deutschland arbeitet gerade Eine andere Sache ist die Frage, ob die aus Angst, sondern aus ungläubigem an einer grundsätzlichen Satzungsreform. Zusammenstellung dieser beiden Bibel- Staunen heraus. Nur im Knieen konnten Da sich dies jedoch hinzieht, wollte die stellen nicht etwas zum Ausdruck bringt, sie dem Kind in die Augen schauen. Jesus Konferenzleitung schon vorzeitig einige das dem Geist der Worte nicht gerecht Christus will nicht unseren Willen bre- kleinere Eingriffe in die noch bestehende wird und damit auch nicht dem, was Jesus chen, sondern unsere Herzen gewinnen! Satzung einbauen, um die Gleichstellung lehrte und lebte. Beide Bibelzitate sind – Dieter Bouws, Uelsen
102 Frauenbund / Aus den Gemeinden • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir eine gute Weide finden. • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir Leben im Über- fluss haben. Abends wurden einige Spiele vorgestellt, z.B. das Esel-Spiel. Unsere Lachmuskeln wurden entsprechend strapaziert. Nach einer ausgiebigen Strandwanderung hörten wir am Hereinspaziert! Donnerstag eine Meditation zu Psalm 4. Dazu teilten wir uns wieder in Kleingruppen auf. Diese Form des Austauschs wurde „Wer zu mir kommt, den als große Bereicherung empfunden, da wir uns auf diese Weise werde ich nicht abweisen“ besser kennenlernen, Erfahrungen austauschen und miteinan- der ins Gespräch kommen konnten. Freizeit des Frauenbundes auf Borkum Nach dem Erkunden der Insel und einer tollen Kutschfahrt am Nachmittag folgte ein bunter Abend, der von den Teilneh- Am Montag, den 19. September 2022 machten sich 36 Frauen merinnen vorbereitet worden war. Es wurden Tränen gelacht. aus der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland im Alter von Nochmals ein herzliches „DANKESCHÖN“. Es war spitze! 47 bis 89 Jahren auf die Reise per Auto, Bus, Fähre und Bim- Am Freitag ging leider die ermutigende, kreative, gesel- melbahn, um schließlich voller Vorfreude auf Borkum im Haus lige, geistlich anregende, aufbauende Freizeit zu Ende und Blinkfüer und der dazugehörigen Villa Gerhard anzukommen. wir durften im Glauben gestärkt wieder in unseren Alltag Nach dem üblichen Procedere (Begrüßung, Zimmervertei- zurückkehren. Wir danken dem Vorbereitungsteam ganz lung etc.) gab es ein leckeres Abendessen und eine Einführung herzlich für die Planung und Durchführung dieser Freizeit. in das Thema der Freizeit – die Jahreslosung 2022. Es war super! Nach einer geruhsamen Nacht startete der folgende Tag mit ei- Man munkelt, dass die nächste Freizeit schon geplant ner Runde „Fitness am Morgen“. Anschließend gab es ein präch- wird ..., evtl. in Cuxhaven? Der Termin wird rechtzeitig be- tiges Frühstück, um dann unsere Stimmen zum Klingen zu kannt gegeben. bringen. Am Vormittag folgte eine Bibelarbeit zur Jahreslosung Gerda Schomaker, Siglinde Hilbrands und Anita Janßen aus Johannes 6, 37 und nachmittags erkundeten wir die Insel zu Fuß oder mit dem Fahrrad, natürlich unterbrochen durch eine Tee/Kaffee-Pause. Einige erfreuten sich an leckeren Kuchen, an- dere nahmen es mit riesigen Windbeuteln auf – wie gut, dass ausreichend Sport getrieben wurde. Durch ein anspruchsvolles Quiz wurden abends unsere grauen Zellen herausgefordert. Am Mittwoch beschäftigten wir uns mit einer Bibelarbeit zum Thema „Jesus, die Tür – Jesus, der gute Hirte“. Anhand ei- nes Bildes und interessanter Thesen befassten wir uns intensiv mit Bibelstellen aus Johannes 10, Vers 7 bis 10: • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir gerettet. • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir ein- und ausge- hen. Emden – Ab sofort erweitert der Verein sein Angebot um den Schwer- Zehn Jahre punkt Kulturelles für Jedermann. Den Menschen in Emden Café Lichtblick und Umgebung soll die Möglichkeit gegeben werden, wahl- Der Verein „Café Licht- weise alleine oder mit unserer Unterstützung Veranstaltungen blick“ hat es sich zum auszurichten. Ziel gesetzt, das Leben Hierfür können sowohl das Café (Gemeindehaus) als auch die in der Stadt Emden und Kirche nebenan genutzt werden. (siehe Homepage www.wirfuer in der Umgebung insgesamt zu bereichern, indem er vielfältige emden.de) feste und lose Angebote, Hilfestellungen und nun auch Veran- Das Café Lichtblick hat wie gewohnt immer dienstags und staltungen bietet. donnerstags in der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Es gelten Das Hauptanliegen des Vereins besteht darin, den Menschen die aktuell gültigen Abstands- und Hygieneregeln. Beratungen im Alltag beratend, informierend und tröstend zur Seite zu ste- finden statt und können über die bekannte Nummer vom Café hen. Hierfür stehen immer kompetente Kooperationspartner vereinbart werden. zur Verfügung; sie bieten Unterstützung bei der Suche nach Am Samstag, den 5. November 2022 feierte das Café sein Antworten und Lösungen. Sie sind geschult im Zuhören, in der zehnjähriges Jubiläum. (jv) Seelsorge und Beratung. Dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe Zusammengestellt aus Informationen von der Homepage und vom Novem- stets im Vordergrund. ber-Mitteilungsblatt der Ev.-altreformierten Gemeinde Campen-Emden
Aus den Gemeinden / Synode 103 Wuppertal – 175 Jahre Niederländisch-reformierte Gemeinde Am 30. Oktober 2022 feierte die Niederländisch-reformierte Gemeinde ihr 175-jähriges Bestehen im Rahmen eines Festgot- tesdienstes. Vox Vallis Auch Pastor Walter Lang beschäftigte sich in seiner Predigt mit dem Psalm 127. Er gliederte seine Predigt in den Blick zu- rück – auf den Spuren des Baumeisters, dem Fundament der Gemeinde und dem Blick nach vorne. Er endete mit der Frage, was aus der Niederländisch-refor- mierten Gemeinde werden solle und stellte fest, wenn es kei- ne Antwort auf diese Frage geben werde, sei der Auftrag der Kirche mit Friedhof Gemeinde erfüllt. Pastor Walter Lang stellte aber fest, dass er Die Besucher des Gottesdienstes wurden durch Mitglieder mehrere Gründe wisse, warum die Niederländisch-reformierte des Posaunenchors auf dem Friedhof vor dem Gemeindehaus Gemeinde am Katernberg weiter bestehen solle: begrüßt. Unter dem Psalm 127, Vers 1 „Wenn der Herr nicht „Damit es im Gemeindehaus einen Ort gibt, in dem die Ge- das Haus baut, so bauen umsonst, die daran bauen“ gestalteten schichte der Gnade laut wird, die unsere Welt so sehr braucht. Vox Vallis von der Wuppertaler Kurrende, Werner Simon, Ha- Damit von dieser Gemeinde das Gerücht ausgeht, dass wir rald Stengel und Pastor Walter Lang einen eindrucksvollen und nicht in unseren Leistungen aufgehen. bewegenden Gottesdienst. Dass es einen Ort der Hoffnung für die Erneuerung der Erde, Vox Vallis schufen mit eindrucksvollen Männerstimmen das Heilung der Schöpfung, Würde des Geschöpfes und ein Ende der „Ehre sei Gott“ von Franz Schubert, „Von denen, die da wan- Gewalt gibt.“ deln“ von Heinrich Schütz und „Laetentur Coeli“ von Hans Leo Zum Abschluss sangen Vox Vallis zusammen mit der Ge- Hassler bleibende Erinnerungen, die das Herz erfreuten. meinde und Werner Simon am Klavier den Irischen Reisese- Harald Stengel, Archivar und Vorsitzender des Presbyte- gen. riums, gab einen geschichtlichen Abriss über 175 Jahre Nie- Verabschiedet wurden die Gottesdienstbesucher durch Po- derländisch-reformierte Gemeinde in Wuppertal. Neben den saunen- und Trompetenklang des Posaunenchores. Auslösern für die Abspaltung der Gemeinde von den „Refor- (Uta Reiswig-Hesse, Wuppertal) mierten“ im Jahre 1847 wurde das „Elberfelder System“ der Ar- menversorgung erwähnt, das zum Vorbild für zahlreiche Städte wurde und zur häufigen Übernahme in Deutschland führte. In der Nazizeit gab es intensive Kontakte zur Bekennenden Kir- che. Vertreter der Gemeinde nahmen an der Barmer Synode 1934 teil, in der die „Barmer Erklärung“ verfasst wurde. Der Vortrag endete mit der Frage, wie es mit der Gemeinde weiter- gehen solle. Nordhorn – Versammlung der Synode Am Samstag, 12. November 2022, fand die Herbstsynode der Ev.-altreformierten Kirche in den Räumen der altreformierten Gemeinde in Nordhorn statt. Neben Berichten aus den verschiedenen Ausschüssen und der Kommission Formulare sowie Wahlen und Ernennun- gen referierte Jenny Verwolt, Mitarbeiterin der Beratungsstelle HOBBIT in Nordhorn, zum Thema „Missbrauch im kirch- lichen Raum“. Als Gast nahm der neue Generalsekretär des Reformierten Bundes, Pfarrer Hannes Brüggemann-Hämmer- ling, an der Synode teil. Ein ausführlicher Bericht mit allen Beschlüssen erscheint in der Dezember-Ausgabe des Grenzboten. (jv)
104 Aus den Gemeinden / Anzeigen Monatsspruch Dezember 2022 Jesaja 11, 6 Aus den Kirchenbüchern Der Wolf findet Schutz Getauft wurden: 16.10.22 Johann Levi Wortel Nordhorn anther beim Lamm, der P 16.10.22 Joost Aren Hermann Oelerink Uelsen 23.10.22 Arne Schnieders Bad Bentheim liegt beim Böcklein. 23.10.22 Greta Eilers Emlichheim 23.10.22 Karl Wesselink Emlichheim Kalb und Löwe 23.10.22 Theo Boers Emlichheim 23.10.22 Thilo Moeken Emlichheim weiden zusammen, 06.11.22 Rika Kolk Bad Bentheim ein kleiner Junge Getraut wurden: 15.10.22 Lisanne Helweg und Tim Schütten Emlichheim leitet sie. Gestorben sind: 10.10.22 Eilert Schrader 91 Jahre Campen-Emden 15.10.22 Anna Niehaus, geb. van Lil 85 Jahre Nordhorn 23.10.22 Harm Bloemendal 79 Jahre Veldhausen Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln. Psalm 84, 5+6 Der Herr aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Nach einem langen Leben hat unser treusor- Fürchte dich nicht und erschrick nicht. 5. Mose 31, 8 gender Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa, unser Schwager, Onkel und Vetter In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Eilert Schrader Oma und Uroma * 20. Januar 1931 † 10. Oktober 2022 im Glauben an Gott seinen irdischen Lebens- Marchina Kleine Brookhuis weg vollendet. geb. Kloosterman, verwitwete Schüürmann * 12. Mai 1924 in Westerbork/NL In stiller Trauer † 28. September 2022 in Emlichheim Gerhard und Hinderike Schrader die im Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus Friedhelm und Antje Schrader heimgerufen wurde. Georg und Katja Schrader Enkel und Urenkel Gisela und Jacques sowie alle Angehörigen Mom-Schüürmann Magdalena † und Fred † Traueranschrift: Stoel-Schüürmann G. Schrader, Eckersweg 7, 26723 Emden-Twixlum Johanna und Max Karssen-Schüürmann Juditha und Radjendre † Der Grenzbote Kisoensingh-Schüürmann erscheint monatlich (letzter Sonntag). Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva), Elisabeth und Laurens Johann Vogel, Laar (jv) Kolkman-Schüürmann Schriftleitung: Pastor Gerold Klompmaker, Klapperstiege 17, 48455 Bad Bentheim, Tel.: 0 59 22 / 23 20, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de Johannes und Titia Bildmaterial: Seite 97 (Albertus Lenderink), Seite 98 (epd-bild/Hans Scherhaufer), Seite 99 (Gerold Klompmaker), Seite 100 (Gerold Klompmaker), Seite 101 (pixabay.com), Seite 102 (Frauenbund; Schüürmann-Klaver lichtblick-ostfriesland.de), Seite 103 (Homepage der NRG; Friedhelm Büchsenschütz [3x]) Redaktionsschluss für die Dezember-Ausgabe: 5. Dezember 2022; Matthias und Rahel namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang Schüürmann-Herter Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der Enkel und Urenkel Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt- reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden) oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen. 49824 Emlichheim, Huskamp 22 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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