Wohin sonst sollten wir gehen?

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Wohin sonst sollten wir gehen?
Nr. 11, 132. Jahrgang                          Sonntag, 27. November 2022                                              4053. Folge

                        Wohin sonst sollten wir gehen?
Mit diesem Bekenntnis in Frageform reagiert Petrus auf die          schwert unsere Pläne schmieden, sondern uns dabei verstärkt
Frage, die Jesus seinen Jüngern gestellt hatte: „Wollt ihr auch     die Frage begleitet, wohin diese Krisen uns noch führen werden.
weggehen?“ (Johannes 6,  67– 69)                                       Die Adventszeit, die nun wieder beginnt, erinnert an die An-
   Viele Jesusanhänger hatten sich nämlich verärgert von ihm        kunft Jesu Christi als Erlöser in seiner Welt mit uns Menschen,
abgewandt. Sie wollten nicht hören, dass er sich als das eine       als Bringer eines Friedens, für den sonst niemand sorgen kann.
vom Himmel gekommene Brot                                                                         Sie lenkt unseren Blick auch auf das,
bezeichnete, durch das es ewiges                                                                  was durch Jesus bereits geschehen
Leben gibt.                                                                                       ist und auf das, was er zugesagt hat:
   Offenbar hielten sie es für reich-                                                             auf seine Wiederkunft und die Voll-
lich anmaßend, dass Jesus sich                                                                    endung seines Reiches in Ewigkeit.
selbst als das wahre und damit er-                                                                   Es gibt viele Glaubenszeugnisse
heblich wertvollere Himmelsbrot                                                                   von Christen, die erfahren haben,
bezeichnete als das Manna, das den                                                                wie sich in ihrem Leben Glaube und
Vorfahren während der Wüsten-                                                                     Hoffnung ausgewirkt haben. Dazu
wanderung das Überleben sicher-                                                                   gehört z.B. Jochen Klepper, dem
te. Sie konnten wohl auch nichts                                                                  wir eine Reihe von Trost- und Hoff-
Sinnvolles darin erkennen, dass Jesus dazu einlud, sein Fleisch     nungsliedern verdanken. Klepper wusste wahrhaftig, wovon er
zu essen und sein Blut zu trinken. Irritiert und verärgert zogen    redete bzw. schrieb, wenn er Jesus Christus als das Licht in der
sie sich zurück.                                                    Dunkelheit bezeichnete. Das war ein Zeugnis in an sich hoff-
   Wollt ihr auch weggehen? Diese Frage wird immer wieder ak-       nungsloser Lage damals 1938, als sein Adventslied „Die Nacht ist
tuell, wenn wir in Glaubenskrisen geraten, wenn Zweifel uns         vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern“ entstand (EG 16). Er
zu schaffen macht oder wenn wir etwas Anderes in unserem            war bedrängt und bedroht, erfüllt von Angst und Sorge um das
Leben die Bedeutung gewinnen lassen, die nur Jesus Christus         Leben seiner jüdischen Ehefrau und deren beiden Töchter.
zusteht. Diese Frage Jesu kann auch aktuell werden, wenn wir           Der Name Jesus wird in diesem Lied zwar nicht ausdrück-
um uns herum beobachten, wie das Interesse am Gottesdienst          lich genannt. Aber es ist klar, dass niemand sonst gemeint ist,
und überhaupt am Gemeindeleben abnimmt und zunehmend                wenn vom hellen Morgenstern die Rede ist, der Angst und Pein
Plätze leer bleiben.                                                bescheint. In der Bibel ist an mehreren Stellen vom Morgen-
   Wie sieht es mit eurem Glauben und Gottvertrauen aus, mit        stern als Hinweis auf den Messias zu lesen. Außerdem weist
eurer Treue und Einsatzbereitschaft? Wie geht ihr mit Anfech-       Klepper auf den Kind gewordenen Gott hin, der zur Rettung
tungen und Enttäuschungen um? Welche Rolle spielt euer Glau-        erschien (Str. 2) und im Stall zu finden ist (Str. 3). Jesus Christus
be beim Umgang mit Ängsten und der Bewältigung von Krisen           ist das Licht, welches das Dunkel der Nacht von Trostlosigkeit,
wie denen, die uns gegenwärtig herausfordern?                       von Hoffnungslosigkeit, vom Gefangensein in Schuld und Not
   Uns kann auf jeden Fall eine Hilfe sein, wie Petrus auf Jesu     durchbricht. Dass dadurch die Welt nicht zum Paradies gewor-
Frage reagiert. Wohin sonst sollten wir denn wohl gehen? Mit        den ist, dass die Vollendung des Reiches Gottes noch aussteht
anderen Worten: Wo sonst sollten wir finden, was du für uns         und wir noch unterwegs sind in einer unerlösten Welt – aber
bist und was du uns gibst?                                          doch mit festem Halt und begründeter Hoffnung – das bringt
   Denn du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben erkannt          Jochen Klepper in den Strophen 4 und 5 zum Ausdruck:
und glauben, dass Du der Heilige bist, den Gott uns gesandt hat.       „Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und
Wo sonst sollte es ein vergleichbares Heil geben, eine vergleich-   -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
bare Hoffnung und Perspektive, einen solchen Frieden? Wo            Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von
sonst sollte es Vergebung geben und die Versöhnung mit Gott?        Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
   Wohin sonst sollten wir gehen? Das darf auch unser Bekennt-         Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als wollte
nis sein. Jesus Christus und das, was wir IHM verdanken, ist        er belohnen, so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute,
einzigartig als Halt, Trost und Hoffnung und auch Lebensori-        der lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt
entierung. Wir dürfen darauf vertrauen, dass sich das als sol-      dort aus dem Gericht.“
ches auch in all den Krisen bewährt, mit denen wir gegenwärtig         Mögen für uns diese vorweihnachtlichen Wochen eine Zeit
konfrontiert werden. Dann, wenn gewohnte Sicherheiten weg-          der besonderen Besinnung auf das sein, was uns trägt und uns
brechen und Bedrohungen auftauchen, die wir eigentlich nicht        an Hoffnung und Zuversicht festhalten lässt. Wo sonst sollten
mehr für realistisch hielten. Wenn wir nicht wie sonst unbe-        wir das auch finden?                       Habbo Heikens, Ihrhove
Wohin sonst sollten wir gehen?
Im Strom der Zeit
                                 Kirche trifft Politik
         Anne Gidion neue Bevollmächtigte des Rates der EKD in Berlin und Brüssel
Anne Gidion löst Martin Dutzmann ab (ehemaliger Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche),
der diese Aufgabe von 2013 bis 2022 innehatte. Im Herzen des politischen Geschehens kann, darf, soll die
Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland nicht nur Seelsorgerin von Parlamentariern sein,
sondern auch die Anliegen der Kirche in den politischen Diskurs einbringen. Wir geben hier in etwas ge-
kürzter Form ein Interview wieder, dass Anne Gidion mit dem Evangelischen Pressedienst vor ihrer offizi-
ellen Einführung am 21. Oktober geführt hat.                                                       (gk)

?werde
  epd: Bei Ihrer Berufung haben Sie gesagt, die evangelische Kirche
       sich „gesamtgesellschaftlich neu positionieren müssen“. Wie
                                                                        gerüstet und gleichzeitig haben viele Menschen existenzielle Sorgen
                                                                        durch die hohen Energiepreise. Welche Rolle werden Sie als Stimme
meinen Sie das?                                                         der evangelischen Kirche in diesen Debatten einnehmen?
! Gidion: Ich schlage noch einmal den Bogen zu 1999. Damals
zog die Bonner Republik nach Berlin. Man hatte die mythische
                                                                        !  Das Thema treibt mich natürlich um und deswegen habe ich
                                                                        den Gottesdienst zum politischen Buß- und Bettag im Berliner
Vorstellung, es würde evangelischer werden – auch durch den             Dom unter das Thema „Wärme“ gestellt. Mir geht es darum, zu
politischen Drive, den die evangelische Kirche in die Wiederver-        fragen, wie man mit Zusammenrücken, offenen Türen, wachsa-
einigung gebracht hatte. Diese Protestantisierung des öffentli-         mer Wahrnehmung diejenigen unterstützen kann, die im Win-
chen Lebens ist nicht eingetreten. Vielmehr ist alles bunter und        ter frieren werden – sowohl von politischer Seite als auch von-
diverser geworden                                                       seiten der Kirchen.
?nehmen     wollen, nur noch eine unter vielen oder macht sie etwas ?
    Ist Kirche also unter all den Organisationen, die in Berlin Einfluss   Und das Thema Waffenlieferungen? Die evangelische Kirche ist
                                                                         seit dem Ukraine-Krieg in einer neuen friedensethischen Auseinan-
 Besonderes aus?                                                         dersetzung. Wo stehen Sie?
 !
 sie ist mehr als eine Interessenvertretung. Mit den politisch Han- !
    Die  evangelische   Kirche  darf den politischen  Raum    betreten,    Wir brauchen keine neue Friedensethik. Was bislang für die
                                                                        evangelische Kirche galt, hat seine Gültigkeit nicht verloren.
delnden ist sie auf unterschiedlichen Ebenen im direkten Kon-
                                                                        Wir müssen aber unsere Grundsätze über den gerechten Frie-
takt, auch durch die Andachten im Bundestag und durch das
                                                                        den und die Rechtfertigung von Gewaltanwendung neu buch-
Angebot seelsorgerlicher, vertraulicher Gespräche.

?sekretäre
                                                                        stabieren unter den Bedingungen eines in die Nähe gerückten
   Immer weniger Menschen – und damit auch Abgeordnete, Staats-         Krieges.
           und Ministerinnen – gehören einer Kirche an. Kanzler Olaf
Scholz und mehrere Kabinettsmitglieder verzichteten auf die re-         ?Ist Pazifismus damit out geworden?
ligiöse Formel beim Amtseid. Schmerzt Sie das?
                                                                        ! Es muss auch die radikalpazifistische Position geben, weil das
! Daran hängt es für mich nicht. Es gibt auch Christinnen und
Christen, die diese Formulierung nicht benutzen. Ich finde es
                                                                        zur christlichen DNA gehört. Unsere Gründerfigur – Jesus – sagt
                                                                        nun einmal „Selig sind die Friedfertigen“. Das lässt sich schlecht
wichtiger, mit den Politikerinnen und Politikern verschiedener          auf einen Leopard-Panzer schreiben. Gleichzeitig ziehen auch in
Couleur ins Gespräch zu kommen und dabei auch darüber zu                der Bibel Menschen gegen den Feind in den Krieg, um für die
reden, was sie trägt.                                                   Sache zu streiten. Wir können uns nicht verstecken, wenn in

?vonSieIhrer
         haben also keine Befürchtung, im Zweifel auch Kanzler Scholz
             Position überzeugen zu können?
                                                                        Europa ein Land mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg
                                                                        überzogen wird, auch wenn es die christliche Seele und Praxis

 ! Ich freue mich jedenfalls, mit Kanzler Scholz an Gespräche aus Eine andere Aufgabe der Bevollmächtigten ist die Seelsorge für
                                                                        herausfordert.

 Hamburger Zeiten anknüpfen zu können. Ich habe es bislang so ?
                                                                      Abgeordnete und Regierungsmitglieder. Sie müssen jetzt also viele
erlebt, dass die Politik dankbar ist für den Beitrag der Kirche zum
gesellschaftlichen Zusammenhalt.                                        Kontakte knüpfen?

  Die Kirchen – auch die evangelische – verlieren durch die Glaub- ! Ich habe zum Amtsantritt an alle Abgeordneten, Verfassungs-
?würdigkeitskrise im Zusammenhang mit Fällen sexualisierter Ge- organe, Bundesminister und Fraktionsvorsitzenden einen Brief
walt an Rückhalt. Wie sehr ist das eine Last für Ihre Arbeit?           geschrieben, in dem ich mich vorstelle. Meine erste Andacht im

! In unserer Kirche wurde Menschen Unrecht angetan und Leid
zugefügt. Das schmerzt mich zutiefst. Verlorenes Vertrauen zu-
                                                                        Bundestag war am 10. November. Ich bin zuversichtlich, dass
                                                                        sich daraus Kontakte ergeben.
rückzugewinnen, ist ein langer Prozess. Dazu gehört, dass wir
die Menschen, denen im Raum unserer Kirche Leid angetan
                                                                        ?gebot
                                                                           Es gibt auch Gottesdienste und Abgeordnetenfrühstücke als An-
                                                                               für die evangelischen Politiker. Halten Sie daran fest oder pla-
wurde, hören und unterstützen. In der EKD haben wir ein neu-            nen Sie etwas Neues?
es Beteiligungsforum etabliert, um die verbindliche Mitwirkung
von Betroffenen bei Aufarbeitung und Prävention sicherzustel-
                                                                        ! Wir planen auf jeden Fall weiter Abgeordnetenfrühstücke in
                                                                        Berlin und Brüssel. Ich suche aber auch nach Formaten, um kon-
len. Die Mitarbeit dort gehört zu meinen Aufgaben und ist eine          fessionslose Menschen im Politikbetrieb anzusprechen und den
wirklich wichtige.                                                      Menschen auch an anderen Orten als der Kirche zu begegnen.
?Zeit:SieDurch
          beginnen Ihr Amt aber auch in einer politisch schwierigen
               den Krieg in der Ukraine wird auch in Deutschland auf-
                                                                        Ich möchte mich erkennbar und sichtbar als Seelsorgerin unter
                                                                        die Leute mischen.               epd-Gespräch: Corinna Buschow
Wohin sonst sollten wir gehen?
Theologische Gedanken                                                                                                                  99

  Das letzte Bibelbuch –
   ein großes Rätsel?
Das letzte Bibelbuch ist für viele Men-        storbene und auf-
schen ein unverständliches Buch, ein           erstandene Herr. Er
Buch, in dem uns die Visionen beschrie-        hat die Kirche, die
ben werden, die Johannes von seinem            Trägerin sein darf
Herrn Jesus Christus empfangen hat. So-        von Gottes Heil, in
fort am Anfang lesen wir, dass das, was        seiner Hand, er ist
Johannes gezeigt wird, in Kürze gesche-        das A und das O.
hen wird. Bedeutet das, dass wir anhand        Die Kirche wird ein
dieses Buches genau wissen können, was         goldener Leuchter
auch in der heutigen unruhigen Zeit pas-       genannt. Johannes
sieren wird? Es gibt Leute, die meinen, mit    muss im Auftrag
diesem Buch in der Hand die heutige Zeit       Christi an die sie-
genau deuten zu können. Ob das richtig         ben Gemeinden in Kleinasien einen Brief        Wurzel Davids genannt wird. Er wird bei
ist, bleibt eine offene Frage, ich glaube es   schreiben. Sieben Gemeinden, das bedeu-        allem, was passieren wird in der Welt, da-
auf jeden Fall in diesem Sinne nicht.          tet im Grunde genommen Briefe für alle         bei sein.
   Calvin, der große Reformator aus Genf,      Kirchen, weil sieben hier die Zahl der Voll-      Nie wird die Kirche hilflos dastehen.
der fast alle Bücher der Bibel erklärt hat,    heit ist. Diese sieben Briefe haben große      Das wird deutlich im sechsten Kapitel,
hat das letzte Bibelbuch unberührt gelas-      Bedeutung, sind voller Trost, Ermutigung       da wird die Rolle aufgetan, die mit sieben
sen. Der große Lehrer hat gesagt: „Mir ist     und Ermahnung und haben an Aktualität          Siegeln versiegelt war. In allen fürchterli-
das letzte Bibelbuch zu kompliziert, ich       nichts verloren. (Offenbarung  1, 9 – 4, 21)   chen Dingen, die über die Welt kommen,
verstehe es nicht, und wenn ich versuche       Christus ist das Haupt der Gemeinde und        ist auch hier Christus unter uns, der mit
das Buch zu erklären, erkläre ich es viel-     erforscht seine Gemeinde in seiner Liebe.      seiner Liebe vorangeht. Die Urteile Got-
leicht nicht richtig.” Und deswegen hat er     So dürfen wir es noch immer bekennen.          tes gehen über die Welt, anscheinend geht
das Buch unerklärt gelassen. Dann sagt         (Frage 54, HK)                                 alles unter, aber wer durch Christus ver-
er weiter: „Obschon ich es nicht verstehe,                                                    siegelt ist, der wird überwinden; alle, die
glaube ich trotzdem, dass es Gottes Wort            Die Frage ist und bleibt:                 ihre Kleider gewaschen haben im Blut des
ist und bleibt, ich nehme meinen Hut ab,       Wer bin ich im Lichte seiner Liebe?            Lammes. (Offenbarung  7, 14) Der große
grüße und gehe vorbei.”                        In der Offenbarung erscheinen sehr vie-        Gegner Gottes, hier die Hure von Babylon
   Calvin hat auf jeden Fall richtig gese-     le Zitate aus dem Alten Testament. Man         genannt, wird verurteilt (Kapitel  17–19).
hen, dass das Buch Offenbarung Gottes          kann ruhig sagen, dass man ohne den               Gott selber richtet in dem großen Welt-
Wort ist. Und das Wort ist für uns ge-         ersten Teil der Bibel den zweiten Teil der     gericht. Dem Bösem wird endgültig das
schrieben, damit wir getröstet, ermutigt       Schrift nicht versteht, auf jeden Fall nicht   letzte Wort genommen. In den letzten zwei
und ermahnt werden.                            vollständig. Immer wieder wird der Leser       Kapiteln hören wir über das Neue, was
   Im ersten Jahrhundert nach Christus         darauf hingewiesen, dass Gott in Christus      Gott schenken wird: einen neuen Himmel
wird die Kirche schon verfolgt. Die Kai-       das letzte Wort hat. Hier wird deutlich,       und eine neue Erde. Da ist Gott bei den
serverehrung hat große Formen ange-            was unser Herr gesagt hat beim Abschied        Menschen und sind die Menschen bei Gott
nommen und jeder, der sich nicht beugt         aus der Welt: „Siehe, ich bin bei euch alle    zu Hause. Alles wird neu werden, der Tod
vor dem Kaiser in Rom, der ist verdäch-        Tage, bis an der Welt Ende, und mir ist        wird nicht mehr sein und Gott wird alle
tig. Der alte Johannes, wahrscheinlich der     gegeben alle Gewalt im Himmel und auf          Tränen von den Augen seiner Kinder ab-
Jünger von Jesus, war damals Pastor in         Erden.” (Matthäus  28, 20)                     wischen. Das ist keine Traumwelt, sondern
der Gemeinde von Ephesus. Er wird we-             Im vierten Kapitel sieht Johannes, dass     Gottes Verheißung. Daraus schöpfen wir
gen seines Glaubens an Christus verhaftet      da eine Tür aufgetan wird im Himmel.           Trost und bitten um seine Wiederkunft in
und auf die Insel Patmos verbannt. Was         Und was sieht der Apostel? Er sieht, dass      der Kraft des Heiligen Geistes. Jesus wird
wird jetzt passieren? Wird die Gemein-         ein Thron im Himmel steht und einer da-        zurückkommen und alles richten.
de auseinanderfallen und verschwinden?         rauf thront. Gott thront, das wird klar. Er       Das letzte Bibelbuch sagt uns klar, was
Wie wird es dem Johannes gehen? Muss           hat die endgültige Macht im Himmel und         Sache ist: „Amen, ja, komm Herr Jesus!”
er jetzt in Einsamkeit sterben?                auf Erden.                                        Unverständliches Buch? Großes Rätsel?
   Nein, Gott wird die Kirche im Druck            Im fünften Kapitel sehen wir die große      Ich glaube es nicht. Nicht alles kann man
nicht loslassen. Gerade am ersten Tag          Rolle der Geschichte, die versiegelt ist mit   verstehen und deuten, aber der Trost ist
der Woche, am Tag des Herrn, erscheint         sieben Siegeln, und keiner ist würdig, die     klar und deutlich. Gott ist in Christus
Christus dem Johannes und offenbart            Siegel aufzutun. Nur einer kann es, und        immer in der Nähe – wer das weiß, der
ihm, dass nicht der Kaiser in Rom das          das ist das Lamm, das geschlachtet wur-        weiß genug!
letzte Wort hat, sondern Christus, der ge-     de. Das Lamm ist Christus, der hier die               Tammo J. Oldenhuis, Coevorden/NL
Wohin sonst sollten wir gehen?
100                                                                                  Konferenz für Diakonie und Entwicklung

                         „Zu Transformation berufen:
                     Lernprozess Ökumenische Diakonie“
Als Delegierter unserer Kirche durfte ich zum zweiten Mal an der Konferenz für Diakonie und Entwicklung teilnehmen, die
im Oktober in Berlin abgehalten wurde. Neben dem offiziellen Bericht der Diakonie Deutschland möchte ich im Anschluss
ein paar ganz subjektive Schlaglichter auf das richten, was ich auf der Konferenz wahrgenommen habe.
        Der offizielle Bericht                 zu sein“, erklärte Dr. Fidon Mwombeki,        ten eine Verbandsempfehlung, um das er-
      der Diakonie Deutschland                 Generalsekretär der Gesamtafrikanischen       klärte Ziel tatsächlicher Gleichstellung der
Krieg, Energie- und Klimakrise, Inflation      Kirchenkonferenz AACC.                        Geschlechter in der Diakonie Deutschland
und die andauernde Corona-Pandemie –              Die Diakonie Deutschland begleitet         und ihrer Fachverbände, Träger und Ein-
multiple Krisen belasten die Menschen in       diesen Transformationsprozess ihrer Un-       richtungen zu erreichen. Darüber hinaus
Deutschland, Europa und weltweit massiv        ternehmen, die in Pflegeheimen, Kran-         wird eine verbindliche Frauenquote von
und stellen auch neue Herausforderungen        kenhäusern, Werkstätten für Menschen          mindestens 50 Prozent in EWDE-Ent-
an die Arbeit von Diakonie und Kirche.         mit Behinderung oder Kindergärten bis         scheidungsgremien angestrebt.
Unter dem Titel „Zu Transformation be-         2035 die von der EU formulierten Ziele              Für die Diakonie, Kathrin Klinkusch
rufen: Lernprozess Ökumenische Diako-          zur Klimaneutralität erreichen wollen.
nie“ stellte die Konferenz Diakonie und           Ulrich Lilie, stellvertretender EWDE-             Individueller Blick
Entwicklung die Rolle von Kirche und Di-       Vorstandsvorsitzender und Diakonie-            auf Geschehnisse der Konferenz
akonie in der globalen Zeitenwende dieses      Präsident: „Veränderungen zu gestalten        Auf so einer Konferenz gibt es immer vie-
Jahr in den Mittelpunkt ihrer zweitätigen      ist auch für die Diakonie Deutschland         le Möglichkeiten des Netzwerkens. Gera-
Zusammenkunft am 19. und 20. Oktober           eine zentrale Aufgabe. Zehn Jahre nach        de die in Deutschland freikirchlich orga-
in Berlin. Sie ist das höchste beschlussfas-   der Fusion zum Evangelischen Werk für         nisierten Kirchen sitzen eng beieinander
sende Gremium des Evangelischen Werks          Diakonie und Entwicklung arbeiten wir         und werfen aus ihrer Kircherfahrung
für Diakonie und Entwicklung (EWDE),           im EWDE gemeinsam daran, dass die so-         einen Blick auf das, was verhandelt wird.
in dem die drei Werke Diakonie Deutsch-        zial-ökologische Transformation gelingt          Mir fiel z.B. bei der Rede von Prof. Dr.
land, Brot für die Welt und Diakonie Kata-     und wir unseren Teil dazu beitragen, dass     Kjell Nordstokke, emeritierter Professor
strophenhilfe arbeiten.                        Deutschland seine Klimaziele bis 2045 er-     an der Uni von Oslo, auf, dass er nicht nur
   Dagmar Pruin, EWDE-Vorstandsvor-            reicht.“ Es gehe darum, die UN-Nachhal-       davon sprach, die Hilfswerke des Nor-
sitzende und Präsidentin Brot für die Welt     tigkeitsziele mit ihren ökologischen, sozi-   dens müssten stärker mit den Kirchen des
und Diakonie Katastrophenhilfe: „Die in-       alen und gesundheitspolitischen Aspekten      Südens vor Ort zusammenwachsen, son-
ternationale Debatte zur ökumenischen          als Gesamtanliegen zu verstehen und um-       dern er betonte auch, dass die ekklesio-
Diakonie wird bewusst nicht mehr vom           zusetzen. „Der notwendige sozial-ökolo-       logische Dimension der Diakonie wieder
Begriff ‚Entwicklung‘ begleitet, der Jahr-     gische Kurswechsel muss so gestaltet sein,    stärker in den Vordergrund zu rücken sei.
zehnte den Globalen Süden im Fokus hat-        dass der soziale Zusammenhalt erhalten           Die Glaubensbasis müsse klarer wer-
te, sondern von ‚Transformation‘, die ins-     bleibt. Daran arbeitet die Diakonie in ei-    den, einer Trennung zwischen Kirche und
besondere den Ländern des Nordens ein          nem breiten Bündnis zivilgesellschaftli-      professioneller Diakonie, wie sie zurzeit
Umdenken abverlangt. Die Wurzeln der           cher Organisationen“, so Lilie weiter.        an manchen Stellen sichtbar wird, müsse
globalen Klimakrise liegen bei uns und            Auf der Tagesordnung standen Vor-          entgegengewirkt werden. Für die Diako-
unserem Anspruch von ökonomischem              stands- und Ausschussberichte, die Ge-        nie sei der religiöse Bezug von essentieller
Wachstum und mehr Konsum. Es geht              nehmigung des Jahresabschlusses des           Bedeutung, genauso wie für die Kirche die
um eine gemeinsame Orientierung an             EWDE zum 31. Dezember 2021 und des            Diakonie die DNA-Struktur sei.
den globalen Nachhaltigkeitszielen der         Wirtschaftsplans für das Jahr 2023. Au-          Dabei sei die prophetische Dimension
Vereinten Nationen.“                           ßerdem verabschiedeten die 112 Delegier-      der Kirche von fundamentaler Bedeutung.
   Ein zentrales Thema war die stärkere
Anerkennung der Kirchen des Südens
und deren Wirken, die für die ökumeni-
sche Diakonie und ihre Hilfswerke wie
Brot für die Welt bedeutungsvolle Im-
plikationen haben kann. Lokale Kirchen
und die internationalen Hilfswerke sollen
sich wieder stärker auf einander beziehen,
nachdem Erstere in der Vergangenheit zu
oft übersehen worden seien. „Wir müssen
diese Asymmetrie angehen, um das be-
rechtigte Ziel der ACT-Allianz zu errei-
                                               Dr. Dagmar Pruin (von links) diskutiert mit Dr. Fidon Mwombeki, Generalsekretär der Ge-
chen, eine ‚Action of Churches Together‘       samtafrikanischen Kirchenkonferenz, Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der EWDE und
                                               Prof. Dr. Kjell Nordstokke, Professor Emeritus der Universität in Oslo und der Moderatorin
                                               Tanja Samrotzki
Wohin sonst sollten wir gehen?
Konferenz für Diakonie und Entwicklung / Humboldt-Forum                                                                            101

Da die Diakonie eine rechtebasierte Dia-      der Geschlechter vor allem in der Konfe-       auferlegt, der die Redebeiträge auf Ge-
konie sei, habe sie die Aufgabe, Missstände   renz und in den Gremien zu sichern.            schlechterausgewogenheit prüft.
anzuprangern. So wie die Propheten es im         So kann es in Zukunft sein, dass ein          Für den Betrachter mag das hölzern
Alten Testament getan haben, so müssten       Abgeordnetenplatz leer bleibt, wenn die/       und gezwungen wirken, aber Erfahrungen
auch heute Ungerechtigkeit, Ungleichheit      der Besteller dieser Abordnung keine           anderer Konferenzen scheinen zu zeigen,
und mangelnde Menschenwürde offen be-         Frau entsenden kann, solange die Konfe-        dass diese Maßnahmen auf Dauer durch-
nannt werden. Das diakonische Handeln –       renz oder die Ausschüsse noch nicht ge-        aus fruchtbar sein und z.B. den Redeanteil
wo auch immer es geschehe – geschehe nie      schlechtergleich besetzt sind. Ebenso hat      von Frauen stark befördern können.
in einem luftleeren Raum, sondern in po-      sich die Konferenz einen Mechanismus                 Gerold Klompmaker, Bad Bentheim
litischen Kontexten, die aus prophetischer
Sicht wahrzunehmen seien.
   Prof. Nordstokke umrahmte fünf Hand-
lungsfelder, die in den Fokus der globalen
                                                „Wer ist dieser Jesus, dessen
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Natio-
nen zu nennen seien: Migration, Gerech-
                                              Kommen wir im Advent ersehnen?“
tigkeit, Ökonomie, Klima und Geschlech-       Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter
                                              dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig wer-
tergleichheit. Diese könnten von der
                                              den.                                             Apostelgeschichte 4, 12
Diakonie der Kirchen angegangen werden,
wenn eine starke Kooperation zwischen
                                               ... dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im
                                              Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.             Philipper 2, 10
Hilfswerken des Nordens und kleinen Kir-
chen des Südens geschmiedet würde.            Diese beiden Bibelworte finden sich auf
   Grundlegend sei aber eben auch das         der Kuppel des Berliner Schlosses. Aus-
Bewusstsein der Diakonie, einen Gegen-        gewählt hatte sie im 19. Jahrhundert der
satz zum Status quo abbilden zu wollen.       Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV.
Ganz im Sinne von Römer 12, 2: „Stellt        Wollte er damit den politischen Herr-
euch nicht dieser Welt gleich, sondern        schaftsanspruch des Christentums zum
ändert euch durch Erneuerung eures Sin-       Ausdruck bringen? Oder geschah es zur
nes!“ Die hier angedeutete Änderung geht      Ehre Gottes? Vielleicht spielten auch bei-
im Griechischen auf ein Wort zurück, das      de Motive eine Rolle. Wer weiß das heute
wir mit Metamorphose/ Transformation          noch?!
übersetzen können.                               Das Humboldt-Forum, die Stiftung des
   Und hier schließt sich dann der Ge-        Schlosses, distanzierte sich bereits vor gut   Humboldt-Forum Berlin
dankenkreis zu dem von Dr. Pruin an-          einem Jahr „ausdrücklich von dem Al-
geschnittenen Wechsel der Zielrichtung.                                                      so aus ihrem Kontext gerissen – vielleicht
                                              leingültigkeits- und Herrschaftsanspruch
Es geht nicht mehr um Entwicklung, son-                                                      missverständlich. Denn einmal bekennt
                                              des Christentums, den die Inschrift zum
dern um eine Transformation der Gesell-                                                      sich Petrus im Verhör zu seinem Glauben.
                                              Ausdruck bringt“. Nun ist es die Kultur-
schaft. Wie das Ziel aussehe, könne man                                                      Dann wird die Gemeinde in Philippi er-
                                              staatsministerin Claudia Roth, die die
vorher nicht sagen. Es sei wie bei einer                                                     mahnt, wie Jesus der Macht des Dienens
                                              Inschrift nachts per LED-Licht mit ande-
Raupe, die zu einem Schmetterling wer-                                                       zu vertrauen.
                                              ren Texten überstrahlen will. Es gehe um
de. Auch die Raupe weiß nicht, was aus                                                          Ich muss zugeben: Am Anfang war ich
                                              eine „temporäre Überblendung der re-           empört über das Ansinnen von Claudia
ihr wird, wenn sie sich der Transformati-
                                              konstruierten Inschrift mit alternativen,      Roth. Beim weiteren Nachdenken den-
on/ der Verwandlung hingibt.
                                              kommentierenden und reflektierenden            ke ich: Vielleicht doch keine so schlech-
   Dabei ist die „vocatio“ (die Berufung)
                                              Texten“, wie die „Welt“ berichtet.             te Idee. Womöglich kommt man so ins
Gottes grundlegend für alles diakoni-
                                                 Es ist eine Sache, wie wir mit unse-        Gespräch darüber, wer dieser Jesus ist, in
sche Handeln. Diakonie stehe immer als
                                              rem kulturellen Erbe umgehen. Ob ich           dem wir das Heil für unser Leben sehen
„advocatio“ (Anwalt) an der Seite der
                                              den Mitbürgern zutraue, sich selbst ein        und darum unser Knie beugen. – Was
Geschundenen, Schwachen und Hilfs-
bedürftigen und müsse zur rechten Zeit        Urteil zu bilden oder ob ich meine, die        meint ihr?
auch die „provocatio“ leisten, den Wider-     Mitmenschen ständig belehren und be-              Euch allen wünsche ich schöne Weih-
stand gegen Unrecht.                          vormunden zu müssen. Mir scheint, der          nachtstage, an denen wir uns an die Ge-
                                              politische Zeitgeist tendiert gerade eher      burt dieses Kindes im Stall erinnern. Die
  Thema Geschlechtergleichheit                zu letzterem.                                  Hirten knieten vor diesem Kind, nicht
Die Diakonie Deutschland arbeitet gerade         Eine andere Sache ist die Frage, ob die     aus Angst, sondern aus ungläubigem
an einer grundsätzlichen Satzungsreform.      Zusammenstellung dieser beiden Bibel-          Staunen heraus. Nur im Knieen konnten
Da sich dies jedoch hinzieht, wollte die      stellen nicht etwas zum Ausdruck bringt,       sie dem Kind in die Augen schauen. Jesus
Konferenzleitung schon vorzeitig einige       das dem Geist der Worte nicht gerecht          Christus will nicht unseren Willen bre-
kleinere Eingriffe in die noch bestehende     wird und damit auch nicht dem, was Jesus       chen, sondern unsere Herzen gewinnen!
Satzung einbauen, um die Gleichstellung       lehrte und lebte. Beide Bibelzitate sind –                          Dieter Bouws, Uelsen
Wohin sonst sollten wir gehen?
102                                                                                        Frauenbund / Aus den Gemeinden

                                                                   • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir eine gute Weide
                                                                      finden.
                                                                   • Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir Leben im Über-
                                                                      fluss haben.
                                                                      Abends wurden einige Spiele vorgestellt, z.B. das Esel-Spiel.
                                                                   Unsere Lachmuskeln wurden entsprechend strapaziert.
                                                                      Nach einer ausgiebigen Strandwanderung hörten wir am
    Hereinspaziert!                                                Donnerstag eine Meditation zu Psalm 4. Dazu teilten wir uns
                                                                   wieder in Kleingruppen auf. Diese Form des Austauschs wurde
 „Wer zu mir kommt, den                                            als große Bereicherung empfunden, da wir uns auf diese Weise

werde ich nicht abweisen“
                                                                   besser kennenlernen, Erfahrungen austauschen und miteinan-
                                                                   der ins Gespräch kommen konnten.
        Freizeit des Frauenbundes auf Borkum                          Nach dem Erkunden der Insel und einer tollen Kutschfahrt
                                                                   am Nachmittag folgte ein bunter Abend, der von den Teilneh-
Am Montag, den 19. September 2022 machten sich 36 Frauen           merinnen vorbereitet worden war. Es wurden Tränen gelacht.
aus der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland im Alter von          Nochmals ein herzliches „DANKESCHÖN“. Es war spitze!
47 bis 89 Jahren auf die Reise per Auto, Bus, Fähre und Bim-          Am Freitag ging leider die ermutigende, kreative, gesel-
melbahn, um schließlich voller Vorfreude auf Borkum im Haus        lige, geistlich anregende, aufbauende Freizeit zu Ende und
Blinkfüer und der dazugehörigen Villa Gerhard anzukommen.          wir durften im Glauben gestärkt wieder in unseren Alltag
   Nach dem üblichen Procedere (Begrüßung, Zimmervertei-           zurückkehren. Wir danken dem Vorbereitungsteam ganz
lung etc.) gab es ein leckeres Abendessen und eine Einführung      herzlich für die Planung und Durchführung dieser Freizeit.
in das Thema der Freizeit – die Jahreslosung 2022.                 Es war super!
   Nach einer geruhsamen Nacht startete der folgende Tag mit ei-      Man munkelt, dass die nächste Freizeit schon geplant
ner Runde „Fitness am Morgen“. Anschließend gab es ein präch-      wird ..., evtl. in Cuxhaven? Der Termin wird rechtzeitig be-
tiges Frühstück, um dann unsere Stimmen zum Klingen zu             kannt gegeben.
bringen. Am Vormittag folgte eine Bibelarbeit zur Jahreslosung               Gerda Schomaker, Siglinde Hilbrands und Anita Janßen
aus Johannes 6, 37 und nachmittags erkundeten wir die Insel zu
Fuß oder mit dem Fahrrad, natürlich unterbrochen durch eine
Tee/Kaffee-Pause. Einige erfreuten sich an leckeren Kuchen, an-
dere nahmen es mit riesigen Windbeuteln auf – wie gut, dass
ausreichend Sport getrieben wurde. Durch ein anspruchsvolles
Quiz wurden abends unsere grauen Zellen herausgefordert.
   Am Mittwoch beschäftigten wir uns mit einer Bibelarbeit
zum Thema „Jesus, die Tür – Jesus, der gute Hirte“. Anhand ei-
nes Bildes und interessanter Thesen befassten wir uns intensiv
mit Bibelstellen aus Johannes 10, Vers 7 bis 10:
• Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir gerettet.
• Wenn wir durch diese Tür gehen, werden wir ein- und ausge-
   hen.

Emden –                                                              Ab sofort erweitert der Verein sein Angebot um den Schwer-
Zehn Jahre                                                         punkt Kulturelles für Jedermann. Den Menschen in Emden
Café Lichtblick                                                    und Umgebung soll die Möglichkeit gegeben werden, wahl-
Der Verein „Café Licht-                                            weise alleine oder mit unserer Unterstützung Veranstaltungen
blick“ hat es sich zum                                             auszurichten.
Ziel gesetzt, das Leben                                              Hierfür können sowohl das Café (Gemeindehaus) als auch die
in der Stadt Emden und                                             Kirche nebenan genutzt werden. (siehe Homepage www.wirfuer
in der Umgebung insgesamt zu bereichern, indem er vielfältige      emden.de)
feste und lose Angebote, Hilfestellungen und nun auch Veran-         Das Café Lichtblick hat wie gewohnt immer dienstags und
staltungen bietet.                                                 donnerstags in der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Es gelten
  Das Hauptanliegen des Vereins besteht darin, den Menschen        die aktuell gültigen Abstands- und Hygieneregeln. Beratungen
im Alltag beratend, informierend und tröstend zur Seite zu ste-    finden statt und können über die bekannte Nummer vom Café
hen. Hierfür stehen immer kompetente Kooperationspartner           vereinbart werden.
zur Verfügung; sie bieten Unterstützung bei der Suche nach           Am Samstag, den 5. November 2022 feierte das Café sein
Antworten und Lösungen. Sie sind geschult im Zuhören, in der       zehnjähriges Jubiläum.                                       (jv)
Seelsorge und Beratung. Dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe      Zusammengestellt aus Informationen von der Homepage und vom Novem-
stets im Vordergrund.                                                 ber-Mitteilungsblatt der Ev.-altreformierten Gemeinde Campen-Emden
Wohin sonst sollten wir gehen?
Aus den Gemeinden / Synode                                                                                                 103

Wuppertal –
175 Jahre Niederländisch-reformierte Gemeinde
Am 30. Oktober 2022 feierte die Niederländisch-reformierte
Gemeinde ihr 175-jähriges Bestehen im Rahmen eines Festgot-
tesdienstes.

                                                                Vox Vallis

                                                                  Auch Pastor Walter Lang beschäftigte sich in seiner Predigt
                                                                mit dem Psalm 127. Er gliederte seine Predigt in den Blick zu-
                                                                rück – auf den Spuren des Baumeisters, dem Fundament der
                                                                Gemeinde und dem Blick nach vorne.
                                                                  Er endete mit der Frage, was aus der Niederländisch-refor-
                                                                mierten Gemeinde werden solle und stellte fest, wenn es kei-
                                                                ne Antwort auf diese Frage geben werde, sei der Auftrag der
Kirche mit Friedhof
                                                                Gemeinde erfüllt. Pastor Walter Lang stellte aber fest, dass er
  Die Besucher des Gottesdienstes wurden durch Mitglieder       mehrere Gründe wisse, warum die Niederländisch-reformierte
des Posaunenchors auf dem Friedhof vor dem Gemeindehaus         Gemeinde am Katernberg weiter bestehen solle:
begrüßt. Unter dem Psalm 127, Vers 1 „Wenn der Herr nicht         „Damit es im Gemeindehaus einen Ort gibt, in dem die Ge-
das Haus baut, so bauen umsonst, die daran bauen“ gestalteten   schichte der Gnade laut wird, die unsere Welt so sehr braucht.
Vox Vallis von der Wuppertaler Kurrende, Werner Simon, Ha-        Damit von dieser Gemeinde das Gerücht ausgeht, dass wir
rald Stengel und Pastor Walter Lang einen eindrucksvollen und   nicht in unseren Leistungen aufgehen.
bewegenden Gottesdienst.                                          Dass es einen Ort der Hoffnung für die Erneuerung der Erde,
  Vox Vallis schufen mit eindrucksvollen Männerstimmen das      Heilung der Schöpfung, Würde des Geschöpfes und ein Ende der
„Ehre sei Gott“ von Franz Schubert, „Von denen, die da wan-     Gewalt gibt.“
deln“ von Heinrich Schütz und „Laetentur Coeli“ von Hans Leo      Zum Abschluss sangen Vox Vallis zusammen mit der Ge-
Hassler bleibende Erinnerungen, die das Herz erfreuten.         meinde und Werner Simon am Klavier den Irischen Reisese-
  Harald Stengel, Archivar und Vorsitzender des Presbyte-       gen.
riums, gab einen geschichtlichen Abriss über 175 Jahre Nie-       Verabschiedet wurden die Gottesdienstbesucher durch Po-
derländisch-reformierte Gemeinde in Wuppertal. Neben den        saunen- und Trompetenklang des Posaunenchores.
Auslösern für die Abspaltung der Gemeinde von den „Refor-                                       (Uta Reiswig-Hesse, Wuppertal)
mierten“ im Jahre 1847 wurde das „Elberfelder System“ der Ar-
menversorgung erwähnt, das zum Vorbild für zahlreiche Städte
wurde und zur häufigen Übernahme in Deutschland führte. In
der Nazizeit gab es intensive Kontakte zur Bekennenden Kir-
che. Vertreter der Gemeinde nahmen an der Barmer Synode
1934 teil, in der die „Barmer Erklärung“ verfasst wurde. Der
Vortrag endete mit der Frage, wie es mit der Gemeinde weiter-
gehen solle.

                                                                Nordhorn – Versammlung der Synode
                                                                Am Samstag, 12. November 2022, fand die Herbstsynode der
                                                                Ev.-altreformierten Kirche in den Räumen der altreformierten
                                                                Gemeinde in Nordhorn statt.
                                                                   Neben Berichten aus den verschiedenen Ausschüssen und
                                                                der Kommission Formulare sowie Wahlen und Ernennun-
                                                                gen referierte Jenny Verwolt, Mitarbeiterin der Beratungsstelle
                                                                HOBBIT in Nordhorn, zum Thema „Missbrauch im kirch-
                                                                lichen Raum“. Als Gast nahm der neue Generalsekretär des
                                                                Reformierten Bundes, Pfarrer Hannes Brüggemann-Hämmer-
                                                                ling, an der Synode teil.
                                                                   Ein ausführlicher Bericht mit allen Beschlüssen erscheint in
                                                                der Dezember-Ausgabe des Grenzboten.                       (jv)
Wohin sonst sollten wir gehen?
104                                                                                                                            Aus den Gemeinden / Anzeigen

                                         Monatsspruch Dezember 2022
                                        Jesaja 11, 6                                                   Aus den Kirchenbüchern
   Der Wolf
       findet                             Schutz                                                       Getauft wurden:
                                                                                                       16.10.22 Johann Levi Wortel			            Nordhorn
                         anther
    beim Lamm, der P
                                                                                                       16.10.22 Joost Aren Hermann Oelerink			       Uelsen
                                                                                                       23.10.22 Arne Schnieders			 Bad Bentheim
         liegt beim Böcklein.
                                                                                                       23.10.22 Greta Eilers			 Emlichheim
                                                                                                       23.10.22 Karl Wesselink 			 Emlichheim
      Kalb und Löwe                                                                                    23.10.22 Theo Boers			 Emlichheim
                                                                                                       23.10.22 Thilo Moeken			 Emlichheim
     weiden zusammen,                                                                                  06.11.22 Rika Kolk			 Bad Bentheim

             ein kleiner Junge
                                                                                                       Getraut wurden:
                                                                                                       15.10.22 Lisanne Helweg und Tim Schütten Emlichheim

                                            leitet sie.                                                Gestorben sind:
                                                                                                       10.10.22 Eilert Schrader      91 Jahre Campen-Emden
                                                                                                       15.10.22 Anna Niehaus, geb. van Lil
                                                                                                       		                           85 Jahre      Nordhorn
                                                                                                       23.10.22 Harm Bloemendal 79 Jahre         Veldhausen
                Wohl denen, die in deinem Hause wohnen;
                die loben dich immerdar.
                Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten
                und von Herzen dir nachwandeln.       Psalm 84, 5+6
                                                                                                        Der Herr aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir
                                                                                                        sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen.
      Nach einem langen Leben hat unser treusor-                                                        Fürchte dich nicht und erschrick nicht.        5. Mose 31, 8
      gender Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa,
      unser Schwager, Onkel und Vetter                                                                  In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
                                                                                                        von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter,
                        Eilert Schrader                                                                 Oma und Uroma
            * 20. Januar 1931                       † 10. Oktober 2022
      im Glauben an Gott seinen irdischen Lebens-                                                       Marchina Kleine Brookhuis
      weg vollendet.                                                                                      geb. Kloosterman, verwitwete Schüürmann
                                                                                                               * 12. Mai 1924 in Westerbork/NL
                         In stiller Trauer                                                                  † 28. September 2022 in Emlichheim
                         Gerhard und Hinderike Schrader
                                                                                                        die im Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus
                         Friedhelm und Antje Schrader
                                                                                                        heimgerufen wurde.
                         Georg und Katja Schrader
                         Enkel und Urenkel                                                                                  Gisela und Jacques
                         sowie alle Angehörigen                                                                              Mom-Schüürmann
                                                                                                                            Magdalena † und Fred †
      Traueranschrift:
                                                                                                                             Stoel-Schüürmann
      G. Schrader, Eckersweg 7, 26723 Emden-Twixlum
                                                                                                                            Johanna und Max
                                                                                                                             Karssen-Schüürmann
                                                                                                                            Juditha und Radjendre †
 Der Grenzbote                                                                                                               Kisoensingh-Schüürmann
 erscheint monatlich (letzter Sonntag).
 Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
 Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva),
                                                                                                                            Elisabeth und Laurens
 Johann Vogel, Laar (jv)                                                                                                     Kolkman-Schüürmann
 Schriftleitung: Pastor Gerold Klompmaker, Klapperstiege 17, 48455 Bad Bentheim,
 Tel.: 0 59 22 / 23 20, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de                                                                  Johannes und Titia
 Bildmaterial: Seite 97 (Albertus Lenderink), Seite 98 (epd-bild/Hans Scherhaufer), Seite 99 (Gerold
 Klompmaker), Seite 100 (Gerold Klompmaker), Seite 101 (pixabay.com), Seite 102 (Frauenbund;                                 Schüürmann-Klaver
 lichtblick-ostfriesland.de), Seite 103 (Homepage der NRG; Friedhelm Büchsenschütz [3x])
 Redaktionsschluss für die Dezember-Ausgabe: 5. Dezember 2022;                                                              Matthias und Rahel
 namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.
 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang                                                                                  Schüürmann-Herter
 Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im
 August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der                                      Enkel und Urenkel
 Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt-
 reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post
 beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden)
 oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen.
                                                                                                        49824 Emlichheim, Huskamp 22
 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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