Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
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Vorwort | Impressum Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Denn manchmal fehlt uns selbst der Über- blick über den Reichtum unseres Seins. Oft sind wir reich oder sind wir arm? Sind wir glücklich oder sind wir traurig. Sind wir lie- sehen wir nicht, wie wertvoll wir für den Nächsten sind. Und es gibt Augenblicke, in benswert oder sind wir es eben nicht? Mal so und mal so. Es gibt nicht nur Schwarzdenen wir nicht mal danach suchen und und Weiß. Licht und Schatten liegen haltdennoch die Antwort kennen. Dann sehen eng beieinander. nicht nur wir selbst unser Leuchten und un- Manchmal fühlen wir uns wie ein König sere innere Schönheit. und manchmal wie ein Bettelmann. Dann brauchen wir Personen, die uns auf den Bo- Entdecken Sie in dieser Ausgabe der den der Tatsachen zurückholen. Die uns Wohlfühlzeit Erzählungen, Artikel und Ge- ehrlich zeigen, was wir wert sind. Men- schichten, die vom Wert des Zusammenle- schen, die uns nah sind, uns kennen, schät- bens berichten. (kj) zen und mögen, so wie wir sind. Design und Gestaltung: Impressum Klaudia Joschko Autoren: Stefan von den Driesch (svdD) Mara Diart (md) Heike Simons (hs) Tanja van den Brand (tvdb) Ramona Petz (rp) Klaudia Joschko (kj) Hella Hausmann (hh) Fotografie: Seite 1, 4, 14, 16, 17, 21, 24, 25, 26: Klaudia Joschko Seite 3: Stefan von den Driesch Pflegedienste Kuijpers Seite 4, 5, 6: private Archivbilder Auf der Heide 33 Seite 7, oben: Sabina Jansen 41849 Wassenberg Seite 7, 27: Heike Simons Seite 8: Archivfotos Seite 9, 12, 18: Tanja van den Brand Kontakt: Seite 10: Körfer, Krings, Braun - gestaltet mit Canva Klaudia Joschko Seite 11, 20, 30, 31: gefunden bei Canva Tel.: 0151 64916868 Seite 11, 19, unten: Mara Diart Mara Diart Seite 13: Ramona Petz Seite 15: private Archivbilder Tel.: 02401 8048225 Seite 22, 23: Sozialer Dienst Baesweiler E-Mail: medien@kuijpers.de Seite 28, 29: Selfies der philippinischen Azubis Seite 32: Scribble 2
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe Wir sind geimpft …! Heimbewohner sowie Pflegepersonal hat- bungslosen Impfmarathon beigetragen. ten das Glück, zu den Ersten zu gehören, Und nicht zuletzt möchte ich besonders die geimpft wurden. So konnten in den auch allen Impfteams danken, die die Imp- Einrichtungen der Kuijpers-Gruppe bereits fungen in unseren Häusern so professionell im Januar die Erstimpfungen und drei Wo- und zügig durchgeführt haben.“ chen später die Zweitimpfungen durch- geführt werden. Die Impfbereitschaft war Lockerungen gibt es nach den Impfun- sehr groß, und fast alle Bewohner sind jetzt gen leider noch nicht. Die strengen Be- erleichtert geschützt zu sein. suchs- und Hygienekonzepte im Haus müssen, zum Schutz aller Bewohner, trotz Unter den Mitarbeitern haben, nach an- allem beibehalten werden. Das Tragen von fänglicher Skepsis, vorerst doch rund 60 % MNS- bzw. FFP2-Masken ist für Personal das Impfangebot angenommen. und Besucher auch weiter verpflichtend. Die Mitarbeiter werden mindestens 2-mal Es beruhigt uns, dass es weder bei Bewoh- pro Woche getestet und es erfolgt vor je- nern noch bei Mitarbeitenden größere Ne- dem Dienstbeginn ein Symptomscreening. benwirkungen als Kopfschmerzen, Müdig- Auch Besucher benötigen einen negativen keit, Muskelschmerzen und dergleichen Schnelltest, bevor sie Angehörige treffen gab, die nach 1 bis 2 Tagen vorbei waren. dürfen. Hierzu bieten unsere Einrichtun- gen wöchentlich mehrere Termine an. „Die Organisation der Impftage war für die Einrichtungen schon eine große Heraus- Jetzt bleibt zu hoffen, dass wir bald durch forderung. So wurden alleine im Haus Am die rege Inanspruchnahme der Impfungen Waldrand in Wassenberg 165 Impfungen dazu beigetragen haben, so schnell wie durchgeführt,“ berichtet Einrichtungslei- möglich wieder zur Normalität zurückkeh- ter Stefan von den Driesch. „Ich möchte an ren zu dürfen. (svdD) dieser Stelle einmal explizit den Mitarbei- terinnen einen Dank aussprechen, die rund um die Impftage sehr viel Zeit für die Vor- bereitung und Durchführung aufbringen mussten. In Wassenberg haben sich die Damen des Empfangs darum gekümmert, dass alle notwendigen Unterlagen einge- holt, Termine koordiniert und Formulare vorbereitet wurden.“ Herr von den Driesch ergänzt: „Auch die Teams der Pflege und des Sozialen Dienstes haben hervorragend zusammengearbeitet und zu einem rei- Die Ärztin Janne Becker impft unsere Be- wohnerin Margarete Degner 3
Titelgeschichte Meine Entscheidung sie schweren Herzens einverstanden. Mei- ne sechs Geschwister durchzubringen war schon Aufgabe genug. Und sie wollten, dass es mir besser ging. Sorgen werden sie sich trotzdem um mich gemacht haben und leicht ist es ihnen bestimmt nicht ge- fallen, mich gehen zu lassen. Ich heiße Gertrud Goertz, bin 86 Jahre alt und freue mich, Ihnen etwas aus meinem Leben berichten zu können. Mein Leben war nicht besonders aufre- gend, aber geprägt von meinen eigenen Auf dem Hof war reichlich Platz weitreichenden Entscheidungen, deren zum Spielen Folgen ich nicht immer abschätzen konnte und doch treffen musste. Und ich habe für Das letzte Wort lag aber bei mir. Also ent- mich entschieden, die Konsequenzen allei- schied ich mich und ging von zu Hause weg. ne zu tragen. Und das habe ich auch getan. Ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gut gegangen wäre. Ich hatte alles und wurde Meine erste alles verändernde Entschei- geliebt wie zu Hause. Aber meine neue Fa- dung traf ich schon mit 8 Jahren. Ich war milie war eben keine Familie. Es war alles gerade zur Kinderkommunion gegangen, anders. Onkel und Tante hatten selbst kei- als mich mein Patenonkel fragte, ob ich ne Kinder und so war ich immer alleine und bei ihm und seiner Frau leben möchte. Ich ich habe es immer als zu still empfunden. hatte schon öfter bei ihnen übernachtet Wir haben meine Familie so oft wie mög- und auch Urlaub gemacht. Das war immer lich besucht, sodass ich den Kontakt nie schön für mich gewesen. Meine Eltern wur- verloren habe. Vier Jahre habe ich mich zu- den natürlich auch gefragt. Da die Zeiten sammengerissen, doch dann konnte ich es aber sehr schlecht waren und ein Esser we- nicht mehr aushalten. Ich wollte nach Hau- niger am Tisch Leben retten konnte, waren se. Keiner nahm mir meine Entscheidung, in meine lebhafte Familie zurückzukehren, 4
Titelgeschichte übel und alle zeigten Verständnis. Doch in Ich hatte kein aufregendes Leben. Urlaub den vier Jahren waren meine Geschwis- kenne ich nicht. Solange wir Landwirt- ter mehr und mehr zusammengewachsen schaft betrieben, klappte das wegen der und ich fühlte mich Zeit meines Lebens nie Tiere nicht. Und auch später, als mein mehr richtig zugehörig. Das behielt ich al- Mann zu „Enka“ gegangen war, hatten wir lerdings stets für mich. Nie habe ich mich dafür kein Geld. Trotzdem hatten wir, mein beschwert. Möglicherweise habe auch nur Mann und ich, eine gute Zeit. Wir machten ich das so empfunden. Ich entschied zu alles zusammen. Ob wir am Haus oder im schweigen. Schließlich war es mein Wille Garten arbeiteten - immer zusammen. gewesen zu gehen. Es war eine Entschei- Am liebsten aber tanzte ich mit ihm. Zu- dung, die ich bereut habe, und die Folgen nächst musste ich es meinem Mann erst trug ich alleine. Bis heute habe ich weder mal beibringen, aber dann war es herrlich, meinen Eltern, Geschwistern noch sonst je- mit ihm übers Parkett zu gleiten. Manchmal mandem je Vorwürfe gemacht. wollte er mich gar nicht mehr hergeben. Mein Leben ging weiter, und es war gut, wie es war. Ich hatte ein Zuhause. Ich wurde erwachsen und lernte beim Altweiberball Zur Silber- meinen zukünftigen Mann kennen. Wieder hochzeit vier Jahre später fiel die beste Entschei- tanzten wir dung meines Lebens. Der Mann war mit bis in den Gold nicht zu bezahlen und ihn wollte ich Morgen heiraten. Er war so gut zu mir. Leider muss- ten wir nach der Hochzeit zu seinen Eltern ins Haus ziehen. Damit kam ich nicht so gut klar. Ich wurde nicht als Tochter akzeptiert. Einmal hatte ich eine so große Sehnsucht danach, geachtet zu werden, dass ich wie- der nach Hause bin, wenn auch nur für acht Tage. Denn mein Mann hat mich so geliebt, mich verteidigt, für mich gekämpft, und Wir waren mich schließlich zurückgeholt. Wir gehör- eine lustige ten zusammen. Meine Schwiegermutter Truppe lernte ich so zu nehmen, wie sie war. Ich nahm mir vor, alles für sie zu tun. Für mich war das eine gute Entscheidung, denn Auch haben wir gerne gefeiert. Ob Silves- heute brauche ich mir nichts vorzuwerfen. ter, Kirmes, Oktoberfest oder Karneval: Mit Auf ihrem Sterbebett wollte sie mich sehen drei befreundeten Pärchen haben wir so und in meinen Armen ist sie eingeschlafen. manches Parkett unsicher gemacht. 5
Titelgeschichte 45 Jahre waren mein Mann und ich wie si- sich meine Tochter so viel Sorgen um mich amesische Zwillinge, bis ich ihn habe ge- machen muss. Ich wollte nicht, dass sie für hen lassen müssen. Das war nicht meine mich aufhört zu arbeiten. Aber den gan- Entscheidung. Ich wurde nicht gefragt. Das zen Tag allein sein wollte ich auch nicht. war der Wille einer höheren Macht. Seit 16 Deshalb erkundigte ich mich nach einer Jahren vermisse ich ihn Tag für Tag. Tagespflege. Das konnte meine Tochter zu- erst nicht verstehen. Doch als ich ihr erklär- Aber es geht mir gut. Jetzt ging ich alleine te, dass ich gerne Leute treffen würde, mit jeden Mittwoch zum Senioren-Café in Bo- denen ich mich unterhalten könne, melde- cket, das ich mitgegründet habe. Früher te sie mich in der Villa Viva an. gingen mein Mann und ich gemeinsam dorthin. Ungefähr 70 Senioren kamen zum Eine gute Entscheidung. Ich bin darüber Kaffeetrinken, Klönen und Singen. Noch sehr glücklich und freue mich jeden Tag, als ich zur Tagespflege ging, wurde ich re- hierher zu kommen. In Haaren fühle ich gelmäßig von der Villa Viva aus dorthin ge- mich wie zu Hause. Ich treffe alte Bekann- fahren. Heute kommen aber kaum neue te und durfte neue Leute kennenlernen. Senioren dazu. Die achtzigjährigen „Alten“ Und ich muss sagen, wir haben immer was fühlen sich heute zu jung für das, was wir zu erzählen: Neues und Altes. Die Villa ist mit sechzig genossen haben. ein Segen. Ein Segen für alle, die nach hier kommen dürfen. Ich fühle mich geachtet, Alleine fühle ich mich nicht. Ich wohne unterhalten und gut aufgehoben. Die net- mit meiner Tochter und ihrer Familie in te Betreuung und das hilfsbereite Entge- einem Haus. Meine Enkelkinder habe ich genkommen des Teams bestätigen mich aufwachsen sehen. Ich habe gesehen, wie in meiner Entscheidung, deren Folgen ich sie laufen lernten. Wir haben gespielt und gerne trage, denn diese Entscheidung ist gelacht. Ich habe viel von ihnen gehabt. zu meinem Wohl. Heute sind sie erwachsen und gehen ihren eigenen, guten Weg. Meine Ent- scheidungen Meine Tochter und ich tun alles, um uns haben mich gegenseitig zu unterstützen. Ich brauche geprägt, ge- nichts mehr alleine zu bewältigen. Sogar stärkt und zu zu den Ärzten begleitet sie mich. Das einzi- dem gemacht ge, was ich tue, ist, die Wäsche bügeln. So was ich bin habe ich das Gefühl, gebraucht zu werden. und sein möchte - zu- Nach ein paar Stürzen hatte ich weite- frieden. (kj) re Entscheidungen zu treffen, um meine Tochter zu entlastet. Ich mochte nicht, dass 6
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Das Osterfest im Haus Am Waldrand Natürlich wurde auch die ein oder andere Anekdote von früher erzählt. Und dann war er schließlich da: der heiß ersehnte Ostersonntag. Zu Dienstantritt hatten die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes noch eine kleine Überraschung parat: Hasenohren, Schleifen und Stum- melschwänzchen. Schnell war das „Ha- senoutfit“ angelegt und so drapiert ging es von Zimmer zu Zimmer, um die Osterkörb- Frau Wild beklebt mit Eifer und Freude chen, mit Süßigkeiten und essbarem Os- die gebastelten Osterkörbchen tergras bestückt, an den Mann und an die Frau zu bringen. Mann und Frau staunten Schon Anfang März starteten die diesjähri- nicht schlecht, als ihnen die „Häsinnen“ ihr gen Ostervorbereitungen. In unserem Kre- Osterkörbchen überreichten. ativangebot wurden Osterkörbchen mit und für unsere Bewohner gebastelt. Nach- Es war ein sehr schönes Gefühl, die Freude dem sie fertig waren, wurden sie mit bun- der Bewohner über diese kleine Aufmerk- ten Aufklebern verziert. Obwohl die Auf- samkeit zu erfahren. (hs) gabe sich als „knifflig“ herausstellte, wurde sie gemeistert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Auch die Wohnbereiche und der Ein- gangsbereich wurden durch die Mitarbei- terinnen des Sozialen Dienstes liebevoll geschmückt. Blütenzweige, behängt mit Ostereiern, Hasen, Küken und Tulpen, ha- ben unser Haus auf das bevorstehende Os- terfest vorbereitet. Am Karsamstag war natürlich Ostereier- färben angesagt. Auch wenn Farbtablet- ten zum Einsatz gekommen waren, durf- te das anschließende Polieren mit einer Speckschwarte nicht fehlen. Alle waren Von rechts nach links: Caro Behr, mit sichtlicher Freude dabei, und die eine Rita Schaefer und Heike Simons oder andere Anekdote machte die Runde. 7
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Ehrungen Wertschätzung ist eine Haltung der Bereits ihr 30. Dienstjubiläum im Bereich Dankbarkeit der Pflege bei Kuijpers feierte im Dezem- ber 2020 Frau Carla Janssen-Hautvast. Ein- Und dankbar kann sich die Pflegeeinrich- fühlsam und mit viel Geduld begegnet sie tung Haus Elisabeth über so viele langjäh- seit jeher den Bewohnern. Besonders dan- rige, engagierte Mitarbeiter schätzen. ken wir ihr für ihren Einsatz, wenn Not am Mann ist und sie spontan einspringt, sogar In den wohlverdienten Ruhestand muss- im Nachtdienst. Aus dem geschützten Be- ten wir schweren Herzens Tatjana Rechling, reich, in dem ihr vorwiegender Tätigkeits- Rosi Hohnen und Mechthilde Wolters ent- bereich liegt, ist sie nicht wegzudenken. lassen. In jahrzehntelanger verlässlicher Zusammenarbeit haben die Damen sich Allen fünf Damen möchten wir herzlich nicht nur routiniert, sondern vor allem mit gratulieren. Wir danken ihnen für die Jahre Leidenschaft eingebracht. Dabei stand der verlässliche Zusammenarbeit, die nicht nur Kontakt mit den Bewohnern mit oben auf aus Friede, Freude, Eierkuchen bestanden. ihrer Prioritätenliste. Die drei haben die Lat- Denn hauptsächlich waren es Jahre voller te für neue Mitarbeiter sehr hoch gehängt. Arbeit. Es galt, Probleme zu meistern und sich Herausforderungen zu stellen. Und Frau Marlene Derichs beging im August dennoch haben wir, wie unten einige Fotos 2020 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Mit bestätigen, auch so manch lustige Pause, ihrer aktiven Art bereichert sie unser Team gemütliche Stunde und nette Feier mitei- und hält es beisammen. Ihr herzliches En- nander verbracht. Eben alles zu seiner Zeit gagement wissen nicht nur Mitarbeiter und mit gegenseitigem Respekt und An- und Bewohner zu schätzen. Sie ist gefühlt erkennung. Und wir sind stolz, dass das so immer da, immer nah! Wir freuen uns schon zusammen möglich war und ist. auf weitere harmonische Zusammenarbeit. DANKE Marlene Derix ling Karneval 2018 Jans Carla ech sen- na R Hau Tatja tvas s t l ter R o W 019 Ka osi H e rn ild l 2 ev ohn c ht eva al e 20 n e M Karn 18 Mit einer Hand voll Joker hatten wir immer gute Karten 8
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Momente der Geborgenheit Im letzten Monat zog eine sogenannte „Re- wohner ist Johanna eine Quelle der Ruhe. born Babypuppe“ in unsere Einrichtung Die Puppe hat ein gewisses Eigengewicht, Haus St. Josef in Kückhoven ein. Das kleine viele Bewohner die Johanna auf den Arm Puppenmädchen wurde zu Beginn, vor al- nehmen, setzen sich mit ihr hin und kom- lem von den Mitarbeiter/-innen, ein wenig men dadurch selber auch zur Ruhe. Es wird skeptisch beäugt, da es zeitweise schon dann gekuschelt und geherzt. Manch ei- sehr echt aussieht: Das kann unterschied- nem Bewohner gibt die Interaktion mit Jo- liche Emotionen und Reaktionen wecken. hanna ein so starkes Gefühl des Wohlbefin- dens, dass er entspannt einschläft. Als wir das kleine Puppenmädchen das ers- te Mal mit zu den Kontakt zu den Bewoh- Johanna ist mithin ein positiver Türöffner, nern nahmen, verflog jegliche Skepsis im um Biografiearbeit zu leisten, Emotionen Nu. Die Reaktionen waren durchweg posi- zu wecken und Geborgenheit zu geben. tiv und jeder wollte die Puppe einmal auf (tvdb) den Arm nehmen. Schnell wurde gemeinsam ein Name ge- funden und die kleine “Johanna“ begleitet uns nun oft in die Gruppen- und Einzelan- gebote. Viele Bewohner glauben zu Beginn, dass Johanna ein echtes Baby ist, es gibt jedoch keine Berührungsängste. Im direkten Kon- takt wird dann klar, dass Johanna eine Pup- pe ist. Dies tut den positiven Empfindun- gen und Gefühlen jedoch keinen Abbruch. Viele halten Johanna sehr lange in den Ar- men, reden leise mit ihr oder genießen ein- fach nur das Gefühl noch einmal ein „Baby“ auf den Armen halten zu dürfen. Johanna weckt viele Erinnerungen an die eigenen Kinder und Enkelkinder und ist immer wieder eine Anregung, Gespräche über das Leben der Bewohner zu starten. Puppenbaby „Johanna“ schenkt Nähe, die lange vermisst wurde Besonders für viele motorisch unruhige Be- 9
Best-of-Kuijpers-App Der Mitarbeiter-Mittwoch in der Kuijpers-App Die Kuijpers-App bietet den Mitarbei- den mittels des Designprogramms „canva“ ter(inne)n die Möglichkeit, sich in der Kui- in einem individuell gestalteten Steckbrief jpers-Community vorzustellen. Hierzu ruft verpackt und mittwochs der App-Commu- der/die Mitarbeiter/-in - entweder auf sei- nity zur Verfügung gestellt. nem Smartpho- ne via App oder Der Mitarbei- im Browser - in ter-Mittwoch ist der Navigation bei Kuijpers heiß den Mitarbeiter- begehrt. Seit dem steckbrief auf. Es Start der Kuij- werden Felder pers-App haben wie Spitzname, sich mittlerweile Baujahr, Stärken mehr als 40 Mitar- und Schwächen beiter vorgestellt. vorgeschlagen. Jeder Mitarbeiter Der Mitarbei- hat auf diese Weise ter hat auch die die Möglichkeit, ein Möglichkeit ei- paar Dinge über gene Zusatzfel- sich preiszugeben der/Rubriken und so den Team- anzulegen, etwa: spirit innerhalb der „Wie hieß die Einrichtung oder Lieblingsband der Kuijpers-Grup- in meiner Ju- pe zu steigern. gendzeit?“ oder So oder so ähnlich könnte dann „Was sind meine Dein Steckbrief mal aussehen In den zugesand- Lieblingsfilme?“. ten Daten ist oft Zusätzlich ist es der Punkt „würde hilfreich, zwei schöne Bilder hochzuladen: gerne wieder in den Urlaub fahren/fliegen“ ein aktuelles Foto des/der Mitarbeiters/ ausgefüllt. Leider ist dies in der aktuellen Mitarbeiterin und sein/ihr Lieblingsbild. Corona-Lage nicht möglich. Aber wir ge- ben die Hoffnung nicht auf, dass bald wie- Sobald der Steckbrief ausgefüllt und ver- der Normalität eintritt. schickt ist, werden die Daten an das Kuij- pers-Support-Team weitergeleitet. Jeden Also, liebe Mitarbeiter(inne)n, ziert euch Mittwoch wird aus allen zugesandten nicht und überrascht uns mit eurem Steck- Steckbriefen per Zufall ein Mitarbeiter aus- brief. (lb) gewählt. Die zuvor geschickten Daten wer- 10
Rätsel | Lieblingswitz Rätsel Was ist das? Haben Sie ein Idee, was die Fotos zeigen? 1. 3. 2. 4. Lösung: 1. Erdbeere, 2. Kiwi, 3. Pusteblume, 4. Schmetterling Witz Der Lieblingswitz kommt diesmal von Frau Kohnen, Bewohnerin der Seniorenresidenz am CarlAlexanderPark. Jeden Tag sitzt ein Geschäftsmann im Zug bei einer älteren Dame im gleichen Abteil. Die Dame zieht einen Beutel mit Haselnüssen aus der Tasche und bietet dem Geschäftsmann welche an. Der greift natürlich gerne zu und isst ein paar. So geht das mehrere Tage. Nach einer Woche sagt der Geschäftsmann: „Ich kann doch nicht ihre ganzen Ha- selnüsse essen! Sie haben doch sicher nur eine kleine Rente. Wo haben Sie denn die leckeren Nüsse immer her?“ Darauf antwortet die Dame: „Ach wissen Sie. Ich esse ja diese Toffifee für mein Leben gerne, mit dieser Schokolade und dem Karamell. Nur die Nüsse, die kann ich einfach nicht mehr beißen.“☺ 11
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz Der Mai ist gekommen Endlich hatten unter Klatschen vollendet war, ging es ans wir wieder die herrliche Grillgut und die köstlichen Salate. Möglichkeit, einen “Tanz in Gemeinsam wurde ein schöner Tag ver- den Mai“ zu ge- bracht. Es wurde herrlich gespeist und ge- stalten. Natür- quatscht. Die allgemeine Stimmung war lich wurde der entspannt und endlich wieder gesellig. Rahmen der Zuletzt gab es noch eine Tombola. Viele Feierlichkeiten Bewohner durften die Lofsee spielen und den aktuellen schöne Preise fanden einen neuen Besitzer. Umständen angepasst. Das Der stattlich schöne Baum wird uns den Schönes Ergebnis vieler tat der Freude ganzen Mai über begleiten und immer Hände Arbeit aber keinen wieder das ein oder andere Lächeln in so Abbruch. manches Gesicht zaubern. Die Vorbereitungen begannen zeitig. Ein großes Dankeschön an alle Bewohner Frank Saxarra (Hausmeister) hat ein Fun- und Mitarbeiter die dabei geholfen haben, dament für den Maibaum gegossen (600 solch ein schönes Fest zu gestalten. (tvdb) kg schwer). In Gemeinschaft mit den Be- wohnern wurden der Maibaum und un- terschiedliche Maiherzen gestaltet. Dabei wurde manch nette Erinnerung geweckt. Ein Bewohner, der fleißig Kügelchen dreh- te, sagte lachend: ,,Nun weiß ich, warum ich so einen Quatsch nie gemacht habe, schaut euch meine Hände an“, und tatsäch- lich, alle helfenden Hände waren durch das Krepppapier kräftig blau verfärbt. Die Freude darüber hielt sich hartnäckig, sogar mehrere Tage. Am 30. April war es dann so weit: Der impo- sante Maibaum wurde, untermalt von Blas- musik, über den Hof getragen und feierlich aufgestellt. Der ein oder andere Bewohner Mit vereinten Kräften konnte zu einem kurzen Tänzchen unterm schaffen wir alles Baum motiviert werden. Als diese Aktion 12
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Das erste Eis 2021 Es gibt die Sonne noch und gönnt uns tat- wand für die Wäsche und das Kochen groß sächlich schöne warme Sommertage mit und zeitintensive. Vieles machte man noch über 25 Grad. Unsere Bewohner vom Haus von Hand. Elisabeth sind nicht mehr zu halten. Nach den langen Wintermonaten und diesem Bei den Erzählungen steigen Erinnerungen ganzen Grau in Grau ist es wie ein Sechser und Emotionen hoch und es wird deutlich im Lotto, endlich die Sonne zu sehen. spürbar, dass alle gerne an die Zeit zurück- denken. So erzählen die Sonnenhungrigen Auf der Außenterrasse des Hauses werden ihre Geschichten auf der Terrasse und ge- die Tische geschmückt, die Sonnenschirme nießen zunehmend das Eis. aufgespannt und in kürzester Zeit füllt sich die sonnendurchflutete Veranda mit net- Die Sonne streichelt warm unsere Haut ten Leuten, die freudig Gespräche führen. und Bewohner und Mitarbeiter empfinden Die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes ver- ein schönes Gefühl innerer Zufriedenheit. sorgen die Gäste mit ausreichend Geträn- ken und beschwingter leiser Musik oder Der Nachmittag vergeht wie im Flug und das langersehnte Eis. so ist es nicht verwunderlich, dass alle ent- spannt und glücklich den Tag ausklingen Wenn wir so zusammensitzen, wird erzählt, lassen. (rp) wie früher die Sommermonate erlebt wur- den. Üblich war es wohl, dass man hart ar- beitete und abends mit der Familie vor der Haustür saß und sich mit den Nachbarn unterhielt. Laut unseren Heimbewohnern sei früher nicht alles besser gewesen, aber diese Zeit möchte trotzdem keiner von ih- nen missen. Früher hatte man keine Zeit, ein Eis zu es- sen. Da standen Dinge wie Wäsche wa- schen, kochen, putzen usw. im Vorder- grund. Als Frau ging man „damals“ nicht arbeiten und hatte auch nicht so viele Freiheiten. Klar traf man sich mit Bekann- ten und ab und an auch mal mit Freunden, aber das Wichtigste war nun mal die Fami- Frau Kapell und Frau Hoffnann ge- lie. Die meisten von ihnen haben mehrere nießen das Ambiente auf der Terrasse Kinder und dementsprechend war der Auf- 13
Lebenserinnerungen Urlaub - meine schönste Zeit Urlaub ist Zeit der Entspannung, Zeit des viert zu uns und so konnten wir viele schö- Genießens und Zeit des unbeschwerten ne Stunden miteinander verbringen. Wir Seins. haben zusammen gekocht und gegessen und jede Menge Glücksmomente erlebt. Es ist schön, dass Ich denke so gerne an diese Zeit zurück Frau Bischofs uns und vermisse sie. an ihren Urlaub- serinnerungen Nicht nur die Diemel war ein schönes Fleck- teilhaben lässt: chen Erde. Ein Freundespaar hat uns mal „Ich habe mei- fünf Wochen mit ihrem Wohnmobil nach ne schönste Zeit Norwegen mitgenommen. Das war wirk- am Diemel-See lich ein Erlebnis, das ich nie vergessen wer- verbracht. Mein de. Mitten im Sommer im tiefsten Schnee Auf Urlaubsfotos von Mann und ich zu stehen und kurze Zeit später wieder auf Frau Bischofs ist sie hatten da fest ei- grünen Wiesen zu liegen, das kann man nie zu sehen nen Wohnwagen sich nicht vorstellen. Das muss man er- stehen und so lebt haben. Gletscher, Fjorde, Wasserfälle konnten wir viel Zeit dort verbringen. Im und kilometerlange Flüsse. Norwegen war Frühling, im Sommer und im Herbst wa- traumhaft. ren wir sowieso dort und an den langen Wochenenden nahmen wir auch gerne die Mit einem anderen Pärchen sind wir dann zwei bis drei Stunden Fahrt auf uns, um uns nach Norwegen zum Lachseangeln gefah- dann richtig zu erholen. Ich tat das gerne ren. Stunden saßen wir auf dem Fluss und im Liegestuhl mit einem guten Buch in der die Männer angelten, was das Zeug hielt. Hand. Mein Mann setzte sich in sein Boot Wir Frauen nahmen währenddessen die Fi- und fuhr zum Angeln auf den See. So er- sche schon aus. Kiloweise nahmen wir die gänzten wir uns perfekt. Die gefangenen Beute sogar tiefgefroren mit nach Hause. Fische kamen dann gerne abends auf den Tisch. Nur wenn unser Enkel mit zum An- So war jeder Urlaub auf seine Weise super. geln gefahren war, ist die Beute meistens Und ich habe alles genossen, was mir ge- etwas kleiner ausgefallen. Denn er freute boten wurde.“ sich über jeden selbst gefangenen Fisch, streichelte ihn und ließ ihn wieder ins Was- ser. Auch meine Tochter hat gerne mit ihrer Von ihren Urlauben weiß auch Frau Heesen Familie an der Diemel Urlaub gemacht. Sie zu berichten: „Ich war mit meinem Mann buchten sich dann eine der kleinen Woh- gerne in Spanien und Italien unterwegs. nungen oberhalb des Campingplatzes. Mich haben die Landschaft, die Natur und Schon zum Frühstück kamen sie dann zu auch das Essen begeistert. Da mein Mann 14
Lebenserinnerungen Frau Deckers erinnert sich: „Ich habe zum ersten Mal mit einem befreundeten Ehe- paar Urlaub gemacht. Und das erst, nach- dem mein Mann verstorben war. Damals war ich schon fast sechzig. Aber meine Freundin Anneliese und ihr Mann haben mich jedes Jahr mitgenommen. Ich weiß nicht mehr, wohin alles. An Jessen an der Schwarzen Elster in Sachsen-Anhalt kann ich mich erinnern. Dahin sind wir so oft ge- Frau Heesen konnte Stunden lang fahren, dass ich mich wie zu Hause gefühlt am Strand verbringen habe. Denn wir fuhren immer zur gleichen Zeit und trafen immer dieselben Menschen nicht fliegen wollte, sind wir zwei bis drei an. Das war richtig familiär. Und in den Ho- Tage mit dem Auto zum Zielort gefahren. tels sind wir bestens verpflegt worden. Ich Das war anstrengend, aber wir haben viel habe es genossen, mich an den gedeckten zu sehen bekommen. Wir hätten ja auch mit Tisch setzen zu können und mich verwöh- einem Wohnwagen fahren können, aber nen zu lassen. Aber auch die vielen Spa- daran hatte ich keinen Spaß. Ich mochte es, ziergänge am Wasser und im Wald haben in den verschiedenen Hotels in weißer, gut mir gutgetan. Ich bin ein sehr agiler und le- aufgeschlagener Bettwäsche zu schlafen. bendiger Mensch und da war es bestimmt Ich liebte es, barfuß am Strand spazieren nicht immer leicht für meine Freunde, zu gehen und mich in den warmen Sand mein Tempo beizubehalten. Umso dank- zu setzen. Aber auch die großen Städte barer bin ich, dass sie mich so viele Jahre in und die Strandpromenaden waren nicht Schlepptau genommen haben.“ (kj) zu verachten. Später, als ich allein war, bin ich mit meiner Schwägerin in den Urlaub geflogen. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich ohne meinen Mann noch in Urlaub fahren würde. Doch dieses Gefühl der Un- beschwertheit hat mir so sehr gefehlt. Und mit meiner Schwägerin zusammen war es immer sehr nett. Wir haben Orte besucht, an denen ich viele schöne Erinnerungen hatte, und so konnten ich vieles noch ein- mal erleben. Auf eine ganz andere Weise.“ Im Münchner Hofbräuhaus ließ es sich Frau Deckers mit ihrer Tochter gut gehen 15
Mitarbeiter Unsere treuesten Mitarbeiterinnen Außer in der Pflege kamen wir auch im sozialen Bereich zum Einsatz: basteln, vor- lesen, saisonale Feiern vorbereiten und durchführen. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass die Be- wohner zufrieden waren. Sie wurden nach ihren Möglichkeiten bei den täglichen Be- schäftigungen mit einbezogen und hatten somit nie Langeweile. Ich erinnere mich daran, dass wir beim Re- novieren sogar die Tapete von den Wän- den gekratzt haben. Aber damals war das einfach so. Und das war nicht schlecht. Wir waren ein gutes Team, hatten jede Menge Spaß bei der Arbeit und konnten uns je- derzeit aufeinander verlassen. Auch auf die Anerkennung von Herrn und Frau Kuijpers. Die Aufgabenbereiche sind heute viel bes- Mein Name ist Marlies Didderins und ich ser aufgeteilt und die Bewohner luxuriöser bin schon 39 Jahre bei Kuijpers beschäf- untergebracht als früher. Ich kann mich tigt. Ich habe schon im Kloster Lieck gear- jetzt ausnahmslos um die Bewohner küm- beitet, wo das Pflegeteam verantwortlich mern. Viele Änderungen im Ablauf und für die Betreuung und Pflege von etwas etliche hilfreiche Neuerungen erleichtern über zwanzig Personen war. Darüber hin- uns den Arbeitstag. Naja, die Dokumenta- aus haben wir die Hauswirtschaft gemacht. tion müsste für mich nicht unbedingt sein. Wir haben gekocht, Obst und Gemüse aus dem hauseigenen Garten eingemacht, den Für mich ist es wichtig, den Bewohnern Abwasch von Hand gespült und Hausputz Nähe zu schenken, mich in ihre Lage zu gehalten. versetzen und ihnen zuzuhören. Und weil mich das erfüllt, möchte ich das tun, bis Was heute die Mitarbeiter der Waschküche ich irgendwann in Rente gehe. Hoffentlich erledigen, gehörte früher ebenfalls zu un- bleibe ich so lange gesund. serem Aufgabenbereich: waschen, trock- nen und bügeln. Eure Marlies 16
Mitarbeiter trotzdem gehen wir zwar respektvoll, aber immer noch eher freundschaftlich mitein- ander um. Es gab eine Zeit, in der sind wir noch mit den Bewohnern in den Urlaub gefahren. Eine Woche Center Parks. Das hat uns alle zusammengeschweißt. Dieses familäre Be- wusstsein vermisse ich heutzutage, verste- he aber auch, dass es bei so vielen Mitar- beitern und zu Betreuenden den Rahmen sprengen würde. Heute arbeite ich in unserem Haus Elisa- beth in Lieck. Auch hier fühle ich mich wohl. Und auch hier wird alles getan, um das Um- feld für die Bewohner so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich liebe die Niko- lausfeiern und die Disco-Veranstaltungen. Ich liebe es, wenn die Bewohner aufblühen, sich ereifern und sichtlich glücklich sind. Hallo, ich bin Tiene Sahetapy. Seit 37 Jah- So ist jedes Fest für die Bewohner auch ein ren arbeite ich nun schon für die Familie Fest für mich. Und mit diesem Gefühl bin Kuijpers. Meine erste Station war das Haus ich immer gerne geblieben. St. Josef in Saeffelen. ☺ Mit viel Lachen, „Moppern “ und selbst- Damals standen die Alten- und Pflegehei- verständlich mit aufmerksamer Fürsorge me Kuijpers erst am Anfang. Die Zahl der für Mitarbeiter und Bewohner habe ich in Mitarbeiter war überschaubar und daher all diesen Jahren meinen Beruf gerne aus- das Betriebsklima eher persönlich vertraut. geübt. Ich hoffe auf weitere gesunde und Schnell wurde ich akzeptiert in der „Familie lebensfrohe Jahre. Kuijpers“, als Person, Mensch und als Arbeit- nehmer. Außerdem waren unsere Kinder Mein Motto: Ein Tag nicht gelacht, ist ein die „Enkel“ aller Bewohner. Das Verhältnis Tag nicht gelebt. im Haus war so familiär, dass die Kinder der Mitarbeiter ein- und ausgingen. So kenne Liefs Tiene ich unseren Chef Pascal Kuijpers schon, seit er ein Schulkind war. Das ist lange her und 17
Mitarbeiter Auch mein Tätigkeitsbereich hat sich in all den Jahren verändert. Ich fing im Jah- re 1991 mit einer 100-Prozent-Stelle in der Hauswirtschaft an. Danach ging es für mich immer wieder auch einmal in die anderen Bereiche wie die hauseigene Waschküche oder in die Hausreinigung. Ich kenne mitt- lerweile alle Aufgabenbereiche, bin also überall einsetzbar und als Springer sehr gefragt. Für mich ist das so natürlich auch abwechslungsreicher und ich fühle mich gebraucht. Wenn man mich fragt: ,,Welcher Bereich bereitet dir am meisten Freude?“, kann ich darauf gar keine klare Antwort finden. Ich bin überall sehr gerne. Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen in meinen 30 Jahren bei Kuijpers gesammelt, alle hier aufzuzäh- len würde den Rahmen sprengen. Und ich durfte viele Menschen kennenler- Mein Name ist Monika Höhne und ich nen: Bewohner und Mitarbeiter, die mich hatte das Vergnügen in diesem Jahr mein interessiert und sehr berührt haben. Für 30-jähriges Jubiläum in der Einrichtung in mich war es wichtig, zu jedem freundlich Kückhoven zu feiern. Aufgrund von Coro- und hilfsbereit zu sein. na fiel die „Feier“ etwas kleiner aus, jedoch war die Freude über all die geleisteten Jah- Natürlich gab es auch mal schwierige Zei- re genauso groß. ten, jedoch überwiegt das Positive und ich komme jeden Tag gerne zur Arbeit und bin Meinen ersten Arbeitstag hatte ich am dabei auch immer überpünktlich. Auf eine 14.01.1991 und seitdem bin ich dem Haus Minute mehr sollte es im Altenheim nicht St. Josef treu geblieben. Die Einrichtung ankommen. hat sich von Jahr zu Jahr immer wieder verändert. Seit 2019 ist die Einrichtung in Monika Höhne einen Licht durchfluteten Neubau umge- zogen. Jetzt ist alles moderner, heller und wohnlicher. Neu eben. 18
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Erinnerungspflege Ein Gedankenspaziergang durch Erinnern dazu. Freud und Leid liegen oft schöne Erinnerungen ist Erholung dicht beieinander. Die Gemeinschaft, das für die Seele. (Vera Hinselmann) Erinnern an lustige, ereignisreiche Zeiten und das Erzählen davon hat den Anwesen- Im Rahmen der Erinnerungspflege haben den Stärke und Halt gegeben. Im Großen wir uns mit den Bewohnerinnen und Be- und Ganzen bot die Freude am Rückblick wohnern zu einem geselligen Nachmittag Erholung für die Seele. im Raum des Sozialen Dienstes verabredet. Der Raum wurde sorgsam vorbereitet, der Die Erinnerungen kann niemand den Be- Tisch schön gedeckt und leckere Getränke wohnern wie auch den Mitarbeitern mehr wurden bereitgestellt. nehmen. Sie zaubern ein Lächeln in die Ge- sichter und lassen Augen erstrahlen, bis sie Im Vorfeld hatte das gesamte Team reich- für immer einen Platz in unseren Herzen er- lich Fotos von den unterschiedlichsten halten. Sie erwärmen wie Sonnenstrahlen Aktivitäten, von Feiern und Begegnungen unsere Seele und lassen uns glücklich sein. gesammelt und in hübsche Alben geklebt, um im Geschehenen wie in einen Bildband Bei einem Gläschen Sekt wurde auf eine blättern zu können. schöne Reise in die Vergangenheit ange- stoßen. Mit der eindringlichen Bitte um Die Teilnehmer kamen bei diesem gesel- eine Wiederholung klang der Bilderreigen ligen Nachmittag schnell ins Schwelgen. langsam aus. (md) Es wurde geklönt, erzählt und gelacht, und mittels der vielen Fotos ließ man die Ereignisse nochmals Revue passieren. Die Bilder und Geschichten zu den Aufnahmen zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Betrachter. Oft war so etwas zu hören, wie: „Ach, schau mal, weißt du noch…?“ Wir alle wissen: Schöne Fotos von gestern halten Erinnerungen für die Zukunft wach. Allerdings kam auch bei manchen Bildern von Mitbewohnern, die nicht mehr unter uns weilen, ein Gefühl von Wehmut auf. Schließlich waren lieb gewordene Freun- Monde und Jahre mögen vergehen, aber de, teilweise auch Angehörige unter den ein schöner Moment leuchtet das Leben Verstorbenen. Das gehört leider auch zum hindurch (Franz Grillparzer) 19
Bedürfnisse des Älterwerdens Wir können Wert verleihen Mit dem Wert der Menschen ist es wie mit dem der Diamanten, die bei einer Egal, was dieser Mensch kann oder nicht gewissen Größe, Reinheit und Vollkom- kann, egal, was er ist oder nicht ist: Allein menheit ihren festen Preis haben, da- das Sein ist es wert, beachtet und geachtet rüber hinaus aber unschätzbar sind. zu werden. Wir sollten niemals den „Nut- (Chamfort) zen“ eines Menschen mit seinem Wert ver- wechseln. Die Aufmerksamkeit, die wir ihm Haben Sie schon mal Ihren eigenen Wert schenken, soll uneigennützig sein und ihm geschätzt, wie den Wert eines Schatzes? allein gelten. Wir sind es, die einem Mensch Versuchen Sie es! Also, wie schätzen Sie Ih- zeigen sollten, wie kostbar er ist. ren eigenen Wert ein? Das „Wie-uns-das-gelingt“ ist so individuell Macht nichts: Daran zu scheitern ist keine wie der Mensch, der uns gegenübersteht. Schande, denn wir wurden so erzogen, Selbst ohne Worte kann Zuneigung und dass wir uns selbst nicht allzu hoch schät- Respekt den Menschen erreichen. Ihm sol- zen. Bescheidenheit und Zurückhaltung len unsere freundlichen Blicke, liebevollen wurde uns gelehrt. Geht es Ihnen auch Gesten, vorsichtigen Berührungen und un- so, dass Sie eher tiefstapeln oder sich gar sere achtsame Zuwendung gelten. klein machen? Das könnte Demut sein, Zu- friedenheit oder Bedürfnislosigkeit. Aber Dabei kommen wir an der Zeit nicht vorbei. könnte es nicht auch ein Mangel an Selbst- In ihr finden sich unsere Erinnerungen wi- wertgefühl sein? Machen Sie sich doch mal der. Die Zeit ist der größte Diamant in der bewusst, wie wertvoll Sie sind? Wie schön wäre es, wenn wir die Gabe hät- ten, einem jeden Menschen bewusst zu machen, wie wertvoll er ist. Das könnte unsere Chance sein. Wir könnten, nein, wir sollten unser Gegenüber schätze - im Sinne von „ihm zeigen, dass er ein Schatz ist“. Wir sollten ihn pflegen, uns um ihn kümmern, uns um ihn sorgen, ihn schützen, als sei er unser größtes Gut. 20
Bedürfnisse des Älterwerdens Helgas Erzählecke Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Men- schen haben keine Lieder. Musik hat mein Leben bestimmt. Schon mein Va- Beziehung zwischen den Menschen. ter sagte immer: „Stolz“, so nannte er mich, „Stolz, Jede Facette steht für ein gemeinsames komm wir singen.“ Dann sangen wir aus voller Erlebnis. Jede Facette leuchtet in ihrem Brust die bekanntesten Volkslieder und Schlager. eigenen Licht. Augenblicke des Glücks Ich weiß nicht, wem das mehr Spaß gemacht hat, und Momente der Nähe strahlen um die ihm oder mir. Mich hat es definitiv auch geprägt. Wette. Die Facette des Lachens leuchtet In der Schule durfte ich im Kinderchor singen. eigenartiger als die Facette des Tröstens. Ich trällerte die Lieder rauf und runter. Wenn ich Und sei die Erinnerung noch so traurig, gut gestimmt war, machte mich das Singen über- die Facette funkelt unentwegt, weil sich schwänglich. Wenn ich traurig oder wütend war, Menschen nahe sind und die Zeit teilen. half mir das Singen, mich zu beruhigen. Man sagt Im Menschen können wir das Funkeln der immer: Lachen ist die beste Medizin. Für mich war Zeit entdecken und er ist jedes Funkel des es das Singen. So erübrigte sich für mich, als ich Diamanten wert. erwachsen war, die Frage nach einem Hobby. Da mein Mann im Männerchor sang, schloss ich mich Vielleich kommt jemand auf den Gedan- dem gemischten Chor desselben Vereines unse- ken zu sagen: „Ich bin schon alt und nichts rer Stadt an. Jeden Donnerstagabend freute ich mehr wert.“ Oh, da zu widersprechen ist mich auf ein paar schöne Stunden bei der Probe. ein Leichtes. Die wertvollsten Schätze al- Das war das Beste der Woche. Wir hatten densel- ler Zeiten, die in Museen und Schlössern ben Dirigenten. Erst probte er mit uns und im An- besichtigt werden können, sind weit älter schluss daran mit den Herren der Schöpfung. Ach als ein Mensch werden könnte. Dabei sind und den Kinderchor leitete er auch noch. Ausflüge unzählige Kostbarkeiten bei genauem machten wir dann immer alle zusammen. In Ge- Hinsehen oft nur zerbrochene Tonkrüge, sellschaft unter Freunden schmeckte auch das ein alte Scherben, uralte Werkzeuge oder an- oder andere Gläschen Pfälzer Wein. tiker Modeschmuck. Aufgrund ihres Alters allerdings und der Beachtung, die wir ih- Ich habe über 50 Jahre im Chor gesungen, bis ich nen entgegenbringen, werden sie bedeu- hier ins Altenheim gezogen bin, und ich muss sa- tungsvoll. Warum sollte uns das beim be- gen, das mehrstimmige miteinander Klingen fehlt tagten Menschen nicht gelingen. mir schon sehr. Deshalb freue ich mich so sehr, wenn uns Chöre aus der Um- Dinge haben den Wert, den man ihnen gebung besuchen und ihr verleiht. (Molière) Können mit uns teilen. Wenn ich allein im meinem Zimmer bin, singe ich wie selbstver- ständlich, es ist wie ein Reflex, wie Atmen. Luft, Stimme und Freude am Singen bleiben mir hoffentlich mein Leben lang erhalten. (kj) 21
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Neugestaltung der Räumlichkeiten am CAP Die „Deko-Queens“ waren am CAP mal wie- werden aufgearbeitet, Bilder und Kränze der zugange und haben sich der Neuge- gestaltet und gebastelt. Bald soll es in neu- staltung der Etagen gewidmet. Um das Le- em Glanz erstrahlen. ben etwas bunter auszurichten, haben sich die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes Im Obergeschoss wurde der Frühling ins seit Anfang des Jahres in 3 Gruppen, den Haus geholt. Vögel verschiedener Arten Wohnbereichen entsprechend, aufgeteilt wurden ausgedruckt, ausgeschnitten und und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Es an echten Ästen befestigt und als Baum in entstanden Kunstwerke aus vorhandenen den Wohnbereich platziert. Farbgestaltung ist das A und O im Die Blumenwände sind richtige Einmaleins der Gestaltung Hingucker geworden Materialien. Neues wurde gebastelt oder Alte Paletten, die entsorgt werden sollten, angeschafft. Durch die Fortschritte der Re- haben wir in Blumenregale verwandelt. novierung wurden die Bewohner täglich von farbenfrohen Neuerungen überrascht. Der SD-Raum wurde in einem „maritimen Flair“ gestaltet, um nicht nur Bewohner Im Dachgeschoss wurden die Bereiche im und Bewohnerinnen in Urlaubsstimmung Landhausstil gestaltet. Vorwiegend in den zu versetzen. So wurde ein großes Schiff Farben Rot und Weiß, die sich wie ein ro- mit blauem Segel als Tischdekoration an- ter Faden durch die ganze Dekoration des gefertigt, ein Fischernetz samt Fischen so- Wohnbereiches ziehen. Das Erinnerungs- wie ein Anker an der Decke des Raumes zimmer wird noch entkernt, die Möbel befestigt. 22
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler Der Eingangsbereich wird den Jahreszeiten chen hellen Farben laminiert, zur Freude entsprechend gestaltet und empfängt Be- aller Bewohner. wohner wie Besucher zurzeit im frühlings- haftem Design. So wird er zum Blickfang Für jeden Wohnbereich ist noch eine Art für jedermann. Baumtattoo geplant, das mit Fotos der dort wohnenden Bewohner und Bewoh- In den Wohnbereichen im Erdgeschoss nerinnen versehen wird. wurden alten Bilder umgestaltet und zum Thema Schmetterlinge und Vögel neu de- Die Neugestaltung ist bei unseren Bewoh- Die Farben wecken die Sehnsucht nach Dekoration wird zum Wasser, Meer und Wellen besinnlichen Blickfang koriert. Die nun viel heller und freundlicher nern, dem Personal und auch den Besu- wirkenden Räumlichkeiten laden sichtlich chern sehr gut angekommen. Vielfach wur- zum geselligen Beisammensein ein. den Aufträge an die Deco-Queens erteilt, mit Wünschen für den eigenen Haushalt. Die MAKS–Gruppe des Erdgeschosses ge- Ein größeres Lob für seine Arbeit kann man staltete Fensterdekorationen, die den Be- sich wohl nicht wünschen. reich lebhaft verschönern. Besonders hervorheben möchten wir die Die Tischdekoration aller Wohnbereiche Zusammenarbeit mit dem geduldigen wird künftig zeitgemäß auf kleinen Tabletts Hausmeister Pascal Nellissen der uns mit gestaltet. Die Platzsets wurden in freundli- Rat und Tat zur Seite stand. (hh) 23
Pflegeberatung Pflegealltag mit Covid-19 Ende Januar 2020 wurde der erste Co- forderung. Die Klienten vid-19 Fall in Deutschland festgestellt. Seit verstehen uns wegen des über einem Jahr hat das neuartige Corona- Mundschutzes schlechter. virus nun also einen weitreichend Einfluss Manche erkennen uns mit auf unseren Alltag. Bereits um den Jahres- dem Nasen-Mund-Schutz wechsel wurde mit den ersten Impfungen nicht einmal mehr. begonnen. Dennoch gilt es aufgrund der stetig schwankenden Fallzahlen weiterhin, Abstand zu halten und möglichst zu Hause zu bleiben. Das Virus stellt die Risikogrup- pe der Pflegebedürftigen vor große Her- ausforderungen und mit ihnen auch pfle- gende Angehörige und Pflegedienste. Nun möchte ich zwei Interviews mit Ihnen teilen, die beleuchten, wie unsere Klienten die Pflege empfinden und wie uns im Am- bulanten Dienst der Arbeitstag in der Co- ronazeit gelingt. Anke Gehring betreut auch Frau Janßen Ich treffe Frau Anke Gehring, Pflegefach- und ist bei ihr ein immer gern kraft bei der Ambulanten Pflege Kuijpers in gesehener Gast Wassenberg. Sie berichtet mir, wie sie den Pflegealltag empfindet: Auch die Absprachen zwischen den Mit- arbeitern haben sich verändert. Da zurzeit „Klar hat sich vieles verändert,“ meint Frau keine Übergaben im Sinne von persönli- Gehring, „abgesehen von den Rahmenbe- chen Treffen stattfinden, fehlt uns die Ge- dingungen haben sich auch die Klienten meinschaft und der persönliche Austausch verändert, sind ängstlicher, vorsichtiger untereinander. Ein kurzer Informationsaus- geworden. Viele haben mehr das Bedürf- tausch über die Besonderheiten der Klien- nis, sich mitzuteilen, reden mit uns über ten, wie er früher nach der Pflegetour üb- ihre Sorgen und Ängste. Mittlerweile wol- lich war, kann nun nicht mehr persönlich len alle ihren normalen Alltag zurück, sie stattfinden. Mittlerweile werden alle rele- sind die Einsamkeit leid. vanten Vorkommnisse digital weitergelei- tet. Das macht keinem Spaß. Doch je länger Die verschärften Hygienemaßnahmen, wie die Pandemie dauert, umso mehr muss ich z. B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schut- feststellen, dass man damit zu leben lernt. zes während der Pflege, sind eine Heraus- Und trotz allem liebe ich meinen Beruf und 24
Pflegeberatung werde ihn weiterhin mit Herz und Seele auf freue ich mich die ganze Woche. Als ausüben. die Villa Viva eröffnet worden ist, war ich eine der ersten Besucher. Das Per- Auch unser Leitungsteam bemüht sich sonal ist immer zuvorkommend und erfolgreich, uns in dieser Zeit ein Gefühl hilfsbereit. der Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln, durch kleine Aufmerk- Natürlich haben wir auch da Hygiene- samkeiten, wie z. B. Adventskalender maßnahmen und Abstandsregeln, an zu Weinachten, Berliner am Altweiber die wir uns halten müssen. Trotzdem ist und vieles mehr.“ es besser, als alleine zu Hause zu sein. Ich war sehr traurig, als die Tagespflege letztes Jahr zeitweise geschlossen war. Ich treffe Frau Janßen in ihrem Zuhause Seit wir alle geimpft sind, fühle ich in Waldfeucht-Haaren und bin erstaunt, mich aber sehr sicher,“ äußert sich Frau wie gut gelaunt sie ist. Frau Janßen ist Jansen. 86 Jahre alt und seit 2012 unsere Klien- tin im Ambulanten Pflegedienst Was- Bei meinen Interviews konnte ich die senberg. Sie berichtet: Anspannung sowohl bei Frau Gehring, unserer Pflegefachkraft, spüren als „Ich bin am 01.03.1935 geboren und auch bei Frau Janßen, der die Zustände habe schon vieles erlebt und durchge- und die Anstrengungen der Pandemie standen. Meine Kinder und Enkelkin- deutlich anzusehen sind. Wir alle freu- der kommen oft und helfen mir, wo es en uns sehr, wenn Corona wieder einer geht. Sie versuchen, so gut es geht, den gewissen Normalität weicht. (ow) normalen Alltag für mich aufrechtzu- erhalten. Trotzdem bin ich auf die Hil- fe des Pflegedienstes angewiesen. Ich bin sehr zufrieden mit den Schwestern die dreimal am Tag zum Insulinspritzen vorbeikommen. Und auch wenn es ge- rade schwierig ist, bringen sie mir im- mer ein Lächeln mit.“ „Mein Tagesablauf hat sich kaum ver- ändert,“ sagt Frau Janßen. „Mittwochs und donnerstags gehe ich in die Ta- Frau Janßen fühlt sich in der gespflege. Das gibt mir ein Gefühl der Villa Viva und im eigenen Geborgenheit und Abwechslung. Dar- Zuhause gut umsorgt 25
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck Massage: eine Brücke zur Seele hin. Frau Gladka hingegen spürt intensiv in die Berührung hinein. Sie legt ihr ganzes Gefühl in die Massage und stellt damit eine Verbindung zwischen den beiden Damen her. Sie spürt in die Verspannungen hinein und findet Wege, sie zu lösen. Kurze Zeit später weiß Frau Peters sich dem Nichts- tun-Müssen hinzugeben. Nichts muss mehr krampfhaft festgehalten werden. Wenn dieses Stadion erreicht ist, breitet sich Ent- spannung aus, und nicht nur Frau Peters tut das gut. Auch Frau Gladka schöpft Kraft aus dem beiderseitigen Wohlbefinden. Es herrscht zwischen den beiden eine Atmo- sphäre von Beruhigung, nachhaltige Nähe und Vertrautheit. Aber auch die schönste Massage nimmt mal ein Ende. Und doch bleibt noch lange ein wohlig warmes Gefühl der Verbunden- Massage ist eine Brücke zur Seele. heit und Seelenruhe zurück. Die ersehnte Die Seele erfährt Befreiung und kann Linderung ist eingetreten. Was kann wohl- Schmerz loslassen tuender sein? So schön kann Entspannung sein. So ganz klappt das mit dem Sich-fallen-lassen noch Natürlich ist Frau Peters nicht die einzi- nicht. Frau Peters ist noch abgelenkt, aber ge Bewohnerin unseres Hauses, die die das Foto zeigt deutlich ihre Begeisterung Vorzüge einer Massage kennt. Solch eine über die ihr angebotene Massage. Entspannungsmassage dauert etwa 20 Minuten. Das Angebot wird gern von un- Dann aber lässt sie sich ganz auf die Be- seren Bewohnerinnen und Bewohnern in rührungen ein. Schultern und Nacken Anspruch genommen. Die Nachfrage ist entkrampfen und Ruhe kehrt ein. Frau Pe- groß. Viele ergeben sich gerne den einfühl- ters schließt die Augen und genießt. Olga samen Händen von Frau Gladka und eini- Gladka, ihres Zeichens Alltagsbegleiterin, gen weiteren Mitarbeiterinnen des Sozia- ist geübt und geht geschickt mit den Nop- len Dienstes, die sich auf jeden einzelnen penbällen um. Bei der Massage meditieren Entspannungssuchenden einstellen und beide Damen auf unterschiedliche Art. Frau deren Problemzonen erfragen oder mitt- Peters gibt sich der Stille und Tuchfühlung lerweile auch schon kennen. (kj) 26
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg Diamantene Hochzeit im Haus Am Waldrand Wie schon in unserer App berichtet, hatten Aufgrund einer schweren Erkrankung, in wir am 08.04.2021 ein ganz besonderes deren Verlauf Frau Pade erblindete, musste Fest zu feiern: Die Diamantene Hochzeit das Haus aufgegeben werden. Beide zogen der Eheleute Pade. Schon Tage vorher wur- in die Wohngemeinschaft Am Waldrand, de an der Dekoration gefeilt. Der große Tag wo Herr Pade seine Frau liebevoll pflegte. war gut durchorganisiert. Aufgrund der Als der gesundheitliche Zustand von Frau Corona-Pandemie fand das unvergessliche Pade sich zusehends verschlechterte, zog Fest im kleinen Kreis statt. Das Jubelpaar sie in unsere Einrichtung Am Waldrand. wurde im Wohnbereich Landleben, wo Auch hier hat Herr Pade sich weiterhin rüh- Frau Pade lebte, würdig gefeiert. rend um seine Frau gekümmert. Der Jubilar Klaus Pade wurde in Kassel ge- Es gibt Augenblicke, die man noch unbe- boren. Für sein Studium der Elektrotechnik dingt erleben will, auf die man hinlebt und zog er nach Darmstadt. Dort lernte er seine mit denen man dann sein Leben dank- Gudrun kennen und es wurde geheiratet. bar und zufrieden abschließen kann. Am Frau Pade, gebürtige Berlinerin, arbeitete 10.04.21, zwei Tage nach der Diamantenen damals bei der Post. Herr Pade bekam das Hochzeit, durfte Frau Pade friedlich und in Angebot, als Diplomingenieur bei Osram Würde entschlafen. Trotz dieses schweren zu arbeiten und so zog das Paar nach Mün- Verlustes für die Familie Pade sind wir alle chen. Von München ging es dann nach dankbar, dass wir dieses selten gewordene Mönchengladbach. Doch die Stadtluft be- Fest der Diamantenen Hochzeit gemein- kam Frau Pade nicht gut und so wurde ein sam erleben durften. (hs) Haus im Ländlichen gesucht. Ihre neue Hei- mat fanden sie in Dremmen, wo sie 50 Jah- re lebten. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder (zwei Söhne, eine Tochter) und sechs En- kelkinder hervor. Frau Pade kümmerte sich um Haus und Garten, Herr Pade machte sich selbstständig mit seiner Firma namens Pekatron. Trotz vieler Arbeit nahmen sie sich Zeit für Hobbys. Es wurde Karneval ge- feiert, Rad gefahren und Skilanglauf betrie- ben. Frau Pade nähte gerne und hielt sich im Turnverein fit. Segeln auf der Nordsee und in Ostfriesland war eine Leidenschaft beider. Herr Pade ist als Funkamateur seit Über 60 Jahre lang teilten die 70 Jahren im DARC (Internationale Vereini- Eheleute Pade ihr Leben gung der Funkamateure). 27
Stabsstellen Unsere neuen Fachkräfte aus den Philippinen Um unsere Teams der stationären Einrich- ten. Nach einem anstrengenden 18-stün- tungen zu unterstützen, haben wir uns digen Flug sind Frau Roga und Herr Ga- entschieden, über das Projekt „Triple Win“ lindo am Düsseldorfer Flughafen sicher Pflegekräfte aus den Philippinen einzu- gelandet. stellen. Das Projekt „Triple Win“ ist eine Koopera- tion der Deutschen Gesellschaft für Inter- nationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit zur nachhaltigen Gewinnung von Pflegekräf- ten aus dem Ausland. Die Vorstellungsgespräche starteten im Jahre 2019. Acht philippinische Fachkräf- Frau Azures und Frau Luego im Flug- te wurden ausgewählt und erhielten die zeug nach Deutschland Möglichkeit, unsere Teams in Deutschland zu unterstützen. Hier wurden sie bereits im Auftrag der Vor deren Ankunft in Deutschland starte- Pflegedienste Kuijpers von Frau Monteiro ten unsere neu gewonnenen Mitarbeiter begrüßt und zu ihrer neuen Wohnung in mit einem Sprachkurs, um die Vorausset- Wassenberg begleitet. In den ersten Tagen zung für den Erhalt eines Visums zu erfül- in Deutschland wurden Frau Roga und len. Zeitgleich starteten auch wir unsere Herr Galindo von Frau Monteiro bis zu de- Vorbereitungen, um einen reibungslosen ren Dienstaufnahme im Hause „Am Wald- Start zu gewährleisten. Unter anderem rand“ begleitet und unterstützt. wurden geeignete Räumlichkeiten im nä- heren Umkreis der Arbeitsstelle gesucht, die auch entsprechend WG-geeignet wa- ren. Viele Kollegen haben diese Räumlich- keiten dann tatkräftig und liebevoll einge- richtet. Anfang Februar war es dann endlich so weit. Die ersten beiden Kollegen aus den Frau Roga und Herr Galindo bei Ihrer über 10.000 km entfernten Philippinen Ankunft in der neuen Wohnung durften ihre Reise nach Deutschland antre- 28
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