Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers

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Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Wohlfühlzeit
Ausgabe 26 • Sommer 2021

                           Meine
                           Entscheidung:
                           Gertrud Goertz
Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Vorwort | Impressum

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
                                        Denn manchmal fehlt uns selbst der Über-
                                        blick über den Reichtum unseres Seins. Oft
sind wir reich oder sind wir arm? Sind wir
glücklich oder sind wir traurig. Sind wir lie-
                                        sehen wir nicht, wie wertvoll wir für den
                                        Nächsten sind. Und es gibt Augenblicke, in
benswert oder sind wir es eben nicht? Mal
so und mal so. Es gibt nicht nur Schwarzdenen wir nicht mal danach suchen und
und Weiß. Licht und Schatten liegen haltdennoch die Antwort kennen. Dann sehen
eng beieinander.                        nicht nur wir selbst unser Leuchten und un-
Manchmal fühlen wir uns wie ein König   sere innere Schönheit.
und manchmal wie ein Bettelmann. Dann
brauchen wir Personen, die uns auf den Bo- Entdecken Sie in dieser Ausgabe der
den der Tatsachen zurückholen. Die uns Wohlfühlzeit Erzählungen, Artikel und Ge-
ehrlich zeigen, was wir wert sind. Men- schichten, die vom Wert des Zusammenle-
schen, die uns nah sind, uns kennen, schät- bens berichten. (kj)
zen und mögen, so wie wir sind.
                                        Design und Gestaltung:
Impressum                               Klaudia Joschko

                                        Autoren:
                                        Stefan von den Driesch (svdD)
                                        Mara Diart (md)
                                        Heike Simons (hs)
                                        Tanja van den Brand (tvdb)
                                        Ramona Petz (rp)
                                        Klaudia Joschko (kj)
                                        Hella Hausmann (hh)

                                        Fotografie:
                                        Seite 1, 4, 14, 16, 17, 21, 24, 25, 26: Klaudia Joschko
                                        Seite 3: Stefan von den Driesch
Pflegedienste Kuijpers
                                        Seite 4, 5, 6: private Archivbilder
Auf der Heide 33                        Seite 7, oben: Sabina Jansen
41849 Wassenberg                        Seite 7, 27: Heike Simons
                                        Seite 8: Archivfotos
                                        Seite 9, 12, 18: Tanja van den Brand
Kontakt:                                Seite 10: Körfer, Krings, Braun - gestaltet mit Canva
Klaudia Joschko                         Seite 11, 20, 30, 31: gefunden bei Canva
Tel.: 0151 64916868                     Seite 11, 19, unten: Mara Diart
Mara Diart                              Seite 13: Ramona Petz
                                        Seite 15: private Archivbilder
Tel.: 02401 8048225
                                        Seite 22, 23: Sozialer Dienst Baesweiler
E-Mail: medien@kuijpers.de              Seite 28, 29: Selfies der philippinischen Azubis
                                        Seite 32: Scribble

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Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Aktuelles aus der Kuijpers-Gruppe

Wir sind geimpft …!

Heimbewohner sowie Pflegepersonal hat-         bungslosen Impfmarathon beigetragen.
ten das Glück, zu den Ersten zu gehören,       Und nicht zuletzt möchte ich besonders
die geimpft wurden. So konnten in den          auch allen Impfteams danken, die die Imp-
Einrichtungen der Kuijpers-Gruppe bereits      fungen in unseren Häusern so professionell
im Januar die Erstimpfungen und drei Wo-       und zügig durchgeführt haben.“
chen später die Zweitimpfungen durch-
geführt werden. Die Impfbereitschaft war       Lockerungen gibt es nach den Impfun-
sehr groß, und fast alle Bewohner sind jetzt   gen leider noch nicht. Die strengen Be-
erleichtert geschützt zu sein.                 suchs- und Hygienekonzepte im Haus
                                               müssen, zum Schutz aller Bewohner, trotz
Unter den Mitarbeitern haben, nach an-         allem beibehalten werden. Das Tragen von
fänglicher Skepsis, vorerst doch rund 60 %     MNS- bzw. FFP2-Masken ist für Personal
das Impfangebot angenommen.                    und Besucher auch weiter verpflichtend.
                                               Die Mitarbeiter werden mindestens 2-mal
Es beruhigt uns, dass es weder bei Bewoh-      pro Woche getestet und es erfolgt vor je-
nern noch bei Mitarbeitenden größere Ne-       dem Dienstbeginn ein Symptomscreening.
benwirkungen als Kopfschmerzen, Müdig-         Auch Besucher benötigen einen negativen
keit, Muskelschmerzen und dergleichen          Schnelltest, bevor sie Angehörige treffen
gab, die nach 1 bis 2 Tagen vorbei waren.      dürfen. Hierzu bieten unsere Einrichtun-
                                               gen wöchentlich mehrere Termine an.
„Die Organisation der Impftage war für die
Einrichtungen schon eine große Heraus-         Jetzt bleibt zu hoffen, dass wir bald durch
forderung. So wurden alleine im Haus Am        die rege Inanspruchnahme der Impfungen
Waldrand in Wassenberg 165 Impfungen           dazu beigetragen haben, so schnell wie
durchgeführt,“ berichtet Einrichtungslei-      möglich wieder zur Normalität zurückkeh-
ter Stefan von den Driesch. „Ich möchte an     ren zu dürfen. (svdD)
dieser Stelle einmal explizit den Mitarbei-
terinnen einen Dank aussprechen, die rund
um die Impftage sehr viel Zeit für die Vor-
bereitung und Durchführung aufbringen
mussten. In Wassenberg haben sich die
Damen des Empfangs darum gekümmert,
dass alle notwendigen Unterlagen einge-
holt, Termine koordiniert und Formulare
vorbereitet wurden.“ Herr von den Driesch
ergänzt: „Auch die Teams der Pflege und
des Sozialen Dienstes haben hervorragend
zusammengearbeitet und zu einem rei-            Die Ärztin Janne Becker impft unsere Be-
                                                      wohnerin Margarete Degner

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Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

Meine Entscheidung
                                             sie schweren Herzens einverstanden. Mei-
                                             ne sechs Geschwister durchzubringen war
                                             schon Aufgabe genug. Und sie wollten,
                                             dass es mir besser ging. Sorgen werden
                                             sie sich trotzdem um mich gemacht haben
                                             und leicht ist es ihnen bestimmt nicht ge-
                                             fallen, mich gehen zu lassen.

Ich heiße Gertrud Goertz, bin 86 Jahre alt
und freue mich, Ihnen etwas aus meinem
Leben berichten zu können.

Mein Leben war nicht besonders aufre-
gend, aber geprägt von meinen eigenen            Auf dem Hof war reichlich Platz
weitreichenden Entscheidungen, deren                     zum Spielen
Folgen ich nicht immer abschätzen konnte
und doch treffen musste. Und ich habe für    Das letzte Wort lag aber bei mir. Also ent-
mich entschieden, die Konsequenzen allei-    schied ich mich und ging von zu Hause weg.
ne zu tragen. Und das habe ich auch getan.   Ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gut
                                             gegangen wäre. Ich hatte alles und wurde
Meine erste alles verändernde Entschei-      geliebt wie zu Hause. Aber meine neue Fa-
dung traf ich schon mit 8 Jahren. Ich war    milie war eben keine Familie. Es war alles
gerade zur Kinderkommunion gegangen,         anders. Onkel und Tante hatten selbst kei-
als mich mein Patenonkel fragte, ob ich      ne Kinder und so war ich immer alleine und
bei ihm und seiner Frau leben möchte. Ich    ich habe es immer als zu still empfunden.
hatte schon öfter bei ihnen übernachtet      Wir haben meine Familie so oft wie mög-
und auch Urlaub gemacht. Das war immer       lich besucht, sodass ich den Kontakt nie
schön für mich gewesen. Meine Eltern wur-    verloren habe. Vier Jahre habe ich mich zu-
den natürlich auch gefragt. Da die Zeiten    sammengerissen, doch dann konnte ich es
aber sehr schlecht waren und ein Esser we-   nicht mehr aushalten. Ich wollte nach Hau-
niger am Tisch Leben retten konnte, waren    se. Keiner nahm mir meine Entscheidung,
                                             in meine lebhafte Familie zurückzukehren,

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Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

übel und alle zeigten Verständnis. Doch in      Ich hatte kein aufregendes Leben. Urlaub
den vier Jahren waren meine Geschwis-           kenne ich nicht. Solange wir Landwirt-
ter mehr und mehr zusammengewachsen             schaft betrieben, klappte das wegen der
und ich fühlte mich Zeit meines Lebens nie      Tiere nicht. Und auch später, als mein
mehr richtig zugehörig. Das behielt ich al-     Mann zu „Enka“ gegangen war, hatten wir
lerdings stets für mich. Nie habe ich mich      dafür kein Geld. Trotzdem hatten wir, mein
beschwert. Möglicherweise habe auch nur         Mann und ich, eine gute Zeit. Wir machten
ich das so empfunden. Ich entschied zu          alles zusammen. Ob wir am Haus oder im
schweigen. Schließlich war es mein Wille        Garten arbeiteten - immer zusammen.
gewesen zu gehen. Es war eine Entschei-         Am liebsten aber tanzte ich mit ihm. Zu-
dung, die ich bereut habe, und die Folgen       nächst musste ich es meinem Mann erst
trug ich alleine. Bis heute habe ich weder      mal beibringen, aber dann war es herrlich,
meinen Eltern, Geschwistern noch sonst je-      mit ihm übers Parkett zu gleiten. Manchmal
mandem je Vorwürfe gemacht.                     wollte er mich gar nicht mehr hergeben.

Mein Leben ging weiter, und es war gut,
wie es war. Ich hatte ein Zuhause. Ich wurde
erwachsen und lernte beim Altweiberball                                      Zur Silber-
meinen zukünftigen Mann kennen. Wieder                                        hochzeit
vier Jahre später fiel die beste Entschei-                                   tanzten wir
dung meines Lebens. Der Mann war mit                                          bis in den
Gold nicht zu bezahlen und ihn wollte ich                                      Morgen
heiraten. Er war so gut zu mir. Leider muss-
ten wir nach der Hochzeit zu seinen Eltern
ins Haus ziehen. Damit kam ich nicht so gut
klar. Ich wurde nicht als Tochter akzeptiert.
Einmal hatte ich eine so große Sehnsucht
danach, geachtet zu werden, dass ich wie-
der nach Hause bin, wenn auch nur für acht
Tage. Denn mein Mann hat mich so geliebt,
mich verteidigt, für mich gekämpft, und           Wir waren
mich schließlich zurückgeholt. Wir gehör-        eine lustige
ten zusammen. Meine Schwiegermutter                Truppe
lernte ich so zu nehmen, wie sie war. Ich
nahm mir vor, alles für sie zu tun. Für mich
war das eine gute Entscheidung, denn            Auch haben wir gerne gefeiert. Ob Silves-
heute brauche ich mir nichts vorzuwerfen.       ter, Kirmes, Oktoberfest oder Karneval: Mit
Auf ihrem Sterbebett wollte sie mich sehen      drei befreundeten Pärchen haben wir so
und in meinen Armen ist sie eingeschlafen.      manches Parkett unsicher gemacht.

                                                                                        5
Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Titelgeschichte

45 Jahre waren mein Mann und ich wie si-       sich meine Tochter so viel Sorgen um mich
amesische Zwillinge, bis ich ihn habe ge-      machen muss. Ich wollte nicht, dass sie für
hen lassen müssen. Das war nicht meine         mich aufhört zu arbeiten. Aber den gan-
Entscheidung. Ich wurde nicht gefragt. Das     zen Tag allein sein wollte ich auch nicht.
war der Wille einer höheren Macht. Seit 16     Deshalb erkundigte ich mich nach einer
Jahren vermisse ich ihn Tag für Tag.           Tagespflege. Das konnte meine Tochter zu-
                                               erst nicht verstehen. Doch als ich ihr erklär-
Aber es geht mir gut. Jetzt ging ich alleine   te, dass ich gerne Leute treffen würde, mit
jeden Mittwoch zum Senioren-Café in Bo-        denen ich mich unterhalten könne, melde-
cket, das ich mitgegründet habe. Früher        te sie mich in der Villa Viva an.
gingen mein Mann und ich gemeinsam
dorthin. Ungefähr 70 Senioren kamen zum        Eine gute Entscheidung. Ich bin darüber
Kaffeetrinken, Klönen und Singen. Noch         sehr glücklich und freue mich jeden Tag,
als ich zur Tagespflege ging, wurde ich re-    hierher zu kommen. In Haaren fühle ich
gelmäßig von der Villa Viva aus dorthin ge-    mich wie zu Hause. Ich treffe alte Bekann-
fahren. Heute kommen aber kaum neue            te und durfte neue Leute kennenlernen.
Senioren dazu. Die achtzigjährigen „Alten“     Und ich muss sagen, wir haben immer was
fühlen sich heute zu jung für das, was wir     zu erzählen: Neues und Altes. Die Villa ist
mit sechzig genossen haben.                    ein Segen. Ein Segen für alle, die nach hier
                                               kommen dürfen. Ich fühle mich geachtet,
Alleine fühle ich mich nicht. Ich wohne        unterhalten und gut aufgehoben. Die net-
mit meiner Tochter und ihrer Familie in        te Betreuung und das hilfsbereite Entge-
einem Haus. Meine Enkelkinder habe ich         genkommen des Teams bestätigen mich
aufwachsen sehen. Ich habe gesehen, wie        in meiner Entscheidung, deren Folgen ich
sie laufen lernten. Wir haben gespielt und     gerne trage, denn diese Entscheidung ist
gelacht. Ich habe viel von ihnen gehabt.       zu meinem Wohl.
Heute sind sie erwachsen und gehen ihren
eigenen, guten Weg.                            Meine      Ent-
                                               scheidungen
Meine Tochter und ich tun alles, um uns        haben mich
gegenseitig zu unterstützen. Ich brauche       geprägt, ge-
nichts mehr alleine zu bewältigen. Sogar       stärkt und zu
zu den Ärzten begleitet sie mich. Das einzi-   dem gemacht
ge, was ich tue, ist, die Wäsche bügeln. So    was ich bin
habe ich das Gefühl, gebraucht zu werden.      und        sein
                                               möchte - zu-
Nach ein paar Stürzen hatte ich weite-         frieden. (kj)
re Entscheidungen zu treffen, um meine
Tochter zu entlastet. Ich mochte nicht, dass

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Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg

Das Osterfest im Haus Am Waldrand
                                                Natürlich wurde auch die ein oder andere
                                                Anekdote von früher erzählt.

                                                Und dann war er schließlich da: der heiß
                                                ersehnte Ostersonntag. Zu Dienstantritt
                                                hatten die Mitarbeiterinnen des Sozialen
                                                Dienstes noch eine kleine Überraschung
                                                parat: Hasenohren, Schleifen und Stum-
                                                melschwänzchen. Schnell war das „Ha-
                                                senoutfit“ angelegt und so drapiert ging es
                                                von Zimmer zu Zimmer, um die Osterkörb-
  Frau Wild beklebt mit Eifer und Freude        chen, mit Süßigkeiten und essbarem Os-
     die gebastelten Osterkörbchen              tergras bestückt, an den Mann und an die
                                                Frau zu bringen. Mann und Frau staunten
Schon Anfang März starteten die diesjähri-      nicht schlecht, als ihnen die „Häsinnen“ ihr
gen Ostervorbereitungen. In unserem Kre-        Osterkörbchen überreichten.
ativangebot wurden Osterkörbchen mit
und für unsere Bewohner gebastelt. Nach-        Es war ein sehr schönes Gefühl, die Freude
dem sie fertig waren, wurden sie mit bun-       der Bewohner über diese kleine Aufmerk-
ten Aufklebern verziert. Obwohl die Auf-        samkeit zu erfahren. (hs)
gabe sich als „knifflig“ herausstellte, wurde
sie gemeistert. Das Ergebnis konnte sich
sehen lassen.

Auch die Wohnbereiche und der Ein-
gangsbereich wurden durch die Mitarbei-
terinnen des Sozialen Dienstes liebevoll
geschmückt. Blütenzweige, behängt mit
Ostereiern, Hasen, Küken und Tulpen, ha-
ben unser Haus auf das bevorstehende Os-
terfest vorbereitet.

Am Karsamstag war natürlich Ostereier-
färben angesagt. Auch wenn Farbtablet-
ten zum Einsatz gekommen waren, durf-
te das anschließende Polieren mit einer
Speckschwarte nicht fehlen. Alle waren               Von rechts nach links: Caro Behr,
mit sichtlicher Freude dabei, und die eine           Rita Schaefer und Heike Simons
oder andere Anekdote machte die Runde.

                                                                                         7
Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck

 Ehrungen

 Wertschätzung ist eine Haltung der                  Bereits ihr 30. Dienstjubiläum im Bereich
 Dankbarkeit                                         der Pflege bei Kuijpers feierte im Dezem-
                                                     ber 2020 Frau Carla Janssen-Hautvast. Ein-
 Und dankbar kann sich die Pflegeeinrich-            fühlsam und mit viel Geduld begegnet sie
 tung Haus Elisabeth über so viele langjäh-          seit jeher den Bewohnern. Besonders dan-
 rige, engagierte Mitarbeiter schätzen.              ken wir ihr für ihren Einsatz, wenn Not am
                                                     Mann ist und sie spontan einspringt, sogar
 In den wohlverdienten Ruhestand muss-               im Nachtdienst. Aus dem geschützten Be-
 ten wir schweren Herzens Tatjana Rechling,          reich, in dem ihr vorwiegender Tätigkeits-
 Rosi Hohnen und Mechthilde Wolters ent-             bereich liegt, ist sie nicht wegzudenken.
 lassen. In jahrzehntelanger verlässlicher
 Zusammenarbeit haben die Damen sich                 Allen fünf Damen möchten wir herzlich
 nicht nur routiniert, sondern vor allem mit         gratulieren. Wir danken ihnen für die Jahre
 Leidenschaft eingebracht. Dabei stand der           verlässliche Zusammenarbeit, die nicht nur
 Kontakt mit den Bewohnern mit oben auf              aus Friede, Freude, Eierkuchen bestanden.
 ihrer Prioritätenliste. Die drei haben die Lat-     Denn hauptsächlich waren es Jahre voller
 te für neue Mitarbeiter sehr hoch gehängt.          Arbeit. Es galt, Probleme zu meistern und
                                                     sich Herausforderungen zu stellen. Und
 Frau Marlene Derichs beging im August               dennoch haben wir, wie unten einige Fotos
 2020 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Mit            bestätigen, auch so manch lustige Pause,
 ihrer aktiven Art bereichert sie unser Team         gemütliche Stunde und nette Feier mitei-
 und hält es beisammen. Ihr herzliches En-           nander verbracht. Eben alles zu seiner Zeit
 gagement wissen nicht nur Mitarbeiter               und mit gegenseitigem Respekt und An-
 und Bewohner zu schätzen. Sie ist gefühlt           erkennung. Und wir sind stolz, dass das so
 immer da, immer nah! Wir freuen uns schon           zusammen möglich war und ist.
 auf weitere harmonische Zusammenarbeit.
                                                     			                              DANKE
                                             Marlene Derix
                                     ling    Karneval 2018      Jans Carla
                                  ech                               sen-
                              na R                                       Hau
                         Tatja                                               tvas
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                                    Mit einer Hand voll Joker hatten
                                         wir immer gute Karten
   8
Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz

Momente der Geborgenheit

Im letzten Monat zog eine sogenannte „Re-     wohner ist Johanna eine Quelle der Ruhe.
born Babypuppe“ in unsere Einrichtung         Die Puppe hat ein gewisses Eigengewicht,
Haus St. Josef in Kückhoven ein. Das kleine   viele Bewohner die Johanna auf den Arm
Puppenmädchen wurde zu Beginn, vor al-        nehmen, setzen sich mit ihr hin und kom-
lem von den Mitarbeiter/-innen, ein wenig     men dadurch selber auch zur Ruhe. Es wird
skeptisch beäugt, da es zeitweise schon       dann gekuschelt und geherzt. Manch ei-
sehr echt aussieht: Das kann unterschied-     nem Bewohner gibt die Interaktion mit Jo-
liche Emotionen und Reaktionen wecken.        hanna ein so starkes Gefühl des Wohlbefin-
                                              dens, dass er entspannt einschläft.
Als wir das kleine Puppenmädchen das ers-
te Mal mit zu den Kontakt zu den Bewoh-       Johanna ist mithin ein positiver Türöffner,
nern nahmen, verflog jegliche Skepsis im      um Biografiearbeit zu leisten, Emotionen
Nu. Die Reaktionen waren durchweg posi-       zu wecken und Geborgenheit zu geben.
tiv und jeder wollte die Puppe einmal auf     (tvdb)
den Arm nehmen.

Schnell wurde gemeinsam ein Name ge-
funden und die kleine “Johanna“ begleitet
uns nun oft in die Gruppen- und Einzelan-
gebote.

Viele Bewohner glauben zu Beginn, dass
Johanna ein echtes Baby ist, es gibt jedoch
keine Berührungsängste. Im direkten Kon-
takt wird dann klar, dass Johanna eine Pup-
pe ist. Dies tut den positiven Empfindun-
gen und Gefühlen jedoch keinen Abbruch.
Viele halten Johanna sehr lange in den Ar-
men, reden leise mit ihr oder genießen ein-
fach nur das Gefühl noch einmal ein „Baby“
auf den Armen halten zu dürfen.

Johanna weckt viele Erinnerungen an die
eigenen Kinder und Enkelkinder und ist
immer wieder eine Anregung, Gespräche
über das Leben der Bewohner zu starten.        Puppenbaby „Johanna“ schenkt Nähe,
                                                    die lange vermisst wurde
Besonders für viele motorisch unruhige Be-

                                                                                      9
Wohlfühl zeit - Meine Entscheidung: Gertrud Goertz - Ausgabe 26 Sommer 2021 - Pflegedienste Kuijpers
Best-of-Kuijpers-App

Der Mitarbeiter-Mittwoch in der Kuijpers-App
Die Kuijpers-App bietet den Mitarbei- den mittels des Designprogramms „canva“
ter(inne)n die Möglichkeit, sich in der Kui- in einem individuell gestalteten Steckbrief
jpers-Community vorzustellen. Hierzu ruft verpackt und mittwochs der App-Commu-
der/die Mitarbeiter/-in - entweder auf sei- nity zur Verfügung gestellt.
nem Smartpho-
ne via App oder                                                     Der        Mitarbei-
im Browser - in                                                     ter-Mittwoch      ist
der Navigation                                                      bei Kuijpers heiß
den Mitarbeiter-                                                    begehrt. Seit dem
steckbrief auf. Es                                                  Start der Kuij-
werden Felder                                                       pers-App      haben
wie Spitzname,                                                      sich mittlerweile
Baujahr, Stärken                                                    mehr als 40 Mitar-
und Schwächen                                                       beiter vorgestellt.
vorgeschlagen.                                                      Jeder Mitarbeiter
Der      Mitarbei-                                                  hat auf diese Weise
ter hat auch die                                                    die Möglichkeit, ein
Möglichkeit ei-                                                     paar Dinge über
gene Zusatzfel-                                                     sich preiszugeben
der/Rubriken                                                        und so den Team-
anzulegen, etwa:                                                    spirit innerhalb der
„Wie hieß die                                                       Einrichtung oder
Lieblingsband                                                       der Kuijpers-Grup-
in meiner Ju-                                                       pe zu steigern.
gendzeit?“ oder            So oder so ähnlich könnte dann
„Was sind meine             Dein Steckbrief mal aussehen            In den zugesand-
Lieblingsfilme?“.                                                   ten Daten ist oft
Zusätzlich ist es                                                   der Punkt „würde
hilfreich, zwei schöne Bilder hochzuladen: gerne wieder in den Urlaub fahren/fliegen“
ein aktuelles Foto des/der Mitarbeiters/ ausgefüllt. Leider ist dies in der aktuellen
Mitarbeiterin und sein/ihr Lieblingsbild.    Corona-Lage nicht möglich. Aber wir ge-
                                             ben die Hoffnung nicht auf, dass bald wie-
Sobald der Steckbrief ausgefüllt und ver- der Normalität eintritt.
schickt ist, werden die Daten an das Kuij-
pers-Support-Team weitergeleitet. Jeden Also, liebe Mitarbeiter(inne)n, ziert euch
Mittwoch wird aus allen zugesandten nicht und überrascht uns mit eurem Steck-
Steckbriefen per Zufall ein Mitarbeiter aus- brief. (lb)
gewählt. Die zuvor geschickten Daten wer-

10
Rätsel | Lieblingswitz

Rätsel
 Was ist das?
 Haben Sie ein Idee, was die Fotos zeigen?

 1.                                       3.

 2.                                          4.

                      Lösung: 1. Erdbeere, 2. Kiwi, 3. Pusteblume, 4. Schmetterling

Witz
                   Der Lieblingswitz kommt diesmal von Frau Kohnen, Bewohnerin
                   der Seniorenresidenz am CarlAlexanderPark.

                   Jeden Tag sitzt ein Geschäftsmann im Zug bei einer älteren
                   Dame im gleichen Abteil. Die Dame zieht einen Beutel mit
                   Haselnüssen aus der Tasche und bietet dem Geschäftsmann
                   welche an. Der greift natürlich gerne zu und isst ein paar. So
                   geht das mehrere Tage.

 Nach einer Woche sagt der Geschäftsmann: „Ich kann doch nicht ihre ganzen Ha-
 selnüsse essen! Sie haben doch sicher nur eine kleine Rente. Wo haben Sie denn
 die leckeren Nüsse immer her?“

 Darauf antwortet die Dame: „Ach wissen Sie. Ich esse ja diese Toffifee für mein
 Leben gerne, mit dieser Schokolade und dem Karamell. Nur die Nüsse, die kann
 ich einfach nicht mehr beißen.“☺
                                                                                    11
Alten- und Pflegeheim St. Josef, Erkelenz

Der Mai ist gekommen

                        Endlich hatten        unter Klatschen vollendet war, ging es ans
                        wir wieder die        herrliche Grillgut und die köstlichen Salate.
                        Möglichkeit,
                        einen “Tanz in        Gemeinsam wurde ein schöner Tag ver-
                        den Mai“ zu ge-       bracht. Es wurde herrlich gespeist und ge-
                        stalten. Natür-       quatscht. Die allgemeine Stimmung war
                        lich wurde der        entspannt und endlich wieder gesellig.
                        Rahmen      der       Zuletzt gab es noch eine Tombola. Viele
                        Feierlichkeiten       Bewohner durften die Lofsee spielen und
                        den aktuellen         schöne Preise fanden einen neuen Besitzer.
                        Umständen
                        angepasst. Das        Der stattlich schöne Baum wird uns den
Schönes Ergebnis vieler tat der Freude        ganzen Mai über begleiten und immer
    Hände Arbeit        aber     keinen       wieder das ein oder andere Lächeln in so
                        Abbruch.              manches Gesicht zaubern.

Die Vorbereitungen begannen zeitig.           Ein großes Dankeschön an alle Bewohner
Frank Saxarra (Hausmeister) hat ein Fun-      und Mitarbeiter die dabei geholfen haben,
dament für den Maibaum gegossen (600          solch ein schönes Fest zu gestalten. (tvdb)
kg schwer). In Gemeinschaft mit den Be-
wohnern wurden der Maibaum und un-
terschiedliche Maiherzen gestaltet. Dabei
wurde manch nette Erinnerung geweckt.
Ein Bewohner, der fleißig Kügelchen dreh-
te, sagte lachend: ,,Nun weiß ich, warum
ich so einen Quatsch nie gemacht habe,
schaut euch meine Hände an“, und tatsäch-
lich, alle helfenden Hände waren durch
das Krepppapier kräftig blau verfärbt. Die
Freude darüber hielt sich hartnäckig, sogar
mehrere Tage.

Am 30. April war es dann so weit: Der impo-
sante Maibaum wurde, untermalt von Blas-
musik, über den Hof getragen und feierlich
aufgestellt. Der ein oder andere Bewohner
                                                        Mit vereinten Kräften
konnte zu einem kurzen Tänzchen unterm
                                                         schaffen wir alles
Baum motiviert werden. Als diese Aktion

 12
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck

Das erste Eis 2021

Es gibt die Sonne noch und gönnt uns tat-      wand für die Wäsche und das Kochen groß
sächlich schöne warme Sommertage mit           und zeitintensive. Vieles machte man noch
über 25 Grad. Unsere Bewohner vom Haus         von Hand.
Elisabeth sind nicht mehr zu halten. Nach
den langen Wintermonaten und diesem            Bei den Erzählungen steigen Erinnerungen
ganzen Grau in Grau ist es wie ein Sechser     und Emotionen hoch und es wird deutlich
im Lotto, endlich die Sonne zu sehen.          spürbar, dass alle gerne an die Zeit zurück-
                                               denken. So erzählen die Sonnenhungrigen
Auf der Außenterrasse des Hauses werden        ihre Geschichten auf der Terrasse und ge-
die Tische geschmückt, die Sonnenschirme       nießen zunehmend das Eis.
aufgespannt und in kürzester Zeit füllt sich
die sonnendurchflutete Veranda mit net-        Die Sonne streichelt warm unsere Haut
ten Leuten, die freudig Gespräche führen.      und Bewohner und Mitarbeiter empfinden
Die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes ver-     ein schönes Gefühl innerer Zufriedenheit.
sorgen die Gäste mit ausreichend Geträn-
ken und beschwingter leiser Musik oder         Der Nachmittag vergeht wie im Flug und
das langersehnte Eis.                          so ist es nicht verwunderlich, dass alle ent-
                                               spannt und glücklich den Tag ausklingen
Wenn wir so zusammensitzen, wird erzählt,      lassen. (rp)
wie früher die Sommermonate erlebt wur-
den. Üblich war es wohl, dass man hart ar-
beitete und abends mit der Familie vor der
Haustür saß und sich mit den Nachbarn
unterhielt. Laut unseren Heimbewohnern
sei früher nicht alles besser gewesen, aber
diese Zeit möchte trotzdem keiner von ih-
nen missen.

Früher hatte man keine Zeit, ein Eis zu es-
sen. Da standen Dinge wie Wäsche wa-
schen, kochen, putzen usw. im Vorder-
grund. Als Frau ging man „damals“ nicht
arbeiten und hatte auch nicht so viele
Freiheiten. Klar traf man sich mit Bekann-
ten und ab und an auch mal mit Freunden,
aber das Wichtigste war nun mal die Fami-        Frau Kapell und Frau Hoffnann ge-
lie. Die meisten von ihnen haben mehrere        nießen das Ambiente auf der Terrasse
Kinder und dementsprechend war der Auf-

                                                                                        13
Lebenserinnerungen

    Urlaub - meine schönste Zeit

    Urlaub ist Zeit der Entspannung, Zeit des       viert zu uns und so konnten wir viele schö-
    Genießens und Zeit des unbeschwerten            ne Stunden miteinander verbringen. Wir
    Seins.                                          haben zusammen gekocht und gegessen
                                                    und jede Menge Glücksmomente erlebt.
                               Es ist schön, dass   Ich denke so gerne an diese Zeit zurück
                               Frau Bischofs uns    und vermisse sie.
                               an ihren Urlaub-
                               serinnerungen        Nicht nur die Diemel war ein schönes Fleck-
                               teilhaben lässt:     chen Erde. Ein Freundespaar hat uns mal
                               „Ich habe mei-       fünf Wochen mit ihrem Wohnmobil nach
                               ne schönste Zeit     Norwegen mitgenommen. Das war wirk-
                               am Diemel-See        lich ein Erlebnis, das ich nie vergessen wer-
                               verbracht. Mein      de. Mitten im Sommer im tiefsten Schnee
     Auf Urlaubsfotos von Mann und ich              zu stehen und kurze Zeit später wieder auf
      Frau Bischofs ist sie hatten da fest ei-      grünen Wiesen zu liegen, das kann man
          nie zu sehen         nen Wohnwagen        sich nicht vorstellen. Das muss man er-
                               stehen und so        lebt haben. Gletscher, Fjorde, Wasserfälle
    konnten wir viel Zeit dort verbringen. Im       und kilometerlange Flüsse. Norwegen war
    Frühling, im Sommer und im Herbst wa-           traumhaft.
    ren wir sowieso dort und an den langen
    Wochenenden nahmen wir auch gerne die           Mit einem anderen Pärchen sind wir dann
    zwei bis drei Stunden Fahrt auf uns, um uns     nach Norwegen zum Lachseangeln gefah-
    dann richtig zu erholen. Ich tat das gerne      ren. Stunden saßen wir auf dem Fluss und
    im Liegestuhl mit einem guten Buch in der       die Männer angelten, was das Zeug hielt.
    Hand. Mein Mann setzte sich in sein Boot        Wir Frauen nahmen währenddessen die Fi-
    und fuhr zum Angeln auf den See. So er-         sche schon aus. Kiloweise nahmen wir die
    gänzten wir uns perfekt. Die gefangenen         Beute sogar tiefgefroren mit nach Hause.
    Fische kamen dann gerne abends auf den
    Tisch. Nur wenn unser Enkel mit zum An-         So war jeder Urlaub auf seine Weise super.
    geln gefahren war, ist die Beute meistens       Und ich habe alles genossen, was mir ge-
    etwas kleiner ausgefallen. Denn er freute       boten wurde.“
    sich über jeden selbst gefangenen Fisch,
    streichelte ihn und ließ ihn wieder ins Was-
    ser. Auch meine Tochter hat gerne mit ihrer     Von ihren Urlauben weiß auch Frau Heesen
    Familie an der Diemel Urlaub gemacht. Sie       zu berichten: „Ich war mit meinem Mann
    buchten sich dann eine der kleinen Woh-         gerne in Spanien und Italien unterwegs.
    nungen oberhalb des Campingplatzes.             Mich haben die Landschaft, die Natur und
    Schon zum Frühstück kamen sie dann zu           auch das Essen begeistert. Da mein Mann

     14
Lebenserinnerungen

                                                Frau Deckers erinnert sich: „Ich habe zum
                                                ersten Mal mit einem befreundeten Ehe-
                                                paar Urlaub gemacht. Und das erst, nach-
                                                dem mein Mann verstorben war. Damals
                                                war ich schon fast sechzig. Aber meine
                                                Freundin Anneliese und ihr Mann haben
                                                mich jedes Jahr mitgenommen. Ich weiß
                                                nicht mehr, wohin alles. An Jessen an der
                                                Schwarzen Elster in Sachsen-Anhalt kann
                                                ich mich erinnern. Dahin sind wir so oft ge-
   Frau Heesen konnte Stunden lang              fahren, dass ich mich wie zu Hause gefühlt
         am Strand verbringen                   habe. Denn wir fuhren immer zur gleichen
                                                Zeit und trafen immer dieselben Menschen
nicht fliegen wollte, sind wir zwei bis drei    an. Das war richtig familiär. Und in den Ho-
Tage mit dem Auto zum Zielort gefahren.         tels sind wir bestens verpflegt worden. Ich
Das war anstrengend, aber wir haben viel        habe es genossen, mich an den gedeckten
zu sehen bekommen. Wir hätten ja auch mit       Tisch setzen zu können und mich verwöh-
einem Wohnwagen fahren können, aber             nen zu lassen. Aber auch die vielen Spa-
daran hatte ich keinen Spaß. Ich mochte es,     ziergänge am Wasser und im Wald haben
in den verschiedenen Hotels in weißer, gut      mir gutgetan. Ich bin ein sehr agiler und le-
aufgeschlagener Bettwäsche zu schlafen.         bendiger Mensch und da war es bestimmt
Ich liebte es, barfuß am Strand spazieren       nicht immer leicht für meine Freunde,
zu gehen und mich in den warmen Sand            mein Tempo beizubehalten. Umso dank-
zu setzen. Aber auch die großen Städte          barer bin ich, dass sie mich so viele Jahre in
und die Strandpromenaden waren nicht            Schlepptau genommen haben.“ (kj)
zu verachten. Später, als ich allein war, bin
ich mit meiner Schwägerin in den Urlaub
geflogen. Ich hätte früher nie gedacht,
dass ich ohne meinen Mann noch in Urlaub
fahren würde. Doch dieses Gefühl der Un-
beschwertheit hat mir so sehr gefehlt. Und
mit meiner Schwägerin zusammen war es
immer sehr nett. Wir haben Orte besucht,
an denen ich viele schöne Erinnerungen
hatte, und so konnten ich vieles noch ein-
mal erleben. Auf eine ganz andere Weise.“            Im Münchner Hofbräuhaus ließ
                                                      es sich Frau Deckers mit ihrer
                                                            Tochter gut gehen

                                                                                          15
Mitarbeiter

Unsere treuesten Mitarbeiterinnen

                                              Außer in der Pflege kamen wir auch im
                                              sozialen Bereich zum Einsatz: basteln, vor-
                                              lesen, saisonale Feiern vorbereiten und
                                              durchführen.

                                              Trotz allem habe ich das Gefühl, dass die Be-
                                              wohner zufrieden waren. Sie wurden nach
                                              ihren Möglichkeiten bei den täglichen Be-
                                              schäftigungen mit einbezogen und hatten
                                              somit nie Langeweile.

                                              Ich erinnere mich daran, dass wir beim Re-
                                              novieren sogar die Tapete von den Wän-
                                              den gekratzt haben. Aber damals war das
                                              einfach so. Und das war nicht schlecht. Wir
                                              waren ein gutes Team, hatten jede Menge
                                              Spaß bei der Arbeit und konnten uns je-
                                              derzeit aufeinander verlassen. Auch auf die
                                              Anerkennung von Herrn und Frau Kuijpers.

                                              Die Aufgabenbereiche sind heute viel bes-
Mein Name ist Marlies Didderins und ich       ser aufgeteilt und die Bewohner luxuriöser
bin schon 39 Jahre bei Kuijpers beschäf-      untergebracht als früher. Ich kann mich
tigt. Ich habe schon im Kloster Lieck gear-   jetzt ausnahmslos um die Bewohner küm-
beitet, wo das Pflegeteam verantwortlich      mern. Viele Änderungen im Ablauf und
für die Betreuung und Pflege von etwas        etliche hilfreiche Neuerungen erleichtern
über zwanzig Personen war. Darüber hin-       uns den Arbeitstag. Naja, die Dokumenta-
aus haben wir die Hauswirtschaft gemacht.     tion müsste für mich nicht unbedingt sein.
Wir haben gekocht, Obst und Gemüse aus
dem hauseigenen Garten eingemacht, den        Für mich ist es wichtig, den Bewohnern
Abwasch von Hand gespült und Hausputz         Nähe zu schenken, mich in ihre Lage zu
gehalten.                                     versetzen und ihnen zuzuhören. Und weil
                                              mich das erfüllt, möchte ich das tun, bis
Was heute die Mitarbeiter der Waschküche      ich irgendwann in Rente gehe. Hoffentlich
erledigen, gehörte früher ebenfalls zu un-    bleibe ich so lange gesund.
serem Aufgabenbereich: waschen, trock-
nen und bügeln.                               Eure Marlies

16
Mitarbeiter

                                                trotzdem gehen wir zwar respektvoll, aber
                                                immer noch eher freundschaftlich mitein-
                                                ander um.

                                                Es gab eine Zeit, in der sind wir noch mit
                                                den Bewohnern in den Urlaub gefahren.
                                                Eine Woche Center Parks. Das hat uns alle
                                                zusammengeschweißt. Dieses familäre Be-
                                                wusstsein vermisse ich heutzutage, verste-
                                                he aber auch, dass es bei so vielen Mitar-
                                                beitern und zu Betreuenden den Rahmen
                                                sprengen würde.

                                                Heute arbeite ich in unserem Haus Elisa-
                                                beth in Lieck. Auch hier fühle ich mich wohl.
                                                Und auch hier wird alles getan, um das Um-
                                                feld für die Bewohner so angenehm wie
                                                möglich zu gestalten. Ich liebe die Niko-
                                                lausfeiern und die Disco-Veranstaltungen.
                                                Ich liebe es, wenn die Bewohner aufblühen,
                                                sich ereifern und sichtlich glücklich sind.
Hallo, ich bin Tiene Sahetapy. Seit 37 Jah-     So ist jedes Fest für die Bewohner auch ein
ren arbeite ich nun schon für die Familie       Fest für mich. Und mit diesem Gefühl bin
Kuijpers. Meine erste Station war das Haus      ich immer gerne geblieben.
St. Josef in Saeffelen.
                                                                            ☺
                                                Mit viel Lachen, „Moppern “ und selbst-
Damals standen die Alten- und Pflegehei-        verständlich mit aufmerksamer Fürsorge
me Kuijpers erst am Anfang. Die Zahl der        für Mitarbeiter und Bewohner habe ich in
Mitarbeiter war überschaubar und daher          all diesen Jahren meinen Beruf gerne aus-
das Betriebsklima eher persönlich vertraut.     geübt. Ich hoffe auf weitere gesunde und
Schnell wurde ich akzeptiert in der „Familie    lebensfrohe Jahre.
Kuijpers“, als Person, Mensch und als Arbeit-
nehmer. Außerdem waren unsere Kinder            Mein Motto: Ein Tag nicht gelacht, ist ein
die „Enkel“ aller Bewohner. Das Verhältnis      Tag nicht gelebt.
im Haus war so familiär, dass die Kinder der
Mitarbeiter ein- und ausgingen. So kenne        Liefs Tiene
ich unseren Chef Pascal Kuijpers schon, seit
er ein Schulkind war. Das ist lange her und

                                                                                         17
Mitarbeiter

                                                Auch mein Tätigkeitsbereich hat sich in
                                                all den Jahren verändert. Ich fing im Jah-
                                                re 1991 mit einer 100-Prozent-Stelle in der
                                                Hauswirtschaft an. Danach ging es für mich
                                                immer wieder auch einmal in die anderen
                                                Bereiche wie die hauseigene Waschküche
                                                oder in die Hausreinigung. Ich kenne mitt-
                                                lerweile alle Aufgabenbereiche, bin also
                                                überall einsetzbar und als Springer sehr
                                                gefragt. Für mich ist das so natürlich auch
                                                abwechslungsreicher und ich fühle mich
                                                gebraucht.

                                                Wenn man mich fragt: ,,Welcher Bereich
                                                bereitet dir am meisten Freude?“, kann ich
                                                darauf gar keine klare Antwort finden. Ich
                                                bin überall sehr gerne. Ich habe sehr viele
                                                schöne Erinnerungen in meinen 30 Jahren
                                                bei Kuijpers gesammelt, alle hier aufzuzäh-
                                                len würde den Rahmen sprengen.

                                                Und ich durfte viele Menschen kennenler-
Mein Name ist Monika Höhne und ich              nen: Bewohner und Mitarbeiter, die mich
hatte das Vergnügen in diesem Jahr mein         interessiert und sehr berührt haben. Für
30-jähriges Jubiläum in der Einrichtung in      mich war es wichtig, zu jedem freundlich
Kückhoven zu feiern. Aufgrund von Coro-         und hilfsbereit zu sein.
na fiel die „Feier“ etwas kleiner aus, jedoch
war die Freude über all die geleisteten Jah-    Natürlich gab es auch mal schwierige Zei-
re genauso groß.                                ten, jedoch überwiegt das Positive und ich
                                                komme jeden Tag gerne zur Arbeit und bin
Meinen ersten Arbeitstag hatte ich am           dabei auch immer überpünktlich. Auf eine
14.01.1991 und seitdem bin ich dem Haus         Minute mehr sollte es im Altenheim nicht
St. Josef treu geblieben. Die Einrichtung       ankommen.
hat sich von Jahr zu Jahr immer wieder
verändert. Seit 2019 ist die Einrichtung in     Monika Höhne
einen Licht durchfluteten Neubau umge-
zogen. Jetzt ist alles moderner, heller und
wohnlicher. Neu eben.

 18
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

Erinnerungspflege

Ein Gedankenspaziergang durch Erinnern dazu. Freud und Leid liegen oft
schöne Erinnerungen ist Erholung dicht beieinander. Die Gemeinschaft, das
für die Seele. (Vera Hinselmann) Erinnern an lustige, ereignisreiche Zeiten
                                              und das Erzählen davon hat den Anwesen-
Im Rahmen der Erinnerungspflege haben         den Stärke und Halt gegeben. Im Großen
wir uns mit den Bewohnerinnen und Be-         und Ganzen bot die Freude am Rückblick
wohnern zu einem geselligen Nachmittag        Erholung für die Seele.
im Raum des Sozialen Dienstes verabredet.
Der Raum wurde sorgsam vorbereitet, der       Die Erinnerungen kann niemand den Be-
Tisch schön gedeckt und leckere Getränke      wohnern wie auch den Mitarbeitern mehr
wurden bereitgestellt.                        nehmen. Sie zaubern ein Lächeln in die Ge-
                                              sichter und lassen Augen erstrahlen, bis sie
Im Vorfeld hatte das gesamte Team reich-      für immer einen Platz in unseren Herzen er-
lich Fotos von den unterschiedlichsten        halten. Sie erwärmen wie Sonnenstrahlen
Aktivitäten, von Feiern und Begegnungen       unsere Seele und lassen uns glücklich sein.
gesammelt und in hübsche Alben geklebt,
um im Geschehenen wie in einen Bildband       Bei einem Gläschen Sekt wurde auf eine
blättern zu können.                           schöne Reise in die Vergangenheit ange-
                                              stoßen. Mit der eindringlichen Bitte um
Die Teilnehmer kamen bei diesem gesel-        eine Wiederholung klang der Bilderreigen
ligen Nachmittag schnell ins Schwelgen.       langsam aus. (md)
Es wurde geklönt, erzählt und gelacht,
und mittels der vielen Fotos ließ man die
Ereignisse nochmals Revue passieren. Die
Bilder und Geschichten zu den Aufnahmen
zauberten ein Lächeln in die Gesichter der
Betrachter. Oft war so etwas zu hören, wie:
„Ach, schau mal, weißt du noch…?“

Wir alle wissen: Schöne Fotos von gestern
halten Erinnerungen für die Zukunft wach.
Allerdings kam auch bei manchen Bildern
von Mitbewohnern, die nicht mehr unter
uns weilen, ein Gefühl von Wehmut auf.
Schließlich waren lieb gewordene Freun-       Monde und Jahre mögen vergehen, aber
de, teilweise auch Angehörige unter den       ein schöner Moment leuchtet das Leben
Verstorbenen. Das gehört leider auch zum             hindurch (Franz Grillparzer)

                                                                                      19
Bedürfnisse des Älterwerdens

Wir können Wert verleihen
Mit dem Wert der Menschen ist es wie
mit dem der Diamanten, die bei einer            Egal, was dieser Mensch kann oder nicht
gewissen Größe, Reinheit und Vollkom-           kann, egal, was er ist oder nicht ist: Allein
menheit ihren festen Preis haben, da-           das Sein ist es wert, beachtet und geachtet
rüber hinaus aber unschätzbar sind.             zu werden. Wir sollten niemals den „Nut-
(Chamfort)                                      zen“ eines Menschen mit seinem Wert ver-
                                                wechseln. Die Aufmerksamkeit, die wir ihm
Haben Sie schon mal Ihren eigenen Wert          schenken, soll uneigennützig sein und ihm
geschätzt, wie den Wert eines Schatzes?         allein gelten. Wir sind es, die einem Mensch
Versuchen Sie es! Also, wie schätzen Sie Ih-    zeigen sollten, wie kostbar er ist.
ren eigenen Wert ein?
                                                Das „Wie-uns-das-gelingt“ ist so individuell
Macht nichts: Daran zu scheitern ist keine      wie der Mensch, der uns gegenübersteht.
Schande, denn wir wurden so erzogen,            Selbst ohne Worte kann Zuneigung und
dass wir uns selbst nicht allzu hoch schät-     Respekt den Menschen erreichen. Ihm sol-
zen. Bescheidenheit und Zurückhaltung           len unsere freundlichen Blicke, liebevollen
wurde uns gelehrt. Geht es Ihnen auch           Gesten, vorsichtigen Berührungen und un-
so, dass Sie eher tiefstapeln oder sich gar     sere achtsame Zuwendung gelten.
klein machen? Das könnte Demut sein, Zu-
friedenheit oder Bedürfnislosigkeit. Aber       Dabei kommen wir an der Zeit nicht vorbei.
könnte es nicht auch ein Mangel an Selbst-      In ihr finden sich unsere Erinnerungen wi-
wertgefühl sein? Machen Sie sich doch mal       der. Die Zeit ist der größte Diamant in der
bewusst, wie wertvoll Sie sind?

Wie schön wäre es, wenn wir die Gabe hät-
ten, einem jeden Menschen bewusst zu
machen, wie wertvoll er ist. Das könnte
unsere Chance sein. Wir könnten, nein, wir
sollten unser Gegenüber schätze - im Sinne
von „ihm zeigen, dass er ein Schatz ist“. Wir
sollten ihn pflegen, uns um ihn kümmern,
uns um ihn sorgen, ihn schützen, als sei er
unser größtes Gut.

20
Bedürfnisse des Älterwerdens

                                              Helgas Erzählecke
                                              Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Men-
                                              schen haben keine Lieder.

                                              Musik hat mein Leben bestimmt. Schon mein Va-
Beziehung zwischen den Menschen.              ter sagte immer: „Stolz“, so nannte er mich, „Stolz,
Jede Facette steht für ein gemeinsames        komm wir singen.“ Dann sangen wir aus voller
Erlebnis. Jede Facette leuchtet in ihrem      Brust die bekanntesten Volkslieder und Schlager.
eigenen Licht. Augenblicke des Glücks         Ich weiß nicht, wem das mehr Spaß gemacht hat,
und Momente der Nähe strahlen um die          ihm oder mir. Mich hat es definitiv auch geprägt.
Wette. Die Facette des Lachens leuchtet       In der Schule durfte ich im Kinderchor singen.
eigenartiger als die Facette des Tröstens.    Ich trällerte die Lieder rauf und runter. Wenn ich
Und sei die Erinnerung noch so traurig,       gut gestimmt war, machte mich das Singen über-
die Facette funkelt unentwegt, weil sich      schwänglich. Wenn ich traurig oder wütend war,
Menschen nahe sind und die Zeit teilen.       half mir das Singen, mich zu beruhigen. Man sagt
Im Menschen können wir das Funkeln der        immer: Lachen ist die beste Medizin. Für mich war
Zeit entdecken und er ist jedes Funkel des    es das Singen. So erübrigte sich für mich, als ich
Diamanten wert.                               erwachsen war, die Frage nach einem Hobby. Da
                                              mein Mann im Männerchor sang, schloss ich mich
Vielleich kommt jemand auf den Gedan-         dem gemischten Chor desselben Vereines unse-
ken zu sagen: „Ich bin schon alt und nichts   rer Stadt an. Jeden Donnerstagabend freute ich
mehr wert.“ Oh, da zu widersprechen ist       mich auf ein paar schöne Stunden bei der Probe.
ein Leichtes. Die wertvollsten Schätze al-    Das war das Beste der Woche. Wir hatten densel-
ler Zeiten, die in Museen und Schlössern      ben Dirigenten. Erst probte er mit uns und im An-
besichtigt werden können, sind weit älter     schluss daran mit den Herren der Schöpfung. Ach
als ein Mensch werden könnte. Dabei sind      und den Kinderchor leitete er auch noch. Ausflüge
unzählige Kostbarkeiten bei genauem           machten wir dann immer alle zusammen. In Ge-
Hinsehen oft nur zerbrochene Tonkrüge,        sellschaft unter Freunden schmeckte auch das ein
alte Scherben, uralte Werkzeuge oder an-      oder andere Gläschen Pfälzer Wein.
tiker Modeschmuck. Aufgrund ihres Alters
allerdings und der Beachtung, die wir ih-     Ich habe über 50 Jahre im Chor gesungen, bis ich
nen entgegenbringen, werden sie bedeu-        hier ins Altenheim gezogen bin, und ich muss sa-
tungsvoll. Warum sollte uns das beim be-      gen, das mehrstimmige miteinander Klingen fehlt
tagten Menschen nicht gelingen.               mir schon sehr. Deshalb freue ich mich so sehr,
                                                                  wenn uns Chöre aus der Um-
Dinge haben den Wert, den man ihnen                               gebung besuchen und ihr
verleiht. (Molière)                                               Können mit uns teilen. Wenn
                                                                  ich allein im meinem Zimmer
                                                                  bin, singe ich wie selbstver-
                                                                  ständlich, es ist wie ein Reflex,
                                                                  wie Atmen. Luft, Stimme und
                                                                  Freude am Singen bleiben mir
                                                                  hoffentlich mein Leben lang
                                                                  erhalten. (kj)
                                                                                        21
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

Neugestaltung der Räumlichkeiten am CAP

Die „Deko-Queens“ waren am CAP mal wie-          werden aufgearbeitet, Bilder und Kränze
der zugange und haben sich der Neuge-            gestaltet und gebastelt. Bald soll es in neu-
staltung der Etagen gewidmet. Um das Le-         em Glanz erstrahlen.
ben etwas bunter auszurichten, haben sich
die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes       Im Obergeschoss wurde der Frühling ins
seit Anfang des Jahres in 3 Gruppen, den         Haus geholt. Vögel verschiedener Arten
Wohnbereichen entsprechend, aufgeteilt           wurden ausgedruckt, ausgeschnitten und
und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Es   an echten Ästen befestigt und als Baum in
entstanden Kunstwerke aus vorhandenen            den Wohnbereich platziert.

   Farbgestaltung ist das A und O im                  Die Blumenwände sind richtige
       Einmaleins der Gestaltung                           Hingucker geworden

Materialien. Neues wurde gebastelt oder          Alte Paletten, die entsorgt werden sollten,
angeschafft. Durch die Fortschritte der Re-      haben wir in Blumenregale verwandelt.
novierung wurden die Bewohner täglich
von farbenfrohen Neuerungen überrascht.          Der SD-Raum wurde in einem „maritimen
                                                 Flair“ gestaltet, um nicht nur Bewohner
Im Dachgeschoss wurden die Bereiche im           und Bewohnerinnen in Urlaubsstimmung
Landhausstil gestaltet. Vorwiegend in den        zu versetzen. So wurde ein großes Schiff
Farben Rot und Weiß, die sich wie ein ro-        mit blauem Segel als Tischdekoration an-
ter Faden durch die ganze Dekoration des         gefertigt, ein Fischernetz samt Fischen so-
Wohnbereiches ziehen. Das Erinnerungs-           wie ein Anker an der Decke des Raumes
zimmer wird noch entkernt, die Möbel             befestigt.

22
Seniorenresidenz Am CarlAlexanderPark, Baesweiler

Der Eingangsbereich wird den Jahreszeiten       chen hellen Farben laminiert, zur Freude
entsprechend gestaltet und empfängt Be-         aller Bewohner.
wohner wie Besucher zurzeit im frühlings-
haftem Design. So wird er zum Blickfang         Für jeden Wohnbereich ist noch eine Art
für jedermann.                                  Baumtattoo geplant, das mit Fotos der
                                                dort wohnenden Bewohner und Bewoh-
In den Wohnbereichen im Erdgeschoss             nerinnen versehen wird.
wurden alten Bilder umgestaltet und zum
Thema Schmetterlinge und Vögel neu de-          Die Neugestaltung ist bei unseren Bewoh-

Die Farben wecken die Sehnsucht nach                     Dekoration wird zum
       Wasser, Meer und Wellen                           besinnlichen Blickfang

koriert. Die nun viel heller und freundlicher   nern, dem Personal und auch den Besu-
wirkenden Räumlichkeiten laden sichtlich        chern sehr gut angekommen. Vielfach wur-
zum geselligen Beisammensein ein.               den Aufträge an die Deco-Queens erteilt,
                                                mit Wünschen für den eigenen Haushalt.
Die MAKS–Gruppe des Erdgeschosses ge-           Ein größeres Lob für seine Arbeit kann man
staltete Fensterdekorationen, die den Be-       sich wohl nicht wünschen.
reich lebhaft verschönern.
                                                Besonders hervorheben möchten wir die
Die Tischdekoration aller Wohnbereiche          Zusammenarbeit mit dem geduldigen
wird künftig zeitgemäß auf kleinen Tabletts     Hausmeister Pascal Nellissen der uns mit
gestaltet. Die Platzsets wurden in freundli-    Rat und Tat zur Seite stand. (hh)

                                                                                      23
Pflegeberatung

Pflegealltag mit Covid-19
Ende Januar 2020 wurde der erste Co-            forderung. Die Klienten
vid-19 Fall in Deutschland festgestellt. Seit   verstehen uns wegen des
über einem Jahr hat das neuartige Corona-       Mundschutzes schlechter.
virus nun also einen weitreichend Einfluss      Manche erkennen uns mit
auf unseren Alltag. Bereits um den Jahres-      dem Nasen-Mund-Schutz
wechsel wurde mit den ersten Impfungen          nicht einmal mehr.
begonnen. Dennoch gilt es aufgrund der
stetig schwankenden Fallzahlen weiterhin,
Abstand zu halten und möglichst zu Hause
zu bleiben. Das Virus stellt die Risikogrup-
pe der Pflegebedürftigen vor große Her-
ausforderungen und mit ihnen auch pfle-
gende Angehörige und Pflegedienste.

Nun möchte ich zwei Interviews mit Ihnen
teilen, die beleuchten, wie unsere Klienten
die Pflege empfinden und wie uns im Am-
bulanten Dienst der Arbeitstag in der Co-
ronazeit gelingt.
                                                Anke Gehring betreut auch Frau Janßen
Ich treffe Frau Anke Gehring, Pflegefach-           und ist bei ihr ein immer gern
kraft bei der Ambulanten Pflege Kuijpers in                gesehener Gast
Wassenberg. Sie berichtet mir, wie sie den
Pflegealltag empfindet:                         Auch die Absprachen zwischen den Mit-
                                                arbeitern haben sich verändert. Da zurzeit
„Klar hat sich vieles verändert,“ meint Frau    keine Übergaben im Sinne von persönli-
Gehring, „abgesehen von den Rahmenbe-           chen Treffen stattfinden, fehlt uns die Ge-
dingungen haben sich auch die Klienten          meinschaft und der persönliche Austausch
verändert, sind ängstlicher, vorsichtiger       untereinander. Ein kurzer Informationsaus-
geworden. Viele haben mehr das Bedürf-          tausch über die Besonderheiten der Klien-
nis, sich mitzuteilen, reden mit uns über       ten, wie er früher nach der Pflegetour üb-
ihre Sorgen und Ängste. Mittlerweile wol-       lich war, kann nun nicht mehr persönlich
len alle ihren normalen Alltag zurück, sie      stattfinden. Mittlerweile werden alle rele-
sind die Einsamkeit leid.                       vanten Vorkommnisse digital weitergelei-
                                                tet. Das macht keinem Spaß. Doch je länger
Die verschärften Hygienemaßnahmen, wie          die Pandemie dauert, umso mehr muss ich
z. B. das Tragen eines Mund-Nasen-Schut-        feststellen, dass man damit zu leben lernt.
zes während der Pflege, sind eine Heraus-       Und trotz allem liebe ich meinen Beruf und

 24
Pflegeberatung

werde ihn weiterhin mit Herz und Seele       auf freue ich mich die ganze Woche. Als
ausüben.                                     die Villa Viva eröffnet worden ist, war
                                             ich eine der ersten Besucher. Das Per-
Auch unser Leitungsteam bemüht sich          sonal ist immer zuvorkommend und
erfolgreich, uns in dieser Zeit ein Gefühl   hilfsbereit.
der Wertschätzung und Anerkennung
zu vermitteln, durch kleine Aufmerk-         Natürlich haben wir auch da Hygiene-
samkeiten, wie z. B. Adventskalender         maßnahmen und Abstandsregeln, an
zu Weinachten, Berliner am Altweiber         die wir uns halten müssen. Trotzdem ist
und vieles mehr.“                            es besser, als alleine zu Hause zu sein.
                                             Ich war sehr traurig, als die Tagespflege
                                             letztes Jahr zeitweise geschlossen war.
Ich treffe Frau Janßen in ihrem Zuhause      Seit wir alle geimpft sind, fühle ich
in Waldfeucht-Haaren und bin erstaunt,       mich aber sehr sicher,“ äußert sich Frau
wie gut gelaunt sie ist. Frau Janßen ist     Jansen.
86 Jahre alt und seit 2012 unsere Klien-
tin im Ambulanten Pflegedienst Was-          Bei meinen Interviews konnte ich die
senberg. Sie berichtet:                      Anspannung sowohl bei Frau Gehring,
                                             unserer Pflegefachkraft, spüren als
„Ich bin am 01.03.1935 geboren und           auch bei Frau Janßen, der die Zustände
habe schon vieles erlebt und durchge-        und die Anstrengungen der Pandemie
standen. Meine Kinder und Enkelkin-          deutlich anzusehen sind. Wir alle freu-
der kommen oft und helfen mir, wo es         en uns sehr, wenn Corona wieder einer
geht. Sie versuchen, so gut es geht, den     gewissen Normalität weicht. (ow)
normalen Alltag für mich aufrechtzu-
erhalten. Trotzdem bin ich auf die Hil-
fe des Pflegedienstes angewiesen. Ich
bin sehr zufrieden mit den Schwestern
die dreimal am Tag zum Insulinspritzen
vorbeikommen. Und auch wenn es ge-
rade schwierig ist, bringen sie mir im-
mer ein Lächeln mit.“

„Mein Tagesablauf hat sich kaum ver-
ändert,“ sagt Frau Janßen. „Mittwochs
und donnerstags gehe ich in die Ta-              Frau Janßen fühlt sich in der
gespflege. Das gibt mir ein Gefühl der            Villa Viva und im eigenen
Geborgenheit und Abwechslung. Dar-                  Zuhause gut umsorgt

                                                                                  25
Alten- und Pflegeheim Elisabeth, Lieck

Massage: eine Brücke zur Seele
                                              hin. Frau Gladka hingegen spürt intensiv in
                                              die Berührung hinein. Sie legt ihr ganzes
                                              Gefühl in die Massage und stellt damit eine
                                              Verbindung zwischen den beiden Damen
                                              her. Sie spürt in die Verspannungen hinein
                                              und findet Wege, sie zu lösen. Kurze Zeit
                                              später weiß Frau Peters sich dem Nichts-
                                              tun-Müssen hinzugeben. Nichts muss mehr
                                              krampfhaft festgehalten werden. Wenn
                                              dieses Stadion erreicht ist, breitet sich Ent-
                                              spannung aus, und nicht nur Frau Peters
                                              tut das gut. Auch Frau Gladka schöpft Kraft
                                              aus dem beiderseitigen Wohlbefinden. Es
                                              herrscht zwischen den beiden eine Atmo-
                                              sphäre von Beruhigung, nachhaltige Nähe
                                              und Vertrautheit.

                                              Aber auch die schönste Massage nimmt
                                              mal ein Ende. Und doch bleibt noch lange
                                              ein wohlig warmes Gefühl der Verbunden-
   Massage ist eine Brücke zur Seele.         heit und Seelenruhe zurück. Die ersehnte
  Die Seele erfährt Befreiung und kann        Linderung ist eingetreten. Was kann wohl-
           Schmerz loslassen                  tuender sein?
So schön kann Entspannung sein. So ganz
klappt das mit dem Sich-fallen-lassen noch    Natürlich ist Frau Peters nicht die einzi-
nicht. Frau Peters ist noch abgelenkt, aber   ge Bewohnerin unseres Hauses, die die
das Foto zeigt deutlich ihre Begeisterung     Vorzüge einer Massage kennt. Solch eine
über die ihr angebotene Massage.              Entspannungsmassage dauert etwa 20
                                              Minuten. Das Angebot wird gern von un-
Dann aber lässt sie sich ganz auf die Be-     seren Bewohnerinnen und Bewohnern in
rührungen ein. Schultern und Nacken           Anspruch genommen. Die Nachfrage ist
entkrampfen und Ruhe kehrt ein. Frau Pe-      groß. Viele ergeben sich gerne den einfühl-
ters schließt die Augen und genießt. Olga     samen Händen von Frau Gladka und eini-
Gladka, ihres Zeichens Alltagsbegleiterin,    gen weiteren Mitarbeiterinnen des Sozia-
ist geübt und geht geschickt mit den Nop-     len Dienstes, die sich auf jeden einzelnen
penbällen um. Bei der Massage meditieren      Entspannungssuchenden einstellen und
beide Damen auf unterschiedliche Art. Frau    deren Problemzonen erfragen oder mitt-
Peters gibt sich der Stille und Tuchfühlung   lerweile auch schon kennen. (kj)

26
Alten- und Pflegeheim Am Waldrand, Wassenberg

Diamantene Hochzeit im Haus Am Waldrand
Wie schon in unserer App berichtet, hatten     Aufgrund einer schweren Erkrankung, in
wir am 08.04.2021 ein ganz besonderes          deren Verlauf Frau Pade erblindete, musste
Fest zu feiern: Die Diamantene Hochzeit        das Haus aufgegeben werden. Beide zogen
der Eheleute Pade. Schon Tage vorher wur-      in die Wohngemeinschaft Am Waldrand,
de an der Dekoration gefeilt. Der große Tag    wo Herr Pade seine Frau liebevoll pflegte.
war gut durchorganisiert. Aufgrund der         Als der gesundheitliche Zustand von Frau
Corona-Pandemie fand das unvergessliche        Pade sich zusehends verschlechterte, zog
Fest im kleinen Kreis statt. Das Jubelpaar     sie in unsere Einrichtung Am Waldrand.
wurde im Wohnbereich Landleben, wo             Auch hier hat Herr Pade sich weiterhin rüh-
Frau Pade lebte, würdig gefeiert.              rend um seine Frau gekümmert.

Der Jubilar Klaus Pade wurde in Kassel ge-     Es gibt Augenblicke, die man noch unbe-
boren. Für sein Studium der Elektrotechnik     dingt erleben will, auf die man hinlebt und
zog er nach Darmstadt. Dort lernte er seine    mit denen man dann sein Leben dank-
Gudrun kennen und es wurde geheiratet.         bar und zufrieden abschließen kann. Am
Frau Pade, gebürtige Berlinerin, arbeitete     10.04.21, zwei Tage nach der Diamantenen
damals bei der Post. Herr Pade bekam das       Hochzeit, durfte Frau Pade friedlich und in
Angebot, als Diplomingenieur bei Osram         Würde entschlafen. Trotz dieses schweren
zu arbeiten und so zog das Paar nach Mün-      Verlustes für die Familie Pade sind wir alle
chen. Von München ging es dann nach            dankbar, dass wir dieses selten gewordene
Mönchengladbach. Doch die Stadtluft be-        Fest der Diamantenen Hochzeit gemein-
kam Frau Pade nicht gut und so wurde ein       sam erleben durften. (hs)
Haus im Ländlichen gesucht. Ihre neue Hei-
mat fanden sie in Dremmen, wo sie 50 Jah-
re lebten. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder
(zwei Söhne, eine Tochter) und sechs En-
kelkinder hervor. Frau Pade kümmerte sich
um Haus und Garten, Herr Pade machte
sich selbstständig mit seiner Firma namens
Pekatron. Trotz vieler Arbeit nahmen sie
sich Zeit für Hobbys. Es wurde Karneval ge-
feiert, Rad gefahren und Skilanglauf betrie-
ben. Frau Pade nähte gerne und hielt sich
im Turnverein fit. Segeln auf der Nordsee
und in Ostfriesland war eine Leidenschaft
beider. Herr Pade ist als Funkamateur seit          Über 60 Jahre lang teilten die
70 Jahren im DARC (Internationale Vereini-            Eheleute Pade ihr Leben
gung der Funkamateure).

                                                                                       27
Stabsstellen

Unsere neuen Fachkräfte aus den Philippinen
Um unsere Teams der stationären Einrich-      ten. Nach einem anstrengenden 18-stün-
tungen zu unterstützen, haben wir uns         digen Flug sind Frau Roga und Herr Ga-
entschieden, über das Projekt „Triple Win“    lindo am Düsseldorfer Flughafen sicher
Pflegekräfte aus den Philippinen einzu-       gelandet.
stellen.

Das Projekt „Triple Win“ ist eine Koopera-
tion der Deutschen Gesellschaft für Inter-
nationale Zusammenarbeit (GIZ) und der
Zentralen Auslands- und Fachvermittlung
(ZAV) der Bundesagentur für Arbeit zur
nachhaltigen Gewinnung von Pflegekräf-
ten aus dem Ausland.

Die Vorstellungsgespräche starteten im
Jahre 2019. Acht philippinische Fachkräf-      Frau Azures und Frau Luego im Flug-
te wurden ausgewählt und erhielten die               zeug nach Deutschland
Möglichkeit, unsere Teams in Deutschland
zu unterstützen.
                                              Hier wurden sie bereits im Auftrag der
Vor deren Ankunft in Deutschland starte-      Pflegedienste Kuijpers von Frau Monteiro
ten unsere neu gewonnenen Mitarbeiter         begrüßt und zu ihrer neuen Wohnung in
mit einem Sprachkurs, um die Vorausset-       Wassenberg begleitet. In den ersten Tagen
zung für den Erhalt eines Visums zu erfül-    in Deutschland wurden Frau Roga und
len. Zeitgleich starteten auch wir unsere     Herr Galindo von Frau Monteiro bis zu de-
Vorbereitungen, um einen reibungslosen        ren Dienstaufnahme im Hause „Am Wald-
Start zu gewährleisten. Unter anderem         rand“ begleitet und unterstützt.
wurden geeignete Räumlichkeiten im nä-
heren Umkreis der Arbeitsstelle gesucht,
die auch entsprechend WG-geeignet wa-
ren. Viele Kollegen haben diese Räumlich-
keiten dann tatkräftig und liebevoll einge-
richtet.

Anfang Februar war es dann endlich so
weit. Die ersten beiden Kollegen aus den       Frau Roga und Herr Galindo bei Ihrer
über 10.000 km entfernten Philippinen             Ankunft in der neuen Wohnung
durften ihre Reise nach Deutschland antre-

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