www.kup.at/speculum Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche - Krause und Pachernegg
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Geburtshilfe ∕ Frauen-Heilkunde ∕ Strahlen-Heilkunde ∕ Forschung ∕ Konsequenzen Huber JC Prophezeiung 2023 Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2003; 21 (4) (Ausgabe für Schweiz), 6-6 Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2003; 21 (4) (Ausgabe für Österreich), 6-7 Homepage: www.kup.at/speculum Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031112 M, Verlagsort: 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A/21
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21. Jahrgang, 4/2003 oder ein Malignom und warum – um in der Gynäkologie zu bleiben – vertrage ich die gleiche Pille nicht, die meine Freundin her- Prophezeiung 2023 vorragend toleriert? Was letzteres Beispiel betrifft, so fangen Assoziationen zu Studien bereits an, den klinischen Stellenwert von Polymorphismen derartig zu unterstrei- chen, daß er schon heute klinisch ein- setzbar ist, z. B. in der Frage, ob eine Pille Thrombosen hervorruft oder nicht. J. C. Huber Die Kenntnis von Polymorphismen im Gerinnungssystem wird bereits klinisch ge- nützt, ist allerdings nur der Beginn. in Geist nähert sich der Frauen- Die Frage, warum man zur Entwicklung E heilkunde, unbemerkt und doch nicht ungefährlich, sein Name ist Mao Tsetung (Pseudonym), der eine Kulturrevolution unseres Faches, möglicherweise aber auch der gesamten Medizin im Schilde führt. Unterstützt wird er dabei von Koalitionen, wie die zwischen eines Myoms neigt und bei der Freundin das nicht der Fall ist – auch dies wird mit dem Blick auf polymorphe Gen-Strukturen erklärbar sein. Genauso wie die Risiko-Ab- schätzung für hormonabhängige Mali- gnome oder auch die oft nicht ganz ernst genommene, aber viele Frauen sehr bela- der Biomedizin und der Datenverarbei- stende Frage, warum keine Schwanger- tung, wodurch erstere intellektuell hoch- schaft eintritt und es zu keiner Implantati- gerüstet wurde und sich zu einer völlig on kommt. Auch hier bereitet die Genom- neuen Wissenschaft zu entwickeln beginnt. Analytik völlig neue Antworten vor, aus de- Eine andere Koalition – mit umstürzleri- nen sich dann konsekutiv, aber nicht unbe- schem Beigeschmack – ist die zwischen der dingt zeitgleich Therapie-Strategien ent- Medizin und der Genomanalytik, eine wei- wickeln. Schon in Vorbereitung ist die tere, die sich am Horizont ankündigt, wird Evaluierung, wie verläßlich polymorphe von den klinischen Fächern mit der Quan- Gen-Konstellationen für die Voraussagung tenphysik geschlossen werden. Was wieder- des Prostata-Karzinoms, des Morbus holt bemüht wurde, nimmt jetzt doch kon- Alzheimers und der Arteriosklerose sein kretere Formen an, nämlich daß das alte könnten. Hier wird der Wissensstand in medizinische Lehrgebäude nicht nur zu den nächsten Jahren dramatisch zuneh- bröckeln, sondern einzustürzen beginnt, men und auch neue, andere Disziplinen da die alten Fundamente von neuen abge- hervorbringen, wie die Pharmakogenomik, löst werden. Die Lehrbücher werden umge- die jetzt schon schlüssig demonstriert, daß schrieben werden müssen und möglicher- die Toleranz und die Wirksamkeit von exo- weise wird das, was wir bisher tradierten, gen zugeführten Medikamenten nicht nur sich derartig verändern, daß tatsächlich von diesen kleinen Genveränderungen, den kein Stein mehr auf dem Polymorphismen, mit- anderen bleibt. beeinflußt werden, son- dern auch von der Gen- Die Genom-Analytik zeigt Regulation, die durch die langsam ihre wahre Po- Sexualsteroide erfolgen. tenz und beginnt zuneh- Pharmakologische Daten mend jene Fragen zu be- vom Mann – und die mei- antworten, die unzählige sten Medikamente sind Patienten quälen und die bei Männern evaluiert wor- bis dato von einer empiri- den – können nicht 1 : 1 schen medizinischen Wis- auf die Frau übertragen senschaft nicht ausrei- werden. chend beantwortet werden konnten, nämlich: Warum Für die Hormonersatz- bekomme gerade ich ein therapie wird die Pharma- derartiges gesundheitli- kogenomik einen intellek- ches Problem? Warum tuellen Quantensprung be- entwickelt sich bei mir ein deuten, der die endemi- 6 kardiovaskuläres Problem sche Zwangsbeglückung For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
21. Jahrgang, 4/2003 mit Östrogen einem Ende zuführen wird, nierung (siehe HPV-Vakzine) werden das genauso wie die Diskussion, ob die Messer verdrängen. Die Stammzelle wird Hormonersatztherapie ein „Gift“ sei oder auch in der Onkologie von großer Bedeu- nicht. Dies kann, da es sich um eine körper- tung werden, da man erkennen wird, daß eigene Substanz handelt, nicht der Fall die Tumormasse relativ unbedeutend ist. sein, wohl aber verursacht die falsche Desaströs sind hingegen die Progenitor- Hormonanwendung zahlreiche Probleme. zellen, aus denen sich Tumore entwickeln Mit Hilfe der Pharmakogenomik wird sich und die im Tumor permanent für Nach- das Management der HRT fundamental zu schub sorgen. Sie zu zerstören bzw. vorher ändern beginnen. Auch die Nutrigenomik zu finden, wird Aufgabe einer neuen Onko- kündigt sich als neue Disziplin an und kor- logie werden. reliert individuelle Gen-Konstellationen mit einer individuellen Ernährungs- Welchen Einfluß Stammzellen auf den beratung. Pflanzenhormone werden in die- Organismus haben können, lehrt uns eben- sem Bereich einen besonders hohen Stel- falls die Gravidität, während der es sowohl lenwert einnehmen. im Gehirn wie auch in der Bauchspeichel- drüse zu einer Organvergrößerung – über Anzunehmen ist es, daß die konventio- Stammzellen – kommt, um den mütterli- nelle Chemotherapie von einer Biotherapie chen Organismus für die Schwanger- in der Onkologie abgelöst werden wird, die schaftsbelastung besser zu konditionieren. einerseits in onkologischen Impfungs- Obwohl hunderttausende Embryonen in strategien bestehen kann, andererseits aber zahlreichen Ländern weltweit auf Eis lie- die körpereigene Immunabwehr – auch im gen und deswegen schon nach einer em- Alter – zu stärken versuchen wird. Die bryonalen Stammzellforschung rufen, wer- Schwangerschaft bietet sich auch hier als den die wirklichen Durchbrüche im Organ- Modell an, da zu diesem Zeitpunkt eine völ- ersatz von den adulten Stammzellen kom- lig andere Immunsituation vorherrscht als men, die entweder durch ein Schwanger- außerhalb der Gravidität, welche wahr- schaftsprogramm stimuliert werden, den scheinlich auch dafür verantwortlich ist, Organersatz zu exekutieren oder die unter daß während der Gravidität – von extremen Umständen auch durch embryonale Stamm- Ausnahmen abgesehen – die schwangere zellen in einer Art Chimärenbildung hin- Frau onkologisch geschützter ist. Unmit- aufreguliert werden könnten. telbar nach der Implantation ändert sich das Verhältnis von dendritischen Zellen All das führt bereits jetzt schon in den und Lymphozyten entscheidend – wahr- G7-Staaten zu einer Verschiebung der Al- scheinlich wird dies ein Modell der Zukunft terspyramide mit ökonomischen, sozialen für onkologische Behandlungsstrategien und psychologischen Problemen, deren werden. Auch in der Onkologie wird das Lösungen der Gesellschaft nur mit großer Skalpell aus Stahl immer weniger ergriffen Mühe gelingen wird. Eine neue Zeit tut werden müssen. Die Skalpelle der Immu- sich auf und man muß dankbar sein, in ihr nologie, der Endokrinologie und der Vakzi- leben zu dürfen. 7
21. Jahrgang, 4/2003 Johannes C. Huber Geboren 1946 in Bruck/Leitha, NÖ. Medizinstudium und Theologiestudium an der Universität Wien. 1979 Ein- tritt an der 1. Univ.-Frauenklinik Wien nach Ableistung aller Gegenfächer. 1985 Habilitation „Numerische und strukturelle Chromosomenaberration bei gynäkologischen Malignomen“. 1987 Visiting-Professor an der Georg Washington University, an der Johns Hopkins-University und an der Georgetown University, USA. Seit 1992 Leiter der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Sterilitätsbehandlung an der Univ.-Klinik für Frauen- heilkunde. 1993 Interimistischer Vorstand der Univ.-Klinik für Frauenheilkunde. Funktionen und Mitgliedschaften: Mitglied des Parlamentarischen Ausschusses zur Vorbereitung des Repro- duktionshilfegesetzes; Experte im Deutschen Bundestag bezüglich Risiken oraler Kontrazeptiva; Vorstandsmit- glied und Sekretär der Österreichischen Gesellschaft für Sterilität, Fertilität und Endokrinologie; Vorstandsmit- glied und Ehrenpräsident der Österreichischen Menopausegesellschaft; Vorstandsmitglied der Österr. Gesell- schaft f. Familienplanung; Vorstandsmitglied der Österr. Gesellschaft f. Reproduktionsmedizin und Endokrino- logie. Mitglied des Obersten Sanitätsrates in Österreich. Wissenschaftlicher Beirat und/oder Berater in zahlrei- chen Journalen, Fachzeitschriften und Editorial Boards. Seit Oktober 2001 Vorsitzender der Bioethik-Kommis- sion der Österr. Bundesregierung. Verfasser von mehr als 500 wissenschaftlichen Arbeiten, mehr als die Hälfte davon in gerankten Journalen, sowie zahlreicher Lehrbücher auf dem Gebiet der gynäkologischen Endokrinologie. Lehrtätigkeit: jährlich zwischen 100 und 150 Vorträge im In- und Ausland. Organisation und Gestaltung nationaler und internationaler Kongres- se, Workshops bzw. Fortbildungsseminaren. Forschungsschwerpunkt: „Ovarian tissue banking“, Etablierung einer „Gender Specific Medicine“, kombinierte endoskopisch-endokrinologische Therapiestrategien, Forcierung der interdisziplinären Zusammenarbeit der Gynäkologie mit Kardiologen, Rheumatologen und Psychiatern, molekular-biologische Steuerung der Haemoxygenasen, der Stickmonoxydsynthasen und der Matrixmetalloproteinasen. Geburtshilfliches Projekt „Stickmonoxyd zur Erweiterung des Geburtskanals“, gefäßchirurgisches Projekt „Verhinderung der Restenosierung nach Ballonkatheterisierung mittels Sexualsteroiden“. Korrespondenzadresse: Univ.-Prof. DDr. J. C. Huber Leiter der Klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Sterilitätsbehandlung Univ.-Klinik für Frauenheilkunde Wien A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20 E-mail: Johannes.Huber@akh-wien.ac.at 8
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