Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen - Hessisches Kultusministerium Landesschulamt und Lehrkräfteakademie
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Hessisches Kultusministerium Landesschulamt und Lehrkräfteakademie Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Hinweise zur Zielsetzung und zur Durchführung – mit erläuternden Arbeitsmaterialien
Impressum: Herausgeber: Landesschulamt und Lehrkräfteakademie (LSA) Kirchgasse 2 65185 Wiesbaden E-Mail: poststelle@lsa.hessen.de Internet: www.lsa.hessen.de Verantwortlich: Axel Görisch Landesschulamt und Lehrkäfteakademie III.2-2 Zentrale Lernstandserhebungen Walter-Hallstein-Str. 5–7 65197 Wiesbaden Tel.: 0611 5827-229 Fax: 0611 5827-461 E-Mail: lernstand@lsa.hessen.de Lernstandsportal: www.lernstandsportal.de Redaktion: Dr. Daniela Neumann Lektorat: Dr. Sandra Hohmann, der lektoratsservice Gestaltung: Simone Göttler, Sinnbild Design Druck: Druckerei Lauck, Flörsheim am Main Titelfoto: © iStock.com/buttershug569 Auflage: 1. Auflage, 2015 Bestellnummer: 10017 Vertrieb: Landesschulamt und Lehrkräfteakademie (LSA) Kultusverlag Rothwestener Str. 2-14 34233 Fuldatal Bestellungen richten Sie bitte per E-Mail an: publikationen@lsa.hessen.de Oder nutzen Sie das Bestellformular unter: www.publikationen.lsa.hessen.de Hinweis: Als Online-Fassung finden Sie diese Veröffentlichung im Gesamtkatalog des Kultusverlags unter www.publikationen.lsa.hessen.de. Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie stellt jedoch keine verbindliche, amtliche Verlautbarung des Hessischen Kultusministeriums dar. Vielmehr will sie zur Diskussion über die behandelten Themen anregen und zur Weiterentwicklung des hessischen Schulwesens beitragen. Dem Land Hessen (Landesschulamt und Lehrkräfteakademie) sind an den abgedruckten Beiträgen alle Rechte der Veröffentlichung, Verbreitung, Übersetzung und auch die Einspeicherung und Ausgabe in Datenbanken vorbehalten.
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Hinweise zur Zielsetzung und zur Durchführung – mit erläuternden Arbeitsmaterialien
Vorwort – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Vorwort Die hessischen Schulen können nunmehr auf langjährige Erfahrungen mit den Zentralen Lern- standserhebungen zurückblicken. Eingeführt wurden die Lernstandserhebungen als Teil der Ge- samtstrategie der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2004, mit der die Bildungspolitik auf die Ergebnisse der PISA-Studie reagiert hat. In diesen Zusammenhang ordnen sich sowohl die länderübergreifenden Bildungsstandards für die Primarstufe, den Hauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss in einigen Fächern ein als auch die hessischen Kerncurricula für die Primarstufe und Sekundarstufe I. Die hessischen Kerncurricula eröffnen den Schulen einerseits einen größeren Gestaltungsspielraum, gefordert wird andererseits aber auch ein stärker kompetenzorientiertes Unterrichten. Mit den Lernstands- erhebungen in den Jahrgängen 3 und 8 steht für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch ein Instrument zur Verfügung, das den Lehrerinnen und Lehrern eine Rückmeldung zu den bisher erreichten Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler gibt. Die Lernstandser- hebungen liefern differenzierte, zuverlässige und objektive Informationen zum Leistungsstand der Klasse; darüber hinaus ermöglichen sie als einziges diagnostisches Instrument durch die An- gabe des sogenannten korrigierten Landesmittelwerts einen fairen Vergleich mit ähnlich zusam- mengesetzten Klassen. Das in den Ergebnisberichten ausgewiesene Stärken-Schwächen-Profil markiert Förderbedarf und ist Grundlage der weiteren Unterrichtsentwicklung. Die hier vorliegende Broschüre richtet sich vor allem an die Kollegien bzw. die Fachschaften der betreffenden Fächer an den Grund- und weiterführenden Schulen, die die Ergebnisse der Lernstandserhebungen für ihre Unterrichtsentwicklung nutzen wollen. Sie bietet Hintergrundin- formationen, Hinweise zur Organisation und Durchführung sowie praxisbezogene Anregungen. Dabei zeigt sie Möglichkeiten auf, wie die Lernstandserhebungen nachhaltiger Unterrichtsent- wicklung dienen können. Auf diesem Weg wünsche ich Ihnen viel Erfolg und danke Ihnen gleichzeitig herzlich für Ihr En- gagement. Andreas Lenz 2
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Inhalt Inhalt Vorwort 2 Inhalt 3 Rahmenbedingungen 4 Interne Evaluation durch Lernstandserhebungen 4 Der korrigierte Landesmittelwert – ein „fairer Vergleich“ 6 Die Lernstandsaufgaben 8 Teilnahme und Material 11 Verpflichtende Teilnahme am Lernstand 3 und 8 11 Materialien für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Lernschwierigkeiten oder mit Förderschwerpunkten 13 Organisation und Durchführung 17 Die Koordination der Lernstandserhebungen an der Schule 17 Vorbereitung 18 Durchführung 19 Schul- und Unterrichtsentwicklung durch Lernstandserhebungen 21 Reflexion der Ergebnisse 22 Planung von Maßnahmen 23 Umsetzung und Prüfung von Maßnahmen 23 Literatur 25 Lesetipps 25 Literaturangaben 25 Internetadressen 26 Direkt-Links ins Internet 27 Anhang 29 ▶ Die Nummern am Seitenrand der Broschüre verweisen auf die Links ins Internet ab Seite 27. Über die dort hinterlegten QR-Codes haben Sie einen direkten Zugriff auf weiter- führende Informationen und Materialien im Internet. 3
Rahmenbedingungen – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Rahmenbedingungen Interne Evaluation durch Lernstandserhebungen 1 Die Gesamtstrategie der Kultusministerkon Beitrag zur Verbesserung der Unterrichtsqua- ferenz (KMK) 1 bzw. die Plöner Beschlüsse lität. In der Ende 2010 erschienenen Konzep- 2 vom 02.06.2008 2 legen die verbindliche Teil tion der KMK zur Nutzung der Bildungsstan- nahme der Länder an den Vergleichsarbeiten dards für die Unterrichtsentwicklung wird (VERA) fest. In Hessen heißen die Vergleichsar- bekräftigt, dass Leistungsrückmeldungen aus beiten „Zentrale Lernstandserhebungen“. Ziel Vergleichsarbeiten zentraler Bestandteil eines der Zentralen Lernstandserhebungen ist es, datengestützten Entwicklungskreislaufs einer den Schulen und Fachlehrkräften eine daten- Schule sein sollen. Sie stehen an der Nahtstel- basierte, weitestgehend objektive Standort- le zwischen Datenrückmeldung und Daten- bestimmung im Hinblick auf das Erreichen der nutzung und sollen von einer Feedbackkultur in den länderübergreifenden KMK-Bildungs- getragen werden. standards angegebenen Kompetenzerwar- tungen zu ermöglichen und dadurch Impulse Die Lernstandserhebungen dienen nicht dazu, für die Schul- und Unterrichtsentwicklung zu ein Ranking über die Leistungen der Schu- geben. len zu erstellen. Die Ergebnisinterpretation obliegt den ein zelnen Lehrkräften und der Bei der Auswertung der Klassenergebnisse Schule. Sie kann nur sinnvoll vor Ort und unter gewinnen die Lehrkräfte Erkenntnisse über Berücksichtigung der schulischen und unter- die Stärken und Schwächen ihrer Lerngruppe richtlichen Rahmenbedingungen erfolgen. im Vergleich zu Klassen mit ähnlicher Schüler- schaft und in Bezug auf die länderübergrei- Das Verfahren der Lernstandserhebungen fenden KMK-Bildungsstandards. Durch die ist mit dem hessischen Datenschutzbeauf detaillierte Rückmeldung zum Leistungsstand tragten abgestimmt. Ein Teil der Erhebungen der Lerngruppe im Bereich der einzelnen Leit- und Auswertungen erfolgt über das Internet. ideen sowie zu den Kompetenzbereichen und Hierzu wurde ein eigenes Portal eingerich Kompetenzstufen ergeben sich wichtige Hin- tet, das Lerns tandsportal (www.lernstands 3 weise für die weitere Planung des Unterrichts. portal.de) 3 . Die Schulen erhalten über ein Die Lernstandserhebungen sind eine Form Passwort Zugriff auf den geschützten Bereich der internen Evaluation und unterstützen die des Portals. Lehrkräfte dabei, mit ihren Klassen zielgerich- tet und effizient auf das Erreichen der KMK-Bil- dungsstandards hinzuarbeiten. Auf diese Wei- se leisten die Lernstandserhebungen einen 4
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Rahmenbedingungen Die Lernstandserhebungen sind von den Län- und Schülern gegen Ende der 9. bzw. 10. Jahr- dern als Instrument der schulinternen Evalua- gangsstufe beherrscht werden sollten, in der tion der Unterrichtsqualität auf Klassenebene 8. Jahrgangsstufe aber noch nicht in allen Fäl- und nicht vorrangig zur Individualdiagnose len vorausgesetzt werden können. einzelner Schülerinnen und Schüler einge- führt worden.1 Die Konstruktion der Lernstandserhebungen folgt dem Prinzip der Kompetenzmessung „Die zentrale Funktion von VERA als einem in internationalen und nationalen Schul - von vier Elementen der Gesamtstrategie der leis tungsstudien und weist eine Bandbrei- Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonito- te von leichteren bis hin zu sehr schwierigen ring liegt in der Unterrichts- und Schulentwick- Aufgaben auf. Zur Feststellung von Leistungs lung jeder einzelnen Schule. Hinzu kommt die ständen bezogen auf die Lerngruppe gilt wichtige Vermittlungsfunktion, die VERA für eine Lösungswahrscheinlichkeit von 40 bis 60 die Einführung der zentralen fachlichen und Prozent pro Testheft als sinnvoll. Es liegt also fachdidaktischen Konzepte der Bildungsstan- in der Natur der Untersuchung, dass nicht dards hat. Um diese Zielsetzung unter den alle Schülerinnen und Schüler alle Aufgaben beiden Perspektiven zu gewährleisten, richtig lösen können. Dies wird in keiner Wei- se erwartet und ist auch nicht Zielsetzung des • […] Verfahrens. Daher können die Ergebnisse von Lernstandserhebungen aus schulrechtlichen • ist keine Benotung von VERA vorge- Gründen auch nicht benotet werden: sehen, da VERA die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern unabhängig „(1) (…) Schriftliche Arbeiten nach § 32 Abs. von unmittelbar vorgeschalteten Lern- 2 beziehen sich in der Regel im Schwer- prozessen und curricularen Vorgaben punkt auf Inhalte und Arbeitsmethoden ei- testet. Vergleichsarbeiten sollen Klas- ner abgeschlossenen Unterrichtseinheit, de- senarbeiten nicht ersetzen – und umge- ren Lernziele durch vorbereitende Übungen kehrt.“2 hinreichend erarbeitet worden sind; dabei ist auf die Verbindung dieser Unterrichtsein- Die Lernstandserhebungen stellen die Er- heit zu den vorher erarbeiteten zu achten.“3 gebnisse längerfristiger, mehrjähriger Unter- richtsprozesse einer gesamten Lerngruppe dar und eignen sich nur eingeschränkt zur Individualdiagnose. Die Inhalte der Lern- standserhebungen beziehen sich auf die abschlussbezogenen KMK-Bildungsstandards (Hauptschulabschluss und mittlerer Schulab- schluss), d. h. es können auch Aufgaben vor- kommen, die üblicherweise von Schülerinnen 1 | Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 02.06.2006) Anlage V zur NS 314. KMK, 01/02.06.2006 Berlin. Download unter http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2006/ 2006_06_02-Bildungsmonitoring.pdf (Stand: September 2014). 2 | Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Vereinbarung zur Weiterentwicklung von VERA. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.03.2012. Anlage IV zur NS 337.KMK, 4 08./09.03.2012 Berlin. Hervorhebungen nicht im Original. 4 3 | Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses (VOGSV) vom 19. August 2011; § 28 Auswahl der Leistungsnachweise, 5 Verteilung auf das Schuljahr. Hervorhebungen nicht im Original. 5 5
Rahmenbedingungen – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Der korrigierte Landesmittelwert – ein „fairer Vergleich“ Leistungsergebnisse von Schülerinnen und für verantwortlich sind. So ist im Rahmen schu- Schülern sind in hohem Maß von ihren indi- lischer Qualitätsentwicklung zu überlegen, viduellen Voraussetzungen abhängig. Diese welche anderen potentiellen Einflussfaktoren sollten bei Vergleichen berücksichtigt werden, relevant sein könnten. Solche Einflussfaktoren wenn man zu aussagefähigen Ergebnissen ge- gibt es auf Klassenebene (z. B. Unterrichtsin- langen möchte („faire Vergleiche“). Der korri- halte, Unterrichtsqualität oder Unterrichtsaus- gierte Landesmittelwert geht vom Mittelwert fall), auf Schulebene (z. B. Schulcurriculum, der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler Schulklima oder Ausstattung der Schule), auf in Hessen aus. Zusätzlich werden jedoch Kor- Klassen- oder auf Schülerebene in Form von rekturen vorgenommen, um diesen Mittelwert Merkmalen, die nicht erfasst werden konn- zu einem fairen Vergleichswert zu machen. ten (z. B. Unterrichtsschwerpunkte oder nicht Hierbei werden zunächst nur Schülerinnen ausreichend behandelte Themen, Motivation und Schüler betrachtet, die das gleiche Auf- der Schülerinnen und Schüler). Welche Grün- gabenheft ausgefüllt haben und der gleichen de letztlich ausschlaggebend sind, kann nur Schulform angehören. Außerdem werden bei mit dem Wissen über die Bedingungen vor der Berechnung des Vergleichswertes Aspek- Ort beurteilt werden. Entscheidend ist, dass te berücksichtigt, die zwar auf das Testergeb- eine sorgfältige Analyse und Beurteilung der nis einen Einfluss haben, aber nicht durch die Gründe für günstige oder weniger günstige Lehrkraft und die Lernbedingungen in der Ergebnisse durch die Fachlehrkraft stattfindet Schule beeinflussbar sind: das Geschlecht, die und daraus Folgemaßnahmen abgeleitet und Sprache zuhause, diagnostizierte Lernschwie- durchgeführt werden. rigkeiten bzw. der sonderpädagogische För- derbedarf. Beachtet wird auch, ob Schülerin- nen und Schüler eine Klasse wiederholt haben und wie der Bildungshintergrund des Eltern- hauses ist. Unter statistischen Gesichtspunk- ten hinreichend zuverlässig wird dieser mithil- fe der sogenannten „Bücherfrage“ erfasst. Der korrigierte Landesmittelwert wird für jede Lerngruppe individuell berechnet und kann daher von Lerngruppe zu Lerngruppe unter- schiedlich ausfallen. Der korrigierte Landes- mittelwert entspricht dem Wert, der für Lern- gruppen der gleichen Schulform und mit der gleichen Verteilung von Mädchen und Jungen oder Muttersprachlern im Mittel zu erwarten ist. Dies bedeutet, dass positive oder negative Abweichungen zum korrigierten Landesmit- telwert nicht auf die aufgeführten, berück- sichtigten Schülermerkmale zurückgeführt werden können, sondern andere Gründe da- 6
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Rahmenbedingungen Die folgenden Merkmale werden bei der Be- Die Bücherfrage wird eingesetzt, um den rechnung des korrigierten Landesmittelwerts sozioökonomischen Status im Blick auf berücksichtigt: den Bildungshintergrund der Familien abzubilden. Dieser bestimmt wesentlich • Geschlecht die innerhalb der Familie zur Verfügung Mädchen erreichen im Fach Deutsch im stehenden bildungsrelevanten Ressour- Durchschnitt etwas bessere Ergebnisse cen und damit die Möglichkeiten der als Jungen, im Fach Mathematik kehrt Ausgestaltung einer lernunterstützen- sich dieses Verhältnis um.4 Überwiegt in den Förderung der Kinder. Der Zusam- einer Klasse der Anteil an Jungen deut- menhang der familiären Voraussetzun- lich, so sind z. B. im Lernstand Deutsch gen zur Leistung von Schülerinnen und für diese Klasse allein aus diesem Grund Schülern ist vielfach belegt, weshalb er schlechtere Ergebnisse zu erwarten. Die- eine wichtige Variable bei der Berech- se „Verzerrung“ wird beim korrigierten nung des korrigierten Landesmittelwerts Landesmittelwert berücksichtigt, so dass darstellt. er dem Wert entspricht, der bei Schüle- rinnen und Schülern der gleichen Schul- • Sprache zuhause form und der vorliegenden Geschlech- Für die Berechnung des korrigierten terverteilung im Mittel zu erwarten ist. Landesmittelwerts wird erhoben, ob die Sprache, die die Schülerinnen und Schü- • Wiederholer ler zuhause sprechen, Deutsch ist oder Die Frage, ob eine Schülerin oder ein eine andere Sprache. Dabei spielt es kei- Schüler eine Klasse wiederholt hat (im ne Rolle, welche andere Sprache die Kin- fortlaufenden Schuljahr, aber auch in der der zuhause sprechen. Entscheidend ist Vergangenheit), hat einen Aussagewert an dieser Stelle nur, ob die Schülerinnen in Bezug auf ihre bzw. seine Ergebnisse und Schüler die Testsprache (Deutsch) in den Lernstandserhebungen.5 Die In- zuhause sprechen oder nicht. formation „Klasse wiederholt“ wird da- Da die Lernstandserhebungen auch im her bei der Berechnung des korrigierten Fach Englisch oder Französisch geschrie- Landesmittelwerts mit einbezogen. ben werden, wird zusätzlich erhoben, ob die Sprache zuhause Englisch oder Fran- • „Bücherfrage“ zösisch ist, da die Verwendung von Eng- Die Bücherfrage erfasst, wie viele Bücher lisch oder Französisch als Familienspra- es im Haushalt der gesamten Familie che mit hoher Wahrscheinlichkeit einen gibt. Haushalte, die häufig alternative Zu- Effekt auf die Ergebnisse der Kinder im gänge zu Büchern nutzen (E-Books, Bib- Fach Englisch oder Französisch der Lern- liotheken, Online-Zeitungen usw.), ver- standserhebungen hat. fügen trotzdem in der Regel über einen höheren Buchbestand. Da die Bücherfra- • Besondere Lernschwierigkeiten ge für jede Klasse als zusammengefass- Weitere Informationen zu diesen Merk- ter Wert erhoben wird, fallen Ausnahmen malen finden Sie im Kapitel „Materialien oder einzelne unzutreffende Angaben für Schülerinnen und Schüler mit beson- im Mittel weniger stark ins Gewicht. deren Lernschwierigkeiten oder mit För- derschwerpunkten“. 4 | Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.): Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen. Bd. 23. Bonn, Berlin 2008. 5 | Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.): Bildungs(miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen. Bd. 23. Bonn, Berlin 2008. S. 11/12. 7
Rahmenbedingungen – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Die Lernstandsaufgaben Die Aufgaben der Lernstandserhebungen Aufgabenentwicklung beziehen sich auf die länderübergreifenden KMK-Bildungsstandards für die Grundschule, Die Aufgaben für die Lernstandserhebungen 6 den Hauptschulabschluss und den Mittleren 3 und 8 werden, koordiniert durch das Institut Schulabschluss 6 . Sie gelten seit 2004 für zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen 7 alle öffentlichen Schulen in Deutschland und in Berlin (IQB) 7 , von Aufgabenentwicklerin- sind auch im hessischen Kerncurriculum be- nen und Aufgabenentwicklern aus den jeweils rücksichtigt. In ihrer Passung auf die Bildungs- beteiligten Bundesländern gemeinsam erar- stände der Schülerinnen und Schüler können beitet. die Lernstandsaufgaben je nach Schulform variieren, insbesondere da das Erreichen der Bevor die Aufgaben in einem Aufgabenheft KMK-Standards abschlussbezogen definiert zusammengefasst werden, erfolgt eine sorg- ist und im Rahmen der Lernstandserhebungen fältige Erprobung (Pilotierung) und Eichung bereits in früheren Jahrgangsstufen überprüft der Aufgaben. Hierbei wird sowohl der Um- wird. fang der Aufgabenhefte als auch die Güte der Aufgaben überprüft. Der Schwierigkeitsgrad Die Lernstandserhebungen sollen Lehrkräften der einzelnen Aufgaben wird genau bestimmt als „Frühwarnsystem“ dienen. Die Lehrkräfte und untaugliche (zu leichte, zu schwierige können so erkennen, welchen Kompetenz- oder unverständliche) Aufgaben werden aus- bereichen bis zum Ende der 4. bzw. 9./10. sortiert. Geprüft wird auch, ob die Aufgaben Jahrgangsstufe verstärkte Aufmerksamkeit von Kindern der entsprechenden Altersstufe im Unterricht gewidmet werden sollte. Durch bearbeitet werden können. Diese Erprobung die Rückmeldung zu den Leistungsständen wird in allen beteiligten Bundesländern an ei- in den unterschiedlichen Kompetenz- und ner Stichprobe der insgesamt teilnehmenden Anforderungsbereichen bzw. zu den Leitide- Schülerschaft durchgeführt. In das eigentliche en, der Angabe von empirisch fundierten Auf- Aufgabenheft werden – basierend auf diesen gabenschwierigkeiten und dem Vergleich mit umfangreichen Aufgabenanalysen – nur Auf- einem korrigierten Landesmittelwert liefern gaben aufgenommen, die diese Erprobung die Lernstandserhebungen Ergebnisse, die in bestanden haben, also für die Zielgruppe an- dieser Form von keiner anderen Prüfung er- gemessen sind. bracht werden. Die Lernstandserhebungen zeichnen sich im Die Lernstandserhebungen beziehen sich auf Unterschied zu Klassenarbeiten dadurch aus, ausgewählte, jährlich wechselnde Teilberei- dass zuverlässige Rückmeldungen nicht nur che der KMK-Bildungsstandards und erfassen bezogen auf das Gesamtergebnis, sondern immer nur einen Ausschnitt des jeweiligen Fa- auch auf die inhaltlichen Facetten eines Fa- ches. Würden sich die Lernstandserhebungen ches (Kompetenzbereiche, Leitideen, Kompe- auf alle Teilbereiche der KMK-Bildungsstan- tenzstufen) erfolgen. Dafür ist es notwendig, dards beziehen, wären die Aufgabenhefte zu eine ausreichende Anzahl von Teilaufgaben umfangreich. in das Aufgabenheft aufzunehmen. Würden zu wenige Teilaufgaben verwendet, wären die Aussagen fehleranfällig. Die eingesetzten Auf- gaben sind so konzipiert, dass eine Bandbrei- te an offenen, halboffenen und geschlossenen 8
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Rahmenbedingungen Formaten eingesetzt wird. Bei offenen Aufga- Besonderheiten der Englisch- und ben müssen die Schülerinnen und Schüler die Französischaufgaben Antwort frei formulieren, bei halboffenen For- maten genügt in der Regel eine Kurzantwort Ziel des fremdsprachlichen Unterrichts ist, von einem bis fünf Worten. Bei geschlossenen dass Schülerinnen und Schüler „in Alltagssitu- Formaten wird aus einer Auswahl vorgegebe- ationen sprachmittelnd agieren können“ (KMK ner Antworten die richtige angekreuzt, unter- 2003, S. 14). Dies fordert in der Regel nicht das strichen oder eingekreist. Dieses Vorgehen Verständnis jedes einzelnen Details, sondern entspricht den in Schulleistungsstudien üb- das Erfassen der wesentlichen Aussagen und lichen Vorgehensweisen. Eine Mischung aus einiger weniger Details. Es gehört zu den spe- unterschiedlichen Aufgabenformaten erlaubt zifischen Anforderungen der Aufgaben, dass es den Schülerinnen und Schülern am besten, sich die Schülerinnen und Schüler möglicher- ihr Können zu zeigen. weise unbekanntes Vokabular aus dem Text- zusammenhang erschließen oder Strategien anwenden, um Verständnislücken zu überbrü- Besonderheiten der cken. Mathematikaufgaben In einer globalisierten Welt kann man davon ausgehen, dass Schülerinnen und Schüler im In den Bildungsstandards für Mathematik Alltag mit amerikanischem Englisch, kanadi- gibt es neben den inhaltsbezogenen mathe- schem Französisch oder einer anderen lan- matischen Kompetenzen (Zahlen und Ope- destypisch geprägten Form von einer Fremd- rationen, Raum und Form usw.) auch die all- sprache in Kontakt kommen. Auch in den gemeinen mathematischen Kompetenzen Bildungsstandards wird der Kontakt zu frem- Problemlösen, Kommunizieren, Argumentie- den Dialekten gefordert. Da durch die heute ren, Modellieren und Darstellen sowie Tech- üblichen Medien die Chance besteht, eine nisches Arbeiten. Ziel ist es, die Schülerinnen Fremdsprache in verschiedenen Variationen und Schüler nicht nur in der Bewältigung for- zu hören, haben Schülerinnen und Schüler maler Operationen im Mathematikunterricht vielfältige Möglichkeiten, sich damit vertraut auszubilden, sondern sie auch darin zu schu- zu machen. len, in Textform dargestellte lebensnahe ma- thematische Problemsituationen zu lösen, um die so erworbenen mathematischen Kenntnis- Schwierigkeit der Aufgabenhefte se später zur Bewältigung derartiger Lebenssi- tuationen nutzen zu können. Die Konstruktion der Lernstandserhebungen folgt dem Prinzip der Kompetenzmessung in Schülerinnen und Schüler mit einer hohen internationalen und nationalen Schulleistungs Lesekompetenz finden einen leichteren Zu- studien und weist eine Bandbreite von leichte- gang zu einem authentischen Aufgabentext. ren bis hin zu sehr schwierigen Aufgaben auf. Ungeachtet dessen wird bei der Formulierung Der Schwierigkeitsgrad jeder Aufgabe wird sonstiger Texte auf einfache Begriffe und Satz- im Vorfeld durch Pilotierungsstudien präzise strukturen geachtet, damit die sprachlichen ermittelt und bildet die Grundlage für die Zu- Hürden möglichst gering gehalten werden. sammenstellung der Testhefte. Um eine fun- dierte Rückmeldung über das gesamte Kom- petenzspektrum zu gewährleisten, werden alle Stufen der KMK-Kompetenzstufenmodelle 8 8 und Anforderungsbereiche bei der Aufgaben- auswahl in etwa zu gleichen Anteilen berück- sichtigt. Es wird darauf geachtet, dass eine ge- wisse Schwierigkeitsbandbreite vorhanden ist, um sowohl stärkere als auch schwächere Fä- higkeitsausprägungen abbilden und zwischen 9
Rahmenbedingungen – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen diesen differenzieren zu können. Die Aufga- benhefte enthalten daher sowohl Aufgaben, die fast alle Schülerinnen und Schüler lösen können, als auch solche, die für viele Schüle- rinnen und Schüler noch herausfordernd sind. Die vom IQB entwickelten Testhefte enthalten Aufgaben, die durchschnittlich von 40 bis 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler gelöst werden können. Aufgaben, die von weniger Schülerinnen und Schülern gelöst werden, werden den oberen Kompetenzstufen zuge- rechnet, da dafür i. d. R. viele, komplexe Kom- petenzen benötigt werden. Aufgaben, die von mehr Schülerinnen und Schüler gelöst werden, werden den niedrigeren Kompetenz- stufen zugeordnet, da dafür i. d. R. weniger und basalere Kompetenzen benötigt werden. Anhand der zugeordneten Aufgaben kann hinreichend sicher gezeigt werden, welche Schülerinnen und Schüler welche Aufgaben auf einer bestimmten Kompetenzstufe lösen können. Im Rahmen der Lernstandserhebungen gelten bereits 40 bis 60 Prozent korrekt beantwortete Aufgaben auf Klassenebene als völlig akzep- tables Ergebnis. Werden auf Klassenebene deutlich mehr oder deutlich weniger Aufga- ben korrekt gelöst, so sind auf die Gruppe bezogen nur noch wenige differenzierte Aus- sagen über die Leistungsfähigkeit möglich. Es liegt also in der Natur der Testkonstruktion, dass sich die Testergebnisse in der Regel über einen breiten Leistungsbereich verteilen und sich in jedem Testheft auch Aufgaben befin- den, die wahrscheinlich nur von sehr wenigen Schülerinnen und Schülern gelöst werden können. Um die Schülerinnen und Schüler auf diese Art der Leistungserfassung vorzuberei- ten, sollten sie im Vorfeld mit den Besonder- heiten der Lernstandserhebungen vertraut gemacht werden. Material zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler findet sich auf der Website der Zentralen Lernstandserhe- bungen. 10
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Teilnahme und Material Teilnahme und Material Verpflichtende Teilnahme am Lernstand 3 und 8 Die Teilnahme ist für die 3. Jahrgangsstufe al- Es empfiehlt sich, dass bei der Teilnahme an ler öffentlichen Grundschulen verbindlich. In den Lernstandserhebungen auf Jahrgangs den allgemeinbildenden Schulen der Sekun- ebene von allen teilnehmenden Klassen bzw. darstufe I ist die Teilnahme aller Klassen der Kursen das gleiche Fach gewählt wird. Dieses 8. Jahrgangsstufe in einem Fach verpflichtend. Vorgehen bietet den Vorteil, dass ein produk- Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, in tiver klassen- bzw. kursübergreifender Aus- mehreren Fächern teilzunehmen. Die rechtli- tausch zwischen den Kolleginnen und Kolle- che Grundlage zur Teilnahme bildet ein Erlass gen stattfinden kann. zu Beginn des Schuljahres, basierend auf dem Erlass vom 29. Juni 2011 9 (IV. 2 – 170.000.046 Der Mathematikwettbewerb ist von den Lern- 9 – 00051 Gült. Verz. Nr. 7200): standserhebungen zu trennen, da er anders vorbereitet und benotet wird. Der Mathema- „Für die 3. Jahrgangsstufe ist die Teilnah- tikwettbewerb hat das Kerncurriculum zur me in den Fächern Deutsch und Mathematik Grundlage und kann als Klassen- oder Kursar- verpflichtend […]. In Jahrgangsstufe 8 ist die beit geschrieben werden. Die Lernstandser- Teilnahme an einem von der Schule zu wäh- hebungen orientieren sich an den länderü- lenden Fach verpflichtend, in den beiden an- bergreifenden KMK-Bildungsstandards und deren Fächern ist die Teilnahme freiwillig und werden nicht benotet. Die Lernstandserhe- wird empfohlen.“ bungen in der Jahrgangsstufe 8 in Mathema- tik sollten zusätzlich zum Mathematikwettbe- Bei Schülerinnen oder Schülern, die zum Zeit- werb geschrieben werden. punkt der Lernstandserhebungen weniger als 6 Monate in Deutschland sind oder im Rah- Die Heftversionen der Lernstandserhebungen men von Inklusion nicht zielgleich am gemein- sind für folgende Schulformen ausgelegt: samen Unterricht teilnehmen (Förderschwer- punkt „Lernen“, Förderschwerpunkt „Geistige • Heft I: Basisheft (geeignet für Haupt- und Entwicklung“), besteht analog zum Vorgehen Realschulen sowie integrierte Gesamt- bei internationalen Schulleistungsstudien die schulen) Möglichkeit, die Ergebnisse bei der Ergebni- seingabe nicht zu berücksichtigen. Die Schü- • Heft II: Erweiterungsheft (mit einem hö- lerinnen und Schüler können dann nach dem heren Anteil an schwierigen Aufgaben, Ermessen der Lehrkraft ein gekürztes Testheft geeignet für Gymnasien) oder eine einfachere Testheftversion bearbei- ten. In diesem Fall werden die Ergebnisse je- Integrierte Gesamtschulen können selbst doch nicht ins Lernstandsportal eingegeben. wählen, welches Heft für ihre Lerngruppen am Ob in der Jahrgangsstufe 8 über die ver- besten geeignet ist. pflichtende Vorgabe hinaus die Lernstands- erhebungen in mehreren Fächern eingesetzt Es ist jedoch empfehlenswert, für alle Kursni- werden, liegt in der Entscheidung der Schule. veaus das Basisheft (Heft I) zu verwenden. Es Wer diese Entscheidung trifft, hängt von den deckt den gesamten Kompetenzbereich ab jeweiligen internen Entscheidungsfindungs- und ist für heterogene Lerngruppen am bes- prozessen der Schule ab. ten geeignet. 11
Teilnahme und Material – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen An Gesamtschulen können statt der gesam- ten Klasse oder dem gesamten Kurs bei ei- ner Differenzierung auf unterschiedlichen Leistungsniveaus auch Teilgruppen angemel- det werden und für diese Gruppen entspre- chend unterschiedliche Heftversionen ausge- geben werden. Bitte beachten Sie dabei je- doch, dass sich die Sofortrückmeldungen und Ergebnisberichte dann nur auf die jeweilige Teilgruppe beziehen und nicht auf die ganze Klasse oder den ganzen Kurs. Bitte beachten Sie auch, dass jede Teilgruppe mindestens aus fünf Schülerinnen und Schülern bestehen muss, da sonst keine Ergebnisrückmeldung erfolgen kann. 12
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Teilnahme und Material Materialien für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Lernschwierigkeiten oder mit Förderschwerpunkten Mit der Ratifizierung der UN-Behinderten- • Verordnung über Unterricht, Erziehung rechtskonvention und den neuen rechtlichen und sonderpädagogische Förderung Grundlagen entwickelte sich der aktuelle ge- von Schülerinnen und Schülern mit Be- meinsame Unterricht zum inklusiven Unter- einträchtigungen oder Behinderungen richt weiter. vom 15. Mai 2012 (VOSB) 12 12 „Inklusion ist eine Entwicklungsaufgabe, Daraus ergeben sich Implikationen für die die in die ständige Qualitätsentwicklung Durchführung der Zentralen Lernstandserhe- jeder Schule eingebettet ist. Schulen mit bungen: einer inklusiven Schulkultur sind bestrebt, alle Schülerinnen und Schüler, die sie auf- „(1) […] Bei der Gestaltung des inklusiven genommen haben, bestmöglich zu fördern, Unterrichts ist darauf zu achten, dass er den sie bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu Begabungen und den Bedürfnissen aller unterstützen und ihnen dadurch die aktive Schülerinnen und Schüler der allgemeinen und gleichberechtigte Teilhabe an der Ge- Schule in gleicher Weise gerecht wird und sellschaft zu ermöglichen.“6 ihre aktive Teilhabe fördert. Es ist darauf zu achten, möglichen Diskriminierungen aktiv zu begegnen. (2) Bei umfassender Teilnah- Rechtliche Grundlagen me am Unterricht der allgemeinen Schu- le wird der Unterricht so gestaltet, dass es Die rechtlichen Grundlagen sind auf der Basis Schülerinnen und Schülern möglich wird, der Behindertenrechtskonvention im Hessi- bei gemeinsamen Lernerfahrungen in unter- schen Schulgesetz und den folgenden Verord- schiedlicher Breite und Tiefe an Unterrichts- nungen geregelt. gegenständen und Aufgaben zu arbeiten, die auf den Erwerb der für den Bildungs- • Übereinkommen über die Rechte von gang formulierten Kompetenzen zielen“ Menschen mit Behinderungen vom (§ 12 VOSB).7 21.12.2008 10 (Bundesgesetzblatt Jahr- 10 gang 2008 Teil II Nr. 35, ausgegeben zu Allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse Bonn am 31. Dezember 2008) sollte deshalb die Möglichkeit gegeben wer- den, an den Zentralen Lernstandserhebungen • Hessisches Schulgesetz vom 01.08 2011 teilzunehmen. Schülerinnen und Schüler mit 11 (Hessisches Schulgesetz in der Fas- besonderen Lernschwierigkeiten sowie Schü- 11 sung vom 14. Juni 2005 §§ 50, 51) lerinnen und Schüler mit Funktionsbeeinträch- tigungen oder Behinderungen können die • Verordnung zur Gestaltung des Schul- Lernstandsaufgaben im Ermessen der Lehr- verhältnisses 5 vom 19. August kraft in differenzierter Form bearbeiten. 5 2011 (VOGSV), (Hessisches Amts blatt 09/2011) in der Fassung vom 29.04.2014 (Hessisches Amtsblatt 06/2014) 6 | https://kultusministerium.hessen.de/schule/individuelle-foerderung/inklusion (Stand: September 2014). 7 | http://www.hessisches-amtsblatt.de/download/pdf_2012/alle_user/06_2012.pdf (Stand: September 2014). 13
Teilnahme und Material – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Schülerinnen und Schüler, die nach ei- Leistungsanforderungen auf ihre beson- ner der allgemeinen Schule entspre dere Bedürfnisse durch individuelle För- chenden Zielsetzung unterrichtet wer- dermaßnahmen angemessen Rücksicht den zu nehmen. Unterstützung kann auch bei der Bearbeitung der Lernstandsauf- • Nachteilsausgleich, Leistungsfeststel gaben durch Formen des Nachteils- lung und Leistungsbewertung bei Schü ausgleichs oder/und das Abweichen lerinnen und Schülern mit besonderen von den allgemeinen Grundsätzen der Schwierigkeiten beim Lesen, Recht Leistungsfeststellung oder Leistungsbe- schreiben oder Rechnen (§ 42 VOGSV) wertung nach Entscheidung der Klas- Schülerinnen und Schüler mit besonde- senkonferenz und angepasst an den in- ren Schwierigkeiten beim Lesen, Recht- dividuellen Förderplan gewährt werden. schreiben oder Rechnen, für die, nach Entscheidung der Klassenkonferenz und Förderschwerpunkt „Kranke Schülerin- 13 angepasst an den individuellen Förder- nen und Schüler“ 13 plan, Hilfen in Form eines Nachteilsaus- Schülerinnen und Schüler, die voraus- gleichs oder des Abweichens von den sichtlich länger als sechs Wochen in allgemeinen Grundsätzen der Leistungs- einem Krankenhaus oder einer ver- feststellung vorgesehen sind, sollten die- gleichbaren Einrichtung aufgenommen se Hilfen auch bei der Bearbeitung der werden und daher nicht die angestamm- Lernstandsaufgaben erhalten. te Herkunftsschule besuchen können, werden an Schulen mit Förderschwer- • Nachteilsausgleich, Leistungsfeststel- punkt „Kranke Schülerinnen und Schüler“ lung und Leistungsbewertung bei Schü- gefördert. Lehrkräfte erhalten Antworten lerinnen und Schülern mit Funktionsbe- und Beratung über das jeweils zuständi- einträchtigungen oder Behinderungen ge Beratungs- und Förderzentrum (BFZ). (§ 7 VOGSV): Förderschwerpunkte „Hö- 14 ren“, „Sehen“, „Körperliche und motori- Kinder beruflich Reisender 14 sche Entwicklung“, „Sprache“, „Emotio- Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nale und soziale Entwicklung“ beruflich reisen, besuchen die Schule für Bei Schülerinnen und Schülern mit ei- Kinder beruflich Reisender. Sie nehmen ner vorübergehenden Funktionsbeein- in der Regel an den Lernstandserhebun- trächtigung, wie etwa einem Armbruch gen teil. oder anderen Behinderungen, ist bei Praktische Hinweise Auf der folgenden Seite werden praktische Vor gehensweisen bei Nachteilsausgleich und bei Abweichen von den allgemeinen Grund sätzen der Leistungsfeststellung (kein Zeugnisvermerk), sowie bei Abwei- chen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsbewertung (Zeugnisvermerk) dargestellt. 14
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Teilnahme und Material Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich bei der Bearbeitung der Lernstandsauf- gaben (gemäß der Entscheidung der Klassenkonferenz und angepasst an den individuellen Förderplan) Bei der Durchführung der Lernstandserhebungen können den Schülerinnen und Schülern die gleichen Unterstützungsmaßnahmen wie im Unterricht gewährt werden: • verlängerte Bearbeitungszeiten, • Bereitstellen oder Zulassen spezieller technischer Hilfs- oder Arbeitsmittel wie ein Com- puter ohne Rechtschreibüberprüfung und Audiohilfen, • Nutzung methodisch-didaktischer Hilfen wie Lesepfeil, größere Schrift, spezifisch gestal- tete Arbeitsblätter oder • unterrichtsorganisatorische Veränderungen, beispielsweise individuell gestaltete Pausen- regelungen, individuelle Arbeitsplatzorganisation, individuelle personelle Unterstützung. Bei Abweichen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsfeststellung können Differen- zierungen hinsichtlich der Leistungsanforderungen bei gleich bleibenden fachlichen Anfor- derungen erfolgen wie beispielsweise: • eine differenzierte Aufgabenstellung, • mündliche statt schriftliche Arbeiten (z. B. das Sprechen einer Arbeit auf Band). Bei der Eingabe der Ergebnisse ins Lernstandsportal besteht die Möglichkeit, bei jeder Schü- lerin und bei jedem Schüler Angaben über die Art der besonderen Schwierigkeit zu machen, wie etwa: • Lesen (BSL), • Rechtschreiben (BSRS) oder • Rechnen (BSR). Ebenso können Förderschwerpunkte für jedes Kind eingegeben werden: • Hören (FSH), • Sehen (FSS), • körperliche und motorische Entwicklung (FSKM), • emotionale und soziale Entwicklung Sprache (FSSPR). Diese Angaben werden bei der Berechnung des fairen Klassenvergleichswertes (korrigierter Landesmittelwert) berücksichtigt. Im Fall eines Abweichens von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsbewertung er- folgen Differenzierungen hinsichtlich der Leistungsanforderungen mit geringeren fachlichen Anforderungen, wie beispielsweise: • eine differenzierte Aufgabenstellung, • mündliche statt schriftliche Arbeiten (das Sprechen eines Aufsatzes auf Band, damit die Rechtschreibleistung entfällt), • die Bereitstellung oder das Zulassen spezieller technischer Hilfs- oder Arbeitsmittel wie ein Wörterbuch oder eines Computers mit Rechtschreibüberprüfung. Von einer Eingabe der Ergebnisse ins Lernstandsportal zur Berücksichtigung für das Klas- senergebnis kann abgesehen werden. Den Schülerinnen und Schülern kann stattdessen eine individuelle Rückmeldung durch die Lehrkraft gegeben werden. Dazu steht auf unserer Web- site eine individualisierte Form des Schülerberichts zum Download zur Verfügung („Merkblatt Inklusion“). 15
Teilnahme und Material – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Schülerinnen und Schüler, die nach einer von der allgemeinen Schule abwei- chenden Zielsetzung unterrichtet werden: Förderschwerpunkte „Geistige Ent- wicklung“ und „Lernen“ Kinder und Jugendliche, bei denen davon Schülerbericht enthält Leerstellen, in die die auszugehen ist, dass sie umfassend und lang Lehrkraft für jede einzelne Schülerin bzw. andauernd beeinträchtigt sind und für sie jeden einzelnen Schüler eine Ergebnisrück- Maßnahmen der sonderpädagogischen Bera- meldung zu den Kompetenzbereichen des tung und Förderung nicht ausreichen (§§ 3, 4 jeweiligen Faches in individualisierter Form VOSB), haben einen durch einen Förderaus- nach eigenem Ermessen eintragen kann. schuss festgestellten Anspruch auf sonderpä- Dabei wird hier der Schwerpunkt eher auf 15 dagogische Förderung (§§ 8, 9 VOSB) 15 . der Rückmeldung qualitativer Merkmale liegen. Um den Begabungen und Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, ihre aktive Teilhabe zu gewährleisten und Dis- Weitere Informationen kriminierungen aktiv zu begegnen, nehmen 16 Schülerinnen und Schüler, die nicht zielgleich Förderschwerpunkt „Sehen“ 16 : Die Aufberei- unterrichtet werden, im Ermessen der Lehr- tung der Unterlagen für diesen Förderschwer- kräfte mit differenzierten Aufgabenstellungen punkt erfolgt zentral. Bei Bedarf setzen Sie an den Lernstandserhebungen teil. Von einer sich bitte direkt mit der Johann-Peter-Schäfer- Eingabe der Ergebnisse ins Lernstandsportal Schule (Schule mit dem Förderschwerpunkt kann abgesehen werden. Sehen) in Friedberg unter „info@jpss-fb.de“ in Verbindung. Praktische Hinweise Für alle anderen Förderschwerpunkte erhal- ten Lehrkräfte Antworten und Beratung über Schülerinnen und Schüler, die umfassend die jeweils zuständigen regionalen oder die und lang andauernd beeinträchtigt sind, überregionalen Beratungs- und Förderzent- 17 bearbeiten die Lernstandsaufgaben im Er- ren (BFZ) 17 . messen der Lehrkräfte mit Differenzierun- gen, wie etwa: Sie können sich auch gerne direkt an die • die Bearbeitung des aktuellen Aufga- Ansprechpartner am Landesschulamt wen- benheftes in Teilbereichen, den. Sie erreichen uns unter der Telefon- • eine differenzierte Aufgabenstellung, Hotline 0611 5827-229 oder per E-Mail unter • individuelle personelle Hilfestellungen lernstand@lsa.hessen.de. oder • gezielte individuelle Bearbeitungs hilfen. Von einer Eingabe der Ergebnisse ins Lern- standsportal zur Berücksichtigung für das Klassenergebnis kann abgesehen wer- den. Den Schülerinnen und Schülern kann stattdessen eine individuelle Rückmeldung durch die Lehrkraft gegeben werden. Dazu finden Sie auf unserer Website eine indivi- dualisierte Form des Schülerberichts. Der 16
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Organisation und Durchführung Organisation und Durchführung Die Koordination der Lernstandserhebungen an der Schule Sinnvoll ist die Benennung einer Lernstands In begründeten Ausnahmefällen (wie etwa koordinatorin oder eines Lernstandskoordi- Schulausflug, Praktikumstage o. Ä.) kann in nators pro Schule als Ansprechpartner für alle Absprache mit der Schulleitung und dem Lan- Fragen zu den Lernstandserhebungen von desschulamt ein Alternativtermin vereinbart innen und außen. Für die Tätigkeit als Lern- werden. In einem solchen Fall wenden Sie standskoordinatorin oder Lernstandskoordi- sich bitte per E-Mail (lernstand@lsa.hessen. nator haben Lehrkräfte keinen Anspruch auf de) oder telefonisch (0611 5827-229) an das Entlastungsstunden. Landesschulamt. Die Lernstandserhebungen sollen in diesen Ausnahmefällen zum nächst- Die Lernstandskoordinatorin bzw. der Lern- möglichen Termin nachgeschrieben werden. standskoordinator Das Schreiben vor dem angesetzten Termin • bewahrt das Schulpasswort auf. ist nicht möglich. Es muss gewährleistet sein, • sammelt die benötigten Schulinformatio- dass die Ergebniseingabe bis zum Ende der nen von den Fachlehrkräften und meldet Eingabephase geschieht und dass durch das die Klassen im Lernstandsportal an, wo- Nachschreiben kein Vorteil für andere Klassen durch auch automatisch die Aufgaben- entsteht (durch Austausch über die Inhalte). hefte in der benötigten Anzahl bestellt Es ist wichtig, dass alle Terminänderungen werden. mit der Schulleitung abgesprochen sind. Ein • informiert die Kolleginnen und Kollegen Nachschreiben einzelner Schülerinnen und durch die Weitergabe der Informationen Schüler ist nicht vorgesehen. aus dem Lernstandsportal und aus E- Mails. • nimmt die Aufgabenhefte entgegen und sorgt als Organisationsleitung dafür, dass die Vorbereitung und die Durchfüh- rung der Lernstandserhebungen sowie die Eingabe der Ergebnisse reibungslos verlaufen. • führt die Erprobung der Lernstandsauf- gaben für das nächste Schuljahr an der Schule durch (Pilotierung). Die Wahl der Stunden, in denen die Lern standserhebungen geschrieben werden, ist der Schule überlassen. Wichtig ist nur, dass eine Schul-Doppelstunde für die Durchfüh- rung reserviert wird. Empfehlenswert ist, die Lernstandserhebungen in verschiedenen Klassen zur gleichen Zeit zu schreiben. Falls dies nicht so gehandhabt wird, ist es wichtig, dass in der Zwischenzeit kein Austausch über die Inhalte zwischen den Klassen stattfindet, da dadurch die Ergebnisse verfälscht würden. 17
Organisation und Durchführung – Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen Vorbereitung Alle wichtigen Informationen zur Planung che ist nicht erforderlich. Es ist aber sinnvoll, und Vorbereitung der Lernstandserhebung die Eltern und die Schülerinnen und Schüler werden per E-Mail an das Funktionspostfach im Vorfeld über die Lernstandserhebungen „Poststelle“ der Schule gesendet. Leider ist es zu informieren. Für die Information der El- nicht möglich, selbst gewählte E-Mail-Adres- tern bietet sich der Elternflyer an, der in den sen der Schulen zu erfassen. Die verpflichten- Testpaketen mitgeschickt wird. Er kann auch de Verwendung (und regelmäßige Kontrolle) von der Website der Lernstandserhebungen des Funktionspostfaches „Poststelle“ ergibt heruntergeladen werden (www.lernstand. 18 sich aus der „Richtlinie zur Nutzung des Hessi- hessen.de 19 ). Dort ist auch ein Vorschlag für schen Schulverwaltungsnetzes und zum Um- eine Power-Point-Präsentation hinterlegt, die 19 gang mit E-Mail“ 18 (Erlass vom 8. August 2007 beispielsweise im Rahmen eines Elternabends I.7 – 640.000.010 – 46 – Gült. Verz. Nr. 7200). eingesetzt werden kann. Demnach ist das Funktionspostfach „Poststel- Die Schülerinnen und Schüler sollten auf typi- le“ als offizielle Mailadresse der Schule zu ver- sche Aufgabenformate (z. B. Multiple-Choice- wenden. Es fungiert zugleich als elektronische Aufgaben) vorbereitet sein und auf die spezi- Posteingangsstelle. Eine Vertretungsregelung ellen Bedingungen der Durchführung (Dauer, muss sicherstellen, dass eingehende E-Mails Ablauf) hingewiesen werden. Auch effektive geöffnet und bearbeitet werden. Dies kann Bearbeitungsstrategien können gemeinsam durch eine Weiterleitung des Posteingangs er- besprochen werden. Hilfreich ist hierzu der 20 folgen oder durch Zugriffsgewährung auf das Schülerflyer 20 .8 E-Mail-Postfach. Die Klasse sollte darüber informiert werden, Die Aufgabenhefte werden für alle Jahrgangs- dass stufen (3 und 8) im Klassensatz per Post an • es leichte und schwierige Aufgaben gibt. die Schulen geschickt. Die aktuellen Mate • man sich nicht mit schwierigen Aufgaben rialien ste hen auch am jeweiligen Durch aufhalten, sondern leichter zu lösende führungstag ab sechs Uhr im Lernstandsportal vorrangig bearbeiten soll. zur Verfügung. Aus Gründen des Datenschut- • neuartige Aufgaben vorkommen kön- zes und aufgrund von Copyright-Bestimmun nen, die noch nicht behandelt wurden. gen können den Schulen nur die Aufgaben • Inhaltsbereiche wechseln können (z. B. hefte und die didaktischen Materialien des Lesen – Zuhören – Lesen – Zuhören). jeweils letzten Durchgangs im Lernstandspor- • die Aufgabenstellungen genau gelesen tal zum internen Gebrauch überlassen werden. werden sollen. Weitere Aufgabenbeispiele finden Sie jedoch • bei mehreren Antwortmöglichkeiten alle auf der Website des Instituts zur Qualitäts Alternativen zu lesen und zu prüfen sind entwicklung im Bildungswesen (IQB) unter (und evtl. auch nach dem Ausschluss- www.iqb.hu-berlin.de. prinzip zu entscheiden ist). • nur in Teilen richtige Lösungen meist Eine gezielte Vorbereitung der Schülerinnen nicht berücksichtigt werden und nur das und Schüler auf die Lernstandserhebungen bewertet wird, was in der Aufgabe gefor- durch das Üben der Aufgaben oder Fokus- dert wurde. sierung auf die angekündigten Inhaltsberei- 8 | vgl. www.lsa.hessen.de > Schule & Unterricht > Lernstandserhebungen > Informationsmaterial > Arbeitsmaterial (Stand: September 2014). 18
Zentrale Lernstandserhebungen in Hessen – Organisation und Durchführung Durchführung Idealerweise werden die Lernstandserhebun- „neuer“ Wörter jedoch aus dem Kontext er- gen von der jeweilige Fachlehrkraft durchge- schließen, wenn die entsprechende Kompe- führt. Grundsätzlich kann der Test von jeder tenz überprüft wird. Lehrkraft – nicht nur der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer – durchgeführt werden, die Es wird für jede teilnehmende Lerngruppe die Anweisungen entsprechend dem Durch- eine CD zur Verfügung gestellt; von Seiten der führungsmanual befolgt. Die Lehrkraft führt Schule müssen ein CD-Spieler oder ein Com- nur Aufsicht. Sie berücksichtigt dabei be- puter mit CD-Laufwerk, Audiosoftware (Real- stimmte Vorgaben, die die Objektivität der Player, Windows MediaPlayer) sowie Lautspre- Lernstandserhebungen gewährleisten sollen. cherboxen bereitgestellt werden. Wichtig ist, Die Lehrkraft ermutigt die Schülerinnen und dass die CD einige Tage vor dem Test auf dem Schüler, ihr Bestes zu geben. Während der CD-Spieler, der genutzt werden soll, probe- Bearbeitung der Aufgabenhefte erfolgt keine weise abgespielt wird. weitere Besprechung. Die Schülerinnen und Schüler dürfen – wie auch bei Klassenarbeiten Der durchschnittliche Korrekturaufwand vari- – nicht sprechen, nicht abschreiben, sich nicht iert je nach Jahrgangsstufe und Fach. Er wird gegenseitig helfen. Um die Vergleichbarkeit aufgrund der Angaben im Lehrerfragebogen der Ergebnisse der Lernstandserhebungen zu nach der Ergebniseingabe im Lernstandspor- gewährleisten, sind fachliche Hilfestellungen tal ermittelt. So liegt der durchschnittliche nicht gestattet. Fragen zur Technik des Ausfül- Korrekturaufwand für den Lernstand 8 in Ma- lens der Aufgabenhefte dürfen hingegen be- thematik bei etwa 2 bis 3 Stunden, im Fach antwortet werden. Deutsch bei etwa 5 Stunden (wird der Bereich „Schreiben“ geprüft, liegt er bei gut 7 Stun- Schnelle Schülerinnen und Schüler, die vor den) und für die Fremdsprachen (Englisch/ Ablauf der Bearbeitungszeit fertig sein sollten, Französisch) bei rund 4 Stunden. Lassen Sie werden aufgefordert, die Angaben noch ein- sich jedoch nicht durch den Korrekturaufwand mal durchzusehen und zu kontrollieren. von einer Teilnahme an den Lernstandserhe- bungen abschrecken. Gerade in den etwas Generell zugelassen sind sowohl bei den korrekturintensiveren Fächern sind die Ergeb- Lernstanderhebungen 3 als auch den Lern- nisrückmeldungen zum Lernstand der Klasse standserhebungen 8 nur Schreibutensilien. meist sehr hilfreich für die weitere Unterrichts- Genauere Erläuterungen finden Sie im Durch- planung. Zusammen mit den didaktischen Ma- führungsmanual, das zusammen mit den Test- terialien stellen die Ergebnisrückmeldungen heften zugestellt wird. Darüber hinaus sind für ein wertvolles Instrument für Ihre weitere Un- die Lernstandserhebungen im Fach Mathema- terrichtsarbeit dar. tik in der Jahrgangsstufe 8 ein Zirkel, ein Geo- dreieck und ein Taschenrechner zugelassen. Die teilnehmenden Lehrkräfte haben im Feed- In den Fremdsprachen und im Fach Deutsch backbogen (zu finden im Lernstandsportal) werden schwierige Wörter durch Anmerkun- die Möglichkeit, den Aufwand für die Korrek- gen erklärt bzw. Wörterbuchauszüge im Auf- tur und die Eingabe der Lernstandserhebun- gabenheft abgedruckt, um sicherzustellen, gen an das Landesschulamt zurückzumelden. dass allen Schülerinnen und Schülern die Die Aufgabenhefte können frühestens vier gleiche Arbeitsgrundlage vorliegt. Die Schü- Wochen nach dem Durchführungstermin an lerinnen und Schüler müssen die Bedeutung die Schülerinnen und Schüler zurückgegeben 19
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