ZERTIFIZIERT - UND DANN IST ALLES GUT? - Arbeitsbedingungen im Fairtrade-Baumwollanbau in Indien - SÜDWIND ...
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NACHHALTIGE BESCHAFFUNG 2021-16 ZERTIFIZIERT – UND DANN IST ALLES GUT? Arbeitsbedingungen im Fairtrade-Baumwollanbau in Indien VON SABINE FERENSCHILD 204 FELDARBEI- W eltweit arbeiten viele Millionen Men- Ort-Recherche nachgegangen. Das vor- TER*INNEN VON schen auf Baumwollfeldern. Sie tun liegende Fact-Sheet fasst die Ergebnisse FAIRTRADE- dies in der Regel ohne Arbeitsverträge dieser Recherche zusammen, die CLRA ZERTIFIZIERTEN oder Gesundheitsschutz, auf mit Pestiziden be- unter dem Titel „Agriculture Workers in BAUMWOLL- lasteten Feldern, zu niedrigsten Löhnen bei über- Fair Trade Certified Cotton Farms“ vorge- FARMEN IN langen Arbeitszeiten, um sich und ihre Familien legt hat, ergänzt durch weitere Quellen. INDIEN WURDEN zu ernähren. Verbraucher*innen, die sich nicht Im Fokus der Untersuchung standen damit abfinden wollen, dass die Baumwolle im T- Lebens- und Arbeitsbedingungen der VON SÜDWIND Shirt oder in der Bettwäsche unter Verletzung von Feldarbeiter*innen von Fairtrade-zertifi- UND CLRA ZU Umweltschutz und Arbeitsrechten angebaut wird, zierten Kooperativen. Insgesamt wurden IHREN ARBEITS- können aktuell nur auf zertifizierte Baumwolle 268 Feldarbeiter*innen zu ihren Lebens- BEDINGUNGEN aus einem Nachhaltigkeitsstandard zurückgrei- und Arbeitsbedingungen befragt. 204 der BEFRAGT. fen. Private oder staatliche Nachhaltigkeitsstan- befragten Arbeiter*innen (149 Männer, dards überprüfen in regelmäßigen Abständen 55 Frauen) arbeiteten für Fairtrade-Far- die Einhaltung der jeweiligen sozialen und / oder men, die Bio-Baumwolle anbauten. Weitere 64 ökologischen Standardkriterien. Der anspruchs- Arbeiter*innen (44 Männer, 20 Frauen) waren auf vollste Standard im sozialen Bereich ist dabei der Farmen beschäftigt, die im sozialen Bereich kon- Siehe Fairtrade-Standard und im Umweltbereich der ventionell, d.h. ohne soziale Zertifizierung, pro- Tabelle 1 Bio-Standard (kontrolliert ökologischer Anbau). duzierten. Wer von den letzteren eine Bio-Zerti- Aber ist wirklich alles gut bzw. fair, wenn in fizierung hat, wurde nicht überprüft. meinem T-Shirt oder meiner Bettwäsche bio-fair- trade Baumwolle steckt? Dieser Frage ist SÜD- DER STANDARD / DIE ZERTIFIZIERUNG Foto: Jörg Böthling WIND Ende des Jahres 2020 in Kooperation mit Die vier Kooperativen, mit deren Arbeiter*innen dem indischen Partner „Center for Labour Re- die Interviews stattfanden, sind alle nach dem search and Action“ (CLRA) im Rahmen einer Vor- „Fairtrade Standard for Contract Production“ 1
ZERTIFIZIERT – UND DANN IST ALLES GUT? (Fairtrade CP) zertifiziert. Dieser Standard könnte Löhne und Lohnsteigerungen, Arbeitsverträge, auch als „Einstiegsstandard“ für die kleinbäuerli- Mutterschutz und Sicherheit und Gesundheit am chen Farmer*innen bezeichnet werden, die nicht Arbeitsplatz (u.a. Trinkwasserversorgung). organisiert sind oder nur informell kooperieren. Diese Farmer*innen benötigen eine Partnerschaft DIE UNTERSUCHUNG mit einer Organisation (sog. „promoting body“ – Zentrales Interesse der SÜDWIND/CLRA-Untersu- beispielsweise ein privates Unternehmen), die sie chung war die Frage, wie die Arbeitsbedingungen auf dem Weg zur Gründung einer Produzent*in- von Fairtrade-Feldarbeiter*innen insgesamt aus- nenorganisation (PO) unterstützt. Das langfristi- sehen – nicht nur in den Bereichen, die vom Stan- ge Ziel ist die Zertifizierung nach dem „Fairtrade dard abgedeckt werden. Deshalb beschränkte sich Standard for Small Scale Producer Organizations“ die Befragung nicht nur auf die arbeitsrechtlichen (Fairtrade SPO). Dieser Schritt hat bei den vier Themen, die vom Fairtrade CP-Standard abge- untersuchten Kooperativen allerdings – trotz teils deckt sind. Vielmehr beinhaltete der Interviewleit- langjähriger Zertifizierung nach dem Fairtrade faden alle arbeitsrechtlich relevanten Themen- siehe CP-Standard – bisher nicht stattgefunden. felder und erhob außerdem den sozialen Status Tabelle 2 Mit Bezug auf die Arbeitsbedingungen der sowie den Bildungsstand der Arbeiter*innen. Feldarbeiter*innen formuliert der Fairtrade CP- SÜDWIND und CLRA wählten auf Grundlage des Standard, in Anlehnung an die Kernarbeitsnor- Fairtrade-Produzentenfinders und der lokalen men der Internationalen Arbeitsorganisation Möglichkeiten (Identifizierung der spezifischen (ILO), Anforderungen zu Anti-Diskriminierung, Fairtrade-Farmen, Zugang zu Beschäftigten) vier dem Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit. Fairtrade-Kooperativen für die Untersuchung aus. Damit enthält der Standard Anforderungen zu Die folgende Kurzfassung bietet einen Überblick sechs der insgesamt acht ILO-Kernarbeitsnormen. über die ausgewählten Produzenten sowie zentra- Kriterien zur Vereinigungsfreiheit und zum Recht le Ergebnisse der Untersuchung. auf Kollektivverhandlungen fehlen. Auch zur Höhe der Löhne und weiteren Arbeitsbedingun- DIE PRODUZENT*INNEN / gen, wie z.B. Arbeitszeiten oder Arbeitsverträgen, DIE KOOPERATIVEN stellt der CP-Standard keine Anforderungen. Obwohl der Blick auf die ausgewählten Fairtrade- Damit unterscheidet sich der Fairtrade CP- Kooperativen zeigt, dass diese schon sehr lange Standard deutlich vom Fairtrade SPO-Standard. Fairtrade-zertifiziert sind, ist keine von ihnen nach Letzterer formuliert spezifischere Anforderungen dem Fairtrade SPO-Standard zertifiziert. Geprüft in den Bereichen Anti-Diskriminierung, Kinder- werden bei Audits also nur die weniger strengen arbeit (inkl. Wiedergutmachung) und Zwangs- bzw. ausführlichen Sozialstandards des Fairtrade arbeit als der Fairtrade CP-Standard. Der Fairtrade CP-Standards. Der folgende Kurzüberblick über siehe Literatur, SPO-Standard umfasst zusätzlich weitere Themen die vier untersuchten Produzentengruppen ba- Seite 8 wie Vereinigungsfreiheit, Kollektivverhandlungen, siert auf den Websites von Fairtrade Deutsch- land sowie der zertifizierten Produzent*innen. (1) OM ORGANIC COTTON PVT. LTD TABELLE 1: INTERVIEWPARTNER*INNEN NACH REGION, Bundesstaat: Odisha ZERTIFIZIERUNG UND GESCHLECHT Mitglieder(2014): ca. 4.000 Produzent*innen FLO-ID: 26204 Beschäftigte Beschäftigte Interviewte Feldarbeiter*innen: 51 Region Fairtrade- konventionelle Gesamt Farmen Farmen M F M F M F Die Om Organic Cotton Pvt. Ltd. liegt im Westen des ostindischen Bundesstaats Odisha in der Re- Om Organic Odisha 17 5 44 29 gion Balangir. Diese Region ist wenig entwickelt, 27 24 Pratima Organic die Bevölkerung hängt von der Landwirtschaft Odisha 0 0 44 6 und insbesondere vom Baumwollanbau ab. Die 44 6 Pratibha-Vasudha durchschnittliche Farmgröße liegt bei weniger als Madhya-Pradesh 11 0 62 7 zwei Hektar, wovon in der Regel etwas mehr als 51 7 Suminter India ein Hektar für den Baumwollanbau genutzt wird. Gujarat Organic 16 15 43 33 Laut eigener Website verarbeitet und vermarktet 27 18 Om Organic Bio-Fairtrade-Baumwolle, die von der Gesamt 149 55 44 20 193 75 Bansal Organic Grower Group angebaut wird. Om Organic ist nach dem Fairtrade CP-Standard zerti- M = Männer; F = Frauen Quelle: CLRA-Bericht fiziert. Aus der Bio-Fairtrade-Baumwolle von Om 1 Der Recherchebericht liegt SÜDWIND vor und wird von CLRA voraussichtlich im Laufe des Jahres 2021 veröffentlicht. 2
Fotos: UNCTAD Feldarbeiter bei der Baumwollernte Organic wurden u.a. Tragetaschen, Jeggins und ist Pratibha-Vasudha Fairtrade-zertifiziert (Fairtra- Jeans von Lidl produziert. de CP-Standard). Die Bio-Fairtrade-Baumwolle von Vasudha wird von Pratibha-Syntex zu vielfältigen (2) PRATIMA AGRO & PAPER PVT. LTD. Textilien (u.a. T-Shirts, Hosen, Handtücher) ver- Bundesstaat: Odisha arbeitet und wurde u.a. an Lidl und Aldi verkauft. Mitglieder: 3.679 Produzent*innen (2021) FLO-ID:19221 (4) SUMINTER INDIA ORGANICS PVT. LTD. Interviewte Feldarbeiter*innen: 50 Bundesstaat: Gujarat Mitglieder: 5.480 Produzent*innen DIE BAUMWOLLE Auch die im Jahr 2003 gegründete Pratima Agro FLO-ID: 18612 DER FAIRTRADE- & Paper Pvt. Ltd. liegt im Bundesstaat Odisha in Interviewte Feldarbeiter*innen: 45 FARMEN WIRD der Region Balangir. Bei Fairtrade wird sie auch als Pratima Organic Grower Group geführt. Seit 2010 Suminter India Organics Pvt. Ltd. hat sei- ZU TEXTILIEN ist die Produzentengemeinschaft nach dem Fair- nen Sitz in Mumbai im Westen Indiens und U.A. VON ALDI, trade CP-Standard zertifiziert. Aus der Bio-Baum- ist auf Bio-Produkte spezialisiert, darunter LIDL, 3FREUNDE, wolle von Pratima Organic wurde u.a. (Berufs-)Be- Baumwolle. Suminter kooperiert laut Fair- CWS-BOCO UND kleidung für 3Freunde und CWS-boco hergestellt. trade International mit der Surendrana- COMAZO WEITER- gar Farmers Producer Company. Diese ist VERARBEITET. hauptsächlich im Distrikt Surendranagar (3) PRATIBHA SYNTEX LTD. tätig, bewirtschaftet aber auch Felder im BundesstaatMadhya-Pradesh Nachbardistrikt Kutch. Auf den Feldern in Kutch Mitglieder: über 4.000 Produzent*innen hat die Befragung stattgefunden. Produkte mit FLO-ID:4531 Fairtrade-Bio-Baumwolle von Suminter wurden Interviewte Feldarbeiter*innen:58 in Deutschland u.a. von Comazo (Wäsche), Lidl (T- Shirts) und Aldi (Handtücher) verkauft. Bereits 1999 gründete das integrierte Textilunter- Fairtrade Deutschland nennt unter der FLO-ID nehmen Pratibha Syntex Ltd. die Kleinbauernko- 18612 außerdem eine Kooperation zwischen Su- operative Pratibha-Vasudha Jaivik Krishi Kalyan Sa- minter und einer Gujarat Sustainable & Organic miti, die in der Region Khargone im Südwesten von Farmers Association, gibt aber keinen Hinweis auf Madhya-Pradesh Bio-Baumwolle anbaut. Seit 2006 die Surendranagar Farmers Producer Company. 3
ZERTIFIZIERT – UND DANN IST ALLES GUT? TABELLE 2: in Indien können die Personen mit Primarschul- BILDUNGSNIVEAU DER INTERVIEWPARTNER*INNEN bildung als funktionale Analphabet*innen be- trachtet werden. Bildungs- Odisha Madhya- Gujarat Total in % niveau Pradesh BESCHÄFTIGUNGSFORMEN Analpha- Die Mehrheit der 268 Befragten (244) war kurzfris- 30 47 52 129 48% bet*innen tig beschäftigt, lediglich 22 von ihnen langfristig. Langfristig bedeutet dabei die Beschäftigung für Primarschul- 85 21 18 124 46% eine ganze Saison, kurzfristig die Beschäftigung bildung zum Beispiel nur für Erntearbeiten. Während in Sekundar- schulbildung 8 1 6 15 6% Odisha und Madhya-Pradesh alle Befragten kurz- fristig beschäftigt waren, gaben 22 Befragte in Gu- Gesamt 123 69 76 268 100% jarat an, langfristig beschäftigt zu sein. Wenn lang- fristige Arbeitsverhältnisse mit einem finanziellen Vorschuss von Seiten des*r Landbesitzer*in ver- TABELLE 3: ANZAHL DER ARBEITSTAGE DER BEFRAGTEN bunden sind, bergen sie das Risiko der Verschul- dung, die in Schuldknechtschaft münden kann. Die kurzfristig Beschäftigten wurden überwie- ANTEIL DER ARBEITER*INNEN gend über Nachbar*innen im Dorf oder Verwandte, Arbeitstage Anzahl der Madhya- seltener über die Farmbesitzer*innen oder sog. Ver- Gesamt Odisha Gujarat Pradesh mittler*innen (contractors) angeworben. Dorfge- kon- kon- kon- meinschaften und Familiennetzwerke sind folglich Fair- Fair- Fair- trade ventio- trade ventio- trade ventio- elementar für die Farmbesitzer*innen, um in der nell nell nell Hochsaison ausreichend Arbeitskräfte zu finden. 0-30 37% / 9% / 78% 59% 43% Schriftliche Arbeitsverträge bildeten die absolute 30-60 42% 56% 25% 55% 15% 26% 33% Ausnahme, sowohl bei Fairtrade-Farmen als auch bei konventionellen Farmen. Bei kurzfristig Be- 60-90 7% / 43% 45% 7% 15% 13% schäftigten von Fairtrade-Farmen fanden sich al- 90-120 1% 44% 19% / / / 9% lerdings deutlich häufiger als auf konventionellen Farmen sogenannte diaries, eine Form von Tage- 120-150 12% / 2% / / / 1% buch. Insgesamt gaben 52 der 268 Befragten an, ein > 150 bis 180 1% / 2% / / / 1% solches diary zu haben, davon 51 Beschäftigte von Gesamt Fairtrade-Farmen. Diese Praxis fand sich vor allem 99 22 58 11 27 27 244 (n=244) in Odisha. In einem solchen Tagebuch werden die Lohnvereinbarung, die Art der Arbeit und die zu bearbeitende Fläche festgehalten. Es dient daher als ein Mittel, das Risiko unfairer Bezahlung durch Nach Rücksprache mit Fairtrade spiegelt sich hier- die Farmbesitzer*innen zu reduzieren. Es hat aber in lediglich ein veralteter Stand der Website. keinen unmittelbaren Einfluss auf die Lohnhöhe. Von den 22 langfristig Beschäftigten arbeite- DIE ARBEITER*INNEN ten zehn als bhagiyas (share-croppers). Dies ist In allen drei Regionen stammen die befragten eine Form der Pacht, bei der ein*e Pächter*in mit Feldarbeiter*innen fast ausschließlich aus be- der Bearbeitung eines Stücks Land beauftragt nachteiligten Gemeinschaften am unteren Ende und für die geleistete Arbeit am Ende der Saison des indischen Kastensystems oder aus marginali- mit einem Anteil an der Ernte (ein Viertel bis ein sierten Volksgruppen (Odisha, Madhya-Pradesh). Drittel) entlohnt wird. Sechs der befragten bha- Nur in der betrachteten Region des Bundesstaats giyas arbeiteten für Fairtrade-Baumwollfarmen, Gujarats wurden Wanderarbeiter*innen in signifi- vier für konventionelle Farmen. Sieben der zehn kanter Anzahl beobachtet. In den beiden anderen bhagiyas (davon 3 Fairtrade-Beschäftigte) erhiel- Regionen (Odisha und Madhya Pradesh) zählten ten einen finanziellen Vorschuss zur Bestreitung die Befragten fast ausschließlich zur einheimi- unvorhergesehener Kosten während der Saison. schen Bevölkerung, die wiederum von marginali- Die bhagiyas arbeiteten zusammen mit ihren Fa- sierten Kasten und Volksgruppen geprägt ist. milienmitgliedern, einschließlich der Kinder, auf Entsprechend ihrer sozialen Position am Ran- der Farm. Die anderen 12 langfristig beschäftigten de der Gesellschaft ist der Bildungsstand der be- Feldarbeiter*innen aus der Befragung waren loka- fragten Arbeiter*innen sehr niedrig. Mehr als le Arbeiter*innen, die alle auf Fairtrade-Bio-Fel- 90 % verfügten über gar keine Schulbildung oder dern in Gujarat auf Tageslohnbasis tätig sind. lediglich über eine Primarschulbildung. In Anbe- Die meisten langfristig Beschäftigten arbeite- tracht des Zustands des öffentlichen Schulsystems ten mehrere Jahre (2 – 5 Jahre, einige länger) für 4
siehe regional bedingt als auf Unterschiede zwischen Tabelle 3 Fairtrade-Farmen und konventionellen Far- men zurückzuführen zu sein. In der Regel arbeiten die Feldarbeiter*innen mehr als 8 Stunden und bis zu 11 Stunden täglich. In Gujarat beispielsweise beginnt das Baumwoll- pflücken um 7 Uhr morgens und endet gegen 18 Uhr abends. Normalerweise gibt es weniger als eine Stunde Pause für Mittagessen und Tee. ALLGEMEINE ARBEITSBEDINGUNGEN Feldarbeit ist harte Arbeit, die lange Aufent- halte in der prallen Sonne bei großer Hitze erfor- dert. Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und sanitären Einrichtungen ist unter diesen Umstän- den umso wichtiger. Deshalb ist ein gutes Ergeb- nis der Befragung, dass alle Arbeiter*innen bei der siehe Arbeit mit Trinkwasser versorgt wurden. In ande- Tabelle 4 ren relevanten Bereichen wie der Versorgung mit sonstigem Wasser oder Lebensmitteln sieht die Versorgung deutlich schlechter aus. Für Arbei- ter*innen, die den ganzen Tag auf den Feldern arbeiten, bedeutet dies, dass sie neben ihrer Arbeit noch einigen Aufwand haben, um z.B. Wasser und Lebensmittel zu besorgen. Für beides müssen in Produktion von Fairtrade-Taschen für den Discounter Lidl ländlichen Gegenden oft erhebliche Wegstrecken zurückgelegt werden. Außerdem gab niemand an, dass sanitäre Ein- richtungen wie Toiletten oder eine medizinische Fotos: Jörg Böthling Versorgung / Erste-Hilfe-Kästen zur Verfügung denselben Farmbesitzer. Überwiegend gaben sie stünden. Zwar empfanden die Befragten ihre das freundliche Verhalten des Farmbesitzers als Arbeit im Allgemeinen nicht als gefährlich, doch Grund dafür an, zwei Befragte nannten aber auch wurde vereinzelt von Schlangenbissen oder Ver- Verschuldung als Grund. letzungen der Hände durch die spitzen Baumwoll- blüten berichtet. ARBEITSABLÄUFE UND ARBEITSZEITEN Die Arbeiter*innen lebten in der Mehrzahl zu Zum Zeitpunkt der Befragung war Erntezeit und Hause, da sie aus der Umgebung stamm- damit Hochsaison. Das Pflücken der Baumwolle, ten. Nur in Gujarat gehörten Wander aber auch das Ausbringen natürlicher Pestizide arbeiter*innen (aus den Bundesstaaten gehörte deshalb zu den wichtigsten Tätigkeiten Haryana, Punjab, Rajasthan und Gujarat EIN VIERTEL DER der Feldarbeiter*innen. Auf den konventionellen selbst) zu den Befragten. Sie lebten ent- BEFRAGTEN Farmen waren alle Befragten als Baumwollpflü- weder in sog. Kutcha-Häusern (aus Lehm, GAB AN, SCHON cker*innen tätig, während viele Arbeiter*innen Bambus, Gras oder ungebrannten Ziegeln GEWALT AM der Fairtrade-Farmen auch über das Anlegen von gebaut und keine permanente Behausung) ARBEITSPLATZ Ackerfurchen berichteten. Dies hing zu diesem oder in offenen Zelten (Plastikplane) auf ERFAHREN ZU Zeitpunkt vermutlich mit der Arbeit in anderen der Farm. HABEN. Anbauprodukten zusammen. Knapp ein Viertel der Befragten (62) Knapp 80 % der kurzfristig Beschäftigten, vor gab an, schon Gewalt am Arbeitsplatz er- allem aus Odisha und Gujarat, gaben an, weniger fahren zu haben, davon waren 24 Frauen. Mehr als zwei Monate (bis zu 60 Tage) in der Saison im als 100 Befragte berichteten von verbaler Gewalt, Baumwollanbau zu arbeiten. Rund 10 %, über- die sich in Beschimpfungen und kastenbezogenen wiegend aus Madhya-Pradesh, arbeiteten bis zu Verunglimpfungen äußerte. Vor allem die Befrag- drei Monate (60 – 90 Tage). Auffällig im Fall von ten in Odisha, ob sie nun auf Fairtrade- oder kon- Odisha ist der deutliche Unterschied in der An- ventionellen Farmen arbeiteten, bejahten die Fra- zahl der Arbeitstage von kurzfristig Beschäftigten gen nach Gewalterfahrungen und verbaler Gewalt. auf konventionellen Farmen im Vergleich zu Fair- Auch in Gujarat berichteten Befragte von Diskri- trade-Farmen (44 % versus 1 % mit 90-120 Tage minierung aufgrund der Kastenzugehörigkeit. Sie Beschäftigung). Abgesehen davon scheinen die hatten Unberührbarkeit im Zusammenhang mit Unterschiede in der Beschäftigungsdauer eher Nahrung und Wasser während der Arbeit erlebt. 5
überwiegende Mehrheit der Beschäftigten auf kon- ventionellen Farmen annähernd die Tagessätze des NREGA, aber nur ein knappes Drittel der Fairtrade- Beschäftigten. In Madhya-Pradesh lagen die Tages- löhne aller Beschäftigten erschreckend niedrig. Einer der Befragten aus Gujarat erläuterte, dass die Pflücker*innen pro kg Baumwolle 7-13 INR verdienen und so auf einen Tageslohn von 145- 200 INR kommen könnten. Der Pflücklohn pro kg Baumwolle variiere von Farm zu Farm und auch mit der Jahreszeit. Die Löhne werden in der Regel am Ende des Tages ausgezahlt, ohne Lohnzettel. Fotos: Lau Rey via flickr.com In Bezug auf Lohndiskriminierung ergab die Befragung kein schlüssiges Bild. Viele beant- worteten die Fragen zu diesem Thema nicht und knapp 100 Arbeiter*innen gaben an, dass es keine Diskriminierung, also unterschiedliche Löhne für die gleiche Arbeit, gäbe, wohl aber Unterschiede in der Lohnhöhe für unterschiedliche Arbeiten. Knapp 100 Befragte sagten aber auch, dass Frauen im Allgemeinen weniger Lohn erhalten als Män- Alle Arbeiter*innen werden bei der Arbeit ner. Nur ein Befragter konkretisierte seine Ant- mit Wasser versorgt wort und erwähnte niedrigere Löhne für Frauen bei vergleichbarer Tätigkeit und Arbeitszeit. Da von allen 268 befragten Feldarbeiter*innen nur zehn (!) angaben, Verbindung zu einer Arbeits- organisation zu haben (und dies nicht zu Landar- LÖHNE beiterorganisation, sondern zu einer Gewerkschaft In Indien gibt es ein komplexes Mindestlohnsys- von Ziegeleiarbeiter*innen) und das Wissen um tem mit regionalen, sektoralen und tätigkeits- Arbeitsrechte unter den Befragten extrem gering bezogenen Unterschieden. Zusätzlich wurde im war, bestehen in naher Zukunft wenig Chancen, Jahr 2005 ein nationales Gesetz zur garantierten die schwierige Lohnsituation durch gemeinsames, Beschäftigung in der Landwirtschaft (NREGA – organisiertes Engagement zu verbessern. National Rural Employment Guarantee Act) ein- geführt, das der ländlichen Bevölkerung 100 Be- KINDERARBEIT schäftigungstage pro Jahr zu festen Tagessätzen Kinderarbeit (unter 15 Jahre) ist weit verbreitet in garantiert. Die Höhe der Tagessätze unterscheidet Indien, die Landwirtschaft macht da keine Aus- sich je nach Bundesstaat. Für Odisha, Madhya-Pra- nahme. Der rechtliche Rahmen wird durch ein Ge- desh und Gujarat sind die zum Zeitpunkt der Be- setz zur Kinderarbeit (Child Labour (Prohibition & Siehe Tabelle 5 fragung gültigen Mindestlöhne sowie die NRE- Regulation) Act, 1986), das 2016 aktualisiert wurde GA-Tagessätze in Tabelle 5 festgehalten. (Child Labour (Prohibition & Regulation) Amend- Obwohl die NREGA-Sätze in einigen indischen ment Act, 2016) gesetzt. Dieser gesetzliche Rah- Bundesstaaten die jeweils geltenden Mindestlöhne men verbietet die Beschäftigung von Kindern in deutlich unterschreiten (was zu kritischen Debat- allen Tätigkeiten und sieht lediglich Ausnahmen ten innerhalb Indiens führt), lässt sich mit Hilfe für die Beschäftigung von Kindern in Familien dieser beiden Lohngrößen doch ein Gespür dafür oder Familienbetrieben vor. Aber auch in diesem Siehe Tabelle 6 entwickeln, wie die tatsächlich gezahlten Tages- Fall muss die Arbeit ungefährlich sein und darf löhne der befragten Feldarbeiter*innen auf die Ausbildung des Kindes nicht beeinträchtigen. Fairtrade- und konventionellen Baumwollfarmen Das Gesetz legt außerdem fest, dass kein Kind län- einzuordnen sind. ger als drei Stunden am Stück arbeiten darf, dann Das Ergebnis der Befragung ist ernüchternd. mindestens eine Stunde Pause machen muss und Nur in Gujarat erhielt die Mehrheit der befragten täglich höchstens sechs Stunden einschließlich Feldarbeiter*innen einen Tageslohn, der etwas Wartezeit arbeiten darf. siehe über dem Mindestlohn lag. Der Lohn von knapp Die Befragung von SÜDWIND und CLRA zeigt, Tabelle 7 20 % der Befragten von Fairtrade-Farmen reichte dass mehrheitlich von Kinderarbeit auf den an den vom NREGA gesetzten Tageslohn heran. In Baumwollfeldern berichtet wird. In Odisha war den beiden anderen Bundesstaaten verdienten alle der Anteil der Befragten, die Kinder auf den Fel- Befragten deutlich weniger als den gesetzlichen dern arbeiten sahen, besonders hoch (85 % bei Mindestlohn. In Odisha erreichte immerhin die Fairtrade-Farmen, 100 % bei konventionellen Far- 6
ZERTIFIZIERT – UND DANN IST ALLES GUT? TABELLE 4: VERSORGUNG AM ARBEITSPLATZ men), in Madhya-Pradesh besonders niedrig (7 % / 0 %) und in Gujarat war das Bild gemischt. Versorgung mit … Fairtrade konven- 26 Befragte gaben an, dass die Kinderarbeit tionell auf der elterlichen Farm stattfand (23 Befragte von Trinkwasser 100% 100% Fairtrade-Farmen, 3 von konventionellen Farmen). Wasser für anderen Gebrauch 12% 25% Diese Befragten kamen aus Odisha (17) und Guja- rat (9). 12 der Befragten gaben an, dass die Kinder Strom 6% 6% acht Stunden täglich auf dem Feld arbeiteten. Die Lebensmittel vom Farmbesitzer 2% 23% anderen Befragten gaben an, dass die Kinder der Farmbesitzer*innen weniger als acht, Tee vom Farmbesitzer 5% 15% aber mehr als zwei Stunden täglich auf Transport von und zum Arbeitsplatz Total 2% N=204 3% N=64 dem Feld arbeiteten. Die Diskrepanz zwischen dem gro- ßen Anteil der Befragten, der von Kin- 100% der Befragten von Fair trade-Farmen aus Odisha derarbeit berichtet, und der geringen und Madhiya-Pradesh erhalten weniger als den Zahl der Befragten, die dies im Kontext Mindestlohn. TABELLE 5: MINDESTLÖHNE UND NREGA-TAGES- von Familienbetrieben beobachtet ha- SÄTZE NACH BUNDESSTAAT (2020) ben, weist auf ein Risiko auch für Fair- 37% trade-Farmen hin, dass Kinder in der Baumwollernte mitarbeiten, die nicht NREGA Bundesstaat Mindestlohn pro Tag zur Familie gehören und die deutlich (ab 01.04.2020) der Befragten von Odisha 308 INR 207 INR länger als gesetzlich erlaubt arbeiten. Fairtrade-Farmen aus Gujarat erhalten weniger als den Mindestlohn. Madhya-Pradesh 228 INR 190 INR EMPFEHLUNGEN Gujarat 178 INR 224 INR Die Untersuchung von SÜDWIND und CLRA vermittelt einen Einblick in die Arbeitsbe- 100 INR entsprachen am 01.10.2020 rund 1,16 Euro (oanda.com). dingungen von Feldarbeiter*innen auf Fairtrade- Farmen im Vergleich zu konventionellen Farmen im indischen Baumwollsektor. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Lediglich bei der Führung lohnbe- TABELLE 6: ANTEIL DER BEFRAGTEN PRO LOHNGRUPPE AUF FAIRTRADE- UND KONVENTIONELLEN FARMEN IN zogener Tagebücher gab es in einer Region einen ODISHA, MADHYA-PRADESH UND GUJARAT (2020) deutlichen, positiven Unterschied zu den konven- tionellen Farmen. Ansonsten waren eher Unter- schiede zwischen den Regionen (mehr Gewalt und Odisha Madhya- Gujarat Pradesh Diskriminierung in Odisha, Wanderarbeiter*in- Löhne nen nur in Gujarat) festzustellen als zwischen Fair- (in INR) kon- kon- kon- Fair- Fair- Fair- trade ventio- trade ventio- trade ventio- trade-Anbau und konventionellem Anbau. Damit nell nell nell erzielt die Untersuchung ähnliche Ergebnisse wie 120-150 61% 18% 92% 100% 0% 0% frühere Studien (SOAS 2014, Meemken et. al. 2019), 150-178 0% 0% 3% 0% 37% 19% auch wenn negative Auswirkungen der Covid- 19-Pandemie auf die Arbeitsbedingungen auf den 178-210 29% 82% 5% 0% 44% 78% indischen Baumwollfeldern in der Saison 2020/21 210 und mehr 10% 0% 0% 0% 19% 3% insbesondere im Bereich Kinderarbeit, erschwe- rend hinzu gekommen sein könnten. Gesamt (n=244) 99 22 58 11 27 27 Ausgehend von diesen Ergebnissen sollte Fairtrade dringend seine Zertifizierungs- und Auditverfahren überprüfen und verbessern. TABELLE 7: BEOBACHTUNGEN VON KINDERARBEIT AUF Da sowohl indische Gesetze (u.a. Mindestlohnge- DEN BAUMWOLLFELDERN setz, Regulierung und Verbot von Kinderarbeit) als auch die minimalen Arbeitsrechtsbestimmungen des Fairtrade CP-Standards (Verbot von Kinder- Odisha Madhya- Gujarat Pradesh arbeit) verletzt werden, besteht hier erheblicher Kinderarbeit kon- kon- kon- Handlungsbedarf. Das Risiko von Kinderarbeit Fair- Fair- Fair- trade ventio- trade ventio- trade ventio- vor allem in Odisha, die Unterschreitung von Min- nell nell nell destlöhnen in allen untersuchten Regionen, die Ja 85% 100% 7% 0% 42% 29% fehlenden Toiletten für die Arbeiter*innen, die Nein 15% 0% 93% 100% 58% 71% problematische Unterbringung der Wanderarbei- ter*innen in Gujarat und die Gewalterfahrungen, Gesamt (n=268) 101 22 58 11 45 31 die Beschäftigte vor allem in Odisha und Gujarat 7
ZERTIFIZIERT – UND DANN IST ALLES GUT? SÜDWIND setzt sich für machen mussten – dies alles unterstreicht den wirtschaftliche, soziale und Handlungsbedarf. ökologische Gerechtigkeit ein Zusätzlich sollte Fairtrade allen Nutzer*in- – weltweit. Wir recherchieren, nen des Fairtrade CP-Standard einen klaren decken ungerechte Strukturen Zeitplan zur Erreichung des Fairtrade SPO- auf, machen sie öffentlich Standards vorgeben. Die untersuchten Fairtra- und bieten Handlungsalterna- de-Unternehmen / Produzentenorganisationen tiven. Wir verbinden entwick- sind schon viele Jahre nach dem Fairtrade CP- Standard als „Einstiegsstandard“ zertifiziert. Es ist lungspolitische Bildungs-, nicht nachvollziehbar, warum keine Zeitvorgabe Öffentlichkeits- und Lobbyar- für ein „Upgrade“ zum arbeitsrechtlich anspruchs- beit und tragen Forderungen volleren Fairtrade SPO-Standard existiert. Falls in Kampagnen, Gesellschaft, diese Vorgabe existiert, dann muss sie öffentlich Unternehmen und Politik. zugänglich sein. Seit 30 Jahren. Fairtrade sollte die Trainings für Produ- zent*innen durch arbeitsrechtliche Schulun- gen für Feldarbeiter*innen ergänzen. Die Unter- suchung wies auf den gravierenden Missstand hin, dass die meisten Feldarbeiter*innen keinerlei Wis- sen über ihre Rechte haben. CLRA hat deshalb zu- mindestens in Höhe der gesetzlichen Mindestlöh- sätzlich zu der Befragung in jeder Region eine 1-2 ne erhalten. In der verarbeitenden Industrie hat tägige Schulung zu Arbeitsrechten durchgeführt. Fairtrade mit der Forderung von existenzsichern- Dies sollte aber ein regelmäßiges Angebot von den Löhnen im Fairtrade Textilstandard Maßstäbe Fairtrade bzw. der Produzentenorganisationen für gesetzt. Es wird Zeit, diese Forderung in alle Fair- alle Beschäftigten sein. Denn nur, wenn die Feld- trade-Standards zu integrieren. arbeiter*innen ihre Rechte kennen, können sie in Audits auch Auskunft dazu geben, ob diese ver- DIALOG MIT FAIRTRADE letzt werden. Schulungen zu Arbeitsrechten sind Fairtrade hat nach Redaktionsschluss auf die Er- außerdem ein wichtiger Schritt zur Organisierung gebnisse der Studie reagiert. Die Reaktion be- der Beschäftigten, ohne die die Einhaltung von inhaltete vor allem Fragen an die Methodik der Arbeitsrechten in der Regel dauerhaft nicht gesi- Vor-Ort-Befragung und die Auswirkungen der chert werden kann. Corona-Pandemie. CLRA hat die erwünschten me- Faire Preise für Produzent*innen müssen thodischen Erläuterungen gegeben. Eine inhaltli- ergänzt werden durch faire Löhne für Feld- che Reaktion Fairtrades steht noch aus. Der Dialog arbeiter*innen. Eines der zentralen Argumente, mit Fairtrade wird fortgesetzt. mit denen der Faire Handel für sich wirbt, sind fai- re Preise für Produzent*innen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Feldarbeiter*innen bisher nicht an den fairen Preisen teilhaben. Dies muss LITERATUR sich dringend ändern. Fairtrade muss sicherstel- Das Literaturverzeichnis ist abrufbar len, dass Feldarbeiter*innen auch bei Zahlung unter https://bit.ly/37evwn1 von Stücklöhnen (pro kg Baumwolle) einen Lohn oder unter diesem QR-Code: FÖRDERER IMPRESSUM Bonn, September 2021 AUTORIN: factsheet Dr. Sabine Ferenschild Zertifiziert - und dann ist alles HERAUSGEBER: gut? Arbeitsbedingungen im SÜDWIND e.V. REDAKTION UND LEKTORAT: Fairtrade-Baumwollanbau in Kaiserstraße 201, 53113 Bonn Vera Schumacher, Ines Bresler, Indien Tel.: +49(0)228-763698-0 Nina Kleemeyer 2021-16 info@suedwind-institut.de V.i.S.d.P.: Dr. Ulrike Dufner www.suedwind-institut.de GESTALTUNG: BANKVERBINDUNG SÜDWIND: twotype design, Hamburg KD-Bank IBAN: DRUCK UND VERARBEITUNG: Für den Inhalt dieser Publikation DE45 3506 0190 0000 9988 77 Brandt GmbH, Bonn ist allein der Herausgeber verantwortlich. BIC: GENODED1DKD Gedruckt auf Recycling-Papier 8
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