Zukunft der Arbeit - Potenziale nutzen dank Corporate Community Management

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Zukunft der Arbeit - Potenziale nutzen dank Corporate Community Management
10 Oktober 2020

Perikom

Zukunft der Arbeit – Potenziale nutzen dank
Corporate Community Management
In einer Arbeitswelt, die sich stärker vernetzt, wird ein Teil der Arbeit in Zukunft in Communities organisier t –
Gruppen von Menschen, die sich für einen übergeordneten Nutzen einsetzen und dabei das «Wir» vor das
«Ich» stellen. Was in der Welt von Social Media längst gang und gäbe ist, wird zunehmend in unserer Arbeitswelt
Einzug halten: Mitarbeitende als intrinsisch motivier te Follower für verschiedene Themenfelder zu gewinnen.

Text: Stefanie Moser* Bilder: zVg

Elemente von Kollaboration und Netzwerk

In Anlehnung an Ben Emmens, «Conscious Collaboration», 2016. www.theconsciousproject.org

Bekannt sind Ansätze von «Kunden helfen                           selben sind unumstritten, auch diese wirken      nachdem, welchen Nutzen diese generieren.
Kunden». Sie kaufen ein Produkt, haben eine                       primär nach aussen, mit dem Ziel, Kunden zu      Bestens und seit Langem bekannt sind ver-
Frage und erhalten Antworten eines echten                         binden.                                          mutlich die Gemeinschaften mit sozialen In-
Nutzers. Dies entspricht einer Community,                           Wenn sich nun eine interne Gruppe von          teressen – der Sportklub, die Laufgruppe, die
die gegen aussen wirkt und sowohl für die                         Gleichgesinnten ohne formell-hierarchi-          Schachspieler unter sich. Der Nutzen liegt
Reputation als auch im Kundensupport Nut-                         schen Auftrag vernetzt, um ein Thema voran-      für die Unternehmung in der Verbindung, die
zen bringt. Verschiedene Unternehmen set-                         zutreiben, gemeinsam zu lernen oder einen        untereinander geschaffen wird. Hypothese:
zen seit Längerem darauf, beispielsweise                          Anlass oder ein Projekt auf die Beine zu stel-   Man kennt sich persönlich gut und arbeitet
Swisscom oder Digitec Galaxus. Social-Me-                         len, sprechen wir von einer internen Commu-      deshalb besser zusammen.
dia-Communities und das Management der-                           nity. Eine Gemeinschaft, die intrinsisch hoch      Ein anderer Typ von internen Communi-
                                                                  motiviert einen Beitrag leistet, die Eigen-      ties sind Expertennetzwerke, in denen der
                                                                  interessen hinter das Gemeinwohl stellt,         Austausch zu bestimmten Fachthemen geför-
*S
  tefanie Moser begleitet Transformationsprozesse und arbeitet
 regelmässig mit freiwilligen Communities, um Vorhaben in         ohne dabei die eigenen Perspektiven aus den      dert wird. Da treffen sich in grossen Organi-
 Organisationen voranzubringen. Sie ist selbst aktiv in unter-
                                                                  Augen zu verlieren. In Organisationen kön-       sationen die Mac-User und helfen sich ge-
 schiedlichen Communities, zum Beispiel bei www.wol-schweiz.ch
 oder www.zukunftbureau.org.                                      nen wir verschiedene Typen beobachten, je        genseitig, das erspart dem IT-Support einiges

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Perikom medienpartner

an Arbeit und dem einzelnen Mitglied viel
                                                 Working Model Community
Suchzeit. Und es fördert eine Kultur von
«Wissen teilen».
   Neben diesen Beispielen unterscheiden
wir weitere Typen: themenspezifische Com-
munities, Projektgemeinschaften, Prozess-
Communities und Gemeinschaften rund um
organisatorische Informationen. Der Nut-
zen, den sie stiften, ist jeweils unterschied-
lich. Sinnvoll ist, beim Start den erwarteten
Nutzen klar zu definieren.
   Postfinance arbeitet seit längerer Zeit mit
Communities. Als ein Beispiel nennt Sara
Ferroni, Leiterin Personal- und Organisati-
onsentwicklung, die «Kulturambassadoren»
als themenspezifische Community. Aufgabe
dieser Community ist es, das neue Kultur-
konzept in den einzelnen Bereichen zu ver-
tiefen und zusammen mit den Mitarbeiten-
den Kulturentwicklungsmassnahmen abzu-
leiten, die auf die Soll-Kultur einzahlen. Die   massnahmen eigenverantwortlich definiert       statt, und die Community wächst weiter mit
Community-Mitglieder wurden in einem             und gestartet. Die HR-Fachabteilung stand      Menschen, die sich für die Kulturentwick-
zweitägigen Workshop befähigt und haben          als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung.   lung engagieren wollen. «Wir wollen als HR
danach zusammen mit der jeweiligen Be-           Regelmässig findet heute noch ein Erfah-       sicherstellen, dass wir mit den Ambassado-
reichsleitung die passenden Umsetzungs-          rungsaustausch unter den Ambassadoren          ren nahe an den einzelnen Bereichen sind

                                                                                                                                   ANZEIGE

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und dass deren Bedürfnisse in die Umset-             chen soll, kommen wir um ein aktives            Darstellung bieten die Community Canvas
zung einfliessen, und wir wollen ganz gene-          Corporate Community Management lang-            (https://community-canvas.org). Ist das Ge-
rell die Eigeninitiative fördern. Heute hat          fristig nicht herum. Nur so können wir die      rüst gebaut und sind die Rollen der Commu-
sich ein regelrechter ‹culture club› gebildet.»      Kraft und das Potenzial unserer Mitarbeiten-    nity Manager definiert, können Mitglieder
   Für all die erwähnten Typen gilt: Commu-          den auch wirklich nutzen.                       rekrutiert und eingeführt werden, die Com-
nities verfolgen einen bestimmten Zweck,               Dabei klärt die Rolle des Corporate Com-      munity erreicht Schritt für Schritt ihren Ar-
diesen gilt es zu Beginn gut zu schärfen. In         munity Management aktiv unternehmens-           beitsmodus. Wesentlich ist ein periodischer
einer Community wird der offene Dialog               spezifische Governance-Fragen: Warum för-       Check bezüglich der Weiterführung einer
ohne hierarchische Zwänge gefördert. Damit           dern wir Communities, welchen Nutzen er-        Community. Eine Organisation tut gut daran,
sie funktioniert, muss die Mitgliedschaft frei-      warten wir? Wie werden Communities              nicht aktive Communities konsequent anzu-
willig sein, so ist garantiert, dass die intrinsi-   gebildet? Wo werden diese abgebildet            passen oder gegebenenfalls auch wieder zu
sche Motivation hoch bleibt. In einer offenen        (Tools)? Wer kann Communities eröffnen?         schliessen. Katharina Krentz, New-Work-
Community sind grundsätzlich alle willkom-           Sind Communities offen oder geschlossen?        Spezialistin bei Bosch, hat dies in der Dar-
men, jedoch gilt es, klare Regeln und Erwar-         Welches sind Rahmenbedingungen, damit           stellung des Community Lifecycle übersicht-
tungshaltungen zu definieren und zu kom-             Communities als solche im Unternehmen an-       lich dargestellt.
munizieren – und auch darauf hinzuweisen,            erkannt werden? Welche Anforderungen               Communities brauchen eine gewisse An-
wenn diese missachtet werden. Und schliess-          gibt es an einzelne Community Manager?          laufzeit, sie entstehen nicht auf dem Reiss-
lich: Es soll keine formale Macht auf eine           Welche Erwartungshaltungen an Mitglieder        brett, sondern sollen wachsen können, und es
Community ausgeübt werden. Einer Com-                werden formuliert? Wo sind die Grenzen?         ist ein Irrglaube, dass sie «einfach so» funkti-
munity kann ich nicht sagen, was sie genau zu          Aktives Corporate Community Manage-           onieren. Community Management ist not-
tun hat. Und drohen kann ich schon gar nicht.        ment bedingt ebenfalls, Ressourcen (Zeit)       wendig.
«Command and control» funktioniert defini-           und IT-Mittel zur Verfügung zu stellen, die        Es lohnt sich, sukzessive in diese Art von
tiv nicht, und auch von einer Instrumentali-         Mitarbeitenden den Umgang mit Communi-          Arbeit zu investieren und jetzt gezielt Expe-
sierung von hierarchischer Seite ist dringend        ties erleben zu lassen und eine Kultur von      rimente damit zu starten. Um sich selbst ein
abzuraten – ausser man will die Community            Vernetzung, Selbstwirksamkeit und Engage-       Bild von der Wirkungsweise zu verschaffen,
auflösen.                                            ment zu fördern.                                kann der nächste Schritt sein, sich aktiv in
                                                       Schliesslich benötigen auch die Mitarbei-     einer Community zu engagieren und aufbau-
Warum jetzt ins Corporate Community                  tenden die notwendigen Kollaborationsskills,    end auf den Erkenntnissen ein geeignetes
Management investieren?                              um sich in Communities sicher und nutzbrin-     internes Experiment zu lancieren. Für Tipps
Wenn wir uns in einer Arbeitswelt bewegen,           gend zu bewegen oder sich überhaupt erst in     und Unterstützung ist die Autorin jederzeit
die hoch vernetzt ist, bei der wir das Wissen        eine Community zu wagen.                        offen.
aller nutzen wollen und eine crossfunktiona-           Um eine Community zu starten, ist als ers-
le Zusammenarbeit mehr Innovation, Schnel-           ter Schritt ein Use Case mit den wesentlichen
ligkeit und Anpassungsfähigkeit ermögli-             Eckwerten zu definieren. Eine übersichtliche

                                                                                                                                             ANZEIGE

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