ZUKUNFT INNOVATIV GESTALTEN
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St. Pölten University of Applied Sciences ZUKUNFT INNOVATIV GESTALTEN Geschäftsbericht 2016 Innovationsraum Der Campus 20 Jahre Hochschule der Zukunft Fachhochschule Round Table: Die Rolle Innovative Raumkonzepte Entwicklung zur bedeutenden der FH im Innovations- für das Lernen und Bildungs- und Forschungs- system Arbeiten 4.0 institution
GESCHÄFTSBERICHT 2016 – ZUKUNFT INNOVATIV GESTALTEN Mit moderner Lehre und richtungsweisender Forschung nimmt die Fachhochschule St. Pölten eine wichtige Rolle im regionalen Innovationssystem ein – und setzt schon heute wesentliche Schritte, um unsere Zukunft innovativ zu gestalten. Impressum | Herausgeberin, Medieninhaberin und Verlegerin: Fachhochschule St. Pölten GmbH, Matthias Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten | www. fhstp.ac.at | Für den Inhalt verantwortlich: Dr. M. Gabriela Fernandes, DI Gernot Kohl, MSc | Konzept: Mag. Eva Marchhart, Bakk., Mag. Daniela Kaser, MAS | Redaktion: Mag. Eva Marchhart, Bakk. | Übersetzungen: Don Ferguson | Lektorat: Mag. Mark Hammer, Mag. Eva Marchhart, Bakk. | Gestaltung: Dipl.-Ing. Julia Machan, BA | Grafik Facts & Figures: Christoph Almasy, www.almasy.at | Fotos: Werner Jäger (Seite 6), Katarina Balgavy (Seite 10, 27, 36, 45, 46, 86), Martin Lifka Photography (Seite 4, 5, 7, 12, 13, 14, 15, 21, 22, 23, 29, 32, 35, 41, 42, 49, 51, 64), NMPB Architekten (Seite 19), FH-Archiv (Seite 28, 29), Foto Kraus (40, 42, 44, 46, 48, 50), Jakob Gramm (Seite 54), Maximilian Döringer (Seite 57), Brian Horsak (Seite 59), Lisa Gringl (Seite 59), Christoph Musik (Seite 61), Klöbö (Seite 66) | Druck: Gerin, Gerinstraße 1-3, 2120 Wolkersdorf | Vorbehaltlich Druck- und Satzfehler
INHALT 25 Highlights 53 20 Jahre FH St. Pölten: Das Jubiläumsjahr bringt Forschung und erfolgreiches Wachstum Wissenstransfer Aktuelles aus Forschung, Wissensvermittlung und 30 dem Start-up-Programm creative pre-incubator 63 09 Studium und Weiterbildung International 69 Best Place to Learn: Grenzenloser Erfahrungs- Erweitertes Ausbildungs- austausch durch Koope- angebot und innovative rationen, Studierenden- Zukunft innovativ 75 Didaktik und Lehrendenmobilität gestalten Die Hochschule als Innovations- 38 motor: Von zukunftsweisender Preise und Lehre und Forschung bis hin zur Förderung von Start-ups Auszeichnungen Ausgezeichnete Leistungen von Facts & Figures Studierenden, Lehrenden und ForscherInnen Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Departments FH St. Pölten Neuigkeiten und Ent- wicklungen in den sechs Departments
VORWORT Zukunft innovativ gestalten – das ist Auftrag und gelebte Praxis an der Fachhochschule St. Pölten und Schwerpunktthema des vorlie- genden Geschäftsberichts. An Hochschulen entstehen täglich neue Ideen und Auch unsere internationale Vernetzung wurde intensi- Kontinuierliches Wachstum ebnet Weg für neues Wissen – und damit auch bedeutende Beiträge viert und durch neue Kooperationen mit Hochschulen erfolgreiche Zukunft für das regionale Innovationssystem. Denn Hoch- und Institutionen auf der ganzen Welt erweitert. Zudem schulen machen durch Lehre und Forschung Wissen konnten wir im Wintersemester 2016/17 bereits die regional verfügbar, sie nehmen Ideen und konkrete eintausendste Outgoing Studentin verzeichnen. Sehr geehrte Damen und Herren! Fragestellungen aus ihrer Umgebung auf und erar- beiten gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und Unsere Forschungsaktivitäten konnten wir im Jahr Das Jahr 2016 war für die Fachhochschule St. Pölten stehen, um den steigenden Studierendenzahlen und -partnern innovative Produkte und Dienstleistungen. 2016 ebenso weiterentwickeln. Die Erlöse aus dem ein weiteres erfolgreiches Jahr. Seit ihrer Gründung vor den zunehmenden Forschungsaktivitäten den nöti- Der enge und wechselseitige Austausch mit Wirt- Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation lagen 20 Jahren ist die Fachhochschule St. Pölten bis weit gen Raum zu bieten. Im Rahmen dessen ist auch die schaft und Gesellschaft ist in diesem Sinn ein wichtiger mit knapp 2,5 Millionen Euro auf einem konstant hohen über die Grenzen der Landeshauptstadt bekannt und Gründung einer Privatuniversität gemeinsam mit dem Innovationsmotor. Wir laden Sie ein, im ersten Kapitel Niveau, die Anzahl an veröffentlichten Publikationen genießt einen ausgezeichneten Ruf. Österreichischen Arbeitskreis für Gruppentherapie und mehr über das Thema Innovation sowie die Rolle der und Forschungsprojekten stieg weiter an. Die FH St. Gruppendynamik (ÖAGG) geplant. Diese Entwicklun- Hochschule im Innovationssystem zu lesen und darü- Pölten gehört damit nach wie vor zu den forschungs- St. Pölten hat sich wirtschaftlich als dynamische gen untermauern einmal mehr den Status St. Pöltens ber, wie wir an der FH St. Pölten innovatives Denken stärksten Fachhochschulen in Österreich. Stadt entwickelt, die sich zusehends als attraktiver als Bildungs-Hotspot und Hochschulstandort. und Handeln fördern. Standort für die Ansiedelung von Unternehmen in der Wir möchten abschließend dem Förderverein sowie verkehrsgünstigen Achse Wien-Linz etabliert hat. Für Ich wünsche der FH St. Pölten auch weiterhin eine Mit dem vorliegenden Bericht möchten wir Ihnen auch allen Sponsorinnen und Sponsoren unseren Dank die Stadt bedeutet der Campus mit all seinen Einrich- positive Entwicklung und allen Studierenden und dem einen Überblick über unsere zahlreichen Aktivitäten im aussprechen, da ohne deren Beiträge viele Projekte tungen einen der wichtigsten Inputs für diese urbane gesamten Team viel Erfolg. Jahr 2016 bieten. Wenn wir auf die letzten Monate zu- und Aktivitäten nicht möglich gewesen wären. Unser Entwicklung und eine große Aufwertung des Bildungs- rückblicken, können wir festhalten: Das Jahr 2016 war besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mit- und Wirtschaftsstandorts mit einzigartigen Möglichkei- Ihr Mag. Matthias Stadler wieder ein sehr erfolgreiches Jahr für die Fachhoch- arbeitern, den Lektorinnen und Lektoren sowie Partne- ten für junge Menschen. Auch als Austragungsstandort Bürgermeister der Stadt St. Pölten schule St. Pölten. Unsere Studierendenzahlen sind rinnen, Partnern und Studierenden für ihre Motivation, für besondere Veranstaltungen hat sich die moderne weiter gestiegen, die Forschung wurde intensiviert, ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Fachhochschule etabliert. So wurden im Jahr 2016 um bestehende Studiengänge aktualisiert sowie neue, zu- die 260 große und kleine Veranstaltungen wie auch kunftsweisende Lehrgänge zur Weiterbildung in unser Das Hochschulmanagement Kongresse an der FH abgehalten. Ausbildungsangebot aufgenommen. Dr. Maria Gabriela Fernandes Eine neuerliche Steigerung der Anzahl der hauptberuf- So ist etwa der Masterlehrgang „Film, TV und Media – Dipl.-Ing. Gernot Kohl, MSc lichen MitarbeiterInnen um sechs Prozent unterstreicht Creation and Distribution“ in Kooperation mit dem WIFI Geschäftsführung Fachhochschule St. Pölten die Relevanz der FH – nicht nur als Bildungseinrich- Salzburg neu gestartet sowie der Lehrgang „Sozialar- tung, sondern auch als wichtige Arbeitgeberin in beit mit AsylwerberInnen und Konventionsflüchtlingen“, FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder der Stadt. Für das Land NÖ trägt die FH St. Pölten der sich an PraktikerInnen der Sozialen Arbeitet richtet. Prokurist aufgrund ihrer international anerkannten Leistungen in Erarbeitet wurde zudem unter anderem ein neues FH-Prof. Dipl.-Ing. Johann Haag Forschung und Entwicklung zum gesamten Innovati- Weiterbildungsangebot zu Digital Marketing, das im Mitglied des Hochschulmanagements onsprozess und zur Steigerung der Wettbewerbsfähig- Studienjahr 2017/18 starten wird. keit des Landes bei. Dass die Fachhochschule über- dies auch wirtschaftlich ausgezeichnete Arbeit leistet, Unser stetiges Wachstum verlangt künftig auch nach beweist die Tatsache, dass die Gesamterlöse im Jahr einer räumlichen Erweiterung: Das Projekt „FH-Cam- 2016 um neun Prozent und damit auf insgesamt 24,6 pus der Zukunft“ wurde im Jahr 2016 weiter vorange- Millionen Euro gestiegen sind. trieben und die Pläne gemeinsam mit dem Architekten- team konkretisiert. Bis 2020 wird mit einem Zubau im Das erfolgreiche Wachstum der FH St. Pölten in den Verbund mit dem bestehenden Gebäude ein innovati- vergangenen Jahren ebnet den Weg für eine ebenso ver Vorzeigecampus entstehen. erfolgreiche Zukunft: Bis 2020 wird ein Zubau ent- 6 7
Schwerpunktthema: Zukunft innovativ gestalten 11 Innovationsraum Hochschule 19 Der Campus der Zukunft 22 Die Hochschule als Gründerschmiede
ROUND TABLE: INNOVATIONS- NACHGEFRAGT RAUM Welche Rolle kann Qualitäts- management bei Innovations- prozessen spielen? HOCHSCHULE Innovation ist der wesentliche Motor wirt- Festgelegte Qualitätsstandards und -pro- schaftlicher Entwicklung. Hochschulen zesse werden oftmals als wenig stimu- können einen entscheidenden Beitrag dazu lierend für Kreativität und Innovation angesehen. Denn um im zunehmenden leisten: durch qualitative Lehre, zukunftswei- hochschulischen Wettbewerb die führende sende Forschung und die gezielte Verbreitung Position zu halten sowie den Erfolg mittel- wissenschaftlicher Erkenntnisse über die und langfristig zu sichern, sind kontinu- Grenzen der Disziplinen hinweg. ierliche und nachhaltige Innovations- und Veränderungsprozesse nötig. Ein ganzheit- Die Hochschule als Innovationsraum – darüber disku- liches Qualitätsmanagement-System und tieren Gabriela Fernandes und Gernot Kohl, Geschäfts- ein damit verbundenes Qualitätsverständnis führung der FH St. Pölten, Kollegiumsleiterin Monika kann hier unterstützend wirken, denn es Vyslouzil und Prokurist Hannes Raffaseder. stellt den beteiligten und verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren Informationen zur Verfügung, auf deren Grundlage Verbesse- Wie können Hochschulen rungspotenziale erkannt und Maßnahmen Innovationen fördern? oder gar innovative Ideen zur Zielerreichung entwickelt werden können. Raffaseder: Dies kann auf sehr vielfältige Weise und auf verschiedenen Ebenen geschehen. Einen großen Entwicklungen 2016 Teil nimmt die Lehre ein, also die Aus- und Weiterbil- dung von jungen Menschen. In der Forschung ist die Das FH-Service Qualitätsmanagement Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen wichtig. setzte auch 2016 eine Reihe an Maßnah- Als dritten Punkt möchte ich noch die Förderung von men zur Sicherung und Weiterentwicklung Start-ups nennen. Wir leisten hier einen wesentlichen der Qualität in Lehre und Forschung um. Beitrag und hoffen, dass Unternehmen, die an der Neben der erfolgreichen Validierung des Fachhochschule entstehen, dies wiederum in der EFQM Committed to Excellence (C2E) war Region tun. das Jahr von den Vorbereitungen für den in 2017 durchgeführten FH-Quality-Audit Vyslouzil: Zudem können Studierende im Rahmen von geprägt. Darüber hinaus hat sich die praxisorientierten Projekten durchaus auch Impulse Prozessreife der FH St. Pölten substanziell setzen – einerseits mit Ideen, die von „draußen“ herein- weiterentwickelt. Im Bereich der Evaluie- kommen, andererseits werden neue Projektideen aber rungen konnte die FH St. Pölten ebenfalls auch hinausgetragen und in der Praxis umgesetzt. eine Vielzahl an erfolgreichen Auswertungen Ein Ort moderner Lehre und verzeichnen, darunter etwa Erhebungen im wegweisender Forschung: Die Fernandes: Von der Wirtschaft und Industrie wissen Rahmen des Evaluierungszyklus sowie eine FH St. Pölten bringt innovatives wir – vor allem, weil viele unserer Aus- und Weiterbil- Potanzial nach St. Pölten und zentral gesteuerte FH-weite Praktikums- steigert so die Attraktivität der dungsangebote in Kooperationen mit Unternehmen firmenbefragung. Zudem erfolgte erstmals gesamten Region. entwickelt werden –, dass sie sich wünschen, dass eine Imagemessung der FH St. Pölten. Hochschulen sehr nah an ihren Standorten angesiedelt 10 11
sind. Die Gesamtentwicklung Niederösterreichs in den Landeshauptstadt St. Pölten jene, dass man ganz Geschäftsführerin Gabriela letzten 20 Jahren ist deshalb auch so erfolgreich, weil bewusst überlegt hat: Wie gelingt es, Innovationskraft Fernandes: „Für den Standort Hochschuleinrichtungen verteilt – mit Fachhochschulen hier in St. Pölten zu generieren und zu halten? Hier St. Pölten haben wir sicher auch einen Beitrag im Bereich der in St. Pölten, Krems und Wiener Neustadt mit weite- gibt es mehrere Ebenen: Einerseits bringt die FH junge Internationalisierung geleistet.“ ren Standorten in Tulln und Wieselburg – gegründet Studierende in die Stadt und damit auch innovatives wurden. Aus der Politik- und Wirtschaftsperspektive ist Potenzial, zum anderen steigt dadurch die Attraktivität das absolut notwendig: Ausbildungsangebote können für Unternehmensansiedelungen. Und nicht zuletzt so genau an die Bedürfnisse der Unternehmen ange- geht es um die Wechselwirkung zwischen Fachhoch- passt werden, sodass sie jene Arbeitskräfte bekom- schule und Stadt: Einerseits profitiert die FH St. Pölten men, die sie für ihre Wettbewerbsfähigkeit brauchen. von der entsprechenden Unterstützung der Stadt, andererseits hat die FH mit ihrem positiven Image auch das Image der Stadt St. Pölten in den letzten Jahren Welche Rolle schreiben Sie der FH St. Pölten positiv beeinflusst. im regionalen Innovationssystem zu? Vyslouzil: Dem regionalen Aspekt möchte ich gerne Kohl: Die FH St. Pölten ist sicherlich ein regiona- noch einen überregionalen hinzufügen. Durch die Art, ler Innovationsmotor – und das ist auch der Grund, wie wir Weiterbildungsangebote und berufsbegleitende warum es die FH überhaupt gibt. Bei der Gründung Studiengänge organisieren, haben wir es geschafft, der FH St. Pölten vor 20 Jahren war die Intention der auch etwa aus den Bundesländern und benachbarten Geschäftsführer Gernot Kohl: „Die FH St. Pölten ist sicherlich ein regionaler Innovationsmotor – und das ist auch der Grund, warum es die FH überhaupt gibt.“ Ländern wie Deutschland Interessentinnen und Inter- lisierung geleistet, wenn man etwa die vielen interna- essenten anzuziehen. Ich denke, dass dieser überregi- tionalen Lehrenden, Forschenden und Studierenden onale Erfahrungsaustausch und Ideen, die von außer- bedenkt, die wir in die Region bringen. halb der Region kommen, sehr wohl in diese regionale Entwicklung mit einfließen. Hochschulen werden zunehmend auch Raffaseder: Wichtig ist hier auch das Thema Wissen- zu Gründerschmieden. Wie fördert die FH stransfer – angefangen von der Wissenschaftsvermitt- St. Pölten die Umsetzung innovativer Ge- lung bis hin zu Technologietransfer. Eine wesentliche schäftsideen? Grundvoraussetzung für Innovation ist die Schaffung eines innovativen Klimas, einer Innovationskultur. In Raffaseder: Herzstück unserer Aktivitäten im Bereich diesem Kontext liefern Veranstaltungen wie die Lange Entrepreneurship ist der creative pre-incubator, ein Nacht der Forschung oder unsere Projektevernissage Gründungs-Förderprogramm, das wir seit 2014 in wesentliche Beiträge. Und sie fördern den direkten Kooperation mit accent, der Gründungsagentur des Austausch mit der Bevölkerung, die sukzessive neugie- Landes Niederösterreich, betreiben. Er ist das Binde- rig wird, und auf der anderen Seite auch mit Betrieben glied zwischen spannenden Ideen aus der Lehre und in der Stadt, der Region und überregional. der konkreten Unternehmensgründung. Darüber hin- aus bieten die einzelnen Studiengänge unter anderem Fernandes: Für den Standort St. Pölten haben wir Lehrveranstaltungen zum Thema Unternehmensgrün- sicher auch einen Beitrag im Bereich der Internationa- dung an. Uns ist wichtig, spannende Projekte zu ent- 12 13
Innovation wird meist eher der Wirtschaft und Soziales, darunter etwa die Projekte Brelomate Kollegiumsleiterin Monika Vyslouzil: „Wir betreiben zahlrei- und Technik zugeschrieben – wie bringen und Diabetes-Coach, die heute als Referenzprojekte che Initiativen, die Innovationen Gesundheit und Soziales das Thema unter? in Österreich angesehen werden. Wir sind in vielen in der Lehre unterstützen.“ Bereichen definitiv Trendsetter. Vyslouzil: Wir sind auch in diesen Bereichen sehr innovativ – und das seit Beginn. In der Lehre bieten wir Kohl: Die FH St. Pölten hat im Bereich der innovativen im Rahmen des Bachelor Studiengangs Gesundheits- Aus- und Weiterbildungsangebote in den letzten Jah- und Krankenpflege beispielsweise als erste Fach- ren generell eine Vorreiterrolle eingenommen. Mit dem hochschule in Österreich die Möglichkeit, parallel die Bachelor Studiengang Smart Engineering haben wir im Ausbildung zum/zur Notfalls- und RettungssanitäterIn Jahr 2015 als erste Fachhochschule im Osten Öster- zu absolvieren. Im Bereich Soziales haben wir Weiter- reichs einen dualen Studiengang im Bereich Industrie bildungslehrgänge, die am Puls der Zeit genau jene 4.0 eingerichtet. Das interdisziplinäre Masterstudium Themen aufgreifen, die aktuell wichtig sind. Oftmals Digital Healthcare lehrt an der Schnittstelle von Ge- werden durch Projektarbeiten auch neue Ideen in die sundheit und Digitalen Technologien. Auch bestehende Praxis getragen, die von etablierten Unternehmen, Studiengänge setzen aktuell vermehrt Schwerpunkte Organisationen oder Vereinen aufgegriffen werden. im Bereich der Digitalisierung. NACHGEFRAGT Fernandes: Auch in der Forschung laufen sehr wich- Fernandes: Als Fachhochschule müssen wir auch Wie fördert die FH als Arbeitgeberin tige nationale Projekte in den Bereichen Gesundheit selbst stets innovativ agieren: Themen, die heute für Innovationen? Die FH St. Pölten setzt vielfältige Maßnah- men zur Sicherstellung eines „Best Place Prokurist Hannes Raffaseder: „Eine wesentliche Grundvor- to Work“. Ein wesentlicher Eckpfeiler für die aussetzung für Innovation ist Förderung innovativer Ideen ist die Unter- die Schaffung eines innovativen Klimas.“ stützung und Ermöglichung individueller Karrierewege. Im Jahr 2016 verzeichnete die FH St. Pölten bereits elf individuelle Qualifizierungsvereinbarungen, u. a. für die Erstellung von Dissertationen. Damit wird es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern decken und diese dann gezielt zu fördern. Mindestens erleichtert, sich im Rahmen ihrer Tätigkeit genauso spannend ist und wird das Thema Gründen an der FH mit impulsgebenden, innovativen in Zukunft im Bereich der MitarbeiterInnen aus Lehre Themen auseinanderzusetzen und diese und Forschung bzw. auch aus den Servicebereichen weiterzuentwickeln. Auch das allgemeine werden. Personal hat die Möglichkeit, seine Exper- tise im Rahmen eines kompetenzgeleite- Kohl: Die Erfolge im Bereich der Unternehmensgrün- ten Kriterienkatalogs im entsprechenden dungen sind das Resultat von ganz bewusst gesetzten Laufbahnmodell weiterzuentwickeln. In den Maßnahmen seitens der FH St. Pölten – von der Pro- Forschungsinstituten werden unter anderem jektevernissage über den creative pre-incubator bis hin interdisziplinäre Forschungsvorhaben aktiv zum zur Verfügung stellen von Räumen oder Ressour- unterstützt, beispielsweise durch die geziel- cen. Daneben ist es auch wichtig, dass im Haus und in te interne Vernetzung und die Förderung den Lehrveranstaltungen ein gewisser Spirit gelebt wird. eines disziplinenübergreifenden Austauschs. In der Lehre stellt die FH St. Pölten etwa für die Umsetzung innovativer Lehr- und Prüfungsmethoden Ressourcen zur Ver- fügung und bietet mit dem Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) auch hochschuldidaktische Weiterbildung für die Lehrenden an. 14 15
Unternehmen und die Forschung aktuell sind, haben wir schon vor drei, vier oder fünf Jahren identifiziert, um Raffaseder: Auch die MitarbeiterInnen müssen eine entsprechend hohe Kompetenz und Motivation mit- INNOVATIONEN IN DEN FACHBEREICHEN heute die entsprechenden Ausbildungen anbieten zu bringen. Hier hat sich bei uns in den letzten Jahren können. Diese Innovationskraft ist einer der Faktoren, ebenso viel getan, beispielsweise in der Frage, wie wir die uns tatsächlich zu diesem Innovationsmotor macht. unser Personal auswählen, fördern und entwickeln. Wir waren etwa eine der ersten Fachhochschulen in Österreich, die Laufbahnmodelle für MitarbeiterInnen Die Departments und Institute der FH St. Pölten beschäftigen sich schon heute mit wesentli- Woran machen Sie das Innovative im Bereich entwickelt hat. Durch die Förderung individueller Stär- chen Fragen der Zukunft. Besonders die Digitalisierung stellt Lehre und Forschung vor neue der Lehre fest? ken können wir das Innovationspotenzial bestmöglich Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten. Was bedeutet Innovation für die Fachbereiche ausschöpfen. Und in der Forschung zählen wir heute und mit welchen Innovationen beschäftigen sich die ForscherInnen und Lehrenden aktuell? Vyslouzil: Wir betreiben zahlreiche Initiativen, die zu den forschungsstärksten Fachhochschulen in Ös- Innovationen in der Lehre unterstützen, darunter der terreich und müssen punkto Forschungsoutput denke jährlich stattfindende Tag der Lehre, bei dem aktuelle ich auch den Vergleich mit verschiedenen Universitäts- soziales Themen der Didaktik aufgegriffen und mit internatio- instituten nicht scheuen. nalen Kolleginnen und Kollegen diskutiert werden. Wir „Wir erproben neue Formen der Unterstützung selbst- unterstützen innovative Lehre auch mit der kollegialen organisierten und konstruktiven Lernens auf Hoch- Hospitation, bei der Lehrende einander auch depart- schulniveau. Methodische Innovation in der Praxis mentübergreifend Feedback geben und dadurch suchen wir, holen sie an die Hochschule und präsen- manchmal innovative Entwicklungen in Gang setzen. tieren sie in der Lehre und in neuen Tagungsformen. Wir legen zudem großen Wert auf die Verbindung medien & wirtschaft Organisatorisch experimentieren wir selbst – und mit zwischen Lehre und Forschung und haben als FH-Kol- Freude.“ legium ein entsprechendes Positionspapier verfasst. „Die ständige Weiterentwicklung von Technologien und FH-Prof. DSA Mag. Dr. Peter Pantuček- Es ist aus unserer Sicht notwendig, dass einerseits neuen Tools verändert die Welt des Marketings rasant Eisenbacher, Department Soziales Lehrende in der Forschung aktiv sind, um am Puls der schnell. Durch die zunehmende Digitalisierung können Zeit zu bleiben, und dass andererseits Forschende in immer größere Datenmengen erhoben, andererseits „Innovation in der sozialarbeitswissenschaftlichen der Lehre eingesetzt werden und ihr Wissen so den aber auch immer individuellere Kommunikationslösun- Forschung findet dann statt, wenn Adressatinnen und Studierenden direkt zugänglich machen. gen geschaffen werden. Die richtige Kombination ist Adressaten als Subjekte konsequent ernst genom- letztendlich erfolgsentscheidend.“ men werden, d.h. ihre Sichtweisen, Bedürfnisse und Kohl: Diese innovativen Konzepte in der Lehre brau- FH-Prof. Mag. Helmut Kammerzelt, MAS, Fähigkeiten in laufenden Forschungsprozessen immer chen auch entsprechende Rahmenbedingungen. Wir Department Medien und Wirtschaft wieder einbezogen werden.“ haben in den vergangenen Jahren sehr viel investiert, FH-Prof. Mag. Dr. Johannes Pflegerl, Ilse Arlt um unsere Lehr- und Lernräume dahingehend optimal „In den sozialen Medien schwindet die Grenze zwi- Institut für Soziale Inklusionsforschung zu gestalten. Aktuell planen wir einen „Campus der schen Medienproduktion und Rezeption. Immer mehr Zukunft“, der mit Unterstützung des Raumes und der Nutzerinnen und Nutzer schlüpfen in die Rolle des gesundheit Rahmenbedingungen optimale Lehr- und Lernumge- Unterhaltungs- und Informationsanbieters. Klassische bungen schafft. Medienunternehmen müssen lernen, mit diesen ‚Pro- „Eine wesentliche Triebfeder für Innovation in der dusern‘ auf Augenhöhe zu kommunizieren.“ Ausbildung zu Gesundheitsberufen als auch in den Fernandes: Um diese Rahmenbedingungen anbie- FH-Prof. Dr. Andreas Gebesmair, Institut für Gesundheitswissenschaften ist die Digitalisierung, ten zu können, bedarf es auch einer entsprechenden Medienwirtschaft wobei Innovation nur durch die konstruktive interdis- finanziellen Stabilität. Zudem ist, wie vorhin angespro- ziplinäre Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und chen, eine enge Verschränkung von Lehre und For- Experten aus den Gesundheitsberufen und der Technik schung wichtig, damit wir unseren hohen Qualitätsan- entstehen kann. Innovative Ausbildungsformen der spruch erfüllen können. Zukunft werden gekennzeichnet sein durch die Kombi- nation von ausgeklügelten didaktischen Konzepten mit technologiegestützten Lehr- und Lernmethoden (z. B. medizinische Simulation). In den Gesundheitswissen- schaften wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu neuen technologiegestützten Lösungsmöglichkeiten für die Herausforderungen im Gesundheitswesen führen.“ Nachhören Mag. Dr. Jürgen Pripfl, Department Gesundheit, Round Table „Innovations- Institut für Gesundheitswissenschaften raum Hochschule“ fhstp.ac.at/roundtable 16 17
medien & digitale technologien DER CAMPUS DER ZUKUNFT „Innovative Technologien wie Augmented Reality, Virtu- al Reality und 360-Grad-Videos ergänzen die digitalen Im Jahr 2016 wurden die Weichen für ein weiteres erfolgreiches Wachstum der FH St. Pölten Medientechnologien um multimediale und interaktive gestellt: Bis 2020 soll ein Zubau entstehen, der gemeinsam mit dem bestehenden Gebäude Komponenten und schaffen neue Dimensionen der einen innovativen „Campus der Zukunft“ bilden soll. Bei der Planung der neuen Räumlichkeiten Realität. Unsere Studierenden gestalten damit bereits setzt die FH St. Pölten auf international wegweisende Konzepte, die modernes Lernen und jetzt neue Content-Formate und Einsatzmöglichkeiten.“ Arbeiten unterstützen. FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Alois Frotschnig, Department Medien und Digitale Technologien informatik & security „In der Zukunft geht es nicht mehr darum, wie ein/e UserIn mit einem Computer oder digitalem Medium „IT-Angriffe auf Unternehmen und Privatpersonen Raum und Architektur wirken sowohl auf den Unter- fachübergreifenden Austausch zu fördern. Mitarbeite- optimal interagiert. Vielmehr geht es um die User werden immer raffinierter und vielseitiger. Zukünftige richt, als auch unsere Arbeitsweise: Bei der richtigen rInnen sollen zwischen passenden Arbeitsplätzen für Experience im Kontext der gleichzeitigen und seriellen Abwehrmaßnahmen sollen das bösartige Verhalten Gestaltung fördern sie Kreativität, Kooperation und verschiedene Situationen wählen können: stille Büros Nutzung einer Vielzahl verschiedener intelligenter Gerä- von Schadsoftware nicht nur zuverlässig erkennen, Kommunikation und unterstützen individuelle Bedürf- zum konzentrierten Arbeiten, „kommunikative“ Büros, te und Sensoren, neuartiger Interaktionsmöglichkeiten sondern auch die Vorgehensweise und Intention des nisse und Anforderungen. Neue didaktische Methoden in denen geredet und telefoniert werden darf, bequeme und enormer Datenmengen. Diese neuen Rahmenbe- Angriffs verstehen können.“ können durch entsprechen- dingungen gilt es in Bezug auf Inhaltsgestaltung, User Dipl.-Ing. Dr. Sebastian Schrittwieser, Bakk., de Raumkonzepte oftmals Interfaces als auch Datenverarbeitung zu verstehen Josef Ressel Zentrum für konsolidierte Erkennung erst voll ausgeschöpft und ihr Potential bestmöglich nutzbar zu machen, gezielter Angriffe werden. An Hochschulen um Technologien für Menschen im Informationszeit- entstehen immer mehr alter zu schaffen.“ „Neben der Fachkompetenz als Grundvoraussetzung Räume, die sich schnell FH-Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang nimmt die Vermittlung überfachlicher Handlungskom- und flexibel an aktuelle Aigner, MSc petenzen einen immer höheren Stellenwert ein. Durch Bedürfnisse anpassen FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Seidl, Bakk., den Wandel des Berufsbilds müssen sich zudem auch lassen: Höhenverstellba- Institut für Creative\Media/Technologies die Lehrmethoden einem Wandel unterziehen, um re Tische und Sessel mit auch künftig jene Kompetenzen zu vermitteln, die am Rollen ermöglichen den Arbeitsmarkt gefragt sind.“ raschen Wechsel zwischen bahntechnologie & mobilität FH-Prof. Dipl.-Ing. Johann Haag, Department Gruppenarbeit und Vortrag, Informatik und Security Sitznischen und bequeme „Eine digitale Welt verlangt immer höhere Ausbil- Bereiche dienen zum stillen Rückzug und Arbeiten in Sitzecken zum Lesen oder für kurze Treffen, Bespre- dungsstandards. In der Beziehung Mensch-Technik „Im Zeitalter des ‚Internet of Things‘ sind immer mehr Kleingruppen, freie Räume laden zum Begegnen und chungsräume, in denen statt einem Tisch mit einheit- wird lebenslanges Lernen zum klaren Bildungsauftrag. der Geräte, die im Alltag und in Unternehmen benutzt Austauschen ein. lichen Sesseln höhenverstellbare Sessel, Sitzpölster Lehrinhalte und Methoden müssen sich dem Innovati- werden, mit dem Internet verbunden und sammeln und Hocker warten. Das Ziel: Jede und jeder soll einen onstempo anpassen. Unsere Motivation ist, vernetztes sensible personenbezogene Daten. Gleichzeitig ist ein individuell angenehmen Platz finden. Wissen zu schaffen und echtes Können zu fördern.“ Gegentrend hin zu einem immer größeren Privacy-Be- Lernen und Arbeiten 4.0 FH-Prof. Dipl.-Ing. Otfried Knoll, EURAIL-Ing., dürfnis spürbar. Diesem Spannungsfeld zwischen Department Bahntechnologie und Mobilität immer größerer Vernetzung auf der einen und Daten- Auf derart neue Konzepte für Architektur und Raumge- MitarbeiterInnen und Studierende schutz auf der anderen Seite müssen wir uns in der staltung setzt auch die Fachhochschule St. Pölten bei bestimmen mit „Globalisierung, Urbanisierung, Klimawandel und Forschung stellen.“ ihrem geplanten „Campus der Zukunft“. Gemeinsam demographischer Wandel werden die Mobilität weiter- FH-Prof. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Piller, mit dem bestehenden Gebäude soll durch einen Zubau Seit dem Frühjahr 2015 beschäftigt sich eine FH- hin beeinflussen. Digitalisierung, Automatisierung und Institut für IT Sicherheitsforschung ein moderner Campus entstehen, der neue Lehr- und interne Projektgruppe intensiv mit dem FH-Campus neue Services werden die Antworten darauf sein und Lernformate unterstützt, u. a. studierendenzentriertes der Zukunft. Gemeinsam mit einem externen Pla- haben das Potential, unsere Mobilität gravierend zu Lernen, den Einsatz neuer Medien und Lehre nach nungsbüro wurden im ersten Schritt in einem partizipa- verändern. Mobilität ist im Wandel – Innovation ist der dem Inverted-Classroom-Modell, das Studierende zum tiven Prozess mit intensiver Einbindung der Mitarbei- Schlüssel.“ aktiven Erarbeiten des Lernstoffs motiviert. Aber auch terInnen und Studierenden Bedarf und Anforderungen FH-Prof. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Frank Michelber- die MitarbeiterInnen der Fachhochschule sollen am erhoben: In Workshops, Gruppendiskussionen und ger, EURAIL-Ing., Carl Ritter von Ghega Institut für neuen Campus eine ideale Arbeitsumgebung vorfin- einer Zukunftswerkstatt konnten die einzelnen Ziel- integrierte Mobilitätsforschung den: Die Arbeit in der Wissensgesellschaft braucht gruppen Wünsche, Ideen und Anregungen einbringen. neue Räume, um Innovationen, Kooperationen und Diese wurden ausgewertet und flossen später in die 18 19
Pläne für den neuen FH-Campus ein. Parallel dazu NACHGEFRAGT „Lehrende unterstützen als Coaches beim Lernprozess“ wurden verschiedene innovative Lehr- und Arbeits- raumkonzepte bereits in Piloträumen am FH-Standort Die FH St. Pölten hat am Standort in der in der St. Pöltner Herzogenburger Straße umgesetzt St. Pöltner Herzogenburger Straße in und evaluiert. Piloträumen bereits verschiedene innova- Welche Rahmenbedingungen braucht moderne zu gestalten. Das wirkt sich positiv auf die Motivation tive Raumkonzepte umgesetzt, die aktuell Didaktik? und Aktivierung der Studierenden aus. Anstatt der getestet werden. Wie wirken sich die neu Aus meiner Sicht gibt es neben den Lehrenden drei Erwartung „Ich lasse mich vom Lehrenden berieseln“ Ein moderner FH-Campus entsteht gestalteten Unterrichtsräume auf das Leh- weitere wesentliche Faktoren, die einen Einfluss auf wissen sie, dass sie sich aktiv einzubringen haben und ren und Lernen aus? Lehrende und Studie- den Unterricht haben: den Raum, technische Hilfs- sich den Lernstoff auch selbst erarbeiten müssen. Ende des Jahres wurden die Pläne für den neuen rende berichten. mittel – überwiegend zur Vor- und Nachbereitung und Campus, der bis 2020 fertiggestellt werden soll, Betreuung der Studierenden – und die Bereitschaft der In welche Richtung wird sich die Didaktik in den nächs- sowie das Architektenteam präsentiert. Insgesamt 16 „Die Räume wirken durch die verschiedenen Studierenden, sich aktiv einzubringen. Moderne Lehr- ten Jahren weiterentwickeln? zusätzliche Seminarräume sollen flexibel und interaktiv Farben viel freundlicher und anregender und methoden verlangen daher nach flexibel gestaltbaren Ich denke, dass es künftig eine noch stärkere Individu- nutzbar eingerichtet werden. Zahlreiche Gruppen- steigern so die Motivation.“ Unterrichtsräumen, die kollaboratives und studieren- alisierung in der Lehre geben wird. Individuelles Lernen arbeits-, Projekt- und Selbstlernplätze werden den Stu- Lisa Berke, Studentin, denzentriertes Lernen ermöglichen und fördern. Denn und Begleiten braucht technische Unterstützung – so dierenden Raum für vertiefendes Lernen geben. Eine Medienmanagement (BA) in der Lehre hat in den letzten Jahren ein Paradigmen- werden IT und Medientechnologien in der Lehre immer moderne Bibliothek sowie ein Lernlab und Lerncafe wechsel stattgefunden: Anstatt der Lehrenden ste- wichtiger. Auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen stehen zusätzlich zur Verfügung. Eine großzügige und „Die Seminarräume sind mit großen Dis- hen heute viel mehr die Studierenden im Mittelpunkt. nimmt künftig eine zentrale Rolle ein. Zudem wird das offene Aula sowie öffentliche Flächen bieten Platz für plays ausgestattet, die die Darstellung von Lehrende fungieren zunehmend als Anleitende oder projekt- bzw. problembasierte Lernen immer wichtiger, Aufenthalt und Kommunikation. Auch der umgebende Inhalten erleichtern. Auch die höhenverstell- Coaches, die beim Lernprozess unterstützen. Faktenwissen verliert dagegen zunehmend an Bedeu- Außenbereich wird zum Lernen und Verweilen einla- baren Tische sind angenehm und lassen tung. Entscheidend sind Analyse- und Anwendungs- den. Zudem werden „State-of-the-art“-Labore einge- mehr Flexibilität im Unterricht zu.“ Auf welche neuen Lehrkonzepte setzt die FH kompetenzen. Diese sind in Zukunft unverzichtbar. richtet und ein Showroom bietet die Möglichkeit, For- Dipl.-Ing. Herfried Geyer, FH-Dozent, St. Pölten? schungsprojekte und -ergebnisse vorzustellen. Auch Department Informatik und Security Wir setzen auf eine große Methodenvielfalt, die auch FH-Prof. Dipl.-Ing. Johann Haag ist Mitglied des Hoch- den Teams im Förderprogramm creative pre-incubator, zahlreiche innovative Lehrmethoden beinhaltet. Darun- schulmanagements der FH St. Pölten sowie Leiter des mit dem die FH St. Pölten Studierende und Alumni bei „Die mobile Einrichtung ermöglicht es, ter etwa das Inverted-Classroom-Modell, Game Based Departments Informatik und Security und des Studien- der Unternehmensgründung unterstützt, sowie Start- den aktuellen Anforderungen an die Lehre Learning, Blockunterricht oder das sogenannte „Blen- gangs IT Security. ups wird der neue „Campus der Zukunft“ Platz bieten. gerecht zu werden. Je nach Setting kön- ded Learning“ unter Einsatz von digitalen Lernplattfor- nen die Tische verändert und verschoben, men. Bei all diesen neuen didaktischen Konzepten ist Gruppen gebildet und wieder aufgelöst es wichtig, die Lehrenden beim methodischen Wechsel sowie freie Flächen geschaffen werden, um vom Unterrichten zur Lernunterstützung – dem „Shift aktiv kreativ zu werden.“ from Teaching to Learning“ – bestmöglich zu unter- DSA Mag. (FH) Andrea Pilgerstorfer stützen. Wir bieten daher allen unseren Lehrenden die FH-Dozentin, Department Soziales Möglichkeit zur didaktischen Weiterbildung und unter- stützen sie auch aktiv bei der Entwicklung innovativer „Ein großer Vorteil ist die helle und bunte Lehr- und Lernszenarien. Atmosphäre, die aktivierend auf die Stu- dierenden wirkt. Die Qualität der Wissens- Wie wirken sich die neuen Lehrmethoden aus? vermittlung wird durch die Flexibilität und Neben den innovativen Lehrmethoden haben auch die Beweglichkeit der Bildschirme sowie die neuen Raumkonzepte, die wir an der FH St. Pölten exakte Bilddarstellung deutlich verbessert.“ bereits seit einigen Monaten testen, einen Einfluss auf FH-Prof. Dipl.-Ing. Thomas Strassmayer, die Lehre: Flexibel nutzbares Mobiliar bietet Lehrenden BSc, EURAIL-Ing., FH-Dozent, Depart- die Möglichkeit, den Unterricht abwechslungsreicher ment Bahntechnologie und Mobilität „Die Unterrichtsräume wirken insgesamt sehr positiv auf mich.“ Annika Boos, Studentin, Medienmanagement (BA) 20 21
DIE HOCHSCHULE ALS GRÜNDERSCHMIEDE Ein Tag im Leben eines Gründers Immer mehr Studierende der Fachhochschule St. Pölten begeben sich mit ihren Projektideen Kacheata Eath ist Absolvent des Bachelor Studiengangs Physiotherapie und des interdisziplinären auf den Weg zum eigenen Unternehmen. Die FH St. Pölten fördert und unterstützt sie dabei Masterstudiums Digital Healthcare. Sein Projekt physiobox, eine Assistenz-Applikation für Physiothe- mit zahlreichen Maßnahmen – darunter etwa der creative pre-incubator, ein zweisemestriges rapeutinnen und -therapeuten, wurde im Herbst 2015 in den creative pre-incubator aufgenommen und Förderprogramm für Studierende und Alumni mit Gründergeist. weiterentwickelt. Heute ist die App erfolgreich am Markt. Der selbständige Physiotherapeut und Unternehmens- gründer gibt Einblick in einen typischen Arbeitstag. Insgesamt elf Teams wurden im Rahmen des creati- Geschäftsideen. Eine unabhängige Jury wählt einmal ve-pre-incubator-Programms seit dessen Gründung jährlich die Teams aus, die im Rahmen des creative 07:30 Uhr 13:30 Uhr im Herbst 2014 bereits auf dem Weg in Richtung pre-incubator bei der Unternehmensgründung unter- Ich werde von meinen beiden Kindern geweckt, Ich starte mit der Vorbereitung einer Messe in Unternehmensgründung begleitet. Aus einigen Stu- stützt sowie in die Start-up-Szene eingeführt werden. mache Frühstück und bereite sie für den Kin- Stuttgart, bei der wir die physiobox präsentie- dierendenprojekten sind so bis heute bemerkenswerte Die Start-ups bekommen in dem zweisemestrigen dergarten vor. Nebenbei checke ich die ersten ren. Es müssen neue Drucksorten besorgt, die Start-ups geworden. Programm unter anderem einen Co-Working-Space E-Mails. Reise und der Messeauftritt geplant werden. zur Verfügung gestellt, nehmen an Workshops und Viele Anrufe sind notwendig. Danach stehe ich Das innovative Förderprogramm, das von der FH St. Trainings teil und erhalten individuelle Coachings sowie im E-Mail-Verkehr mit Physiotherapie-Studie- Pölten in Kooperation mit der accent Gründerservice eine laufende Betreuung. 09:00 Uhr renden der FH, die im Rahmen eines Projekts GmbH ins Leben gerufen wurde, bietet Studierenden Die Kinder sind im Kindergarten. Ab jetzt gilt mit uns gemeinsam die physiobox-Software sowie Absolventinnen und Absolventen eine gezielte meine ganze Aufmerksamkeit der Arbeit. Auf weiterentwickeln. und intensive Unterstützung bei der Realisierung ihrer dem Weg in meine neu eröffnete Physiothera- pie-Praxis plane ich die „To dos“ für den Tag. 16:30 Uhr Ich widme mich wieder meiner Physiothera- pie-Praxis: Ich muss noch Rechnungen schrei- 10:30 Uhr ben und Interessentinnen und Interessenten für Der creative pre-incubator bietet Der erste Patient des Tages kommt in meine Schnupperstunden für mein neues Trainings- Unterstützung bei der Unterneh- mensgründung. Praxis. Die angewendeten physiotherapeuti- konzept „Sensofit“ einteilen. schen Maßnahmen dokumentiere ich mit der physiobox-App. So kann ich wichtige Daten 17:15 Uhr und Übungen mit dem Patienten teilen. Die ersten Kunden treffen zum Training ein. 20:45 Uhr 11:15 Uhr Nach zwei Trainingseinheiten sperre ich meine Dank der physiobox habe ich keine langwieri- Praxis zu. Der Arbeitstag ist für mich beendet gen Nachlaufzeiten und kann mich wieder den und ich freue mich auf Zeit mit meiner Familie. organisatorischen Tätigkeiten zuwenden. Ich muss einige Anrufe tätigen. Da ich im physi- obox-Team für Kooperationen zuständig bin, stehe ich ständig im Austausch mit verschiede- nen potenziellen Partnerinnen und Partnern. 13:00 Uhr Eine Telefonkonferenz mit dem physiobox-Team steht an. Es werden Neuigkeiten besprochen und neue Tasks vergeben. Weiterlesen fhstp.ac.at/cpi 22 23
Kapitel: Highlights HÖHE- PUNKTE 27 Erweitertes Ausbildungsangebot 27 Forschung im Wachstum 28 20 Jahre FH St. Pölten
AUF EINEN BLICK HIGHLIGHTS 2016 6 Departments In den Departments Bahntechnologie und Mobilität, Ausbau des Bildungsangebots Gesundheit, Informatik und Security, Medien und Digitale Technologien, Medien und Wirtschaft sowie Weiteres Wachstum Die FH St. Pölten hat auch im Jahr 2016 ihr Ausbil- Soziales bietet die FH St. Pölten praxisorientierte Lehre dungsangebot laufend weiterentwickelt und ausge- und Forschung am Puls der Zeit. Die Zahl der ordentlichen und außerordentlichen baut. Im Herbst starteten zwei neue Weiterbildungs- Studierenden ist im Jahr 2016 auf insgesamt 2.880 lehrgänge – „Film, TV und Media – Creation and 33 Studien- und Lehrgänge gestiegen. Das ist ein Zuwachs von acht Prozent bei den ordentlichen Studierenden und von 37 Prozent bei den außerordentlichen Studierenden in Weiterbildungs- Distribution“ sowie „Sozialarbeit mit AsylwerberInnen und Konventionsflüchtlingen“. Zudem wurden beste- hende Curricula zum Teil überarbeitet und an aktuelle An der FH St. Pölten werden aktuell 17 Studien- lehrgängen. Die Anzahl der hauptberuflichen Mitarbei- Anforderungen angepasst. 2.880 Studierende gänge und 16 Weiterbildungslehrgänge angeboten. terInnen wurde um sechs Prozent auf insgesamt 297 Das gesamte Ausbildungsangebot weist eine hohe gesteigert, die Gesamterlöse um neun Prozent. Praxisorientierung auf, die Curricula werden laufend an Knapp 3.000 Studierende absolvieren aktuell ein aktuelle Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst. Bachelor- oder Masterstudium oder einen Weiterbil- dungslehrgang an der FH St. Pölten. Starke Forschung 5.932 Alumni Die FH St. Pölten erzielte 2016 mit insgesamt 101 Forschungsprojekten einen Umsatz von knapp Campus der Zukunft Die knapp 6.000 Absolventinnen und Absolventen der 2,5 Millionen Euro, das entspricht etwa zehn Prozent Bis 2020 soll die FH St. Pölten einen Zubau bekom- FH St. Pölten sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt und der Gesamterlöse. Die Anzahl der wissenschaftlichen men, der im Verbund mit dem bestehenden Gebäude 815 Lehrende in Unternehmen und Einrichtungen im In- und Ausland Publikationen stieg um 24 Prozent. einen „Campus der Zukunft“ bilden soll. Vergangenes tätig. Jahr wurden Anforderungen und Raumbedarf erhoben und das Architekturbüro im Rahmen eines Wettbe- Derzeit lehren 114 Dozentinnen und Dozenten sowie werbs beauftragt. 701 nebenberufliche Lektorinnen und Lektoren an der FH St. Pölten. Ein Großteil der Lehrenden kommt direkt Europa-Nostra-Preis für 3D Pitoti 126 Partnerhochschulen aus der Praxis. Das Archäologie-Medientechnik-Projekt „3D Pitoti“ der FH St. Pölten wurde vergangenes Jahr mit dem Festakt 20 Jahre FH St. Pölten Durch die enge Vernetzung mit Hochschulen auf der Europa-Nostra-Award ausgezeichnet. Der internatio- 7 Forschungsinstitute ganzen Welt bietet die FH St. Pölten Studierenden nale Weltkulturerbe-Preis wurde von der Europäischen Die Fachhochschule St. Pölten hat sich in den vergan- sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Kommission und der Organisation Europa Nostra in genen 20 Jahren zu einer bedeutenden Bildungs- und Möglichkeiten, Auslandserfahrung zu sammeln. Madrid vergeben. Das EU-Projekt macht prähisto- Forschungsinstitution entwickelt. Dieser erfolgreiche Die FH St. Pölten zählt zu den forschungsstärksten rische Steinbilder mit moderner Medientechnik für Weg wurde im September im Rahmen eines Festakts Fachhochschulen in Österreich und arbeitet mit nati- interessierte Menschen zugänglich. mit rund 350 Gästen gefeiert, darunter zahlreiche Eh- onalen und internationalen Partnerinnen und Partnern rengäste wie die damalige Landeshauptmann-Stellver- an anwendungsbezogenen Projekten. treterin Johanna Mikl-Leitner, Sektionschef Elmar Pichl vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie Bürgermeister Matthias Stadler. 26 27
20 JAHRE FH ST. PÖLTEN – 2004 EINE ERFOLGSGESCHICHTE Offizielle Verleihung der Bezeichnung „Fachhochschule“. Voraussetzung: Mindestens zwei Studiengänge und rund Die Fachhochschule St. Pölten feierte vergangenes Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. 1.000 Studierende Seit der Gründung im Jahr 1996 hat sie sich zu einer bedeutenden Bildungs- und Forschungsinstitution entwickelt. 2007 Eröffnung des 1993 heutigen FH-Campus Gründung des „Vereins zur Errichtung einer Fachhoch- schule in St. Pölten“ 2014 1996 Start des Gründungs-Förderpro- gramms creative pre-incubator Gründung der Fachhochschule St. Pölten mit dem ersten Studiengang „Telekommuni- kation und Medien“ 2015 Gründung des ersten Josef Ressel Forschungs- 2001 zentrums in Niederösterreich Gründung des FH-Kollegiums 2003 2016 Erste institutionelle Beschluss über die Evaluierung Errichtung eines Zubaus Weiterlesen fhstp.ac.at/20jahre 28 29
Kapitel: Studium und Weiterbildung BEST PLACE TO LEARN 33 Innovative Lehre 35 Ausgezeichnetes Karriereservice 37 Vielfältiges Ausbildungsangebot
STUDIEREN AM PULS DER ZEIT Auch im Jahr 2016 hat die Fachhochschule St. Pölten zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um weiterhin ihrem hohen Anspruch – „Best place to Learn“ – gerecht zu werden: Das Angebot an Studien- und Lehrgängen wurde aktualisiert und ausgebaut, innovative Lehr- und Lernmetho- den noch stärker in den Unterricht integriert sowie neue didaktische Konzepte eingesetzt und gefördert. Die FH St. Pölten passt ihr Ausbildungsangebot lau- ventionsflüchtlingen“, der sich an PraktikerInnen der fend an aktuelle Entwicklungen und Bedürfnisse des Sozialen Arbeit richtet. Erarbeitet wurden zudem ein Arbeitsmarktes an. Besonders die Digitalisierung stellt neuer Lehrgang zu Digital Marketing, der im Studien- die Ausbildung vor neue Anforderungen. So wurde im jahr 2017/18 starten wird, ein neuer Zertifikatslehrgang Jahr 2016 etwa das Curriculum des Master Studien- zur Ausbildung zum/zur Jugend-ErnährungsmentorIn gangs Media Management überarbeitet und moderni- sowie insgesamt fünf Kurzseminare im Bereich der siert: Ab dem Studienjahr 2017/18 wird das Studium Sozialen Arbeit, darunter „Instrumente Sozialer Dia- unter dem Namen „Digital Media Management“ einen gnostik“, „Angewandte Psychotraumatologie“ oder stärkeren Fokus auf den Bereich Digital Business „KlientInnen-Partizipation in der Sozialen Arbeit“. legen. Der Master Studiengang Digitale Medien- technologien bietet mit einer neuen Masterklasse zu „Augmented & Virtual Reality“ künftig eine spezialisierte Innovative Lehre Ausbildung im Bereich der augmentierten bzw. virtuel- len Realität an. Der Einsatz innovativer Lehrmethoden und moderner didaktischer Konzepte nimmt an der FH St. Pölten Bereits in überarbeiteter Form gestartet ist im Herbst einen hohen Stellenwert ein. Im Jahr 2007 wurde 2016 der Bachelor Studiengang Medientechnik. daher SKILL, das Service- und Kompetenzzentrum für Studierende können damit zwei neue Spezialisie- Innovatives Lehren & Lernen, ins Leben gerufen. Mit rungsmöglichkeiten wählen: Digital Game Production zahlreichen Maßnahmen und Aktivitäten unterstützte und Informationsvisualisierung. Das Masterstudium SKILL auch im vergangenen Jahr wieder die Lehren- Information Security ist seit dem Studienjahr 2016/17 den in ihrer hochschuldidaktischen Kompetenzent- berufsbegleitend studierbar. Die Einführung von Aus- wicklung und die Studiengänge in der Konzeption und gleichsmodulen schafft eine Erleichterung des Ein- Umsetzung innovativer Lehr- und Lernszenarien. stiegs für Studierende, die ein Informatik-Bachelor- studium ohne spezifischen Security-Schwerpunkt Wegweisende Fachtagungen absolviert haben. Ebenso überarbeitet wurde das Ein besonderes Highlight stellte die zweitägige inter- Curriculum des interdisziplinären Master Studiengangs nationale Fachtagung „Inverted Classroom & beyond“ Digital Healthcare. dar, die Mitte Februar erstmals an der FH St. Pölten stattfand. Die Veranstaltung wurde in Kooperation Neue Weiterbildungsangebote mit der Universität Marburg und der Pädagogischen Die Fachhochschule St. Pölten verfügt auch über ein Hochschule Niederösterreich entwickelt und durchge- umfassendes Angebot im Weiterbildungsbereich, das führt. Sie widmet sich dem Inverted-Classroom-Modell Die FH St. Pölten setzt bei der vergangenes Jahr weiter ausgebaut wurde: Neu ge- – einer Unterrichtsmethode, bei der sich Studierende Wissensvermittlung auf innovative startet ist der Lehrgang „Film, TV und Media – Creation selbständig mit zu Verfügung gestellten Lernmaterialien Lehrmethoden und moderne didak- tische Konzepte. and Distribution“ in Kooperation mit dem WIFI Salzburg auf die Präsenzzeiten vorbereiten. Mehr als 150 Teil- sowie „Sozialarbeit mit AsylwerberInnen und Kon- nehmerInnen aus ganz Europa besuchten die Konfe- 32 33
renz, über 30 internationale Expertinnen und Experten referierten in einer Vielzahl an Vorträgen und interakti- ven Workshops zu aktuellen didaktischen Themenbe- reichen. Mit dem fünften Tag der Lehre fand im Herbst eine weitere hochkarätig besetzte Fachveranstaltung an der FH St. Pölten statt. Der Tag der Lehre widmete sich diesmal dem Thema „Kompetenzorientiert Leh- ren und Prüfen“. Neben einem vielfältigen inhaltlichen Programm wurden auch methodisch neue Formate verfolgt, wie beispielsweise eine Plenaraktion zum In- verted-Classroom-Modell, ein interaktiver DisQ-Space oder eine ganztägige Kompetenz-Rallye. Die FH St. Pölten konnte mit diesen Veranstaltungen Ausgezeichnetes Karriereservice den internationalen Know-how-Transfer fördern und die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen ande- Die FH St. Pölten begleitet ihre Studierenden aktiv am rer Hochschulen zur hausinternen Weiterentwicklung Weg ins Berufsleben: Das Alumni und Career Center nutzen. Zudem setzte sie einen weiteren Schritt, um unterstützt Studierende, Alumni und Young Professi- sich in der deutschsprachigen Hochschullandschaft onals bei Bewerbung, Berufseinstieg und Unterneh- als besonders innovativer Standort im Bereich der mensgründung. Ein aktives Netzwerk zwischen Hoch- Lehrentwicklung zu positionieren. schule und Wirtschaft ermöglicht Studierenden, bereits während der Ausbildung Kontakte zu Unternehmen Stetige Weiterentwicklung und zukünftigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu Neben dem Inverted-Classroom-Modell werden an der knüpfen. FH St. Pölten unter anderem auch Elemente aus dem Game-Based-Learning-Ansatz in den einzelnen De- Zweimal jährlich organisiert das Alumni und partments systematisch initiiert, gefördert und beglei- Career Center spezielle Job- und Karrieremessen – tend evaluiert. Ein wesentlicher Meilenstein war im Jahr karriere.netzwerk und Firmen-Messe der Bahnindus- 2016 die Kooperation mit Expertinnen und Experten trie –, bei denen Studierende sowie Absolventinnen der Universität Heidelberg, im Rahmen derer das soge- und Absolventen relevante Unternehmen persönlich nannte „SKILL Quiz“ entwickelt wurde – ein Tool, das kennenlernen und viel Wissenswertes über Job und großes Potenzial als Ergänzung bzw. sogar als Alterna- Karriere erfahren können. Zahlreiche weitere Aktivitä- tive zu klassischen Prüfungssettings hat. ten, darunter etwa Vorträge zu Themen wie Unterneh- mensgründung, Workshops zu Gehaltsverhandlungen Darüber hinaus wurde das bereits seit mehreren Jah- oder erfolgreich.bewerben, eine Informationsveranstal- ren erfolgreiche Weiterbildungsprogramm „Zertifikat tung rund um Bewerbung und Berufseinstieg, bieten Hochschuldidaktische Kompetenz“ um eine verkürzte zusätzliche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Variante für nebenberuflich Lehrende ergänzt. Im Jahr 2016 wurde das Alumni und Career Center der FH St. Pölten in einer weltweiten Umfrage des Bera- tungsunternehmens Universum in der Kategorie „Best Career Service 2016“ auf den zweiten Platz unter Ös- terreichs Fachhochschulen und Universitäten gewählt. 34 35
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