GE SCHÄF TSBERICHT 2014 - bewegende momente - Flip-Web.de

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G E S C H Ä F T S B ERI C H T 2 014
be wegende momente
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BSAG-LEISTUNGSDATEN

AKTUELLE JAHRESÜBERSICHT MIT VORJAHR

                                                       2014              2013       Differenz
Verkehrsleistung
Beförderte Personen / Jahr (in Tausend)             104.051           105.139        – 1.088
Beförderte Personen / Tag (in Tausend)                   285              288             –3
Fahrten je Einwohner(in)/Jahr                            190              192             –2

Betriebsleistungen
Nutzwagen-Kilometer (in Tausend)                     21.681            21.518            163
Platz-Kilometer (in Tausend)                     3.045.492         2.938.446        107.046

Fahrzeugbestand zum 31.12.
Fahrzeuge im Linienverkehr                               329              330             –1
  davon
– Straßenbahn-Niederflurzüge                             119              119              0
– Straßenbahn-Hochflurzüge                                 0                    0          0
– Omnibus-Gelenkwagen                                    161              162             –1
– Omnibus-Zweiachswagen                                   49                   49          0

Straßenbahn-Linien
Anzahl                                                     7                    8         –1
Länge (in km)                                          106,2            115,4           – 9,2

Omnibus-Linien
Anzahl                                                    44                   45         –1
Länge (in km)                                          509,0            519,8          – 10,8

Personalbestand am 31.12.*
Mitarbeiter/-innen                                     1.948            1.927             21
– davon Fahrer/-innen                                  1.040            1.020             20

Wirtschaftsdaten
Umsatzerlöse (in TEUR)                               99.826            95.363          4.463
Beförderungserträge (in TEUR)                        96.814            92.140          4.673
Erträge aus Verlustübernahmen (in TEUR)              50.088            51.222         – 1.135
Bilanzsumme (in TEUR)                               220.234           243.412       – 23.178
Anlagevermögen (in TEUR)                            180.489           191.725       – 11.236
Investitionen (in TEUR)                              12.157            23.747       – 11.590

* ohne Auszubildende, Studierende, Praktikantinnen / Praktikanten, Aushilfen
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INHALT
2		 Grußwort
6		 Chronik 2014
22 Weitere Themen des Jahres 2014

28 Entwicklung

33 Das Geschäftsjahr 2014
34 Lagebericht
46 Bilanz zum 31. Dezember 2014
48 Gewinn- und Verlustrechnung
49 Kapitalflussrechnung
49 Eigenkapitalspiegel

50 Anhang für das Geschäftsjahr 2014
60 Entwicklung des Anlagevermögens
62 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
63 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
65 Bericht des Aufsichtsrats

69 Impressum
                                              1
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BSAG: MIT KÖNNEN UND ENGAGEMENT
    FÜR DIE MENSCHEN DIESER STADT
                                                                    Der Vorstand von links: Michael Hünig, Hans Joachim Müller

2014. Das war ein bewegtes und                       teten Website der BSAG zu entdecken. Und
ein bewegendes Jahr.                                 gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Bremen-
                                                     Niedersachsen (VBN) wurden die Vorbereitungen
So verbinden seit 2014 die Straßenbahngleise         für das zukunftsweisende HandyTicket abge-
erstmalig in der 139-jährigen BSAG-Geschichte        schlossen. Das kommt nun im Frühjahr 2015.
die Länder Bremen und Niedersachsen. Von             Viele weitere Beispiele für die hohe Dienstleis­
Bremen-Arsten bis nach Falkenberg in der Ge-         tungsqualität der BSAG im Jahr 2014 finden Sie
meinde Lilienthal – die verlängerte Linie 4          im nachfolgenden Jahresüberblick. Eines haben
macht’s seit dem 1. August möglich. Endlich!         alle unsere Aktivitäten – gestern, heute und mor-
                                                     gen – gemeinsam. Sie stehen unter dem Leitsatz:
Seit September erleben die Fahrgäste in Bremen-
Nord eine völlig neue Servicequalität im moder-      Wir richten unsere Ziele und unser
nen BSAG-KundenCenter in Vegesack. Mit dem           Handeln an den Wünschen der
Jahreswechsel 2014 / 2015 gilt dann auch noch:       Menschen dieser Stadt aus.
»Eine Stadt – ein Tarif«. Damit wird ein lange
gehegter Wunsch der Bremer umgesetzt.                Politisch macht sich die BSAG 2014 auf regionaler
                                                     Ebene und ebenso auch bundesweit für die drin-
Was die BSAG sonst noch alles für die Menschen       gend notwendige Förderung und für den Ausbau
tut, ist seit März 2014 auf der völlig neu gestal­   des öffentlichen Personennahverkehrs stark.

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GRUSSWORT

Vor Ort in Bremen unterstützte das Unternehmen        Beschaffungspolitik. Die kräftezehrenden Folgen
die Erstellung des »Verkehrsentwicklungsplans         sind tausende Überstunden in den Straßenbahn-
Bremen 2025«, beteiligte sich ebenso an den           Werkstätten, ebenso wie hohe Kosten für Be-
Fachkreisen wie auch an den Bürgerbeteiligungs-       schaffung und Bau von Ersatzteilen, die vielfach
Runden.                                               auf dem Markt nicht mehr erhältlich sind. Die
                                                      »Drehzahl« in den Werkstätten hatte schon im
Bundesweit machte die Auftaktveranstaltung            Vorjahr den »roten Bereich« erreicht. Dennoch:
der Infrastrukturkampagne »Damit Deutschland
vorne bleibt« Schlagzeilen. Der Verband Deut-         Die Mitarbeitenden des Unternehmens
scher Verkehrsunternehmen (VDV), auch unter-          wissen, worum es geht, und ziehen mit.
stützt durch die BSAG, startete das Bundes-
aktionsprogramm zur zukünftigen Infrastruktur-        Die Diskussionen um die Neubeschaffung von 77
Finanzierung – und setzten damit ganz bewusst         Straßenbahnen waren und sind ein sehr aufwen­
einen deutlichen Akzent für das kleinste Bun-         diger, zeitintensiver und anstrengender Prozess.
desland und seine zukünftige Bedeutung und            Auch dieser Einsatz hat sich gelohnt, weil die
Entwicklung.                                          Verhandlungen kurz nach der Jahreswende 2014 /
                                                      2015 in ein gutes Zwischenergebnis mündeten.
Mit ihrem Engagement für Bremen,                      Die beiden Bürgermeister der Stadt Bremen
das weit über die täglichen Verkehrs­                 teilten der Belegschaft der BSAG schriftlich mit,
leistungen hinausgeht, zeigte die                     dass die Neubeschaffung der Straßenbahnen
BSAG auch im Jahr 2014, dass sie ihre                 ohne Alternative ist und nach der Bürgerschafts-
Verantwortung sehr ernst nimmt.                       wahl im Mai 2015 nach entsprechendem Votum
                                                      der zu beteiligenden Gremien erfolgen soll.
Einsatz ist besonders auch innerhalb des Unter-
nehmens gefragt. Und das weit über die normalen       Verbunden damit ist auch an eine frühzeitige Ver-
Anforderungen hinaus. Der Verschleiß der Stra-        längerung des Kontrakts zwischen der Stadt und
ßenbahn-Fahrzeuge des Typs »GT8N« erreicht            dem Unternehmen gedacht. Das schafft Sicher-
2014 ein bedenkliches Maß. Das kommt nicht            heit für Bremen und für die BSAG. Und es ist ein
überraschend. Die BSAG hatte schon vor zwei Jah-      Vertrauensbeweis der Bremerinnen und Bremer.
ren auf die zu erwartenden Probleme im Fuhrpark
hingewiesen. Die Fahrzeuge sind mittlerweile          Somit blicken wir 2.108 Straßenbahne­
20 Jahre alt, haben aber bis heute schon Laufleis­    rinnen und Straßenbahner zuver­sichtlich
tungen erreicht, die erst nach frühestens 30          auf das Jahr 2015 und sind gerne bereit,
Jahren hätten anstehen sollen – eine Folge unter      unsere Kraft, unser Können und unser
anderem der in den 90er-Jahren beschlossenen,         Engagement in den Dienst der Stadt und
auf Zurückhaltung und Sparsamkeit ausgelegten         ihrer Menschen zu stellen.

Hans Joachim Müller                                   Michael Hünig
kaufmännischer Vorstand und Sprecher des Vorstandes   Vorstand Betrieb und Personal, Arbeitsdirektor

                                                                                                          3
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DAS BEWEGTE UNS IM JAHR 2014

                         24. JANUAR 2014                  11. FEBRUAR 2014
                 Bahnen und Busse zum Aufwärmen           Michael Hünig als Vorstandsmitglied der BSAG
                                     für Obdachlose       bestätigt
Ab sofort gilt in Bremen wieder: Wer Schutz vor der       Michael Hünig, Vorstandsmitglied für Betrieb und
        Kälte sucht, findet diesen in Bus und Bahn.       Personal, bleibt fünf weitere Jahre im Amt. In der
     Die BSAG setzt im Sinne der Bremerinnen und          Aufsichtsratssitzung wird sein Vertrag entspre-
 Bremer die Hilfsaktion für wohnungslose Mitmen-          chend verlängert. Der Arbeitsdirektor gehört dem
  schen fort. Die Aktion gilt auch vom 4. Dezember        Vorstand des Nahverkehrsunternehmens seit
                      2014 bis in den Februar 2015.       dem 1. Januar 2007 an. In seinen Verantwortungs-
                                                          bereich im Unternehmen mit über 2.000 Mitar-
                                                          beitenden fallen die Bereiche: Personal, Betrieb,
                         31. JANUAR 2014                  Entwicklung, Infrastruktur, Qualität sowie Service
          Kooperation von BSAG und Stadtbibliothek        und Umwelt- / Arbeitsschutz.
        Neben der räumlichen Nähe wollen die beiden
     Bremer Institutionen zukünftig auch inhaltlich ein
     Stück näher zusammenrücken – dies zum Nutzen
         der Auszubildenden. Im Jahr 2014 startet die
    Kooperation zwischen der Stadtbibliothek und der
     BSAG. Beispiele sind: Ausstellung der Ergebnisse
    des Gesundheits­förderungsprojekts »Design your
         Life« in den Räumen der Stadtbibliothek und
     gegenseitige Besuche der Auszubildenden beider
                                       Unternehmen.

                                                          25. FEBRUAR 2014
                                                          Verkehr 2025 mit dritter Beteiligungsrunde
                                                          Die Bürgerbeteiligung zum Verkehrsentwicklungs-
                                                          plan Bremen 2025 geht weiter. In der nun
                                                          beginnenden dritten Phase werden diejenigen
                                                          Maßnahmen ausgewählt, die in den Plan eingehen
                                                          sollen. Helfen diese, die bereits beschlossenen
                                                          Ziele zu erreichen? Sind sie technisch umsetzbar,
                                                          kostengünstig und effektiv? Diese Fragen spielen
                                                          eine Rolle bei der Zusammenstellung des Maß-
                                                          nahmenkatalogs, der den Handlungsrahmen der
                                                          Bremer Verkehrsentwicklung in den nächsten zehn
                                                          bis 15 Jahren abstecken soll.

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CHRONIK

                          11. MÄRZ 2014                 25. MÄRZ 2014
      Linie 4: Der Gleisbau in Lilienthal ist beendet   Gemeinsam für die Bremer Infrastruktur
Die letzten Gleise werden am Borgfelder Landhaus        Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
 im Bereich der Landesgrenze verlegt. Damit ist der     (VDV), die BSAG und BREMERHAVEN BUS
Gleisbau auf der rund fünfeinhalb Kilometer langen      laden zum Auftakt der Bundeskampagne »Damit
  Strecke zwischen Bremen-Borgfeld und Lilienthal-      Deutschland vorne bleibt« ein. Denn im Jahr 2019
                         Falkenberg abgeschlossen.      endet das aktuelle Verkehrs-Infrastruktur-Finan-
                                                        zierungsprogramm des Bundes. Ein vergleichbares
                                                        Nachfolgeprogramm ist noch nicht aufgelegt.
                                                        Demgegenüber stehen Infrastrukturen, die zum
                                                        Teil schon heute erneuert bzw. heute oder in naher
                                                        Zukunft saniert werden müssen.

                                                        27. MÄRZ 2014
                                                        Girls’ Day bei der BSAG
                                                        Der Girls’ Day ist ein »Zukunftstag« und wird von
                                                        zahlreichen Verbänden und Institutionen unter-
                                                        stützt. Die BSAG beteiligt sich bereits zum 13. Mal
                                                        an dieser Aktion. Wegen der guten Resonanz sind
                          19. MÄRZ 2014                 erneut Mädchen und Jungen dabei, deren Eltern
            Die neue Website der BSAG geht online       nicht bei der BSAG arbeiten. An fünf Stationen
 Im Frühjahr 2014 gehen wir mit unserer neuen Web-      unserer Werkstatt erhalten die Jugendlichen einen
    site www.bsag.de an den Start. »Kürzer, knapper,    Einblick in typische Tätigkeiten. Für diesen Tag
  informativer« ist dabei das Motto. Farbig und über-   melden sich 48 junge Menschen bei der BSAG an.
sichtlich haben die Nutzenden bequem alle Infos auf
       einen Blick. Für monatlich etwa 500.000 Gäste
    unserer Site verbessern sich die Informationen zu
    den Linien der BSAG und möglichen Umleitungen
      oder Baumaßnahmen. Gleichermaßen gut über
Computer, Tablet und Smartphone zu erreichen, ste-
  hen weiterhin die Fahrpläne der Busse und Bahnen
   im Mittelpunkt. Mit zahlreichen Videos zeigen wir,
       wie die BSAG hinter den Kulissen funktioniert.

                                                        30. MÄRZ 2014
                                                        »Die Linie 4 informiert«
                                                        Die BSAG kommt mit ihrem Infomobil auf das
                                                        Lilienthaler Frühlingsfest und informiert rund um
                                                        die neue Straßenbahnstrecke, Tarife, Tickets und
                                                        Fahrplanangebote. Der Besuch ist der Auftakt
                                                        der Informationskampagne zur Verlängerung der
                                                        Linie 4 bis nach Falkenberg.

                                                                                                              7
GE SCHÄF TSBERICHT 2014 - bewegende momente - Flip-Web.de
CHRONIK

                                      31. MÄRZ 2014               22. APRIL 2014
                               Utbremen: Die Linie 2 baut um      QR-Codes auf Haltestellenfahrplänen
          Die BSAG erneuert bis zum 17. Mai 2014 die Schie-       Seit dem Fahrplanwechsel sind alle
              nen der Straßenbahnlinie 2 auf rund 540 Metern      Haltestellenfahrpläne in Bremen-
               Länge. Die Baumaßnahme umfasst die Anlagen         Stadt (Linien 1 bis 66) mit einem
              in der Bürgermeister-Hildebrand-Straße und das      QR-Code (»Quick Response« –
              Gleisdreieck Hans-Böckler-Straße, einschließlich    schnelle Antwort) ausgestattet.
          der Haltestelle Lloydstraße. Die Beteiligten verwirk-   Damit können die Fahrgäste an den
            lichen mehrere Verbesserungen, wie zum Beispiel       Haltestellen die Abfahrtszeiten in
             an der Haltestelle, an den beiden Überwegungen       Echtzeit erhalten. Bremen-Nord
              in der Bürgermeister-Hildebrand-Straße oder zur     folgt zum Fahrplanwechsel im
          Verstärkung des Gleiskörpers im stark beanspruch-       Dezember 2014.
           ten Kreuzungsbereich mit der Hans-Böckler-Straße
                                              beim Volkshaus.
                                                                  24. APRIL 2014
                                                                  Infoveranstaltung zur Straßenbahnverlängerung
                                MITTE APRIL 2014                  in Huchting
                 Baubeginn für das KundenCenter in Vegesack       Das neue Planfeststellungsverfahren für die Verlän-
                 Zweistöckig ist es, das neue KundenCenter der    gerung der Straßenbahnlinien 1 und 8 nach Bremen-
              BSAG auf dem Vegesacker Bahnhofsplatz. Im Erd-      Huchting steht unmittelbar bevor. Zuvor können
              geschoss entsteht ein zeitgemäßer Verkaufsraum,     sich interessierte Bürgerinnen und Bürger detailliert
                 oben befindet sich ein Aufenthaltsraum für das   darüber informieren, wie sich die Planungen nach
                                                  Fahrpersonal.   den Bürgerforen im Frühjahr 2012 und den hier ein-
                                                                  gebrachten zahlreichen Optimierungsvorschlägen
                                                                  verändert haben. Mit diesem zusätzlichen Infor-
                                                                  mationsangebot der Behörde werden neben den
                                                                  neuen Planunterlagen auch Informationen für das
                                                                  anstehende Planfeststellungsverfahren gegeben.

                                                                  11. MAI 2014
                                                                  Fahrzeugsituation erfordert Reaktionen im Angebot
                                                                  Die Reparaturen der älteren Niederflur-Straßen-
                                                                  bahnwagen des Typs GT8N führen nun zu Ein-
                                                                  schränkungen im Fahrplan der BSAG: Aufgrund der
                                                                  starken Nutzung und der hohen Laufleistungen
                                                                  zeigen sich an den ehemals weltweit ersten
                                                                  vollständig niederflurigen Straßenbahnen zum Teil
                                                                  starke Verschleißerscheinungen. Eine Entschei-
                                                                  dung über die Neuanschaffung von Straßenbahn-
                                                                  zügen, die Sanierung der vorhandenen älteren
                                      22. APRIL 2014              Fahrzeuge oder alternativ eine Mischlösung wird
                                   Linie 6 mit neuem Konzept      durch eine vorgezogene Abfrage bei der Industrie
             Um auf die hohe Nachfrage nach Fahrten zur Uni-      gemeinsam durch BSAG und Senat vorbereitet.
            versität und zum Technologiepark vor allem in der
            Zeit vor und nach den Vorlesungen besser reagie-
          ren zu können, werden die Fahrpläne geändert und
             klarer gestaltet: Grundsätzlich fährt die Straßen-
              bahnlinie 6 zwischen Flughafen und Universität
            montags bis freitags während der Hauptverkehrs-
                zeiten im Sechs-Minuten-Takt. Darüber hinaus
                  bietet die BSAG zu den Vorlesungszeiten der
           Universität Bremen Verstärkerfahrten an. Es ergibt
          sich dann auf dem betreffenden Abschnitt bis in die
                  Innenstadt kurzzeitig ein Drei-Minuten-Takt.

          8
CHRONIK

                             24. MAI 2014              11. JUNI 2014
                           Lange Nacht der Museen      Planfeststellungsverfahren für die Verlänge­
Die beteiligten Bremer Museen sind mit den Linien      rungen der Linien 1 und 8 beginnt
  der BSAG und mit den KombiTickets gut zu errei-      Mit einer deutlich veränderten und optimierten
  chen. Zwischen den Museen pendeln historische        Planung wird das Planfeststellungsverfahren für
     Straßenbahnen der BSAG und der Freunde der        die Verlängerungen der Straßenbahnlinien 1 und 8
Bremer Straßenbahn e.V. Sie bringen die Fahrgäste      im Stadtteil Huchting neu eingeleitet. In einem um-
  stilecht zu ihrem Ziel. »Das Depot«, das Straßen-    fangreichen Bürgerbeteiligungsverfahren konnten
 bahn-Museum in Sebaldsbrück, ist mit dabei und        zahlreiche Verbesserungen entwickelt werden, die
                                  öffnet seine Tore.   in die jetzt vorgelegte Planung eingeflossen sind.
                                                       So ist zum Beispiel der Lärmschutz an vielen Stellen
                                                       verbessert und die Führung der Straßenbahnlinie 1
                                                       an die Bedürfnisse des Stadtteils angepasst worden.

                                                        Haltestelle Roland-Center

                             26. MAI 2014
         BOB-Ticket auch bei der Deutschen Bahn
                  Für alle Spontan- und Gelegen-
                   heitsfahrer wird das Reisen für
                    VBN-Kunden im Expresskreuz
                    Niedersachsen / Bremen noch
                 attraktiver. Bisher konnten VBN-
                  Kunden mit dem KONTO-TICKET
                         BOB ihre Fahrt nur bei der    16. JUNI 2014
                      NordWestBahn und den drei        Gröpelingen: Linien 2 und 10 bauen um
                   städtischen Verkehrsunterneh-       Die BSAG erneuert die bis zu 30 Jahre alten, abge-
                    men in Bremen, Bremerhaven         nutzten Schienen der Straßenbahnlinien 2 und 10
                      und Oldenburg elektronisch       auf rund 1,1 Kilometern Länge in der Gröpelinger
                     speichern und später per Ab-      Heerstraße etwa zwischen der Buxtehuder Straße
                        buchung bezahlen. Nun ist      und dem Waller Friedhof. Die Gleisanlage ist nach
                      dies auch bei der Deutschen      der Maßnahme etwas höher als bisher und auch
                                 Bahn AG möglich.      grüner: Einerseits entsteht ein am Rand abge-
                                                       schrägter, fünf Zentimeter hoher Bord für die Schie-
                                                       nen, um Autos das Überqueren der Schienen zu
                              5. JUNI 2014             erschweren und auf diese Weise Zusammenstöße
       Endspurt für den Verkehrsentwicklungsplan       mit der Straßenbahn zu verhindern. Andererseits
 Der Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 (VEP)        sorgt Schotterrasen zwischen den Straßenbahn-
hat einen wichtigen Meilenstein passiert. Nachdem      Fahrwegen für eine natürliche und ansprechende
   in einem umfangreichen Verfahren über 300 Ver-      »grüne Optik«. Die Maßnahme umfasst auch
 kehrsmaßnahmen untersucht worden sind, hat die        die bauliche Verbesserung von zwei Haltestellen.
  Verkehrsdeputation das so genannte Ziel­szenario     Für die kommenden Jahre sind Gleiserneuerungen
       beschlossen. Es enthält bereits in der Umset-   in der Waller Heerstraße vorgesehen.
   zung stehende Verkehrsprojekte und völlig neue
     Projekte wie zusätzliche S-Bahnhöfe, fünf neue
 Straßenbahnstrecken (siehe Seite 27), ein Netz an
    Premiumrouten für Radfahrende oder Verbesse-
        rungen für Fußgängerinnen und Fußgänger.

                                                                                                         9
CHRONIK

                                        24. JUNI 2014               15. JULI 2014
                                   Spannung auf der Linie 4         BSAG, Move About und GEWOBA erweitern die
                Auf der neuen Strecke zwischen Borgfeld und         Mobilitätsstation in der Vahr
               Falkenberg wird zum ersten Mal der Fahrstrom         Der im Frühjahr 2013 eröffnete neue Mobilpunkt für
            eingeschaltet und die gesamte Anlage zur Strom-         elektromobiles Carsharing von BSAG, Move About
                versorgung der Straßenbahnen getestet. Das          und GEWOBA an der Berliner Freiheit in der Neuen
           bedeutet auch die weitgehende Fertigstellung der         Vahr-Süd hat sich bewährt. Jetzt wird das Angebot
            5,5 Kilometer langen Fahrleitungsanlage, der Zu-        um Elektro-Fahrräder (Lasten- und Familien-
            und Ableitungen, des Gleichrichterwerkes usw. –         Pedelecs) und klassische Fahrräder erweitert. Die
          kurzum: der gesamten Stromversorgung der neuen            Station befindet sich in unmittelbarer Nähe zur
                                        Straßenbahnstrecke.         Haltestelle der Straßenbahnlinie 1 und der Buslinie
                                                                    29 beim Einkaufszentrum.

                                        24. JUNI 2014
                                Erste Straßenbahn in Lilienthal
           Gegen 16:30 Uhr ist es so weit: Die erste Straßen­
             bahn fährt von Borgfeld bis nach Falkenberg. Der
                Schienen-Schleifwagen der BSAG verkehrt als
          Premierenbahn auf der neuen Strecke und sorgt für
          glatte Gleise in Lilienthal. Einen Tag später fährt die
          erste Niederflurbahn (Wagen 3124) von Bremen bis
                                               nach Falkenberg.

                                                                    22. JULI 2014
                                                                    Elektrobus in Bremen
                                                                    Die BSAG erprobt auf ihrem Gelände einen Elek-
                                                                    trobus der Marke »EURABUS 2.0« des Herstellers
                                                                    Euracom. Es handelt sich um ein zweiachsiges
                                                                    Fahrzeug mit zwölf Metern Länge, wie es in dieser
                                                                    Größe als Dieselbus auf vielen Bremer Linien im
                                                                    Einsatz ist.

                                        30. JUNI 2014
          Richtfest für das BSAG-KundenCenter in Vegesack
            Die Bauarbeiten schreiten gut voran, so dass das
             Richtfest bereits nach weniger als drei Monaten
                                Bauzeit gefeiert werden kann.

                                                                    25. JULI 2014
                                                                    VBN-Website jetzt auch als mobile Version
                                                                    Die Internetpräsenz www.vbn.de des VBN steht
                                                                    ab sofort auch optimiert für mobile Endgeräte in
                                                                    deutscher und englischer Sprache barrierefrei zur
                                                                    Verfügung.

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CHRONIK

                             29. JULI 2014             28. AUGUST 2014
                       Neue Bahnen für die BSAG        BSAG mit 33 neuen Auszubildenden
Die Stadt Bremen spricht sich im Grundsatz für eine    Für 33 Jugendliche und junge Erwachsene beginnt
  Ersatzbeschaffung von 77 Straßenbahnzügen des        ein neuer Lebensabschnitt: 14 weibliche und 19
                                    Typs GT8N aus.     männliche Auszubildende starten ihre Berufsaus-
                                                       bildung. Die BSAG bildet zusammen mit den neuen
                                                       Azubis 107 junge Menschen in zwölf verschiedenen
                       1. AUGUST 2014                  gewerblichen und kaufmännischen Berufen aus.
               Die Straßenbahnlinie 4 geht in ihre
                    niedersächsische Verlängerung
    Die rund fünfeinhalb Kilometer lange Verlänge-
 rung der Straßenbahnlinie 4 von der bestehenden
      Schleife in Borgfeld bis nach Falkenberg wird
      eröffnet. Sie ist die erste Verbindung, welche
   die Landesgrenze zwischen Bremen und Nieder­
                                  sachsen überquert.

                                                       3. SEPTEMBER 2014
                                                       Qualitätserhebungen
                                                       Die objektivierenden Qualitätserhebungen durch
                                                       das Unternehmen »Checkpoint Plus« werden um
                                                       ein weiteres Jahr verlängert und finden nun auch im
                                                       Jahr 2015 statt.

                                                       10. SEPTEMBER 2014
                                                       Neue Preise, neue Tickets
                       3. AUGUST 2014                  Die Verkehrsunternehmen beschließen die Anpas­
                    Die Eröffnungsfeier der Linie 4    sung des VBN-Tarifs zum 1. Januar 2015 in der
An diesem Sonntag wird in Lilienthal groß gefeiert.    Gesellschafterversammlung des VBN. Die dazuge­
  Auf der Straßenbahnlinie 4 zwischen Arsten und       hörigen Landkreise und Städte folgen am 12. Sep-
 Falkenberg gibt es freie Fahrt und es sind zusätz-    tember in der Verbandsversammlung des ZVBN.
                  liche Straßenbahnen im Einsatz.

                                                       11. SEPTEMBER 2014
                                                       25 Jahre Verein »Freunde der Bremer Straßenbahn«
                                                       Wir schauen nach vorn, aber gerne auch zurück. Die
                                                       BSAG wurde im Jahr 1876 als »Actiengesellschaft
                                                       Bremer Pferdebahn« gegründet und besteht somit
                                                       138 Jahre. Die lange Geschichte und die Zusammen-
                                                       hänge mit der Stadtentwicklung zu dokumentieren,
                                                       haben sich die ehrenamtlichen Mitglieder des
                                                       Vereins zur Aufgabe gemacht. So ist in 25 Jahren
                                                       im Betriebshof Sebaldsbrück unter dem Namen
                                                       »Das Depot« ein lebendiges Nahverkehrsmuseum
                                                       entstanden. Zudem sind die historischen Straßen-
                                                       bahnen und Busse zum Sympathieträger für den
                                                       öffentlichen Nahverkehr in unserer Stadt geworden.

                                                                                                       11
CHRONIK

                          16. SEPTEMBER 2014                       21. SEPTEMBER 2014
              Neues KundenCenter in Bremen-Nord eröffnet           Autofreier StadTraum in Walle
          Das neue KundenCenter der BSAG eröffnet auf dem          Der Aktionstag findet in diesem Jahr auf dem Oster-
             Vegesacker Bahnhofsplatz. Es liegt direkt an der      feuerberger Ring und dem Utbremer Kreisel in Walle
            zentralen Haltestelle in der Laufachse vom Bahn-       statt. An der Mobilitätsmeile geben die BSAG, der
            hofsgebäude zum Bussteig und ist daher optimal         VBN und weitere Verkehrsunternehmen unter ande-
          zu erreichen. Für die Kundinnen und Kunden ist der       rem Informationen rund um die umweltschonenden,
          Neubau am bewährten Standort mit einem deutlich          günstigen und bequemen Alternativen zum Auto
          besseren Service verbunden. Die BSAG präsentiert         (Verkehrs-, Ticket- und Fahrplanangebote).
          sich damit in Bremen-Nord modern und großzügig.

                                                                   21. SEPTEMBER 2014
                                                                   Start der MIA-Neukunden-Kampagne
                                                                   MIA-Kunden (»Mobil
                                                                   im Abo«, VBN-Jahres­
                                                                   abo), welche im
                                                                   Oktober 2014 einen
                                                                   MIA-Vertrag abschlie-
                                                                   ßen, erhalten eine
                                                                   von vier hochwertigen
                                                                   MIA-Prämien. Der Ak-
                                                                   tionszeitraum beläuft
                                                                   sich auf den Monat Ok-
                                                                   tober. Der MIA-Kunde
                                                                   kann aber wählen,
                                                                   ob sein MIA-Abo im
                                                                   Oktober, November
                                                                   oder Dezember 2014
                          18. SEPTEMBER 2014                       starten soll. Die
                 BSAG wird jetzt von zwei Vorständen geführt       Hauptzielgruppe der
                 Die Mitglieder des Aufsichtsrats der BSAG be-     Kampagne sind unsere MonatsTicket-Kunden.
             schließen einstimmig, das Verkehrsunternehmen         Hier soll ein Anreiz für einen Wechsel zum Abonne-
           zukünftig von zwei Vorstandsmitgliedern führen zu       ment geschaffen werden. Mit 2.593 Neukunden in
          lassen. Damit entfällt eine Neubesetzung der Stelle      den Monaten Oktober, November und Dezember
              des zum 1. August 2014 ausgeschiedenen tech-         werden 199 mehr MIA-Kunden als im Vorjahr ge-
              nischen Vorstands. Stattdessen werden in enger       wonnen. Die Neukunden-Aktion ist somit ein voller
              Abstimmung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden         Erfolg für die BSAG und eine Wiederholung in
          Wolfgang Golasowski die Geschäftsfelder unter den        den kommenden Jahren ist durchaus denkbar.
           beiden gleichberechtigten Vorständen neu verteilt.
             Vorstandssprecher und zugleich kaufmännischer
                   Vorstand ist Hajo Müller, der zukünftig auch    7. OKTOBER 2014
          die Bereiche Fahrzeuge, Unternehmensentwicklung          Infos zur »Querverbindung Ost«
               und Öffentlichkeitsarbeit verantwortet. Michael     Die Stadtgemeinde Bremen plant den Bau einer
               Hünig (Vorstand Betrieb und Personal, Arbeits­      Querverbindung zwischen den Linien 2 und 10 ab
              direktor) übernimmt zusätzlich zu seinen bishe-      dem Knotenpunkt Bei den drei Pfählen / Bennigsen-
                rigen Arbeitsfeldern die Verantwortung für die     straße über die Bennigsenstraße, Stresemannstraße
               Bereiche Infrastruktur, Betrieb / Betriebsleitung   und Steubenstraße bis zur Linie 1 am Knotenpunkt
                                                   und Planung.    Steubenstraße / Julius-Brecht-Allee. Mit dieser
                                                                   »Querverbindung Ost« werden die Stadtteile Oster-
                                                                   holz und Vahr direkt mit der Östlichen Vorstadt und
                                                                   der Innenstadt verbunden. Die Informationsveran-
                                                                   staltung richtet sich an interessierte Bürgerinnen
                                                                   und Bürger. Der Fokus liegt auf Fragen rund um
                                                                   die technische Planung. Es gibt gebündelte Informa-
                                                                   tionen und Gelegenheit zum Dialog.

          12
CHRONIK

                   24. OKTOBER 2014                     23. NOVEMBER 2014
          Verhandlungsbeginn Kontrakt und ÖDLA          Neue Ausgabe des BSAG-Journals
Die Verhandlungen zwischen der Freien Hansestadt        Die firmeneigene
     Bremen und der BSAG zum neuen Kontrakt und         Kundenzeitung »BSAG-                                                     11 | 2014

   zum Öffentlichen Dienstleistungsauftrag (ÖDLA)       Journal« erscheint in                                 Journal
   beginnen. Die Ergebnisse sind zukunftsweisend        einer moderneren,
    für das Unternehmen, denn die Sicherung eines       frischen Optik und
  attraktiven ÖPNV-Angebots für Bremen sowie der        informiert über die
 langfristigen Existenz der BSAG sind erklärte Ziele    Neuerungen im
                                   aller Beteiligten.   tariflichen Bereich ab
                                                        dem 1. Januar 2015
                                                        sowie rückblickend
                   5. NOVEMBER 2014                     über Leistungs­ver­
   Zweite Verhandlungsrunde ÖDLA und Kontrakt           besserungen im Jahr
   Die BSAG befindet sich im Vergleich mit anderen      2014.
   kommunalen Unternehmen in vielen Punkten im                                      Sicher durch den Winter | GeSchenkideen

 vorderen Drittel (»Städtebenchmark«). Inhaltliche                                  neueS in Bremen-nord
                                                                                    elektromoBilität aktuell | auSBlicke      Partner im

   Positionen befinden sich weiter im Klärungspro-
  zess. Diese betreffen unter anderem die künftige
    Verkehrsleistung (Leistungsangebot) sowie die
Kostenstruktur und die Ertragslage (Wirtschaftlich-     1. DEZEMBER 2014
 keit) der BSAG. Im Zentrum der weiteren Verhand-       BSAG erprobt Elektrobus »Sileo«
  lungen stehen die Straßenbahn-Neubeschaffung          Mit einem Elektrobus des deutschen Herstellers
    und damit zusammenhängende mögliche Infra-          Sileo GmbH aus Salzgitter setzt die BSAG die Test­
  strukturmaßnahmen. Die zukünftige stabile Wirt-       reihe mit Elektro-Fahrzeugen in Bremen fort. Der
 schaftlichkeit wird kritisch geprüft. Insbesondere,    Wagen hat eine Länge von 10,70 Metern und be-
            wer dafür welchen Beitrag leisten kann.     sitzt nach Angaben des Herstellers eine Reichweite
    Die finanzielle Ausstattung für die kommenden       von mindestens 200 Kilometern.
  Jahre wird in einem langfristigen Wirtschaftsplan
                           (Businessplan) hinterlegt.

                20. NOVEMBER 2014                       14. DEZEMBER 2014
                      »Was tun bei Cybermobbing?«       Fahrpläne auch in Bremen-Nord mit QR-Code
 Die Polizei Bremen, die Bremische Landesmedien­        Mit dem Fahrplanwechsel in Bremen-Nord werden
   anstalt und die BSAG beteiligen sich an einer ge-    nun auch dort die Aushang-Fahrpläne an den Halte­
meinsamen Aktion zum Thema Mobbing im Internet          stellen mit einem QR-Code (»Quick Response«)
    (»Cybermobbing«). Denn wir erreichen auch die       versehen.
 jungen Bremerinnen und Bremer sehr gut, weil sie
   in großer Zahl täglich unsere Fahrgäste sind. Auf
   dem Weg zur Schule oder zum Ausbildungsplatz         1. JANUAR 2015
  fahren sie mit uns, surfen dabei mit ihren Handys     Umsetzung der VBN-Tarifreform
     und Tablets im Web. Deshalb sind wir eine gute
    Schnittstelle zur Verbreitung des Hilfsangebots.

                                                                                                                     13
14
REGIONEN WACHSEN
   ZUSAMMEN

Freitag, 1. August 2014 war ein großer Tag für die Gemeinde Lilienthal, Bremen und die BSAG:
Die rund fünfeinhalb Kilometer lange Erweiterung der Straßenbahnlinie 4 von Bremen-Borgfeld
bis nach Lilienthal-Falkenberg ist die erste, welche die Landesgrenze zwischen Bremen und
Niedersachsen überquert.

Die Freie Hansestadt Bremen und die Gemein-        BAU IN DREI SCHRITTEN
de Lilienthal hatten die Wirtschaftsbetriebe
Lilienthal GmbH (WBL) beauftragt, die Verlänge-    Der Neubau der Straßenbahnlinie 4 bis nach Fal-
rung umzusetzen. Die WBL fungierte somit als       kenberg umfasst insgesamt drei Bauabschnitte:
Vorhabensträgerin der Baumaßnahme. Zu den
Aufgaben des Projektes für die BSAG und ihre       • Kirchbachstraße – Horner Mühle
Tochtergesellschaft Consult Team Bremen GmbH          (1998 eröffnet)
(CTB) zählten insbesondere das Management für      • Horner Mühle – Borgfeld (2002 eröffnet)
den Bau der Gleis-, Fahr­leitungs-, Straßen- und   • Borgfeld – Falkenberg (2014 eröffnet).
Nebenanlagen, die Errichtung der Anlagen zur
Stromversorgung und insbesondere der Bau           Das Verkehrsangebot in Lilienthal ist mit der
eines Gleichrichterwerkes, die Herstellung der     Einrichtung der Straßenbahn erheblich verbes­
Fahr-Signal­anlagen, der Einbau diverser Kabel-    sert und Bremer Straßen werden zugleich ent­
und Leerrohrsysteme sowie die Verlegung von        lastet. Eine umsteigefreie Fahrt in die Bremer
Kanälen und Ver­sorgungsleitungen.                 Innenstadt ist gewährleistet, der Fahrkomfort
                                                   steigt. Zudem fährt die Straßenbahn häufiger
                                                   als die ehemalige Buslinie 30. Gleichzeitig haben
                                                   die Umweltbelastungen in Lilienthal wie auch in

                                                                                                    15
REGIONEN WACHSEN ZUSAMMEN

       Bremen abgenommen. Die Straßenbahnlinie 4            dels während der Bauzeit hin. Die Kampagne
       ist Auslöserin einer Neugestaltung und Aufwer-       umfasste insbesondere Anzeigenschaltungen
       tung des Lilienthaler Ortskerns. Die Gemeinde        der Geschäfte in den regionalen Medien, Fahr-
       verfügt damit nicht nur über eine attraktive Ver­-   zeugwerbung auf zwei Straßenbahnen, ein
       bindung mit Bremen, sondern wirkt ein Stück          Baustellen-Verkehrsleitsystem sowie insgesamt
       klarer, moderner und einladender.                    zehn Ausgaben der Bauzeitung »LiLi-Journal«,
                                                            welche die BSAG und die Gemeinde Lilienthal
                                                            zusammen mit dem Infopoint seit dem Jahr 2011
       KOMMUNIKATION                                        gemeinsam veröffentlichten. Themen waren
                                                            aktuelle und Hintergrundinformationen rund um
       Eine Großbaustelle greift tief in den Alltag der     die Baustelle sowie Beiträge zum kulturellen Ge-
       Bevölkerung ein. Um die Folgen zu mindern und        schehen und Aktionen der Geschäfte. Im Vorfeld
       die Akzeptanz zu erhöhen, richteten die Betei-       der Eröffnung bot die BSAG mehrere öffentliche
       ligten im Jahr 2011 den Infopoint an der Falken-     Info- und Beratungstermine zum neuen ÖPNV-
       berger Landstraße als zentrale Anlaufstelle für      Angebot an. Unser Team beriet insbesondere
       die Öffentlichkeit ein. Ein Bürgerbeauftragter       zu den Fahrplänen der Linie 4, den Tickets und
       be­antwortete zu festgelegten Öffnungszeiten         über die neue Route der Regionalbusse. Das
       Fragen, kümmerte sich um Anregungen, Wünsche         Ziel war es, durch persönliche Ansprache neue
       und Kritikpunkte oder erläuterte die Pläne. Von      Kundinnen und Kunden zu gewinnen und für die
       diesem Baubüro aus wurden die Bürgerinnen            Straßenbahn zu begeistern.
       und Bürger bis zu dessen Schließung im Herbst
       2014 zudem laufend mit aktuellen Informationen       Zwei Tage lang feierte die Bevölkerung die
       versorgt. Die Verbreitung erfolgte online über       attraktive Verbindung: Am Freitag, 1. August
       eine eigene Website und teilweise auch gedruckt      2014 fand die offizielle Eröffnung in Falkenberg
       als Hauswurfsendung. Insgesamt 136 Ausgaben          mit einem »Linie 4-Talk« statt. Zwei Tage darauf
       hatte der Point während der rund dreijährigen        folgte die Eröffnungsfeier in Lilienthal und in
       Bauzeit auf diese Weise publiziert!                  Falkenberg mit freier Fahrt, Straßenfest, Aktio­
                                                            nen, Infos u.v.m. Viele Lilienthaler Vereine
                                                            prä­sentierten sich und ihre Gemeinde. Zudem
                                                            öffneten die Lilienthaler Geschäfte. Hier konn-
                                                            te die neue Straßenbahn zum ersten Mal ihre
                                                            Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Um die
                                                            Menschen vom neuen Angebot nachhaltig zu
                                                            überzeugen, führen wir in Lilienthal auch weiter-
                                                            hin Beratungs- und Infotermine durch.

                                                            Die positiven Erfahrungen mit dem Kommuni-
                                                            kationskonzept können künftig als Muster zur
                                                            bürgernahen Begleitung weiterer Großbaustellen
       Die Bauphase wurde zudem mit der farbenfro­-         dienen. Insbesondere für die Verlängerungen
       hen LiLi-Marketingkampagne begleitet. Das            der Linien 1 in Richtung Mittelshuchting und 8
       zentrale Motto lautete »Baustelle – na und« und      ins niedersächsische Weyhe-Leeste kann die Vor­
       wies auf die gute Erreichbarkeit des Einzelhan-      gehensweise in Lilienthal eine Grundlage sein.

       16
REGIONEN WACHSEN ZUSAMMEN

590 FAHRERINNEN UND FAHRER                            Die Gemeinde Lilienthal hat das Angebot mit der
ERFAHREN DIE NEUE LINIE 4                             Unterstützung des ZVBN um eine überdachte B&R-
                                                      Sammel-Schließanlage mit der Einbindung einer
Damit die neue Straßenbahn pünktlich und vor          eBike-Ladesäule ergänzt. Dort kann man Elektro­
allem sicher durch Lilienthal rollen kann, wies       fahrräder (Pedelecs) geschützt abstellen und gleich­-
die Fahrschule der BSAG vom 7. Juli bis zum           zeitig aufladen. Außerdem bietet sie ab Mitte 2015
31. Juli 2014 insgesamt 590 Mitarbeitende des         eine P&R-Ladesäule für Elektro-Pkw an. Damit
Fahrdienstes in die Besonderheiten der neuen          nicht genug: Als Perspektive prüft die Gemeinde die
Strecke ein: Auf jeweils zwei Fahrten lernten alle    Sinnhaftigkeit und die Möglich­kei­t zur Einrich­tung
Fahrerinnen und Fahrer in Gruppen von sechs           einer Mobilitätsstation, in der Elektroautos und
Personen die wichtigen Punkte wie Signale,            -fahrräder zum Mieten angeboten werden.
spezielle Streckenabschnitte und andere Beson­
derheiten live kennen. Dies erforderte somit
insgesamt rund 200 Fahrten – plus weitere
Touren für Mitarbeitende aus den Werkstätten
und der Verwaltung mit einem Fahrpatent für
Straßenbahnen. Der Zeitplan war sehr ehrgeizig,
denn die Strecke stand erst kurz vor dem Eröff-
nungstermin zur Verfügung. Deshalb erfolgten
die Schulungen auch im Schichtbetrieb.

DREIMAL DIE VIER

Die Straßenbahnlinie 4 fährt ab Falkenberg
über die Falkenberger Landstraße und die Lilien­
thaler Hauptstraße weiter bis in die Bremer
Innenstadt und dann nach Arsten. Während
der Hauptverkehrszeiten bedient die Schnell-          ERSTE ERFOLGE
bahnlinie 4S die Strecke ab / bis Falkenberg.
Nachts verkehrt die Straßenbahnlinie N4 auf           Das Angebot der Linie 4 in Lilienthal wird gut
der neuen Strecke.                                    angenommen. Die Planzahl von bis zu 5.000
                                                      Fahrgästen an gewöhnlichen Werktagen können
                                                      wir wahrscheinlich deutlich früher erreichen als ur-
MOBILITÄTS-DREHSCHEIBE                                sprünglich veranschlagt. Erste Verkehrszählungen
                                                      zeigen, dass die Verkehrsbelastung der Lilienthaler
Die Endhaltestelle Falkenberg der Straßenbahn ist     Hauptstraße und Falkenberger Landstraße mit
als regionale Mobilitäts-Drehscheibe ausgestaltet:    der Eröffnung der Ortsentlastungsstraße und der
Dort kann zwischen den Linien 4 und den Regional­-    Straßenbahn abgenommen hat. Fahrgäste kom-
bussen u. a. der Linien 630 (Zeven) und 670 (Worps-   men aus den umliegenden Ortschaften, fah­ren mit
wede) umgestiegen werden. Zudem gibt es P&R-          dem Auto zum P&R-Platz am Falkenberger Kreisel
Plätze für rund 140 Pkw, eine B&R-Anlage (Fahrrad­-   und steigen dort auf ihrem Weg in die Stadt oder
bügel) für etwa 100 Fahr­räder und zwei Taxistände.   ins Ortszentrum in die Bahn um.

                                                                                                         17
NEUES KUNDENCENTER
     IN BREMEN-NORD

Im Jahr 2014 war es so weit: Das neue KundenCenter der BSAG auf dem Vegesacker Bahnhofsplatz
eröffnete am 16. September. Information und persönliche Beratung sind zunehmend ein entschei­
dendes Kriterium für die Verkehrsmittelwahl. Wir haben uns bewusst entschieden, zuerst in
Bremen-Nord zu investieren, um dort mit der Modernisierung unserer KundenCenter zu beginnen.

Nun können unsere Kundinnen und Kunden in          BAULICHE AKZENTE
den angenehmen Räumlichkeiten des neuen
KundenCenters in Vegesack praktisch alles rund     Die BSAG setzt in Bremen-Nord ein bauliches
um die Bahnen und Busse der BSAG und des           Zeichen für mehr Kundenservice: ein neues
VBN erfahren. Ihnen stehen beinahe 50 Quadrat-     KundenCenter, das in seiner Gestaltung nicht nur
meter Fläche für Beratung, Service und Verkauf     das Thema Bewegung und Mobilität aufgreift,
von VBN-Tickets zur Verfügung.                     sondern auch ein wenig maritim wirkt. Der Ver-
                                                   kaufsraum im Erdgeschoss ist hell und freundlich
Die BSAG bietet in Vegesack den kompletten         gestaltet. Im Außenbereich ist das Gebäude
Service für alle Produkte, wie zum Beispiel rund   mit Lamellen aus sibirischer Lärche versehen,
um das AboTicket MIA. Aber auch für Fahrgäste,     die den nachhaltigen Charakter unterstreichen,
die ohne ein gültiges Ticket gefahren sind, ist    besonders wetterfest sind und keinen Schutz­
das KundenCenter eine Anlaufstelle. Die Kun-       anstrich benötigen.
dinnen und Kunden können sich zudem an einem
Monitor über die nächsten Abfahrtszeiten ihrer
Linie informieren. Um eine zügige Bedienung zu
gewährleisten, stehen in dem neuen KundenCen-
ter zwei Verkaufsschalter zur Verfügung.

18
ÄNDERUNGEN
   DES VERBUNDTARIFS

Seit dem 1. Januar 2015 gelten beim VBN veränderte Ticketpreise. Außerdem gibt es neue, attraktive
Angebote. Die wichtigsten Änderungen und Verbesserungen sind:

»EINE STADT – EIN TARIF«                             Wünschen nach Mehrpersonentickets nach.
                                                     Die erste Person zahlt einen Basispreis in jeder
Der VBN kommt damit der langjährigen Diskus-         Preisstufe, jede weitere Person einen bestimm-
sion nach einer einzigen Preisstufe für die Stadt    ten Betrag mehr. Bis zu drei Kinder unter 15
Bremen nach und setzt sowohl den politischen         Jahren fahren immer kostenlos mit. Der Nacht­
Willen als auch Kundenwünsche um. Die bishe-         linien-Zuschlag ist nicht enthalten.
rige Preisstufe II entfällt. Damit wird es auf der
Schienenstrecke zwischen Bremen-Stadt und
Bremen-Nord für Kundinnen und Kunden deutlich        NEUE ANSCHLUSSTICKETS
günstiger. Die Tarifzone 101 bleibt aber weiterhin
als Zone für Fahrten aus dem niedersächsischen       Für MonatsTickets, JobTickets, MIA / MIAplus
Umland nach Bremen und umgekehrt bestehen.           bietet der VBN AnschlussTickets zum Pauschal-
                                                     preis an. Damit wird es Kundinnen und Kunden
                                                     mit Zeitkarten (etwa MonatsTickets) ermöglicht,
NEUE TAGESTICKETS FÜR                                einfach ein AnschlussTicket für ein Ziel außer-
BIS ZU FÜNF PERSONEN                                 halb der bereits gelösten Preisstufe zu erwerben,
                                                     unabhängig von der Entfernung des Fahrziels
Hierbei orientiert sich der VBN an der bundes-       im Verbundgebiet. Der Erwerb ist in den Straßen-
weit praktizierten Staffelung der Ländertickets      bahnen und Bussen, in den KundenCentern der
für ein bis fünf Personen und kommt damit            BSAG und auch über BOB möglich.

                                                                                                       19
FÜR BREMEN IN BEWEGUNG –
     ÜBER DAS JAHR 2020 HINAUS
Vertragsverhandlungen sind bei der BSAG nichts Neues. Aber nun nutzen wir die Möglichkeit, den bis
zum Jahr 2020 vereinbarten Kontrakt mit der Freien Hansestadt Bremen schon früher durch einen
langfristigen Vertrag zu ersetzen. Der neue Kontrakt soll eine wesentliche Voraussetzung zur Beschaf­
fung von 77 neuen Straßenbahnen erfüllen. Diese Fahrzeuge sollen in den kommenden Jahren die
alten Niederflurbahnen des Typs GT8N, die von zahlreichen Schäden und Ausfällen betroffen sind,
ablösen und mit dazu beitragen, auch künftig die Verlässlichkeit unseres Angebots sicherzustellen.

Das bedeutet ein hohes Investitionsvolumen          Mit dem ÖDLA erteilt die Freie Hansestadt
in Höhe von etwa 250 Mio. EUR und bedarf            Bremen mit ihren Partnern, dem ZVBN und der
somit einer langfristigen Planungsgrundlage         Bremer Verkehrsgesellschaft (BVG), der BSAG
mit sicheren Vertragsgrundlagen.                    den Auftrag, als einziger Mobilitätsdienstleister
                                                    den öffentlichen Personennahverkehr in Bremen
                                                    sicherzustellen. Im ÖDLA wird genau beschrie-
ZWEI VERTRÄGE:                                      ben, welche Leistungen die BSAG in Bezug auf
ÖDLA UND KONTRAKT                                   ihre Betriebsstruktur, Infrastruktur und ihre
                                                    Entwicklung zu erbringen hat und welche recht-
Bei den Verhandlungen geht es um die Laufzeit       lichen Grundlagen einzuhalten sind. Dabei geht
der Verträge zwischen der Freien Hansestadt         es um Themen wie Leistungsumfang, Quali-
Bremen, dem ZVBN und der BSAG und um die            tätsstandards, Infrastrukturentwicklung sowie
Frage, wie das Unternehmen die Finanzierung der     vertragliche Anpassungsmöglichkeiten. Mit den
neuen Fahrzeuge und damit die Zukunft in diesem     Vereinbarungen zum ÖDLA hat die BSAG auch
Rahmen gestalten kann. Die Verträge »Kontrakt«      die Möglichkeit, Arbeitsplätze und angemessene
und »Öffentlicher Dienst­leistungsauftrag (ÖDLA)«   Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden lang­-
ergänzen sich wechsel­seitig, haben aber unter-     fristig abzusichern.
schiedliche Schwerpunkte und Vertragspartner.

20
FÜR BREMEN IN BEWEGUNG

Im Rahmen der direkten Auftragsvergabe             EIN BLICK ZURÜCK
schließt die Stadt Bremen mit der BSAG, der Ge-
werkschaft ver.di und dem Betriebsrat der BSAG     Die Finanzsituation Bremens führte Anfang 2004
einen Vertrag ab. In diesem Kontrakt geht es       zu verstärkten Debatten um die Zahlungen
weniger um die Durchführung der Dienstleistung     der Stadt an die BSAG. Als Antwort auf die Ge-
ÖPNV, sondern vielmehr um die langfristigen,       spräche setzte das Unternehmen ein Programm
also strategischen Ziele in wirtschaftlicher,      zur Neuausrichtung der Gesellschaft um. Dieses
sozialer und ökologischer Hinsicht, damit die      sogenannte Restrukturierungskonzept hatte
Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit gegeben        zum Ziel, den Verlustausgleich weiter zu vermin-
und nachweisbar sind.                              dern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
                                                   Am 14. Dezember 2004 wurde der Kontrakt mit
                                                   der Stadtgemeinde Bremen, der BSAG, dem
EINE HISTORISCHE CHANCE                            Betriebsrat der BSAG und der Dienstleistungsge-
NUTZEN                                             werkschaft ver.di unterzeichnet: Er sicherte die
                                                   Entwicklung der BSAG als einheitliches Unter-
Im März 2014 begannen die Gespräche mit der        nehmen und galt bis zum 31. Dezember 2010.
Stadt Bremen, die bereits seit einiger Zeit
laufenden Verhandlungen zur Erneuerung eines
Großteils der Straßenbahnflotte mit der Frage      BÜRGERNAHE MOBILITÄTS­
nach der Zukunftssicherung des Unternehmens        ANGEBOTE SICHERN
zu verbinden. Mitte des Jahres wurde dann
entschieden, dass die Verhandlungspartner          Im Jahr 2008 begannen erste Verhandlungen über
dazu bereit sind, eine Lösung mit der BSAG zu      einen nachfolgenden Kontrakt. Am 12. Juni 2009
erarbeiten, die die Ersatzbeschaffung von 77       erfolgte dann die Genehmigung des Vertrags-
Straßenbahnen und einen neuen ÖDLA umfasst.        werkes im Aufsichtsrat der BSAG. Nur vier Tage
Daran geknüpft war die Bedingung, dass wir die     später gab der Senat die Behandlung in der Bür­
Eckpfeiler bis Ende des Jahres 2014 festlegen.     gerschaft frei. Diese stimmte dem Vertragswerk
Dazu mussten sich die Stadt Bremen, der ZVBN,      am 25. August 2009 zu, so dass am 21. September
der Vorstand der BSAG, die Gewerkschaft ver.di     2009 die Unterzeichnung erfolgte. Am 28. Oktober
und der Betriebsrat der BSAG auf gemeinsame        2010 wurde schließlich der ÖDLA von den Betei-
Grundregeln für die Zukunftsausrichtung des        ligten unterzeichnet. Damit sind die Qualität der
Unternehmens verständigen.                         Dienstleistungen im Öffentlichen Personennahver-
                                                   kehr Bremens, das Unternehmen BSAG in seiner
Es ist vorgesehen, den neuen ÖDLA, soweit          Struktur und die seinerzeit mehr als 2.000 Arbeits-
möglich, auf derselben Grundlage zu gestalten      plätze bis zum 31. Dezember 2020 gesichert.
wie den laufenden ÖDLA, inklusive seiner An­
lagen. Dennoch gilt es, Entwicklungen, Risi­ken    Ein neuer Kontrakt / ÖDLA weit über das Jahr 2030
und Chancen über einen langen Zeitraum abzu-       hinaus würde die Voraussetzungen für so große
schätzen. Seit Ende 2014 stehen vor allem die      Investitionen schaffen, wie zum Beispiel 77 neue
Eckpunkte für den Kontrakt fest. Das heißt: eine   Niederflur-Straßenbahnzüge, und den Bremer­
sehr verbindliche Absichtserklärung. Im Jahr       innen und Bremern langfristig bürgernahe und
2015 geht es dann darum, Details zu verhandeln     verlässliche Mobilitätsangebote sichern.
und zu beschließen.

                                                                                                    21
WEITERE THEMEN DES JAHRES 2014

ERNEUT ÜBER 100 MIO.                           Die Umsatzerlöse lagen mit 99,8 Mio. EUR um
FAHRGÄSTE                                      4,5 Mio. EUR (4,7 %) höher als im Jahr 2013
                                               und um 0,4 % über Plan.
Wie in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2014
mit 104,051 Mio. Fahrgästen die 100-Millio­
nen-Grenze überschritten. Im Vergleich zum     MEHR ALS 125.000
Vorjahr war eine Minderung um 1,088 Mio.       BOB-VERTRÄGE
(1,03 %) Fahrgäste zu verzeichnen.
                                               Im vierten Quartal wurde verbundweit der
                                               125.000. Vertrag für das KONTO-TICKET BOB
FAHRGELDERTRÄGE,                               seit dessen Einführung im Jahr 2005 unter-
BEFÖRDERUNGSERTRÄGE                            zeichnet! Davon sind Ende 2014 verbundweit
UND UMSATZERLÖSE                               rund 100.000 Verträge aktiv. Etwa 82.000
                                               Kundinnen und Kunden der BSAG nutzten
Die BSAG erzielte im Jahr 2014 Fahrgeld­       Ende des Jahres 2014 eine BOB-Karte. Rund
erträge in einer Höhe von 84,7 Mio. EUR        8.500 davon waren BOB-Neukunden.
(netto). Im Vergleich zum Vorjahr erreichte
das Unternehmen damit eine Steigerung um       Für die VBN-Jahresabonnements MIA und
knapp 4,2 Mio. EUR. Der Plan wurde dabei       MIAplus lagen bei der BSAG Ende 2014 etwa
geringfügig übertroffen.                       51.590 Verträge vor. Beim JobTicket waren es
                                               17.800 Verträge.
Die Beförderungserträge (Fahrgelderträge
zuzüglich Ausgleichsleistungen für Schüler-
verkehre und Schwerbehinderte sowie Erträ-
ge aus Sonderverkehren) erreichten einen
Wert von 96,8 Mio. EUR (netto). Im Vergleich
zum Vorjahr entspricht das einem Plus von
4,7 Mio. EUR. Der Plan wurde um 0,5 Mio. EUR
übertroffen.

22
WEITERES AUS 2014

JUNGEN MENSCHEN EINE                          Hier waren von insgesamt 37 Auszubildenden
GUTE AUSBILDUNG BIETEN                        17 weiblich und dementsprechend 20 männ-
                                              lich. Ebenso konnte im Jahr 2014 auch im
Ob gewerbliche Auszubildende, Fachkräfte      gesamten gewerblich-technischen Bereich
im Fahrbetrieb oder die kaufmännischen        ein hoher Anteil an weiblichen Auszubildenden
Auszubildenden der BSAG – im Jahr 2014        von insgesamt 23,3 % erreicht werden.
konnten 33 junge Menschen ihre Ausbildung
in neun unterschiedlichen Berufen erfolg-
reich abschließen. Gleichermaßen haben aber   »BREMER KOMMEN IMMER
auch 33 junge Menschen Ende August bei der    GUT AN«
BSAG ihre Ausbildung begonnen. Davon sind
14 Frauen und 19 Männer in sieben unter-      Nach einem erfolgreichen Beginn der Maßnah-
schiedlichen Berufsbildern tätig.             me »Chance 50 +« im Jahr 2010 konnten in
                                              den vergangenen Jahren weitere Fahrgast­
                                              begleitende im Rahmen des Bundesprojektes
                                              »Bürgerarbeit« bei der BSAG eingesetzt
                                              werden. Dieses Projekt lief insgesamt über
                                              drei Jahre und endete am 31. Dezember 2014.
                                              Insgesamt konnten 39 geförderte Arbeitsplätze
                                              besetzt werden. Neben dem hohen Imagege-
                                              winn, den die BSAG durch die Einführung der
                                              Fahrgastbegleitung erhielt, ist zu erwähnen,
                                              dass einige Mitarbeitende in andere Bereiche
                                              der BSAG unbefristet übernommen wurden.

                                              »BREMER KOMMEN IMMER
                                              BESSER AN«

Somit bildeten wir zum August 2014 ins-       Um den Kundendienst immer weiter zu ver-
gesamt 107 Auszubildende in zwölf unter-      bessern und Bürgerinnen und Bürgern ohne
schiedlichen Berufen im Unternehmen aus,      Arbeit zugleich die Chance auf eine bezahlte
vom Konstruktionsmechaniker über die          Beschäftigung zu geben, arbeitete die BSAG
Fachkräfte im Fahrbetrieb bis hin zu den      im Jahr 2014 zusammen mit dem JobCenter
Kaufleuten für Büromanagement, welches        am Aufbau einer neuen Einheit, dem Fach­-
zukünftig das Berufsbild der Kaufleute für    be­reich PersonalService und Entwicklung (PSE).
Bürokommunikation ersetzt. Auf alle Berufs-   Die PSE beginnt im Januar 2015 mit ihrer
bilder bezogen wurden somit insgesamt         Tätigkeit.
46 junge Frauen (43 %) und 61 junge Männer
(57 %) bei der BSAG ausgebildet.              Das Unternehmen verfolgt damit drei Ziele:
                                              Die BSAG möchte mit einem guten Service
Prozentual beschäftigte die BSAG im Bereich   neue Fahrgäste gewinnen. Sie reagiert damit
der Fachkräfte im Fahrbetrieb den höchsten    zielgerichtet und flexibel sowohl auf die
Anteil an Auszubildenden. Etwa jeder dritte   externen Kundenbedarfe als auch den inter­
(35 %) wird hier ausgebildet.                 nen Personalbedarf im Fahrdienst. Denn

                                                                                           23
WEITERES AUS 2014

        beides steht im engen Zusammenhang mit
        der demografischen Entwicklung. Last but
        not least bieten wir damit weiterhin arbeits­
        losen Bremerinnen und Bremern eine um­-
        fassende Qualifizierung und die Chance
        einer nachhaltigen Beschäftigung an einem
        sicheren und modernen Arbeitsplatz. Denn
        Ziel ist es, möglichst alle Mitarbeitende der
        PSE für den Fahrbetrieb zu qualifizieren und
        dauerhaft zu beschäftigen.

        WIR WOLLEN IMMER NOCH
        ETWAS BESSER WERDEN

        Wie bereits in den Vorjahren wurde dem          Auch im Jahr 2014 hat sich die BSAG am
        ZVBN und der Stadtgemeinde Bremen im            ÖPNV-Kundenbarometer beteiligt. Für die
        Rahmen des Qualitätssicherungssystems           BSAG wurden 2014 insgesamt 30 Leis­
        auch im Jahr 2014 über die sechs Leistungs-     tungsmerkmale erhoben. Bei insgesamt
        pakete: Betrieb, Fahrzeuge, Haltestellen,       neun Leis­tungsmerkmalen hat sich die BSAG
        Kundenbetreuung und Sicherheit sowie            ver­bessert.
        Personal und Umwelt berichtet. Inhalte jedes
        einzelnen Berichtes sind die Daten aus dem      Die Anzahl der Kundenanliegen hat sich
        Kundenbarometer 2014, aus dem Bereich der       auch im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr
        Kundeneingaben sowie Objektivergebnisse         von 5.452 auf 5.408 verringert (– 0,81 %).
        aus Messungen oder aus den objektivie-          Auch 2014 lagen die Schwerpunkte in den
        renden Qualitätserhebungen.                     Kate­gorien Betrieb und Personal, wobei in
                                                        beiden Kate­gorien die Anzahl der Kunden-
                                                        eingaben im Vergleich zum Vorjahr zurück-
                                                        gegangen ist.

                                                        Von einem auf Qualitätserhebungen spezia­
                                                        li­sierten Unternehmen wurden im Jahr 2014
                                                        insgesamt 4.605 Testkäufe durchgeführt und
                                                        jeweils 144 Einzelkriterien geprüft. Somit
                                                        stehen der BSAG über 660.000 Einzelergeb-
                                                        nisse zur Verfügung, die im guten bis sehr
                                                        guten Bereich liegen. Uns gelang es, mit dem
                                                        ZVBN und dem Senator für Umwelt, Bau und
                                                        Verkehr (SUBV) eine Vereinbarung zu treffen,
                                                        diese Erhebung auch im Jahr 2015 durch­
                                                        zuführen.

        24
WEITERES AUS 2014

BITTE EINSTEIGEN!                                   Den ÖPNV mit interessanten Aktionen »erfah-
                                                    ren«: Für Schülerinnen und Schüler gibt es mit
Die BSAG verbessert laufend die Fahrgast­           der Busschule und ihrem Maskottchen »Schu-
information. Ein Beispiel hierfür ist die           bi« ein Angebot, sicheres Verhalten während
neue Website www.bsag.de, die seit März             der Fahrt in Bus und Straßenbahn zu trainie-
2014 online geschaltet ist. Seit dem Fahrplan-      ren. Das Projekt wurde im Jahr 2014 insgesamt
wechsel am 22. April 2014 in Bremen-Stadt           57-mal durchgeführt. Besonderes Augenmerk
bzw. 14. Dezember 2014 in Bremen-Nord sind          richtete die BSAG dabei auf die Viertklässler,
alle Haltestellenfahrpläne mit einem QR-Code        die nach Abschluss der Grundschule in weiter-
ausgestattet. So können die Fahrgäste mit           führende Schulen wechseln und oftmals län-
einem internetfähigen Smartphone schnell            gere Wege zurücklegen müssen. Ein weiterer
und komfortabel auf die Abfahrtszeiten aller        Baustein des Konzeptes sind zwei ÖPNV-Ral-
Linien an der jeweiligen Halte­stelle in Echtzeit   lyes für Jugendliche. Das Ziel dieses Angebots
zugreifen.                                          ist es, junge Menschen auf interessante Art
                                                    und Weise mit der Nutzung der öffentlichen
                                                    Verkehrsmittel vertraut zu machen. Zudem er-
                                                    fahren sie etwas über die Geschichte Bremens.
                                                    13-mal im Jahr 2014 entdeckten die Schulen so
                                                    die Stadt Bremen und ihre Straßenbahn.

                                                    FAHRLEITUNGSBAU UND
                                                    STROMVERSORGUNG

                                                    Der Energieverbrauch für den Fahrbetrieb hat
                                                    sich verringert. Mit 29.948.681 kWh für das
                                                    Jahr 2014 wurde etwa 4,54 % weniger Energie
                                                    als im Vorjahr (31.373.466 kWh) verbraucht.
Manche Fragen kann man am besten in per-            Lässt man den Energieverbrauch für die
sönlichen Gesprächen klären. Deshalb war            Linienverlängerung der »Vier« bis Lilienthal
die BSAG auch im Jahr 2014 an 23 Terminen           außer Betracht, verbrauchten wir sogar 5 %
mit ihrem Infomobil vor Ort und beriet die          weniger als im Vorjahr! Weitere Aktivitäten
Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung              im Bereich Fahrleitung, Stromversorgung und
ihrer Angebote. Darüber hinaus sind die drei        Signaltechnik waren:
KundenCenter der BSAG eine wichtige Anlauf-
stelle für alle Auskünfte rund um das Thema         •	
                                                      Im Streckennetz wechselte die BSAG in den
Mobilität.                                            Sommerferien und Herbst 2014 insgesamt
                                                      4.750 m Fahrdraht aus.
Die Fahrgastbegleitenden führten erneut               Die Linienverlängerung der »Vier« bis Lilien­
                                                    •	
Rollstuhl- und Rollatoren-Trainings durch.            thal wurde mit den Bereichen Fahrleitung,
Hierbei geht es um das Üben des Ein- und              Gleichrichterwerk, Weichentechnik, Fahr­
Aussteigens an den Haltestellen und das               signalanlage und Kabelnetz fertig gestellt.
richtige Verhalten während der Fahrt. Im Jahr       •	
                                                      An der H.-H.-Meier-Allee tauschten wir von
2014 nutzten 502 Teilnehmende die Termine             Mai bis September u. a. die ersten Beton-
(2013: 117 und 2012: 81 Personen, gesamt:             maste aus.
700 geschulte Personen).
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