Zwischenbericht 2020 Projekt "Permakulturgärten HAFL"

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Zwischenbericht 2020 Projekt "Permakulturgärten HAFL"
Zwischenbericht 2020 Projekt
            «Permakulturgärten HAFL»

Autor*innen: Tobias Messmer, Daniel Lis, Liv Kellermann
Im Januar 2021

                                              Departement
                                              Abteilung
Zwischenbericht 2020 Projekt "Permakulturgärten HAFL"
Inhaltsverzeichnis
1   Einleitung                                                                                    3
2   Material und Methoden                                                                         3
    2.1 Feldgarten                                                                                3
    2.2 Waldgarten                                                                                3
    2.3 Erntekonzept                                                                              4
    2.4 Insektenmonitoring                                                                        4
    2.5 Bodenmonitoring                                                                           6
    2.6 Workshops                                                                                 7
3   Ergebnisse und Diskussion                                                                     8
    3.1 Feldgarten                                                                                8
    3.2 Waldgarten                                                                               13
    3.3 Insektenmonitoring                                                                       15
    3.4 Workshops                                                                                15
    3.5 Teilnahme an externen Workshops und Exkursionen                                          16
    3.6 Presseberichte                                                                           16
    3.7 Besucherlenkung                                                                          16
    3.8 Entwicklung HAFL zum Permakultur Hub                                                     16
4   Ausblick                                                                                     18
5   Anhang                                                                                       19

Fotos Titelseite: Schwalbenschwanzraupe im Waldgarten, Probenahme Bodenmonitoring, Ernte im
Waldgarten.

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1 Einleitung
2019 planten wir das Projekt «Permakulturgärten HAFL» und stellten Finanzierungsanträge an
verschiedene Stiftungen. Dank der raschen Zusage einer Teilfinanzierung durch die Foundation Sur-la-
Croix konnten wir im Jahr 2020 mit dem Projekt starten. Da die weiteren angefragten Gelder nicht so
rasch zugesichert werden konnten, konnten wir jedoch nur einen Teil der geplanten Arbeiten und Ziele
angehen. Die wichtigsten Arbeiten, die keinen Aufschub duldeten, konnten aber dank der Finanzierung
von Sur-la-Croix angepackt werden. Im folgenden Bericht werden diese beschrieben.

2 Material und Methoden

2.1 Feldgarten
Der Feldgarten wurde 2018 als Lehr- und Forschungsfläche angelegt (Abbildung 1). Er umfasst 25 Ar
und umfasst zum einen eine 58 m lange Hecke, die im Norden und Westen als Windschutz und im nach
Süden ausgerichteten Teil als Sonnenfalle dient. Die Hecke wurde 3-reihig angelegt und besteht aus
insgesamt 117 Bäumen und Sträuchern, zusammengestellt aus 33 Arten (Anhang I). In den äusseren 2
Reihen befinden sich Wildobstarten und Pflanzen, die mit ihren assoziierten Knöllchenbakterien
atmosphärischen Stickstoff binden können, so dass eine Düngung mit Stickstoff nicht nötig ist. In der
inneren Reihe wurden Kulturbeerensträucher (6 x Ribes nigrum, 6 x Ribes rubrum, 6 x Ribes uva-crispa,
6 x Lonicera kamtschatica, 4 x Aronia melanocarpa) gepflanzt. Alle Pflanzen haben einen Abstand von
1 m zueinander.

Abbildung 1: Übersichtsplan des Feldgartens an der BFH-HAFL. Abgebildet ist die Fläche im Jahr 2019, dem 2. Bestandjahr.

Zum anderen wurden 3 Apfelbäume gepflanzt (Spätlauber, Korbinian, Schöner von Nordhausen) und
um diese eine Baumscheibe von 30 m2 angelegt, worauf nun Gemüse, mehrjährige Kräuter und Pflanzen,
die   die     Bodengesundheit    fördern     und   Nützlinge   anziehen,     angepflanzt   werden.
Daneben wurde ein Mandalagarten auf einer Fläche von ebenfalls 30 m2 angelegt, der vor der
Sonnenfalle liegt und in welchem sich ein- und mehrjährige wärmeliebende Pflanzen (u.a. Baumspinat,
Grünspargel, Mais, Agastache, Meerkohl) befinden. Auch wurde ein Pilzgarten mit beimpften
Holzstücken (Austern- Lungen- und Limettenseitlinge, Stockschwämmchen, Nameko) in einer bereits
bestehenden Hecke angelegt, sowie durch Studenten ein Hügelbeet errichtet, auf welchem ebenfalls
Gemüse angepflanzt wird. Die Fläche des Hügelbeets beträgt 25 m2.

2.2 Waldgarten
Der Waldgarten wurde 2018 als Lehr- und Forschungsfläche angelegt. Er umfasst 10 Ar und beinhaltet
zum einen eine vom Kantonsforst vor 15 Jahren angelegte Hecke am Waldrand. Zum andern befinden
sich auf der in der Wald-Zone gelegenen Fläche, zwei vom Kantonsforst angelegte Wertholzreihen von

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je 13 Wildkirschen und Berg-Ahorne. Wenn auch noch mit 15 Jahren relativ jung, so handelt es sich bei
der Fläche um ein bereits bestehendes System eines aufkommenden Jungwaldes. Um das Prinzip eines
in der Theorie oft beschriebenen siebenstufigen Aufbaus von Waldgärten in der Praxis auszuprobieren,
wurde seit 2018 vereinzelt Pflanzungen strukturierender Elemente vorgenommen, die allesamt aus dem
Sortiment der für die Wald-Zone erlaubten Pflanzen vom Forstgarten Lobsigen stammen. Neben einer
Elsbeere, Edelkastanie und einem Maulbeerbaum (Oberste Schicht) wurden auch Wildbirnen, Wildäpfel,
Felsenbirnen und Wilde Pflaumen (Schwadenauerli) gepflanzt (kleiner Bäume und Büsche), sowie Wilde
Johannisbeeren (Ribes alpinum) und Stachelbeeren (Ribes uva crispa) (kleinere Büsche). Da es im
Waldgarten um das ideale Management der angepflanzten, wie auch der durch die natürliche Sukzession
sich selbst ansiedelnden Pflanzen (wie Nussbaum, Eschen, Ahorne, Weiden, Pappeln, Birken Eichen usw.)
geht, wurden zusätzlich einige stickstoffbindenden Gehölze gepflanzt (Weisserle, Schwarzerle,
Färberginster). Weiter wurde zwischen der Hecke und den Wertholzreihen ein Mulchbeet angelegt. Im
Mulchbeet wurden mehr- und einjährige Pflanzen wie Grünspargel, Meerkohl, Rhabarber, Taglilien, Blut-
Ampfer (Rumex sanguineus), Stangenbohnen, Zucchetti, Kürbis, Wildtomaten, Mais, Gurken usw.
angepflanzt. Zusätzlich wurden auch Knollenfrüchte wie Erdmandel, Oca, und Kartoffeln in mehrjähriger
Kultur angelegt, um eine untere Stufe abzubilden (Wurzelschicht). Auch bei der Schicht der Bodendecker
wurde mit verschiedenen Pflanzen experimentiert Walderdbeeren, Pfefferminzen, Bärlauch, usw. Ebenso
zu den unteren Schichten gehören die Pilze, wozu verschiedene kleinere Gärtchen von Zuchtpilzen
angelegt wurden (Verschiedene Seitlinge, Nameko, Stockschwämmchen). In der vertikalen Schicht
wurde bislang einzig Hopfen eingesetzt.

2.3 Erntekonzept
Produkte in einem Permakultur-System sind sehr vielfältig und reichen weit über die Erträge an Gemüse
und Beeren hinaus. So können beispielsweise auch Medizinal- und Faserpflanzen, Energie- und/oder
Bauholz oder unterschiedliche Mulchmaterialien wie Rasenschnitt, Heu oder Holzhäcksel als Ertrag
bewertet werden. Aus diesen Gründen haben wir ein Erntekonzept (Anhang II) entwickelt, um die
Erntemengen und monetären Erträge möglichst transparent und repräsentativ erheben zu können.
Einjährige Pflanzen werden nach diesem Konzept im Reifestadium geerntet, wohingegen bei
mehrjährigen Pflanzen beachtet werden soll, dass diese genügend Reservestoffe zur Etablierung
behalten. Das bedeutet, dass diese sorgsam und nicht komplett beerntet werden. Zur Ernte sollen
interessierte Personen (Studierende, Mitarbeitende der BFH-HAFL) herangezogen werden, um eine
Integration des Projektes an der HAFL zu fördern.
Die monetären Erträge werden für Gemüse anhand der Preisliste von «Bio Suisse»
(Bioaktuell_Richtpreise_Gemüse_Direktvermarktung) und für Beerenobst anhand der Preisliste des
Schweizer Bauernverbandes (SBV Preisempfehlungen Beeren) berechnet, wobei auf die Einhaltung von
Verkaufsnormen (Kaliber, Form, etc) keine Rücksicht genommen wird.
Die Arbeitszeit sowie die Kosten für Saatgut, Setzlinge, Arbeitsgeräte werden zukünftig mit einer sich
in der Entwicklung befindlichen App von der Insafety GmbH aufgenommen, um noch genauere Angaben
zum Arbeitsaufwand, den anfallenden Kosten und anderen monetären Aufwänden machen zu können.
Daneben wollen wir zukünftig die Volumina des Mulchmaterials in geeichten Behältern messen, um
Aussagen zum Humusaufbau im Bodenmonitoring treffen zu können.
Ebenfalls sollen zukünftig die theoretisch zu erwartenden Direktzahlungen berücksichtigt werden, die
mittels des Kulturcodes 725 erzielt werden könnten. Der Kulturcode 725 wurde im Januar 2020
eingeführt und ist für Permakulturflächen mit einer kleinräumigen Mischung verschiedener Kulturen mit
mehr als 50 % Spezialkulturen vorgesehen.

2.4 Insektenmonitoring
Laufkäfer sind sehr wichtige Nützlinge in einem Agroökosystem und ihnen kommt eine Zeigerfunktion
zu. Sie eignen sich besonders als Indikatoren von Biotopen wegen ihrem grossen Artenreichtum, der
guten Dokumentation und der guten Kenntnis der Ökologie der meisten Laufkäferarten. Zur Ermittlung
der Vielfalt und des Auftretens werden Trichterbodenfallen (Barberfallen) verwendet. Dazu werden
Plastikbehälter im Boden vergraben und bodeneben angepasst. Die Fallen werden zum Schutz vor Regen
mit einem Kunststoffdach versehen. In die Kunststoffbecher wird Propylenglykol (1:2 mit Wasser
verdünnt) eingefüllt. Damit werden die Laufkäfer direkt im Feld konserviert. Zweimal pro Jahr, während
der Hauptaktivität der Laufkäfer, wurden die Fallen aufgestellt und während 14 Tagen offengelassen.

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Die gefangenen Laufkäfer werden von einem Spezialisten bis auf Artniveau bestimmt werden. Auch
unter den übrigen Insekten gibt es gute Indikator-Arten. So eignen sich insbesondere Bestäuber sehr
gut, um über die biologische Qualität einer Fläche Auskunft zu geben. Die Häufigkeit und Diversität der
Bestäuberinsekten wurden mittels standardisiertem Kescherfang (50 Schläge pro Erhebungsfläche)
dreimal pro Vegetation erhoben. Wildbienen werden durch Experten bis auf Artniveau bestimmt. Mit
den Fängen können auch landwirtschaftlich wichtige Nützlinge wie Schlupfwespen, Marienkäfer und
Raubwanzen erfasst und ausgezählt werden. Sie liefern einen direkten Hinweis, wie gut das System
abgepuffert ist und wie gut die natürliche Schädlingsregulierung funktioniert.

Abbildung 2: Standorte der Insektenfänge im Feldgarten. Rote Beschriftung: Standorte auf der Fläche, blaue Beschriftung:
Kontrollstandorte. Barberfallen B1-B5, B10; Kescherfänge K1-K4.

Das Insektenmonitoring findet im Feldgarten (Abbildung 2) und im Waldgarten (Abbildung 3), sowie an
jeweiligen Kontrollstandorten statt. Im Feldgarten wurden Laufkäfer an 5 Standorten (B1 – B3 auf den
Baumscheiben, B4 + B5 in der Hecke), sowie an einem Kontrollstandort (B10) auf einer extensiv
genutzten Wiese gefangen. Kescherfänge wurden auf 2 Strecken (K1 + K2) im Feldgarten und auf 2
Strecken, die als Kontrolle dienen (K3: Weizen, K4: extensiv genutzte Wiese), durchgeführt.
Im Waldgarten findet der Fang der Laufkäfer an 2 Standorten statt (B7 + B8). Als Kontrollstandorte
dienen 2 Stellen an benachbarten Waldrändern (B6 + B9). Als Strecke für Kescherfänge wurde aus
Platzgründen nur eine einzige definiert (K6). Als Kontrollstrecke dient wiederum eine Strecke entlang
des Waldrandes (K5). Durch die Einbeziehung der jeweiligen Kontrollen soll sichergestellt werden, dass
Veränderungen, die im Laufe der Jahre durch die Entwicklung der Permakultursysteme erwartet werden,
auch auf die Permakultur zurückgeführt werden können, und nicht andere Faktoren beeinflusst werden.
Die Kescherfänge wurden im Jahr 2020 im Juni, August und September, und die Fänge der Laufkäfer im
Juli und September durchgeführt.

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Abbildung 3: Standorte der Insektenfänge im Waldgarten. Rote Beschriftung: Standorte auf der Fläche, blaue Beschriftung:
Kontrollstandorte. Barberfallen B6-B9; Kescherfänge K5-K6.

2.5 Bodenmonitoring
2.5.1 Methodengrundlage
Die Definition der Methoden, die im Bodenmonitoring zum Einsatz kommen, konnte abgeschlossen
werden. Dazu wurden erfahrene Fachleute und Literatur aus der Bodenkunde befragt und ausgewertet.

Nachdem das Set an Parametern/Methoden definiert war, konnte mit der grundlegenden methodischen
Arbeit für das Bodenmonitoring begonnen werden: Es wurde ein detailliertes Handbuch zur
Durchführung des Bodenmonitorings erstellt. Dieses umfasst zwei Teile. Der erste Teil beschreibt, wie
die Messpunkte auf einer neuen Monitoringfläche gesucht und festgelegt werden. Im Monitoring sollen
möglichst Punkte mit ähnlichen Bodeneigenschaften beprobt werden. So soll die Vergleichbarkeit
zwischen diesen Messpunkten erhöht werden. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass man eine sehr
hohe Bodenvariabilität messen würde und diese die Effekte der Bewirtschaftung überdecken und somit
«unsichtbar» machen würde. Im Anhang des ersten Teils wurden alle Methoden zusammengestellt (pH
Messung, Fühlprobe, Definition der Bodenhorizonte, Auffinden der Punkte mit präzisem GPS, Einmessen
der Probefläche usw), die für die Festlegung der Punkte durchgeführt werden müssen. Diese Methoden
wurden auf den spezifischen Fall des Bodenmonitorings angepasst.
Der zweite Teil des Handbuchs umfasst alle Methoden zum eigentlichen Monitoring. Diese wurden
ebenfalls zusammengetragen (es kommen nur in der Bodenkunde bereits bewährte Methoden zum
Einsatz) und auf den spezifischen Fall des Monitorings angepasst. Hier ist eine hohe Präzision in der
Anleitung vonnöten, da die Probenahme und Auswertung, sowie die Laborarbeit in jedem Jahr identisch
durchgeführt werden müssen.
So ist eine mehrseitige Anleitung für das Bodenmonitoring entstanden, deren zweiter Teil Anfang 2021
noch fertig gestellt werden muss. Andere Permakulturprojekte, die ebenfalls Messungen zu ihren Böden
durchführen möchten, haben bereits Interesse bekundet, dieses Handbuch zu übernehmen und ihre
eigenen Messungen daran zu orientieren. Ausserdem besteht reger Austausch mit dem Partnerprojekt
der HAFL «Betriebsnetz Permakultur» in dem zum Teil die gleichen Methoden eingesetzt werden.

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2.5.2 Definition der Messpunkte Horbermatt
Auf dem Betrieb von Melanie und Philipp Ramser in Oberbalm war ab Frühling 2020 die Anlage einer
Permakulturfläche geplant. Das Betriebsleiterpaar hatte eingewilligt, ihre Fläche als einen Standort für
das Bodenmonitoring bereitzustellen. So konnte vor Anlage der Flächen im unveränderten Zustand eine
Ausgangslage zu allen vorgesehenen Parametern des Bodenmonitorings erhoben werden. Dazu wurde
die Fläche zuerst mit Bohrkernen genau analysiert. Standorte, an denen die Bohrkerne in ihren
Eigenschaften zu stark vom allgemeinen Muster abwichen, wurden aussortiert. Die Erfahrungen bei der
Definition der Messpunkte und dem Ausmessen der Flächen für die Probenahme konnten direkt wieder
in die Anleitung zum Bodenmonitoring einfliessen und somit sicherstellen, dass die Beschreibung
praxistauglich ist. Schlussendlich konnten jeweils 5 Messpunkte für die Flächen «Permakultur»
(zukünftig), «Kontrolle» und «Acker» (Kontrolle 2) definiert werden.

Abbildung 4: Vergleich von Bohrungen für die Messpunkte auf der zukünftigen Permakulturfläche des Betriebes Horbermatt
(links). Ausgesteckte Fläche für die Entnahme von Bodenproben oder die Direktmessung im Feld (rechts).

2.5.3 Probenahme Horbermatt
An allen Messpunkten wurden die folgenden Parameter erhoben:
    -   Chemische Messungen (Labor): pH-Wert (H2O und CaCl2), Nährstoffe nach ÖLN-Standard, Corg
        (nasschemisch).
    -   Biologische Messungen (Labor und Feld): Mikrobielle Biomasse (Extraktion-Fumigation) und
        Respiration (CO2), Mikrobielle Aktivität (Bait Lamina).
    -   Bodenstruktur (Labor und Feld): Spatenprobe (Beschreibung nach FAL und VESS) sowie
        Lagerungsdichte, Gesamtporenvolumen, Porositätsklassen und aktueller Wassergehalt anhand
        Zylindermessungen.
    -   Bodendichte (Feld): Penetrometermessungen zufällig auf der Gesamtfläche.
Die statistische Auswertung der Daten erfolgt im Januar und Februar 2021 und soll zeigen, ob sich die
Flächen «Permakultur» (zukünftig), «Kontrolle» und «Acker» schon im Ausgangszustand unterscheiden.
Da die Daten noch nicht vorliegen, wird auf einen Abschnitt zum Bodenmonitoring im Kapitel
«Ergebnisse und Diskussion» verzichtet.

2.6 Workshops
Trotz der Schutzbestimmungen zu Corona und einem deutlich kleineren Budgetrahmen gegenüber der
Anfangsplanung, konnten im Sommer einige Workshops zufriedenstellend durchgeführt werden. Diese
werden im Kapitel Ergebnisse näher beschrieben.

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3 Ergebnisse und Diskussion

3.1 Feldgarten
Die Baumscheiben der Apfelsorten Spätlauber (Tabelle 1), Schöner von Nordhausen (Tabelle 2),
Korbinian (Tabelle 3), sowie das Mandalabeet Tabelle 4) und das Hügelbeet (Tabelle 5) wurden an 5
Tagen von April bis Juni bepflanzt. Die Setzlinge stammen bei den April- und Maipflanzungen von der
biologisch-dynamischen Gärtnerei ARTHA SAMEN in Münsingen BE, bei der Pflanzung im Juni von der
LANDI Zollikofen.
Tabelle 1: Malus «Spätlauber»: Pflanz- und Saatzeitpunkte der ein-und mehrjährigen Gemüse- und Kräuterpflanzen

  Spätlauber              Fläche: 30 m2
  Menge                   Gemüsesorte             Familie                  Pflanzung-Datum         Bemerkung
                          Salat   "grün-rot
  20                      gesprenkelt"      Asteraceae                     21.04.                  gefressen
  2                       Pfefferminze            Lamiaceae                21.04.
  2                       Goldmelisse             Lamiaceae                21.04.
  1                       Hirschhornsalat         Plantaginaceae           21.04.                  gefressen
  10                      Mizuna                  Brassicaceae             21.04.                  gefressen
  1                       Teemalve                Malvaceae                21.04.
                          Federkohl       "Red
  6                       Russian"                Brassicaceae             21.04.                  gefressen
                          Krautstiel
  10                      "Rosalie"               Amaranthaceae            29.04.                  8 gefressen
  10                      Lauch "Sommer"          Amaryllidaceae           29.04.                  gefressen
  15                      Lauch "Elefant"         Amaryllidaceae           29.04.                  gefressen
  15                      Lauch "Winter"          Amaryllidaceae           29.04.                  13 gefressen
                          Federkohl       "Red
  6                       Russian"                Brassicaceae             19.05.                  gefressen
                          Tomate
                          "Mexikanische
  3                       Honigtomate"            Solanaceae               19.05.                  gefressen
  4                       Tagetes patula          Asteraceae               19.05.                  3 gefressen
  2                       Tomaten "Dattel"        Solanaceae               24.06.
  2                       Tomaten "Fleisch"       Solanaceae               24.06.
  20                      Lauch "Landi"           Amaryllidaceae           24.06.                  gefressen
  6                       Spitzkohl "Landi"       Brassicaceae             24.06.                  gefressen
  12                      Chinakohl "Landi"       Brassicaceae             24.06.                  gefressen
                          Lattich       "Braun
  12                      Landi"                  Asteraceae               24.06.                  gefressen
                          Buschbohnen
                          "Teepee"

Die Samen der Buschbohnen sowie die Maissamen der Sorte «Popcorn» wurden bei der biologischen
Samenzüchtung ZOLLINGER in Les Evouettes bestellt. Die Samen des Polentamais stammen aus einem
Maisprojekt an der BFH-HAFL

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Tabelle 2: Malus «Schöner von Nordhausen»: Pflanz- und Saatzeitpunkte der ein-und mehrjährigen Gemüse- und
Kräuterpflanzen

  Schöner von Nordhausen                        Fläche: 30 m2
  Menge                  Gemüsesorte            Familie                    Pflanzung-Datum         Saat-Datum
  3                      Brokkoli               Brassicaceae               21.04.                  gefressen
  1                      Teemalve               Malvaceae                  21.04.                  gefressen
  2                      Thymian                Lamiaceae                  21.04.
  1                      Currykraut             Asteraceae                 21.04.
  15                     Lauch "Winter"         Amaryllidaceae             29.04.                  gefressen
  20                     Randen "Golden"        Amaranthaceae              29.04.                  gefressen
  3                      Brokkoli               Brassicaceae               19.05.                  gefressen
                         Mais "Popcorn"         Pocaceae                   12.05.
  2                      Kürbis "Red Kuri"      Cucurbitaceae              19.05.                  gefressen
  3                      Zucchetti "Grüne" Cucurbitaceae                   19.05.                  gefressen
  3                      Tagetes patula         Asteraceae                 19.05.
                         Lattich      "Braun
  12                     Landi"                 Asteraceae                 24.06.                  -
                         Mangold        "Bunt
  1                      Landi"                 Amaranthaceae              24.06.                  gefressen
  2                      Krautstiel "Landi"     Amaranthaceae              24.06.                  gefressen
  2                      Kürbis "Pattison"      Cucurbitaceae              24.06.                  1 gefressen
                         Buschbohnen

Die Flächen der Baumscheiben wurden in Viertel aufgeteilt und für jedes Viertel mittels
Mischkulturtabelle eine geeignete Pflanzenkombination zusammengestellt. Leider war das Jahr 2020
ein ausgesprochenes Schneckenjahr. Auf den Baumscheiben wurden die allermeisten Setzlinge der
einjährigen Gemüsearten innerhalb kurzer Zeit von den Schnecken vertilgt (Tabelle 1 - Tabelle 5Tabelle
3). Ein möglicher Grund könnte die geringe Bodenbearbeitung im Frühjahr sein, wodurch sich ein zum
Teil dichter Bewuchs von Gundermann (Glechoma hederacea) etablieren konnte, unter welchem sich die
Schnecken verstecken konnten. Die mehrjährigen Kräutersetzlinge wurden von den Schnecken,
wahrscheinlich wegen ihrer ätherischen Duftstoffe, weniger stark gefressen.

Tabelle 3: Malus «Korbinian»: Pflanz- und Saatzeitpunkte der ein-und mehrjährigen Gemüse- und Kräuterpflanzen

  Korbinian              Fläche: 30 m2
  Menge                  Gemüsesorte            Familie                    Pflanzung-Datum         Saat-Datum
                         Lattich
  10                     "Forellenschluss"      Asteraceae                 21.04.                  gefressen
  5                      Sellerie "Schnitt"     Apiaceae                   21.04.
  8                      Federkohl              Brassicaceae               21.04.                  7 gefressen
  2                      Dill                   Apiaceae                   21.04.
                         Fenchel    "Everest
  10                     Lento"                 Apiaceae                   21.04.

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Palmkohl "Nero di
  4                      Toscana"          Brassicaceae                    29.04.                 gefressen
                         Palmkohl "Nero di
  3                      Toscana"          Brassicaceae                    19.05.                 gefressen
  3                      Zucchetti "Grüne"      Cucurbitaceae              19.05.                 2 gefressen
                         Gurken "Nostrano
  5                      Tanja"           Cucurbitaceae                    19.05.                 gefressen
                         Basilikum     "Siam
  3                      Queen"                 Lamiaceae                  19.05.                 gefressen
                         Basilikum
  2                      "Genovese"             Lamiaceae                  19.05.                 gefressen
                         Petersilie "Glatte
  1                      italienische"      Apiaceae                       19.05.                 gefressen
                         Tomate "Weisse
  4                      Wildtomate"    Solanaceae                         19.05.                 gefressen
  3                      Tagetes patula         Asteraceae                 19.05.
                         Basilikum       "Rot
  3                      Landi"                 Lamiaceae                  24.06.
  6                      Kabis "Rot Landi"      Brassicaceae               24.06.                 gefressen

Der Mandalagarten (Tabelle 4) wurde vor allem mit mehrjährigen Kräutern und Gemüse ergänzt, die
wärme- und sonnenbedürftig sind, wie Currykraut oder Grünspargel. Die bereits etablierten Kräuter
(Goldmelisse, Agastache-Minze, Sonnenhut) und die mehrjährigen Gemüsearten Meerkohl und
Etagenzwiebeln konnten sich im Jahr 2020 weiter etablieren. Auch diese wurden von den Schnecken
weniger angegriffen.
Tabelle 4: Mandalagarten: Pflanz- und Saatzeitpunkte der ein-und mehrjährigen Gemüse- und Kräuterpflanzen

  Mandala                Fläche: 30 m2
  Menge                  Gemüsesorte            Familie                    Pflanzung-Datum        Bemerkung
                                                Geißblattgewächse
  2                      Baldrian               (Caprifoliaceae)           21.04
  1                      Currykraut             Asteraceae                 21.04
                         Popcorn-Mais           Poaceae                    14.05.
  2                      Mitsuba                Apiaceae                   19.05.                 gefressen
  5                      Grünspargel            Asparagaceae               19.05.
  1                      Rosmarin               Laminaceae                 19.05.

Das Hügelbeet (Tabelle 5) wurde auf dem Scheitel mit Kürbissen bepflanzt und die Seiten mit
Polentamais eingesät.
Die Flächen auf den Baumscheiben, die erst zu einem späteren Zeitpunkt im Mai und Juni bepflanzt
wurden, wurden Mitte April mit einer einjährigen Gründüngungsmischung (Buchweizen, Phacelia,
Inkarnatklee, Lein) eingesät, die dann bei Bedarf geschnitten und gemulcht worden ist.

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Tabelle 5: Hügelbeet: Pflanz- und Saatzeitpunkte der einjährigen Gemüsepflanzen

  Hügelbeet              Fläche: 25 m2
                                                                                                     Pflanzung-
  Menge                  Gemüsesorte              Familie                   Saat-Datum               Datum
                         Polentamais
                         "Roter Tessiner"         Poaceae                   14.05.
  4                      Kürbis "Red Kuri"        Cucurbitaceae                                      19.05.

In Tabelle 6 sind die Erntemengen und die damit zu erzielenden monetären Erträgen, berechnet mit
den Preisempfehlungen der Bio Suisse für den Verkauf ab Hof für Gemüse und des Schweizer
Bauernverbandes (SBV) für Beerenobst.
Die Baumscheibe des Spätlauber war ganz besonders vom Schneckenfrass betroffen, so dass dort nur
eine ganz bescheidene Ernte erzielt werden konnte. Beim Schöner von Nordhausen wurden die grössten
Erntemengen und Erträge durch den Kürbis Pattison und den Popcornmais erzielt. Alles andere ist mehr
oder weniger stark von Schneckenfrass betroffen gewesen, so dass auch hier sehr wenig Ernte
verzeichnet werden konnte.
Beim Korbinian sind hauptsächlich die Tomate Weisse von Mexiko und die Zitronenmelisse gediehen,
die den Grossteil der Erntemengen und der Erträge ausmachen. Alles andere wurde wiederum stark von
Schnecken dezimiert.
Tabelle 6 : Erntemengen und Erträge im Feldgarten für das Jahr 2020. Die Preise zur Berechnung der Erträge basieren auf
den Preisempfehlungen der Bio Suisse für den Verkauf ab Hof: Ausgabe 2020.

                            Ernte                                                Ertrag
                            [g]             [kg]               Anteil [%]        CHF/kg              Ertrag (CHF)
  Spätlauber
  Thymian                   33              0.03               24                300                 9.90
  Bohne "Teepee"            105             0.1                76                10.75               1.13

  Schöner            von
  Nordhausen
  Currykraut                86              0.1                1                 300                 25.80
  Buschbohnen               139             0.1                2                 10.75               1.49
  Fenchel                   400             0.4                6                 6.5                 2.60
  Patisson                  2388            2.4                37                6                   14.33
  Salat                     460             0.5                7                 6                   2.76
  Mais "Popcorn"            2902            2.9                46                6                   17.41

  Korbinian
  Zitronenmelisse           66              0.1                2                 300                 19.80
  Tomate "Weisse v. 1221                    1.2                39                16                  19.54
  Mexiko"
  Tomate "Landi"            370             0.4                12                7                   2.59
  Basilikum                 104             0.1                3                 3                   9.00
  Fenchel                   360             0.4                12                6.5                 2.34

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Zucchetti                 675             0.7                22                6.25            4.22
  Federkohl                 313             0.3                10                12.75           3.99

  Mandala
  Agastache                 2117            2.1                19                12              25.40
  Baumspinat                5000            5.0                46                14              70.00
  Goldmelisse               115             0.1                1                 300             34.50
  Mais "Popcorn"            3741            3.7                34                6               22.45

  Hügelbeet
  Polentamais "Roter 3145                   3.1                52                6               18.87
  Tessiner"
  Kürbis "Red Kuri"         2942            2.9                48                6               17.65

  Hecke
  Rote Johannisbeere        460             0.5                33                12.5            5.75
  Stachelbeere              330             0.3                24                13              4.29
  Sanddorn                  53              0.1                4                 14              0.74
  Nameko                    415             0.4                30                30              12.45
  Stockschwämmchen 133                      0.1                10                30              3.99

Die höchsten Erntemengen und Erträge wurden im Mandalabeet erzielt. Besonders der Baumspinat
fühlte sich dieses Jahr besonders wohl und konnte in grossen Mengen geerntet werden. Agastache als
Teekraut und Goldmellise für Sirup erbrachten ebenfalls gute Erntemengen bzw. Erträge.
Verglichen mit der hohen Aussaatmenge an Polentamais auf dem Hügelbeet ist die Erntemenge
enttäuschend. Die Erntemenge im Mandalabeet liegt in einem ähnlichen Grössenbereich (3.1 bzw 3.7
kg), obwohl die dort eingesäte Fläche deutlich kleiner war. Dies mag an der zu geringen Mächtigkeit
der Bodenschicht auf dem Hügelbeet liegen, und damit verbunden an der zu geringen Verfügbarkeit
von für das Wachstum benötigten Nährelementen. Auch die Ernte des Kürbis Red Kuri auf dem
Hügelbeet war sehr gering, was an der Trockenheit im Scheitelbereich des Hügelbeetes liegen kann.
Diese vermehrte Anfälligkeit für Trockenheit in diesem Bereich muss in den nächsten Jahren besonders
beachtet werden.

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Tabelle 7: Gesamtergebnisse Feldgarten

                                                Flächenproduktivität                     Flächenertrag
                         Ernte [kg]             [kg m-2]             Ertrag Gesamt [CHF] [CHF m-2]
  Malus
  "Spätlauber"           0.1                    0.005                      11.03                 0.37
  Malus "Schöner
  von Nordhausen" 6.4                           0.2                        64.39                 2.15
  Malus "Korbinian"      3.1                    0.1                        61.48                 2.05
  Mandala                11.0                   1.1                        152.35                5.08
  Hügelbeet              6.1                    0.4                        36.52                 1.46
  Hecke                  1.4                                               27.22
  Gesamt                 28.1                   0.4                        352.99                2.2

In der Hecke konnten im Jahr 2020 erst geringe Mengen an Beeren geerntet werden. Dies liegt zum
einen am geringen Alter der Pflanzen (Pflanzzeit 2018) als auch an grösseren Problemen mit Rehverbiss
in den Jahren 2018, 2019 und 2020. Im Frühjahr jedes bisherigen Jahres wurden viele Neutriebe der
Beerensträucher von Rehen aus dem nahen Wald verbissen oder die Rehböcke fegten ihre Geweihe
daran.
Laut Wildhüter ist dies unvermeidlich bei der Nähe zum Wald, ausser man zäunt das Gelände mit einem
2m-hohen Zaun ein, was allerdings unserer naturnahen Herangehensweise widersprechen würde.
Bis auf den Nameko erbrachten die Pilze eine geringe bis gar keine Erntemenge (Tabelle 6), was am
trockenen Frühjahr gelegen haben könnte oder daran, dass die Baumstämme zu wenig tief vergraben
worden sind.

Die Gesamtergebnisse der Erntemengen, Flächenproduktivität (Erntemenge pro Quadratmeter),
monetäre Erträge und der Flächenerträge (CHF pro Quadratmeter) sind in Tabelle 7 aufgeführt. Die
gesamte Erntemenge im Jahr 2020 betrug 28.1 kg, was einer durchschnittlichen Flächenproduktivität
von 0.4 kg m-2 bei 145 m2 bepflanzter Fläche entspricht. Die Gesamterträge im Fall einer
Direktvermarktung ab Hof betragen 353 CHF und entsprechen damit einem potentiellen Flächenertrag
von 2.2 CHF m-2 bei 145 m2 bepflanzter Fläche. Das Mandalabeet weist in allen Kategorien die höchsten
Werte auf, gefolgt vom Schönen von Nordhausen und Korbinian. Die geringsten Werte weissen der
Spätlauber und das Hügelbeet auf. Einen grossen Anteil an den im Vergleich guten Ergebnissen haben
die mehrjährigen Kräuter Zitronenmelisse und Currykraut, sowie die Gemüsesorten Mais, Kürbis und
Blattspinat. Es zeigt sich, dass diejenigen Pflanzen, die einen hohen Anteil an Handarbeit bei der Ernte
und Pflege benötigen, die höchsten Erträge erbringen, auch in Jahren mit einem hohen Schneckendruck.
Die Gesamtarbeitszeit im Feldgarten betrug 74 Stunden. Damit ergibt sich aus dem Gesamtertrag von
353 CHF einen Stundenlohn von 4.8 CHF pro Stunde. Man muss hier nicht erwähnen, dass dieser Betrag
weit unterhalb des Mindestlohns für Befristete Angestellte oder Angestellte ohne Erfahrung von 14.55
CHF pro Stunde liegt (agrimpuls.ch/Lohnrichtlinien).

3.2 Waldgarten
Die Ernten im Waldgarten wurden dieses Jahr zum ersten Mal systematischer aber noch nicht lückenlos
erfasst (siehe Erntetabelle Waldgarten im Anhang). Die Systematisierung der Ernteerfassung ist mit der
im Team erfolgten Diskussion eines Erntekonzepts (siehe Anhang) fürs nächste Jahr vorgesehen.
Die oberste Schicht der hohen Bäume wird zur Zeit vor allem durch die zweigliedrige Reihe der sich in
Aufzucht befindenden Ahorne und Wildkirschen dominiert. Diese dürften in 50 – 60 Jahren einen
schönen Ertrag abliefern (z.B. ca. 1500.- CHF / Wildkirsche) und müssen bei einer Berechnung der
Flächenproduktivität mit einberechnet werden. Die Aufzucht der beiden Wertholzreihen im Waldgarten
bedarf der Pflege durch den Kantonsforst. Das Hochasten, sowie der Rückschnitt der
Konkurrenzvegetation wurde dieses Jahr vom Kantonsförster durchgeführt. Dadurch gab es wieder
mehr Licht und auch viel organisches Material, aber auch Kollateralschäden. Mit dem zuständigen

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Kantonsförster wurde vereinbart die gegenseitige Zusammenarbeit zu vertiefen. Von den hohen und
kleineren Bäumen und Sträuchern konnte dieses Jahr kleinere Mengen an Baumnüssen, Vogelbeeren,
Mispeln, Haselnüssen, Wildpflaumen und Felsenbirnen geerntet werden.
Im Mulchbeet kam es zu Rehverbiss. Dieser betraf insbesondere die wenigen kohlartigen Setzling, sowie
Speisechrysamthemen. Geerntet wurde im Mulchbeet vor allem von bereits etablierten mehrjährigen
oder sich selbst-versamende Pflanzen, die seit 2018 sukzessive angesiedelt wurden. Im Falle der
Kartoffeln, die nun teils im dritten Jahr als mehrjährige Kultur angelegt sind, waren die Erträge dieses
Jahr am höchsten. Um die Dauerkultur fortzusetzen, wurden einige der geernteten Kartoffeln wieder
mit Mulch zugedeckt. Einige der mehrjährigen Pflanzen waren noch nicht genug etabliert, dass sie
bereits eine Ernte hätten geben können (Bärlauch, Hosta, Etagenzwiebeln, Spargel, Fetthennen,
Centratus Ruber, Salomonssiegel, Walderdbeeren, Kardi, Straussenfarn, Taglilien, Sommerlinde (als
Salatbaum)). Bei den einjährigen Pflanzen gab es im Gegensatz zum letzten Jahr weniger Ernte an
Zucchetti und Kürbissen, dafür zeigten die Wildtomaten erstmals Ertrag. Auch konnte dieses Jahr zum
ersten Mal Zitronenmelisse, Pfefferminze und Goldmelisse für Tees und Knoblauch Hädrich, Currykraut,
Salbei, Barbarakraut, Kapuzinerkresse als Kräuter geerntet werden. Eine relativ gute Ernte gab es an
Brombeeren und Himbeeren was auf das Potential der vor Ort sich angesiedelten Wildpflanzen
aufmerksam macht (z.B. auch Brennnesseln). Bei einigen Pflanzen wurde der optimale Erntezeitpunkt
verpasst (z.B. Baumspinat, Brombeeren, Hopfen, Schlangenknöterich, usw.) bzw. fehlte das Wissen zur
Verwendung. Letzteres traf im Besonderen auf die zahlreichen im Waldgarten vorhandenen Wildpilze
zu und zeigt, wie wichtig das permakulturelle Prinzip vom Erkennen der Ressource vor Ort ist. Die
grösste Limitierung für die Produktivität eines Systems ist demnach immer noch der Mensch, der die
vorhandenen Ressourcen nicht erkennt.
Hier bräuchte es im nächsten Jahr eine weitere Vertiefung der Kenntnisse, sowie auch eine Erntegruppe
mit helfenden Händen und zusätzlichem Wissen. Aufgrund von Corona konnte die für dieses Jahr
geplante vertiefte Kooperation mit der Mensa der HAFL nicht durchgeführt werden, was insbesondere
schade für den vorgesehen Wildkräuterküchenworkshop war.
Von den angesäten Pflanzen (Dill, Guter Heinrich, Rote Melde Speiserchysanthemen, Hirschhornsalat,
Pastinaken, Koriander, Ruccola usw.) wurde fast nichts sichtbar, was entweder auf die grosse
Konkurrenz der sich bereits im System etablierten Pflanzen; auf die fehlenden Niederschlägen zu den
notwendigen Zeitpunkten, oder auf eine zu dicke Mulchschicht schliessen lässt.
Das Anpflanzung von einjährigen Pflanzen erfordert einiges an Beachtung bezüglich bevorstehender
Niederschläge, sowie eine gute Mulchwirtschaft, um die Feuchtigkeit zu speichern. Ebenso hat es sich
gezeigt, dass es besser erscheint die im System ansässigen Brennnesseln nur zurück zu schneiden und
nicht auszujäten, da sie die Feuchtigkeit im Boden besser zu halten vermögen. Die einjährigen Kulturen
brauchen gegenüber den Brennnesseln einen Vorsprung um sich durchzusetzen. Ausgenommen davon
sind Baumspinat oder etwa Knollenziest, die sich im Waldgarten gut etabliert haben.
Bei der vertikalen Schicht im Waldgarten ist die Pflanzauswahl auf unserer Parzelle sehr beschränkt. Die
sonst in den klassischen Waldgärten anzutreffenden mehrjährigen Rankenpflanzen, wie z.B. Weinrebe
oder Kiwi, sind aus Gründen der Pflanzenschutzverordnung und des Waldgesetzes in der Fläche der
Waldzone nicht zulässig. Die Weinrebe kann jedoch als nicht-invasive Pflanze am Waldrand verwendet
werden, was bei den Kiwis und deren angenommenen invasiven Verhalten eher schwierig wäre. Der
Anbau von einjährigen Rankenpflanzen wie Stangenbohnen oder Gurken verlief dieses Jahr etwas besser
als letzteres war, jedoch aufgrund der Licht- und Feuchtigkeitsverhältnisse noch nicht zufriedenstellend.

Die sich auf rund 100 Stunden belaufende Gesamtarbeitszeit im Waldgarten wurden dieses Jahr noch
nicht systematisch nach einzelnen Tätigkeit erfasst, beinhalten jedoch vorwiegend Schneiteln und
Rückschnitt von Bäumen und Hecken, Zuschneiden und Verteilen des Mulchs, Unterhalt der Wege, Jäten
(vor allem Gräser), Einpflanzen von Mehr- und einjährigen Pflanzen und mit Pilzen beimpften
Holzstücken, sowie Ernten. Zusätzlich gab es Aufwände bei der Administration, Pflanzeneinkauf,
Treffen und Absprachen mit Kantonsforst, usw, die hier aber nicht aufgeführt sind.
Die Ernten im Waldgarten waren, verglichen mit dem relativ gering gehaltenen Arbeitsaufwand an
Aussaaten, Einpflanzen von einjährigen Gemüsesetzlingen, sowie ohne Bewässerung, aus persönlicher
Sicht zufriedenstellend. Aus den Erträgen ergibt sich jedoch nach den Preisen von Bio Suisse und SBV
ein Gesamtertrag von 438.-- CHF und ein Stundenlohn von 4.40 CHF. Nicht miteingerechnet sind hier
die langfristig zu erwartenden Erträge der Werthölzer. Wie schon beim Feldgarten erwähnt, zeigt sich
das System noch weit entfernt von einer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Allerdings muss erwähnt
werden, dass einige Produkte (Mispeln, Knollenziest, Brennnesseln, usw.) sich nicht nach der Liste von

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Bio Suisse und SBV verrechnen liessen. Vom ökologischen Standpunkt her betrachtet, geht die Qualität
der Produkte weit über den Bio-Standard hinaus. Die diese Qualität abbildende Wertschöpfung muss für
Produkte aus Permakultursystemen jedoch erst noch geschaffen werden.

3.3 Insektenmonitoring
Die Auswertung der gefangenen Laufkäfer und Bestäuberinsekten läuft noch und es können daher an
dieser Stelle noch keine Ergebnisse präsentiert werden.

3.4 Workshops
3.4.1 Feldenkrais-Workshop
Am 10.März konnte ein Interner Feldenkrais-Workshop für HAFL Mitarbeiter*Innen mit den Feldenkrais
Lehrern Ben Hemmer Liu (US) und Sophie Gloeckler (US) im Waldgarten durchgeführt werden. Unter dem
Thema «Stressreduktion am Arbeitsplatz» ging es im Workshop um Arbeitstechniken im Waldgarten
und Entspannung. Am Workshop nahmen 9 Mitarbeiter*innen teil.

3.4.2 Impulstag Permakultur des INFORAMA
Am 30. Juni wurde eine Gruppe von Kursteilnehmer*innen des Impulstages «Permakultur in der
Landwirtschaft» über die Flächen an der HAFL geführt. Beim Impulstag handelt es sich um eine
Veranstaltung des INFORAMA Rütti.

3.4.3 Workshop zur Planung von Waldgärten
Am 11. August konnte ein Planungsworkshop zusammen mit der Planofuturo GmbH zum Thema
Planung eines 1 ha grossen Waldgartens in Ormalingen (BL) an der HAFL durchgeführt werden. Der
Workshop wurde von Daniel Lis und den Permakulturdesignern Sherpa Hänggi und Anton Küchler
durchgeführt. Am Workshop nahmen 10 Permakulturdiplom-Studierende von Planofuturo teil. Für den
Planungskurs diente der Waldgarten als Referenzbeispiel.

3.4.4 Workshop zum Thema Waldgarten mit Harald Wedig
Am 21. Augst 2020 konnten 17 Teilnehmer*innen aus den verschiedensten Kontexten (HAFL-
Studierende und -Mitarbeitende, externe Permakultur-Interessierte, Mitglieder von Permakultur-
Vereinigungen) einen ganztägigen Kurs mit Harald Wedig zum Thema Waldgärten besuchen. In einem
Wechsel aus Theorieinputs, Diskussionen und eigenen Planungsbeispielen der Teilnehmer*innen wurde
das Thema von allen Seiten beleuchtet. Die Permakulturgärten der HAFL waren dabei Schulzimmer,
Anschauungsbeispiel und Planungsfläche zugleich.

3.4.5 Führung für die Regiogruppe Bern
Am 3. September 2020 traf sich die Regiogruppe Permakultur Bern 12 Teilnehmer*innen auf den
Flächen und konnte in einer Führung die Fortschritte in Augenschein nehmen, sowie gewisse
Bewirtschaftungstechniken diskutieren.

3.4.6 Führung für Mitarbeiter der HAFL über die Flächen
Am 20. Oktober 2020 trafen sich ca. 30 Mitarbeitende der HAFL zu einem internen Kurzkolloquium in
den Permakulturgärten. Sie verfolgten interessiert die aktuelle Entwicklung der Flächen und der
wissenschaftlichen Monitorings mit und konnten ihr Wissen zur Permakultur erweitern.

3.3.7 Führung für Mitarbeiter der Schweibenalp
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Vereins Permakultur-Landwirtschaft am 14. Oktober an der
HAFL, wurde eine Führung für die Mitarbeitenden der Permakultur auf der Schweibenalp im Waldgarten
durchgeführt.

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3.5 Teilnahme an externen Workshops und Exkursionen
§   Inputs im Wahlmodul Permakultur der HAFL durch alle Projektmitarbeiter in Form von Vorträgen
    und Übungen (online).

§   14. September: Waldgarten-Exkursion nach Freienstein-Teufen mit Marion Landolt und Dennis Weiss
    (Permakulturdesinger i.A.) in einen der ältesten Waldgärten der Schweiz. 4 ha der Familie
    Sulzberger.

§   Teilnahme von Tobias Messmer und Daniel Lis am Online-Vortrag mit Hélène Bougouin (FiBL
    Antenne Romande) und Johanna Schoop (Agridea) im Rahmen des Moduls «Nachhaltige
    Landwirtschaft – aktuelle Herausforderungen» zum Thema Permakultur und Agroforst.

§   29. Oktober: Teilnahme von Tobias Messmer und Daniel Lis an der online durchgeführten
    Jahrestagung der IG Agroforst.

3.6 Presseberichte
3.6.1 Schweizer Familie
Ein Ausführlicher Artikel über Permakultur, die Arbeit von Hans Ramseier und Ueli Gasser enthielt
auch eine Beschreibung des Feldgartens mit Skizze. Der Artikel befindet sich in Anhang 3

3.7 Besucherlenkung
Im Rahmen der Erneuerung der gesamten Besucherlenkung an der HAFL konnten auch
Informationsschilder zu den Permakulturgärten erstellt werden (Abbildung 5). Die Projektmitarbeiter
trugen alle wichtigen Punkte zu beiden Flächen zusammen, sodass sich Besucher nun unabhängig
informieren können.

3.8 Entwicklung HAFL zum Permakultur Hub
Mit der Niederlassung der Geschäftsstelle «Permakultur Landwirtschaft» an der HAFL – einer unserer
Partner - und der Unterstützung des Projektes «Aufbau eines Pilotbetriebsnetzes Permakultur und
Agroforst» durch das BLW, rückt eines der Projektziele näher, die HAFL als ein Permakultur Hub in der
Schweiz zu etablieren. Auch die Besuche der Flächen durch wichtige Akteure in der Permakulturszene
haben die Einbindung der HAFL ins Permakulturnetzwerk verstärkt.

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Abbildung 5: Neue Infotafel im Waldgarten, die in Zusammenarbeit mit der Gesamt-Neugestaltung der Besucherlenkung
an der HAFL erstellt wurde.

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4 Ausblick
Die Entwicklung der Flächen konnte in diesem Jahr vorangetrieben werden. Erste Erfahrungen zu
Pflanzen, die sich eignen und gut etablieren lassen, sowie zu den Arbeitsabläufen in einem
Permakultursystem wurden gesammelt und dokumentiert. Auch hat sich gezeigt, dass das Projekt
vermehrt Aufmerksamkeit von der Hochschule, von der Permakulturszene, sowie von einer breiteren
Bevölkerung erhielt. Durch die Beschilderung, sowie erhöhte Präsenz vor Ort konnte der erhöhte
Besucherstrom besser gelenkt und informiert werden.

Feldgarten Durch die Erfahrung mit dem enormen Schneckendruck 2020 wollen wir im Jahr 2021 in
der Form einer Semesterarbeit herausfinden, welche naturnahen Möglichkeiten es gibt, diesen Druck
zu mildern. Dazu sollen Flächen definiert werden, auf denen unterschiedliche Methoden zur
Schneckenbekämpfung angewendet werden. Angedachte Möglichkeiten wären 1. eine bessere
Steuerung des Mulchsystems, 2. das Ausbringen einer wässrigen Lösung mit pH 11, das beim Ablöschen
des Pyrolyseofens anfällt, mit dem Pflanzenkohle hergestellt wird, 3. einer intensiveren
Bodenbearbeitung im frühen Frühjahr, um den Schnecken die schützende Umgebung zu entziehen.
Auch wollen wir weiterhin mit Pflanzenkombinationen arbeiten, die sich gegenseitig unterstützen und
stärken. Hierbei sollen auf den Baumscheiben und im Mandalagarten weitere mehrjährige Pflanzen
eingebracht werden, da diese robuster sind und nach einer Etablierungsphase stabile Erträge liefern,
da sie weniger unter Schneckenfrass leiden.

Waldgarten Aussagen zu den 2020 neu eingebrachten Schwarz- und Weisserlen, sowie zum
Färberginster als stickstoffbindende Pflanzen, sowie zur Vermehrung von Beinwell als
Mineralakkumulator (Kalium) können für diese kurze Zeit noch nicht gemacht werden. Die Entwicklung
soll hier weiter beobachtet werden. Vorgesehen ist für 2021 eine Vertiefung der Kenntnisse im Bereich
der Veredelung von Wildobst (Wildbirne und Wildapfel), die Teilnahme an einem Pilzkurs und
Katalogisierung der vorhandenen Wildpilze. Weiteres Experimentieren mit den an die örtlichen
Bedingungen angepassten einjährigen Pflanzen (z.B. Wassermelonen).
Geplant ist für 2021 eine verstärkte Schneitelwirtschaft (Eschen, Ahorn, Haselnuss, Weiden) nach dem
Prinzip der syntropischen Landwirtschaft von Ernst Götsch, die insbesondere die Hecke
lichtdurchlässiger machen soll und eine zu quantifizierende Menge an Mulchmaterial für den
Waldgarten liefern wird. Zu diesem Zweck wurde eine 120 Liter Schubkarre angeschafft. Auch soll damit
die von Extern (HAFL Gärtnerei) angelieferte Menge an Mulchmaterial genauer erfasst werden.

Die Erstellung des Methodenhandbuches zum Bodenmonitoring und die erste komplette
Datenaufnahme auf dem Betrieb Horbermatt in Oberbalm waren wichtige Schritte in diesem Jahr. Mit
diesem stabilen Fundament kann sichergestellt werden, dass die Messungen der nächsten Jahre
wiederholbar, objektiv und somit wissenschaftlich erfolgen. Die Methoden bestanden bereits, mussten
aber auf den spezifischen Fall des Bodenmonitorings Permakultur angepasst und beschrieben werden.
Des Weiteren muss die Dokumentation in einem Projekt, dass auf mehrere Jahre ausgelegt ist, viel
präziser erfolgen als für einmalige Messungen.
Im Jahr 2021 steht die kontinuierliche Verbesserung des Methodenhandbuchs noch weiter im Raum.
Vor allem liegt der Fokus aber auf der ersten umfassenden Probenahme im Permakulturgarten HAFL
(erste Messungen wurden bereits sporadisch durchgeführt, eine umfassende Beprobung steht aber noch
aus). Da die Gärten schon etwas Zeit hatten, sich zu entwickeln, wird davon ausgegangen, dass schon
erste Unterschiede in den Bodenparametern der Permakultur- und der Kontrollflächen sichtbar werden.

Einige Workshops konnten im Laufe des Jahres 2020 mit sehr interessierten Teilnehmern durchgeführt
werden und haben gezeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten die Permakulturflächen an der HAFL als
Lern- und Anschauungsobjekt bieten. Im kommenden Jahr wird dieses Potential weiter genutzt und
Workshops und Kurse wie z.B. der «Impulstag Permakultur in der Landwirtschaft» des INFORAMA wieder
willkommen geheissen. Auch kann hoffentlich das Wahlmodul Permakultur der HAFL wieder in
Präsenzunterricht stattfinden und somit die Flächen besuchen.

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Des Weiteren ist die Ausschreibung von Semesterarbeiten geplant, die ihren Forschungsschwerpunkt
direkt auf den Flächen haben. Folgende Themen sind angedacht:
    -   Begünstigung von Schnecken durch Mulch und mögliche Strategien zum Schutz der
        Nutzpflanzen.
    -   Bodentemperatur- und Feuchtigkeitsverläufe auf Permakulturflächen.
    -   Evtl. Semesterarbeit zu Fermentierungsprodukten aus Permakultursystemen

5 Anhang
    -    Anhang I: Arten Windschutzhecke Feldgarten
    -    Anhang II: Erntekonzept
    -    Anhang III: Pressebericht Schweizerfamilie

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