AWO BREMEN engagiert 1 2019 - 100 Jahre Frauen wahlrecht Für Grundrente an einem Strang ziehen
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AWO BREMEN engagiert 1•2019 100 Jahre Für Grundrente an Respekt Coaches Frauenwahlrecht einem Strang ziehen stärken Jugendliche Marie Juchacz – Gedenken Interview mit Neues an AWO-Gründerin Andreas Bovenschulte Bundesprogramm
:: INHALT :: EDITORIAL :: 02 :: 03 Titel: AWO-Gründerin Marie Juchacz 1930 auf einer SPD-Wahlversammlung, Foto: AdsD Friedrich-Ebert-Stiftung | Fotos Seite 3: Moves gUG und Fabiane Lange Woltmann Wir halten Sie mobil! Bildunterschrift Jugendliche haben eine Nachrichtensendung zum Thema Demokratie produziert – ein Projekt der „Respekt Coaches“ Für unsere Marken als auch für alle anderen Fabrikate bündeln wir unser Know-how und Aus dem Inhalt bieten Ihnen u. a.: Hauptuntersuchung POLITIK „Für Grundrente an einem Strang ziehen“ 04 :: 05 Reifenservice & -einlagerung 100 Jahre Frauenwahlrecht: „Eine Selbstverständlichkeit“ 06 :: 07 tägliche TÜV-Abnahme Vereinba Erstes Heinrich-Albertz-Symposium 14 :: 15 re Autoglasreparatur Sie jetzt n nachruf Abschied von einem Freund 08 :: 09 Klimaanlagenservice einen Te Trauer um Bürgermeister von Danzig 10 :: 11 r Hersteller-Ersatzteile Wir ber min. at SOZIALPOLITIK Sozialen Zusammenhalt stärken 11 Sie gern en LEBENSLANGES LERNEN Neues Sommersemester-Programm der „U3G“ 17 Woltmann Delmenhorst e! Syker Straße 111 · 27751 Delmenhorst MIGRATION „Respekt Coaches“ wollen Jugendliche stärken 18 :: 19 Oliver Mandalka KINDER Aus ehemaligem Aldi-Markt wird AWO-Kita 21 T. 04221 / 976 5-412 ENGAGEMENT Gegen Langeweile in den Ferien 23 oliver.mandalka@woltmann-gruppe.de Danke-Schön für Nachbarschaftshelfer*innen 24 www.woltmann-gruppe.de NACHHALTIGKEIT Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit 27 Ihr professioneller Partner für Küchen und Hausgeräte EDITORIAL Oldenburg & Partner Sicherheitstechnik Liebe Freund*innen der AWO Bremen, Ihr professioneller Partner für Küchen und Hausgeräte Rauchabzug liebe Leser*innen, bRandmeldeanlagen einbRuchmeldeanlagen in den letzten Wochen mussten wir leider Abschied nehmen von guten Freunden. Pawel Adamowicz, der Danziger Bürgermeister lichtkuppeln zu dem die AWO Bremen gute Kontakte pflegte (s.S.13), wurde lüftung Opfer eines Mordanschlages. Hier bei uns, in Danzigs Partnerstadt, Das Team von Meyer & Rojahn. Als Treffpunkt für die Familie, aber auch für Freunde und Gäs- spielen bei der Auswahl aber natürlich auch Kriterien wie Günter Oldenburg & Partner GmbH feststellanlagen erlag Bürgerschaftspräsident Christian Weber seiner schweren Theodor-Barth-Straße 17 te ist die Küche der zentrale Ort des Hauses. Und wo es um das gute Kochen und Essen geht, fühlt man sich besonders Funktionalität, Bequemlichkeit und Ergonomie eine Rolle, wie man im Hause MEYER & ROJAHN weiß. 28307 Bremen Krankheit. Noch in der letzten Ausgabe der „engagiert“ sprach wohl und tauscht sich aus. „Die besten Partys finden in der Telefon: 04 21 - 47 87 87-0 feueRlöscheR Küche statt“von Das Team so findet Meyer auch Rojahn GmbH, Dirk Meyer. der Geschäftsführer der Meyer & & Rojahn. Das professionelle elfköpfige Team unterstützt und beglei- tet seine Kunden auf dem Weg zu ihren Traumküchen. Von Telefax: 04 21 - 47 87 87-29 info@oldenburg-partner.de Weber, der ein leidenschaftlicher Verfechter gelebter Demokratie Als Treffpunkt für die Familie, aber auch für Freunde und Gäs- der ersten spielen beiBeratung an, über der Auswahl aberdie Vor-Ort-Besichtigung natürlich auch Kriterien und wie www.oldenburg-partner.de zutRittskontRolle war, mit uns über die besondere Bedeutung von Wahlen (s.S.8–9). AlsistMIELE-Vertragshändler te die Küche der zentralehat Ortdas desfamiliengeführte Hauses. Und wo Fachge- es um schließlich bis Bequemlichkeit Funktionalität, zur maßgeschneiderten Küchenplanung und Ergonomie eine Rolle, und wie schäft das gute seitKochen mehr alsund35Essen Jahren Bestand, geht, undsich fühlt man diesbesonders nicht zu- Endmontage. man im HauseAlles erfolgt MEYER aus einerweiß. & ROJAHN Hand! letzt durch wohl Fachpersonal. Küche kompetente und tauscht Beratung sich aus. vermittelt „Die besten vonfinden Partys geschultem statt“ so findet auch der Geschäftsführer der Meyer & in der Kompetenz, Das Schnelligkeit professionelle und Team elfköpfige der fachmännische unterstützt undBlick für beglei- Apropos Wahlen: Seit erst 100 Jahren dürfen Frauen in diesem Land wählen! Marie Juchacz, Rojahn GmbH, Dirk Meyer. dasseine tet DetailKunden machenaufdabei demUnmögliches Weg zu ihren möglich. Traumküchen. Von Gründerin der AWO, hatte erheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Sie war es auch, die als erste ALLES GEREGELT „Schon bei der Planung muss die Persönlichkeit des Käufers der ersten Beratung an, über die Vor-Ort-Besichtigung und berücksichtigt Als werden, denn MIELE-Vertragshändler sonst hat das macht selbst die Fachge- familiengeführte schöns- „Auch eine bis schließlich vollkommen neue Raumgestaltung, zur maßgeschneiderten wie z.B.und Küchenplanung hin te Küche schäft seitkeine mehr Freude“, so der als 35 Jahren Küchenspezialist, Bestand, der zu- und dies nicht vor zu einer offenen Endmontage. Wohnküche Alles erfolgt aus ist kein einer Problem“ erzählt Dirk Hand! Frau vor einem deutschen Parlament sprach (s.S. 6–7). Auch an eine andere bedeutende KOMBI 15 Jahren letzt durchinkompetente die von seinem Vater vermittelt Beratung Dieter Meyer von und dessen geschultem Meyer. ALLES BEZAHLT: VORSORGE Partner Wolfgang Rojahn gegründete Firma einstieg. Fachpersonal. Kompetenz, Schnelligkeit und der fachmännische Blick für „Sowie bei Stil der undPlanung auch Charakter Wer Detail das die passenden Einbaugeräte machen dabei Unmöglichessucht, befindet sich bei möglich. MEYER & ROJAHN ebenfalls in besten Händen. Der Betrieb Persönlichkeit wurde kürzlich erinnert: Mit einem Symposium ehrte die AWO gemeinsam mit der „Schon muss die spiegeln die Individualität Persönlichkeit des Käufers des Kunden wider“, berücksichtigt Räumlichkeiten te werden,so denn Küche keine inFreude“, Dirk Meyer, der inselbst sonst macht der Friedrich-Ebert-Str. den großzügigen die schöns- 26 auch eine so der Küchenspezialist, der um- vor setzt aufgrund „Auch Bedienbarkeit zu von Lebensdauer, eine vollkommen vonWohnküche einer offenen Anfang an auf technischer Innovation neue Raumgestaltung, ist die wie z.B.und keinPremium-Marke Problem“ erzählt hin MIELE. Dirk Bremischen Evangelischen Kirche Heinrich Albertz, den ehemaligen Bundesvorsitzenden der fangreiche 15 Jahren inKüchenausstellung die von seinem Vater derDieter Marken „WARENDORF“ Meyer und dessen Meyer. sowie „HÄCKER“ Partner Wolfgang präsentiert. Ob natürlich, Rojahn gegründete Firmaextravagant, einstieg. talgisch oder modern – den Möglichkeiten der Gestaltung nos- Wer AWO (s.S 14–15). Doch richten wir unseren Blick auch nach vorne und fragen uns, wie eine ge- Hierdie passenden sind Einbaugeräte sucht, befindet sich bei ein hauseigener sind keine Stil Grenzen gesetzt. Somit gleicht die keine Küche der „Sowie anderen des Kunden und auch und wider“, wird exakt Charakter auf die so Dirk spiegeln Vorlieben Meyer, der inund Individualität denAnsprüche großzügigen ih- MEYER & ROJAHN ebenfalls in besten Händen. Der Betrieb Kundendienst setzt und die technischer Innovation und aufgrund von Lebensdauer, rechte Sozialpolitik der Zukunft aussehen könnte. Dazu hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft „Ein schönes rer Benutzer zugeschnitten. Räumlichkeiten in der Friedrich-Ebert-Str. 26 auch eine um- optimale Betreuung Bedienbarkeit auch von Anfang an auf die Premium-Marke MIELE. fangreiche Küchenausstellung der Marken „WARENDORF“ Die Optik sowie wird bestimmt „HÄCKER“ durch präsentiert. ObFarbe, Form natürlich, nach dem Kauf fester oder außerge- extravagant, nos- der Freien Wohlfahrtspflege positioniert (s.S.10–11). Zu sozialpolitischen Themen hat sich auch wöhnliche talgisch Materialien. oder modern Neben – den dem persönlichen Möglichkeiten Bestandteil des Unternehmens. derGeschmack Gestaltung Hier sind ein hauseigener sind keine Grenzen gesetzt. Somit gleicht keine Küche der Gefühl, alles der SPD-Politiker und Weyher Bürgermeister Andreas Bovenschulte in einem Interview mit mir rer Benutzer zugeschnitten. Kundendienst anderen und wird exakt auf die Vorlieben und Ansprüche ih- und die Friedrich-Ebert-Straße Friedrich-Ebert-Straße optimale Betreuung 28199 28199 Bremen auch Bremen 26 26 geregelt zu geäußert. (s.S.4–5). Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und den einen oder anderen Die Optik wird bestimmt durch Farbe, Form oder außerge- nach dem Tel. Tel. Kauf und wöhnliche Materialien. Neben dem persönlichen Geschmack Bestandteilund 04 21/ 04 0404 des 21/ 53 37 08 21/ fester 53 57 97 21/ 37 08 577697mens. Unterneh 76 haben.“ Erkenntnisgewinn! Fax Fax040421/21/ 53 52 530052 00 Internet: Internet: www.meyer-rojahn.de Friedrich-Ebert-Straße 26 26 www.meyer-rojahn.de Friedrich-Ebert-Straße Küchen, Haus- und Gewerbegeräte 28199 E-Mail: E-Mail: 28199 info@meyer-rojahn.de Bremen info@meyer-rojahn.de Bremen Tel. Tel.0404 und und0404 21/21/ 53 37 21/21/ 530837 08 57 97 577697 76 Herzliche Grüße Fax Fax040421/21/ 53 52 530052 00 Bestattungsinstitut Internet: Internet: www.meyer-rojahn.de www.meyer-rojahn.de Ihre Eva-Maria Lemke-Schulte :: Präsidentin Küchen, Haus- und Gewerbegeräte E-Mail: E-Mail:info@meyer-rojahn.de info@meyer-rojahn.de 10 x in Bremen und umzu | 0421 - 38 77 60 | www.ge-be-in.de
:: Politik :: 04 :: 05 Politik „Für Grundrente an einem Strang ziehen“ Eva-Maria Lemke-Schulte im Gespräch mit Andreas Bovenschulte Andreas Bovenschulte war Landes- munalen Sektor, man braucht aber da nicht zum Amt gehen und seine vorsitzender der SPD in Bremen und auch freie, gemeinnützige und kirch- Vermögensverhältnisse offen legen ist seit 2014 Bürgermeister der liche Träger. Was neben den pro- und sich noch einer Bedürftigkeits Gemeinde Weyhe. Bei der Bremer fessionellen Dienstleistungen dazu prüfung unterziehen. Das finde Bürgerschaftswahl im Mai bewirbt er kommt, ist die ehrenamtliche Ein- ich übrigens einen der wichtigsten sich um ein Mandat. Im Gespräch mit bindung. Und das Dritte ist eben, Punkte! Da gibt es ja viele, die nun AWO-Präsidentin Eva-Maria Lemke sich auch in sozialpolitische Fragen sagen, können wir uns das leisten? Schulte äußert er sich über die Be- einzumischen. Das finde ich gut. Das Das sind genau jene, die auf der an- deutung der AWO und welche politi- ist ja auch die Tradition der AWO. Ge deren Seite auch den Soli für Spit- sche Themen ihn derzeit besonders rade in der heutigen Zeit brauchen wir zenverdiener abschaffen und dafür bewegen. eine starke Stimme, die die Interes- auf elf Milliarden Steuereinnahmen sen derjenigen vertritt, die auf Pflege verzichten wollen. Aber die fünf bis Lemke-Schulte: Lieber Andreas, wir angewiesen sind, auf gute Kinder sechs Milliarden für die Grundrente kennen uns schon so lange! Ich war betreuung und die halt nicht die glauben sie nicht zu haben. Das ist ein damals so beeindruckt von Deiner mächtige Lobby haben. Punkt, da müssen Gewerkschaften, Unterstützung in der Zeit der Insol- Lemke-Schulte: Unbedingt! Und zum Sozialverbände, die SPD – ich hoffe, venz der AWO. Zu der Zeit bist Du in Stichwort Ehrenamt: Wir brauchen auch andere Parteien – an einem die AWO eingetreten und hast auf immer Menschen, die sich ehren- Strang ziehen, um das wieder anders dem Landesparteitag als Landesvor- amtlich engagieren – ob in der zu gestalten und durchzusetzen. Die sitzender der SPD das Wort für uns Nachbarschaftshilfe, in der Flücht- Existenzangst für viele, die jetzt älter ergriffen. Das war eine großartige lingsarbeit, in den Gremien oder an werden, rauszunehmen mit der Evi Lemke-Schulte und Andreas Bovenschulte; nach dem Gespräch hat Bovenschulte die AWO-Petition zum Eigenanteil in der Pflege unterzeichnet. Unterstützung! anderer Stelle. Grundrente, das ist wichtig. Bovenschulte: Ich habe mir damals Bovenschulte: Das ehrenamtliche Lemke-Schulte: Ein ganz wichtiger gesagt, angesichts der Tradition und Element bringt halt etwas dazu, Punkt, den die AWO ja auch unter- zu verschenken haben, ebenfalls eine die Möglichkeit haben Schwimmbäder der Bedeutung der AWO hier in Bre- was man nicht ersetzen kann. Man stützt. massive Entlastung. Und dadurch hat und Freibäder zu besuchen. Wenn Zur Person men, auch angesichts der Bedeutung braucht gut ausgestatte, professio- Bovenschulte: Was mir auch immer man diese Spaltung nicht, sondern man dann aber Eintrittspreise von um Andreas Bovenschulte, 1965 in als Wohlfahrtsverband mit einer kla- nelle Strukturen und dann das Ehren- sehr am Herzen liegt, ist: Wie können es gibt für alle Kinder die Möglichkeit die vier Euro für eine Einzelkarte hat, Hildesheim geboren, studierte ren politischen Haltung, war das der amt, das das Zusätzliche an direktem, wir eigentlich Familien mit Kindern einer guten Betreuung unabhängig ist das einfach nicht gewährleistet. an der Universität Bremen Rechts richtige Anlass zu sagen: Ich trete ein menschlichen Kontakt und Unbüro- besser unterstützen? Da gibt es natür- vom Geldbeutel der Eltern. Eine wichtige Forderung ist: Ein Euro wissenschaften und promovierte und unterstütze das. kratischem bringt. Das, finde ich, ist lich viele Dinge – angefangen bei gu- Eine ganz konkrete Entlastung Eintritt für Kinder und Jugendliche 1998 mit einem kommunalrecht- Lemke-Schulte: Inzwischen sind wir die richtige Kombination. ten Schulen und Kindertagesstätten. wäre auch, dass wir Mobilität z. B. in Schwimmbädern. Das verändert lichen Thema. Es folgten u. a. aus der Stadt nicht mehr wegzu- Lemke-Schulte: Andreas, welche Da finde ich es aber auch wichtig, durch kostenfreie Nutzung von Bus- zwar nicht die Welt, aber es ist was Stationen beim Hanseatischen denken – und zwar nicht nur im Themen brennen Dir politisch derzeit dass wir jetzt die Beitragsfreiheit in sen und Bahnen für Kinder und ganz Konkretes, das den Betroffenen, Oberlandesgericht und beim Pflege-Bereich! Im Flüchtlings besonders unter den Nägeln? Niedersachsen eingeführt haben – in Jugendliche ermöglichen. Losgelöst in diesem Fall allen Familien enorm Senator für Jusitz in Bremen. Seit bereich leisten wir unentbehrliche Bovenschulte: Das Thema Grund- Bremen soll sie ja kommen. Wenn die von den familiären Verhältnissen helfen würde. 2014 ist Andreas Bovenschulte Arbeit, im KiTa-Bereich sind wir der rente finde ich ganz wichtig. Wer ein Infrastruktur für die Kinder, in die- müssen Kinder und Jugendliche die Lemke-Schulte: Ganz wichtige Ideen, hauptamtlicher Bürgermeister drittgrößte Träger in Bremen. Dass Leben lang gearbeitet, Kinder erzo- sem Fall die Kinderbetreuung kosten- Möglichkeit haben, sich die Stadt zu wie ich finde! Lieber Bovi, herzlichen der Gemeinde Weyhe. Er ist mit wir bei den KiTas auch mit Investo- gen oder Angehörige gepflegt hat, frei ist, dann ist das für Familien, die erschließen und zu erfahren. Dank für das Gespräch! Staatsrätin Ulrike Hiller verhei ren zusammenarbeiten war ja lange muss auch hinterher eine Rente wenig Geld haben und unterhalb der Und ein zweiter Punkt ist noch ratet und hat zwei Kinder. umstritten in der Politik. haben, die oberhalb des Fürsorge- Sozialhilfegrenze liegen, eine wich- viel konkreter und kostet eigentlich Bovenschulte: Das ist doch der gute oder Grundsicherungsniveaus liegt. tige Sache, aber für die, die knapp im Vergleich ganz wenig: Ich finde es Gesprächsprotokoll: Anke Wiebersiek Mix! Man braucht einen starken kom- Und vor allen Dingen: Man muss drüber liegen und auch keinen Euro wichtig, dass alle Familien und Kinder Fotos: Kerstin Rolfes
:: Politik :: 06 :: 07 Politik 100 Jahre Frauenwahlrecht: „Eine Selbstverständlichkeit“ AWO-Gründerin Marie Juchacz war erste Rednerin in einem deutschen Parlament „Meine Herren und Damen! Es ist das Harter Kampf ums Frauenwahlrecht Ihr Lebenswerk: AWO erste Mal, dass in Deutschland die Am 12. November 1918 – wenige Tage Im Januar 1919 wurden Marie Juchacz Frau als freie und gleiche im Parla- nach der Ausrufung der Republik – war und ihre Schwester Elisabeth Kirsch- ment zum Volke sprechen darf.“ So den Frauen in Deutschland überhaupt mann-Roehl in die Verfassungsge- begann Marie Juchacz, Gründerin der erst das Wählen und Gewähltwerden bende Versammlung der Weimarer Arbeiterwohlfahrt, als erste Frau in erlaubt worden. Vorausgegangen war Republik gewählt, wo Marie im Ver- der neu konstituierten Nationalver- ein langer Kampf der Frauen für ihre fassungsausschuss mitarbeitete. Auf sammlung der Weimarer Republik Rechte. Das Frauenstimmrecht wurde ihre Initiative hin wird am 13. De- ihre berühmte Rede. Es war der 19. von Akteurinnen verschiedener Flü- zember 1919 die Arbeiterwohlfahrt Februar 1919. In vielfältiger Weise gel der Frauenbewegung seit Mitte gegründet. Unter dem Dach der SPD wurde dieser Tage dem Ereignis und des 19. Jahrhunderts hart erstritten. entstehen im ganzen Land Einrich- dem 100-jährigen Bestehen des Auch Marie Juchacz hatte ihren An- tungen zur Linderung der Arbeiternot Frauenwahlrechts gedacht. teil daran. Sie hatte die Freiheit und – Altersheime für Rentner, Kurheime Gleichberechtigung der Frauen ein- für Alkoholkranke und Erholungslager Die Wahl zur verfassungsgebenden gefordert und die Sozialpolitik zur für Kinder. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Nationalversammlung vom Januar Hauptaufgabe der Frauen erklärt. Als Motto von Marie Juchacz´ Engagement 1919 war die erste, an der Frauen als Abgeordnete setzte sie sich vor allem in der Sozialfürsorge. Wählerinnen und Gewählte teil- für Kinder- und Jugendgesetzgebung, nahmen. Über 80 Prozent der wahl- fortschrittliche Wohlfahrtsgesetze und Gedenkveranstaltung in Berlin berechtigten Frauen gaben ihre für Frauenrechte ein. Im Rahmen einer Gedenkveranstal- Stimme ab. Von den insgesamt 423 tung der SPD-Bundestagsfraktion ist in Abgeordneten zogen 37 Frauen in Geschieden, alleinerziehend, mutig Berlin an die AWO-Gründerin erinnert die Nationalversammlung ein. Da die Sie selbst hatte in ihrer Jugend in der worden und erstmalig der Marie-Ju- Sozialdemokraten mit Abstand die Kleinstadt Landsberg an der Warthe chacz-Preis der SPD verliehen worden. meisten Frauen stellen, darf auch ei- wirtschaftliche Not kennengelernt Ausgezeichnet wurden zukunftswei- ne SPD-Vertreterin zuerst ans Redner- und als wissbegierige Schülerin dar- sende frauenpolitische Reden und pult. Als Mitglied des Parteivorstands unter gelitten, dass das Geld nur für Projekte. Tags darauf ehrte der AWO fällt die Wahl auf Marie Juchacz, die die Volksschule reichte. Ihr Bruder Bundesverband vor dem Denkmal von als erste Frau eine Rede hält und er- hatte sie zur SPD gebracht und ihr Marie Juchacz die großartige Leistung klärt: „Ich möchte hier feststellen, damit neue Hoffnungen und Ziele er- der Sozialdemokratin. Ihr Denkmal und glaube damit im Einverständnis öffnet. Mit ihrer Schwester Elisabeth ist dabei offiziell in das Kulturprojekt vieler zu sprechen, dass wir deut- Kirschmann-Röhl, die ihre engste „Die europäische Skulpturenstraße des schen Frauen dieser Regierung nicht Verbündete und Vertraute war, ging Friedens“ aufgenommen worden. Das etwa in dem althergebrachten Sinne sie nach ihrer kurzen Ehe nach Berlin, Engagement von Marie Juchacz in der Dank schuldig sind. Was diese Regie- wo die beiden Frauen gemeinsam ihre deutschen Frauenbewegung und im rung getan hat, das war eine Selbst- Kinder erzogen und sich neben ihrer Kampf um die Gleichberechtigung der verständlichkeit: sie hat den Frauen Erwerbsarbeit als Schneiderinnen in Frauen bleibt bis heute unvergessen. Oben: Marie Juchacz sprach 1919 bei einer Rede zum Versailler Vertrag auf dem Wilhelmplatz in Berlin vor Demonstranten / Mitte: Die SPD- gegeben, was ihnen bis dahin zu Un- den Frauenarbeitervereinen der SPD Text: Anke Wiebersiek | Fotos: ullstein bild – Vorsitzende Andrea Nahles und Wilhelm Schmidt, Vorsitzender des Präsidiums des AWO-Bundesverbandes, während einer Gedenkveranstaltung recht vorenthalten worden ist.“ engagierten. Robert Sennecke, AWO Bundesverband vor dem Denkmal von Marie Juchacz in Berlin.
:: Nachruf :: 08 :: 09 Christian Weber (Bilder von oben links nach unten rechts): 2013 beim Projektbesuch im AWO-Funpark | 2014 Vortrag für das AWO-Projekt „Universität der 3. Generation“ im Parlamentsgebäude | 2015 Projektbesuch im Übergangswohnheim Ludwig-Quidde-Straße | 2016 bei der Namensgebung des AWO-Sozialzentrums Rosmarie-Nemitz-Haus | 2018 bei der Einweihung der AWO-KiTa Ella-Ehlers-Haus | 2018 im Parlament Abschied von einem Freund Die AWO Bremen trauert um ihren langjährigen Unterstützer Christian Weber Er war ein leidenschaftlicher Ver- wohlfahrt als Mitglied und Förderer im Funpark und im Jugendzentrum Präsidentin der AWO Bremen, Eva- vorsitzender in Hastedt und Beirats- tian Weber. Darin ging es um die Be- fechter gelebter Demokratie – stets eng verbunden. Noch im letzten Jahr Burglesum war er in den vergangenen Maria Lemke-Schulte und bekräftigt: sprecher in Hemelingen, zog Christian deutung von Wahlen und Demokratie. davon angetrieben, den Parlamenta- ist er für seine 40-jährige Mitglied- Jahren zu Gast. Darüber hinaus hat „Mit seiner aufrechten Haltung, sei- Weber 1990 als Abgeordneter in die Weber sagte damals mit Nachdruck: rismus zu stärken und die Interessen schaft bei der AWO in seinem Orts- die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe unter ner Nähe zu den Menschen in unserer Bremische Bürgerschaft ein. Fünf Jah- „Ich hoffe, dass die nächsten Gene- der Menschen, die für ihn Mittel- verein Schwachhausen/Mitte/Hastedt seinem Vorsitz verschiedene Projekte Stadt und seinem Engagement für eine re später war er Vorsitzender der SPD- rationen auch mit dem gleichen Im- punkt aller Politik waren, im Auge geehrt worden. „Ich bin stolz der AWO der AWO gefördert, unter anderem soziale und gerechte Gesellschaft wird Fraktion. Am 7. Juli 1999 übernahm petus an dieser aufklärerischen Arbeit zu behalten. Die Nachricht vom Tod anzugehören, das ist eine große Ehre“, die „Universität der 3. Generation“, er uns ein großes Vorbild bleiben.“ er das Amt des Präsidenten der Bre- weiter machen und nicht nachlassen, des langjährigen Präsidenten der sagte Weber damals als er die Ehrung das Bildungsprojekt der AWO Bremen mischen Bürgerschaft, das er bis junge Menschen zu überzeugen, wie Bremischen Bürgerschaft hat in Bre- entgegennahm. für Menschen in der nachberuflichen Längste Amtszeit als Präsident zuletzt – und damit unter den 16 wichtig unser demokratisches, parla- men über alle Parteigrenzen hinweg Als Vorsitzender der Wilhelm Kai- Lebensphase. Dort war Christian Weber eines Landtags amtierenden Landtagspräsidenten in mentarisches System ist. Das ist eine viel Betroffenheit ausgelöst. Am 12. sen Bürgerhilfe (WKB) kannte er viele auch verschiedene Male als Gast- Geboren wurde Christian Weber am Deutschland am längsten innehatte. große Errungenschaft!“ Februar 2019 ist Christian Weber AWO-Einrichtungen aus seinen jähr- redner und Referent vertreten. 2015 1. Juli 1946 im schlesischen Krobs- Die AWO Bremen bleibt Christian nach langer Krankheit im Alter von lichen Projektbesuchen und hat sich unterstütze er außerdem das Herbst- dorf. Nach einer Banklehre machte er Verfechter gelebter Demokratie Weber in tiefer Dankbarkeit mit gro- 72 Jahren verstorben. Mit ihm verliert für diese eingesetzt. An der Einwei- ferienprojekt „Meine Stadt“ für ge- später das Abitur nach und kam als Während seiner Amtszeit trat er unter ßem Respekt für sein Wirken ver- die AWO Bremen einen langjährigen hung der AWO-KiTa Ella-Ehlers-Haus flüchtete Familien und Alleinstehende Student in den 1970er Jahren nach anderem vehement für den Parlamen- bunden und wird ihm ein ehrendes Unterstützer und eine großartige in Gröpelingen nahm Weber 2018 als aus AWO-Übergangswohnheimen. Bremen, um Geographie und Sozial- tarismus und gegen sinkende Wahl- Andenken bewahren. Persönlichkeit. Vorsitzender der WKB teil, die mit ihren kunde auf Lehramt zu studieren. In beteiligung ein. Ende letzten Jahres Mitteln Bau und Ausstattung der KiTa „Bleibt ein großes Vorbild“ dieser Zeit begann er, sich politisch führte die Referentin für Grundsatz- Text: Anke Wiebersiek Über vier Jahrzehnte war Bremens unterstützte. Auch in der KiTa Am Hall „Viel zu früh müssen wir von einem zu engagieren und trat 1972 in die fragen der AWO Bremen, Eva Mey, für Fotos: AWO Bremen, Bremer Photo Service, Bürgerschaftspräsident der Arbeiter- acker, der Krippe der KiTa Singdrossel, Freund Abschied nehmen“, sagt die SPD ein. Angefangen als Ortsvereins- diese Zeitung ein Interview mit Chris- Jens Lehmkühler, Kerstin Rolfes
:: Sozialpolitik :: 10 :: 11 SOZIALPolitik Sozialen Zusammenhalt stärken Erwartungen an die Bremische Politik nach der Bürgerschaftswahl am 26. Mai 2019 zu den Themen Armut, KiTas, Pflege und zur sozialen Infrastruktur Bei der Bürgerschaftswahl im Mai stärkere Unterstützung von Alleiner- Knigge: Die jetzige Finanzierung ist diesen Jahres werden die politischen ziehenden. Viele haben Probleme einen unglaublich aufwändig und kompli- Weichen für die nächsten Jahre ge- Job zu finden, weil sie keine Kita-Plätze ziert. Notwendig ist daher ein neues stellt. Über die zentralen Erwartungen für ihre Kleinen bekommen. An dieser System, das sämtliche Leistungen der an die Sozialpolitik des neu gewählten Stelle muss die Kommune gemeinsam Kindertagesbetreuung einheitlich und Senats im Land Bremen sprachen die mit dem Jobcenter wesentlich bessere pauschal zusammenfasst und das re- AWO-Vorstände Herbert Kirchhoff und Unterstützung leisten. gelmäßig der Kostenentwicklung an- Dr. Burkhard Schiller mit dem Sprecher Kirchhoff: Eine Voraussetzung dafür gepasst wird. Am besten wäre eine der Landesarbeitsgemeinschaft der ist, dass der KiTa-Ausbau schneller vo- Entgeltfinanzierung – wie wir sie in Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW), Dr. ran geht und die Kindertagesbetreu- der Pflege, der Erziehungshilfe und Arnold Knigge. ung von den Trägern anders geplant anderen Bereichen kennen. Dr. Burkhard Schiller (links) und Herbert Kirchhoff (rechts) sprachen am 5. Februar 2019 mit Dr. Arnold Knigge (mittig) über Erwartungen der LAG. werden kann. Was sollte aus Sicht der Kirchhoff: Um das Platzangebot und Kirchhoff: Die Armut in Bremen ist LAG dafür getan werden? die Qualität in der Kindertagesbetreu- Knigge: Künftig wird es auf Grundlage Knigge: Wir brauchen bessere Perso- pfen seit Jahren mit eingefrorenen weiterhin bedrückend hoch. Die vor- Knigge: Kita-Politik und Kita-Praxis ung auszubauen, werden dringend des Pflegeberufereformgesetzes nur nalschlüssel. Derzeit ist nachts zum oder gekürzten Zuschüssen im Be- geschlagenen Strategien und Maß- müssen sich radikal ändern. Wir müssen Erzieherinnen und Erzieher benötigt. noch eine Ausbildung zur Pflegefach- Beispiel eine Betreuungskraft für 50 zu reich der Dienstleistungszentren und nahmen der letzten Jahre haben die weg von der unübersichtlichen, schwer Was fordert die LAG von der Politik, kraft geben. Dafür müssen die Bedin- Pflegende zuständig. Das soll auf 1 zu der Begegnungsstätten. Welche Hal- Situation nicht nennenswert verän- nachvollziehbaren Planung und Steue- um die Ausbildung und den Beruf at- gungen insgesamt vereinheitlicht wer- 40 verändert werden. Zudem muss ge- tung vertritt die LAG bei dieser Pro- dert. Was kann die Politik tun, um rung, die viel zu zentral über das Bil- traktiver zu machen? den, so dass die Altenpflege aufgewertet klärt werden, ob der Personalschlüssel blematik? die Situation deutlich zu verbessern? dungsressort abläuft. Durch zeitauf- Knigge: Wir brauchen eine umfassende und nicht die Krankenpflege abgewer- nicht insgesamt angehoben werden Knigge: Wir sind dafür die vorhande- Knigge: Wir brauchen einen konse- wendige Verfahren und eine Vielzahl Reform der Erzieherinnen- und Erzie- tet wird. Ebenso muss sich die Bezah- kann. In dem Zusammenhang setzt nen Angebote in den Stadtteilen und quenteren Einsatz gegen Armut und von Ansprechpartnern hat Bremen in her-Ausbildung mit einer durchgängi- lung verbessern sowie die Qualifikation sich die LAG dafür ein, die Fachkraft- Quartieren nicht nur zu stabilisieren, Armutsgefährdung, indem wir die der Vergangenheit bereits Investoren, gen Ausbildungsvergütung, in allen in den Schulen. Für Bremen haben wir quote weiterzuentwickeln, wie das in sondern diese zu bündeln, um ein Möglichkeiten des neuen Bundes- die neue KiTas bauen wollten, ver- Fachschulen ohne Schulgeldpflicht, mit den Tarifvertrag TV PfliB entwickelt, der anderen Bundesländern bereits ge- tragfähiges Netzwerk zu bilden. Unser gesetzes für Langzeitarbeitslose in schreckt. Wichtig wäre daher eine Klä- einer Ausbildungszeit, die an andere die Arbeitsbedingungen für die Alten- schieht. Dort werden nicht nur exami- Ziel ist es, Anlaufstellen zu schaffen, Bremen gezielt aktiv nutzen. Darüber rung aller zentralen Fragen am Beginn soziale Berufe angepasst ist und mit der pflegekräfte insgesamt verbessert. Die- nierte Altenpfleger und -pflegerinnen die auf die Bedürfnisse älterer Men- hinaus müssen größere Anstrengun- des Prozesses mit einem einheitlichen praxisintegrierten Ausbildung – dem sen Tarifvertrag regional für allgemein- als Fachkräfte beschäftigt, sondern schen eingehen können. Dazu bedarf gen unternommen werden, um mehr Ansprechpartner. Darüber hinaus brau- PIA-Modell – als Regelform. Außerdem verbindlich erklären zu lassen, ist weiter auch andere gleichwertige Qualifikati- es kurzer Wege und die allgemein zu- bezahlbaren Wohnraum für untere chen die KiTa-Träger größere Autono- muss für Quer- und Seiteneinsteiger ein wichtiges Ziel. Auf Bundesebene ist onen. Es wird darum gehen, von einer gängliche Information, wo und wann und mittlere Einkommensbezieher zu mie, nicht nur bei der Errichtung neuer aus anderen Berufen mehr getan wer- es dringend erforderlich, einen bundes- zu stark nur auf Altenpflege konzen- man welche Beratung und Hilfe be- schaffen. Gleichzeitig muss Bremen Einrichtungen, sondern, um den Wün- den. Hamburg geht dabei mit gutem einheitlichen Tarifvertrag für die ge- trierten Fachkraftquote wegzukom- kommen kann. Die siebzehn Dienst- auf Bundesebene aktiv bleiben, u.a. schen der Eltern gerecht zu werden, Beispiel voran. Darüber hinaus muss samte Branche abzuschließen. Nur über men und einen Qualifikationsmix leistungszentren in unserer Stadt bie- um den Mindestlohn anzuheben. auch bei der Entwicklung von Betreu- die Bezahlung der Fachkräfte in den einheitlich gute Bedingungen wird es in diesem Bereich zu erreichen. Vor ten sich als Keimzelle für ein Netz an Schiller: Nahezu jedes dritte Kind in ungsangeboten. „Platz-Sharing“ zum KiTas verbessert werden. Dafür gilt es, uns gelingen, genügend Fachkräfte für kurzem hatten wir eine Tagung, auf Beratungs- und Informationsstellen unserem Bundesland lebt in Armut. Beispiel ist heute fast unmöglich. sich auch auf Bundesebene tarifpoli- die Pflege zu gewinnen. der die Senatorin uns ermunterte in gut an. Bündeln, vernetzen, Anlauf- Welche Maßnahmen sind wichtig, um Schiller: In der nächsten Legislatur- tisch einzusetzen. Das alles ist zwin- Kirchhoff: Eine zentrale Frage ist diesem Bereich flexibel zu sein. Jetzt stellen errichten, ist im Übrigen eine dem entgegenzusteuern? periode wird Bremen zur Umsetzung gend geboten, sonst bekommen wir auch, wie wir die Pflege insgesamt erwarten wir von der Politik, dass dies Forderung, die in der Zukunftskom- Knigge: Wichtig ist, dass Bremen sich des Gute-Kita-Gesetzes von Familien- keine Fachkräfte. stärken und damit u.a. die Situation auch ermöglicht wird. mission entwickelt worden ist und die für die Weiterentwicklung der Grund- ministerin Franziska Giffey ein Quali- Schiller: Für die Pflegeberufe benö- für die Pflegebedürftigen und ihre Schiller: Ein weiteres wichtiges Thema sich Bürgermeister Sieling ausdrücklich sicherung einsetzt. Dabei geht es ins- täts- und Finanzierungsgesetz ent- tigen wir ebenfalls eine deutliche Angehörigen verbessern. Welche po- ist die Aufrechterhaltung einer sozia- zu eigen gemacht hat. Wir erwarten, besondere um die Einführung einer wickeln müssen. Was schlägt die LAG Steigerung der Attraktivität. Welche litischen Entscheidungen fordert die len Infrastruktur in den Stadtteilen, dass das umgesetzt wird. Kindergrundsicherung und um die zur Finanzierung der KiTas vor? Schritte sind dafür jetzt entscheidend? LAG in diesem Zusammenhang? speziell für ältere Menschen. Wir käm- Gesprächsprotokoll + Fotos: Silke Ulrich
:: Nachruf :: 12 :: 13 Links: Andreas Bovenschulte war Ehrengast beim Gröpelinger Neujahr im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen / rechts oben: Peter Sakuth, Vorsitzender Rechts: Der Danziger Bürgermeister Pawel Adamowicz wurde nur 53 Jahre alt / links: Während einer Veranstaltung anlässlich der 25-jährigen Städte des Nachbarschaftshauses, begrüßt die Gäste. partnerschaft zwischen Bremen und Danzig, an der auch eine Bremer Delegation teilnahm (unten: Pawel Adamowicz Erster von links, sitzend). Gegen die Spaltung der Gesellschaft Trauer um Bürgermeister von Danzig Redner beim Gröpelinger Neujahr fordern soziale Politik AWO Bremen nimmt Abschied von langjährigem Wegbegleiter Pawel Adamowicz Immer am zweiten Sonntag im Januar Angebote im kulturellen und sozialen Mehrheiten finden für Politiker*innen, Während einer Wohltätigkeitsveran in Danzig, war er uns ein beständi- entstanden gute Kontakte und Freund- lädt das Nachbarschaftshaus Helene Bereich hätten im na´ ihren Anker- die das Wohl der Schwächeren beson- staltung im Januar 2019 war er auf ger Partner. Mit seiner toleranten, schaften. Während seiner Amtszeit Kaisen (na‘) in Gröpelingen zum Neu- platz gefunden. Nach der Gründung ders in den Blick nehmen. offener Bühne niedergestochen demokratischen Haltung stand Pawel war der Danziger Bürgermeister Pawel jahrsempfang. In diesem Jahr konnte einer Stiftung Nachbarschaftshaus worden und tags darauf an seinen Adamowicz für eine sozial gerechte Adamowicz ein beständiger Unter- Peter Sakuth, Vorsitzender des Ver- sieht Sakuth das Haus für die Zukunft Appell für soziale Gerechtigkeit Verletzungen gestorben. Nur 53 Jahre Gesellschaft und vertrat dies mit einer stützer dieser Zusammenarbeit. Auf eins Nachbarschaftshaus, rund 200 gut aufgestellt. Herzlich dankte er den Der als Ehrengast geladene Weyher wurde der Danziger Bürgermeister außerordentlichen Ausstrahlung. Wir seine Einladung nahm 2010, anläss- Gäste aus Politik und Wirtschaft so- vielen haupt- und ehrenamtlich Täti- Bürgermeister Andreas Bovenschul- Pawel Adamowicz alt. Sein tragischer, trauern mit den Menschen in Danzig lich des 20-jährigen Bestehens der wie Vertreter*innen von Vereinen, gen für ihre gute Arbeit. te lobte das System der Bürgerhäuser sinnloser Tod hat viele Menschen in um den tragischen Verlust ihres Bür- Selbstverwaltung der Stadt Danzig, Polizei, Beirat, Schulen, Kindergärten sowie die dort geleistete Arbeit. Der Bremen, der Partnerstadt von Danzig, germeisters. Unser tief empfundenes eine Delegation der AWO Bremen an und weitere Bürger*innen aus dem Politik zum Wohl der Schwächeren 53-jährige Jurist, der vor seinem Amts- tief erschüttert. Mit ihm verliert Mitgefühl gilt seiner Familie.“ der Jubiläumsfeier teil. Stadtteil begrüßen. Als Ehrengast Doch nicht nur auf das Nachbar- antritt in Weyhe als Landesvorsitzen- die AWO Bremen einen beständigen war der Weyher Bürgermeister Dr. schaftshaus und die wichtige Arbeit der der Bremer SPD fungierte, zog in Partner. Viele Aktivitäten und Kontakte Weltoffene Stadt geprägt Andreas Bovenschulte (SPD) geladen. der Bürgerhäuser insgesamt schaute seiner Rede einige Vergleiche zwischen Seit über 40 Jahren besteht die Städte „Er war ein mutiger Mensch, der Danzig der Senator a.D.; auch die allgemei- der Gemeinde Weyhe und Gröpelingen. Tolerante und demokratische partnerschaft zwischen Bremen und als weltoffene Stadt gesehen und Stiftung gegründet ne politische Lage wurde in den Blick Besonders warnte er vor einer weiteren Haltung Danzig. Fast von Anfang an in den auch in diese Richtung entwickelt Seit mehr als 30 Jahren schaut man genommen. „Viele gültige Maßstäbe Verschärfung der sozialen Ungleich- Die Präsidentin der AWO Bremen Eva- Austausch eingebunden war die AWO hat“, sagt AWO-Mitarbeiterin Lucyna beim Gröpelinger Neujahrsempfang haben sich verschoben und viel Verun- heit. Es müsse verhindert werden, Maria Lemke-Schulte brachte mit Bremen, die sich über viele Jahre Bogacki, die Adamowicz aus vielen auf das vergangene Jahr zurück und sicherung ist eingetreten“, so Sakuth. „dass sich die räumlichen Unterschiede ihrem Eintrag im Kondolenzbuch der beim Aufbau verschiedener sozialer Begegnungen kannte. Der seit 1998 wagt einen Ausblick auf das neue. Für Ob Diesel- oder Banken-Skandal, der einzelnen Gemeinden weiter ver- Stadt Danzig die Anteilnahme und Einrichtungen und Projekte in Danzig in Gdansk regierende, liberal einge- das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen – politisch sei im letzten Jahr in der stärken und die Lebenswirklichkeit der das Mitgefühl der AWO Bremen zum engagierte. Die bekanntesten sind stellte Adamowicz habe die Stadt sehr sei 2018 ein gutes Jahr gewesen, so Bevölkerung viel Akzeptanz verloren Menschen auseinanderdriftet“, so Bo- Ausdruck: „Erschüttert nehmen wir das Seniorenzentrum Johannes Paul II geprägt. Sein Verlust wiegt schwer. Die Peter Sakuth in seiner Begrüßungs gegangen. Er hofft dennoch, dass es venschulte. Politisches Handeln müsse Abschied vom engagierten Danziger der Caritas Gdansk und die Küche AWO Bremen bleibt Pawel Adamowicz rede. Die Besucherzahl sei auf konstant bei den im Mai anstehenden Wahlen vielmehr darauf zielen, dass die Res- Bürgermeister Pawel Adamowicz. „Helfende Hand“ des Bürgerkomi- für sein Wirken in Dankbarkeit ver- gutem Niveau, der vom Haus erwirt- zum Europäischen Parlament und zur sourcen dort konzentriert werden, wo Während der langjährigen Zusam- tees Gdansk. Zahlreiche Begegnungen bunden. schaftete Anteil an der Finanzierung Bremer Bürgerschaft eine hohe Wahl- der Bedarf am größten sei. menarbeit der AWO Bremen mit ver- förderten den fachlichen und persön Text: AW | Fotos: Burkhard Schiller + konnte gesteigert werden und etliche beteiligung geben wird und dass sich Text: Anke Wiebersiek | Fotos: Silke Ulrich schiedenen sozialen Einrichtungen lichen Austausch. Auf diesem Wege Stadtverwaltung Gdansk
:: Politik :: 14 :: 15 Politik Erstes Heinrich-Albertz-Symposium in Bremen AWO Landesverband Bremen und Bremische Evangelische Kirche erinnern an Heinrich Albertz Er war Pastor, Politiker und von 1949 beiterwohlfahrt, die Politik, die Sozi- er vom Senatsdirektor zum Innen- bis 1965 Bundesvorsitzender der aldemokratie – das waren Heimaten senator auf und wurde 1966, als Arbeiterwohlfahrt. Vor allem aber war – manche schwieriger, manche leich- Nachfolger Willy Brandts, regierender Heinrich Albertz eine Persönlichkeit, ter“, so Böhrnsen. Er dankte der BEK Bürgermeister. 1967 verlor er auf- an deren Wirken und Engagement und der AWO herzlich für das Zusam- grund der Unruhen um den damali- für den Sozialstaat wie für den Frie- menwirken bei dem neu etablierten gen Schah-Besuch den Rückhalt in den sich zu erinnern lohnt. Im 100. Symposium. Partei und Parlament und trat von Jubiläumsjahr der AWO haben sich seinem Amt zurück. Seine Rolle wäh- deshalb der AWO Landesverband Bre- Verantwortung für den Menschen rend der Unruhen hat er rückblickend men und die Bremische Evangelische Heinrich Albertz´ Leben, seine beson- sehr selbstkritisch beurteilt. „Ich war Kirche (BEK) zusammengefunden, um dere Haltung und sein Engagement am schwächsten, als ich am härtes- gemeinsam ein Heinrich-Albertz- mit aktuellen gesellschaftspolitischen ten war“, zitiert Kurt Beck aus den Symposium in Bremen zu etablieren. Fragen zu verbinden, war Kern der Erinnerungen von Heinrich Albertz. Die Auftaktveranstaltung verknüpfte Rede von Kurt Beck. Albertz, der 1915 Worte, die heute bei politischen Ent- die Erinnerung mit Fragen zu ge- als Sohn eines Theologen in Breslau scheidungsfindungen allgegenwärtig sellschaftlichen und politischen Her geboren wurde, sei durch sein preu- sein sollten, mahnt Beck. ausforderungen der Gegenwart. ßisch-evangelisches Elternhaus, aber Hauptredner war Kurt Beck, Minister- vor allem durch seinen tief verwur- Verband zusammengeführt präsident a. D. und Vorsitzender der zelten Glauben geprägt worden, so In der anschließenden Gesprächs- Friedrich-Ebert-Stiftung. Beck. „Die Verantwortung für Gott hat runde teilten verschiedene Weg er auch verstanden als Auftrag, Ver- begleiter*innen von Albertz ihre „Der Name Heinrich Albertz verbindet antwortung gegenüber den Menschen Erinnerungen an einen Mann, der sich ganz wundervoll mit diesem Ort“, wahrzunehmen, besonders gegen- später zu einem der profiliertesten so Pastor Renke Brahms, Schriftführer über den Schwächeren“. Auch deshalb Köpfe der Friedensbewegung wurde. der BEK, in seiner Begrüßungsrede vor habe sich Albertz in der SPD engagiert Wilhelm Schmidt, Präsidiumsvorsit- rund 80 Gästen in der Kulturkirche St. und wurde nach dem Krieg zunächst zender des AWO Bundesverbandes, Stephani. Denn Heinrich Albertz, der Flüchtlings- und später Sozialminister berichtet über Albertz´ Bedeutung als seine letzten Lebensjahre in Bremen in Niedersachsen. Daraus leitete Beck langjähriger Bundesvorsitzender der verbrachte, war in dieser Zeit nicht die Frage nach dem heutigen Umgang AWO in den schwierigen Jahren des nur Mitglied der St. Stephani-Ge- mit den Hilfsbedürftigen ab, insbe- Wiederaufbaus. „Er hat den Verband meinde – er predigte hier auch noch sondere den Geflüchteten. „Aus guten zusammengeführt und -gehalten. gelegentlich. Gründen haben wir das Asyl-Recht im Eine wunderbare Leistung in diesen Grundgesetz verankert. Ich hoffe, dass schwierigen Zeiten“, so Schmidt. Ab- Verschiedene Heimaten von Albertz es den Demokraten und Demokratin- schließend dankte Uwe Lissau, Vor- Nach der Begrüßung hatte zunächst nen gelingt, diese verbrieften Rechte sitzender des AWO Landesverbandes Jens Böhrnsen, ehemaliger Bremer zu verteidigen“, so der Vorsitzende der Bremen e. V., allen Mitwirkenden des Bürgermeister, das Wort; er mode- Friedrich-Ebert-Stiftung. ersten Heinrich-Albertz-Symposiums. rierte die Veranstaltung. „Es sind die In Zukunft sollen die Werte, die Institutionen hier versammelt, mit Rücktritt nach Unruhen Albertz verkörpert hat, als Ideengeber Oben: Kurt Beck war Hauptredner auf dem ersten Heinrich-Albertz-Symposium in der Kulturkirche St. Stephani / Mitte (rechts): Auf dem Gruppen- denen Heinrich Albertz in besonderer 1955 wurde Heinrich Albertz von Willy für weitere Veranstaltungen dienen. bild (von li.): Jens Böhrnsen, Renke Brahms, Kurt Beck, Eva Quante-Brandt, Uwe Lissau / unten links: Wilhelm Schmidt, Vorsitzender des Präsidiums Weise gelebt hat: die Kirche, die Ar- Brandt nach Berlin geholt. Dort stieg Text: Anke Wiebersiek | Fotos: Jens Lehmkühler des AWO-Bundesverbandes
:: Lebenslanges Lernen :: 16 :: 17 Sieben der zehn Gewinner*innen des Ideen-Wettbewerbs für das Motto zum 100-jährigen Jubiläum der AWO Bremen im Jahr 2020 kamen am 31. Bei der Auftaktveranstaltung des Sommersemesters der „U3G“ waren alle Plätze im Wall-Saal belegt. Die Soziologin und Gesundheitswissen- Januar 2019 zur Preisverleihung. AWO-Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte (mittig) überreichte die Preise an die einzelnen Gewinner*innen. schaftlerin Annelie Keil (links) hielt einen Vortrag mit dem Titel „Wer leben will, muss älter werden!“ „100 Jahre AWO Bremen – Mit Herz Lebenslanges Lernen mit der AWO für eine soziale Zukunft!“ Neues Sommersemester-Programm der „Universität der 3. Generation“ Im Jahr 2020 feiert die AWO Bremen bestehend aus Präsidiums- und Vor- Ideenwettbewerb beteiligt haben“, so Wissensdurstige in der nachberuf- will, muss älter werden!“. Dabei ging Werbung um die politische Beteiligung ihr 100-jähriges Bestehen. Vielfältige standsmitgliedern sowie Mitgliedern die Präsidentin. lichen Lebensphase können sich es um die Gestaltung der eigenen der Frauen in den drei wichtigen de- Aktivitäten sind bereits in Planung. des Kreisjugendwerks (KJW) und der Die prämierten Ideen wurden im wieder auf ein breites Angebot an Lebensgeschichte und um das Älter mokratischen politischen Umbrüchen Der Fokus im Jubiläumsjahr soll dabei Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit, Anschluss unter professioneller Beglei- Kursen, Vorträgen und Führungen so- werden als ständige Form des Wandels. des 20. Jahrhunderts zeigt. „Einfach auf der Zukunftsorientierung der AWO prämierte daraus die zehn besten Ein- tung einer Werbetexterin im Präsidium wie viele anregende Themen freuen. einsteigen“ heißt es am 8.5. bei einem Bremen liegen. Gleichzeitig werden sendungen. Unter den Finalist*innen genauer unter die Lupe genommen. Die „Universität der 3. Generation“ Highlights aus dem Programm Vortrag über einen umlagefinanzier- die aus der langjährigen Erfahrung wurde dann die Erstplatzierung per Nach intensiver Beratung einigten sich (U3G) ist mit einem umfangreichen Viele weitere Veranstaltungen stehen ten Nahverkehr in Bremen. Auch Mu- gewonnenen Stärken des Verbandes Los entschieden: Gewonnen hat die Beteiligten auf das oben genannte Programm ins Sommersemester 2019 auf dem Programm. Ein Highlight, sikfreunde kommen auf ihre Kosten: einen wichtigen Anteil haben. Pas- Michael Pohl, AWO-Mitglied im Orts- Motto. „Das Motto ist eine schöne gestartet. anlässlich der Wahlen im Mai, ist ein Der Pianist und Autor Peter Paulitsch send hierzu wurde ein Jubiläums- verein Schwachhausen/Mitte/Hastedt. Botschaft für unser Jubiläum, weil es Vortrag des Sozialwissenschaftlers Rolf referiert im Haus der Wissenschaft Motto gesucht – und ist mittlerweile Sein Preis: Ein Wochenende für zwei besonders gut unsere Erfahrung, un- Gelungene Auftaktveranstaltung Prigge am 27.3. mit dem Titel „Dreimal über „Bach – Beethoven – Bartok – gefunden. Personen in Berlin mit zwei Hotel- sere Zukunftsorientierung und unseren Das in Deutschland einmalige Modell ist Bremer Recht“. Informiert werden Drei Epochen – Drei Genies“. übernachtungen und dem Besuch sozialen Kern widerspiegelt“, sagt Ver- projekt der AWO Bremen hat mit soll über die verschiedenen Wahlver- Ideenwettbewerb bringt der großen Jubiläumsparty des AWO- bandsreferentin Eva Mey. 2.000 Teilnehmenden im vergange- fahren zu der Wahl der Bürgerschaft, Ehrenamtliche Dozenten willkommen viele Impulse Bundesverbandes im Dezember 2019. nen Semester seinen eigenen Rekord des Europäischen Parlaments und der Ehrenamtliche, die an der U3G So ein besonderes Jubiläum braucht Die anderen neun Preisträger*innen Steuerkreis plant Aktivitäten noch einmal überboten. Projektleiter Stadtteil-Beiräte. Sportlich wird es mit dozieren wollen, sind für künftige auch ein griffiges Motto - prägnant haben je eine rote AWO-Umhänge- Für die Aktivitäten im Jubiläumsjahr Bruno Steinmann freut sich über so einem Vortrag von Willi Lemke über Programme herzlich willkommen. sollte es sein, zukunftsorientiert und tasche sowie zwei Kinogutscheine wurden durch den Arbeitskreis Ver- viel Zuspruch. Häufig sind die Veran- „Fußball zwischen Sport und Kom- Das Programm liegt öffentlich, zum die Stärken der AWO widerspiegeln. gewonnen. bandsentwicklung bereits viele Vor- staltungen, die zum Großteil kosten- merz“ am 13.6., und um „Frauen im Beispiel in der Stadtbibliothek, aus, Zur Ideenfindung lud die AWO Bre- schläge erarbeitet. Die Umsetzung be- los sind, schnell ausgebucht. Bis auf Aufbruch“ geht es in einem Vortrag steht unter www.awo-bremen.de/ men ihre Mitglieder und Mitarbei- Dank an alle, die mitgemacht haben gleitet ein neunköpfiger Steuerkreis den letzten Platz belegt war auch die der Autorin Julia Korbik und der His- universitaet-der-dritten-generation tenden im Oktober letzten Jahres „Es sind wirklich viele schöne Vor- zu dem Vertreter*innen aus dem Prä- Auftaktveranstaltung des Sommer- torikerin Dr. Renate Meyer-Braun. Par- zum Download bereit und wird auf zu einem Wettbewerb ein. Rund 60 schläge eingegangen “, sagte AWO- sidium, dem Kreisjugendwerk, dem semesters. Die Soziologin und Ge- allel dazu wird in Kooperation mit der Wunsch zugeschickt (Kontakt: Bruno Ideen wurden eingereicht. Einige Präsidentin Eva-Maria Lemke-Schulte Aufsichtsrat, der Geschäftsleitung und sundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Friedrich-Ebert-Stiftung eine Plakat- Steinmann: 0421–79 02–57). Wettbewerbsteilnehmer*innen liefer- während der Preisverleihung im Janu- dem Betriebsrat gehören. Annelie Keil referierte in einem lau- ausstellung im neuen AWO Konferenz- Text und Fotos: Anke Wiebersiek ten gleich mehrere Vorschläge. Die Jury, ar. „Herzlichen Dank allen, die sich am Text: Anke Wiebersiek | Foto: Silke Ulrich nigen Vortrag zum Thema „Wer leben raum Am Wall 179-181 eröffnet, die die
:: MIGRATION :: 18 :: 19 MIGRATION „Respekt Coaches“ wollen Jugendliche stärken Jugendmigrationsdienst der AWO ist Teil eines neuen Bundesprogramms Fast jede Schule in Deutschland hat Projekte in Bremen Gesellschaft mitgestalten Probleme mit Ausgrenzung. Außer- Die sechs Respekt Coaches, die seit In anderen Maßnahmen der „Respekt dem häufen sich Fälle von Gewalt Mitte 2018 beim Jugendmigrations- Coaches“ befassen sich die Jugend- und religiösem Mobbing. Deshalb hat dienst der AWO Bremen angedockt lichen unter anderem mit Tanz, The- Bundesfamilienministerin Franziska sind, arbeiten in den Stadtteilen ater, kreativem Schreiben, Medien Giffey das Programm „Respekt Mitte, West, Ost, Bremen-Nord und oder Demokratie. An der Oberschule Coaches“ ins Leben gerufen. Das in Bremerhaven. Sie haben an un- Waller Ring etwa arbeitet AWO- Präventionsprogramm unterstützt terschiedlichen Schulen bereits viel- Respekt Coach Silvia Walter mit den Schulen dabei, Toleranz und Demo fältige Projekte ins Rollen gebracht. Jugendlichen daran, ein Schulparla- kratieverständnis zu fördern und Eines dieser Projekte heißt zum Bei- ment aufzubauen. Demokratie soll Hass und Gewalt gegenüber Anders- spiel „Post the news“. Dabei haben erlebbar gemacht werden und die gläubigen einzudämmen. Die Ju- Schüler*innen der Gesamtschule Jugendlichen sollen sich in dem Pro- gendmigrationsdienste setzen das Bremen Ost in Zusammenarbeit mit zess als selbstwirksam erleben. In Programm vor Ort mit den Schulen der medienpädagogischen Agentur Bremerhaven arbeiten die Respekt und verschiedenen Trägern um. Beim „Moves“ eine eigene Nachrichtenaus- Coaches mit Schüler*innen an Projek- Jugendmigrationsdienst der AWO gabe zum Thema Demokratie produ- ten wie „Rap und Tanz machen stark“ Bremen gibt es seit vergangenem ziert. Eine weitere Aktion dreht sich oder „Einander verstehen – Vielfalt Jahr sechs „Respekt Coaches“. um „Vielfalt in Europa“. Bei diesem gestalten“. Die Schüler*innen sollen Projekt gibt es mehrere Bausteine, bei allen Vorhaben unabhängig von Perspektiven aufzeigen berichtet Olga Butuzova, die seit Mai ihrer sozialen, religiösen und kultu- „Lass uns reden – reden bringt Re- 2018 als Respekt Coach im Bremer rellen Herkunft lernen, Gesellschaft, spekt!“ – so lautet das Motto der Osten unterwegs ist: „Jugendliche der Medien und Politik mitzugestalten. bundesweit mehr als 200 Respekt Albert-Einstein-Oberschule haben an Coaches, von denen allein 40 bei der einem EU-Planspiel in der Bremer Große Resonanz an Schulen AWO angesiedelt sind. Die speziell ge- Bürgerschaft teilgenommen sowie an Insgesamt hat das Land Bremen acht schulten Sozialarbeiter*innen arbei- einem europäischen Stadtteilrund- Respekt Coaches, davon sind sechs ten gemeinsam mit Schulen daran, gang“, berichtet die AWO-Mitarbei- bei der AWO Bremen angestellt. Ihre jungen Menschen Lebensperspektiven terin. Um den Prozess der politischen Arbeit läuft in enger Zusammenarbeit aufzuzeigen, ihr Selbstbewusstsein zu Entscheidungsfindung besser nach- mit der Senatorin für Bildung. „Die stärken und so eine Radikalisierung zu vollziehen zu können, fand im Januar Resonanz an den Schulen ist überaus verhindern. Dabei sollen die Jugend- 2019 auf Einladung von Helga Trüpel positiv, sowohl von den Schüler*innen lichen in Gruppenangeboten lernen, (MdEP, Grüne) außerdem eine Bil- als auch von den Lehrer*innen“, sagt sich selbst im Diskurs mit anderen zu dungsfahrt nach Brüssel statt. „Un- Herbert Lüken, Leiter des Fachdiens- positionieren und unterschiedliche sere Gruppe besuchte die Europäische tes Migration und Integration bei der Auffassungen auszuhalten. Eine Stär- Kommission, informierte sich über die AWO Bremen. Beachtenswert sei, so kung junger Menschen als mündige, Arbeit der Institutionen und schaute Herbert Lüken, was die Respekt Coa- demokratisch gebildete Bürger*innen beim ARD-Studio vorbei. Dort konn- ches in kürzester Zeit bewegt haben. spielt dabei eine wichtige Rolle. Das ten sich Schüler*innen als Moderato- Für 2019 ist das Programm finanziell Projekt des Bundesministeriums ist Teil ren ausprobieren und erfuhren dabei, gesichert, berichtet der Fachbereichs- des nationalen Präventionsprogramms warum es wichtig ist, über Europa zu leiter, und läuft aller Wahrscheinlich- Rechts (mittig): Bei einem EU-Planspiel erfahren Schüler*innen, welche unterschiedlichen Institutionen es in Europa gibt / unten links: Schüler* gegen islamistischen Extremismus und berichten“, so Olga Butuzova. keit auch danach noch weiter. innen der Gesamtschule Bremen Ost produzieren eine Nachrichten-Sendung zum Thema Demokratie / oben: Die Bundesministerin für Familie, wird wissenschaftlich begleitet. Text: AW | Fotos: AW | Moves gUG | Janto Trappe Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey bei der Auftaktveranstaltung in Hannover.
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