Ausbildung zum Katechisten für die Evangelisation 2017-2020

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  Ausbildung zum Katechisten für die Evangelisation

                          2017-2020

                          Hochaltingen

                         Radioakademie

4. Vortrag: KW 6 (07.02.2018)         Sr. Dr. Theresia Mende OP

        Der Sündenfall und die Macht des Bösen in der Welt
      2. Die Überwindung der Macht des Bösen und ihr Ende
             (Jer 10,5-15; Ijob 1,6-12; Offb 12,1-18)
2

           Der Sündenfall und die Macht des Bösen in der Welt
          2. Die Überwindung der Macht des Bösen und ihr Ende
                    (Jer 10,5-15; Ijob 1,6-12; Offb 12,1-18)

Im letzten Vortrag haben wir erkannt, dass Gott, weil er eine unwiderrufliche
Herzensbindung an den Menschen besitzt (Gen 3,21), es „nicht übers Herz
bringt“, die Menschheit, die sich von ihm abgewandt und der Macht des Bösen
ausgeliefert hat, fallen zu lassen. Es wurde deutlich, dass er ihr immer wieder
eine neue Chance gewährt und sie so, wenn auch auf Umwegen, zum Ziel ihrer
Vollendung, d.h. in die ihr ursprünglich zugedachte ungetrübte Gemeinschaft
mit Gott am Ende der Geschichte zurückführt.

Aber der Weg zu diesem Ziel ist für das Gottesvolk – und das heißt für einen
jeden von uns – ein mühevoller und ein gefahrvoller Weg. Es ist der Weg durch
eine von der Ursünde gebrochene Welt; ein Weg der Anfechtung und
Auseinandersetzung mit der Macht des Bösen, der wir selbst Tor und Tür in
unsere Welt geöffnet haben, und ein Weg, auf dem die Macht des Bösen
zunächst einmal ihr widergöttliches Wesen immer stärker enthüllt, bevor sie
endgültig überwunden wird.

Auf diesem Weg sind wir der Macht des Bösen jedoch nicht hilflos ausgeliefert.
Die erste und wichtigste Waffe, mit der wir ihr begegnen können, ist, dass wir
sie überhaupt wahrnehmen als eine Realität und echte Bedrohung für einen
jeden Einzelnen von uns, für die Menschheit wie für die gesamte Schöpfung.
Hatte man in früheren Jahrhunderten möglicherweise zu viel vom Teufel
gesprochen und Angst damit eingejagt, so verfällt man heute, wie schon
angedeutet, in das andere Extrem: man leugnet seine Existenz. Aber nur den
Feind kann man besiegen, den man kennt und um dessen Taktik man weiß.

Papst Paul VI. lag genau dieses Problem auf dem Herzen: dass man heute den
Feind nicht mehr kennt und ihm deshalb eine offene Flanke bietet. So stellte er
schon 1972 in seiner Audienz am 15. November die Frage: „Was braucht die
Kirche heute am dringendsten?“ Und er fährt fort: „Unsere Antwort soll euch
nicht erstaunen, nicht einfältig oder geradezu abergläubisch und unrealistisch
3

vorkommen: eines der größten Bedürfnisse der Kirche ist die Abwehr jenes
Bösen, den wir den Teufel nennen“1.

Wenn wir dieses Bedürfnis nicht beachten, dann geben wir – so Paul VI. –
„einem dunklen, feindlichen Täter, dem Teufel, Gelegenheit zu wirksamem
Eingreifen in uns und unsere Welt. Das Böse … ist eine wirksame Macht, ein
lebendiges, geistiges Wesen, verderbt und verderbend, eine schreckliche
Realität, geheimnisvoll und beängstigend … Wir wissen [also], dass es dieses
dunkle, Verwirrung stiftende Wesen tatsächlich gibt und dass es noch immer mit
mörderischer Schlauheit am Werk ist. Es ist der verborgene Feind, der
Verwirrung und Unglück in der Menschengeschichte sät“2.

Dann schlussfolgert Papst Paul VI.: „Dieses Kapitel über den Teufel und über
den Einfluss, den er auf die einzelnen Menschen wie auf die Gemeinschaft, auf
ganze Gesellschaften oder auf die Ereignisse auszuüben vermag, wäre als ein
sehr wichtiger Abschnitt der katholischen Lehre neu zu durchdenken, was heute
aber kaum der Fall ist“3.

Wir wollen heute einen kleinen Beitrag zu diesem neu Durchdenken leisten,
indem wir den frühesten Zeugnissen über den Teufel und seinen Einfluss auf die
Menschenwelt in der Heiligen Schrift nachgehen.

I. Die Macht des Bösen als Antijahwe in Jes 10,5-15

Der erste biblische Text, den wir betrachten, ist Jesaja 10,5-15. Er zeigt uns,
wie Israel überhaupt erst nach und nach erkannte, dass es eine verborgene,
hinter der Geschichte wirkende Macht des Bösen gibt und dass es deren einziges
Ziel ist, sich gegen Gott aufzulehnen, seinen Heilsplan in Schöpfung und
Geschichte zu durchkreuzen und den Menschen in den Abgrund seiner
zerstörerischen Auflehnung gegen Gott mit hinab zu reißen.

1
  Paul VI., in: Johannes Paul II., die Engel. Sechs Papstkatechesen, Stein am Rhein, 2. Auflg. 1991, 43.
2
  Ebenda, 45 und 47.
3
  Ebenda, 48.
4

Der Text Jes 10,5-15 enthält einen Wehruf des Propheten über Assur. Assur ist
jene Großmacht im Vorderen Orient, die vom 9. bis zum 7. Jh. v. Chr. Israel
und Juda immer wieder militärisch bedrängte und auch für das Trauma der
Eroberung und Zerschlagung des Nordreiches Israel verantwortlich war.

In dem Auftreten solcher politischer Großmächte, die mit hasserfüllter und
zerstörerischer Feindschaft gegen das Gottesvolk heranstürmten, erkannte
Israel mehr und mehr im Hintergrund das Wirken einer übergeschichtlichen
Macht des Bösen, die von Anfang der Schöpfung an gegen Jahwe und seine
Heilspläne mit der Menschheit und der Schöpfung angetreten war. Die
politischen Großmächte hatten sich lediglich von jener Macht in Dienst nehmen
lassen; im Hintergrund aber war sie es eigentlich, jene übergeschichtliche Macht
des Bösen, die gegen Gott aufstand, um durch die Vernichtung seines Volkes
seinen Heilsplan in Schöpfung und Geschichte zu durchkreuzen. In Jes 10,5-15
wird nun in den verschiedenen Textschichten aus unterschiedlichen Zeiten
erkennbar, wie jene Glaubenserkenntnis von einer übergeschichtlichen Macht
des Bösen sich in Israel mehr und mehr durchsetzte.

In der ältesten Textschicht in Jes 10,5-15 aus der Hand des Propheten selbst
wird das Großreich Assur folgendermaßen beschrieben: Einerseits ist es eine
politische Größe, die von Jahwe selbst als Vollstrecker seines Strafgerichtes über
Israel in Dienst genommen und gegen Israel gesandt worden ist. Andererseits
tritt Assur aber mit einem Machtgebaren auf, das die Grenzen seines Auftrags
weit überschreitet und offenbar werden lässt, dass es aus seinem Dienst als
Gerichtswerkzeug Jahwes ausgebrochen ist und nach Selbstverabsolutierung,
also einem Sein wie Gott, strebt. So hat sich Assur zum Widersacher Gottes
erhoben.

Dementsprechend prahlt Assur in Jes 10,13-14: „13 Das alles – gemeint sind
die Eroberung der umliegenden Reiche – habe ich mit meiner starken Hand und
mit meiner Weisheit vollbracht; denn ich bin klug. Die Grenzen zwischen den
Völkern habe ich aufgehoben, ihre Schätze geplündert, wie ein Held habe ich die
Könige vom Thron gestoßen. 14 Wie man in ein Nest greift, so griff meine Hand
nach dem Reichtum der Völker. Wie man verlassene Eier sammelt, so habe ich
5

alle Länder der Erde gesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln schlug,
keiner, der den Schnabel aufriss und piepste.“

Der Gedanke Jesajas, dass Gott eine politische Großmacht mit ihren
zerstörerischen Eroberungen als „Gerichtswerkzeug“ bestimmt und zur
Bestrafung gegen sein eigenes, abtrünniges Volk schickt, erscheint uns heute
auf den ersten Blick befremdlich. Er wird jedoch verständlich, wenn wir zwei
Dinge bedenken:

1. Nach dem Geschichtsverständnis des Alten Testamentes entfaltet Geschichte
nie eine aus dem reinen Machtspiel der Völker und der Willkürentscheidung ihrer
Herrscher hervorgehende Eigendynamik, sondern ist immer Ausdruck der
Führungsgeschichte Gottes mit den Menschen. In ihr üben neben dem
auserwählten Volk Israel auch die übrigen Völker eine ihnen von Gott
zugewiesene Funktion aus. Dabei ist nicht entscheidend, ob sie Jahwe
anerkennen oder gar ein Wissen um die ihnen zugewiesene Aufgabe besitzen,
sondern lediglich, dass sie Werkzeug in der Hand Jahwes, des Schöpfers und
Herrn der Geschichte sind. Dass auch Assur in den Augen Jesajas eine solche
Werkzeugfunktion ausübt, und zwar im Kontext des Gerichtshandelns Jahwes an
Israel, machen u.a. die Metaphern „Stab meines Zornes“ und „Stock meines
Grimmes“ (V.5) deutlich, die Gott für Assur gebraucht.

2. Die Rede vom Gericht Gottes, die im Alten Testament recht häufig begegnet,
ist durch einen einfachen Denkvorgang zu verstehen: Nicht selten erkennen
Menschen, die von einer tiefgreifenden Not oder einem Schicksalsschlag
betroffen sind, darin nachträglich einen Segen, ohne dass sie die Not oder den
Schicksalsschlag selbst im Nachhinein verherrlichen würden. Wenn sie gläubig
sind, deuten sie das negative Ereignis als „Fügung“ – und das heißt als
„Führung“ Gottes, der selbst die widrigen Ereignisse unseres Lebens nützt, um
uns auf ein größeres, heilvolles Ziel hin zu führen.

In diesem Sinne deuteten die Propheten die politischen Katastrophen Israels
nicht selten als „Gericht“, durch das Jahwe sein Volk zur Umkehr bewegen und
so zum Ziel seiner Rettung führen möchte. In den Feinden, meist den
6

Großmächten des Alten Orients, die jene Katastrophen herbeiführten, erkannten
sie, entsprechend dem alttestamentlichen Geschichtsdenken,
Gerichtswerkzeuge Jahwes, die zur konkreten Durchführung von ihm selbst
bestimmt und gesandt worden waren. In dieser Funktion sieht Jesaja nach der
großen Katastrophe der Eroberung und Zerschlagung des Nordreiches Israel
auch die Großmacht Assur.

Aber zugleich erkennt der Prophet mit Schrecken, dass Assur nicht nur als
Gerichtswerkzeug Jahwes gegen Israel vorgeht, sondern darüber hinaus einen
unheimlichen Drang zur Vernichtung und Ausrottung nicht weniger Völker
entwickelt, ja sogar entschlossen ist zu einer weltweiten und hemmungslosen
Expansionspolitik (10,7.13-14). Aus der Sicht des Propheten hat Assur damit
seiner Beauftragung durch Jahwe endgültig eine Absage erteilt und sich
stattdessen ein Welteroberungskonzept zueigen gemacht, das auf absoluter
Autonomie gründet.

Damit aber ist Assur für den Propheten zu einer Größe geworden, die er mit rein
historischen Kategorien, nämlich als eine imperialistische Großmacht, nicht
mehr zu fassen vermag. Was er an Assur kritisiert ist die Tatsache, dass es
seine Werkzeugfunktion und damit seine Stellung unter Jahwe verlassen und
sich in eine direkte und grundsätzliche Gegnerschaft zu Jahwe, dem einzigen
Schöpfer und Herrn der Geschichte, gestellt hat. Assur ist zum Antijahwe
geworden.

Damit aber ist dem Propheten am Beispiel Assurs klar geworden: Es gibt in
dieser Weltzeit das Wirken einer Macht, die unabhängig von einer konkreten
historischen Ausprägung existiert. Sie verschafft sich im Verlauf der Geschichte
immer wieder neu Ausdruck in verschiedensten Völkern und Personen. Es ist
eine übergeschichtliche, metaphysische Macht, deren einziges Ziel es ist, sich
gegen Gott aufzulehnen, seinen Heilsplan in Schöpfung und Geschichte zu
durchkreuzen und den Menschen in den Abgrund seiner zerstörerischen
Auflehnung gegen Gott mit hinab zu reißen.
7

Der Verfasser der Sündenfallerzählung in Gen 3 knüpft an diese theologische
Erkenntnis aus dem 8./7. Jh. v. Chr. an und verleiht ihr zu Anfang des 7. Jh. mit
der Darstellung der Schlange in Gen 3 einen expliziten Ausdruck. Indem er sie,
die Schlange, als eine dem Menschen gegenüber eigenständige Größe zeichnet,
vollzieht er noch schärfer als Jesaja die Trennung zwischen der widergöttlichen
Macht des Bösen einerseits und dem Menschen andererseits und macht nun
deutlich, dass die Sünde darin besteht, dass der Mensch in Freiheit den Geist
einer solch widergöttlichen Auflehnung nachahmt. Für den Autor von Gen 3 ist
klar, dass diese Macht des Bösen weder in Gott hineingehört, noch eine
Wesensstruktur des Menschen darstellt, sondern eine von Gott geschaffene,
dem Menschen vorausliegende Größe ist, die sich, wenn der Mensch sich einmal
in ihren Bann begeben hat, als ein erbitterter Feind des Menschen entlarvt.

In der zweiten Hälfte des 7. Jh., zur Zeit des Königs Joschija von Juda, griff ein
Bearbeiter von Jes 10,5-15 die Darstellung Assurs als Antijahwe wieder auf
und verlieh ihr noch schärfere Konturen. Er zeichnete Assur nun in den Versen
7-11 als eine Großmacht, die nicht nur auf die Eroberung aller Völker,
einschließlich Jerusalems, aus ist, sondern ausdrücklich auch die Vernichtung
ihrer Götter – und nicht zuletzt Jahwes selbst – anvisiert. Diesen Antijahwe
zeichnet somit in den Augen des Bearbeiters eine grenzenlose widergöttliche
Hybris aus.

Ca. 100 Jahre später, bald nach der Rückkehr Israels aus dem Babylonischen
Exil, erfährt der Jesajatext eine letzte Bearbeitung. Das Großreich Assur war
inzwischen untergegangen. Israel hatte nach dem Exil mit dem Wiederaufbau
Jerusalems und seines Tempels begonnen. Die Einweihung des neuen Tempels
bot dem nun aufrichtig um Frömmigkeit bemühten Volk Anlass, voll Hoffnung in
die Zukunft zu schauen, wo man den Anbruch der ewigen Königsherrschaft
Jahwes erwartete. In dieser Situation ergänzte ein Bearbeiter den Gedanken,
dass mit jenem Anbruch der ewigen Gottesherrschaft am Ende der Zeiten auch
die endgültige Abrechnung mit dem Antijahwe erfolgen wird. Er schreibt in
V.12: „Wenn Jahwe sein Werk auf dem Berg Zion und in Jerusalem vollendet
hat, dann straft er das hochmütige Gebaren und die dreiste Überheblichkeit des
Königs von Assur“ (10,12).
8

Mit dieser eschatologischen, d. h. auf das Ende der Geschichte hin orientierten,
Sicht vom Antijahwe war in Israel eine Glaubensvorstellung gewachsen, die in
der Folgezeit im Alten Testament immer schärfere Konturen annahm, so z.B. in
der Prophetie über Gog von Magog in Ez 38-39 oder in den apokalyptischen
Textes des Buches Daniel (Dan 7,8.24-26; 8,9-11.23-25; 11,36-45) oder in der
Gestalt des Königs Nebukadnezzar und seines Oberfeldherrn Holofernes im Buch
Judit (1-3).

Sie begegnet aber auch im Buch Ijob. Dieses Buch ist in mehreren Schüben in
nachexilischer Zeit gewachsen. In ihm wird nun der Blick erstmals ausdrücklich
auf die geistigen Vorgänge hinter der Geschichte geworfen und gezeigt, dass es
dort eine mit widergöttlicher Hybris auftretende Macht des Bösen gibt, deren
ganzes Sinnen darauf gerichtet ist, den Menschen seiner schöpfungsgemäßen
Bestimmung, in Einklang und Gemeinschaft mit Gott zu leben – in der Sprache
des Ijobbuches: ein Gerechter zu sein – zu entfremden.

II. Die Macht des Bösen als Widersacher und Versucher des Menschen
in Ijob 1,6-12

Für die Darstellung jenes Wirkens der Macht des Bösen hinter der Geschichte
benützt der Autor des Ijobbuches ein im Alten Orient verbreitetes mythisches
Bild, das von einer himmlischen Ratsversammlung spricht, in der Satan als
Widersacher Gottes und des Menschen vor Gottes Thron hintritt. Er schreibt in
Ijob 1,6-12:

„(ID) 6 Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne, um
hinzutreten vor Jahwe, und es kam auch der Satan in ihrer Mitte. 7 Da sprach
Jahwe zum Satan: „Woher kommst du?" Und der Satan antwortete Jahwe und
sprach: „Vom Umherschweifen auf der Erde und vom Umherwandern auf ihr". 8
Da sprach Jahwe zum Satan: „Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Ijob?
Denn es gibt keinen wie ihn auf der Erde, einen Mann, fromm und
rechtschaffen, der Gott fürchtet und das Böse meidet". 9 Und der Satan
9

antwortete Jahwe und sprach: „Ist Ijob umsonst gottesfürchtig? 10 Hast nicht
du (selbst) um ihn und um sein Haus und um alles, was ihm gehört, ringsum
einen Schutzwall gebaut? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und sein
Viehbesitz hat sich ausgebreitet im Land. 11 Aber strecke doch deine Hand aus
und rühre an all das, was ihm gehört, wahrlich, er wird dir in dein Angesicht
fluchen". 12 Da sprach Jahwe zum Satan: „Siehe, alles, was ihm gehört, sei in
deiner Hand! Nur gegen ihn selbst darfst du deine Hand nicht ausstrecken!"
Dann ging der Satan weg vom Angesicht Jahwes“ (1,6-12).

Das Bild von einer himmlischen Ratsversammlung, in der Gott inmitten von
Göttersöhnen thront, mutet uns heute eher befremdlich an. Es wurde von dem
Ijobdichter aus den altorientalischen Mythen übernommen und als Bild für die
allumfassende Weltherrschaft Gottes in Schöpfung und Geschichte verwendet.
Im Rahmen dieses Bildes lässt nun der Ijobdichter Satan vor Gott hintreten, um
von ihm, dem Herrn über Schöpfung und Geschichte und damit auch über die
Menschen und die Göttersöhne, die Erlaubnis zu erwirken, den Frommen Ijob zu
versuchen.

Damit reißt der Ijobdichter sozusagen für einen kurzen Augenblick den Vorhang
der Weltgeschichte auf, um dem Leser einen Blick auf jene Kräfte im
Hintergrund zu gewähren, die in Wahrheit die Weltgeschichte lenken und auch
das Lebensgeschick des Einzelmenschen bestimmen. Dabei lässt er uns die
erschreckende Wahrheit erkennen, dass die Welt nicht nur unter dem guten
Einfluss Gottes steht, sondern auch auf eine rätselhafte Weise an die böse
Macht Satans ausgeliefert ist – wenngleich dies unter Zulassung Gottes, des
unanfechtbaren Herrn der Geschichte geschieht.

Diese Tatsache ist im Laufe der Geschichte immer wieder zum Stein des
Anstoßes für die Menschen geworden. Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung
formuliert dies mit Blick auf den Auftritt Satans im Ijobbuch mit einer
unerbittlichen Härte: „Nun soll der treue Knecht Hiob grund- und nutzlos einer
moralischen Belastungsprobe unterzogen werden, obschon Jahwe von dessen
Treue und Standhaftigkeit überzeugt ist und überdies auf Grund seiner
Allwissenheit - wenn er sie zu Rate zöge - in dieser Beziehung unzweifelhafte
10

Sicherheit hätte. Warum soll dann trotzdem der Versuch gemacht und eine
Wette ohne Einsatz mit dem gewissenlosen Einflüsterer auf dem Rücken der
machtlosen Kreatur ausgetragen werden? Es ist in der Tat kein erhebender
Anblick, wenn man sieht, wie rasch Jahwe seinen treuen Knecht dem bösen
Geiste preisgibt und wie unbekümmert und mitleidlos er ihn in den Abgrund
physischer und moralischer Qualen fallen lässt. Das Verhalten des Gottes ist,
vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, dermaßen empörend, dass man
sich fragen muss, ob dahinter nicht ein tieferreichendes Motiv verborgen

liegt?"4.

Obgleich die Ausführungen C. G. Jungs den Eindruck erwecken, als habe er die
Himmelsszene wörtlich, d.h. als Protokoll einer himmlischen Ratsversammlung
missverstanden, so behält doch das von ihm angesprochene Problem seine
Gültigkeit, nämlich die ungeheuerliche Tatsache, dass die Macht des Bösen
unter den Augen Gottes einen so großen Freiraum in dieser Welt gewinnen darf.
Wie aber ist dann die Himmelsszene zu begreifen? Und ist es möglich, dass ihre
richtige Interpretation Licht auf das Problem des Bösen in dieser Welt und in
unserem Leben wirft?

Um die Himmelsszene im Ijobbuch richtig zu verstehen, ist es nötig zu
beachten, dass es im Alten Testament Vorstellungen gibt, die der ganz
konkreten Erfahrungswelt der damaligen Menschen entstammen, deren Inhalte
uns heute aber nicht mehr selbstverständlich zugänglich sind. Sie dienten einst
dazu, Wahrheiten über Gott tiefer und unmittelbarer zu erfassen, ohne dass
man die Vorstellung als solche wörtlich nahm.

Auch die Rede von der himmlischen Ratsversammlung ist hier einzuordnen.
Überall, wo sie im Alten Testament begegnet – z. B. in Sach 3,1-8; 1 Kön
22,19-22; Jes 6,1ff. und Ps 82 – bringt sie den Glauben zum Ausdruck, dass
hinter allem Weltgeschehen letztlich Gottes Welten- bzw. Geschichtsplanung
steht. Das neuzeitlich-säkulare Geschichtsdenken, wonach der Mensch die
Geschichte und damit auch sein persönliches Leben selbst in die Hand nimmt,

4
    C. G. Jung, Antwort auf Hiob, Olten 1973,20f.
11

selbst Geschichte macht, und zwar eine Geschichte ohne Gott, das ist dem
alttestamentlichen Menschen zutiefst fremd.

Wenn aber die himmlische Ratsversammlung ein Bild für Gottes
Geschichtslenkung ist, welche Rolle spielt dann in ihr der Satan, der doch
offenbar, so lehrt es der Text, entscheidend die Welt mitlenkt? Wer ist Satan,
der als Widersacher Gottes und der Menschen einen so großen Freiraum in
Gottes Weltenplan gewinnt?

Die Palette der Antworten bei den Theologen ist vielfältig. Gemeinsam ist fast
allen, wie schon im letzten Vortrag gezeigt, dass sie aus Furcht vor einem
platten Dualismus zwischen einer guten göttlichen Macht einerseits und einer
bösen satanischen Macht andererseits Satan keine eigenständige Wirklichkeit
zuerkennen. Wenn das Alte Testament vom Satan spreche, dann verstehe es
ihn als ein Bild, eine Hilfsvorstellung oder ein literarisches Mittel, um einen
abstrakten Sachverhalt plastisch darzustellen. So sei Satan quasi eine
Verkörperung; in Ijob 1 handle es sich um eine Verkörperung des göttlichen
Zweifels an der Echtheit und Uneigennützigkeit der menschlichen Frömmigkeit –
so der evangelische Alttestamentler Georg Fohrer5 - oder eine Verkörperung der
Bedrohung des fehlsamen Menschen von Seiten der göttlichen Welt – so
ebenfalls Georg Fohrer6 - oder eine Verkörperung des „unheimlichen Aspekts" in
Gott – so der evangelische Alttestamentler Victor Maag7 – oder eine
Verkörperung des „Zweifelsgedankens" Gottes an der Treue des Menschen bzw.
eine Verkörperung des „Gottesauges, das die Welt durchstreift“, um die Sünden
des Menschen aufzuspüren und anzuklagen – so der Psychologe C. G. Jung8.

Eine Lösung liefern alle diese Antworten jedoch nicht. Sie verlagern den
Dualismus zwischen Gut und Böse lediglich in Gott selbst hinein, was letztlich
noch schlimmere Folgen zeitigt. Denn damit wird Gott zu einem
unberechenbaren Willkürdämon gemacht und den Menschen jede Zuflucht vor

5
  Georg Fohrer, Das Buch Hiob, KAT XVI, Gütersloh 1963, 83.
6
  Ebenda.
7
  Victor Maag, Hiob, FRLANT 128, Göttingen 1982,73.
8
  C. G. Jung, Antwort auf Hiob, 20.
12

der Macht des Bösen geraubt. Aber wie ist dann die Gestalt Satans zu
verstehen?

Die Begriffsuntersuchung der hebräischen Wurzel von „Satan" – „satán“ – lässt
erkennen, dass das Wort ursprünglich rein profaner Natur war. Die
Grundbedeutung des Verbs „satán“ kann mit „anfeinden“, die des Nomens mit
„Widersacher, Ankläger" wiedergegeben werden. Beides wird für Menschen
verwendet, die in allen möglichen Widerfahrnissen als Feinde anderer auftreten
(Ps 38,21; 55,4; 71,13; 109,4.20.29; 1 Sam 29,4; 2 Sam 19,23; 1 Kön 5,18 u.
ö.). Erst in nachexilischer Zeit begegnet an drei Stellen des Alten Testaments
das Nomen „Satan" in einem theologischen Kontext, wo es den überirdischen
Widersacher bezeichnet – so in 1 Chr 21,1; Sach 3,1-8; Ijob 1,6-12; 2,1-7).

Das macht deutlich, dass das Alte Testament keine ausgeprägte Lehre über den
Satan besitzt, ja in vorexilischer Zeit noch nicht einmal von einem Satan im
Sinne einer überindividuellen dämonischen Unheilsmacht unter Gott spricht.
Doch lässt dies nun nicht umgekehrt den Schluss zu, dass die mit „Satan"
gemeinte Wirklichkeit überhaupt nicht existiert. Vielmehr konnte Israel
zunächst, wenn es seinen Glauben an Jahwe, den einen und ewigen Gott, rein
erhalten wollte, überhaupt nicht oder nur vorsichtig von Satan sprechen. Denn
es lebte ja in einer heidnischen Umwelt, die geradezu von Engel- und
Dämonenwesen wimmelte, welche nach Vorstellung ihrer Verehrer mehr oder
weniger göttlichen Rang besaßen und zusammen einen unberechenbaren
Götterhimmel bildeten, vor dem die Menschen sich in knechtischer Furcht
ducken mussten.

Israel hingegen stach unter diesen Völkern hervor durch seinen Glauben an den
einen und ewigen Gott, den Herrn über alles, was sich Götter nennt, den
Schöpfer und einzigen Lenker der Welt, dem selbst die dämonischen Mächte
untertan sind. Israel war sich dieses Glaubens, wie die zahlreichen Spottlieder
auf die Götzen seiner Umwelt in den Prophetenbüchern zeigen (Jes 40,18-20;
44,12-20; Jer 10,1ff. u. a.), voller Stolz bewusst, und zwar nicht zuletzt
deshalb, weil es in ihm erfahren durfte: Vor diesem Herrn von Schöpfung und
13

Geschichte können wir in Freiheit aufrecht stehen ohne jede knechtische Furcht
vor göttlichen Launen.

So verzichtete man in Israel zunächst auf die Rede von einer eigenständigen
überirdischen Macht des Bösen in der Welt, um das Missverständnis zu
vermeiden, es könnte sich bei ihr um eine Art Gegengott zu Jahwe handeln. In
der gesamten vorexilischen Zeit findet sich deshalb kein einziges Mal die Rede
von Satan, bis schließlich in nachexilischer Zeit neue Umstände dazu zwangen.
Es war das überdimensionale Anwachsen der Macht des Bösen in einer
jahrhundertelangen Unterdrückung und Ausbeutung Israels durch die
heidnischen Großmächte.

Hinzu kam, dass Israel jetzt, nach dem Ende des Exils, wo es von Jahwe selbst
begnadigt und wieder als Gottesvolk angenommen worden war, die heidnischen
Mächte nicht mehr als Gerichtswerkzeuge in Gottes Hand betrachten konnte. Mit
aller Wucht spürte es stattdessen, dass hinter den Gewalttaten der Heidenvölker
das Aufbegehren einer eigenständigen von Gott losgelösten satanischen Macht
steht, die zum Kampf gegen Gott um die Herrschaft in dieser Welt angetreten
ist. Um jedoch jedes falsche Verständnis dieser Macht im Sinne eines
Gegengottes zu Jahwe auszuschalten und jedem Dualismus unmissverständlich
vorzubeugen, wies man Satan einen untergeordneten Platz unter Gott zu – im
Bild gesprochen – einen Platz neben anderen Mitgliedern in der himmlischen
Ratsversammlung (Sach 3,1-8; Ijob 1,6-12; 2,1-7).

In diesem Sinne lässt der Ijobdichter in V. 6 Satan inmitten der Gottessöhne
auftreten. Die Gottessöhne sind nach alttestamentlicher Vorstellung
Engelwesen, die der überirdischen Welt angehören und aufgrund ihrer größeren
Gottesnähe Einblick in Gottes Geschichtsplanung besitzen. Indem der
Ijobdichter Satan in ihre Reihen einordnet, bringt er jedoch nicht nur dessen
Unterordnung unter Gott zum Ausdruck, sondern auch den Glauben, dass selbst
Satan einst zu der ursprünglich guten Schöpfung Gottes gehörte. Wie es
allerdings dazu kam, dass aus dem Engel ein Satan wurde, aus dem
ursprünglich guten Geschöpf Gottes ein Widersacher Gottes und der Menschen,
14

das lässt der Ijobdichter ebenso im Dunkeln wie der Verfasser der biblischen
Urgeschichte das Werden der Schlange.

Erst in viel späterer Zeit dachte man darüber nach und entwickelte zunächst im
spätjüdischen außerkanonischen Schrifttum den Gedanken vom Engelsturz, dem
eine schwere Versündigung der Engel vorausgeht – so z.B. im Henochbuch (15f;
69) oder in Jubilaen 10. Das Neue Testament nahm dann diesen Gedanken auf,
indem es von Engeln sprach, „die ihre Würde nicht wahrten" – so im Judasbrief
6) – und sich gegen Gott „versündigten" – so in 2 Petr 2,4.

Die Theologie der Kirchenväter und die spätere dogmatische Lehrentwicklung
der Kirche stützen sich auf dieses neutestamentliche Zeugnis. So schreibt
Augustinus in seinem Werk "De nuptiis et concupiscentia" um 419: „Der Teufel
selbst ist ein unreiner Geist, und zwar gut, weil er Geist ist, böse, weil er unrein
ist; Geist ist er von Natur, unrein durch seine Schuld, das erste von beiden ist
von Gott, das zweite von ihm selbst"9. Das IV. Laterankonzil 1215 n. Chr.
formuliert schließlich dieselbe Lehre verbindlich gegen die Albigenser und
Katharer: „Der Teufel und die anderen Dämonen sind von Gott zwar von Natur
aus gut erschaffen worden, durch sich selbst sind sie aber böse geworden"10.

Letztlich bleibt jedoch auch hier das „Wie" und „Warum" der Sünde der Engel im
Dunkeln. Es entzieht sich in seinen Wurzeln grundsätzlich dem menschlichen
Überblick und verweigert sich jeder rationalen Einordnung. So schwebt Satan
als eine stetige irrationale Urbedrohung über der Menschenwelt, was der
Ijobdichter in V. 7 mit den Worten Satans selbst zum Ausdruck bringt, als er auf
die Frage Gottes, woher er komme, antwortet: „Vom Umherschweifen auf der
Erde und vom Umherwandern auf ihr“.

In den folgenden Versen 8-11 offenbart Satan sich dann unverhüllt als
Widersacher Gottes und der Menschen, und zwar insbesondere derjenigen
Menschen, die sich in Treue Gott zugewandt haben. Im Hintergrund steht die
bittere Erfahrung der Frommen in nachexilischer Zeit, dass ihre Treue zu Jahwe

9
    Augustinus, zitiert nach J. Auer, Die Welt – Gottes Schöpfung. Kleine Katholische Dogmatik III, Regensburg 1975, 502.
10
     DS 800 – D 428 – NR 295, 918.
15

nicht Segen, sondern Fluch auf sie herabrief: „Um deinetwillen werden wir
dahingemordet Tag für Tag“, klagt ein Beter in Ps 44,23.

So wuchs mehr und mehr die Einsicht, dass der im Hintergrund der Geschichte
sich vollziehende Kampf Satans gegen Gott um die Herrschaft in dieser Welt
letztlich ein erbitterter Kampf Satans gegen das Volk Gottes ist, ja dass
letzteres gar zur ersten Zielscheibe seines Angriffs wird. Denn es ist sozusagen
die innerste Festung, der ureigene Machtbereich Gottes, den der Feind um jeden
Preis stürmen muss, um wirklich Sieger zu sein.

Diese Festung Gottes, sein ureigener Machtbereich wird in der Himmelsszene
repräsentiert durch den Frommen Ijob, in dem die Frommen des Gottesvolkes
sich selber sahen. Gott bestätigt ihre Frömmigkeit auf vierfache Weise und hebt
ausdrücklich hervor, dass sie aufgrund ihrer Treue ihm auf eine unübertreffliche
Weise nahegekommen sind: „Es gibt keinen wie ihn auf der Erde", spricht Gott
zu Satan, „einen Mann, fromm und rechtschaffen, der Gott fürchtet und das
Böse meidet" (V. 8b); und schließlich nennt Gott Ijob bzw. die Frommen sogar
seine Knechte, d. h. seine Erwählten, zu denen er ein einzigartiges Verhältnis
der Liebe und des Vertrauens besitzt (V. 8a).

Genau dieses Verhältnis ist jedoch das eigentliche Angriffsziel Satans. Schon bei
seinem ersten Auftreten hatte Satan sich ja als der bezeichnet, dessen
Hauptbetätigung im ruhelosen und missgünstigen Umherschweifen in der
Menschenwelt besteht. Er ist unablässig darauf aus, eine ungeschützte Flanke in
ihr zu finden, um in sie den Keil des Misstrauens zwischen Gott und den
Menschen einzutreiben. Satan ist, so will der Ijobdichter sagen, seinem ganzen
Wesen nach auf Zerstörung ausgerichtet, und zwar auf die Zerstörung des
personalen Verhältnisses zwischen Gott und Mensch. Deshalb diffamiert er im
Gespräch mit Jahwe Ijobs Frömmigkeit als Eigennutz und zweifelt Gottes Urteil,
sein vertrauensvolles Urteil über den Menschen, als falsch an (V. 9-11).

Ärgerniserregend ist dann die Antwort, die Gott gibt: „Siehe, alles, was ihm
gehört, sei in deiner Hand! Nur gegen ihn selbst darfst du deine Hand nicht
ausstrecken!" (V. 12). Eigentlich müsste man erwarten, dass Gott seinen treuen
16

Knecht gegen die ungerechtfertigten Angriffe Satans in Schutz nimmt und Satan
selbst in die Flucht schlägt. Doch im Gegenteil, er lässt Satan gewähren und gibt
ihm widerstandslos eine fast uneingeschränkte Macht über den Menschen:
Seinen ganzen Besitz, d.h. sämtliche Segensgaben Gottes, darf Satan
vernichten; nur das nackte Leben des Menschen darf er nicht antasten.

Im Hintergrund steht, wie schon oben erkannt, die dunkle Erfahrung Israels in
nachexilischer Zeit, dass Jahwe es scheinbar ungerührt dem Machtspiel der
heidnischen Großvölker ausgeliefert und ihm so alle Segensgüter genommen
hat. Es musste hilflos zusehen, wie die Macht des Bösen mehr und mehr
triumphierte, so dass die Geschichte den Eindruck erweckte, als sei sie nicht
mehr in Gottes, sondern in Satans Hand.

Das war eine wahrhaft erschreckende und ärgerniserregende Erfahrung für
Israel, die seinen Glauben, seine personale Beziehung zu dem Gott Jahwe, der
doch einst zu seinem Volk gesagt hatte: „Ich bin da für euch, zu eurer Rettung
und zu eurem Heil“, einer schweren Belastungsprobe unterzog: Wer ist nun der
eigentliche Herr der Geschichte, Jahwe oder der Satan? Ist es Jahwe, warum
setzt er dann seine personale Beziehung zu seinem Volk einer so furchtbaren
Prüfung aus, wo doch die Gefahr besteht, dass sein Volk ihr unterliegt und Gott
flucht, wie der Satan in V. 11 erwartet?

Die letzte Antwort auf diese Frage gibt Gott selbst in seinem Sohn Jesus
Christus, in dessen Tod er die Macht Satans endgültig überwunden hat. Im Blick
auf den leidenden Menschen kann der Christ deshalb zuversichtlich sagen, wie
Helmut Thielicke es einmal formulierte: „Im Grunde weiß das Neue Testament
auf jeder Seite, dass wir Menschen immer in der Bedrängnis stehen; aber es
weiß auch, dass Gott gerade das, was uns so unter Druck setzt, zu einem
Material des Glaubens machen und uns daran die große, souveräne Freiheit der
Kinder Gottes verdeutlichen will. Wer nur im Sonnenlicht lebte und sich die
reifen Früchte in den Mund wachsen ließe, hätte sozusagen keine Chance, das
Dennoch des Glaubens überhaupt zu erlernen. Darum begnadet uns Gott mit
Druck und Anfechtung; und die wahren Kinder Gottes haben es deshalb immer
gewusst, was sie dem Schweren und Bedrückenden verdanken, auch wenn es
17

ihnen meist erst in der Rückschau aufgegangen ist wie etwa dem Knecht Gottes

Hiob"11.

Auch der Ijobdichter weiß, dass das Leiden des frommen, um Gott bemühten
Menschen eine Anfechtung seines Glaubens ist, nicht ein Ausfluss der Bosheit
Gottes, und dass es sich für den Leidenden schließlich zur Gnade wandelt. Denn
das Ringen um Gott in Klage und Anklage, wie wir es dann in der
anschließenden Ijobdichtung ab Kap. 3 erleben, führt zu einer Begegnung mit
Gott, aus der der Leidende gewandelt und – von Gott auf eine neue
umfassendere Weise angenommen – gestärkt hervorgeht.

III. Die Macht des Bösen als Antichrist (der Drache, die alte Schlange,
die Teufel oder Satan heißt) in Offb 12,1-17

Die bis hierher aufgezeigten alttestamentlichen Glaubenstraditionen von der
Todfeindschaft der Macht des Bösen gegen das Gottesvolk bzw. gegen jeden
einzelnen Menschen im Verlauf der Geschichte und das Wissen um ihre
endgültige Besiegung am Ende der Zeiten, fließen alle in die apokalyptische
Schilderung von Offb 12 im Neuen Testament ein. Dort fügen sie sich unter dem
Vorzeichen der Erfahrung mit Jesus Christus, der gekommen ist, um die Macht
des Bösen am Kreuz endgültig zu besiegen, zu einem ganz neuen Bild
zusammen.

Zunächst wird das ausdrückliche Bemühen des Verfassers, sich in eine Linie mit
der alttestamentlichen Glaubensüberlieferung zu stellen, unmissverständlich
deutlich an seiner Kennzeichnung der Macht des Bösen. Er greift nämlich
sämtliche im Alten Testament vorhandenen Begriffe für jene Macht auf – so den
Begriff „Drache“ (Offb 12,3f.7.9.13.16) aus Jes 27,1 (vgl. auch Ps 74,13; Ijob
7,12; Jes 51,9 u. ö.), den Begriff „Schlange“ (12,9.14.15) aus Gen 3 (vgl. auch
Jes 27,1; 14,29; 65,25) und die Bezeichnungen „Teufel“ (12,9.12) und „Satan“
(12,9) aus Ijob 1-2; 1 Chr 21,1 und Sach 3,1-8.

11
     Helmut Thielicke, Von der Freiheit, ein Mensch zu sein, Freiburg 1981,34.
18

Darüber hinaus stellt er durch die beiden Kennzeichnungen der Macht des Bösen
als „Verführer der ganzen Welt“ und als „Ankläger unserer Brüder“ – so in Offb
12,9 und 10 – eine ausdrückliche Beziehung zur Rolle der Schlange in Gen 3 her
und weist so auf ihre universale Dimension, d.h. auf ihren den gesamten Raum
von Schöpfung und Geschichte umfassenden Aktionsradius hin. Denn im Sturz
des Drachen, den er in 12,9 schildert, vollendet sich für ihn das heilvolle
Handeln Gottes, das schon am Anfang der Schöpfung mit der Verfluchung der
Schlange begann und sich trotz aller Widerstände im Verlauf der Geschichte bis
zu jener endgültigen Besiegung am Ende durchsetzte.

Schauen wir nun im Einzelnen auf den Text von Offb 12:

In V. 1-2 ist davon die Rede, dass ein großes Zeichen am Himmel erscheint,
eine Frau, mit der Sonne umkleidet, den Mond unter ihren Füßen und ein Kranz
von zwölf Sternen um ihr Haupt. Sie ist schwanger und schreit in
Geburtsqualen.

Die Frau verkörpert zunächst das alttestamentliche Gottesvolk, bestehend aus
zwölf Stämmen, das im Rahmen der nun hier beginnenden Endzeitereignisse
wieder ganz in seine ursprüngliche Würde als Ebenbild und Zeuge Gottes
eingesetzt ist. Dabei versinnbildlichen die lichttragenden Schöpfungselemente
wie Sonne, Mond und Sterne die Herrlichkeit Gottes, die der widergöttlichen
Finsternis diametral entgegengesetzt ist. Dass sie die Frau umgeben, bedeutet,
dass das durch das Gericht der Endzeit hindurch gerettete Gottesvolk wieder in
Harmonie mit dem Kosmos lebt und von der Herrlichkeit Gottes umgeben und
erfüllt ist. Und nicht zuletzt weist auch das Erscheinen der Frau am Himmel,
losgelöst also von jeder historisch-geographischen Lokalisierung, auf die
Universalität der Aufgabe des Gottesvolkes in der Endzeit im gesamten Kosmos
hin.

Dass die Frau in Wehen und Geburtsqualen schreit, also offensichtlich
schwanger und kurz davor ist zu gebären, weist darauf hin, dass das
alttestamentliche Gottesvolk den Messias hervorbringen wird. Die Wehen und
19

Geburtsqualen widersprechen dabei seiner endzeitlichen Würde nicht. Wehen
und Geburtsqualen sind ja im Alten Testament Ausdrucksweisen für die
Reaktion der sündigen Schöpfung auf die Begegnung mit Gott am Ende der
Zeiten (vgl. Jes 26,16ff.; Mich 4,9-10, im NT Joh 16,21ff.). Und das Gottesvolk
selbst ist, solange es in dieser Welt lebt, einbezogen in jene sündige Schöpfung.

Gerade als solches, von Gott in seine ursprüngliche Würde wieder eingesetztes
Gottesvolk aber, das überdies auch noch den Messias hervorbringt, ist das
Israel der Endzeit natürlich die Zielscheibe besonders heftiger Angriffe durch die
Macht des Bösen (V. 3f.). Denn diese dämonische Macht, die alles Sinnen und
Trachten darauf setzt, den Menschen von Gott zu trennen, kann die
Wiederherstellung der Freundschaft zwischen Gott und Mensch nicht ertragen.
Sie muss sie um jeden Preis verhindern. Zugleich weiß sie, dass ihr mit dem
Kommen des Messias der Todesstoß versetzt wird. So gehört es geradezu zur
Kennzeichnung des endzeitlichen Israel, dass es ausgerechnet wegen seiner
Würde besonders viel zu leiden hat und zusammen mit dem Messias von der
Macht des Bösen mit tödlichem Hass verfolgt wird.

V. 5 markiert dann den Umbruch in der allegorischen Darstellung der Frau:
Durch die Geburt des Kindes, d.h. durch die Ankunft des Messias, wandelt sich
das altbundliche Gottesvolk Israel, weil es den Messias hervorgebracht hat, zum
neubundlichen Gottesvolk der Endzeit, der Kirche. Die Aussage, dass das Kind
der Frau „über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird“, ist ein Ausdruck
der eschatologisch-apokalyptischen Messiaserwartung im Alten Testament (Ps
2,9). Sie findet gleich im Anschluss ihre christliche Ergänzung in der Aussage,
dass das Kind „zu Gott und zu seinem Thron entrückt wurde“. In Jesus Christus,
will der Autor sagen, der nach seinem Sieg über die Macht des Bösen in seiner
Passion und Auferstehung erhöht wurde zum „Thron“, d.h. in die Herrlichkeit
Gottes, und der nun von dort die Ausübung der ewigen Gottesherrschaft
übernommen hat, in diesem Jesus Christus hat sich jene alttestamentliche
Erwartung des Messias, der am Ende der Zeiten mit eisernem Zepter über alle
Völker herrschen wird, erfüllt.
20

In den Versen 7-12 wird dann sozusagen die „Kamera“ umgeschwenkt und der
Blick in eine metahistorische Wirklichkeit, eine geistige Welt hinter der
Geschichte, frei gegeben. Diese enthüllt die tieferen, unsichtbaren Wurzeln der
historischen Vorgänge. In dieser geistigen Welt sehen wir einen dramatischen
Kampf im Himmel zwischen Michael und seinen Engeln einerseits und dem
Drachen oder Teufel oder Satan und seinen Anhängern andererseits. Im Verlauf
dieses Kampfes wird der Drache samt seinen Anhängern besiegt und auf die
Erde gestürzt. Eine laute Stimme vom Himmel deutet das Geschehen
folgendermaßen: „Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die
Herrschaft unseres Gottes …, denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder“
(12,10).

Doch unvermittelt lenkt die deutende Stimme den Blick wieder in die Geschichte
hinein, indem sie verkündet: Der Drache, Satan oder Teufel, wurde besiegt
„durch das Blut des Lammes“ (12,11). Der Sieg Gottes über die Macht des
Bösen, die im Rahmen der apokalyptischen Bildwelt als das Ergebnis eines
machtvollen Kampfes im Himmel dargestellt wurde, ist historisch errungen
worden durch die demütige Hingabe Gottes in die Ohnmacht des Kreuzesopfers
Jesu Christi.

Im Hintergrund dieser Verse 7-12 stehen verschiedene alttestamentliche
Traditionen, die hier zusammenfließen. Allen sind zwei theologische Aussagen
gemeinsam:
1. dass die Macht des Bösen eine eigenständige, metahistorische Größe ist,
deren Angriffe vordergründig auf das Gottesvolk, hintergründig aber auf die
Entthronung Jahwes selber zielen, weshalb diese Macht auch als Antijahwe
bezeichnet werden muss;
2. dass es Jahwe selbst ist und nur er, der mächtiger ist als jene Macht und sie
am Ende besiegen und vernichten wird.

Beide theologische Aussagen werden in Offb 12 aufgegriffen und im Licht Jesu
Christi weitergeführt:
21

Erstens offenbart die Macht des Bösen die Widergöttlichkeit ihrer Angriffe nun
ungeschminkt, indem sie zuallererst auf die Vernichtung des Kindes, des
Messias, zielt (V.5) und erst in zweiter Linie, als diese misslingt und sie ihrer
Entmachtung durch Gott gewahr wird, den Auserwählten Gottes den Krieg
erklärt (V. 13b-17). Insofern es jedoch eigentlich Jesus Christus ist, dem ihr
Angriff gilt, ist sie letztlich als „Antichrist“ zu bezeichnen – in Entsprechung zu
dem alttestamentlichen Antijahwe.

Zweitens ist es auch in Offb 12 Gott allein, der mächtiger ist als die Macht des
Bösen; denn der Drache wurde von Gott gestürzt (12,9) und der rettende Sieg
und die Herrschaft Gottes ausdrücklich proklamiert.

Hingegen kämpft, anders als in den alttestamentlichen Texten, in Offb 12 nicht
Gott selbst, sondern der mit Gottes Auftrag und Vollmacht ausgestattete
Erzengel Michael. Dies ist eine Ausdrucksweise, die dem schon im Alten
Testament sich mehr und mehr herausbildenden Bewusstsein von der
Erhabenheit Gottes Rechnung trägt; aber letztlich meint sie niemand anderen
als Gott selbst.

Das entscheidend Neue gegenüber der alttestamentlichen Glaubenstradition
besteht jedoch in der Tatsache, dass der Sieg Gottes über die Macht des Bösen
letztlich nicht durch das Schwert, wie in Jes 27,1 z.B., also nicht durch ein
machtvolles Strafgericht Gottes in einer gewaltigen apokalyptischen Schlacht
und unter den kosmischen Begleiterscheinungen einer Theophanie in der
Zukunft erwartet wird, sondern dass dieser Sieg durch das „Blut des Lammes“
(V.11), d.h. durch die demütige Hingabe Gottes in der Passion seines Sohnes
am Kreuz schon jetzt errungen worden ist.

In dieser Hingabe Gottes hat sich das im Alten Testament in vielfacher Gestalt
erwartete Endgericht über die sündige Schöpfung schon vollzogen und ganz
anders vollzogen, als erwartet. In ihr wurde die todbringende Macht des Bösen
endgültig gebrochen und in der Auferstehung Jesu das ewige Leben geschenkt.
In ihr hat Gott somit seinen in der Schöpfung grundgelegten Heilsplan mit der
Menschheit zur Vollendung geführt.
22

Allerdings – so wird dann im dritten Abschnitt, in Offb 12,13-17 deutlich – geht
das Leiden des Gottesvolkes des Neuen Bundes, d.h. das Leiden der Kirche und
eines jeden Gliedes in ihr, unter dem Ansturm Satans auch jetzt noch
unvermindert weiter; ja es scheint sich unter der ohnmächtigen Wut des
entmachteten und zu Tode getroffenen Widersachers noch gesteigert zu haben.

Kein Wunder, dass daraus der Kirche im 1. Jh. n. Chr. eine schmerzliche
Glaubensanfechtung erwuchs: Hat Gott wirklich die Macht des Bösen besiegt?
Und wenn ja, warum überlässt er uns dann immer noch ihrer Gewalt und damit
dem Tod? Das ist eine Anfechtung, die die Menschen gerade auch heute befällt,
denkt man an den unfasslichen Terror fanatisierter Gruppen, der inzwischen
auch in unser Land eingezogen ist und überall bis in die privatesten
Lebensbereiche hinein als eine beständige Bedrohung erlebt wird.

Der Autor von Offb 12 antwortet seiner Gemeinde – und damit auch uns heute –
mit einer wichtigen Offenbarungserkenntnis. Er unterscheidet zwischen der
grundsätzlichen Besiegung und Entmachtung Satans durch den Tod, die
Auferstehung und Erhöhung Jesu beim Vater einerseits, und seiner endgültigen
Vernichtung bei der Wiederkunft Jesu Christi am Ende der Zeit andererseits.

Die dazwischenliegende Zeit, die Zeit der Kirche – es ist die Zeit, in der wir
heute leben –, ist keine bequeme Ruhe- oder gar langweilige Wartezeit. Sie ist
die Zeit eines großen geistlichen Kampfes, der sich verborgen hinter den
Vorgängen der Weltgeschichte abspielt. Es ist ein unerbittlicher Kampf der
Mächte der Finsternis gegen die Kirche und alle, die sich zu Jesus Christus
bekennen.

Denn wie in einem letzten Aufbäumen sammelt die schon zu Tode getroffene
Macht des Bösen noch einmal alle Kräfte, um einen verzweifelten, weil
aussichtslosen, Krieg gegen die Menschheit und insbesondere gegen das von
Jesus erlöste neue Gottesvolk zu entfesseln, um damit letztlich Gott selbst zu
treffen. „Das Problem des Bösen bleibt eines der größten, ständigen Probleme
für den menschlichen Geist, auch nach der sieghaften Antwort, die Jesus
23

Christus darauf gegeben hat“12, sagt Papst Paul VI. in seiner zu Anfang
erwähnten Audienz.

Mit Hilfe dieser Offenbarungserkenntnis vermögen wir Christen heute unsere
gegenwärtig bedrohliche Situation und die in ihr wirkenden Mächte tiefer zu
deuten, denn wir leben ja mitten in dieser soeben beschriebenen Zwischenzeit
der Kirche. In all der grausamen und sinnlosen Gewalt, die uns sowohl in dem
offenen Morden in rücksichtslosen Eroberungskriegen als auch in dem feigen
hinterhältigen Morden bei Selbstmordattentaten und Amokläufen entgegentritt,
dürfen wir sicherlich u.a. dieses letzte Aufbäumen der schon zu Tode
getroffenen Macht des Bösen sehen. Wir wissen ja, dass sie sich immer
historische Mächte dienstbar macht, um das Gottesvolk zu vernichten und damit
im Letzten Gott selbst zu entthronen.

Bedenkt man dazu noch, dass die IS und ähnliche radikal-muslimische Gruppen
ihre Terrorakte explizit gegen „Rom“, das Zentrum der Kirche und damit der
christlichen Welt, richten und eine ausdrücklich antichristliche Weltherrschaft
anstreben, dann tritt ihr dämonischer Charakter noch offener zutage. In ihnen
kommt uns in der Tat jener in der Offenbarung des Johannes angekündigte
„Antichrist“ – oder alttestamentlich gesprochen: „Antijahwe“ – entgegen, der
am Ende der Zeit noch einmal seine ganze dämonische Macht entfaltet.

Doch wir Christen dürfen in all dem Leiden unter dem Antichrist und seiner
dämonischen Machtentfaltung wissen, dass seine Macht schon längst gebrochen
ist. Für uns gibt es keine Zweifel an der Erlösungstat Jesu, denn es gilt für uns,
wie der Autor des Hebräerbriefes sagt, dass Jesus „Fleisch und Blut
angenommen (hat), um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt
über den Tod hat, nämlich den Teufel“ (Hebr 2,14). Und in Joh 16,11, sagt
Jesus:„Der Herrscher dieser Welt ist gerichtet!“

Darüber hinaus ist uns Christen in der Zwischenzeit von Gott eine geistliche
Waffenrüstung im Kampf gegen den Satan zur Verfügung gestellt. Sie macht

12
     Paul VI., in: Johannes Paul II., die Engel. Sechs Papstkatechesen, Stein am Rhein, 2. Auflg. 1991, 49f..
24

uns letztlich unbesiegbar für ihn. Der Apostel Paulus spricht davon in Eph 6,10-
13: „6,10 Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! 11 Zieht die
Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels wiederstehen
könnt. 12 Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu
kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher
dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. 13
Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten,
alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.“

Und nicht zuletzt gilt der gesamten Kirche sowie jedem Einzelnen in ihr die
Verheißung: „Der Gott des Friedens aber wird den Satan bald unter euren Füßen
zermalmen“ (Röm 16,20).
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