2019 Feldlerche Vogel des Jahres 2019 - Vogel- und Naturschutzverein Glattbach eV
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Impressum Verantwortlich: Barbara Koch Druck: Drucken123 Hauptstraße 134a Offset-Druck Müller 63864 Glattbach An der Lache 6 Telefon: 06021-470851 63741 Aschaffenburg Layout: Susanne Bormann Auflage: 1.500 Stück Mitarbeiter/innen Bernd Aulbach, Inge Bormann, Susanne Bormann, Thomas Bormann, Barbara Koch, Christiane Meßenzehl, Konrad Müller, Erich Sauer Foto Titelseite: Kampagne NABU, Vogel des Jahres | Fotograf Manfred Delpho Inhalt Vorwort der 1. Vorsitzenden 5 Naturschutzarbeit 7 Jahresrückblick – Veranstaltungen 9 Frühjahrswanderung nach Langd/Hungen 13 Zeltlager in Weickertsgrüben 15 Nistkastenbelegung Glattbach 16 Glattbacher Dorffest 17 Die Feldlerche – Vogel des Jahres 2019 18 Dramatische Vogel- und Fledermausverluste 22 Ornithologischer Bericht 2018 27 Gäste am Futterhaus 28 Bericht des Arbeitskreises Fledermausschutz 30 Offene Veranstaltungstermine 2019 33 Beitrittserklärung 34 3 3
V Werbung 1 Seite Gemeinde Glattbach o b h Strom- und Wasserversorgung: A V g Günstig, zuverlässig, mittendrin... A s U ... Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort W a G Anschrift: Gemeinde Glattbach Schulstrasse 17; B 1 63864 Glattbach Telefon: 06021 / 3491-0; Fax -44 Betriebsgebäude und Bauhof befinden sich im Wiesengrund 3, Telefon 401300 4 4
Vorwort der 1. Vorsitzenden Liebe Vogel- und Naturfreunde, auch dieses Jahr kommt unsere Vereinsbroschüre, die „Vogel- stimme“ zu Ihnen nach Hause. Wir berichten darin nicht nur über unsere Vereinsaktivitäten im Bereich Vogel- und Natur- schutz, sondern auch über unsere gesellschaftlichen Veranstal- tungen, wie z.B. das Dorffest oder gemeinsame Ausflüge. Wie immer erhalten sie mit der Broschüre Informationen zum Vogel des Jahres. Im Jahr 2019 ist es die Feldlerche. Wenn Sie und Ihre Familie Interesse haben, beim Eulen-, Schwalben- oder Fledermausschutz mitzumachen oder einfach bei den Landschaftspflegemaßnahmen tatkräftig anpacken wollen, kommen Sie bei uns vorbei, Sie sind herzlich eingela- den. Ebenso wichtig wie Ihre Mithilfe sind uns Ihre Vogelbe- obachtungen in und um Glattbach. Melden Sie sich bitte bei mir oder einem anderen Ihnen bekannten Vereinsmitglied. Für Ihre Mithilfe möchte ich mich vorab schon einmal recht herzlich bedanken. An dieser Stelle möchte ich mich zudem bei allen Mitgliedern, Freunden und Förderern des Vogel- und Naturschutzvereines bedanken sowie bei allen, die sich für unsere Natur enga- gieren, die uns mit ihren Werbeanzeigen oder finanziellen Spenden unterstützen. Aus Umweltschutzgründen verzichten wir seit diesem Jahr auf das Einlegen eines Überwei- sungsträgers. Für jede noch so kleine Spende sind wir aber dankbar. Unsere Bankverbindung finden Sie auf Seite 11 dieser Broschüre. Weitere Informationen zu unserem Verein und anderen Terminen finden sie auch auf unserer Webseite unter www.naturschutz-glattbach.de oder im Glattbacher Gemeindeblättchen. Barbara Koch 1. Vorsitzende Werden Sie Mitglied im Vogel- und Naturschutzverein Glattbach e.V.! Die Beitrittserklärung finden Sie auf Seite 34 dieser Broschüre. 55
N B L A e e K G s d f A u F k s D A A U g d h B b w D g d w b o V t w J B 6
Naturschutzarbeit Biotopschutz diesem Lebensraum ebenso wie Insekten, Blühpflanzen und Fledermäuse. Landschaftspflege „Oberer Kuhwingert“ Auf Initiative des Vogel- und Naturschutzver- Weitere Pflegemaßnahmen gab es im April eins wurde vor zwei Jahren damit begonnen, und Juli 2018 auf unseren Streuobstflächen einen Großteil der Grundstücke am „Oberen im Wankelgrund. Hier wurden zahlreiche Kuhwingert“ bzw. „Wingert oberm Dorf“ in Obstbäume freigemäht und zurückgeschnit- Glattbach in Absprache mit den Grundstück- ten sowie das Schnittgut abtransportiert. seignern von der drohenden Verbuschung durch Brombeeren und Schlehen zu be- Im Herbst konnten wir mit vielen Helfern an freien. Am 02. März 2018 wurden in einem zwei Erntetagen reichlich viele Äpfel ernten. Arbeitseinsatz alte Obstbäume auf geastet Nachdem der Eigenbedarf gedeckt war, wur- und umgefallene Bäume wurden aus den den noch 1.680 kg Bioäpfel für den Schlaraf- Flächen entfernt. Durch diese Arbeiten fenburger Apfelsaft abgegeben. konnte der geplante Einsatz von Pflegema- Auch an unserer Hütte war fleißiges Arbeiten schinen gewährleistet werden. angesagt. Erich, Hermann und Otmar gaben Das gesamte angefallene Material wurde im unserer Blockhütte und der Sitzgruppe einen Auftrag des Landschaftspflegeverbandes schönen, neuen Anstrich. Der Weg zur Vo- Aschaffenburg gemulcht. gelhütte bekam von Wolfgang und mir eine ordentliche Befestigung verpasst und Um die Flächen langfristig und lebensraum- Thomas legte den Überlauf unseres Tümpels gerecht zu erhalten ist eine mehrmalige tra- neu an. ditionelle Beweidung mit Schafen vorgese- hen. Dazu konnte die Schäferin Frau Isabell Zusätzlich wurden immer wiederkehrende Bauer, die schon Gebiete westlich von Glatt- Schnitt und Pflegemaßnahmen an der Hütte bach mit ihrer Herde beweidet, gewonnen ausgeführt. werden. Barbara Koch Der Landschaftspflegeverband und der Vo- gel- und Naturschutzverein wünschen sich, Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass wieder eine Streuobstlandschaft für dass der Ast unter ihm brechen weitere Generationen gestaltet und erhalten könnte. bleibt. Auch Nachpflanzungen von Streu- Nicht weil er dem Ast vertraut, obstbäumen sind geplant. sondern seinen eigenen Flügeln. Vögel der Roten Liste wie Neuntöter, Gar- Verliere nie den Glauben an dich tenrotschwanz oder auch der sehr selten ge- selbst. wordene Kleinspecht, der im vergangenen Unbekannter Autor Jahr in einer abgestorbenen Kirsche seine Bruthöhle gezimmert hat, profitieren von 77
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Jahresrückblick – Veranstaltungen 28.01.2018 – Winterwanderung und Inge, sich austauschen, keinen Stress. Es Gemeinsam mit dem Gesellschaftsverein un- ist jedes Jahr wieder schön und ganz oft ternahmen wir im Januar eine Wanderung spielt das Wetter auch mit. nach Unterafferbach. Dass zu Beginn ein paar Regentropfen vom Himmel fielen störte In diesem Jahr sahen wir einen Schwarzen keinen der naturliebenden Wanderer. Vom Milan und einen Mäusebussard und konnten Johann-Desch-Platz ging es an den Felsen Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Goldam- vorbei Richtung Edelweißkapelle. Durch mer, Grün- und Buchfink hören. Streuobstwiesen und am Waldrand entlang 14.04.2018 – Jahreshauptversammlung kamen wir in einem Bogen zu unserem Ziel Bei den Schützen fand unsere Hauptver- der Gaststätte Post. Unterwegs erklärte uns sammlung 2018 statt. Es wurde über Natur- Heidrun schöne Aussichtspunkte und schutzarbeiten und den Kassenstand berich- Thomas erzählte über Fledermauskästen tet sowie auf gesellige Aktivitäten zurückge- und das Gebiet Goldbacher Urwald. In der blickt. Die Vorstellung des Vogels des Jahres Gaststätte wurden wir schon von einigen „Der Star“ beendete den Abend. Nichtwanderern erwartet. Insgesamt war es eine harmonische Veranstaltung mit Aus- 27.04.2018 – Vogelstimmenwanderung tausch gegenseitiger Aktionen. Vom Parkplatz Weihersgrund ausgehend führte unsere abendliche Vogelstimmen- 30.03.2018 – Karfreitagspaziergang wanderung durch ein Wohngebiet, über das Was ist jedes Jahr an diesem Vormittag so ehemalige Freizeitgelände, durch das Rau- besonders? Das Zusammenkommen, der enthal und wieder zurück zum Ausgangs- Frühling lockt, eine Runde durch unsere Na- punkt. tur laufen, leckere Fischbrötchen von Marius Karfreitagswanderung – Ausklang an der Vogelschutzhütte | Foto: Thomas Bormann 99
Folgende Vögel konnten wir sehen oder hö- 20.-22.07.2018 – Zeltlager u ren: Zaunkönig, Mönchs- und Gartengras- Unsere Zeltlagergruppe hatte dieses Jahr t mücke, Singdrossel, Amsel, Gartenrot- ganz schön Zuwachs bekommen. 29 Perso- schwanz, Zilpzalp, Star, Buchfink, Blau- und nen waren wir. Sich aufgenommen zu füh- H Kohlmeise sowie das Sommergoldhähn- len ist ein schöner Dank an die Kerngruppe. n chen. Im Anschluss wurde wieder zur Ein- Wir hatten dieses Jahr wegen des heißen w kehr in die Vogelschutzhütte eingeladen. Sommers das erste Mal Lagerfeuerverbot. g Das war sehr schade. Die Kinder hatten U 06.05.2018 – Vogelstimmenwanderung aber trotzdem Spaß am Wasser und in der Am Sonntagmorgen den Stimmen der Na- v Gruppe. tur zu lauschen und anschließend in oder an m unserer Hütte gemeinsam zu frühstücken Juli 2018 – Ortsvereinsschießen ist für manche ein wundervolles Erlebnis. In Den zweiten Platz belegte unsere Mann- diesem Jahr führte unser Weg über die schaft mit Gerd, Esther und Ramon Welzba- Birke und dann durch den Wald bis zur Vo- cher sowie Reinhold Hafner. In der Einzel- gelschutzhütte. Wir hörten und entdeck- platzierung erzielten Ester und Gerd jeweils ten: Neuntöter, Goldammer, Klapper- und die ersten Plätze. Mönchsgrasmücke, Rabenkrähe, Ringel- taube, Grünfink, Waldlaubsänger, Bunt- 25.08.2018 – Bat Night specht, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Um 21 Uhr trafen sich etliche Interessierte Grünspecht, Zaunkönig, Gartenrotschwanz, an unserer Vogelschutzhütte, um sich von Amsel, Zilpzalp, Kohl- und Blaumeise sowie Thomas, Erich und Bernd Wissenswertes das Sommergoldhähnchen. über unsere Fledermäuse berichten zu las- sen. Sie erzählten vom Fledermausjahr, von F 10.05.2018 – Frühjahrswanderung den verschiedenen Quartieren, ihrer Echo- 2 Bei schönem Wetter ging unser Ausflug die- ortung bei Orientierung und zur Jagd, ihrer Z ses Jahr in die Wetterau. Nahrung, die Kontrollen der Fledermaus- G kästen und welche Arten bei uns vorkom- Sozusagen auf Schäfers Spuren ging es bei men. Auch die technischen Gerätschaften, Langd/Hungen durch blühende Wiesen und mit denen die Arten bestimmt werden kön- an einem versteckten Steinbruch vorbei. nen, wurden vorgestellt. Bei einer kleinen Ein Mitglied der NABU-Ortsgruppe, er- Runde über den Wingert konnten wir einige zählte uns von dem Uhu-Nachwuchs im Fledermäuse beobachten. Bis die Aufnah- Steinbruch. Der Rundweg „Mensch und Na- men am PC ausgewertet werden konnten, tur“ ging über Magerrasenflächen und Hu- gab es in der Hütte etwas zur Stärkung. tungen und war gesäumt von zahlreichen Infotafeln. 08.-09.09.2018 Dorffest An diesem Wochenende war unser Thema Zum Schluss kehrten wir in Nidda in der „Gebäudebrüter“. Der Schwalbenschutz Gasthofbrauerei „Zur Traube“ ein. war schon immer einer der Aufgaben 10 10
unseres Vereins. Auf der Hauptbühne ehr- die Nistkästen des Vogelschutzvereins. Da- r ten wir bei wurden anhand der Nester festgestellt, - ob Meisen, Kleiber, Feldsperlinge oder - Hausbesitzer, die mit Schwalben unter ei- Trauerschnäpper gebrütet haben. Wenn . nem Dach wohnen, mit einer Flasche Bio- ein Nistkasten voller Blätter ist, wissen wir, n wein. Weitere Informationen zu Schwalben dass es sich ein Siebenschläfer bequem ge- . gab es an unserem Stand. macht hatte. n Unseren Gästen boten wir neben Biowein r Als Belohnung wartete Hannelore mit einer von Drescher aus Sommerach selbstge- Vesper an der Hütte auf uns. machten Kochkäse und Matschko. 16.11.2018 – Aktiventreffen - Der gemeinsame Helferabend wurde dieses - Jahr in eine Pizzeria gelegt. Der Verein be- - dankte sich damit bei allen Helfern für die s ehrenamtlich geleistete Arbeit während des ganzen Jahres. 30.11.2018 – Jahresabschluss e Um das Vereinsjahr abzuschließen, traf sich n die Vogelgemeinschaft im Gasthaus Pfaf- s fenmühle. Bei netten Gesprächen und gu- - tem Essen ließen wir das Jahr ausklingen. n Foto: Thomas Bormann Barbara Koch - 20.10.2018 – Nistkästenreinigung r Zahlreiche Helfer, aufgeteilt in kleinen - Gruppen, reinigten bei herrlichem Wetter - , - n Für unsere Naturschutzarbeit benötigen wir dringend Ihre Unterstützung. e - Sei es durch Ihre tatkräftige Mithilfe bei unseren Natur- und Landschaftspflegemaßnah- , men oder durch eine finanzielle Spende. Jeder noch so kleine Beitrag unterstützt uns bei unserem Einsatz für die Erhaltung der natürlichen Lebensräume in und um Glattbach. Unsere Kontonummer bei der Sparkasse Aschaffenburg: a DE36 7955 0000 0000 2408 95 | BYLADEM1ASA z Recht herzlichen Dank! 11 11
F 1/ Seite Werbung Metzgerei Gumbel wie im Vorjahr F F 12 12
Frühjahrswanderung nach Langd/Hungen Foto: Susanne Bormann Foto: Konrad Müller 13 13
Z ½ Seite Stenger-Rosendahl wie im Vorjahr Richard Krenz Getränke wie im Vorjahr Getränkevertrieb Richard Krenz Richard Krenz Steine wie im Vorjahr Hauptstraße 52-54 . 63864 Glattbach Telefon 06021/ 412861 Richard Krenz – Natursteinhandel Hauptstraße 52-54 • 63864 Glattbach Telefon 06021/ 412861 F 14 14
Zeltlager in Weickertsgrüben Fotos: Thomas Bormann 15 15
Nistkastenbelegung Glattbach G Nistkastenbelegung im Vergleich der Jahre 2014-2018 Nistkastenbelegung 2018 F 16 16
Glattbacher Dorffest Fotos: Thomas Bormann 17 17
Die Feldlerche – Vogel des Jahres 2019 G E d la b in g E d G G T A f d s A d s B Kampagne NABU Vogel des Jahres: Fotograf Peter Lindel lä n Ihr tirilierender Gesang verstummt in un- Mit ihrem Gesang von der Morgendämme- g serer modernen Agrarlandschaft rung bis zum Abend läutet die Feldlerche all- L jährlich den Frühling ein. Doch der Himmel Der stumme Frühling kommt immer näher! D über unseren Feldern ist stummer gewor- Die Feldlerche ist bereits zum zweiten Mal w den: Die Intensivierung der Landwirtschaft zum „Vogel des Jahres“ gekürt worden, weil n nimmt Feldvögeln den Lebensraum. Die die Zahl der Tiere weiterhin abnimmt. Der b Feldlerche soll als Jahresvogel stellvertre- alarmierende Rückgang der Bestände dieses n tend und anklagend für die katastrophale früheren „Allerweltsvogels“ hat sich seit der a Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel ersten Wahl vor 20 Jahren leider fortgesetzt. stehen. S Vor zwanzig Jahren wurde bereits gewarnt, im Für die Feldlerche in Glattbach sieht es sehr dass der begabte Himmelsvogel in vielen Ge- s schlecht aus. Die letzten Beobachtungen bieten Deutschlands selten werden oder gar h stammen aus dem Jahr 1991: eine Feldlerche aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede e sang im Rauenthal und eine weitere im Wan- vierte Feldlerche aus dem Brutbestand kelgrund. Seit dieser Zeit fehlt die Feldlerche H Deutschlands verschwunden. in unserer Natur. is 18 18
Gründe ihres Verschwindens im Brutgebiet in Mitteleuropa schwankt je Es sind hauptsächlich zwei Umstände, die nach Witterung sehr stark von Mitte Februar der Feldlerche in unserer heutigen Kultur- bis Anfang März. Nicht selten kehren Früh- landschaft zu schaffen machen. Zum einen ankömmlinge bei Kälteeinbrüchen noch ein- baut das Weibchen ab Mitte April sein Nest mal in mildere Gebiete um. Nach der Brutzeit in Bodenmulden der landwirtschaftlichen finden sich die ansonsten territorialen Vögel genutzten Flächen. Es legt drei bis sieben in kleine Trupps zusammen. Viele bleiben Eier, die in etwa 11 Tagen ausgebrütet wer- den Winter über in milderen Gebieten Mit- den. teleuropas, die meisten ziehen aber ab Okto- ber in die Mittelmeergebiete, wo sie bis Ja- Gerade dann wird aber intensiv gedüngtes nuar oder Februar verweilen. Grünland in kurzen Abständen gemäht – ein Todesurteil für die Lerchenküken im Nest. Infolge einer besonderen Atemtechnik kann Auf den landwirtschaftlich genutzten Acker- die Feldlerche bis zu fünfzehn Minuten un- flächen ist die Gefahr für den Brutverlust unterbrochen ihren jubilierenden Gesang durch den hohen Maschineneinsatz ohnehin vortragen – in Ausnahmefällen sogar erheb- sehr gestiegen. lich länger. Er wird ausschließlich im Sinkflug vorgetragen und enthält trillernde und flö- Als ein zweiter Grund kann durchaus auch tende Abschnitte, die pausenlos aufeinan- der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ange- derfolgen sowie Nachahmungen anderer sehen werden, der die Vögel während der Vogelarten. Brutzeit immer weniger Insekten finden lässt. Vielerorts ist die Masse der Insekten in Dieser langanhaltende Gesang in Verbin- nur drei Jahrzehnten um bis zu 80% zurück- dung mit dem andauernden Sinkflug, selbst - gegangen. bei stärkerem Wind, ist schon eine beachtli- - che Leistung für einen 40 Gramm leichten Lebensraum, Nahrung und Gesang: Vogel. Erst im August lässt der Sangeseifer el Die Feldlerche lebt in nahezu allen offenen der Feldlerchen wieder nach. - weiträumigen Landschaften und in den Dü- t nen der Meeresküsten ebenso wie auf Mit ausgebreiteten Flügeln und gefächerten e baumlosen Hochflächen der Gebirge. Sie er- Schwanz gleitet die Lerche nach unten, um - nährt sich sowohl von Insekten und Spinnen oft die letzten 10 bis 15 m mit angelegten e als auch von Sämereien und Grünzeug. Flügeln rasch abzustürzen und sich kurz vor el der Landung aufzufangen. Schon im Vorfrühling tragen die Männchen im Flug aus großer Höhe mit flachem Flügel- Bestand r schlag und gespreizten Schwanz ihren weit Der aktuelle Bestand in Deutschland wird auf n hörbaren Gesang vor, der den Wanderern 1,3 bis 2 Millionen Brutpaare geschätzt. Vor e ein erstes Gefühl des Frühlings vermittelt. zwanzig Jahren als die Feldlerche zum ersten - Mal zum Vogel des Jahres gewählt wurde, e Hört man im Februar die erste Lerche, dann ist der Frühling nicht mehr weit. Die Ankunft 19 19
½ Seite Toni Sauer wie im Vorjahr ½ Seite Toni Sauer wie im Vorjahr g 3 n r d L G L in t Q z u Ende eines Engerlings | Foto: Barbara Koch A Ende eines Engerlings | Foto: Barbara Koch 20 20 20
gab es in Deutschland immerhin noch 2,5 bis 3,6 Millionen Brutpaare. Dies bedeutet ei- nen immensen Verlust in nur zwanzig Jah- ren. In Bayern wie auch im gesamten Bun- desgebiet wird die Feldlerche in der Roten Liste als gefährdet aufgeführt. Gefährdung Lebensraumverlust bzw. -verschlechterung in Zusammenhang mit der zunehmenden In- tensität der Landnutzung. Thomas Bormann Quellenangabe: NABU und LBV Broschüre zur Feldlerche, Vogelstimme 1998, Vogel- und Naturschutzvereins Glattbach e.V. Arbeitsdienst im Wankelgrund | Foto: Thomas Bormann 21 21
Dramatische Vogel- und Fledermausverluste Was sind die Ursachen? Greifvogelverluste an Windparks sind Ursa- W che für Störungen und starker Unruhe im ge- u Schon lange ist bekannt, dass Windkraftanla- samten Ökosystem V gen eine Gefahr für Vögel darstellen. Ein ty- m pischer Windpark kann jedes Jahr Tausende Die Störung im Lebensraum durch Wind- T von Vögeln töten, darunter Greifvögel wie kraftanlagen betrifft aber nicht allein die k Falken und Adler. Greifvögel. Durch fehlende Fressfeinde ver- m mehrten sich die Beutetiere der Greifvögel c Offenbar sind Windkraftanlagen wahre enorm. Aufgrund des Mangels an natürli- d Vogel-Killer. chen Feinden änderte sich auch das gesamte Eine Studie aus dem Westghats-Gebirge in Verhalten der ehemaligen Beutetiere V Indien zeigt, wie drei Viertel aller Greifvögel extrem. Während sie bisher Schutz vor Greif- v von den Rotoren eliminiert wurden. Dadurch vögeln suchten, wurden z.B. die Echsen zu- Z geriet dort das gesamte Ökosystem durchei- sehends unbekümmerter und unvorsichti- la nander. ger. Die Tiere fliehen selbst vor Menschen W nicht mehr. Die vielen Eidechsen entwickel- e Windkraft ist eine saubere Energie, die zu- ten wiederum einen gesteigerten Appetit W mindest auf den ersten Blick nur geringe schädliche Folgen für die Umwelt hat. Der als auf ihre eigenen Beutetiere, das führte zu einer dramatischen Veränderung des Öko- D hässlich empfundene Anblick der hohen An- w systems. lagen sowie Lärmentwicklung und die Fre- n quenz des Licht- und Schatteneinwurfs gel- Aber auch Glasscheiben, Freileitungen, Au- m ten in Deutschland als ein Problem, dass vor tos, Katzen, Lebensraumzerstörung und Kli- d allem Anwohner mit diesen Anlagen haben, mawandel töten viele Vögel und Fleder- A aber nicht die Natur. mäuse. In einer Zeit, in der so manche Vogel- L bzw. Fledermausartart gefährdet ist, ist je- g Zuerst verschwinden die Greifvögel des getötete Tier eines zu viel. le Für ihre Studie untersuchte ein internationa- les Team von Wissenschaftlern die Auswir- v Über die mehr als 18 Millionen Vögel, die je- k kungen von Windkraftanlagen in den West- des Jahr in Deutschland an Glasscheiben s ghats, einem indischen Gebirgszug, der als sterben, wird kaum öffentlich diskutiert. ein globaler "Hotspot" der Biodiversität gilt. A Auch zu den noch massiveren Schäden durch F den sogenannten „Vogelschlag im Straßen- V Die Forscher stellten fest, dass in den Gebie- verkehr und entlang von Bahn- und Hoch- a ten des Gebirgsplateaus mit Windanlagen kaum noch Greifvögel vorhanden sind. Sie spannungstrassen“ sowie Agrargifte und Na- W turzerstörung gibt es keine Debatte. fanden nur noch ein Viertel des üblichen Be- F standes. Der Rest des ursprünglichen Be- Warum werden die Bedrohungen durch standes wurde nach Ansicht der Forscher d Windenergieanlangen wahrgenommen und t durch die Anlagen getötet oder aus dem an- die anderen oft nicht einmal erwähnt? b gestammten Lebensraum vertrieben. e 22 22
- Wer hat ein Interesse daran, dass die Haupt- Glas tötet unglaublich viele Vögel - ursachen des Artenschwundes, nämlich der Über bis zu 200.000 jährlich von Windrädern Verlust von Naturlandschaften und zuneh- getöteten Vögel wird viel diskutiert, doch mend auch der Klimawandel, nicht zum wie sind die Zahlen bei Glasscheiben, Freilei- - Thema werden? Zugegeben, der Themen- tungen, Straßen, Bahnstrecken und beim e komplex Windräder und Vögel bzw. Fleder- Fischfang? - mäuse ist schwierig und es gibt keine einfa- el chen Antworten. Dennoch sollte sich auch „An Glasscheiben sterben europaweit nach - diese Debatte an Fakten orientieren. Schätzungen 240.000 Vögel pro Tag, im Jahr e wären das knapp 90 Millionen Tiere“ e Vogelschlag an Windrädern teilweise schreibt das Bundesamt für Naturschutz. - vermeidbar Glas tötet potenziell alle Vogelarten, denn es - Zwischen 10.000 und 100.000 pro Jahr liegt wird in fast jeder Flughöhe verbaut. Es tötet - laut NABU die tatsächliche Zahl der durch Vögel unabhängig von Art, Alter, Geschlecht n Windräder getöteten Vögel. Das entspricht und Uhrzeit. - einer Quote von einem bis fünf Vögeln pro t Windkraftanlage und Jahr. Freileitungen sind tragisch für Störche u Für den Weißstorch stellen Stromschlag und - Die Gefahren der Windenergie für die Vogel- Anflüge an Freileitungen nach wie vor die welt, speziell für die bedrohten Arten, kön- häufigste Todesursache dar. Beim Uhu ge- nen durch eine gute Standortwahl und Ver- hen laut der Behörde 50 Prozent der bekannt - meidungsmaßnahmen stark minimiert wer- gewordenen Todesfälle auf Kollisionen mit - den. Das bestätigen zahlreiche Studien. Die Verkehr und Freileitungen zurück. Beson- - Auswertung von 127 Einzelstudien aus zehn ders gefährdet sind Jungtiere, von denen in - Ländern zeigt, dass durch die Berücksichti- der Eifel jährlich schätzungsweise 25 Prozent - gung von seltenen und windenergiesensib- durch Straßentod verenden. len Tieren bei der Planung und Errichtung von Windenergieanlagen negative Auswir- Fischfangmethoden auch für Vögel tödlich - kungen vermieden werden können. Zum Bei- Das Bundesamt für Naturschutz nennt noch n spiel kann das bei Fledermäusen durch das eine weitere Gefahrenquelle: Die industriell . Abschalten der Anlage zu Zeiten erhöhter betriebene Fischerei bedroht nicht nur die h Fledermausaktivität geschehen. Bei vielen Bestände vieler Fischarten, sondern auch die - Vogelarten, so etwa beim Rotmilan, kann ein zahlreichen anderen Tierarten, darunter - ausreichender Abstand zwischen Horst und Seevögel. In der Nord- und Ostsee führt vor - Windenergieanlage Konflikte vermeiden. allem der Einsatz von Stellnetzen und Reu- sen zu Verlusten unter den Seevögeln. Jähr- Für eine gute Standortwahl und für Vermei- lich ertrinken in diesen Netzen insgesamt h dungsmaßnahmen zu sorgen, ist eine wich- etwa 100.000 bis 200.000 Seevögel, davon d tige Aufgabe für die Naturschutzverbände etwa 80 Prozent in der Ostsee. bei allen Planungsvorhaben. Dennoch wird es auch weiterhin Verluste geben. 23 23
Keine Insekten – keine Vögel bar höher als im Straßenverkehr. Im Ver- D Das weltweit beobachtete Insektensterben gleich zur Gesamtanzahl der Individuen sind s nimmt auch Schwalben, Mauerseglern und Eulen und Greifvögel überdurchschnittlich le Fledermäusen die Nahrungsgrundlage und betroffen. Besonders gefährdete Arten sind u führt zu einem massiven Rückgang der Popu- Bussard, Schleiereule, Steinkauz und See- h lationen. Wenn die Zahl der Insekten in man- adler.“ b chen Gebieten Deutschlands schon um bis zu 80 Prozent abgenommen hat, dann hat das Unerforschte Autobahnverluste A natürlich auch Auswirkungen auf die Tier- Wer mit dem Auto unterwegs sein muss, der a welt. Fledermäuse und Vögel wie Schwalben sieht links und rechts der Autobahn erschre- M oder Mauersegler leben von Insekten. Für ckend viele tote Vögel, darunter viele große g eine Vielzahl von Kleinvögeln sind Insekten Greifvögel. Erstaunlicherweise lassen sich zu diesem wichtigen Thema keine konkreten S in der Aufzuchtphase besonders wichtig. und belastbaren Aussagen bzw. Zahlen g Wenn ein wichtiger Teil der Nahrungsgrund- finden. D lage wegbricht, dann hat dies extreme Aus- d wirkungen auf alle Arten in der Nahrungs- Vogeljäger: Katzen, Marder, Menschen is kette. Die Lobbyisten der Agrargift-Industrie Katzen und Vögel sind ein höchst emotiona- s haben ein massives (und gut organisiertes) les Thema. Die über acht Millionen Katzen in w Interesse daran, dass dies nicht zum Thema Deutschland töten viele Millionen Vögel. s wird. Jährlich fünf bis weit über 20 Vögel töten M viele „Hauskatzen mit Ausgang“ und diese e Züge: Je schneller, desto tödlicher! Zahlen sind sehr niedrig angesetzt. d Laut Eisenbahn-Bundesamt sterben pro 100 J Streckenkilometer jährlich bis zu 6.100 Vögel Das größte Problem für Natur und Vögel ist a durch Vogelschlag. Auf Strecken, die nur mit hier die zunehmende Zahl von verwilderten V einer Höchstgeschwindigkeit Hauskatzen. Allein in Deutschland gibt es N schätzungsweise zwei Millionen verwilderte › von 160 km/h befahren werden, lag die- Katzen. Wenn es gelänge, diesen Bestand zu J ser Wert bei maximal 2.000, reduzieren, könnte das Problem auf ein er- b › an Strecken mit über 200 km/h Maximal- trägliches Maß verringert werden. Eine Katze A tempo bei über 38.000. fängt zwar keinen Rotmilan, die große Zahl G Die Aussagen zum Vogelschlag an Zügen las- an getöteten Kleinvögeln ist dennoch ein n sen sich auch auf Fledermäuse erweitern. massives Problem. b Als Ursache hoher Vogelschlagfrequenz an Auch Eichhörnchen, Marder und Rabenvögel A Zügen wird gesehen, dass Züge mit Stromab- gehen an die Gelege von Singvögeln. Wenn m nehmer acht Meter hoch sind. Sie sind damit zur Brutzeit Eier und Jungvögel erreichbar ß deutlich höher als ein Kfz auf Autobahnen. sind, nehmen sie auch diese Nahrungsquelle e Das Eisenbahn-Bundesamt schlussfolgert: wahr. Doch so hart es klingt: c „Auf den Streckenkilometer bezogen ist die S Mortalitätsrate im Schienenverkehr offen- e 24 24
- Das ist Natur. Es ist erstaunlich, dass in die- kraftnutzung und ein Hauptansatzpunkt für d sem Zusammenhang immer nur das „Prob- den Widerstand ist gerade die dezentrale h lem“ der Rabenvögel heftig diskutiert wird Verteilung und gute Sichtbarkeit der Anla- d und Hauskatzen, verwilderte Katzen, Eich- gen. Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke - hörnchen und Marder in der öffentlichen De- gibt es einfach nicht so viele – und Radioak- batte fast keine Rolle spielen. tivität und Kohlendioxid haben einen großen „Vorteil“: Sie sind unsichtbar. Auch menschliche Jäger haben es auf Vögel r abgesehen. Jedes Jahr fallen rund um das Einfache Antworten gibt es nicht. - Mittelmeer mindestens 25 Millionen Zugvö- Für das komplexe Thema Windenergie und e gel der meist illegalen Jagd zum Opfer. Vogelschlag gibt es keine einfachen Lösun- u gen, deshalb braucht es kluge Analysen und n Stromkonzerne geben sich nicht eine abwägende, differenzierte Debatte. n geschlagen Die größten Artenverluste wird allerdings › Bei den Freileitungen hat der Druck der der Klimawandel bringen. Jede sechste Art Umweltbewegung zu Verbesserungen für ist vom Aussterben bedroht, falls keine zu- die Vogelwelt geführt. - sätzlichen Anstrengungen gegen den Klima- › Auch die Forderung des BUND nach einer n wandel unternommen werden, haben Wis- Trassenbündelung für Hochspannungslei- . senschaftler in einer großen Studie für das tungen nützt Vögeln und Landschafts- n Magazin Science errechnet. Windräder sind schutz. Hier sollte die Umweltbewegung e eine wirksame Waffe gegen den Klimawan- weitermachen. del, auch weil sie sich nach nur einem halben › Eine verwilderte Hauskatze tötet mehr Jahr energetisch amortisiert haben. Warum Vögel als ein Windpark – eine Sterilisati- t also findet die öffentliche Diskussion um die n onskampagne für diese Tiere brächte Vogel- und Artengefährdung meist nur in der schnelle Erfolge für den Vogelschutz. s Nische der Windenergiedebatte statt? e › Wir brauchen die Windenergie im Kampf u Jedes privat gebaute Windrad kleiner Betrei- gegen den globalen Klimawandel, trotz- - ber ist eine Konkurrenz zu den Kohle- und dem müssen die Umweltverbände einige e Atomkraftwerken und den Windparks der Standorte aus Gründen des Artenschut- hl Großkonzerne. Das Energieerzeugungsmo- zes ablehnen. n nopol der Großen wird von den Kleinen ge- Die im Internet sehr hasserfüllt geführte De- brochen. batte zeigt, dass es nichts bringt, in den gro- ßen, bunten Topf der Ökologie hineinzugrei- el Atom- und Kohlelobbyisten ziehen zusam- fen, sich eine einzelne Art oder ein einzelnes n men mit Leugnern des Klimawandels, gro- Problem herauszuholen und sämtliche ande- r ßen Energieversorgungsunternehmen und ren Aspekte unter den Teppich zu kehren. e einigen großen industriellen Stromverbrau- Zur Ökologie gehört der tote Vogel chern im Hintergrund schon lange an den Strippen des Widerstandes gegen die Wind- energienutzung. Ein Nachteil der Wind- 25 25
O unterm Windrad. Ökologie sind aber auch Z die vielen toten Vögel unter den Glasschei- ben der Hochhäuser, entlang von Autobah- N nen, unter Hochspannungsleitungen und d entlang von Bahntrassen. g g Zur Ökologie gehören die Gefahren der F Atomkraft und die Gefährdung der Arten u durch Agrargifte, Naturzerstörung und den z menschgemachten Klimawandel. Die einfa- b chen und „nur guten“ Lösungen gibt es leider s nicht. e „Spatz“ | Foto: Barbara Koch s Zusammenfassung u Naturschutzverbände sehen die Windener- N gie als flächen- und energieeffiziente Form n regenerativer Energiegewinnung zum M Schutz des Klimas an und begrüßen grund- e sätzlich den weiteren Ausbau. H s Das Ziel der Bayerischen Staatsregierung, bis zum Jahr 2021 etwa 1.000 bis 1.500 weitere A s Windkraftanlagen errichten zu lassen, wirft li speziell im Zusammenhang mit Vorkommen besonders betroffener Großvogelarten wie s Rotmilan, Seeadler, Wiesenweihe, Uhu und T Schwarzstorch sowie Fledermäusen einige d Probleme auf. e E Wesentlich ist die sorgfältige Standortwahl s der Windenergieanlagen. Dabei sind die öko- logischen Ansprüche der potenziell betroffe- 4 2 nen Tierarten für jeden Einzelfall sorgfältig in m die Planungen und die Verträglichkeitsprü- fung einzubeziehen. Abschließend werden K O Rahmenbedingungen als Grundvorausset- w zungen für eine Akzeptanz durch den Natur- schutz aber auch durch die Bevölkerung er- A arbeitet. Z r Erich Sauer Grünspecht | Foto: Erich Sauer Quelle: LBV, Nabu, BUND und Magazin Stern 26 26
Ornithologischer Bericht 2018 Zugstau im März Am 02.04.18 erklang zum ersten Mal das ver- traute „Zilp-Zalp“ vom Weidenlaubsänger Nachdem die eigentlichen Wintermonate (Zilp-Zalp). Die erste Rauchschwalbe wurde durch ungewöhnlich milde Temperaturen am 22.04.18 über Glattbach beobachtet. gekennzeichnet waren, stellte sich nach An- gaben des Deutschen Wetterdienstes im Spechte Februar die Wetterlage in Europa komplett Die häufiger vorkommenden Bund- und um. Über Nord- und Osteuropa baute sich Grünspechte wurden über das Jahr hin öf- zunehmend hoher Luftdruck auf, sodass die ters beobachtet. Der seltenere Schwarz- bis dahin witterungsbestimmenden atlanti- specht dürfte im Glattbacher Wald auch ge- schen Tiefdruckausläufer ausblieben und brütet haben. Von dem weitaus selteneren eine deutliche Abkühlung mit teilweise Mittelspecht gab es nur zwei Sichtmeldun- strengem Nachtfrost eintrat. Ende Februar gen. und Anfang März führte neue Kaltluft aus Nordost dann vielfach sogar zweistellige Mi- Ein Kleinspechtpaar wurde beim Zimmern nusgraden. Um den Beginn des zweiten ihre Bruthöhle beobachtet. Märzdrittels zeigte sich vorübergehend zwar Meisen ein Hauch von Frühling, mit dem sofort der Der Bestand von Kohl- u. Blaumeisen dürfte Heimzug vieler Vogelarten einsetzte. Dann insgesamt stabil geblieben sein. (siehe Er- sorgte jedoch ab dem 16. März ein aus der gebnis der Kästen). Von Hauben-, Tannen-, Arktis nach Süden wanderndes Hoch mit ei- Sumpf- u. Schwanzmeise liegen nur wenige sigem Nordwind erneut für eine tief winter- Beobachtungen vor. liche Situation und dramatischen Verhältnis- sen für viele Zugvögel. Grasmücken Die häufigste bei uns heimische Grasmü- Trotzdem sang am 12.03.18 die erste Sing- ckenart, die Mönchsgrasmücke, wurde in al- drossel am Wingert und kurz danach der len Lebensräumen in und um Glattbach ge- erste Hausrotschwanz in der Friedhofstraße. hört und gesehen. Erfreulicherweise konn- Etwa zur gleichen Zeit besuchten zwei nordi- ten von Dorn- und Gartengrasmücke viele sche Bergfinken bei immer noch minus Nachweise erbracht werden. Wobei man die 4 Grad eine Futterstation. Erst ab dem Gartengrasmücke meistens nur akustisch er- 22.03.2018 herrschten keine Nachtfröste fassen kann. Bei der Dorngrasmücke ist es mehr. Eine schöne Winterbeobachtung von etwas leichter. Sie sitzt gerne auf einer er- Kernbeißern erfolgte an der Friedhofstraße. höhten Singwarte. Obwohl diese Arte optisch sehr auffällig ist, wird sie dennoch nur selten beobachtet. Die seltenste unserer vier Arten ist mit Ab- stand die Klappergrasmücke, sie wurde nur Ab April kehrten nach und nach immer mehr zweimal beobachtet. Zugvögel in ihre Glattbacher Brutgebiete zu- rück. 27 27
Gäste am Futterhaus G D is t B g S v w D f o D k a t E Foto: Thomas Bormann e t D Z S v s W o U m U li o t D w b Foto: Christiane Meßenzehl 28 28
Greifvögel und Eulen Aus Nadelwaldbereichen wurde das feine Der häufigste Greifvogel, der Mäusebussard Stimmchen des Sommergoldhähnchens ver- ist das ganze Jahr zu beobachten. Ein gesich- hört. teter Jungvogel deutet auf eine gesicherte Brut hin. Auch das Rütteln der Turmfalken Die spät im Mai eingetroffenen Neuntöter gehört zum vertrauten Landschaftsbild. Von dürften mit 4-5 Paaren gebrütet haben. Auch Sperber und Habicht liegen keine Nachweise die Nachtigall mit wahrscheinlich drei Brut- vor. Wahrscheinlich sind sie da, werden aber paaren, erfreute ihre Beobachter mit ihrem wegen ihrer Heimlichkeit übersehen. wohlklingenden Gesang. Der Rote Milan wurde einige Male im Über- Im Gegensatz zum häufigen Hausrotschwanz flug, der Schwarzmilan jedoch nur selten be- hält der bei uns seltene Gartenrotschwanz obachtet. erfreulicherweise mit mindestens 5 Paaren seine Brutgebiete besetzt. Die angebotenen Eulenkästen für den Wald- kauz blieben alle leer. Der Waldkauz dürfte Vom Gartenbaumläufer und Teichrohrsän- aber in einer natürlichen Baumhöhle gebrü- ger gibt es je nur einmalige Beobachtungen. tet haben. Er wurde zur Balzzeit und auch Mehl- und Rauchschwalben Ende August gehört. Von der Schleiereule Auch bei den Mehl- und Rauchschwalben- existieren schon seit Jahren keine gesicher- bruten ermittelten wir wieder sehr zufrie- ten Nachweise mehr. denstellende Ergebnisse. Drossel Zu guter Letzt wurde eine sehr schöne Be- Zu den ersten Frühlingssängern gehört die obachtung am 25.11.2018 gemacht. An die- Singdrossel, ihr Gesang wurde häufig gehört, sem Tag zogen über 100 Kraniche über Glatt- von der ihr ähnlichen Misteldrossel dagegen bach. sehr selten. Größere Ansammlungen von Wacholderdrosseln sind im Winter zu be- Dieser Bericht wurde aus 313 Einzelbe- obachten. obachtungen mit immerhin 61 Vogelarten erstellt. Unsere Allerweltsdrossel, die Amsel, die im- mer allgegenwärtig ist, hatte wieder mit dem Mein herzlicher Dank gilt meinen Mitbe- Usutuvirus zu kämpfen. Dies kostete vermut- obachtern: Barbara Koch und Bernd Aulbach lich vielen Amseln das Leben. Für Menschen oder auch Haustiere besteht bei einem Kon- Thomas Bormann takt keine Gefahr. Der bunte Stieglitz, auch Distelfink genannt, wurde im gesamten Dorfbereich nur selten beobachtet. 29 29
Bericht des Arbeitskreises Fledermausschutz Trotz derToni ½ Seite sehrSauer langwie anhaltenden im VorjahrHitzeperi- Davon sind A ode wurden nur sehr wenige Jungtiere ge- › 7 eingegangen e borgen und uns zur Pflege übergeben. 9 Not- › 4 ausgewildert worden z rufe gingen insgesamt ein. Meist handelte es › 1 eingeschläfert worden k sich um Einflüge in Wohnungen oder die W › 1 bleibender Pflegefall Tiere wurden anderweitig gefunden. Die M Notrufe sind aus den Landkreisen Aschaffen- r burg, Miltenberg und Main Spessart einge- M Belegung der Kastenquartiere in gangen. Da in den genannten Landkreisen D Glattbach und Goldbach sich mittlerweile Pfleger/innen gefunden ha- V Unsere Kontrollen brachten nur ein dürftiges ben, konnte die Aufarbeitung der Fälle auf d Ergebnis ein. Zwar konnten wieder fünf Fle- mehrere Personen verteilt werden. Dies N dermausarten nachgewiesen werden, aber stellte eine erhebliche Erleichterung für uns t nur in geringer Anzahl. dar. m Arten g Bei zweien der Fälle handelte es sich um › Großer Abendsegler Tiere, die sich in Klebefallen verfangen hat- V ten. Trotz intensiver Bemühungen gingen › Kleinabendsegler › beide Tiere ein. Hier an dieser Stelle ein Ap- › Mausohr pell. Bitte ½ Seite vermeiden Manfred siewie Stenger jegliche Art von im Vorjahr › Bechsteinfledermaus Klebefallen. Wenn sich eine Fledermaus ver- › Zwergfledermaus › fangen hat, bedeutet es zunächst viel Stress für das Tier und letztendlich auch meist den Tod. Eine Zwergfledermaus musste, da sie Kuriose Fundstellen sehr stark verletzt war, der Tierarzt einschlä- › fern. Als ein PKW in einer Werkstatt in Aschaffen- burg auf der Hebebühne hochgefahren Zwei kleine Zwergfledermausbabys mit ei- wurde, fiel aus dem Fahrzeug eine kleine Ba- nem Eingangsgewicht von ca. 2,8 g konnten byfledermaus. Wie das Tier ins Fahrzeug › großgezogen und ausgewildert werden. kam, blieb ein Rätsel. Das Kleine wurde groß- gezogen und freigelassen. Auch eine Brandtfledermaus, die auf einem › Balkon in Nilkheim gefunden worden war, In einem Heizraum wurde ein fast flügges konnte nach kurzem Aufpäppeln freigelas- Jungtier gefunden. Aber wie kommt es in ei- I sen werden. nen abgeschlossenen Raum? Sehr wahr- U scheinlich fiel es durch den Kamin und unten Von den 13 Fledermauspfleglingen waren 10 s durch eine Öffnung in den Heizraum. Hier erwachsene Tiere und zwei Jungtiere: k gab es leider kein glückliches Ende. Das Tier › Zwergfledermaus le ging leider ein. w › Brandtfledermaus › Rauhautfledermaus 30 30
Aus einer Klinik im Landkreis Main-Spessart arbeiten mit Kollegen/innen in den Nachbar- erhielten wir einen Anruf. In ein Patienten- landkreisen Miltenberg, Hessen und Main- zimmer waren 35 Fledermäuse über ein ge- Spessart, zusammen. Eine jährlich stattfin- kipptes Fenster eingeflogen und fanden den dende Jahrestagung der Fledermausschützer Weg zurück nach draußen nicht mehr. Da in Nordbayern, findet in Erlangen statt. Zwei- Main-Spessart kein Ansprechpartner zu er- mal im Jahr trifft sich die Fledermausgruppe reichen war, mussten wir übernehmen. bayerischer Untermain. Mühsam wurden die Tiere eingesammelt. Die meisten hingen zwischen den Falten der Rufen Sie uns einfach unverbindlich an, wir Vorhänge. Weitaus schwieriger stellte sich freuen uns auf Ihren Anruf. Die Kontaktda- s ten finden Sie auf unserer Webseite unter die Aufgabe bei der fliegenden Fraktion. - www.naturschutz-glattbach.de Nachdem wir keine Tiere mehr finden konn- r ten beendeten wir die Aktion. In der Däm- Erich Sauer und Thomas Bormann merung wurde die ganze Bande wieder frei- gelassen. Veranstaltungen › Exkursion in der Fasanerie. An dieser Ver- anstaltung, die der LBV angeboten hatte, beteiligten sich ca. 90 Personen. › Am 25.08.18 zur europäischen Fleder- mausnacht wurde an unserer Vogel- schutzhütte eine Veranstaltung angeboten. - › Führung für angehende Erzieher/innen n Fachakademie für Sozialpädagogik im - September. g › Kurs in Ebermannstadt, Ruferkennung - von Fledermäusen incl. Netzfang an einer Höhle › Jahrestagung der Fledermausschützer in s Nordbayern, In Erlangen - Interessierten sie sich für Fledermäuse? - Unsere kleine Gruppe braucht dringend Ver- n stärkung. Neben den Sommer- und Winter- r kontrollen kümmern wir uns auch um ver- r letzte Fledermausbabys. Beratend stehen wir auch Hauseigentümern zur Seite. Wir Fledermauspflege | Fotos: Thomas Bormann 31 31
O D G w Baumaßnahmen an der Vogelschutzhütte | Fotos: Barbara Koch In 32 32
Offene Veranstaltungstermine 2019 DATUM VERANSTALTUNG UHRZEIT TREFFPUNKT 06.07.2019 Arbeitsdienst im Wankelgrund 09:00-14:00 Wankelgrund, oberes Schilf 12.-14.07. Zeltlager in Weikertsgrüben an der fränkischen Saale 01.08. Ausschuss (Apfelfest) 19:00 Vogelschutzhütte 14.09. Apfelernte 09:00-13:00 Wankelgrund, oberes Schilf 22.09. Apfelfest 11:00 Vogelschutzhütte 09.10. Ausschuss 19:00 Vogelschutzhütte 09.10. Mitgliederversammlung 20:00 Vogelschutzhütte 19.10. Nistkastenreinigung 09:00-13:00 Vogelschutzhütte 26.10. Arbeitsdienst Hütte 09:00 Vogelschutzhütte 07.12.2019 Jahresabschlussfeier 19:00 Gaststätte Pfaffenmühle Details zu den genannten Terminen entnehmen Sie bitte der Tageszeitung bzw. dem Glattbacher Mitteilungsblatt. Oder schauen Sie einfach auf unsere Homepage www.naturschutz-glattbach.de Insektenhotel | Foto: Bernd Aulbach 33 33
Beitrittserklärung Hiermit trete(n) ich/wir dem Vogel- und Naturschutzverein Glattbach e.V. in einer ☐ Familienmitgliedschaft (Jahresbeitrag zur Zeit 9,- €) ☐ Einzelmitgliedschaft (Jahresbeitrag zur Zeit 6,- €) bei (bitte ankreuzen) Kinder sind bis zum Alter von 17 Jahren beitragsfrei. Ab dem 18. Lebensjahr endet die Familienmitgliedschaft. Vor- und Zuname: geb. am …………………………………………………………. ……………………………………………….. Straße: PLZ / Ort: …………………………………………………………. ……………………………………………….. E-Mail: : …………………………………………………………. ……………………………………………….. Weitere Familienmitglieder: …………………………………………………………. geb. am: …………………………………. …………………………………………………………. geb. am: …………………………………. SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige den Vogel- und Naturschutzverein Glattbach e.V. widerruflich, den jeweils fälligen Jahresbeitrag zu Lasten der Bankverbindung IBAN ………………………………………………… BIC: …………………………………………. Unsere Gläubiger-ID: Ihre Mandatsreferenz wird von uns ausgefüllt DE10ZZZ00000941756 bei: ………………………………………………….. mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen. Datum: …………………………….. Unterschrift: Bitte diese Beitrittserklärung persönlich abgeben bei Barbara Koch, Hauptstraße 134a in 63864 Glattbach oder bei einem Ihnen bekannten Mitglied unseres Vereines. ………………………………………………………………………………………………………………………………………… Eine Beitrittserklärung finden Sie auch auf unserer Homepage www.naturschutz-glattbach.de Konto- und Adressenänderung: Sollte sich inzwischen Ihre Bankverbindung geändert haben, so bitten wir Sie dringend um Mitteilung. Wenn die Banken den Bankeinzug wegen falscher Kontoangabe zurückweisen, werden Gebühren fällig, die wir an Sie weiterleiten müssen. Vielen Dank! 34 34
½ Seite Fa. Embcom wie im Vorjahr Wie letztes Jahr Stickerei und Textildruck Dennis Ermert .de Edmund-Merz-Str. 3a 63864 Glattbach fon 06021 444799-0 contact@embcon.de Mo.-Do. 09.00 - 17.00 Uhr Fr. 09.00 - 14.00 Uhr MENSCHENRECHTE ARBEITSNORMEN UMWELTSCHUTZ ANTI-KORRUPTION 1/2 Physiotherapie Hornung in Farbe o.k. wie letztes Jahr … 39 35
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