2020 Psychologische Beratungsstelle ...

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Tübingen | Rottenburg

J A H R E S B E R I C H T 2020
Inhaltsverzeichnis

    PERSO NELLE VERÄNDERUNG E N                                                                                Sehr geehrte, liebe Leserinnen und Leser,
    Abschied und Willkommen                                                                               5
    Peter Katzenberger                                                                                         das vergangene Jahr war von Veränderungen und            Jugend­liche, Erwachsene und Familien. Wir können
                                                                                                               Umbrüchen geprägt. Die Auswirkungen der Corona-          jedoch davon ausgehen, dass auf psychologische Be-
    Neu im Team                                                                                           5   Pandemie hatten und haben uns im Griff. Auch wenn        ratungsstellen quantitative und qualitative Heraus-
    Urszula Mihułowicz                                                                                         wir während des ersten und zweiten Lockdowns             forderungen zukommen. Schon jetzt zeichnet sich
                                                                                                               Face-to-Face-Kontakte reduziert oder ganz ausgesetzt     eine erhöhte Nachfrage nach Beratungsgesprächen
    Mitarbeiter*innen                                                                                     6   haben, hielten wir den Kontakt zu unseren Rat­           bei uns ab.
                                                                                                               suchenden per Telefon, Video oder per geschützten
                                                                                                               Mailverkehr aufrecht. Die Themen „Digitalisierung“,      Eine weitere, wenn auch vorübergehende Änderung
                                                                                                               „Hybridisierung der Beratungsformate“ und „­Blended      für die Beratungsstelle gab es im März 2021, als wir
    EINB LICKE IN DIE B ERATUNG SARBE IT                                                                       Counseling“ stehen schon länger im Raum, da immer        für ein Jahr in ein Ausweichquartier in die Garten-
    Acht Wochen in der Beratungsstelle in bewegten Zeiten –                                               7   mehr Menschen digitale Medien nutzen und auf den         straße 26 umzogen. Die Haustechnik in der Brücken-
    ein Blick von außen                                                                                        unterschiedlichen Plattformen „zu Hause“ sind. Als       straße 6 bedarf einer dringenden grundlegenden
    Friederike Portenhauser                                                                                   Beratungsstelle, die niedrigschwellig arbeitet, ist es   Sanierung, was nicht im laufenden Betrieb möglich
                                                                                                               unsere Aufgabe, unsere Klientel dort abzuholen, wo       ist. Die Vorbereitung und Planung dafür übernahm
                                                                                                               sie sich bewegt. Wie lassen sich bewährte Be­            eine vierköpfige „Baugruppe“. Diesem Team verdan-
                                                                                                               ratungskonzepte auf digitale Medien übertragen?          ken wir es, dass wir mit reduziertem Raumangebot
    UNSERE B ERAT UNG SA RBE IT                                                                                „­Learning by Doing“ war hier gefragt und not­ge­        unsere Arbeit nur wenige Gehminuten von unserem
    Zahlen und Daten                                                                                      9   drungen schafften wir es in kürzester Zeit, ent­         Stammsitz fortführen können.
    Peter Katzenberger                                                                                        sprechende Angebote bereitzustellen. Wir blieben
                                                                                                               durchgängig handlungsfähig, was sich auch in den         Mit diesem Jahresbericht verabschiede ich mich von
    Trägerschaft und Finanzierung                                                                        12   im Vergleich zu den Vorjahren gleichbleibend hohen       Ihnen und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                                                                                               Fallzahlen und Beratungsstunden niederschlägt. Der       tern in den Ruhestand. Am 1. Mai 2021 wird Silke
    Tabellen und Diagramme                                                                               13   Verdienst für diese Leistung gebührt in erster Linie     Mezger die Leitung der Beratungsstelle Brückenstraße
                                                                                                               den Mit­arbeitenden der Beratungsstelle, die sich        übernehmen. Ich wünsche ihr und dem Team der Be-
                                                                                                               nicht entmutigen ließen, wenn keine Tonverbindung        ratungsstelle alles Gute!
                                                                                                               zustande kam, sich die Kamera oder das Headset
    WEIT ERE AK T IVITÄT EN                                                                                    nicht installieren ließen oder die Software unver-       Acht ereignisreiche Jahre liegen hinter mir. Lassen
    Unsere Aktivitäten                                                                                   20   ständliche Fehlermeldungen ausspuckte. Das Format        Sie mich einige Schlaglichter werfen:
    über die unmittelbaren Beratungskontakte hinaus                                                            als solches brachte zusätzliche Herausforderungen:          Ein Generationenwechsel hat stattgefunden – die
                                                                                                               Wie geht man damit um, wenn mitten im Gespräch              Hälfte der Mitarbeitenden ist in dieser Zeit in Ren-
    Der Förderkreis der Psychologischen Beratungsstelle                                                  23   ein weiteres Familien­mitglied zur Tür hereinkommt          te gegangen.
                                                                                                               oder in der Paarberatung einer aufsteht und man             Im Jahr 2016 feierte unsere Beratungsstelle ihr
                                                                                                               nicht weiß, ob er sich nur einen Kaffee holt oder end-      50-jähriges Bestehen.
                                                                                                               gültig genug von der Beratung hat?                          Die Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis
                                                                                                                                                                           wurde im Rahmen der „Beratungsoffensive“ des
                                                                                                               Wir haben vieles gelernt im vergangenen Jahr und            Landkreises fortgeschrieben. In diesem Zusam-
                                                                                                               sind noch mittendrin, unsere Angebote neu aus­              menhang ist es uns gelungen, das Stellen­deputat
    Impressum                                                                                                  zurichten und zu bewerten. Klar ist schon jetzt: Ein        der Beratungsstelle um etwas mehr als eine halbe
    Herausgeber: Psychologische Beratungsstelle Brückenstraße Tübingen, Gartenstraße 26, 72074 Tübingen        Zurück in die Zeit vor Corona wird es nicht geben.          Stelle zu erhöhen.
    Leitung: Dr. Peter Katzenberger
    Gestaltung: Christiane Hemmerich Konzeption und Gestaltung, Tübingen; www.hemmerich.de
                                                                                                               Noch gibt es zu wenig belastbare Untersuchungen             Unsere Präsenz in Rottenburg haben wir durch
    Tübingen 2021                                                                                              über die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder,              neue Räume in der Marktstraße 14 ausgebaut, ver-

2                                                                                                                                                                                                                            3
P ER S O N E L L E VE RÄN DE RU NG E N

                                                                                                                      PETER KATZENBERGER    Abschied und Willkommen

      bunden mit einem erweiterten Angebot, das nun
      alle unsere Beratungsformate umfasst.
      Die langjährige ökumenische Zusammenarbeit
                                                              Last, but not least stellte mich die Frage „Wie leite
                                                              ich virtuell?“ während des vergangenen Jahres
                                                              vor neue Aufgaben: Teamsitzungen per Zoom durch-
                                                                                                                                            E    nde September 2020 verließ Dr. Agostino Maz-
                                                                                                                                                 ziotta unsere Einrichtung und trat eine Pro­
                                                                                                                                            fessur an der Fachhochschule in Münster an, Lehr-
                                                                                                                                                                                                    Initiative und sein Engagement, insbesondere wäh-
                                                                                                                                                                                                    rend des Corona-­Lockdowns im Frühjahr und Sommer.

      der evangelischen und katholischen Kirche als           führen, beraten mit Video, beschaffen der dafür                               gebiet Diversität und Community Work. Dr. Mazziotta     Lieber Tino, alles Gute für deine neue Tätigkeit
      Träger unserer Einrichtung wurde in einer Koope-        erforderlichen technischen Aus­stattung und um-                               arbeitete seit Januar 2017 bei uns, ab November 2019    in Münster!
      rationsvereinbarung niedergelegt.                       setzen sinnvoller Hygienekonzepte.                                            übernahm er die Leitungs-Stellvertretung. Wir ha-
      Wir haben das Leit- und Erscheinungsbild der                                                                                          ben seine Kompetenz, Besonnenheit, seinen Weit-         Ich freue mich, dass es möglich war, qualitativ hoch-
      Psychologischen Beratungsstelle Brückenstraße er-     Dies alles war nur erreichbar durch die Unter­                                  blick, sein kluges Mit- und Nachdenken zu schätzen      wertige Lösungen für diese personelle Veränderung
      neuert, am deutlichsten sichtbar im neuen Logo        stützung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,                                 gelernt. Überregional wird er seine Tätigkeit als       zu finden. So konnten wir die Kontinuität der Auf-
      und im Relaunch des Internetauftritts im Juli 2020.   den Trägern, Kolleginnen und Kollegen aus den                                   Chefredakteur der Fachzeitschrift „Blickpunkt EFL-      gabenbereiche sichern: Stefanie Großguth erweiterte
                                                            Leitungskonferenzen und anderen. Die Bereitschaft                               Beratung“ des Bundesverbandes Katholischer Ehe-,        ihr Deputat und übernahm die Leitungs-Stellvertre-
    Was bedeutet die Zeit als Leiter der Psychologischen    aller Beteiligten, Veränderungen mitzugestalten                                 Familien- und Lebensberaterinnen und -berater e.V.      tung. Eine dadurch frei gewordene 50-%-Stelle konn-
    Beratungsstelle Brückenstraße für mich und was          und aufeinander zuzugehen, war gefordert. Ich bin                               fortsetzen. Nicht nur ich persönlich, auch die Bera-    ten wir im Januar 2021 mit Dr. Urszula Mihułowicz
    habe ich gelernt?                                       froh über die Erfahrung, dass dies möglich war, und                             tungsstelle als Einrichtung danken ihm für seine        besetzen, sie stellt sich kurz vor.
      Meine Ausdauer als „Langstreckenschwimmer“            danke allen, die mich auf diesem Weg unterstützt
      war gefragt und meine Grundüberzeugung, dass          haben.
      sich Menschen für vernünftige und zukunfts­
      weisende Ideen gewinnen lassen, hat sich bestä-       Auf den folgenden Seiten bekommen Sie einen Ein-
      tigt. Oft genug mobilisierte ich all meine Kräfte,    blick in das zurückliegende Jahr. So haben uns
      um die letzten Züge zum Ufer zu schaffen.             personelle Veränderungen beschäftigt. Ein Bericht
      Ein Team von hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen     von Dr. Friederike Portenhauser, die unsere Einrich-      URSZUL A MIHUŁOWICZ   Neu im Team
      und Mitarbeitern zu leiten, heißt zuzuhören, sich     tung als Vikarin im Rahmen ihrer Ausbildung zur
      abzustimmen und miteinander tragfähige Lösun-         Pfarrerin insgesamt acht Wochen begleitete, ver­
      gen zu finden. Das war lange Zeit eine Herausfor-
      derung für alle Beteiligten. Sehnsucht nach der
      Vergangenheit und Befürchtungen, dass Bewähr-
                                                            mittelt Ihnen einen spannenden Blick von außen auf
                                                            die Beratungsstelle. Schließlich legen wichtige Kenn-
                                                            zahlen unserer Arbeit dar, welche Ratsuchenden mit
                                                                                                                                            M     ein Name ist Urszula Mihułowicz und ich ar-
                                                                                                                                                  beite seit Januar 2021 in der Psychologischen
                                                                                                                                            Beratungsstelle Brückenstraße.
                                                                                                                                                                                                    Psycho­t herapeutin (VT) begonnen. In diesem Rah-
                                                                                                                                                                                                    men habe ich Erfahrungen in der Akut­psy­chi­atrie,
                                                                                                                                                                                                                                                  ­­
                                                                                                                                                                                                    in der Psychosomatik und in ambulanter Psy­cho­
      tes verloren geht, meldeten sich und mussten ver-     welchen Themen den Weg zu uns gefunden haben                                                                                            thera­pie sammeln dürfen.
      sorgt werden.                                         und was wir über unser Kerngeschäft Beratung hin-                               Es war eine spannende Erfahrung, die Stelle mitten
      Veränderungen um- und durchzusetzen, erfordert        aus geleistet haben. Viel Spaß beim Blättern und der                            im Corona-bedingten Lockdown anzutreten und die         In der „Brückenstraße“, die sich jetzt übergangs­
      Geduld und die Bereitschaft, sich auf Detailfragen    vertieften Lektüre!                                                             neuen Kolleginnen und Kollegen erst mal nur über        weise in der Gartenstraße 26 befindet, bin ich vor-
      einzulassen – sei es bei der Entwicklung des neu-                                                                                     Video-Konferenzen kennenzulernen. Auf verschiede-       erst vor allem in der Lebensberatung tätig, finde aber
      en Logos, sei es bei der Einführung eines Outlook-    Dr. Peter Katzenberger, im April 2021                                           nen unkonventionellen Wegen fühlte ich mich aber        die Breite des Angebots der Beratungsstelle sehr be-
      Kalenders.                                                                                                                            umso herzlicher empfangen.                              reichernd. In unseren Team-Intervisionen bin ich oft
      Am meisten Freude hat mir die bunte Mischung                                                                                                                                                  durch die Vielfalt der durch Ratsuchende gebrach-
      der Aufgaben bereitet, die meiner Vielseitigkeit                                                                                      Nach dem Psychologie-Studium in Krakau habe ich         ten Anliegen und die Vielfalt der Perspektiven, die
      entgegenkam: angefangen von fachlichen Heraus-                                                                                        in Tübingen an der Max Planck Graduate School           in unserem Team vertreten sind, beeindruckt! Ich
      forderungen in der Beratungsarbeit sowie der                                                                                          in Neurowissenschaften promoviert und war an-           erlebe es als große Freiheit, den Beratungsprozess
      Unter­stützung meiner Mitarbeiterinnen und Mit-                                                                                       schließend mehrere Jahre in der Forschung und           erst mal offen für die unterschiedlichen Anliegen ge-
      arbeiter bis zur Konzeptionsentwicklung und stra-                                                                                     Lehre am Psychologischen Institut der Uni Tübingen      stalten zu können. Gerne arbeite ich lösungsorien-
      tegischem Überlegen. Schließlich gehörten auch                                                                                        tätig. Parallel dazu habe ich mich in Inte­g rativer    tiert. Ich freue mich, einen wohlwollenden Raum bie-
      „Hausmeistertätigkeiten“ wie die Organisation der                                                                                     Tanztherapie (DGT) weitergebildet. Letztlich habe ich   ten zu können, in dem die Ratsuchenden ihre ganz
      Müllabfuhr oder das Einrichten eines Drucker­                                                                                         mich für den „praktischen“ Weg entschieden und          persönlichen Ziele finden und ihnen näherkommen
      treibers zum Alltag.                                                                                                                  vor 2,5 Jahren die Ausbildung zur psychologischen       können.

4                                                                                                                                                                                                                                                       5
PERSO NELLE VERÄNDERUNG E N                                                                                                                                                      EI N B L I CK E I N DI E BE RAT U NG SARBE I T

    Mitarbeiter*innen                                                                                           FRIEDERIKE   Acht Wochen in der Beratungsstelle in
                                                                                                             PORTENHAUSER
                                                                                                                             bewegten Zeiten – ein Blick von außen
    MITARBEITER*INNEN MIT FESTER ANSTELLUNG
    Karin Bruckner
    Dr. Jakob Erne
                                  Verwaltungsfachkraft, 40 %
                                  Dipl.-Päd., Analyt. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, 50 %,
                                                                                                                             W       ozu brauchen wir heute psychologische Be-
                                                                                                                                     ratungsarbeit in kirchlicher Trägerschaft?
                                                                                                                             Mit dieser Frage war ich als Vikarin im Rahmen
                                                                                                                                                                                     2021, nach gerade einem Jahr Corona, dann der
                                                                                                                                                                                     zweite Abschnitt. Der „gute Geist“ trägt auch jetzt
                                                                                                                                                                                     die Arbeit im Haus weiter. Die hohe Qualität der Be-
                                  (Elternzeit), bis 31. Januar 2021                                                          meiner Ausbildung zur Pfarrerin im Januar / Februar     ratungsarbeit, die Wertschätzung und das Engage-
    Christine Fehl                Verwaltungsfachkraft, 60 %                                                                 2020 sowie im März /April 2021 insgesamt acht Wo-       ment für die Ratsuchenden, der fachliche Austausch
    Gudrun Fischer                Dipl.-Psych., Systemische Familien- und Paartherapeutin,                                   chen lang an der Psychologischen Beratungsstelle        innerhalb und die Zusammenarbeit außerhalb der
                                  Psychologische Psychotherapeutin, 50 %                                                     Brückenstraße in Tübingen unterwegs. Die Auf­           Einrichtung sind geblieben. Digitale Formate – vor
    Ursula Fleck                  Verwaltungsfachkraft, 100 %                                                                teilung auf zwei Zeitabschnitte kam durch eine da-      einem guten Jahr in diesem so sehr von persönli-
    Stefanie Großguth             Mag. theol., M. A. Contemporary Ethics, Systemische Beraterin (SG),                                                                                chen Begegnungen lebenden Arbeitsfeld noch unvor-
                                  Supervisorin (DGSV), Psychologische Beraterin (IFB® i. A.), 100 %                                                                                  stellbar – haben Einzug gehalten, werden routiniert
    Dr. Peter Katzenberger        M. A., Ehe-, Familien- und Lebensberater (EKFuL), Systemischer Paar- und         Der besondere „Geist“ des Hauses:                                 umgesetzt und bieten auch Chancen. Telefon- und
                                  Familientherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Mediator,                                                                              Video­beratungen machen manchmal Gesprächs- und
                                                                                                                                  eine von Interesse,
                                  Stellenleiter, 100 %                                                                                                                               Hilfsangebote möglich, die in physischer Präsenz
    Anastasia Kimmel              Dipl.-Päd., Psych. Beraterin (IFB®), 50 %                                                gegenseitiger Achtung und                                 nicht angenommen werden könnten. Ich denke an
    Henrike Kübler                Dipl.-Soz.-Päd. (FH), Diakonin, Psychologische Beraterin (IFB®),                       hoher fachlicher Kompetenz,                                 ein weit voneinander entfernt lebendes getrenntes
                                  Supervisorin (DGSV), 100 %                                                                       innerer Weite und                                 Paar, das auf diese Weise bereit ist, miteinander eine
    Jens Leonard                  Dipl.-Soz.-Päd., Analyt. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, 30 %                                                                             Beratung zu wagen. Ich denke an die alleinerziehen-
    Dr. Agostino Mazziotta        Dipl.-Psych., Dipl.-Ehe-, Familien- und Lebensberater (BAG), Master
                                                                                                                      bemerkenswerter Konzentration                                  de Mutter, die Videoberatung in Anspruch nimmt,
                                  of Counseling Ehe-, Familien- und Lebensberatung, stellvertretender                                aufs Notwendige                                 während ihre Kinder im Nebenzimmer spielen. Und
                                  Stellenleiter, 100 %, bis 30. September 2020                                                    getragene Haltung.                                 doch, Corona hat auch hier negative Auswirkungen:
    Dr. Urszula Mihułowicz        M. A. Psychologie, Psychologische Psychotherapeutin i. A. (VT), Leiterin                                                                           Bei Gesprächen per Telefon und Video geht man-
                                  für therapeutischen Tanz (DGT), 50 %, seit 15. Januar 2021                                                                                         ches verloren, was sich „zwischen den Zeilen“ er-
    Sabine Schumann               Dipl.-Päd., Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Paar- und                           zwischen liegende Elternzeit zustande, entpuppte        eignet, sowohl in Beratungen als auch im kollegialen
                                  Familientherapeutin, Supervisorin (SG), 50 %                                               sich aber für mich als Glücksfall: Anfang 2020 er-      Austausch. Auch wenn die Bereitschaft zu digitalen
    Martin Schuster               Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut (Erwachsene, Kinder,                         lebte ich die Beratungsstelle noch „vor Corona“ im      Beratungsformen bei den Ratsuchenden gewachsen
                                  Jugendliche und Gruppen), 83 %                                                             Präsenzmodus mit in offener und hörender Haltung        ist, können und wollen sich nicht alle Ratsuchen-
    Ulrike Timm                   Dipl.-Psych., Systemische Beraterin, 67 %                                                  angebotenen, atmosphärisch dichten Beratungen;          den auf Telefon- und Videogespräche einlassen.
    Anja Zeller                   Dipl.-Soz.-Päd. (BA), Dipl.-Ehe-, Familien- und Lebensberaterin (BAG),                     mit fokussierten, fachlich fruchtbaren und kollegial    Das Bedürfnis nach Begegnungen in physischer
                                  Master of Counseling Ehe-, Familien- und Lebensberatung, 50 %                              wertschätzenden Inter- und Supervisionsgruppen;         Präsenz ist groß, die Leiblichkeit erweist sich als
                                                                                                                             mit einer vielfältigen, wachen Gremien- und Vernet-     ein unverzichtbares Merkmal personaler Identität.
                                                                                                                             zungsarbeit inmitten der sozialen Akteure in Stadt,
    FREIE MITARBEITER*INNEN                                                                                                  Landkreis, Region und Kirchen. Dazu kamen neben
    Dr. med. Barbara Heinzmann Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Ärztin für Psychothera­                             Teamsitzungen auch zahlreiche Kaffee- und Mittags-              Auch wenn die Bereitschaft
                               peutische Medizin, Psychoanalytikerin (DPV/IPA): Fallsupervision,                             pausen, die Gelegenheit zum informellen Austausch
                                                                                                                                                                                             zu digitalen Beratungsformen
                               seit September 2020                                                                           boten und mir immer wieder den besonderen „Geist“
    Mechtild Kessler           Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPV,                      des Hauses vor Augen führten: eine von Interesse,               bei den Ratsuchenden
                               IPA), Systemische Supervisorin (DGSF): Fallsupervision, seit Januar 2021                      gegenseitiger Achtung und hoher fachlicher Kom­                 gewachsen ist, können
    Leopold Morbitzer          Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker (DPV/                         petenz, innerer Weite und bemerkenswerter Konzen-               und wollen sich nicht
                               IPA / DGPT), Ehe-, Familien- und Lebensberater (EKFuL): Fallsupervision                       tration aufs Notwendige getragene Haltung. Ins
    Joachim Staigle            Dipl.-Päd., Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:                             bunte, volle Leben durfte ich da in der Brückenstraße
                                                                                                                                                                                             alle Ratsuchenden auf
                               Fallsupervision, bis Juli 2020                                                                hineinschnuppern.                                               Telefon- und Videogespräche
    Dr. Carla Albrecht         Dipl.-Psych., Teamsupervisorin und Organisationsberaterin:                                                                                                    einlassen.
                               Team-Supervision

6                                                                                                                                                                                                                                        7
U N S E RE BE RAT U NG SARBE I T

                                                                                                                            PETER KATZENBERGER   Zahlen und Daten

           Sensibles Abwägen zwischen der Not der Menschen
           und der gesellschaftlich gebotenen Vorsicht ist im-
           mer wieder neu gefragt.
                                                                  Doch zurück zu der Frage, die mich in meiner Zeit in
                                                                  der Beratungsstelle begleitet hat: Wozu brauchen wir
                                                                  heute psychologische Beratungsarbeit in kirchlicher
                                                                                                                                                 I m vergangenen Jahr 2020 kamen über 1.700 Men-
                                                                                                                                                   schen zu uns und nahmen unsere Angebote in Lebens-
                                                                                                                                                 beratung, Paarberatung, Erziehungs- und Jugend­
                                                                                                                                                                                                        Von 1.115 Fällen waren 687 Neuanmeldungen. Ins-
                                                                                                                                                                                                        gesamt erbrachten wir 5.004 Beratungsstunden (ein-
                                                                                                                                                                                                        schließlich Supervision) mit 1.725 Personen. Die
                                                                  Trägerschaft? Viele gute Gründe ließen sich hier auf-                          beratung und Supervision in Anspruch. Diese Zahl       Zahl der Personen übersteigt die Zahl der Fälle, da
                                                                  zählen. Vor allem aber ist es aus meiner Sicht dies,                           entspricht ziemlich genau der des Vorjahrs. Zwar       in einem Fall mehrere Personen beraten werden kön-
      Dass Menschen gesehen werden;                               was die Arbeit der Beratungsstelle Brückenstraße als                           ging zu Beginn des Lockdowns im Frühjahr die Nach-     nen: In der Erziehungsberatung werden neben dem
    dass ihnen ein Raum eröffnet wird,                            kirchlicher Beratungsstelle auszeichnet: dass Men-                             frage nach Erstgesprächen zunächst zurück. Dieser      betroffenen Kind oder Jugendlichen meist auch Mut-
    in dem sie sein dürfen, wie sie sind,                         schen gesehen werden; dass ihnen ein Raum eröff-                               Rückgang wurde allerdings in den Folgemonaten          ter und Vater beraten, d. h. ein Fall, drei Personen. In
                                                                  net wird, in dem sie sein dürfen, wie sie sind, mit ih-                        ausgeglichen, als Face-to-Face-Beratungen erneut       der Paarberatung werden bei einem Fall in der Regel
         mit ihren Fragen, ihren Krisen,                          ren Fragen, ihren Krisen, auch mit ihrem Scheitern.                            möglich waren und Video-Beratungen selbst­ver­         zwei Personen beraten.
              auch mit ihrem Scheitern.                           Dass Menschen gesehen werden, das habe ich in der                              ständ­licher wurden.
                                                                  Beratungsstelle Brückenstraße erlebt: im Kontakt                                                                                      Insgesamt betrachtet scheinen sich die Auswirkun-
                                                                  der Teamassistentinnen mit Personen, die sich zur                              Pro Tag verzeichnen wir im Schnitt 4 bis 6 neue An-    gen der Pandemie noch nicht in den von uns erhobe-
           Und dann erlebte ich 2021 neben Corona eine wei-       Beratung anmelden; im Gespräch der Berater*innen                               fragen nach einem Beratungstermin. Für Notfälle        nen Daten niederzuschlagen. Alle bisherigen Unter-
           tere Herausforderung für die Arbeit der Beratungs-     mit den Ratsuchenden; im Verhältnis der Träger*in-                             halten wir Telefontermine und kurzfristig belegbare    suchungen weisen jedoch auf einen zunehmenden
           stelle: den temporären Umzug von der Brücken- in       nen zu den Mitarbeitenden; im Miteinander der Kol-                             Termine vor sowie unser Webmail-Angebot. Jugend-       Beratungs- und Unterstützungsbedarf von Kindern,
           die Gartenstraße. Ich nahm Dankbarkeit für dieses      leg*innen; im Umgang mit mir als Praktikantin in                               liche Selbstmelder*innen erhalten kurzfristig einen    Jugendlichen, Erziehungsberechtigten, Paaren und
           nahe Interimsquartier und gemeinschaftliches An-       der Einrichtung. Dafür danke ich herzlich!                                     Termin.                                                allein Lebenden hin.
           packen wahr, aber auch einen großen Kraftaufwand
           und die Notwendigkeit zu bisweilen unbefriedigen-      Und diese Erfahrung, gesehen zu werden, wünsche
           den Kompromissen angesichts der räumlichen Enge.       ich auch in Zukunft allen, die mit der Beratungs­stelle                                             Pro Tag                           Einzugsbereiche
           Wie ein Baum, der verpflanzt wird, ging es mir durch   zu tun haben – denen, die dort Rat suchen, ebenso                                verzeichnen wir im Schnitt                           Knapp zwei Drittel unserer Ratsuchenden in der
           den Kopf. Unter diesen schwierigen Bedingungen         wie denen, die sich dort mit ihrer Arbeitskraft und                                                                                   Erziehungsberatung wohnen in Tübingen mit Vor-
           von Corona und Umzug weiterhin mit dem gewohnt         ihrer ganzen Person zur Verfügung stellen.
                                                                                                                                                        4 bis 6 neue Anfragen                           orten. 20 % kommen aus der Region Rottenburg,
           hohen Anspruch an die eigene Arbeit tätig zu sein –                                                                                   nach einem Beratungstermin.                            6 % aus der Region Steinlachtal, die übrigen aus der
           was für eine Leistung!                                                                                                                                                                       weiteren Umgebung. Im Vergleich zum Vorjahr gibt
                                                                                                                                                                                                        es nur geringfügige Verschiebungen.
                                                                                                                                                 Auf den folgenden Seiten finden Sie einen genaueren
                                                                                                                                                 Blick auf diese beeindruckenden und bedenkens-         In der Paarberatung stammen zwei Drittel unserer
                                                                                                                                                 werten Zahlen. Sie belegen, wie selbstverständlich     Ratsuchenden aus der Region Tübingen Stadt /Land.
                                                                                                                                                 psychologische Beratung von allen gesellschaftlichen   10 % wohnen in der Region Rottenburg, 6 % in der
                                                                                                                                                 Gruppen und Milieus über konfessionelle Grenzen        Region Steinlachtal. 19 % kommen aus der weiteren
                                                                                                                                                 hinweg angenommen, gesucht und benötigt wird,          Umgebung bis über den Großraum Stuttgart hinaus.
                                                                                                                                                 auch und besonders in Zeiten der Pandemie.             Im Vergleich zum Vorjahr haben wir eine anteili-
                                                                                                                                                                                                        ge Zunahme der Ratsuchenden aus Tübingen ein-
                                                                                                                                                 Insgesamt bewegen sich die Werte 2020 im ähn­lichen    schließlich Vororten.
                                                                                                                                                 Bereich wie im Vorjahr, mit einer leichten Verlage-
                                                                                                                                                 rung von der Paarberatung zur Erziehungsberatung       Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Lebensbera-
                                                                                                                                                 sowie einer Zunahme von 4 % bei den geleisteten Be-    tung. Fast zwei Drittel unserer Ratsuchenden kom-
                                                                                                                                                 ratungsstunden.                                        men aus der Region Tübingen Stadt /Land, 17 % aus
                                                                                                                                                                                                        der Region Rottenburg und 7 % aus der Region Stein-
                                                                                                                                                                                                        lachtal. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir etwas
                                                                                                                                                                                                        mehr Ratsuchende aus der Region Rottenburg.

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U N S E RE BE RAT U NG SARBE I T

     Gründe für die Beratung                                 Altersverteilung                                          Vergleich zum Vorjahr weist dies auf Beratungen         Schwerpunkt der Beratung
     Wie in den Jahren zuvor stehen bei Erziehungs­          Wie in den Jahren zuvor sind in der Erziehungs- und       mit einer höheren Sitzungszahl hin, wobei zu beob-      (Erziehungsberatung)
     beratungsfällen Probleme im Zusammenhang von            Jugendberatung mehr als zwei Drittel der Kinder           achten ist, ob es sich um einen längerfristigen Trend   In 55 % unserer Erziehungsberatungen arbeiten wir
     Trennung und Scheidung der Eltern und Erzie-            bzw. Jugendlichen, wegen der oder mit denen Eltern        handelt.                                                schwerpunktmäßig mit den Eltern als denjenigen,
     hungsunsicherheit der Eltern im Vordergrund. Da-        Beratung aufsuchen, 6 bis 17 Jahre alt. Die größte                                                                die den stärksten Einfluss auf ihre Kinder haben und
     mit spielt die Unterstützung von in Beziehungskon-      Altersgruppe der Jungen, die zu uns kommen, liegt         In der Lebensberatung werden 88 % der Beratun-          Unterstützung in ihrem Erziehungsverhalten suchen.
     flikten verstrickten und verunsicherten Eltern die      bei 12 bis 17 Jahren, in den Vorjahren lag sie in         gen nach bis zu 10 Sitzungen abgeschlossen. In der      Daneben spielt die Beratung von Jugendlichen und
     größte Rolle in der Erziehungsberatung. Depressive      der Altersgruppe der 6- bis 8-Jährigen. Die meisten       Lebensberatung liegt der Anteil der Einmalberatun-      jungen Volljährigen mit 34 % der Fälle – der Anteil
     Verstimmung, Ängste/Phobien der jungen Menschen         Mädchen und jungen Frauen sind zwischen 15 bis            gen, worunter auch Orientierungsberatungen (z. B.       dieser Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr gestie-
     wurden häufig genannt sowie Konflikte zwischen          17 Jahren sowie 18 bis 20 Jahre alt. Dies hängt un-       „Welche Unterstützung ist für mich passend?“) zäh-      gen – sowie von Familien oder Teilfamilien mit 11 %
     den Eltern, Selbstwertprobleme, Pubertät, Aggres-       ter anderem damit zusammen, dass bei den älteren          len, bei 30 % und damit höher als im Vorjahr.           eine wichtige Rolle.
     sivität. Eltern-Kind-Konflikte, sonstige emotionale     Jugendlichen die Zahl der Selbstmelderinnen höher
     Probleme, Geschwisterrivalität folgen als häufige Be-   ist. Dies verhielt sich in den vergangenen Jahren                                                                 Von allen Paarberatungsfällen haben 60 % minder-
     ratungsgründe.                                          ähnlich.                                                  Situation in der Herkunftsfamilie                       jährige Kinder bzw. besteht ein Bezug zu SGB VIII
                                                                                                                       (Erziehungsberatung)                                    § 17 (1) und (2). 23 % unserer Lebensberatungs-Kli-
     In der Paarberatung sind die drei häufigsten Bera-      62 % der Paare, die zu uns kommen, sind zwischen          In 41 % der Fälle handelt es sich um neu zusammen-      ent*innen sind Eltern von minderjährigen Kindern.
     tungsgründe Kommunikationsprobleme, eskalierendes       31 bis 50 Jahren alt. Der Anteil der Paare ab 51 ist in   gesetzte („Patchwork“-)Familien oder um Familien        Auch an dieser Zahl wird deutlich, dass psychologi-
     Streitverhalten, Ambivalenz /Trennungswunsch /Angst     etwa gleich geblieben.                                    mit getrennt lebenden Eltern bzw. einem alleinerzie-    sche Beratung durch die Unterstützung von Eltern
     vor Trennung, gefolgt von Klärung des Rollenver­                                                                  henden Elternteil. Diese Familienkonstellationen        die Situation von Kindern und Jugendlichen verbes-
     ständ­nisses, Auseinanderleben /Mangel an Kontakt,      Lebensberatung wird am meisten von der Gruppe             haben landesweit den größten Hilfebedarf, wie Unter-    sern kann, denn wenn es, kurz gesagt, den Eltern
     Sexualität, Belastung durch die Ausbildungs- oder       der 21- bis 30-Jährigen in Anspruch genommen.             suchungen des KVJS (Kommunalverband für Jugend          besser geht, profitieren die Kinder davon.
     Arbeitssituation. Im Vergleich zum Vorjahr sind kaum    In der Gruppe der 31- bis 50-Jährigen sind Männer         und Soziales Baden-Württemberg) immer wieder
     Verschiebungen bei den Beratungsanlässen zu ver-        etwas stärker vertreten. Die Verteilung hat sich im       belegen. Unser Angebot wird von dieser Zielgruppe
     zeichnen.                                               Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert.                nach wie vor wahr- und in Anspruch genommen. Im         Ausbildungshintergrund
                                                                                                                       Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil dieser Familien    (Paarberatung, Lebensberatung)
     Die drei häufigsten Beratungsgründe in der Lebens-                                                                in etwa gleich geblieben.                               Der Ausbildungshintergrund unserer Ratsuchen-
     beratung sind depressives Erleben, Selbstwert­          Sitzungshäufigkeit                                                                                                den spiegelt die Tübinger Bevölkerungsstruktur
     thematik sowie die Ausbildungs- /Arbeitssituation.      Ähnlich wie im Vorjahr wurden 2020 in der Erzie-                                                                  mit ihrem vergleichsweise hohen Anteil an Akade-
     Dies verhielt sich auch in den vergangenen Jahren       hungsberatung 86 % der Beratungsprozesse inner-           Migrationshintergrund                                   mikern sowie Studierenden, wobei der Anteil der
     so. Ängste, Phobien, vegetative /psychosomatische       halb von 10 Sitzungen abgeschlossen. Etwas mehr           (Erziehungsberatung)                                    Ratsuchenden mit Hochschulabschluss im Vergleich
     Beschwerden wurden häufig genannt sowie Be­zie-         als die Hälfte der Fälle dauerte bis zu 3 Sitzungen       Vergleichbar zum Vorjahr bringen 27 % der Fami-         zum Vorjahr noch einmal zurückgegangen ist. In der
     hungsfragen wie Bewältigung von Trennung, Ambi-         und in 22 % der Fälle blieb es bei einem Gespräch.        lien einen Migrationshintergrund mit. Die Band-         Lebensberatung ist der Anteil der in Ausbildung be-
     valenz /Trennungswunsch /Angst vor Trennung. Be-        Dies ist im Vergleich zum Vorjahr annähernd unver-        breite reicht von Familien, die schon längere Zeit      findlichen Ratsuchenden mit 25 % fünfmal so hoch
     merkenswert ist die wie im Vorjahr häufige Nennung      ändert.                                                   in Deutschland leben, bis zu Menschen, die erst vor     wie in der Paarberatung. Durch unsere Kooperation
     der Ausbildungs- und Arbeitssituation, die von fast                                                               Kurzem hierhergekommen sind. Die persönlichen           mit dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim
     einem Viertel unserer Ratsuchenden als belastend        88 % aller Paarberatungen wurden innerhalb von            Geschichten und Lebensumstände dieser Familien          sind wir Anlaufstelle für Studierende, die in der
     und problematisch erlebt wird.                          10 Sitzungen abgeschlossen. Der Anteil der Beratun-       bringen besondere Herausforderungen mit sich,           Lebensberatung in diese Kategorie einfließen.
                                                             gen zwischen 6 und 10 Sitzungen liegt mit 32 % über       besonders im Hinblick auf Flüchtlingsfamilien, die
                                                             der bei der Erziehungsberatung (17 %) und der             längere Zeit im Einzugsbereich unserer Stelle leben
                                                             Lebensberatung (14 %). Ein Teil der Beratungs­            werden.
                                                             verläufe erstreckt sich hier über längere Zeiträume
                                                             mit größeren Abständen zwischen den Sitzungen,
                                                             um Klärungen und Veränderungen zu begleiten. Im

10                                                                                                                                                                                                                             11
UNSERE B ERAT UNG SA RBE IT

                                                                                                                       Tabellen und Diagramme

     VERNETZUNG                                                                                                        ALLGEMEINE ZAHLEN
     Durch unsere gute Vernetzung unterstützen wir Rat         turelle und fachliche Kooperation weiterentwickelt      1.115 Fälle insgesamt (ohne Supervision)
     suchende Menschen in der Region über unser An-            und an künftigen Strukturen der Zusammenarbeit          687 davon Neuanmeldungen
     gebot als psychologische Beratungsstelle hinaus, die      von Beratungsstellen in freier Trägerschaft (Psycho-    650 davon abgeschlossen
     für sie passende Hilfe zu finden. Deshalb arbeiten        logische Beratungsstelle und pro familia) gearbeitet.   1.725 beratene Personen, davon 653 (37,9 %) männlich, 1.072 (62,1 %) weiblich
     wir konzeptionell und fallbezogen mit kirchlichen                                                                 Insgesamt 5.004 Beratungsstunden (mit Supervision)
     und kommunalen Kooperationspartnern zusammen.             Im Jahr 2020 fanden fast alle Gremiensitzungen, Ar-
     Der folgende Überblick vermittelt einen Eindruck          beitsgruppen, Tagungen und sonstige Netzwerktref-
     davon. Dass in der Erziehungsberatung Leistungen          fen pandemiebedingt als Videokonferenzen statt oder     BERATUNGSBEREICHE (FÄLLE)
     von freien Trägern wie der evangelischen und katho-       wurden abgesagt. Dies führte dazu, dass manche in-      Erziehungsberatung
     lischen Kirche erbracht werden, ist nicht nur vom         formelle Kontakte nicht stattfinden konnten bzw.        322 Fälle, 153 (47,5 %) männliche und 169 (52,5 %) weibliche Kinder und Jugendliche
     Gesetzgeber so gewünscht, sondern wird im Land-           über andere Kanäle erfolgen mussten. Wir haben die      Paarberatung
     kreis Tübingen realisiert. Seit vielen Jahren bieten      Erfahrung gemacht, dass Video- und Telefonkonfe-        156 Fälle, 94 (60,3 %) mit Bezug zu SGB VIII § 17 (1) und (2)
     wir Lebens- und Paarberatung, Erziehungsberatung,         renzen sehr effektiv sein können, wenn die Technik      Lebensberatung
     Eltern-, Jugendberatung in Tübingen und Rottenburg        funktioniert und sie gut vorbereitet sind. Ich bin      600 Fälle, 185 (30,8 %) Männer und 415 (69,2 %) Frauen;
     an. In den vergangenen Jahren haben wir mit der Ab-       gespannt, wie sich diese Erfahrung auf die künftige     davon 139 (23,2 %) mit Bezug zu SGB VIII §§ 17, 28, 41
     teilung Jugend des Landratsamts Tübingen die struk-       Sitzungs- und Tagungskultur auswirken wird.             Mailberatung
                                                                                                                       30 Fälle, 6 (20,0 %) männlich, 20 (66,7 %) weiblich, 4 (13,2 %) ohne Angabe; davon 10 (33,3 %)
                                                                                                                       mit Bezug zu SGB VIII §§ 17, 28, 41
     TRÄGERSCHAFT UND FINANZIERUNG                                                                                     Supervision
     Die Psychologische Beratungsstelle ist eine Einrich-     Allen, die uns unterstützt haben, sei von Herzen         6 Einzelsupervisionen: 26 Stunden (6 Personen)
     tung der evangelischen und katholischen Kirche.          gedankt. Ausdrücklich erwähne ich hier die Ver-          4 Gruppensupervisionen: 44 Stunden (24 Personen)
     Träger der Einrichtung sind der Ev. Kirchenbezirk        waltungsstelle des Kirchenbezirks Tübingen und           2 Ausbildungssupervisionen: 17 Stunden (2 Personen)
     Tübingen und die Diözese Rottenburg-Stuttgart.           die Hauptabteilung VI – Caritas der Diözese Rotten-      87 Supervisionsstunden, in denen 32 Personen erreicht wurden
     Der Landkreis Tübingen stellt einen regelmäßigen         burg-Stuttgart, Fachreferat für diakonische Pasto-
     Zuschuss für Leistungen zur Verfügung, die wir           ral, die Ende 2020 aufgelöst wurde.
     nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) er-                                                                 REGIONALE VERTEILUNG DER LAUFENDEN FÄLLE IN PROZENT
     bringen. Das Studierendenwerk Tübingen-Hohen-            Ganz persönlich bedanke ich mich bei allen Mit­
     heim unterstützt unsere Arbeit ebenfalls mit einem       arbeitenden der Beratungsstelle: von den Fachkräf-           Erziehungsberatung                        Paarberatung                        Lebensberatung
     Zuschuss, der sich an der Zahl der Beratungsstun-        ten in der Psychologischen Beratung und im Se-
     den, die wir für Studierende erbringen, orientiert.      kretariat bis zu den Reinigungskräften für das im                 10 %                                   19 %                                 13 %
                                                              vergangenen Jahr Geleistete – die Zahlen spiegeln                              20 %                                  10 %                                 16 %
     Schließlich leisten unsere Ratsuchenden einen Bei-       das nur ansatzweise. Trotz des hohen Anmelde-
     trag zur Finanzierung unserer Stelle, indem sie          drucks und der zusätzlichen Arbeit, die im Rahmen                                                                                                                 7%
                                                                                                                                                    6%                                    6%
     sich je nach Möglichkeiten an den Kosten in der          der Corona-Pandemie und unserer fallübergreifen-
     Lebens- und Paarberatung beteiligen. Nicht zuletzt       den Aktivitäten angefallen ist, kann sich unsere                48 %            16 %                   53 %                                 51 %                 13 %
                                                                                                                                                                                       12 %
     freuen wir uns über Spenden von Kirchengemein-           Bilanz sehen lassen. Dies war nur möglich durch
     den, Einzelpersonen und Familien.                        äußersten Einsatz aller Beteiligten!

     Unser Förderkreis unterstützt uns sowohl ideell als
     auch materiell in unserer Arbeit. Projekte wie interne                                                               Rottenburg            Steinlachtal          Tübingen Land            Tübingen Stadt      Sonstige
     Fortbildungstage wären nicht möglich gewesen ohne
     die Mithilfe der aktiven und passiven Mitglieder.        Dr. Peter Katzenberger

12                                                                                                                                                                                                                                13
UNSERE B ERAT UNG SA RBE IT

     ERZIEHUNGSBERATUNG
     Gründe für die Beratung                                                                                                                                 Sitzungshäufigkeit Abgeschlossene Fälle

                                                                                    27 %     Trennung/Scheidung der Eltern                                                                                                   22 %                                    1 Sitzung
                                                                21 %                                  Erziehungsunsicherheit                                                                                                                   30 %            bis 3 Sitzungen
                                              15 %                                                  Depressive Verstimmung                                                                                   17 %                                              bis 5 Sitzungen
                                           14 %                                                                Ängste, Phobien                                                                               17%                                              bis 10 Sitzungen
                               10 %                                                             Konflikte zwischen den Eltern                                              6,5 %                                                                              bis 15 Sitzungen
                               10 %                                                     Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein                                   2,5 %                                                                                           bis 20 Sitzungen
                             9%                                                                            Pubertätsprobleme                                          4%                                                                                      bis 30 Sitzungen
                             9%                                                                                   Aggressivität                               1%                           10 %                              20 %                     30 %   über 30 Sitzungen
                   6%                                                                             (Stief-)Eltern-Kind-Konflikte
                5%                                                      Sonstige emotionale Probleme des jungen Menschen
                5%                                                                                         Geschwisterrivalität                              Altersverteilung
            4%                                                Sonstige schulische/berufliche Probleme des jungen Menschen
            4%
                                                                                                                                                  männlich              5%                                                                                          bis 2 Jahre
                                                                             Sonstige Belastungen durch Probleme der Eltern                                           4%
            4%
                                                                                                                                                  weiblich
                                                                               Konzentrationsprobleme (ADS, Hyperaktivität)                                             5%
          3%
                                                                                                                                                  gesamt
                                                                                                                 Essstörungen                                                                                                                                     3 bis 5 Jahre
                                                                                                                                                                                                      15 %
          3%                                                                      Schulvermeidendes Verhalten (Schwänzen)                                                          8%
          3%                                                                                   Migrationsbedingte Probleme                                                              11 %
          3%                                                                    Verlusterlebnisse (Personen, Tiere, materiell)                                                                               17 %                                                 6 bis 8 Jahre
          3%                                                                     Sonstige körperlich-seelische Auffälligkeiten                                                                 13 %
                                                                                                                                                                                                      15 %

                                      10 %                           20 %                            30 %                                                                                      13 %                                                              9 bis 11 Jahre
     Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl aller Nennungen von Anlässen. Es können je Fall auch Mehrfachnennungen vergeben werden.                                                13 %
                                                                                                                                                                                               13 %

                                                                                                                                                                                                                  19 %                                          12 bis 14 Jahre
                                                                                                                                                                                                               18 %
                                                                                                                                                                                                                  19 %
     Schwerpunkt der Beratung
                                                                                                                                                                                                                    19 %                                        15 bis 17 Jahre
                                                                                                                                                                                                                                     25 %
                                                                                                                                                                                                                             22 %
                                                                                                                               § 41 Hilfe
                                                                                                                                                                                        11 %                                                                    18 bis 20 Jahre
                                                                    5%                                              für junge Volljährige                                                                             20 %
                                                                                                                                                                                                        16 %
     § 28 Beratung                                                                                                                                                                        10 %                               20 %                     30 %
     vorrangig mit jungen
     Menschen                                     29 %
                                                                                                                         § 28 Beratung                       Situation in der Herkunftsfamilie                                      Migrationshintergrund
                                                                                           55 %                     vorrangig mit Eltern
                                                                                                                                                             Elternteil lebt mit
     § 28 Beratung                                                                                                                                           neuem/neuer Partner*in               14 %                                             27 %                     Ja
     vorrangig mit Familie                             11 %
                                                                                                                                                             Elternteil lebt alleine
                                                                                                                                                             ohne Partner*in                      27 %
                                                                                                                                                                                                                59 %                        73 %                         Nein
                                                                                                                                                             Eltern leben zusammen

14                                                                                                                                                                                                                                                                         15
UNSERE B ERAT UNG SA RBE IT

     PAARBERATUNG
     Gründe für die Beratung                                                                                                                                 Sitzungshäufigkeit Abgeschlossene Fälle

                                                                                                               Kommunikations-
                                                                                                                 36 %                                                            11 %
                                                                                                                       probleme                                                                                                                            1 Sitzung
                                                           19 %                                    Eskalierendes Streitverhalten                                                                       21 %                                          bis 3 Sitzungen
                                               15 %                           Ambivalenz/Trennungswunsch/Angst vor Trennung                                                                                    24 %                                  bis 5 Sitzungen
                                        13 %                                                   Klärung des Rollenverständnisses                                                                                                  32 %               bis 10 Sitzungen
                                        13 %                                              Auseinanderleben/Mangel an Kontakt                                               8%                                                                       bis 15 Sitzungen
                                     12 %                                                                             Sexualität                                     5%                                                                             bis 20 Sitzungen
                      7%                                                                          Ausbildungs-/Arbeitssituation                              0%                                                                                     bis 30 Sitzungen
                   6%                                                                                           Außenbeziehung                                                      10 %                    20 %                  30 %
                   6%                                                           Besondere Belastungen durch eine*n Partner*in
                   6%                                                                   Spannungen/Streit mit Herkunftsfamilie
            4%                                                                                               Selbstwertthematik                              Altersverteilung
            4%                                                                        Familiäre Schwierigkeiten wegen Kind(ern)
            4%
                                                                                                                                                  männlich                8%                                                                         21 bis 30 Jahre
                                                                                                            Depressives Erleben                                       6%
         3%
                                                                                                                                                  weiblich
                                                                                Bewältigung von Übergängen (Geburt, Rente, ...)                                         7%
         3%
                                                                                                                                                  gesamt
                                                                                                          Kulturverschiedenheit                                                                                                                      31 bis 40 Jahre
                                                                                                                                                                                                                      28 %
         3%                                                                            Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen                                                                                                              35 %
         3%                                                                                  Beziehungsprobleme Eltern-Kind(er)                                                                                                31 %

                                                                                                                                                                                                                                      33 %           41 bis 50 Jahre
                                                                                                                                                                                                                             30 %
                                                                                                                                                                                                                               31 %

                                      10 %                           20 %                            30 %                                                                                         19 %                                               51 bis 60 Jahre
     Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl aller Nennungen von Anlässen. Es können je Fall auch Mehrfachnennungen vergeben werden.                                                      20 %
                                                                                                                                                                                                     20 %

                                                                                                                                                                            8%                                                                       61 bis 70 Jahre
                                                                                                                                                                          7%
                                                                                                                                                                            8%
     Ausbildung
                                                                                                                                                                3%                                                                                        71+ Jahre
                                                                                                                                                              2%
     Ohne Berufsausbildung/                                                                                                                                     3%
     angelernt                                              6%       3%                                                           Sonstiges

                                                                                                                                                                                    10 %                    20 %                  30 %
     In Ausbildung                                         5%

     Ausbildung abgeschlossen –                       31 %                           55 %                Ausbildung abgeschlossen –
     ohne Hochschulabschluss                                                                                mit Hochschulabschluss

16                                                                                                                                                                                                                                                              17
UNSERE B ERAT UNG SA RBE IT

     LEBENSBERATUNG
     Gründe für die Beratung                                                                                                                                 Sitzungshäufigkeit Abgeschlossene Fälle

                                                                                                 31 %      Depressives Erleben                                                                                                        30 %                                1 Sitzung
                                                                              26 %                          Selbstwertthematik                                                                                                      29 %                            bis 3 Sitzungen
                                                                    22 %                         Ausbildungs-/Arbeitssituation                                                              15 %                                                                    bis 5 Sitzungen
                                            14 %                                                               Ängste, Phobien                                                            14 %                                                                     bis 10 Sitzungen
                                     12 %                                          Vegetative/psychosomatische Beschwerden                                               7%                                                                                        bis 15 Sitzungen
                              10 %                                                                   Bewältigung von Trennung                                   3%                                                                                                 bis 20 Sitzungen
                              10 %                                         Ambivalenz/Trennungswunsch/Angst vor Trennung                                      2%                                                                                                   bis 30 Sitzungen
                            9%                                                        Spannungen/Streit mit Herkunftsfamilie                                  1%                   10 %                           20 %                        30 %                über 30 Sitzungen
                      7%                                                                       Suche nach Lebensorientierung
                   6%                                                                          Konzentrations-/Arbeitsstörung
                   6%                                                                                Kommunikationsprobleme                                  Altersverteilung
                   6%                                                                Körperliche Erkrankung/Beeinträchtigung
                   6%                                                                                                                             männlich                                                                                   32 %                   21 bis 30 Jahre
                                                                                                  Verlusterlebnisse – Personen                                                                                                                             36 %
                5%                                                                                                                                weiblich
                                                                                           Beziehungsprobleme Eltern-Kind(er)                                                                                                                       34 %
                5%                                                                                                                                gesamt
                                                                                                                 Schuldgefühle                                                                                                                                      31 bis 40 Jahre
                                                                                                                                                                                                                             27 %
                5%                                                             Besondere Belastungen durch eine*n Partner*in                                                                                   21 %
             4%                                                          Familiäre Schwierigkeiten wegen Trennung/Scheidung                                                                                           23 %

                                                                                                                                                                                                 16 %                                                                41 bis 50 Jahre
                                                                                                                                                                                     13 %
                                                                                                                                                                                        14 %

                                      10 %                           20 %                            30 %                                                                                               18 %                                                         51 bis 60 Jahre
     Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl aller Nennungen von Anlässen. Es können je Fall auch Mehrfachnennungen vergeben werden.                                                         18 %
                                                                                                                                                                                                        18 %

                                                                                                                                                                       6%                                                                                            61 bis 70 Jahre
                                                                                                                                                                              9%
                                                                                                                                                                            8%
     Ausbildung
                                                                                                                                                              2%                                                                                                          71+ Jahre
                                                                                                                                                                  4%
     Ohne Berufsausbildung/                                                                                                                                     3%
     angelernt                                                  6% 1%                                                             Sonstiges

                                                                                                                                                                                   10 %                           20 %                       30 %
                                                                                                         Ausbildung abgeschlossen –
     In Ausbildung                                 25 %                                 32 %                mit Hochschulabschluss

     Ausbildung abgeschlossen –
     ohne Hochschulabschluss                                       36 %

18                                                                                                                                                                                                                                                                              19
WE I T E RE AK T I VI TÄT E N

     Unsere Aktivitäten
     über die unmittelbaren Beratungskontakte hinaus

     SUPERVISION                                                                                                 Leitungskonferenz Psychologische Beratungsstellen (Ev. Landeskirche Württemberg)
       Anleitung Uni-Praktikantin                                                                                Mitarbeitendenvertretung (Ev. Kirchenbezirk)
       Ausbildungsmentorat Integrierte familienorientierte Beratung IFB ®                                        Mitarbeitendenvertretung (PFL-Stellen)
       Einzelsupervision Diakon*in                                                                               Trägerübergreifende Leitungskonferenz (TüLK) der Diözese, Caritas, ökum. Beratungsstellen
       Einzelsupervision für Ehrenamtliche*n in der Geflüchtetenarbeit                                           Trägerversammlung (ev.)
       Einzelsupervision für Erzieher*in (Stadt Tübingen)
       Einzelsupervision für Kindertagesstättenleitung (Stadt Tübingen)                                        Landkreis und Kommune
       Einzelsupervision für Mitarbeiter*in Landratsamt                                                          Arbeitskreis „Kindeswohl bei Trennung und Scheidung“
       Gruppensupervision für Ehrenamtliche in der Geflüchtetenarbeit                                            Facharbeitskreis Beratungsstellen
       Gruppensupervision für Ehrenamtliche in der Telefonseelsorge                                              Jugendhilfe-Ausschuss, Kreistag Tübingen
       Gruppensupervision Einsatznachbesprechung Notfallseelsorge                                                Tübinger Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (T.I.P.)
       Gruppensupervision Schulsozialarbeit (Stadt Tübingen)
                                                                                                               Sonstige
                                                                                                                 Arbeitskreis Trauma-Flucht, Tübingen
     PRÄVENTIONSANGEBOTE                                                                                         Projektgruppe „Rottenburger Haus“ – gemeindepsychiatrische Versorgung
       Thematischer Gottesdienst „Krisen“
       Virtuelle Beratungsstelle: offenes Beratungsangebot in Zeiten von Quarantäne und
       sozialer Isolation                                                                                      VERNETZUNG
       Workshop „Problembewältigung bei Jugendlichen“, Firmlinge (Seelsorgeeinheit Starzach)                   Kirchlich
                                                                                                                 Kooperationstreffen Ambrosianum
                                                                                                                 Vertretung der Beratungsstelle bei Jubiläen, Empfängen, Amtseinsetzungen und Verabschiedungen
     INFORMATION UND PRÄSENTATION, PRESSEKONTAKTE,
     VERÖFFENTLICHUNGEN                                                                                        Landkreis und Kommune
       Artikel „Enttäuschungen sollte man verbrennen und nicht einbalsamieren“,                                  Vorbereitungstreffen Wissenschaftliche Jahrestagung LAG 2022
       Blickpunkt EFL-Beratung, Bd. 44, April 2020                                                               Vertretung der Beratungsstelle bei Jubiläen, Empfängen, Amtseinsetzungen und Verabschiedungen
       Artikel „Ich liebe Dich … und Dich … und auch Dich: Polyamore Klient*innen in der Beratung“,
       Blickpunkt EFL-Beratung, Bd. 44, April 2020                                                             Universität Tübingen
       Artikel „Mehr als einen Menschen lieben: Forschungsüberblick zu offenen und polyamoren                    Kooperationstreffen Psychotherapeutische Hochschulambulanz
       Beziehungen“, Familiendynamik, Bd. 45, Oktober 2020
       Interview „Gender Pay Gap“, Schwäbisches Tagblatt
       Radiointerview SWR 4 „Virtuelles Beratungsangebot der Psych. Beratungsstelle“, April 2020               TEILNAHME AN TAGUNGEN UND FORTBILDUNGEN
       Wort zum Sonntag „Vom Aushalten und Sauerteig“, Schwäbisches Tagblatt                                     Fortbildungshalbtage /überregionale Arbeitssitzungen Teamassistent*innen in den Beratungsstellen
       Wort zum Sonntag „Erdbeerkuchen ist wichtig“, Schwäbisches Tagblatt                                       der Ev. Landeskirche Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart: „Einmalberatung – eine
                                                                                                                 Möglichkeit zur Entlastung der Warteliste?“ (PBS Tübingen); „Dienstliche Sicherheitsstandards EKD“,
                                                                                                                 „Gewaltfreie Kommunikation“ (Landesstelle Stuttgart)
     STÄNDIGE MITARBEIT IN GREMIEN, ARBEITSKREISEN UND AUSSCHÜSSEN                                               Jahrestagung Beratungsstellen in der Ev. Landeskirche „Gut zu mir – gut für andere“, Psychohygiene
     Kirchlich                                                                                                   und Selbstfürsorge in der Psychologischen Beratung (online)
       AMPEL (AG der Mitarbeiter*innen der Psychol. Beratungsstellen in der Ev. Landeskirche)                    Jahrestagung Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V. (DAJEB) „Paare und
       Beirat der Landesstelle Psychologische Beratungsstellen (Ev. Landeskirche Württemberg)                    Familien – wirkungsvoll beraten“ (online)
       Gemeinsamer Ausschuss (GA) für die Psychologische Beratungsstelle                                         Jahrestagung Evangelische Bundeskonferenz für Familien- und Lebensberatung e. V. (EKFuL)
       Dienststellenleiter*innenbesprechung, Ev. Kirchenbezirk Tübingen                                          „Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Psychologische Beratung“ (online)
       Diözesane Leitungskonferenz Psychologische Familien- u. Lebensberatungsstellen (Rottenburg-Stuttgart)     Klausur der Leitungen der Psychologischen Beratungsstellen in der Ev. Landeskirche in Württemberg (online)
       Koordinationsgruppe Notfallseelsorge                                                                      Mentor*innenkonferenz Integrierte familienorientierte Beratung IFB ® (online)

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WEIT ERE AK T IVITÄT EN

                                                                                                       Förderkreis der
                                                                                                       Psychologischen Beratungsstelle
       Newcomer-Tagung „Gemeinsam in einem Boot“, Landesstelle Stuttgart (online)
       Fachtag Mutpol – Diakonische Jugendhilfe Region Böblingen „Biographiearbeit“ (online)
       Integrierte familienorientierte Beratung IFB ®
                                                                                                       S    eit über 50 Jahren bemühen sich die evangeli-
                                                                                                            sche und katholische Kirche, mit der Einrichtung
                                                                                                       psychologischer Beratungsstellen der seelischen Not      Der Vorstand
       Kultursensible Interventionen bei Menschen mit Fluchterfahrung, Charité (Berlin)                zahlloser Menschen fachkundig und hilfreich zu be-       Ute Wiest
       Systemische Sexualtherapie (Dreiecksbeziehungen, sexuelle Fantasien), IGST (Heidelberg)         gegnen. Dieses Angebot repräsentiert „Kirche vor Ort“    Ursula Locher-Kessler
       Sexualtherapie III (männliche und weibliche Skripte), IGST (Heidelberg)                         und wird von einer breiten Bevölkerungsgruppe stark      Maria Dietzfelbinger
       Online-Männergruppen auf Zoom, Ev. Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft (Kaiserslautern)      nachgefragt.
       Professionelle Selbsterfahrung für Systemisch-Integrative Paartherapeut*innen,                                                                           Kontaktadresse
       Marianne Walzer (Wilhelmsdorf)                                                                  Ehemalige Mitarbeitende, Personen aus dem kirchli-       Förderkreis der
       TOPS-Tage „Angewiesen auf Glücksfälle – Beratung und Führung jenseits von Kontrolle und         chen und öffentlichen Leben Tübingens und aus dem        Psychologischen Beratungsstelle
       Machbarkeit“, TOPS München-Berlin (Berlin)                                                      fachlichen Umfeld haben im Mai 1995 die Initiative er-   Ute Wiest
       Traumatherapie, Uniklinik Ulm (online)                                                          griffen und einen Förderverein gegründet. Der Verein     Schwabstr. 10/1, 72074 Tübingen
                                                                                                       ist beim Amtsgericht Tübingen eingetragen, das Finanz-
                                                                                                       amt Tübingen hat die Gemeinnützigkeit anerkannt.         Bankverbindung
     ÜBERREGIONALE AKTIVITÄTEN                                                                                                                                  Förderkreis der Psychologischen
       Multiplikator*innentreffen für Kinderschutzkonzepte, Präventionsstelle OKR Stuttgart (online)   Aufgaben des Förderkreises                               Beratungsstelle Brückenstaße
       Redaktionsteam „Blickpunkt Beratung“ (Münster)                                                  Laut Vereinssatzung ist Zweck des Vereins „die ide-      Kreissparkasse Tübingen
                                                                                                       elle und finanzielle Förderung der kirchlichen Bera-     IBAN: DE46 6415 0020 0001 6720 80
                                                                                                       tungsarbeit durch die Psychologische Beratungsstel-
     SONSTIGES                                                                                         le Brückenstraße“. Insbesondere sollen der Bestand
       AG Bezirksschutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt                                              und Ausbau der Beratungsstelle unterstützt werden.
       AG Onlineberatung, Landesstelle Stuttgart (online)                                              Der Verein fördert die Öffentlichkeitsarbeit, unter-
       Bezirkssynode (ev.)                                                                             stützt die wissenschaftlichen und materiellen Rah-
       Förderkreis der Psychologischen Beratungsstelle (Mitgliederversammlung, Vorstandssitzung,       menbedingungen der Beratungsarbeit, ermöglicht
       Arbeitsgruppe)                                                                                  Projekte und Fortbildungsmaßnahmen.
       Mitarbeitendenversammlung (Diözese Rottenburg-Stuttgart)
       Planung Tagung 2021 Fachreferat PFL                                                             Sie können die Arbeit der Beratungsstelle
       Visitationsbesuch Prälat Prof. Dr. Christian Rose, Prälatur Reutlingen                          unterstützen,
                                                                                                         indem Sie sich über die psychologische Bera-
                                                                                                         tungsarbeit informieren und im Rahmen Ihrer
     INTERNE TEAMENTWICKLUNG UND FORTBILDUNG                                                             Möglichkeiten für den Erhalt und die Weiterent-
       Inhouse-Fortbildung „Transident in der Psychologischen Beratung“ mit Prof. Dr. Lydia Prüll        wicklung eintreten.
       Studienhalbtag „Onlineberatung-Digitalisierung“ (online)                                          indem Sie Mitglied unseres Förderkreises werden
       Team-SV: Klausurtag im Kloster Kirchberg                                                          und einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von min-
                                                                                                         destens 25 Euro bezahlen.
                                                                                                         indem Sie gelegentlich eine (steuerlich absetz-
                                                                                                         bare) Spende überweisen.
                                                                                                       Darum möchten wir Sie herzlich bitten.

                                                                                                       Als Mitglied des Förderkreises erhalten Sie regel-
                                                                                                       mäßig den Jahresbericht der Beratungsstelle sowie
                                                                                                       Einladungen zu den Veranstaltungen des Förder-
                                                                                                       kreises.

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Tübingen | Rottenburg

      BERATUNGSSTELLE
      Gartenstraße 26, 72074 Tübingen
      AUSSENSTELLE
      Marktstraße 14, 72108 Rottenburg

      Telefon 0 70 71/92 99  0
      info@pbs-brueckenstrasse.de
      www.pbs-brueckenstrasse.de

                                         TRÄGER

www.pbs-brueckenstrasse.de                        J A H R E S B E R I C H T 2020
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