22/23 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Robin Ticciati, Chefdirigent Musik entfaltet sich, erklingt, entsteht immer auch im Spannungsfeld der sie umgebenden Architektur. Im ICC haben wir eine neue Klang- werkstatt gefunden: Hier wird geprobt, was als Raumklang im Klangraum Philharmonie zum Erlebnis wird.
4 10 Grußwort The DSO in English Rund um 14 Abo-Generator die Konzerte 133 Konzertorte Die Saison 134 136 Informationsangebote Förderkreis 30 Programme und Themen 138 ROC 39 Festival ›Music and Healing‹ 145 Impressum 44 Künstlerinnen und Künstler 53 Kammermusik 56 Kabarettkonzerte Karten und Abonnements Konzerte 22/23 146 Abonnements 63 Konzertkalender 155 Abo-Bestellformular 102 Gastspiele 158 Kartenservice 105 Konzerte im Radio und Abo-Buchung 159 Kartenpreise Silvester und Neujahr Das Orchester 160 161 Karten- und Abo-Preise Besucherservice 106 Geschichte 110 Mitglieder 113 Management 114 Akademie Musikvermittlung 118 Symphonic Mob 121 Casual Concerts 123 Berlin braucht Musik! 124 Angebote für Schulklassen 125 Kartenangebote für Kinder und Jugendliche 126 Kammermusikprojekt 129 Kinderkonzerte 130 Abo-Orchester 131 Konzerteinführungen Inhalt
Liebe Freundinnen und Freunde des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, viele Jahre lang war der Ferenc-Fricsay-Saal im rbb- Fernsehzentrum, benannt nach dem ersten Chefdiri- genten des Orchesters, die Probenstätte des DSO. Die Akustik dieses für einen Klangkörper unseres Formats zu kleinen Raums war für uns immer eine Herausforderung, wenn es für die Konzerte in die Philharmonie ging. Manchmal schien es gar, als müss- ten wir dort, im brillant klingenden Scharoun’schen Saal, mit unserer Arbeit von Neuem beginnen. Der Fricsay-Saal im rbb weicht nun unter anderem einem Digitalen Medienhaus, das Mitte der 2020er-Jahre im Zusammenspiel mit dem Haus des Rundfunks die Heimstätte aller Klangkörper der Rundfunk Orches- ter und Chöre GmbH werden wird. Das DSO fand in- zwischen ein Übergangsquartier in räumlicher Nähe zum rbb: Im Februar 2022 ist es ins ICC gezogen, das Internationale Congress Centrum. In diesem »notge- landeten Raumschiff« über den Verkehrsfluten der Stadtautobahn, einem futuristischen Riesengebäude der späten 1970er-Jahre, befindet sich die neue Proben- und Produktionsstätte für das Orchester und sein Management. Seit 2014 stand das ICC mehr oder weniger leer, galt der öffentlichen Meinung oft als »Millionengrab ohne Zukunftsvision«. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Diskussion um die zukünftige Nutzung des iko nischen Bauwerks hat nicht zum ersten Mal, nun aber mit neuer Energie Fahrt aufgenommen. Wir sind davon überzeugt: Das ICC ist eine Chance für Berlin. Was für ein Glück für uns, in dieser Zeit an diesem Ort 4 Grußwort
arbeiten und dabei ein wenig die Zukunft mitträumen Dieter Hallervordens Schlosspark Theater in Steglitz zu dürfen! Zur Eröffnung im April 1979 waren wir erwarten Sie Kabarettstars wie Christian Ehring, mit Luciano Pavarotti und italienischen Opernarien Arnulf Rating, Mathias Richling und Torsten Sträter, erstmals hier: im Saal 1 vor 5000 Zuhörerinnen und gemeinsam mit Kammermusikensembles des DSO Zuhörern. Nun sind wir es erneut – und dabei ganz in der neuen Reihe ›Die Kunst der UnFuge‹. einer Meinung mit dem Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz, der im Februar 2022 sagte: Unser ausdrücklicher Dank gilt bei allen unseren Pro- »Das ICC kann für Berlin ein Aushängeschild werden.« jekten den vier Gesellschaftern der ROC – Deutsch- Den Weg dahin begleiten und unterstützen wir mit landradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin unseren Mitteln, der Musik und der Kreativproduk und Rundfunk Berlin-Brandenburg –, ohne deren tion, sehr gerne. Zuwendungen diese Programmvielfalt nicht möglich wäre. Besonders hervorheben möchten wir in dieser Akustisch gesehen ist unser neuer Probenort, der Spielzeit das Engagement des rbb, der uns als Mieter ehemalige Ballsaal des ICC, eine große Verbesserung des ICC immens unterstützt. Vor allem aber gebührt gegenüber dem Ferenc-Fricsay-Saal, was sicherlich unser Dank Ihnen, verehrte Damen und Herren, die Sie auch in der Philharmonie zu hören sein wird. Wir laden uns auch in den harten Zeiten der Pandemie die Treue Sie herzlich ein: Kommen Sie ins Konzert und über- gehalten haben und die wir auch in Zukunft wieder zeugen Sie sich davon! Wir bieten Ihnen auch diesmal herzlich willkommen heißen. Wir freuen uns auf Sie! wieder ein spannendes und hochkarätig besetztes Programm. Zu den Höhepunkten der kommenden Spielzeit zählen unter anderem die Opernrarität ›The Wreckers‹ der englischen Komponistin Ethel Smyth, Händels Oratorium ›Solomon‹ und Mahlers Dritte Robin Ticciati Thomas Schmidt-Ott Symphonie mit Karen Cargill und dem Rundfunkchor Chefdirigent Orchesterdirektor Berlin. Das kleine Festival ›Music and Healing‹ wird sich an zwei März-Wochenenden 2023 mit dem Ein- fluss von Musik auf Körper, Geist und Seele beschäf- tigen. Mit Eckart Altenmüller, Stefan Willich und anderen haben wir namhafte Wissenschaftler ge wonnen, die uns dabei in Symposien begleiten. Neue Räume gibt es auch darüber hinaus zu ent decken: Unsere Kammermusikserie bespielt erstmals das Kühlhaus am Gleisdreieck, und in 6 Grußwort Grußwort 7
Welcome to the DSO! You don’t have to know German to enjoy wonderful music at the DSO’s concerts. As one of the capital’s leading orchestras, we are happy to provide our inter national audience with extensive information in English to make your concert experience as enjoyable as possible. Information about our concerts, programmes and artists, tickets and subscriptions can be found in English on our website → dso-berlin.de/en as well as in our English season leaflet. We look forward to welcoming you!
Lust auf mehr Musik im Leben? Festlegen lohnt sich. Jetzt Abo sichern. Mehr ab → S. 146 12 Grußwort Grußwort 13
Sehnsucht nach Musik, die Unsere Abonnements versorgen Sie genau mit der richtigen Dosis. Wie Sie das passende finden? Mit dem Abo-Generator. * nachklingt? Ist das eine rhetorische Frage? ABER NUR NEIN Und, Klassik-Profi? JA NEIN Weil Klassik Sie JA Können wir Sie JA MAHLER! kaltlässt? trotzdem für uns erwärmen? JA NEIN NÖ MAHLERS DRITTE Grundsätzlich Auch auf die Schwabe oder Schwäbin Also auf der Macht nix! Passt experimentier- JA Kombi Humor in Berlin? Suche nach Über- NEIN schon. Tschüss und → S. 71 freudig? trifft Klassik? raschungen? auf Wiedersehen. NEIN NEIN JA NEIN JA JA NEIN NEIN Eher Team »Hilfe, was NEIN Eher Team JA Lust auf JA Aber Sie mögen Auch in Richtung Enescu, Nö, wir sind neugierig. soll ich buchen«? Maestro? Horizonter- die Rituale eines Copland und Ramsøe? Sie auch? weiterung? Konzertbesuchs? JA, ABER ABSOLUT JA NEIN NEIN JA JA NEIN OKAY Auch bereit für Nachts Musik im Mögen Sie Um 22 Uhr liegen Sie Dann reizt Sie bestimmt Sie wollen trotzdem Fazıl Say, Nicola Konzertpurist:in? Hamburger Bahnhof Mathias Richling? immer im Bett? die britische Komponistin oben einsteigen? Benedetti und und im Humboldt Ethel Smyth? Dorothea Röschmann? Forum hören? JA JAAA JA JA ODER JA JA JA JA JA Wagner, Fauré Und auch für Besser unter- Musikalischer NEIN NEIN und Bruckner? Ticciati und wegs mit Pärt, NEIN Nonsens und politi- Nagano? Strawinsky und sches Kabarett – NEIN Bach? genau Ihr Mix? NEIN JA JA JA JA NEIN SERIE ›ZEITREISE‹ MAESTROSERIE WOCHENEND- FESTIVAL-PAKET KABARETT- ABO ›NOTTURNO‹ ›THE WRECKERS‹ SERIE → S. 148 → S. 150 SERIE ›MUSIC AND HEALING‹ PAKET → S. 153 → S. 66 ›ENTDECKUNGEN‹ → S. 147 → S. 152 → S. 153 → S. 149 * Absolut ohne Gewähr. Aber ehrlich gesagt, können Sie mit einem Abo beim DSO ohnehin nichts falsch machen.
Ksenija Zečević, Violine Jens Hilse, Pauke Perfektion ist Gut ist, wenn langweilig. meine Pauke Aber die brummt. Dann Magie eines herrscht einzigartigen satter Klang, Konzerts brillanter kann uns über- Sound. all hintragen. 26 27
Das DSO startet in die neue Saison mit wird; es gibt hier keine verlorenen auminszenierungen zu erkunden und R Musik und Transzendenz einer neuen Adresse: Messedamm 22. Ecken. Die Räume rufen danach, auszuschöpfen. Die Saison 2022/2023 Was kann Musik bewirken? Was kann Heimat bietet nun das Internationale bespielt und mit kommunikativem enthält spannende Ansätze, die in sie Menschen geben, das sie woanders Congress Centrum, kurz ICC, die Leben erfüllt zu werden. diesem Sinne weiterentwickelt wer- nicht erhalten können? Diese Frage »Raumfähre« aus Beton direkt an den wollen. beschäftigt Robin Ticciati, seit er die Stadtautobahn und S-Bahn-Ring. An Der Wirtschaftssenator meldete sich Künstlerische Leitung des DSO über- der Schwelle zur Postmoderne beton- unlängst mit einem Plädoyer für das Musik und die Künste nahm. Mit seinen Saisonprogrammen te das großzügige Gebäude 1979 noch große Haus zu Wort. Verschiedene Die Spielzeit öffnet sich hin zum sucht er konkrete Antworten. In der einmal, was den Westen der geteilten Initiativen entwickelten – nicht zum Theater, zu den vielfältigen Formen Spielzeit 2022/2023 geht er einem Stadt architektonisch bedeutsam ersten Mal – Überlegungen zu einer des Ineinanderwirkens von Ton-, großen Thema nach: dem Verhältnis machte: die Moderne mit Bauten kulturellen Nutzung. Hier könnten Wort- und Bühnenkunst – mit Ethel von Musik und Spiritualität. Das Ver- wie der Philharmonie und der Neuen Künste und Kreative – Musik, Tanz, Smyths ›The Wreckers‹, Georg Fried- langen nach Transzendentem, das Hier Nationalgalerie. Was das »Space Bildende Künste, Start-ups – anre- rich Händels ›Solomon‹ und Gaetano und Jetzt Überschreitendem, ist groß; Age« in der Architektur auszeichnete, gende Nachbarschaft finden, Koope- Pugnanis ›Werther‹ nach Goethe. die Literatur dazu wächst stetig erklärt sich nicht nur beim Anblick rationen verwirklichen und demons Damit werden zugleich drei Arten vor- an, die Suche nach ihr muss sich vor des ICC von außen. Wer das Gebäude trieren, wie Kultur als gemeinsames, gestellt, Musik und Dichtung zu mancherlei Irrwegen bewahren. Um betritt, bekommt sofort ein Gefühl spartenübergreifendes Engagement verbinden: die Oper, an der die rein das zu erkennen, bedurfte es zwar von Weite. Diese wirkt im jetzigen Zukunft gewinnt. Das DSO könnte instrumentale Musik einen entschei- nicht der Pandemie, aber sie wirkte Eingangsbereich fast zu groß, man dabei sein, und es hat einiges an denden, handlungstreibenden Anteil hier wie in anderen Bereichen verstär- kann sich darin verlieren. In den Sälen Erfahrungen einzubringen. In den hat, das Oratorium, das wie eine Oper kend, beschleunigend und schärfend. vermittelt sie sich durch eine imaginä- letzten Jahren hat es die Sensibilität angelegt ist, aber aus Pietätsgründen re Kugelgestalt, die durch ansteigende dafür geschärft, die idealen Räume auf Bilderwelten verzichtete, und Das thematische Anliegen zieht sich Sitzreihen, flexible Bühnen, Raumhöhe für künstlerische Projekte zu ent das Melodram, das mit seinem Inein- durch die gesamte Saison. Es ist und die vollkommene akustische und decken und in Sälen wie der Philharmo- andergreifen von Musik und gespro- im Eröffnungskonzert mit den letzten visuelle Durchleuchtung suggeriert nie das ganze Spektrum möglicher chenem Wort zu Haydns und Mozarts Werken von Morton Feldman und Zeiten als experimentelle Form des Jean Sibelius und in Strawinskys Musiktheaters geschätzt wurde. Die Violinkonzert präsent. Bruckners Stücke schneiden aktuelle Themen an: Fünfte, die Kathedrale unter seinen religiösen Fanatismus als Begründung Symphonien, und Mark Simpsons für Raub und Mord bei Smyth, die Orchesterfantasie über einen legen- Bewahrung der Mächtigen vor dem dären Engel beleuchten das Thema Abgleiten in Despotie in ›Solomon‹; von einer weiteren Seite, ebenso alle drei aber thematisieren die Rolle, Mahlers Dritte Symphonie, dieser die Macht und die Ohnmacht der Liebe. musikalische Weltentwurf, in der Der »Gipfelsturm«, bei dem Richard Konstellation mit György Ligetis Chor- Strauss’ ›Alpensinfonie‹ mit Texten stück über das »ewige Licht« oder die von Reinhold Messner kombiniert Begegnung von Schöpfung und komö- wurde, findet seine Fortsetzung in lite- diantisch aufbereiteter Apokalypse rarischen Reflexionen zum ›Helden in Werken von Haydn und Ligeti. Kent leben‹ desselben Tondichters. Zu Nagano kombiniert im ersten seiner Programme »auditiven Figurationen« finden sich beiden Konzerte zwei Werke, die exponierte Werke für Streichtrio und Urmodelle musikalisch-spiritueller Gedichte von Cia Rinne, der polyglot- Äußerung auf ganz verschiedene Weise ten, in Deutschland aufgewachsenen in ihre Gegenwart übersetzen: Pierre finnisch-schwedischen Künstlerin im Boulez macht das dialogische Prinzip zweiten Kammerkonzert der Spielzeit der alten Responsorien zum Wechsel- und Themen zusammen. Mitten in der Aktualität und Zusammenspiel zwischen natür bewegt sich die neue Reihe ›Die Kunst lichen und elektronischen Instrumenten der UnFuge‹, in der sich die besten und erzeugt dadurch ein Klang-Raum- Spötter der Republik auf Kammer Drama, das in seiner Intensität ei- musik einlassen – und umgekehrt. nem Oratorium gleicht. Nagano lässt 30 Die Saison Die Saison 31
Gabriel Fauré mit einem Requiem eine Komposition für die Entdeckung antworten, dem die Sehnsucht nach immer neuer Seiten bietet, dann ent- einer versöhnten, angstfreien Welt scheidet sich, wie sie sich in Konstella- wichtiger ist als Schreckensszenarien tionen zu anderer Musik bewährt des Jüngsten Gerichts. und Auditorien herausfordern und für sich vereinnahmen kann. Im Zentrum dieses Themenbereichs aber steht das Festival ›Music and Das Kennenlernen der jungen Gene Healing‹ → S. 39, dessen Titel bewusst ration erfährt seine Entsprechung in englischer Sprache belassen ist. durch Maestri, die dem Orchester seit Mit Konzerten und Begleitveranstal- Langem verbunden sind: Kent Nagano, tungen zieht es, von der Musik aus Ehrendirigent des DSO, schließt nach gehend, Verbindungen in andere seinem Konzert im April die Saison mit Kunst- und Erlebnisbereiche. Nicht Gustav Mahlers Sechster Symphonie fertig gestanzte Antworten sind das ab. Ingo Metzmacher, sein Nachfolger Ziel, sondern die Anstiftung zum als Chefdirigent und Künstlerischer Weiterdenken, zur Klärung und Ver Leiter, kombiniert John Adams’ Klas tiefung von Empfindungen, Gefühlen siker ›Harmonielehre‹ mit dem groß und (Selbst-)Erkenntnissen. In diesem artigen, exorbitant schweren Klavier- Sinn wird es gewiss auch in die kom- konzert von Max Reger. Manfred menden Spielzeiten ausstrahlen. Honeck, der zum DSO seit Beginn seiner Dirigentenkarriere eine Freund- Zusammenspiel der Generationen schaft pflegt, konfrontiert Beetho- Seit jeher bietet das DSO verhei- vens lyrischen mit Richard Strauss’ ßungsvollen Künstler:innen, Inter dramatischem Wagemut. Tomáš pret:innen wie Komponist:innen, ein Hanus greift die Bruckner-Linie mit Forum, auf dem sie sich vorstellen und dessen Sechster auf, und Yutaka Sado präsentieren können, und das nicht wird einmal mehr sein unbändiges nur in speziell dafür eingerichteten musikantisches Temperament mit Reihen wie dem ›Debüt im Deutsch- Bernstein und Tschaikowsky bewei- landfunk Kultur‹ und dem Festival sen. Entdeckungsfreude und Respekt ›Ultraschall Berlin‹, sondern auch in gegenüber einer großen Kulturtradi seinen Abonnementkonzerten. In tion greifen ineinander. Denn darüber, der Saison 2022/2023 stehen etliche was neu ist, entscheidet letztlich nicht junge Virtuos:innen des Taktstocks das Entstehungsdatum eines Werkes, zum ersten oder wiederholten Mal sondern seine Wirkung im Konzert. am Pult des DSO. Robin Ticciati ist es ein großes Anliegen, dem Berliner Publikum einen Eindruck von der regen Szene junger britischer Kompo nist:innen zu vermitteln, wie er dies mit Aufführungen von Helen Grime und Julian Anderson in den vergangenen Spielzeiten bereits begann. Er setzt dabei nicht nur auf Uraufführungen, denn diese werden gern mythisiert. Ob und wie ein Werk ins Repertoire findet, hängt von der Zeit nach der ersten, von der zweiten, dritten, fünften, zehnten Präsentation ab. Dann zeigt sich, welchen Fundus 32 Die Saison
Festival vom 17. bis 26.3. Music and Healing Die Saison 39
Die kleinen Festivals, die wir alle zwei auf Eindeutigkeit enthält auch einen der Nacht beim Klang von Pans Musik Sinnbildlich wird dies in der Versöh- Jahre veranstalten, geben der jeweili- großen Vorzug. In einem musikali- befallen«, so der Komponist in An- nung von tonaler und zwölftöniger gen Saison ein gedankliches Zentrum. schen Werk, in einem Konzertpro- spielung auf die griechische Mytholo- Komposition, die einander nach weit Mehrere Linien unserer Arbeit werden gramm durchwandern wir gleichsam gie. Es bildet den Gegenpol zu Stra- verbreiteter Auffassung ausschließen. an den zwei Wochenenden zusammen Gedanken um Gedanken und erleben winskys Ballettmusik ›Le sacre du geführt und genauer beleuchtet – deren verschiedene Facetten. Der printemps‹, deren Szenario auf alte Das letzte Programm am 26. März nicht nur durch Musik. Wir beziehen allbekannten Erfahrung des Zeit- russische Sagen zurückgeht. Seine stellt zwei Verklärungserzählungen andere Künste, Wissenschaften, drucks setzt die Musik eine Eigenzeit Musik ist wie ein Ritual komponiert einander gegenüber. Jonathan Harvey Gesprächsforen mit ein. Die ersten ihres Verlaufs entgegen. »Entschleu- und wirkt auch ohne Szene. Wir stel- versucht in ›… towards a Pure Land‹ beiden Festivals widmeten wir Kom- nigung« ist dafür kein zureichender len dem ›Sacre‹ Kehlkopfgesang zur durch eine fließende, sich stetig ponisten, die Musik, Kultur- und Begriff. Denn Musik nimmt nicht Seite, aus der Region Tuwa, im Süden wandelnde Musik ein Ebenbild jenes allgemeines Geistesleben weit über woanders Tempo raus, sondern setzt Sibiriens, direkt an der Grenze zur Zustands zu schaffen, den die einen ihre Ära hinaus prägten und bis heute ihr eigenes Zeitmaß. Das wird biswei- Inneren Mongolei gelegen. Dort wird als Nirwana, andere als Paradies oder Anlass für produktive Kontroversen len als Zumutung empfunden – bei die Kunst, mit der eigenen Stimme Elysium bezeichnen. Und die Musik geben: Johannes Brahms und Richard Schuberts »himmlischen Längen«, nicht nur einen Ton, sondern gleich am Ende von Wagners ›Tristan und Wagner. Das zweite fiel leider der bei repetitiven Prozessen etwa in der zeitig mit ihm mehrere Obertöne zu Isolde‹ ist eine Musik der Entrückung, Pandemie zum Opfer. Für das dritte Minimal Music, bei angespannten erzeugen, bis heute kultiviert. Den gleichsam der Transformation der haben wir uns ein weit gefächertes Zonen der Stille in manchen Partitu- so generierten Klängen wurde einst Liebe in eine andere, ihr nicht mehr Thema vorgenommen. Die Idee dazu ren aus den letzten 60 Jahren. Musik magische Wirkung zugesprochen. feindliche Welt. Sie spricht nicht von entstand schon vor geraumer Zeit bietet durch ihre Existenz ein Gegen- Ihre kultische Faszination bewahren einem Ende. bei Überlegungen zum Gesellschafts über zu dem, was die Alltagswelt sie bis heute. bezug unseres Tuns. Die heutigen beschäftigt und prägt. Sie ist die Wir haben den Gesamttitel bewusst Generationen sind zunehmend psychi- vitale Erinnerung daran, dass es Kontemplativ, meditativ ist das zweite in englischer Sprache belassen, zum schem Stress ausgesetzt – durch Alternativen gibt. Der Philosoph Programm am 18. März gehalten, ein einen, weil das Wort »healing« die Urbanisierung der Welt und das Theodor W. Adorno meinte, sie ver- Nachtkonzert zu später Stunde. Arvo einen ungleich größeren Bedeutungs- forcierte Leben in den Städten, durch trete »jenes Andere«, das wir nicht Pärt und Pēteris Vasks erlebten noch radius besitzt als das deutsche Wort die moderne Kommunikation und die kennen und das uns als Wunsch und die Zeit der politischen Gängelung »Heilung«, zum anderen, weil Letzteres Eigendynamik ihrer Systeme, aber Sehnsucht doch eigentümlich vertraut durch das Sowjetregime und gehörten durch völkische Deutung von den mittlerweile selbstverständlich auch erscheint. Die einen füllen es mit zu jener leisen Revolution, die das Nationalsozialisten umstandslos in durch die Covid-19-Pandemie, die uns religiösen Inhalten, wieder andere musikalische Bewusstsein auch im ihre Rassenideologie eingeschmolzen in den letzten beiden Jahren enorm mit mythischen, ideologischen oder Westen veränderte. Die Einheit von wurde. »Healing« umschließt in forderte. Was kann Musik, was kann fantastischen. Es gibt viele intellek Kunst und Glauben ist bei John Tavener, Andeutungen auch das, was im Deut- klassische Musik in diesen Zusam- tuelle und emotionale Arten, sich mit unserem Zeitgenossen, nicht weniger schen als »Versöhnung« oder »Erlö- menhängen bewirken? Bietet sie ein dem vertrauten Unbekannten zu eng als vor Jahrhunderten bei Johann sung« bezeichnet würde. Wir denken Refugium, Entspannung und Regene- beschäftigen und so durch krisenhaf- Sebastian Bach und Hildegard von bei unserem Festivalmotto weniger ration, vielleicht sogar Kreativkraft? te Situationen hindurchzufinden. Bingen. in Analogie zur Medizin an eine Heilung, Wie verhalten wir uns als kulturelle Wie haben Komponist:innen sich die möglichst den Status quo wieder- Institution, die ihre Berechtigung aus damit auseinandergesetzt? Welche Das religiöse Erlebnis, das aus dieser herstellt, sondern eher an einen Pro ihrer gesellschaftlichen Resonanz Rolle spielen dabei Traditionen, greif- Welt hinausführt, vermittelte sich zess, an eine Transformation, aus der bezieht, zu wesentlichen Zügen unse- bare und lebendige, aber auch solche, für Olivier Messiaen als Ereignis Neues entsteht. rer Epoche? Wie reagieren wir auf die uns nicht mehr bewusst sind oder von Licht und Klang. Für Alexander Zeitfragen, nicht allein auf tages geografisch und historisch in weiter Skrjabin, der zeitweise der Theoso- ROBIN TICCIATI aktuelle, sondern vor allem auf solche, Ferne liegen? phie nahestand, kulminierte es in der die den Grundakkord unseres Lebens- Ekstase. Das dritte Programm am gefühls mitbestimmen? Das erste Konzert am 17. März wirft 25. März berührt wie dann auch das solche Fragen auf. Alte Mythen und letzte die Grenze zwischen Leben und Musik formuliert in der Regel keine Erzählungen stehen im Hintergrund Jenseits. Dass Alban Berg sein Violin- bündigen Antworten, sondern fächert der Werke. Harrison Birtwistles konzert mit Variationen über einen Fragen eher nach ihren verschiedenen Saxophon-Schlagzeug-Konzert Bachchoral abschloss, stellt auch den Das vollständige Programm des Aspekten auf. Man kann dies als ›Panic‹ »bezieht sich auf Gefühle von Versuch dar, musikalisch den Über- Festivals ›Music and Healing‹ finden Mangel empfinden. Doch der Verzicht Ekstase und Schrecken, die Tiere in gang in eine andere Welt zu finden. Sie ab → S. 86 40 Die Saison Die Saison 41
Pierre-Laurent Aimard, Louise Alder, Nicolas Altstaedt, Giovanni Antonini Audi Jugendchorakademie, Séverine Ballon, Markus Becker, Nicola Benedetti Rundfunkchor Berlin, Ben Bliss, Markus Brück, Karen Cargill, Elim Chan Alpesh Chauhan, Bryan Cheng, lestyn Davies, Stéphane Denève, Pascal Deuber Finnegan Downie Dear, Veronika Eberle, Christian Ehring, Lauren Fagan Marta Fontanals-Simmons, Vilde Frang, Fabien Gabel, Sol Gabetta, Giorgi Gigashvili,Jess Gillam, Martin Grubinger, Giancarlo Guerrero, Patrick Hahn Anna Handler, Tomáš Hanus, Joélle Harvey, Kerem Hasan, Marie-Elisabeth Hecker, Martin Helmchen, Manfred Honeck, Maria Ioudenitch, Steven Isserlis Marie Jacquot, Lucas & Arthur Jussen, Karen Kamensek, Kammermusik- ensembles des DSO, Leonidas Kavakos, Konstantin Krimmel, Jeffrey Lloyd-Roberts Gareth Lubbe, Nikolai Lugansky, Oksana Lyniv, Claudia Mahnke, Paolo Mendes Ingo Metzmacher, Musikenthusiast:innen jeden Alters, Kent Nagano, Thomas Ospital, Andris Poga, Marie-Sophie Pollak, Rodrigo Porras Garulo, Arnulf Rating Christian Reif, Teresa Reiveiro Böhm, John Relyea, RIAS Kammerchor Berlin Matthias Richling, Jean Rondeau, Dorothea Röschmann, Yutaka Sado, Fazıl Say Schüler:innen des Kammermusikprojekts, Daniel Scofield, Shenyang, Donovan Singletary, Josef Špaček, Staats- und Domchor Berlin, Torsten Sträter, Studentinnen der HfM Hanns Eisler Berlin, Sabin Tambrea, Hugo Ticciati, Robin Ticciati Rebecca Tong, Karis Tucker, Choduraa Tumat, Michael Weinius, Viola W ilmsen John Wilson, Katharina Wincor, Lothar Zagrosek Künstlerinnen und Künstler 2022 / 2023
Christine Felsch, Kontrabass Ich träume von einem Konzert an einem sonnigen Strand mit ›La mer‹ von Debussy. Der Klang ist frei und weit. Über einem warmen Fundament glitzern kristallene Farben. 51
Die Saison beginnt im Kühlhaus, einem Humboldt Forum, mit Werken klassi- Backsteinbau am Gleisdreieck, wo scher und amerikanischer Provenienz in der Gründerzeit viele Lagerhallen in interessantem Dialog; die Oktette angesiedelt wurden. Einige davon sind Mendelssohns und Enescus, zwei erhalten, etliche werden kulturell Geniestreiche jugendlicher Ton genutzt. Das DSO hat dort bereits künstler, im Hamburger Bahnhof; mehrfach mit Studierenden der Hanns- Erkundungen in fünfhundert Jahren Eisler-Hochschule Musiktheater Musik für Blechbläserensembles gemacht, mit seinen Kammerkonzer- schließlich in der Friedrichswerder- ten ist es dort erstmals zu Gast. Von schen Kirche mit ihrer Skulpturen- fast erschreckender Aktualität ist das sammlung und dem charakteristi- Programm am 9. September, das auf schen Hall. Beethovens ›Eroica‹ in einer Klavier- quartettfassung hinführt. Ausnahms- Tradition, neu gelesen und interpretiert, los Stücke gegen den Krieg und gegen bieten die sechs Konzerte der Kam- Despoten gehen ihr voran. mermusikserie. Ihr erstes und vor letztes finden im Kühlhaus statt, die Eröffnet wird damit die Spielzeit im anderen an gut eingeführtem Ort, in Allgemeinen und die Kammermusik- der Villa Elisabeth an der Invaliden- saison im Besonderen. Sie befindet straße. Grundgedanken der Saison sich beim DSO auf Expansionskurs. gestaltung finden sich in dieser Drei verschiedene Reihen werden Reihe wieder: die Verschränkung der angeboten. Neu im Programm: die Musik mit Literatur am 11. November. künstlerischen Rendezvous mit Zum Vorfeld des Festivals ›Music and Kabarettgrößen der Republik → S. 56. Healing‹ → S. 39 gehört das Kammer- Inzwischen zur Tradition geworden: konzert am 12. März. Die spirituelle die nächtlichen Ensemblekonzerte an Linie der Saison wird am 5. Mai renommierten Ausstellungsstätten im Kühlhaus noch einmal reflektiert. der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Exponierte Programme haben sich Die Programme dieser drei ›Notturno‹- die Musiker:innen vorgenommen – Abende sind ganz auf die Räume ideal für alle, die sich über neue Hör zugeschnitten: Flötenquartette im erfahrungen freuen. Kammer- konzerte Die Saison 53
Bei dieser neuen Konzertreihe wächst Kabaretts – Mathias Richling, Chris 10.10. der satirischen Kurzgeschichte. Seine im Lichte der Klassik zusammen, was tian Ehring, Arnulf Rating und Torsten Mathias Richling mit 4Cellos Gags und Lesungen sind eine Mischung zusammengehört. Vielleicht. ›Die Sträter – widmen sich im Einklang Mathias Richling gilt als einer der aus spitzfindigen Beobachtungen Kunst der UnFuge‹ ist ein Experiment: mit den DSO-Mitgliedern dem Kontra- besten Parodisten der deutschen und Sozialkritik, die zu verrückten, Handverlesene Kammermusikerinnen punkt und der Harmonielehre aus Kabarett-Szene. Seine Programme komischen Geschichten zusammen- und Kammermusiker des DSO und »E« und »U«, aus Ernster Musik und sind gnadenlos – und gnadenlos wachsen. Er verspricht ein kritisches Kabarettisten des Schlosspark Thea- Unterhaltung. Das ist Kiezkultur vom ehrlich. Richling kennt keine falsche Programm mit steilen Thesen, harten ters brechen an vier Montagabenden Allerfeinsten und Allerlustigsten – Zurückhaltung. Durch Sendungen Landungen – und außerordentlich zu einer gemeinsamen Gratwanderung an einem Ort, der Theatergeschichte wie ›Scheibenwischer‹ und ›Jetzt ungewöhnlichen instrumentalen auf. Eine Tour de Force zwischen schrieb. »Hier soll mein Geld begraben schlägt’s Richling‹ wurde er deutsch- Kombinationen aus Bassposaune, musikalischem Nonsens und kulturphi- sein!« ist der Satz, mit dem Dieter landweit bekannt. Seitdem fürchten Harfe, Tuba, Piccolo und Schlagzeug. losophischem Tiefgang. Im Steglitzer Hallervorden das Schlosspark Theater sich Politiker und ihre Anhänger vor Schlosspark Theater, Schmuckstück 2009 aus seinem jahrelangen Dorn seinem Urteil, denn Richling ist mehr 17.4. des Wrangelschlösschens, kuratieren röschenschlaf erweckte. Der Neustart als Kabarett. Hinter all seinem Witz Arnulf Rating mit dem Polyphonia Hausherr Dieter Hallervorden und gelang, fulminant und nachhaltig. steckt immer ein Funken Wahrheit. Ensemble Berlin Orchesterdirektor Thomas Schmidt- Sein Motto: Geist mit Humor. Genau Passender als durch die 4Cellos kann »Er betreibt Aufklärung im besten Ott ein Programm für die Lachmus- in diesem Sinne ist die ›Kunst der er konzertant kaum umspielt, um- Sinne und mit dem effektivsten keln. Leuchttürme des deutschen UnFuge‹ konzipiert. rahmt und übertönt werden. Denn Werkzeug: dem Humor, der durch deren Musik, zwischen Bach, Beatles seinen Hintersinn immer wieder für und Metallica changierend, verspricht überraschende Erkenntnisse sorgt«, Gegensätze pur. befand die Jury des Bayerischen Kabarettpreises über Arnulf Rating 12.12. und ergänzte: »In seinen zahlreichen Christian Ehring mit DSOblech Kabarettprogrammen seziert Arnulf Christian Ehring ist Autor, Comedian, Rating die Politik und die Medien Kabarettist und Musiker – und hierzu- und bricht sie auf das herunter, was lande allen ein Begriff, die auf Comedy sich oft hinter dem marktschreie der Spitzenklasse stehen. Dieser rischen Gedröhne verbirgt: Verfäl- Mann ist zum Brüllen komisch. Und schungen, Überspitzungen, Panik das nicht nur in der ZDF-Satire- mache und Desinformation.« Das Sendung ›heute-show‹, sondern auch prädestiniert ihn zum Zusammenklang in ›extra3‹, dem politischen Satire mit dem Polyphonia Ensemble Berlin, magazin des Norddeutschen Rund- einem der vielfältigsten und zugleich funks. Hier wie dort begeistert er das unterhaltsamsten Ensembles des DSO. Fernsehpublikum mit seiner Rolle als verrückter Nachrichtensprecher, der stets gut frisiert und bestens gelaunt skurrile Meldungen verkündet. ›Die Kunst der UnFuge‹ kombiniert ihn mit Die Kunst der UnFuge dem DSOblech, originell, soundstark, Kabarett- virtuos und inspiriert. Und dabei eins vor allem: frech und fröhlich. 13.2. Torsten Sträter mit der Randgruppe Eine rheinländische »Schnüss«, wie konzerte sie im Buche steht. Ohne Mütze, gute Laune und freche Sprüche geht bei Torsten Sträter nichts. Der Poetry- Slammer und Kabarettist ist ein Experte der Wortjonglage und König 56 Die Saison Die Saison 57
Henry Pieper, Viola Ob draußen in der Natur oder in der Philharmonie – perfekten Klang gibt es nirgendwo. Aber das wunder- bare Erlebnis, wenn wir alle zusammen gleich schwingen. Dafür leben wir Musikerinnen und Musiker. 59
Kalender Konzerte 22/23 63
Sa 27.8. / So 28.8. Sa 17.9. Öffentliche Plätze Berlins Mall of Berlin am Leipziger Platz ›Berlin braucht Musik!‹ – Programm und Veranstaltungsorte werden ›Symphonic Mob‹ – Modest Mussorgsky Kammerkonzerte Anfang August bekannt gegeben. Berlins größtes ›Promenade‹ aus ›Bilder einer Ausstellung‹ auf öffentlichen Plätzen Spontanorchester ENSEMBLES DES DSO Giuseppe Verdi Eintritt frei mit Akademist:innen des DSO 15.30 Uhr ›Dies irae‹ aus der ›Messa da requiem‹ und Schüler:innen des Kammermusikprojekts Probe 14 Uhr für Chor und Orchester Mit freundlicher Unterstützung durch den Mehr zu ›Berlin braucht Musik!‹ → S. 123 Teilnahme und Eintritt frei Das vollständige Programm wird noch bekannt gegeben. Partner in der ROC ROBIN TICCIATI Musikenthusiast:innen jeden Alters So 4.9. Mitglieder des DSO Mitglieder des RIAS Kammerchors Berlin Haus des Rundfunks Mit freundlicher Unterstützung durch den Informationen und Anmeldung unter → symphonic-mob.de rbbKultur-Kinderkonzert ›Was in den Sternen steht‹ Mehr zum ›Symphonic Mob‹ → S. 118 12 Uhr Gustav Holst Open House ab 10.30 Uhr ›Die Planeten‹ Karten 4 €, 12 € CHRISTIAN REIF So 18.9. Eine Veranstaltung von Christian Schruff – Moderation Philharmonie Musikfest Berlin Morton Feldman ›Coptic Light‹ 20 Uhr 19.10 Uhr Einführung Igor Strawinsky Fr 9.9. Serie B Violinkonzert D-Dur Kühlhaus Berlin Preisklasse III Jean Sibelius ›Tapiola‹ Kammerkonzert Werke von Beethoven, Crumb, Mahler und In Kooperation mit Schönberg ROBIN TICCIATI 20 Uhr Leonidas Kavakos – Violine ENSEMBLE DES DSO Kammermusikserie Byol Kang – Violine Clemens Linder – Violine Annemarie Moorcroft – Viola Mischa Meyer – Violoncello Sophie Klußmann – Sopran und Sprecherin Benjamin Hochman – Klavier 64 August / September September 65
So 25.9. Ethel Smyth Philharmonie ›The Wreckers‹ zum Konzert am 25. September 20 Uhr Ethel Smyth 19.10 Uhr Einführung ›The Wreckers‹ (Les Naufrageurs) – Oper in drei Akten (konzertante Aufführung, Deutsche Serie A Erstaufführung in französischer Sprache) Preisklasse III ROBIN TICCIATI Partner in der ROC Markus Brück – Bariton (Pascoe) Karis Tucker – Mezzosopran (Thirza) Daniel Scofield – Bariton (Lawrence) Rodrigo Porras Garulo – Tenor (Mark) Lauren Fagan – Sopran (Avis) Mit freundlicher Donovan Singletary – Bassbariton (Harvey) Unterstützung durch Jeffrey Lloyd-Roberts – Tenor (Tallan) Ein spätes Debüt. Noch nie in seiner über 75-jährigen Geschichte spielte das Marta Fontanals-Simmons – Mezzosopran (Jack) DSO ein Werk der britischen Komponistin Ethel Smyth. 1858, ein Jahr nach Rundfunkchor Berlin Edward Elgar geboren, hatte sie »ein unglaublich erfülltes Leben, verkehrte mit Martina Batič – Choreinstudierung Prominenten aller Arten; etliche waren ihre Liebhaberinnen« (Leon Botstein). Durch Hungerstreik und passiven Widerstand erkämpfte sie sich gegen den Mehr zum Konzert → S. 67 väterlichen Willen ihren Berufswunsch: Komponistin. Für ihr Engagement in der Frauenbewegung ging sie ins Gefängnis. Mit entschiedener Energie sorgte sie 15 – 19 Uhr Symposium ›Die Opernkomponistin Ethel Smyth zwi- für Aufführungen ihrer Werke, überzeugte Dirigenten wie Thomas Beecham, Curt-Sachs-Saal im schen Deutschland und England‹ mit Vorträgen von Arthur Nikisch und Bruno Walter von ihrer Musik. Letzterem stellte sie 1907 in Musikinstrumenten-Museum Prof. Dr. Rebecca Grotjahn, Dr. Marleen Hoffmann, Wien eine neue Oper vor. Er hörte zu, sprang auf, unterbrach, ging zu Gustav Eintritt frei, Anmeldung Prof. Dr. Cornelia Bartsch, Angelika Silberbauer Mahler: »Mir spielt die Engländerin ihr Werk vor, und sie ist ein wirklicher Kom- beim Besucherservice und Podiumsdiskussion ›Komponistinnen auf dem ponist. Kommen Sie und hören Sie!« Mahler nahm das Werk in den Spielplan der Vormarsch‹. Mehr unter → dso-berlin.de/smyth nächsten Saison. Doch als diese begann, hatte er unter dem Druck von Intrigen seine Position als Hofoperndirektor aufgegeben. So 2.10. Es handelte sich um ›The Wreckers‹, in deutscher Fassung ›Strandrecht‹. Das Villa Elisabeth ursprünglich französisch geschriebene Libretto ›Les Naufrageurs‹ schöpft aus den Sagen und Legenden der südenglischen Grafschaft Cornwall mit ihrer unwirtlichen Küste. Fischer eines abgeschiedenen Dorfes locken mit trügeri- Kammerkonzert Alexander Glasunow schen Leuchtfeuern Seefahrer an tödliche Klippen, plündern im Sturm gestran- ›Rêverie orientale‹ für Klarinettenquintett dete Schiffe und ermorden deren Besatzung. Sie erfüllten damit als Auserwählte 17 Uhr den Willen Gottes, so predigt es ihr Anführer, der Ortsgeistliche. Doch einer Sergei Prokofjew schert aus. Mark, der Thirza, die Pfarrfrau, liebt, warnt fremde Boote durch Kammermusikserie Streichquartett Nr. 2 F-Dur Feuer auf den Felsen. Das Dorf sucht den »Übeltäter«. Als der Verdacht auf den Pfarrer fällt, stellen sich Mark und Thirza; sie gehen als Liebende gemeinsam in Johannes Brahms den Tod – wie einst Tristan und Isolde. Klarinettenquintett h-Moll »Die Musik ist von einer unglaublichen Bandbreite«, findet Robin Ticciati. »Sie ist ENSEMBLE DES DSO emotional und stilistisch absolut auf der Höhe ihrer Zeit, romantischen Bühnen- Thomas Holzmann – Klarinette werken etwa von Humperdinck, Bizet oder Massenet vergleichbar. Das Libretto Marina Grauman – Violine wurde auf Französisch verfasst, die Handlung spielt in England, die Uraufführung Daniel Vlashi Lukaçi – Violine fand in Deutschland statt – Ethel Smyth beweist sich mit ›The Wreckers‹ als Viktor Bátki – Viola Europäerin und feierte mit ihrem Werk Erfolge bis nach New York. Es ist an der Valentin Radutiu – Violoncello Zeit, sie in Berlin einem breiten Publikum vorzustellen!« 66 September / Oktober September / Oktober 67
Mo 3.10. Mo 10.10. Philharmonie Schlosspark Theater 20 Uhr Zoltán Kodály ›Die Kunst der UnFuge‹ – Ensembles des DSO und Kabarettisten des 19.10 Uhr Einführung ›Tänze aus Galánta‹ Kabarettkonzert Schlosspark Theaters brechen zu gemeinsamen Gratwanderungen auf – eine Tour de Force Serie C Missy Mazzoli 20 Uhr zwischen musikalischem Nonsens, politischem Preisklasse III ›River Rouge Transfiguration‹ Kabarett und kulturphilosophischem Tiefgang. Kabarett-Paket Franz Liszt Mathias Richling – Kabarett ›Totentanz‹ für Klavier und Orchester 4CELLOS Dmitri Schostakowitsch Dávid Adorján – Violoncello Suite aus ›Lady Macbeth von Mzensk‹, Claudia Benker-Schreiber – Violoncello zusammengestellt von James Conlon Sara Minemoto – Violoncello Thomas Schmidt-Ott – Violoncello KEREM HASAN Martin Helmchen – Klavier Mehr zu ›Die Kunst der UnFuge‹ → S. 56 So 9.10. Mi 12.10. Philharmonie Philharmonie 20 Uhr Leonard Bernstein ›Debüt im Erich Wolfgang Korngold 19.10 Uhr Einführung Ouvertüre zur Operette ›Candide‹ Deutschlandfunk Kultur‹ Theme and Variations Serie D Wolfgang Amadeus Mozart 20 Uhr John Williams Abo Classic NOW Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur 19.10 Uhr Einführung Hornkonzert Preisklasse III Pjotr Tschaikowsky Wahl-Abo Sergei Prokofjew Symphonie Nr. 6 h-Moll ›Pathétique‹ Preisklasse I Suite aus dem Ballett ›Das Märchen von der steinernen Blume‹, zusammengestellt von YUTAKA SADO Eine Veranstaltung von Finnegan Downie Dear Fazıl Say – Klavier Sergei Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur FINNEGAN DOWNIE DEAR Pascal Deuber – Horn Giorgi Gigashvili – Klavier 68 Oktober Oktober 69
So 16.10. Fr 18.11. / Sa 19.11. Haus des Rundfunks Philharmonie rbbKultur-Kinderkonzert ›Wenn Geschwister komponieren‹ 20 Uhr Edward Elgar 19.10 Uhr Einführung Introduction and Allegro 12 Uhr Fanny Hensel Open House ab 10.30 Uhr Auszüge aus dem Klaviertrio d-Moll Fr Serie B, Sa Serie D Julian Anderson Preisklasse III Symphonie Nr. 2 ›Prague Panoramas‹ Karten 4 €, 12 € Felix Mendelssohn Bartholdy Auszüge aus dem Klaviertrio Nr. 1 d-Moll Antonín Dvořák Eine Veranstaltung von Violoncellokonzert h-Moll Charlotte Seither Neues Werk für Klaviertrio (Uraufführung, ROBIN TICCIATI Auftragswerk des rbb) Steven Isserlis – Violoncello ENSEMBLE DES DSO Olga Polonsky – Violine Fr 25.11. / Sa 26.11. Philharmonie Mischa Meyer – Violoncello Benjamin Hochman – Klavier Christian Schruff – Moderation 20 Uhr György Ligeti 19.10 Uhr Einführung ›Lux aeterna‹ Fr 11.11. Villa Elisabeth Fr Serie C, Sa Serie A Gustav Mahler Preisklasse III Symphonie Nr. 3 d-Moll für Mezzosopran, Knabenchor, Frauenchor und Orchester Kammerkonzert Johann Sebastian Bach Partner in der ROC ›Goldberg-Variationen‹, bearbeitet für Streichtrio ROBIN TICCIATI 20 Uhr von Dmitry Sitkovetsky Karen Cargill – Mezzosopran Rundfunkchor Berlin Kammermusikserie Mark Andre Franziska Kuba – Choreinstudierung ›… zu …‹ für Streichtrio Staats- und Domchor Berlin Kai-Uwe Jirka – Choreinstudierung Anton Webern Streichtrio, in Verbindung mit Texten und Um 19.30 Uhr im Foyer ›Singing Trees – eine Improvisation‹ Gedichten von Cia Rinne der Philharmonie mit dem Staats- und Domchor Berlin ENSEMBLE DES DSO Clemens Linder – Violine Do 1.12. Philharmonie Eve Wickert – Viola Leslie Riva-Ruppert – Violoncello Cia Rinne – Rezitation 20 Uhr Gaetano Pugnani 19.10 Uhr Einführung ›Werther‹ – Melodram nach Goethe Serie B GIOVANNI ANTONINI Preisklasse II Sabin Tambrea – Sprecher Mehr zum Konzert → S. 72 70 Oktober / November November / Dezember 71
Gaetano Pugnani So 4.12. ›Werther‹ Haus des Rundfunks zum Konzert am 1. Dezember rbbKultur-Kinderkonzert ›Der geheimnisvolle Schneemann‹ 12 Uhr Erich Wolfgang Korngold Open House ab 10.30 Uhr ›Der Schneemann‹, orchestriert von Alexander Zemlinsky Karten 4 €, 12 € ANNA HANDLER Eine Veranstaltung von Christian Schruff – Moderation Fr 9.12. Humboldt Forum ›Notturno‹ – Nächtliches Ben Johnston Kammerkonzert Streichquartett Nr. 4 ›The Ascent‹ (Amazing Grace), bearbeitet für Flöte 22 Uhr und Streichtrio vom Ensemble Einlass ab 20.45 Uhr Kurzführung 21 Uhr Ludwig van Beethoven Serenade D-Dur für Flöte, Violine und Viola Abo ›Notturno‹ Joseph Brackett In Kooperation mit der ›Simple Gifts‹, bearbeitet für Streichtrio von Jeff Jetton Aaron Copland Zwei künstlerisch-seelische Brandbeschleuniger kommen hier zusammen. Threnodie I und II für Flöte und Streichtrio Johann Wolfgang von Goethes ›Die Leiden des jungen Werthers‹ erschütterten 1774, als der Briefroman zunächst anonym erschien, gleich mehrere Generationen Michael Haydn empfindsamer Gemüter. Gaetano Pugnani, Zeitgenosse Haydns und europa- Quartett D-Dur für Flöte und Streichtrio weit als glänzender Geiger berühmt, lernte die französische Übersetzung 1790 als knapp 60-Jähriger kennen. Er wohnte damals in einem gräflichen Palazzo in ENSEMBLE DES DSO Turin, in dem auch die ›Patria Società letteraria‹ ihren Sitz hatte. Ihr Abend am Kornelia Brandkamp – Flöte 29. April 1790 war Goethes ›Werther‹ gewidmet. Eva-Christina Schönweiß – Violine Birgit Mulch-Gahl – Viola Pugnani war hin und weg und wusste schnell: Diese emotional hochtemperierte Wayne Foster-Smith – Violoncello Geschichte konnte durch Musik noch gewinnen, doch eine Vertonung nach Opernart würde die Wirkung der Sprache zerstören. Deshalb entschied er sich für das Genre des Melodrams, bei dem sich Sprache und Musik abwechselten und manchmal überschnitten. Ästhetisch war es der letzte Schrei, so wie es Goethes ›Werther‹ literarisch war. Das ursprüngliche Textbuch ist verloren, doch der Charakter der Musik hilft bei der Rekonstruktion. Hier ist die Auseinander- setzung mit einer Form gefordert, die auf Bilder vollkommen verzichtet. Traut euren Ohren, scheint Pugnani zu raten. 72 Dezember Dezember 73
So 11.12. So 18.12. Philharmonie Philharmonie 20 Uhr Gabriela Lena Frank 20 Uhr Edward Elgar 19.10 Uhr Einführung Three Latin-American Dances 19.10 Uhr Einführung Violinkonzert h-Moll (Deutsche Erstaufführung) Serie A Serie C Richard Strauss Preisklasse III Béla Bartók Preisklasse III ›Ein Heldenleben‹ Klavierkonzert Nr. 2 ROBIN TICCIATI Pjotr Tschaikowsky Vilde Frang – Violine Symphonie Nr. 4 f-Moll ELIM CHAN Mo 19.12. Philharmonie Pierre-Laurent Aimard – Klavier Mo 12.12. Casual Concert Richard Strauss Schlosspark Theater ›Ein Heldenleben‹ 20.30 Uhr ROBIN TICCIATI ›Die Kunst der UnFuge‹ – Ensembles des DSO und Kabarettisten des Karten 20 €, 10 € Kabarettkonzert Schlosspark Theaters brechen zu gemeinsamen Freie Platzwahl Im Anschluss Gratwanderungen auf – eine Tour de Force Abo Casual Concert Casual Concert Lounge 20 Uhr zwischen musikalischem Nonsens, politischem mit Live Act und DJ Kabarett und kulturphilosophischem Tiefgang. Kabarett-Paket Christian Ehring – Kabarett DSOBLECH András Fejér – Posaune Andreas Klein – Posaune Susann Ziegler – Posaune Tomer Maschkowski – Posaune Rainer Vogt – Posaune Johannes Lipp – Tuba Mehr zu ›Die Kunst der UnFuge‹ → S. 56 74 Dezember Dezember 75
Sa 31.12. Guillaume Connesson Tempodrom ›Céléphaïs‹ zum Konzert am 9. Januar 15 Uhr / 19 Uhr Silvester- und Neujahrskonzerte Karten 20 € – 88 € Silvester und Neujahr mit dem Circus Roncalli und dem DSO im Tempodrom, das gilt seit 2003 als das Highlight zum Jahresende schlechthin. So 1.1. Im Nu sind die Konzerte ausverkauft. Wer braucht schon Wiener Walzer am Neujahrsmorgen? Im Tempodrom Tempodrom steigt das wahre Feuerwerk: Mit einem brillant aufgelegten Orchester, mit John Wilson, einem der besten Filmmusik-Dirigenten weltweit, 18 Uhr und mit Bernhard Paul und seinem internationalen Spitzenensemble in der Manege. Atemberaubende Karten 20 € – 67 € Artistik, die komischsten Clowns und virtuose Solisten gehen hier eine Symbiose aus symphoni- scher Schönheit, glitzernder Eleganz und purem Nervenkitzel ein. JOHN WILSON Artist:innen des Circus Roncalli Mo 9.1. Philharmonie Céléphaïs ist eine Traumstadt. Der amerikanische Fiction-Autor H. P. Lovecraft 20 Uhr Guillaume Connesson erschuf sie 1922. Bekannt wurde er vor allem für seine rege Fantasie zu den 19.10 Uhr Einführung ›Céléphaïs‹ aus ›Les cités de Lovecraft‹ finsteren Ecken und Gängen in der Menschenseele. Céléphaïs ist anders. Durch bronzene Tore betritt man die Stadt. Wege aus Onyx führen zum türkisfarbenen Serie D Karol Szymanowski Kristalltempel und zum großen Palast aus Rosenkristall. Archetypen aus der Preisklasse III Violinkonzert Nr. 2 Traumtheorie, aus Märchen und Legenden fügte Lovecraft zu einer abenteuer lichen Erzählung zusammen. Die Visionen von Metall und Edelgestein fordern die Claude Debussy Musik in ihren glänzenden Qualitäten heraus. Handelt es sich bei dem, was der ›La mer‹ Autor träumte und beschwor, um kalte Pracht und kühle Schönheit? Guillaume Connessons Eröffnungssatz aus ›Les cités de Lovecraft‹ gibt dazu eine eigene, Maurice Ravel nicht unbedingt eindeutige Antwort. ›La valse‹ Stéphane Denève, der 2018 Connessons ›Flammenschrift‹ (einen musikalischen STÉPHANE DENÈVE Beethoven-Kommentar) mit dem DSO vorstellte, eröffnet mit ›Céléphaïs‹ ein Nicola Benedetti – Violine Programm, in dem die musikalischen Werke auf eine Wunderwelt verweisen, die hinter ihnen steht und auf sie einwirkt. In Karol Szymanowskis Zweitem Violin- Mehr zum Konzert → S. 77 konzert führt die – melancholische und eruptive – Leidenschaft der geigerischen Virtuosität den Bogen und verwandelt das teilweise folkloristische Material in persönlichen Ausdruck. Claude Debussy hört auf die »geheime Mathematik« der Natur, an deren Studium sich die Komponisten schulen sollten. Und Maurice Ravel komponiert die Doppeldeutigkeit des Walzers, die einmal als »Tanz auf dem Vulkan« bezeichnet wurde, mit glühender Orchestervirtuosität aus. 76 Dezember / Januar Januar 77
Fr 13.1. Mi 18.1. Hamburger Bahnhof Haus des Rundfunks ›Notturno‹ – Nächtliches Felix Mendelssohn Bartholdy ›Ultraschall Berlin‹ – Liza Lim Kammerkonzert Streichoktett Es-Dur Festival für neue Musik ›Mary/Transcendence after trauma‹ 22 Uhr George Enescu 230. Konzert Carola Bauckholt Einlass ab 20.45 Uhr Streichoktett C-Dur ›Musik der Gegenwart‹ ›Brunnen‹ für Violoncello und Orchester Kurzführung 21 Uhr ENSEMBLE DES DSO 20 Uhr Bernhard Lang Abo ›Notturno‹ Wei Lu – Violine ›Monadologie VII – Kammersinfonie‹ Byol Kang – Violine Karten 20 €, 14 € In Kooperation mit der Daniel Vlashi Lukaçi – Violine LOTHAR ZAGROSEK Olga Polonsky – Violine Eine Veranstaltung von Séverine Ballon – Violoncello Annemarie Moorcroft – Viola Eve Wickert – Viola Mischa Meyer – Violoncello Valentin Radutiu – Violoncello So 22.1. So 15.1. Haus des Rundfunks Villa Elisabeth ›Ultraschall Berlin‹ – Elena Mendoza 16 Uhr Jahreskonzert des Kammermusikprojekts Festival für neue Musik ›Stilleben mit Orchester‹ mit Berliner Schulen (Deutsche Erstaufführung) Eintritt frei 231. Konzert Ensembles aus Berliner Schüler:innen ›Musik der Gegenwart‹ York Höller Mit freundlicher Mitglieder des DSO Konzert für Violoncello, Klavier und Orchester Unterstützung durch den 20 Uhr Mehr zum Kammermusikprojekt → S. 126 Ying Wang Karten 20 €, 14 € ›528 Hz 8va.‹ für Orchester und Elektronik Eine Veranstaltung von KAREN KAMENSEK Marie-Elisabeth Hecker – Violoncello Martin Helmchen – Klavier 78 Januar Januar 79
Sa 28.1. / So 29.1. Mo 13.2. Philharmonie Schlosspark Theater 20 Uhr Modest Mussorgsky ›Die Kunst der UnFuge‹ – Ensembles des DSO und Kabarettisten des 19.10 Uhr Einführung ›Eine Nacht auf dem kahlen Berge‹ Kammermusik und Kabarett Schlosspark Theaters brechen zu gemeinsamen (Originalfassung des Komponisten) Gratwanderungen auf – eine Tour de Force Sa Serie C, So Serie A 20 Uhr zwischen musikalischem Nonsens, politischem Preisklasse III Daníel Bjarnason Kabarett und kulturphilosophischem Tiefgang. Schlagzeugkonzert Kabarett-Paket Torsten Sträter – Kabarett Sergei Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, RANDGRUPPE zusammengestellt von Andris Poga Upama Muckensturm – Flöte und Piccolo Frauke Ross – Flöte und Piccolo ANDRIS POGA Tomer Maschkowski – Bassposaune Martin Grubinger – Schlagzeug Elsie Bedleem – Harfe Henrik Magnus Schmidt – Schlagzeug Dirk Wedmann – Klavier So 12.2. Philharmonie Mehr zu ›Die Kunst der UnFuge‹ → S. 56 20 Uhr Claude Debussy 19.10 Uhr Einführung ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Serie B Francis Poulenc Preisklasse III ›Concert champêtre‹ für Cembalo und Orchester Camille Saint-Saëns Symphonie Nr. 3 c-Moll ›Orgelsymphonie‹ MARIE JACQUOT Jean Rondeau – Cembalo Thomas Ospital – Orgel 80 Januar / Februar Februar 81
So 19.2. So 26.2. Philharmonie Philharmonie Biennale der Berliner Joseph Haydn 20 Uhr Georg Friedrich Händel Philharmoniker ›Die Vorstellung des Chaos‹ aus dem Oratorium 19.10 Uhr Einführung ›Solomon‹ – Oratorium für Soli, Chor ›Auf der Suche nach ›Die Schöpfung‹ und Orchester einer neuen Moderne – Serie D Musik und Kunst der György Ligeti Preisklasse III ROBIN TICCIATI 50er- und 60er-Jahre‹ ›Ramifications‹ für Streichorchester Joélle Harvey – Sopran (Solomons Gemahlin) Partner in der ROC Louise Alder – Sopran (Königin von Saba) 20 Uhr Joseph Haydn lestyn Davies – Countertenor (Solomon) 19.10 Uhr Einführung Einleitung aus ›Der Winter‹ aus dem Oratorium Ben Bliss – Tenor (Zadok) ›Die Jahreszeiten‹ Studentinnen der HfM Hanns Eisler Berlin – Serie A Sopran (Erste und Zweite Frau) Abo Classic NOW György Ligeti In Kooperation mit der Rundfunkchor Berlin Preisklasse II ›Hamburgisches Konzert‹ für Horn und Benjamin Goodson – Choreinstudierung Kammerorchester Andrea Tortosa Baquero – Regie In Kooperation mit György Ligeti Mehr zum Konzert → S. 84 ›Macabre Collage‹ für großes Orchester, eingerichtet von Elgar Howarth aus der Oper ›Le Grand Macabre‹ (Fassung 2021) So 12.3. Joseph Haydn Symphonie Nr. 60 C-Dur Haus des Rundfunks rbbKultur-Kinderkonzert ›Wie Volksmusik ins Konzert kommt‹ ROBIN TICCIATI Paolo Mendes – Horn 12 Uhr György Ligeti Open House ab 10.30 Uhr ›Concert Românesc‹ für Orchester Karten 4 €, 12 € Béla Bartók Rumänische Volkstänze Im Rahmen der ARD Woche der Musik TERESA RIVEIRO BÖHM ›Das Ligeti-Experiment‹ Christian Schruff – Moderation Eine Veranstaltung von 82 Februar Februar / März 83
Sie können auch lesen