3 Bildung Auszug aus dem Datenreport 2021 - Statistisches Bundesamt
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3 Bildung Auszug aus dem Datenreport 2021 Die Inhalte des Datenreports werden unter der Creative Commons Lizenz »CC BY-NC-ND 4.0 – Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung 4.0« veröffentlicht.
Bildung 3.1 Bildung hat für Wirtschaft und Gesell schaft sowie für die individuelle Entwick gibt es verschiedene Abzweigungen für den weiteren Bildungsweg. Ein Teil der Bildungs- lung eines Menschen eine zentrale Bedeu jungen Menschen entscheidet sich für beteiligung, tung. Ein guter Bildungsabschluss soll bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, eine beruf liche Ausbildung im dualen System oder an einer Berufsfachschule. Bildungsniveau bei der gesellschaftlichen Teilhabe und Für ein Studium entscheiden sich viele und Bildungs- der Gestaltung der individuellen Lebensf ührung ermöglichen. Aus Unternehmens Jugendliche direkt nach der Schulzeit, andere erst nach einer beruflichen Aus budget sicht sind gut ausgebildete Fachkräfte ein bildung. Personen, die keinen allgemein wichtiger Standortfaktor. Ein hohes Bil bildenden Schulabschluss erworben ha dungsniveau stärkt die Innovationskraft ben oder einen höheren nachträglich er Frédéric Blaeschke, einer Volkswirtschaft und ist damit eine werben möchten, können – auch nach Hans-Werner Freitag wesentliche Grundlage für Wirtschafts Ende der regulären Schulzeit – ihren an wachstum. Davon profitiert grundsätzlich gestrebten Abschluss nachholen. u Abb 1 Statistisches Bundesamt auch der Staat, da eine florierende Wirt Betrachtet man die Entwicklung des (Destatis) schaft höhere Steuereinnahmen und nied Bildungsstands der Bevölkerung, dann rigere Sozialausgaben bedeutet. gibt es deutliche Unterschiede zwischen Die Wege durch das Bildungssystem den jüngeren und den älteren Jahrgängen. sind vielfältig. Erste Bildungserfahrun Immer mehr Personen erwerben im Lauf gen außerhalb des Elternhauses sammeln ihres Lebens eine Hochschulzugangs-/ viele Kinder schon in den ersten Lebens Studienberechtigung, beispielsweise das jahren in einer Kindertageseinrichtung. Abitur. Auch der Anteil der Bevölkerung, Für die meisten Kinder startet im Alter der studiert, hat sich deutlich erhöht. zwischen 6 und 7 Jahren die Schulzeit. Auf der anderen Seite nimmt zwar der Zunächst wird die Primarstufe (zum Bei Anteil der Personen stetig ab, die maxi spiel Grundschule) und anschließend die mal einen Hauptschulabschluss erwerben, Sekundarstufe I (beispielsweise Haupt jedoch bleibt der Anteil der Personen, die schule, Realschule, Gymnasium) absol gar keinen allgemeinbildenden Abschluss viert. Am Ende der Sekundarstufe I er erreichen, relativ konstant. Zudem lassen wirbt ein Teil der Schülerinnen und sich deutliche Unterschiede beim Bil Schüler einen Hauptschulabschluss oder dungsstand zwischen Personen mit und einen mittleren Abschluss. Für andere ohne Migrationshintergrund erkennen geht es nahtlos in der Sekundarstufe II (siehe Abschnitt 3.1.6, Seite 118). weiter, mit dem Ziel, das Abitur zu erlan Für Staat und Gesellschaft ist es wich gen. Nach der allgemeinbildenden Schule tig, jeder Person Zugang zu Bildung zu 101
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Abb 1 Das Bildungssystem in Deutschland 1 Durch die teilweise Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Schuljahre (G8) ist die Zahl der Bildungsteilnehmenden, die 18 Jahre oder jünger sind, an Hochschulen und Berufsakademien gestiegen. 2 Durch G8 an Gymnasien und Gesamtschulen beginnen die Klassenstufen im Sekundarbereich II ein Jahr früher, diese Schüler /-innen sind ein Jahr jünger. Bei G8 bedeutet dies zum Beispiel, dass die Einführungsstufe (E1) in der 10. Klassenstufe mit einem Alter von durchschnittlich 15 Jahren beginnt. 3 In Berufsschule und Betrieb (duales System). 4 Einschließlich Bildungsgangübergreifende Klassen, Mittelschulen, Sekundarschulen und Erweiterte Realschulen, Kombinierte Klassen an Sekundarschulen, Regelschulen, Regionale Schulen und Duale Oberschulen. 102
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 u Info 1 u Abb 2 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen Integrierte Gesamtschulen nach Bildungsbereichen — in Millionen Integrierte Gesamtschulen (IGS) sind Einrichtun- gen, bei denen die verschiedenen Schularten zu einer integrierten Schulart zusammengefasst sind. Diese Gesamtschulen umfassen im Regelfall die Sekundarstufe I (Klassenstufen 5 bis 9 /10) 3 und die gymnasiale Oberstufe (Einführungs- und Qualifikationsphasen 1 und 2). Sie können auch die Primarstufe (Klassenstufen 1 bis 4) führen. In der Bundesstatistik erfolgt eine länderspezifische 2 institutionelle Zuordnung. Beispielsweise werden Stadtteilschulen, Gemeinschaftsschulen oder Oberschulen den Integrierten Gesamtschulen zugeordnet. 1 ermöglichen – unabhängig von der sozialen 0 Herkunft und den Einkommensverhältnis 2008/2009 2010/2011 2012/2013 2014/2015 2016/2017 2018/2019 sen. Hierfür gewährt der Staat verschiede jeweils Schuljahre ne Unterstützungen, zum Beispiel durch Grundschulen Hauptschulen Schularten mit mehreren Bildungsgängen das BAföG und die Förderung nach dem Gymnasien Integrierte Gesamtschulen Realschulen Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) (siehe Abschnitt 3.1.5, Seite 116). Chancengleichheit im Bildungsbe reich betrifft auch die Geschlechterver hältnisse, vor allem im Hinblick auf den Übergang ins (akademische) Berufsleben absolventinnen und -absolventen sowie 0,4 % mehr als im Vorjahr. Gegenüber und die Wahl von Ausbildungsberufen. Hochschulpersonal) und der Erhebung 2008 ging die Zahl der Schulanfängerin So war 2018 die Studienberechtigtenquote zu deutschen Studierenden im Ausland. nen und -anfänger in Deutschland um der Frauen zwar deutlich höher als die der Abgerundet wird der Beitrag durch An 0,9 % zurück. Bundesweit begannen 93 % Männer (siehe Abschnitt 3.1.1, Seite 103), gaben aus dem Mikrozensus (Bildungs der Erstklässlerinnen und Erstklässler und etwas mehr als die Hälfte der Hoch stand der Bevölkerung) sowie der Fi ihre Schullauf bahn an Grundschulen, schulabschlüsse wurde von Frauen erwor nanz- und der Hochschulfinanzstatistik 3,1 % an Förderschulen, 2,5 % an Integ ben. Auf der akademischen Karriereleiter (Bildungsausgaben). rierten Gesamtschulen und 1,0 % an Frei sind Professorinnen allerdings immer Welche Anforderungen Homeschoo en Waldorfschulen. Der Trend zum län noch in der Unterzahl (siehe Abschnitt ling in Zeiten von Corona stellt, zeigt Ka geren gemeinsamen Lernen hat dazu 3.1.4, Seite 111). In der dualen Berufsaus pitel 14.3, Seite 484. Kapitel 6.1.6, Seite geführt, dass mehrere Länder an Integ bildung zeigen sich nach wie vor deutli 216, bietet Informationen zu Internetnut rierten Gesamtschulen seit 2012 auch che geschlechtsspezifische Unterschiede zung und digitalen Lernmedien. einen Primarbereich (Klassenstufen 1 bis bei den meistgewählten Ausbildungsbe 4) anbieten. Zehn Jahre zuvor lag der An rufen (siehe Abschnitt 3.1.3, Seite 109). 3.1.1 Allgemeinbildende und teil der Einschulungen an Integrierten Eine verlässliche amtliche Datenbasis berufliche Schulen Gesamtschulen bei 0,3 %. u Info 1 ist wichtig, um die bestehenden Struktu Das Grundgesetz überlässt den Bundes Die Zahl der Schülerinnen und Schü ren und Entwicklungen im Bildungswe ländern im föderalen System die Gesetz ler an allgemeinbildenden Schulen sank sen darstellen zu können. Das folgende gebungskompetenz für das Schulwesen. in den vergangenen zehn Jahren kontinu Kapitel enthält daher einen Querschnitt Im Rahmen ihrer Kulturhoheit gestalten ierlich von 9,0 Millionen im Schuljahr aus den Bildungsdaten der amtlichen die Länder ihr Bildungssystem entspre 2008 / 2009 auf 8,3 Millionen im Schul Schulstatistik (Schülerinnen und Schüler, chend den regionalen Erfordernissen so jahr 2018 / 2019. Während 35 % der Schü Absolventinnen und Absolventen, Abgän wie den gesellschaftlichen und politi lerschaft 2018 / 2019 an eine Schule des gerinnen und Abgänger sowie Lehrkräfte), schen Wertvorstellungen. Primarbereichs gingen, besuchten 50 % der Berufsbildungsstatistik (Auszubil aller Schülerinnen und Schüler den Se dende, Abschlussprüfungen), der Hoch Schülerinnen und Schüler kundarbereich I. Der Anteil der Lernen schulstatistik (Studierende, Studienan Im Sommer 2018 wurden in Deutschland den im Sekundarbereich II lag bei 11 %. fängerinnen und -anfänger, Hochschul 728 300 Kinder eingeschult. Das waren Eine Förderschule besuchten 4 %. u Abb 2 103
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Tab 1 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen schulen abgeschafft haben oder abschaf nach Schularten — in Tausend fen. Deutlich zurück ging auch der Anteil 2018 / 2019 2008 / 2009 der Realschülerinnen und -schüler: und zwar um 8 Prozentpunkte. Demgegen Vorklassen und Schulkindergärten 26 28 über stieg im Sekundarbereich I im Zeit Primarbereich 2 907 3 033 verlauf der Anteil für die Integrierten Ge Grundschulen 2 802 2 997 samtschulen um rund 11 Prozentpunkte Sekundarbereich I 4 136 4 589 und für die Schularten mit mehreren Bil Schulartunabhängige Orientierungsstufe 111 105 dungsgängen um 6 Prozentpunkte. Der Hauptschulen 363 826 Anteil der Gymnasiastinnen und Gymna Schularten mit mehreren Bildungsgängen 526 302 siasten in der Sekundarstufe I blieb im Realschulen 796 1 263 Zeitverlauf konstant. u Tab 1 An Förderschulen werden Kinder Gymnasien 1 448 1 617 mit Förderbedarf beispielsweise im Integrierte Gesamtschulen 834 415 Bereich der geistigen Entwicklung bezie Sekundarbereich II 930 979 hungsweise emotionalen und sozialen Ent Gymnasien 760 852 wicklung unterrichtet. Im Schuljahr Integrierte Gesamtschulen 130 78 2018 / 2019 besuchten 320 800 Kinder eine Förderschulen 321 393 Förderschule, dies sind 3,9 % der Schüler Insgesamt 8 330 9 024 schaft an allgemeinbildenden Schulen. Schülerinnen und Schüler mit sonderpäd agogischem Förderbedarf werden infolge u Tab 2 Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen der Bemühungen um Inklusion im Schul nach Schularten — in Tausend system zunehmend außerhalb von Förder 2008 / 2009 2013 / 2014 2016 / 2017 2017 / 2018 2018 / 2019 schulen an den übrigen allgemeinbilden den Schulen – insb esondere an Grund Teilzeit-Berufsschulen 1 727 1 482 1 415 1 411 1 414 schulen – unterrichtet. Ihre Zahl hat sich Berufsvorbereitungsjahr 55 49 123 119 101 in den vergangenen zehn Jahren mehr als Berufsgrundbildungsjahr in 44 29 7 7 6 verdoppelt. Während 2008 / 2009 bundes vollzeitschulischer Form weit lediglich 83 600 sogenannte Integrati Berufsfachschulen ¹ 511 432 424 422 416 onsschülerinnen und -schüler sonstige all Fachoberschulen 134 137 139 136 128 gemeinbildende Schulen besuchten, waren Fachgymnasien 154 181 193 188 180 es 2018 / 2019 bereits 231 500. Insgesamt bestand somit im Schuljahr 2018 / 2019 in Berufsoberschulen / 20 22 17 15 14 Technische Oberschulen Deutschland bei knapp 552 300 Schüle Fachschulen und Fachakademien 159 200 197 192 189 rinnen und Schülern ein sonderpädagogi Insgesamt 2 806 2 531 2 515 2 490 2 450 scher Förderbedarf. Das waren 7,8 % der gesamten Schülerschaft in den Klassenstu nachrichtlich: Schulen des Gesundheitswesens 124 150 155 154 157 fen 1 bis 10, vor zehn Jahren waren es 6,3 %. An den Grundschulen, an denen in 1 Einschließlich Berufsaufbauschulen in Baden-Württemberg. der Regel alle Kinder gemeinsam unter richtet werden, waren Mädchen (49 %) und Jungen (51 %) etwa gleich verteilt. An den weiterführenden Schularten war Der größte Teil der Schülerinnen und der Sekundarstufe I war an einer Integ der Mädchenanteil unterschiedlich: Die Schüler an weiterführenden Schulen des rierten Gesamtschule und 13 % an einer Spanne reichte 2018 von 53 % an Gymna Sekundarbereichs I besuchte ein Gymna Schulart mit mehreren Bildungsgängen. sien über 49 % an Realschulen, 48 % an sium, im Schuljahr 2018 / 2019 waren dies Im Verlauf der letzten zehn Jahre hat Integrierten Gesamtschulen bis zu 43 % 35 %. Der Anteil der Realschülerinnen sich im Sekundarbereich I der Anteil der an Hauptschulen. An Förderschulen be und -schüler lag bei 19 %. Eine Haupt Hauptschülerinnen und -schüler um trug der Anteil der Schülerinnen 35 %. schule besuchten 9 % der Schülerinnen 9 Prozentpunkte verringert. Das liegt auch Nach dem Verlassen der allgemein und Schüler. Rund 20 % der Schülerschaft daran, dass viele Bundesländer Haupt bildenden Schulen nehmen viele Jugend 104
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 liche eine Berufsausbildung im dualen u Abb 3 Schülerinnen und Schüler in Berufsausbildung System auf. Die Teilzeit-Berufsschule er nach Schularten — in Prozent gänzt im dualen Ausbildungssystem die gleichzeitige praktische Ausbildung im Betrieb (siehe hierzu auch Abschnitt 3.1.3, Seite 109). Ebenso wird die Teilzeit- 2018/2019 79 12 9 Berufsschule von Jugendlichen unter 2008/2009 82 12 6 18 Jahren ohne Ausbildungsvertrag be sucht, die noch schulpflichtig sind und Teilzeit-Berufsschulen Berufsausbildung Schulen des keine andere Schule besuchen. Insge (einschließlich Schülerinnen an Berufsfachschulen Gesundheitswesens samt wurden 2018 / 2019 in Deutschland und Schüler ohne Ausbildungsvertrag) 1,4 Millionen Jugendliche an Teilzeit-Be rufsschulen unterrichtet, 18 % weniger als 2008 / 2009. u Tab 2 Neben der Berufsausbildung im dua len System gibt es weitere Formen der u Abb 4 Anteil der Privatschülerinnen und schulischen Berufsausbildung, die im Privatschüler — in Prozent Wesentlichen an Berufsfachschulen und Schulen des Gesundheitswesens angebo ten werden. Dabei handelt es sich neben 9,5 9,6 9,5 9,6 9,7 9,3 9,4 den Sozial- und Gesundheitsdienstberu 9,2 9,2 9,0 8,9 9,0 9,1 8,7 8,7 8,8 fen vor allem um Assistenzberufe wie 8,4 8,4 8,5 8,2 zum Beispiel kaufmännische Assistentin 7,7 7,9 beziehungsweise kaufmännischer Assis tent. Rund 380 300 Jugendliche befanden sich 2018 / 2019 in einer schulischen B erufsausbildung. Das waren 21 % aller jugendlichen Auszubildenden. u Abb 3 In den letzten Jahren ist das Interesse an Privatschulen deutlich gestiegen. Den rechtlichen Rahmen für die Gründung und den Betrieb von Privatschulen legen die jeweiligen Schulgesetze der Länder fest. Privatschulen können von Einzel personen oder zum Beispiel von Kirchen und Vereinen errichtet und betrieben 2008/2009 2010/2011 2012/2013 2014/2015 2016/2017 2018/2019 werden. Im Jahr 2018 / 2019 besuchten allgemeinbildende Schulen berufliche Schulen 764 300 Schülerinnen und Schüler private allgemeinbildende Schulen und 238 400 private berufliche Schulen. Das entsprach einem Anteil von 9,2 % der Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden (2008 / 2009: 7,7 %) und 9,7 % an beruf lichen Schulen (2008 / 2009: 8,4 %). u Abb 4 Abschluss, 16 % erwarben den Hauptschul 2008 gesunken (2008: 23 %), der Anteil Allgemeinbildende und abschluss und 35 % die allgemeine Hoch der Abiturientinnen und Abiturienten ge berufliche Abschlüsse schulreife. Diese Struktur hat sich in den stiegen (2008: 29 %). Im Bereich der mitt Im Sommer 2018 wurden 812 200 junge vergangenen Jahren teilweise verändert. leren Abschlüsse ist zwischen 2008 und Menschen (mit und ohne Schulabschluss) Wenig Veränderung gab es beim Anteil 2018 eine leichte prozentuale Zunahme aus den allgemeinbildenden Schulen ent der Jugendlichen ohne Abschluss (2008: von 40 auf 42 % zu verzeichnen. Diese lassen. Das sind 13 % weniger als 2008. Von 7,0 %). Der Anteil der Hauptschulab ist jedoch überwiegend methodisch den Schulentlassenen blieben 6,6 % ohne solventinnen und -absolventen ist seit begründet, da seit 2014 der schulische Teil 105
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Abb 5 Absolventinnen /Absolventen und Abgängerinnen / Abgänger mehr als 2008. Eine Studienberechtigung nach Abschlussarten — in Tausend erlangten 149 800 Jugendliche. Im Ver gleich dazu erwarben an allgemeinbilden den Schulen im Jahr 2018 rund 283 500 2018¹ 54 134 342 1 283 Absolventinnen und Absolventen eine Studienberechtigung. Der Anteil der Stu 2008 65 210 374 14 267 dienberechtigten an der gleichaltrigen Be völkerung – die sogenannte Studienbe ohne Hauptschul- mit Hauptschul- mit mittlerem rechtigtenquote – betrug 51 %. Im Jahr abschluss abschluss Schulabschluss 2008 lag sie bei 45 %. Hier zeigt sich ein mit Fachhoch- mit allgemeiner deutlicher Trend zur Höherqualifizierung. schulreife Hochschulreife Lehrkräfte Einschließlich Externe. 1 Nachweis des schulischen Teils der Fachhochschulreife unter mittlerem Schulabschluss. Im Schuljahr 2018 / 2019 unterrichteten in Deutschland 685 600 hauptberuf liche Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen und 125 500 an beruflichen Schulen. An uAbb 6 Ausgaben je Schülerin und Schüler nach Schularten 2017 allgemeinbildenden Schulen waren 39 % — in Tausend Euro der hauptberuf lichen Lehrerinnen und Lehrer in Teilzeit beschäftigt. An berufli chen Schulen betrug dieser Anteil nur 32 %. Auch die Geschlechterverteilung ist Hauptschulen 9,8 bei allgemeinbildenden und beruflichen Integrierte 8,6 Schulen unterschiedlich: Rund 73 % der Gesamtschulen hauptberuflichen Lehrkräfte an allgemein Gymnasien 8,5 bildenden Schulen waren Frauen, an be ruflichen Schulen betrug dieser Anteil nur Schulen mit mehreren 8,3 53 %. Den höchsten Frauenanteil hatten Bildungsgängen Schulkindergärten mit 94 %, Grundschu allgemeinbildende len mit 89 % sowie Vorklassen mit 86 %. 8,0 Schulen insgesamt Mit steigendem Bildungsziel der Schular Realschulen 7,0 ten sank der Frauenanteil an den Lehrkräf ten, lag aber dennoch stets über 50 %. An Grundschulen 6,4 Gymnasien betrug der Anteil rund 60 %, an Abendschulen und Kollegs 58 %. berufliche Schulen insgesamt 5,1 alle Schularten Im Schuljahr 2018 / 2019 waren insge 7,3 samt 12 % der Lehrkräfte an allgemein Berufsschulen im dualen System 3,2 bildenden Schulen 60 Jahre oder älter. Die größte Altersgruppe bildeten die 30- bis 39-Jährigen mit 28 %, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen mit 27 % und den 50- bis 59-Jährigen mit 25 %. Unter 30 Jahre waren lediglich 7,3 % der Lehr kräfte. Der geringe Anteil jüngerer Lehr der Fachhochschulreife zu den mittleren Von den männlichen Absolventen erhiel kräfte ist teilweise auf die Länge der Schulabschlüssen gezählt wird. u Abb 5 ten 31 % die Studienberechtigung, bei den Hochschulausbildung und des Referen Junge Männer verließen 2018 die all Frauen waren es 40 %. dariats zurückzuführen. gemeinbildenden Schulen im Durch Auch an beruflichen Schulen können schnitt mit einem niedrigeren Abschluss allgemeinbildende Abschlüsse erworben Ausgaben je Schülerin und Schüler niveau als junge Frauen: 8,0 % der jungen werden. Rund 51 800 Jugendliche haben Die Ausgaben je Schülerin und Schüler Männer erreichten keinen Abschluss, ge 2018 an beruflichen Schulen den Haupt an öffentlichen Schulen sind ein Maß da genüber 5,1 % bei den jungen Frauen. schulabschluss bestanden, das sind 50 % für, wie viele Mittel der Staat jährlich im 106
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 Durchschnitt für die Ausbildung an grund siehe Kapitel 2.1, Seite 58, Info 5). auf, in denen mindestens ein Elternteil Schulen zur Verfügung stellt. Die Ausga Auch die Schulwahl wird in Deutschland einen Bachelor oder Master, ein Diplom ben setzen sich aus Personalausgaben stark vom familiären Hintergrund be oder eine Promotion besaß. Rund 14 % (einschließlich unterstellter Sozialbeiträ stimmt. Ein wichtiger Indikator für den der Kinder lebten in Familien, in denen ge für verbeamtete Lehrkräfte sowie Bei sozioökonomischen Status von Kindern kein beruflicher Bildungsabschluss vor hilfeaufwendungen), laufendem Sachauf ist der Bildungsabschluss der Eltern. In handen war. wand und Investitionsausgaben zusam formationen hierzu liefert der Mikrozen Die Verteilung der Kinder und Ju men, wobei die Personalausgaben am sus, eine jährlich durchgeführte Haus gendlichen auf die Schularten macht den stärksten ins Gewicht fallen. haltsbefragung (Mikrozensus siehe Kapi Einf luss des familiären Hintergrunds Die öffentlichen Haushalte gaben tel 2.1, Seite 52, Info 1). deutlich. Generell gilt: Je höher der allge 2017 bundesweit durchschnitt lich Im Jahr 2018 hatten 45 % der Kinder meinbildende oder berufliche Abschluss 7 300 Euro für die Ausbildung einer und Jugendlichen, die eine allgemeinbil der Eltern, desto geringer waren die Schülerin beziehungsweise eines Schülers dende oder berufliche Schule besuchten, Schüleranteile an Hauptschulen und desto an öffentlichen Schulen aus – das waren mindestens einen Elternteil, der Abitur höher waren die Schüleranteile an Gymna rund 2 500 Euro mehr als im Jahr 2005. oder Fachhochschulreife besaß. Ein sien. An Gymnasien fanden sich haupt Die Ausgaben je Schülerin und Schüler Sechstel (16 %) hatte einen Hauptschulab sächlich Kinder, deren Eltern die Fach schwankten stark nach Schula rten: Die schluss als höchsten Abschluss. Rund 5 % hochschul- oder Hochschulreife hatten allgemeinbildenden Schulen waren mit der Schülerinnen und Schüler lebten in (66 %). An Hauptschulen war diese Schü 8 000 Euro im Jahr 2017 teurer als die be Familien, in denen kein Elternteil einen lergruppe mit nur 17 % vertreten. Dage ruflichen Schulen mit 5 100 Euro. u Abb 6 allgemeinbildenden Schulabschluss vor gen wuchsen nur 8,0 % der Gymnasiastin Innerhalb der allgemeinbildenden weisen konnte. u Tab 3 nen und Gymnasiasten in Familien auf, Schulen lagen Grundschulen (6 400 Euro) Betrachtet man den höchsten berufli in denen die Eltern einen Hauptschul und Realschulen (7 000 Euro) unter dem chen Bildungsabschluss in der Familie, abschluss als höchsten Schulabschluss Durchschnitt, Schulen mit mehreren Bil so wuchs mehr als ein Viertel (28 %) der oder keinen allgemeinbildenden Schul dungsgängen (8 300 Euro), Gymnasien Schülerinnen und Schüler in Familien abschluss besaßen. An Hauptschulen war (8 500 Euro), Integrierte Gesamtschu len (8 600 Euro) und Hauptschulen (9 800 Euro) darüber. Die vergleichsweise niedrigen Aufwendungen von 3 200 Euro je Schülerin und Schüler bei den Berufs schulen im dualen Ausbildungssystem sind auf den dort praktizierten Teilzeit unterricht zurückzuf ühren. 3.1.2 Der sozioökonomische Status der Schülerinnen und Schüler Bildung ist sowohl für die Erwerbs- und Teilhabechancen der Menschen als auch für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirt schaft eine zentrale Voraussetzung. Da her ist es wichtig, dass alle gesellschaft lichen Schichten die gleichen Zugangs chancen zur Bildung erhalten. Internationale Vergleichsstudien wie PISA (Programme for International Stu dent Assessment) und IGLU (Internatio nale Grundschul-Lese-Untersuchung) haben jedoch gezeigt, dass in Deutsch land die Bildungschancen und der Bil dungserfolg von Kindern stark von ihrer sozialen Herkunft und dem Migrations hintergrund abhängen (Migrationshinter 107
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Tab 3 Schülerinnen und Schüler nach besuchter Schulart und höchstem allgemeinbildenden Schulabschluss der Eltern 2018 Höchster allgemeinbildender Schulabschluss der Eltern ² Ohne allgemein Insgesamt ¹ Abschluss der Fachhochschul- bildenden Haupt-(Volks-) mittlerer Schul- polytechnischen oder Hochschul- schulabschluss Abschluss abschluss³ Oberschule reife in 1 000 in % Grundschule 2 856 14,2 2,2 28,0 49,9 5,3 Hauptschule 304 40,7 1,8 25,0 16,9 14,8 Realschule 1 134 20,8 3,5 38,0 32,2 5,0 Gymnasium 2 492 6,2 3,8 22,2 65,9 1,7 Sonstige allgemeinbildende Schule ⁴ 1 673 19,2 6,2 31,8 35,0 7,2 Berufliche Schule, die einen mittleren 47 32,7 / 30,3 20,1 11,4 Abschluss vermittelt Berufliche Schule, die zur Fachhoch- 275 15,8 4,5 36,9 39,0 3,6 schul- / Hochschulreife führt Berufsschule 1 073 25,3 7,1 36,6 26,9 4,0 Sonstige berufliche Schule ⁵ 285 22,9 8,0 33,3 28,1 7,1 Insgesamt 10 140 16,1 4,1 29,5 44,9 4,9 Personen im Alter von 15 Jahren und mehr. 1 Einschließlich 39000 Kinder, deren Eltern keine Angaben zum höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss beziehungsweise keine Angabe zur Art des Abschlusses gemacht haben. 2 Bei abweichendem Schulabschluss der Eltern wird der Elternteil mit dem höchsten Abschluss nachgewiesen. 3 Einschließlich Eltern mit Abschluss nach höchstens sieben Jahren Schulbesuch, beziehungsweise einer geringen Anzahl von Eltern, die sich noch in schulischer Ausbildung befinden. 4 Schulartunabhängige Orientierungsstufe, Schularten mit mehreren Bildungsgängen, Gesamtschule, Waldorfschule, Förderschule. 5 Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr, Berufsfachschule, die einen Berufsabschluss vermittelt, Schule für Gesundheits- und Sozialberufe, Schule für Erzieher/-innen. / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. Datenbasis: Mikrozensus u Tab 4 Schülerinnen und Schüler nach besuchter Schulart und Migrationshintergrund 2018 Mit Migrationshintergrund Ohne Insgesamt ¹ Migrations- Herkunftsregion hintergrund insgesamt Türkei EU-15 ² EU-Ost ³ übrige Welt in 1 000 in % Grundschule 2 856 60,6 39,4 4,8 3,6 6,9 18,4 Hauptschule 304 42,6 57,4 10,2 5,6 9,3 27,9 Realschule 1 134 59,8 40,2 7,7 3,7 6,3 17,3 Gymnasium 2 492 70,1 29,9 4,4 3,4 5,0 13,3 Sonstige allgemeinbildende Schule ⁴ 1 673 63,8 36,2 6,4 3,4 5,3 17,1 Berufliche Schule, die einen mittleren 47 53,2 46,8 12,5 / / 20,5 Abschluss vermittelt Berufliche Schule, die zur Fach- 275 65,8 34,2 7,3 3,9 4,9 14,4 hochschul- / Hochschulreife führt Berufsschule 1 073 70,9 29,1 6,9 3,3 4,3 12,0 Sonstige berufliche Schule ⁵ 285 68,4 31,6 6,7 3,6 5,0 13,3 Insgesamt 10 140 64,2 35,8 5,8 3,6 5,8 16,2 Personen im Alter von 15 Jahren und mehr. 1 Einschließlich 446 000 Personen ohne Angabe zur Herkunftsregion. 2 Staaten der EU bis zur Erweiterungsrunde im Jahr 2004; siehe Kapitel 1.1, Seite 24, Abb 9. 3 Staaten, die ab 2004 der EU beigetreten sind (Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern). 4 Schulartunabhängige Orientierungsstufe, Schularten mit mehreren Bildungsgängen, Gesamtschule, Waldorfschule, Förderschule. 5 Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr, Berufsfachschule, die einen Berufsabschluss vermittelt, Schule für Gesundheits- und Sozialberufe, Schule für Erzieher/-innen. / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. Datenbasis: Mikrozensus 108
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 der Anteil der Schülerinnen und Schüler u Abb 7 Angebot und Nachfrage von Ausbildungsplätzen — in Tausend aus diesen Familien mit 55 % fast sieben mal so hoch. 700 Einen Migrationshintergrund wiesen 2018 insgesamt 36 % der Schülerschaft auf. Bei der Betrachtung der einzelnen Schularten sind deutliche Unterschiede 600 zu erkennen: An Hauptschulen war der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund mit 57 % fast doppelt so hoch wie an Gymnasien (30 %). 500 Insgesamt haben die meisten Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Wurzeln in der Türkei (5,8 %). Die deut lichsten Unterschiede in der Zusammen Nachfrage nach Ausbildungsplätzen setzung der Schülerschaft fanden sich er Angebot an Ausbildungsplätzen neut zwischen Hauptschulen und Gym Quelle: BIBB; Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) nasien: Schülerinnen und Schüler mit türkischem Hintergrund waren an Haupt schulen überdurchschnittlich vertreten (10,2 %), an Gymnasien war ihr Anteil mit 4,4 % nicht einmal halb so groß. u Tab 4 3.1.3 Betriebliche Berufsausbildung Pf egeberufe Im dualen Ausbildungssystem besuchen Rund 65 800 junge Menschen haben gen. Bei den Frauen betrug der Anstieg Jugendliche die Berufsschule und werden im Herbst 2018 eine Berufsausbildung 35 %, bei den Männern 94 %. Vor zehn zusätzlich im Betrieb auch praktisch am in einem Pflegeberuf begonnen. Pfle Jahren lag der Männeranteil an allen Aus Arbeitsplatz ausgebildet. Dadurch wird geberufe werden nach wie vor in erster zubildenden im Pflegebereich bei 18 %. theoretischer und praktischer Lernstoff Linie von Frauen erlernt, auch wenn Zu den Pflegeberufen zählen die verknüpft. Außerdem sichern sich die der Anteil der Männer gestiegen ist. So Ausbildungen zur / zum Gesundheits- Unternehmen durch die duale Berufsaus waren 2018 von den neuen Auszubil und Krankenpflegerin / -pfleger, Kin bildung den eigenen Fachkräftenach denden 75 % Frauen und 25 % Männer. derkrankenpf legerin / -pf leger oder w uchs. Im Ja hr 2018 haben k napp Gegenüber 2008 ist die Zahl der Altenpflegerin / -pfleger sowie die nur 522 000 Personen einen neuen Ausbil Ausbildungsanfängerinnen und an ein Jahr dauernde Ausbildung als dungsvertrag abgeschlossen. Die Auszu fänger im Pflegebereich um 46 % gestie Pflegehelferin / -helfer. bildenden bringen dabei eine unter schiedliche schulische Vorbildung mit. Von den Personen, die 2018 einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, besaßen rund 29 % Abitur oder Fach hochschulreife. Über einen mittleren Ab schluss verfügten 41 % und 28 % blieben trierten sich auf jeweils 10 von gut 330 jungen Frauen waren die Berufe Kauffrau mit ihrem erreichten Abschluss darunter. anerkannten Ausbildungsberufen. Die für Büromanagement (10,6 %), Medizini Wie in den letzten Jahren gab es auch Anteile beziehen sich dabei auf die Ge sche Fachangestellte (8,4 %) und Zahn 2018 mehr Ausbildungsplätze als Interes samtzahl aller Auszubildenden und nicht medizinische Fachangestellte (6,5 %) am sierte. Die Gesamtzahl der Auszubilden ausschließlich auf die neu abgeschlosse stärksten besetzt. Frauen erlernen neben den betrug rund 1,33 Millionen. u Abb 7 nen Ausbildungsverträge. Bei den männ den Berufen im dualen Ausbildungssys Ähnlich wie in den vergangenen Jah lichen Auszubildenden rangierte der Be tem häufig auch Berufe im Sozial- und ren wies die Verteilung der Auszubilden ruf des Kraftfahrzeugmechatronikers mit Gesundheitswesen – beispielsweise Ge den auf die Ausbildungsberufe im Jahr 7,6 % eindeutig an erster Stelle. Dann sundheits- und Krankenpflegerin oder 2018 deutliche Schwerpunkte auf: 39 % folgten die Berufe Industriemechaniker Altenpf legerin. Da die Wahl des Aus der Männer und 53 % der Frauen konzen (4,8 %) und Elektroniker (4,6 %). Bei den bildungsberufs stark von den am Ausbil 109
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget dungsmarkt vorhandenen Stellen abhängt, bildende mit afghanischem (10,2 %) und vertrag im Jahr 2018 vorzeitig lösten, wa kann man bei den am stärksten besetzten syrischem (9,7 %) Pass. Bei den Zahlen ist ren es 15 % der Auszubildenden mit Berufen nicht zwingend von den »belieb zu beachten, dass die Berufsbildungs Fachhochschul- beziehungsweise Hoch testen Berufen« sprechen. u Abb 8 statistik Personen mit doppelter Staats schulreife. Bei diesem Vergleich ist zu Im Jahr 2018 absolvierten rund angehörigkeit als Deutsche erfasst. b erücksichtigen, dass mit niedrigerem 131 000 Personen mit ausländischer Nicht alle Personen, die eine Ausbil Schulabschluss Nachteile bei der Ausbil Staatsangehörigkeit eine Berufsausbil dung beginnen, bringen diese auch zum dungsplatzsuche verbunden sind. So ent dung. Gegenüber 2008 (rund 73 000) Abschluss. Ein gutes Viertel (27 %) löste sprechen Kompetenzen häufiger nicht stellt dies einen Anstieg um 79 % dar. Der den Ausbildungsvertrag 2018 vor Errei den Anforderungen oder Auszubildende Anstieg ist besonders bedeutsam, da sich chen der Abschlussprüfung auf. Die müssen einen Beruf ergreifen, der ihnen die Gesamtzahl der Auszubildenden im Gründe für einen Abbruch der Ausbildung weniger liegt. Ebenso gibt es auf Ausbilder gleichen Zeitabschnitt um rund 280 000 können bei den Auszubildenden selbst seite Gründe, den Ausbildungsvertrag vor reduziert hat. Besaßen 2008 noch 4,5 % oder an äußeren Bedingungen liegen. zeitig zu lösen, etwa bei Aufgabe des Be aller Auszubilden einen ausländischen Deutliche Unterschiede zeigen sich nach triebs oder Wegfall der Ausbildereignung. Pass, lag der Anteil 2018 bei 9,9 %. Am schulischer Vorbildung (höchster allge Mit einer bestandenen Abschluss häufigsten besitzen die ausländischen meinbildender Schulabschluss): Während prüfung beendeten 2018 rund 387 000 Ju Auszubildenden die türkische Staatsange etwa 39 % der Auszubildenden ohne gendliche erfolgreich ihre Ausbildung. hörigkeit (17,4 %). Danach folgen Auszu Hauptschulabschluss ihren Ausbildungs Im dualen Ausbildungssystem können u Abb 8 Auszubildende in den zehn am stärksten besetzten Berufen — in Tausend Männer nach Berufen: Frauen nach Berufen: 64 Kauffrau für 51 Kraftfahrzeugmechatroniker 61 Büromanagement 60 41 Medizinische 40 Industriemechaniker 45 Fachangestellte 37 39 Zahnmedizinische 31 Elektroniker 34 Fachangestellte 30 Anlagenmechaniker für 34 29 Sanitär-, Heizungs- und Industriekauffrau 31 32 Klimatechnik 33 28 Fachinformatiker Kauffrau im Einzelhandel 26 35 27 21 Kaufmann im Einzelhandel Verkäuferin 29 28 26 16 Mechatroniker Friseurin 25 22 Fachkraft für 23 Kauffrau im Groß- 14 Lagerlogistik 22 und Außenhandel 17 Kaufmann im Groß- 22 13 Verwaltungsfachangestellte und Außenhandel 24 11 Elektroniker für 21 13 Hotelfachfrau Betriebstechnik 20 16 2018 2013 110
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 diese Prüfungen zweimal wiederholt wer u Abb 9 Ausbildungsverträge und den. Rund 90 % der Prüfungsteilneh bestandene Abschlussprüfungen — in Tausend merinnen und Prüfungsteilnehmer be standen die Prüfung. u Abb 9 522 526 3.1.4 Hochschulen 430 Der Hochschulbereich ist der Teil des Bil 387 dungssystems, der eine akademische Aus bildung vermittelt. Die Hochschulen quali fizieren den wissenschaftlichen Nachwuchs und schaffen mit ihren Forschungsergeb 152 149 nissen die Grundlagen für Innovationen. Im Wintersemester 2018 / 2019 gab es in Deutschland insgesamt 426 staatlich an erkannte Hochschulen. Davon waren 2018 2013 180 Universitäten (einschließlich Theolo neu abgeschlossene vorzeitig gelöste bestandene gischer und Pädagogischer Hochschulen Ausbildungsverträge Ausbildungsverträge Abschlussprüfungen sowie Kunsthochschulen) und 246 Fach hochschulen (einschließlich Verwaltungs fachhochschulen). u Tab 5 Studierende, Studienanfängerinnen und Studienanfänger — in Tausend Studierende, Studienanfängerinnen Insgesamt Universitäten ¹ Fachhochschulen ² und Studienanfänger Im Wintersemester 2018 / 2019 waren nahe Studierende 1. HS Studierende 1. HS Studierende 1. HS zu 2,9 Millionen Studierende an deut 2008 2 026 397 1 397 244 628 153 schen Hochschulen eingeschrieben – so 2013 2 617 509 1 737 302 880 206 viele wie nie zuvor. Das war ein Anstieg 2016 2 807 510 1 811 297 996 213 um 42 % verglichen mit dem Winter 2017 2 845 513 1 818 295 1 027 218 semester 2008 / 2009. Dieser Anstieg ist 2018 2 868 512 1 817 294 1 051 218 auf einen längerfristigen Trend zur Hö Studierende im Wintersemester, Studienanfänger /-innen im 1. Hochschulsemester (1. HS) im Studienjahr (Sommer- und herqualifizierung zurückzuführen. Ins nachfolgendes Wintersemester). 1 Einschließlich Kunsthochschulen sowie Pädagogischer und Theologischer Hochschulen. gesamt waren knapp zwei Drittel (63 %) 2 Einschließlich Verwaltungsfachhochschulen. der Studierenden im Wintersemester 2018 / 2019 an Universitäten eingeschrie ben und ein gutes Drittel (37 %) an Fach hochschulen. u Tab 5 vom Studienangebot der Hochschulen der Studienanfängerinnen und -anfänger Die Zahl der Studienanfängerinnen und von Zulassungsbeschränkungen 27 % im Jahr 2018, was einen Anstieg um und Studienanfänger, die im Studienjahr (zum Beispiel Numerus-Clausus-Rege rund 2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018 (Sommersemester 2018 und Winter lungen und hochschulinternen Zulas 2008 bedeutet. Auf die Geisteswissen semester 2018 / 2019) erstmals ein Studi sungsverfahren). Eine wichtige Rolle bei schaften und die Fächergruppe Mathe um an einer deutschen Hochschule auf der Wahl des Studiengangs spielen auch matik / Naturwissenschaften entfielen genommen haben, erreichte mit rund die zum Zeitpunkt der Einschreibung 2018 jeweils ein Anteil von 11 % der Stu 512 000 Personen erneut einen hohen wahrgenommenen und künftig erwarte dienanfängerinnen und -anfänger. Wert. Insgesamt stieg die Zahl der Erst ten Chancen, die ein bestimmter Studien Im Jahr 2018 waren etwas mehr als semester um 29 % verglichen mit dem abschluss auf dem Arbeitsmarkt bietet. die Hälfte der Erstsemester (51 %) Frauen. Studienjahr 2008. Dabei war der Anstieg Die meisten Erstsemester (39 %) haben Der Frauenanteil variierte allerdings je an Fachhochschulen mit + 43 % deutlich sich 2018 in der Fächergruppe Rechts-, nach fachlicher Ausrichtung des Studi höher als an Universitäten mit + 21 %. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ums. In den Fächergruppen Geistes Die Wahl eines Studienfachs wird von eingeschrieben. Dies war bereits vor zehn wissenschaften und Humanmedizin / unterschiedlichen Faktoren beeinflusst: Jahren mit ebenfalls 39 % der Erstsemes Gesundheitswissenschaften (mit jeweils von den persönlichen Interessen der Stu tereinschreibungen der Fall. In den Inge 70 %), Kunst / Kunstwissenschaft (mit dienanfängerinnen und Studienanfänger, nieurwissenschaften betrug der Anteil 65 %), Rechts-, Wirtschafts- und Sozial 111
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Abb 10 Studienanfängerinnen und -anfänger im ersten Hochschulsemester u Info 2 nach Fächergruppen im Studienjahr 2018 Der Bologna-Prozess Im Juni 1999 unterzeichneten die Wissen- schaftsministerinnen und -minister aus 29 e uropäischen Ländern die sogenannte Rechts-, Wirtschafts- und 198 241 Bologna-Erklärung zur Schaffung eines Sozialwissenschaften 59,8 einheitlichen e uropäischen Hochschulraums. Wichtigstes Ziel dieses Reformprozesses Ingenieur- 140 044 war die Einführung des z weistufigen Studien wissenschaften 25,4 systems mit den Abschlüssen Bachelor und M aster, welche die herkömmlichen Ab- Geisteswissenschaften 57 789 schlüsse an Universitäten und Fachhoch- 70,3 schulen bis 2010 (bis auf wenige Ausnahmen) Mathematik / 55 692 ablösen sollten. Naturwissenschaften 52,7 Humanmedizin/Gesundheits- 27 309 wissenschaften 70,2 Kunst / 15 103 Kunstwissenschaft 65,2 wissenschaften (mit 60 %) sowie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften / 17 819 übrige Fächer 1 Veterinärmedizin (mit 59 %) waren die 54,3 Studienanfängerinnen deutlich in der insgesamt Mehrheit. In der Fächergruppe Mathe Frauenanteil in Prozent matik / Naturwissenschaften stellte sich das Geschlechterverhältnis mit einem Frauenanteil von 53 % nahezu ausgegli 1 Sport, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin, sonstige Fächer. chen dar. In der Fächergruppe Ingenieur wissenschaften (25 %) waren Studienan fängerinnen hingegen deutlich unterre präsentiert. u Abb 10 u Abb 11 Studienanfängerinnen und -anfänger im ersten Hochschulsemester Die Umstellung des Studienangebots nach angestrebtem Abschluss im Studienjahr 2018 — in Prozent im Zuge des Bologna-Prozesses zeichnete sich zunächst in den Studienanfängerzah len ab, setzte sich bei der Zahl der Studie Promotion renden fort und wirkte sich zeitverzögert 0,7 auf die Absolventenzahlen aus. Die Bolog na-Reform hat vor allem dazu geführt, Fachhochschulabschluss ¹ dass seit 1999 die traditionellen Diplomab 1,4 schlüsse an Universitäten und Fachhoch Lehramtsprüfung schulen gegenüber den neu eingeführten 7,0 Bachelor- und Masterabschlüssen kontinu ierlich an Bedeutung verloren haben. u Info 2 Masterabschluss Im Studienjahr 2018 begannen 77 % 7,1 der Studienanfängerinnen und -anfänger universitärer Abschluss Bachelorabschluss ein Bachelor- oder Masterstudium (ohne (ohne Lehramtsprüfung) ² Lehramts-Bachelor und -Master). Zehn 14,4 69,4 Jahre zuvor waren es rund 69 %. Etwa 14 % der Erstsemester strebten im Studi enjahr 2018 einen universitären Ab schluss (zum Beispiel Diplom [Uni], Ma gister), 7,0 % eine Lehramtsprüfung, 1,4 % einen Fachhochschulabschluss und 0,7 % 1 Ohne Bachelor- und Masterabschlüsse. eine Promotion an. Von den Studienan 2 Einschließlich der Prüfungsgruppen »Künstlerischer Abschluss« und »Sonstiger Abschluss«; ohne Bachelor- und Masterabschlüsse. fängerinnen und -anfängern in Lehr amtsstudiengängen studierten 47 % die 112
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 Fächergruppe Geisteswissenschaften, u Abb 12 Anteil ausländischer Studierender an den 25 % Mathematik / Naturwissenschaften Studierenden insgesamt — in Prozent und 18 % Rechts-, Wirtschafts- und Sozi alwissenschaften. u Abb 11 Ausländische Studierende und deutsche Studierende im Ausland Im Wintersemester 2018 / 2019 waren an deutschen Hochschulen insgesamt 394 700 Studierende mit ausländischer 8,9 8,5 8,3 8,1 8,2 8,4 8,7 9,1 9,5 9,9 10,5 Nationalität immatrikuliert. Im Winter semester 2008 / 2009 lag der Ausländeran teil an der Gesamtzahl der Studierenden bei 12 %, sank dann leicht ab und erreichte 2,9 3,0 3,0 3,0 3,1 3,2 3,2 3,2 3,3 3,3 3,2 mit 14 % einen neuen Höchststand im Wintersemester 2018 / 2019. u Abb 12 2008/2009 2010/2011 2012/2013 2014/2015 2016/2017 2018/2019 Von den Studierenden mit ausländi scher Nationalität waren 23 % sogenann Bildungsinländerinnen und -inländer Bildungsausländerinnen und -ausländer te Bildungsinländerinnen und -inländer, Studierende im jeweiligen Wintersemester. die ihre Hochschulzugangsberechtigung im deutschen Bildungssystem erworben haben. Hier handelt es sich meist um Kinder von Zuwanderinnen und Zuwan uAbb 13 Bildungsinländerinnen und -inländer nach derern, die teilweise bereits in der zwei Herkunftsländern im Wintersemester 2018 / 2019 ten oder dritten Generation in Deutsch land leben und die Staatsangehörigkeit ihres Herkunftslandes behalten haben, Türkei 31 164 sowie Kriegsflüchtlinge und Asylsuchen de. Die mit Abstand größte Gruppe Italien 5 676 u nter den Bildungsinländerinnen und Griechenland 4 060 -inländern bildeten im Wintersemester 2018 / 2019 Studierende mit türkischer Kroatien 3 557 Staatsangehörigkeit (34 %), gefolgt von Russische Föderation 3 529 denen mit italienischer (6 %) und mit griechischer Herkunft (4 %). u Abb 13 China 2 805 Bei den sogenannten Bildungsauslän derinnen und -ausländern handelt es sich Polen 2 775 um die Gruppe der ausländischen Studie Bosnien und Herzegowina 2 355 renden, die ihre Hochschulzugangs berechtigung außerhalb Deutschlands Ukraine 2 245 erworben hat. Im Wintersemester 2008 / Serbien 2 207 2009 betrug der Anteil der Bildungsaus länderinnen und -ausländer an der Ge samtzahl der Studierenden 8,9 %, sank dann leicht ab und stieg bis zum Winter semester 2018 / 2019 wieder auf rund 10,5 % an. Im Wintersemester 2018 / 2019 je nach fachlicher Ausrichtung des Studi ziehungsweise Mathematik / Naturwissen studierten 302 200 Bildungsausländerin ums: So studierten im Wintersemester schaften. Die meisten aus l ändischen nen und -ausländer an deutschen Hoch 2018 / 2019 rund 40 % von ihnen Ingeni Nachwuchsakademikerinnen und -aka schulen, 68 % mehr als im Wintersemes eurwissenschaften, 25 % Rechts-, Wirt demiker kamen aus China (13,2 %), ge ter 2008 / 2009. Die Anteile der Bildungs schafts- und Sozialwissenschaften sowie folgt von Indien mit 6,8 % und Syrien mit ausländerinnen und -ausländer variierten jeweils 11 % Geisteswissenschaften be 4,3 %. u Abb 14 113
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget Gleichzeitig besuchen deutsche Stu studierenden, gefolgt von den Niederlan Ländern. Der Großteil der deutschen dierende auch ausländische Hochschulen; den (16 %), dem Vereinigten Königreich Auslandsstudierenden (69 %) blieb inner im Jahr 2017 waren es rund 140 400. Das (11 %), der Schweiz (10 %) und den Verei halb der Europäischen Union. u Abb 15 beliebteste Zielland war Österreich mit nigten Staaten (7 %). Jeweils mehr als einem Fünftel aller deutschen Auslands 10 000 Deutsche studierten 2017 in diesen Hochschulabsolventinnen und -absolventen Zwischen 2008 und 2018 stieg die Zahl uAbb 14 Bildungsausländerinnen und -ausländer nach der bestandenen Abschlussprüfungen an Herkunftsländern im Wintersemester 2018 / 2019 Hochschulen – auch aufgrund der Bologna- Reform – stetig an. Der bisherige Höchst China 39 871 stand wurde mit 501 700 Prüfungen im Jahr 2017 erreicht; im Jahr 2018 ging die Indien 20 562 Zahl leicht zurück auf 498 700. Etwas Syrien, Arabische Republik 13 032 mehr als die Hälfte (51 %) der im Jahr 2018 bestandenen Hochschulabschlüsse Österreich 11 495 wurden von Frauen erworben. Russische Föderation 10 439 Von den Absolventinnen und Absol Italien 9 246 venten des Jahres 2018 erwarben 50 % ei Iran, nen Bachelorabschluss und weitere 28 % 8 534 unter 499 Islamische Republik einen Masterabschluss. Eine Lehramts unter 999 Türkei 8 470 prüfung legten 9,1 % ab und 6,0 % verlie s unter 4 999 nd mehr Kamerun ßen die Hochschule mit einem anderen erte 7 211 universitären Abschluss. Den Doktortitel Frankreich 7 047 erlangten 5,6 % der Absolventinnen und Absolventen und 1,4 % einen traditionel len Fachhochschulabschluss. u Tab 6 u Abb 15 Deutsche Studierende im Ausland nach Studienland 2017 b is 99 100 bis 499 500 bis 999 1 000 bis 4 999 5 000 und mehr keine Werte Vereinigte Staaten: 10 042 China: 7 814 Australien: 1 209 Kanada: 1 176 Neuseeland: 923 Südafrika: 842 Japan: 775 3 1 Andorra 2 Kosovo 3 Liechtenstein 6 4 Monaco 1 4 5 2 5 Montenegro 7 6 San Marino 7 Vatikanstadt Die Anzahl der deutschen Studierenden in Belgien bezieht sich nur auf die Flämische Gemeinschaft. Kartengrundlage: Europäische Kommission 114
Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget / 3.1 Bildung / 3 Das mittlere Alter (Median) der Hoch die primär für Forschungszwecke einge Verfügung stellt. Im Jahr 2017 betrugen schulabsolventinnen und -absolventen, worben werden. Seit 2008 sind die Dritt die laufenden Ausgaben (Grundmittel) die 2018 ihr Erststudium erfolgreich ab mitteleinnahmen von rund 4,9 Milliar an deutschen Hochschulen durchschnitt geschlossen haben, lag bei 24 Jahren. Die den Euro auf 7,9 Milliarden Euro gestie lich 7 300 Euro je Studierenden. Studiendauer ist abhängig von der Art gen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Die laufenden Ausgaben (Grundmittel) des erworbenen akademischen Grades. Trägermittel um rund 40 % (von 18,1 Mil je Studierenden waren in den Fächer Bei Bachelorabschlüssen betrug die mitt liarden Euro auf 25,3 Milliarden Euro). gruppen unterschiedlich. Sie differierten lere Fachstudiendauer 7,1 Semester im Bei den laufenden Ausgaben (Grund im Jahr 2017 zwischen 4 300 Euro je Stu Prüfungsjahr 2018. Das Masterstudium mittel) für Lehre und Forschung handelt dierenden der Rechts-, Wirtschafts- und baut auf ein vorangegangenes Studium – es sich um den Teil der Hochschulausga Sozialwissenschaften bis zu 19 200 Euro in der Regel ein Bachelorstudium – auf. ben, den der Einrichtungsträger den je Studierenden der Humanmedizin / Ge Für einen Masterabschluss benötigten Hochschulen für laufende Zwecke zur sundheitswissenschaften. u Abb 16 Studierende 2018, einschließlich der im vorangegangenen Studium verbrachten Semester, eine durchschnittliche Ge u Tab 6 Bestandene Prüfungen an Hochschulen — in Tausend samtstudiendauer von 12,1 Semestern. Darunter Im Vergleich dazu betrug die mittlere Ins- gesamt universitärer Promo- Lehramts- Fachhochschul- Bachelor- Master- Gesamtstudiendauer bei Universitäts Abschluss ¹ tionen prüfungen abschluss ² abschluss abschluss diplomen und vergleichbaren Abschlüs 2008 309 112 25 33 83 40 17 sen 12,7 Semester. u Info 3 2013 436 64 28 42 17 207 78 2016 492 35 29 44 10 250 124 Finanzielle Ressourcen 2017 502 32 28 44 8 252 136 Die Hochschulen in öffentlicher und pri 2018 499 30 28 45 7 247 141 vater Trägerschaft in Deutschland gaben 1 Einschließlich der Prüfungsgruppen »Künstlerischer Abschluss« und »Sonstiger Abschluss«; im Jahr 2017 für Lehre, Forschung und ohne Lehramts-, Bachelor- und Masterabschlüsse. 2 Ohne Bachelor- und Masterabschlüsse. Krankenbehandlung insgesamt 54,1 Mil liarden Euro aus. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus den Ausgaben für das u Info 3 Personal, für den laufenden Sachaufwand Median sowie für Investitionen. Die Fächerstruk Der Median, auch Zentralwert, bezeichnet die Grenze zwischen zwei Hälften. Er wird ohne aufwen- tur bestimmt in besonderem Maße die diges Rechnen gefunden, denn er ist der Wert genau in der Mitte der Daten, wenn diese der Hochschulausgaben: So entfielen rund Größe nach geordnet sind. Er ist unempfindlich gegenüber »Ausreißern«, auf die das arithme 46 % auf die medizinischen Einrichtungen tische Mittel stark r eagiert. Deshalb ist er bei sehr ungleichen Verteilungen, wie Einkommens- verteilungen, oft der am besten geeignete Mittelwert. (einschließlich zentraler Einrichtungen der Hochschulkliniken). Der Anteil der eingeschriebenen Studierenden in Hu u Abb 16 Laufende Ausgaben (Grundmittel) je Studierenden manmedizin / Gesundheitswissenschaften nach Fächergruppen 2017 — in Tausend Euro betrug im Wintersemester 2017 / 2018 aber nur 6,2 % der Studierenden insgesamt. Demgegenüber war im gleichen Zeitraum Humanmedizin/ Gesundheits- 19,2 in den Fächergruppen Rechts-, Wirt wissenschaften 1 schafts- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik / 11,7 Geisteswissenschaften zusammen etwa Naturwissenschaften die Hälfte (rund 49 %) aller Studierenden Ingenieurwissenschaften 6,6 eingeschrieben. Ihr Anteil an den gesam ten Ausgaben im Hochschulbereich be Geisteswissenschaften 5,8 trug allerdings lediglich 11 %. Die Finanzierung dieser Ausgaben er Rechts-, Wirtschafts- und 4,3 folgt durch Trägermittel, Verwaltungs Sozialwissenschaften einnahmen (beispielsweise Einnahmen aus Krankenbehandlungen, Beiträge der 1 Einschließlich zentraler Einrichtungen der Hochschulkliniken. Studierenden) sowie durch Drittmittel, 115
3 / Bildung 3.1 / Bildungsbeteiligung, Bildungsniveau und Bildungsbudget u Abb 17 Frauenanteile in verschiedenen Stadien stieg des Frauenanteils bei den Hochschul der akademischen Laufbahn — in Prozent abschlüssen zunächst nicht direkt auf den Anteil bei den Habilitationen oder Profes suren auswirkt, da der Erwerb von akade C4/W3-Professuren1 20,5 mischen Abschlüssen sehr zeitintensiv ist. 13,3 So liegen zwischen dem Zeitpunkt der Professorinnen und 24,7 Ersteinschreibung und der Erstberufung Professoren 17,4 zur Professorin beziehungsweise zum hauptberufliches Professor in Deutschland etwa 20 Jahre. 39,7 wissenschaftliches und künstlerisches Personal 34,3 3.1.5 Bildungsförderung Hochschulpersonal 53,0 Um die Chancengleichheit der Bildungs insgesamt 52,1 teilhabe zu erhöhen, hat der Staat verschie 45,2 dene Förderprogramme geschaffen. Bei Promotionen 41,9 den zahlenmäßig bedeutsamsten Förde rungen handelt es sich um Leistungen nach Absolventinnen und 51,1 Absolventen 51,1 dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) und nach dem Aufstiegsfortbil Studierende 48,9 dungsförderungsgesetz (AFBG). u Info 4 47,8 Studienanfängerinnen 51,3 Förderung für Schülerinnen und -anfänger 49,7 und Schüler Im Jahr 2018 erhielten insgesamt 209 000 2018 2008 Schülerinnen und Schüler BAföG. Rund 113 000 von ihnen besuchten Berufs 1 C4 /W3 ist die höchste Besoldungsstufe. fachschulen und 23 000 von ihnen Fach schulen, die eine abgeschlossene Berufs ausbildung voraussetzen. Weitere 46 000 der geförderten Schülerinnen und Schü ler waren auf allgemeinbildenden Schu len. Seit 2008 ist die Zahl der gef örderten Frauen auf der akademischen Frauen erworben wurden, lag die Frauen Schülerinnen und Schüler um 33 % ge Karriereleiter quote bei den Habilitationen bei 32 %. sunken. Zu beachten ist hierbei, dass in Die Verwirklichung der Chancengleichheit Rund 53 % der im Jahr 2018 an deut diesem Zeitraum Schätzungen zufolge von Frauen und Männern in Wissenschaft schen Hochschulen Beschäftigten waren die Gesamtzahl der Schülerinnen und und Forschung ist nach wie vor ein wichti Frauen, was in etwa dem Frauenanteil Schüler ab 15 Jahren, die ohne Betrach ges Thema in der deutschen Bildungspoli (51 %) an der Gesamtbevölkerung ent tung der Einkommens- und Vermögens tik. Auf den ersten Blick scheinen die Bar spricht. Im Bereich Forschung und Lehre situation förderfähig wären, um 19 % rieren für den Zugang junger Frauen zur sind Frauen allerdings immer noch un z urückging. Der Anteil der geförderten akademischen Ausbildung abgebaut: Je terrepräsentiert: Ihr Anteil lag in der Schülerinnen und Schüler an der förder weils etwas mehr als die Hälfte (51 %) der Gruppe des hauptberuf lichen wissen fähigen Schülerschaft verringerte sich Studierenden im ersten Hochschulsemes schaftlichen und künstlerischen Perso von 10 auf 9 %. Insgesamt wendete der ter und der Hochschulabsolventinnen nals bei 40 %. In der Professorenschaft ist Bund im Jahr 2018 rund 705 Millionen und Hochschulabsolventen im Jahr 2018 der Frauenanteil traditionell niedrig. In Euro für das »Schüler-BAföG« auf. waren Frauen. Auch der Frauenanteil auf den vergangenen zehn Jahren ist er aber Den Förderhöchstbetrag bekamen 69 % weiterführenden Qualifikationsstufen ist deutlich angestiegen und erreichte 2018 der geförderten Schülerinnen und Schü in den vergangenen Jahren gestiegen. Aller mit 25 % seinen bisherigen Höchststand. ler, während ein knappes Drittel eine dings nimmt er mit steigendem Qualifika In den bestbezahlten Besoldungsstufen Teilförderung erhielt. Der durchschnitt tionsniveau und Status der einzelnen Posi (C4 und W3) lag der Anteil der Professo liche Förderbetrag ist im Zehnjahres tionen auf der akademischen Karrierelei rinnen bei 20 %. u Abb 17 vergleich um insgesamt 41 % auf eine ter kontinuierlich ab. Während im Jahr Bei der Interpretation der Daten ist zu monatliche Förderhöhe von 454 Euro an 2018 bereits 45 % aller Doktortitel von beachten, dass sich selbst ein starker An gestiegen. u Abb 18, Tab 7 116
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